Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 13: Erneute Distanz?! ----------------------------- “Die ist aber sehr schön, Mama”, holte Kenji sie wieder zurück in die Realität. Verwundert blickte sie zu ihm und blinzelte mehrmals. “Was?”, entkam es ihren Lippen. “Die Kette. Es ist ein schöner Stein”, sprach er kindlich aus und blickte zu seiner Mama auf. “Wirst du sie tragen?”, fragte er, denn er kannte den Grund nicht für ihre Verwirrung. “Oh... ich... weiß nicht”, meinte sie ehrlich und versuchte ihn an zu lächeln. “Sie passt zu dir, Mama.” “Oh... findest du, mein Kleiner?”, wollte sie sicher gehen und er nickte sofort. “Dann trage ich sie auch”, lächelte sie und ließ sich von ihrem Sohn überzeugen. Sie öffnete den Verschluss und zog die Halskette an. Diese war lang und sie konnte sie sehr gut unter ihrem Shirt verstecken. Das gefiel Maron. So würden die anderen diese nicht gleich entdecken und sie könnte in Ruhe heraus finden, warum Chiaki das getan hatte. Geistesabwesend nahm sie den Stein in die Hand und betrachtete ihn erneut. Er war gelblich oder gar golden. Ob dieser echt war oder nicht, vermochte sie nicht zu sagen. Jedoch würde sie das an ihrem nächsten freien Tag in Erfahrung bringen. “Toll”, klatschte Kenji begeistert in die Hände und strahlte seine Mutter an. “Danke... Komm, lass uns Heim gehen”, lächelte sie ihn an und er nickte zustimmend. “Was möchtest du heute denn essen?”, wollte sie von ihm wissen. Dabei stand sie auf und er sprang von der Bank. “Hmmm... wie wäre es mit Gatin?”, schlug er vor und sie blinzelte kurz. “Warte... du meinst Gratin?”, hakte sie nach und sofort nickte der Junge. Laut jubelte er drauf los, denn er liebte das Gericht. Auch wenn er es immer falsch aussprach. Doch mittlerweile kannte sie ihren Schatz sehr gut. “Einverstanden.” Zufrieden machten sich die Beiden auf den Heimweg. Sie lachten zusammen und sprachen darüber, wie sie in den nächsten Tagen Zeit hätten. Da Kenji unbedingt zu dem Tanzfestival wollte, versuchte Maron natürlich ihm dieses zu ermöglichen. Ein wenig musste sie noch überlegen, denn sie hatte den Plan noch nicht auswendig. Als sie auf dem Parkplatz am Orleans Wohnhaus ankam, holte sie ihr Handy heraus und öffnete den Dienstplan. “Nun... ich habe in den nächsten drei Tagen Frühschicht. Also kann ich dich nach der Schule abholen und wir fahren direkt zum Festival. Was sagst du dazu?”, sprach sie direkt, während sie zum Eingang gingen und sie die Tür geöffnet hatte. Gemeinsam betraten sie das Gebäude und Kenji drückte den Aufzugsknopf. “An allen drei Tagen?”, fragte er hoffnungsvoll und Maron schmunzelte leicht. Ihr Sohn war unverbesserlich. “Das könnte schwer werden, aber wie wäre es, wenn wir morgen und Mittwoch hinfahren. Mittwoch könnten wir auch länger bleiben, denn ich muss Donnerstag nicht so früh los”, schlug sie ihm vor. Die Aufzugstüren öffneten sich und sie gingen beide hinein. “Oh ja, das wäre toll”, strahlte er sie an, da zwei Tage besser waren als nur einer. Zwar würde er nur zu gerne alle drei Tage dort sein, aber wenn es anders nicht ging, freute er sich darüber besonders. Immerhin könnte er auch zwei Mal Eis haben. Das war ihr Deal gewesen und das war das Schönste daran. “Dann machen wir das so”, lächelte sie ihn an und sie fuhren mit dem Aufzug hinauf. Oben stiegen sie aus und gingen zu ihrer Wohnung. Die Tür öffnete sie und ließ ihren Sohn hinein schlüpfen. Sie folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. “Hände waschen nicht vergessen und du kannst noch etwas spielen, bis ich alles für das Essen zusammen gesucht habe”, erklärte sie ihrem Sohn. “Jaaaaaaa, Mama”, rief er und huschte bereits ins Bad. Schmunzelnd sah sie ihm nach und folgte ihm. Sie wusch sich ebenfalls die Hände und lächelte sanft. Noch bevor sie etwas sagen konnte, lief Kenji schon in sein Zimmer. Erneut musste sie über ihn schmunzeln. Er war ein Wirbelwind, genau wie sie in seinem Alter. Kopfschüttelnd ging sie in die Küche und holte alles Notwendige heraus, um die Leibspeise ihres Sohnes machen zu können. Leider verlief der restliche Tag viel zu schnell. Nach dem Essen hatten sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Einen schönen Film gesehen und da war auch schon Schlafenszeit. Vor der Frühschicht schaffte es Maron gerade so Kenji fertig zu machen, sodass der Junge noch sein Müsli aß, als Sakura schon an der Tür stand. Die Ältere würde Kenji zur Schule bringen. Auf diese Weise konnte Maron pünktlich zur Arbeit los fahren. “Falls etwas sein sollte, einfach anrufen”, sprach Maron und schlüpfte in ihre Schuhe. “Mach dir keine Sorgen. Kenji ist ein toller Junge”, sprach Sakura lächelnd und blinzelte. Sie hatte etwas Neues an der jungen Frau entdeckt. “Ist die Kette neu?”, fragte sie direkt und Maron wurde leicht verlegen. “Nun... ja... ich habe sie erst gestern bekommen”, gestand die Jüngere und verstehend nickte Sakura. “Darf ich sie mir näher ansehen?”, wollte demnach die Ältere neugierig wissen. Unsicher nickte Maron und schluckte leicht. Sie war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war, aber Sakura hatte die Kette bereits gesehen. Da konnte sie nun schwer nein sagen. Näher betrachtend erkannte Sakura das Schmuckstück. “Wow... wenn ich mich nicht irre könnte das sogar ein Topas sein.” “Ein... Topas?!”, rief Maron fast schon verwundert aus, denn damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. “Ich könnte mich auch irren, aber... hieran erkennt man, dass der Stein echt ist”, erklärte sie und die jüngere Frau schluckte erneut. “Ich... sollte das Nachfragen”, murmelte sie in Gedanken versunken. Sowas wertvolles wollte sie bestimmt nicht an nehmen. Das wäre sicher sehr falsch. Noch nicht einmal ihr Ehemann hatte ihr Edelsteine geschenkt. Die einzige Ausnahme war ihr Verlobungsring gewesen. Da hatte er ihr einen Diamantring geschenkt. Selbst der Ehering war schlichter gehalten, doch das wollte sie auch so. “Hat derjenige, der es dir geschenkt hat nicht gesagt, was das genau ist?”, hakte Sakura nach und Maron biss sich auf die Unterlippe. Wie sollte sie ihr das nur erklären. “Nun, ich habe die Kette in einem Umschlang in meinem Spind gefunden. Da war zwar eine Karte dabei, aber leider stand nicht darauf, was genau das für ein Stein ist”, sprach sie schließlich die Wahrheit aus. Sie ließ nur den Absender außen vor, denn sie wollte nicht, dass ihre Nachbarin sonst noch etwas dazu denken würde. “Oh also ein heimlicher Verehrer?”, fragte Sakura weiter und mit Schreck geweiteten Augen sah Maron sie an. “Nein... ich glaube nicht”, wehrte sie den Gedanken sofort ab und Sakura blinzelte. “Also... weißt du, wer es dir geschenkt hat?”, wollte die Ältere wissen und für einen kurzen Moment entdeckte sie die roten Wangen von Maron. Diese räusperte sich und griff nach den Schlüsseln und der Tasche. “Ich muss los... lass uns später reden, Sakura”, meinte die Jüngere und schmunzelnd nickte die Angesprochene. “Ist gut... lass dich nicht ärgern”, lächelte Marons Nachbarin sie an und sie nickte schließlich. “Keine Sorge, das werde ich nicht”, sprach sie sanft aus und lugte nochmal in die Küche. “Bis später, mein Schatz. Pass gut auf in der Schule und danach fahren wir los.” “Oh... jaaaa”, rief er aus und aß fleißig sein Essen auf. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Maron ihre Wohnung und fuhr mit ihrem Wagen in die Klinik, um ihre Schicht zu beginnen. Sie war noch unsicher, wie das nun werden würde. Ob er mich nochmal versuchen wird zu küssen?, überlegte sie, doch schüttelte sie den Gedanken sofort wieder weg. Hör auf diesen Unsinn zu denken. Er ist ein Playboy. Er spielt gerne mit Frauen und du solltest nicht als seine Trophäe enden!, mahnte sie sich selbst und parkte schlussendlich. Sogleich stieg sie aus und atmete tiefer durch. Sie schloss den Wagen ab und ging zum Gebäude. Je näher sie diesem kam, umso nervöser wurde sie. Da sie ihre Arbeitskleidung gewaschen hatte, hatte sie sich bereits diese angezogen. Also brachte sie nur ihre Tasche zum Spind und machte sich dann direkt auf den Weg zu Chiakis Büro. Sie trafen sich meist dort. Denn sie wusste nie genau, welche Station sie an dem Tag hatten. Zwar waren sie oft in der Kinderstation, aber auch andere übernahm Chiaki, wenn Not am Mann war. An seiner Tür atmete sie noch einmal tiefer durch und klopfte an. Es dauerte etwas, bis sie ein ‘Herein’ bekam. Erst danach öffnete sie die Tür und grüßte den jungen Arzt: “Guten Morgen.” Er blickte über die Akte zu ihr und nickte. “Guten Morgen”, entgegnete er und erhob sich. “Entschuldige, dass ich Samstag dir nicht persönlich gratulieren konnte. Irgendwie habe ich das während der Schicht verschwitzt”, gab er ehrlich zu und überraschte damit Maron. Mit großen Augen sah sie ihn an und schluckte. “Schon gut”, brachte sie dann doch noch heraus. “Hoffentlich konntest du noch deinen Geburtstag etwas feiern”, meinte er ganz normal. Er benahm sich genauso wie zuvor. Das verwirrte Maron, denn sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Wohl eher war ihr nicht klar, dass er alles andere war als das, was sie annahm. “Äh... nur ein wenig mit der Nachbarin”, erklärte sie ehrlich und biss sich leicht auf die Unterlippe. Noch bevor sie beschließen konnte, ob sie sein Geschenk ansprechen sollte, kam er ihr zuvor. “Wollen wir anfangen?”, fragte er sie lächelnd und hielt ihr die Akten entgegen. “Oh... ja... wo sind wir heute?”, hakte sie nun nach und er lächelte leicht. Es kostete ihn viel Kraft sie nicht nach der Kette zu fragen oder sie um ein Gespräch zu bitten. Aber er wollte sie nicht bedrängen und hoffte, sie würde von sich aus dies tun. “In der Kinderstation. Leider sind wir da immer noch unterbesetzt. Kagura versucht aber zwei neue Ärzte zu organisieren. Mal sehen, ob er Erfolg hat”, erklärte er ihr und sie nickte geistesabwesend, während sie die Akten überflog. Die Schicht verlief sehr ruhig und angenehm. Das verwunderte Maron sehr. Chiaki verhielt sich wie ein Freund. Klar kam er ihr ein wenig näher und sie wurde dadurch unsicher. Er wollte ihr zwar immer nur helfen, weil sie etwas von dem oberen Schrank holen wollte. Er stand direkt hinter ihr und griff an ihr vorbei. Ihr Herzschlag schlug schneller in ihrer Brust. Jedes Mal, wenn er ihr so nahe war. Das verwirrte sie sehr, weshalb sie versuchte diesem Gefühl keine Beachtung zu schenken. So gut sie konnte ignorierte sie es. Sie wollte diesem keinen Raum geben. Noch immer war sie sich sicher, dass er nur spielen will. Deshalb dachte sie sich, er würde sein Interesse verlieren, wenn er sie nicht so leicht bekommen würde. Sie war keine dieser Frauen, die so einfach erobert werden könnten. Auch wenn ihr vorheriger Partner wohl leichtes Spiel hatte. Seufzend packte sie ihre Arbeitskleidung in den Spind, nachdem sie sich umgezogen hatte. Sogleich holte sie ihre Tasche heraus, schulterte diese und ging hinaus. Auf direktem Wege eilte sie zu ihrem Wagen und fuhr direkt zur Schule, um ihren Sohn ab zu holen. Wie versprochen, wollte sie mit ihm zum Tanzfestival fahren. Da würden sie bis zum Abend bleiben, ehe sie Heim kehren würden. Den Tag über konnte Maron ihre Gedanken größtenteils abschalten. Nur Kenji und das Festival hatten Platz. Nichts anderes ließ sie an sich heran und verbrachte einen traumhaften Tag mit dem wichtigsten Mann in ihrem Leben - ihrem Sohn. Es war ein perfekter Tag wie jeder Tag, der nur den beiden gehörte. Erschöpft kamen sie am späten Abend daheim an. Kenji fiel sofort ins Bett, während Maron erstmal die Beine hoch legte. So einfach konnte sie mit ihm nicht mithalten, wenn sie schon eine Schicht hinter sich hatte. Aber das war es allemal wert gewesen. Für einige Momente schloss sie die Augen und dachte seit Schichtende das erste Mal wieder an Chiaki. Sie überlegte, ob sie ihn genauso behandeln sollten wie zuvor auch. Den Kuss einfach vergessen... Vergessen... kann ich das überhaupt?, fragte sie sich selbst und glitt mit den Fingern über ihre Lippen. Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Aber ich sollte es tun... Es hat keinen Sinn darauf zu hoffen, dass er es doch ernst meinen könnte, oder? Der bloße Gedanke klang absolut absurd in ihren Ohren. Seufzend erhob sie sich und beschloss duschen zu gehen. Auch wenn ihr ein schönes heißes Bad gerade sehr gut tun würde. Jedoch musste sie früh wieder aufstehen, weshalb sie das Bad einfach auf den kommenden Tag verschieben würde. Zur Erfrischung würde auch eine Dusche reichen. Im Bad zog sie sich aus und stieg unter den Wasserstrahl. Mit beiden Händen glitt sie durch ihr Haar. Es fiel ihr weit über die Schulter. Mittlerweile war es komplett durchnässt und sie begann dieses zu schamponieren. Nachdem sie sich den Schaum aus dem Haar gewaschen hatte, bemerkte sie, dass sie noch die Halskette trug. “Oh”, entkam es ihr. Doch ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Da erinnerte sie sich daran, dass sie noch herausfinden wollte, wie viel Wert diese hatte. Nicht weil es ihr wichtig war, sondern eher, ob es richtig wäre diese zu behalten. Immerhin war sie keine dieser Frauen, die auf materielle Dinge aus ist. Sie wollte auch nicht, dass er das dachte. Denn so war sie nicht und würde es nie sein. Schnell duschte sie zu Ende und schlüpfte in ihren Slip und ihr Nachthemd. Sofort ging sie ins Bett und musste feststellen, dass es viel zu früh war, als ihr Wecker auf dem Handy schon klingelte. Müde streckte sie sich und ging verschlafen in die Küche. Wieso der Morgen so früh schon sein musste, würde sie nie begreifen. Gähnend wartete sie auf ihren Cappuccino und streckte sich erneut. Eine halbe Stunde würde sie noch warten, ehe sie ihren Sohn wecken würde. Mehrere Schlucke trank sie von ihrem Becher und blinzelte, als es an der Tür klopfte. Verwundert ging sie dort hin und öffnete diese. Eigentlich war es auch für Sakura zu früh, doch diese stand gerade vor der Tür mit einem Frühstückstablet. “Guten Morgen”, sprach sie aus und Maron ließ sie hinein. “Morgen... du bist aber früh dran”, schmunzelte die Jüngere direkt und brachte Sakura zum Kichern. “Himuro und Miyako sind gerade los und da dachte ich, ich bringe dir Frühstück vorbei. Ihr wart gestern sicher lange unterwegs”, erklärte sie direkt und die Braunhaarige lächelte verlegen. Sie nickte und folgte Sakura in die Küche. “Setz dich und iss etwas, Maron”, sprach die Ältere fürsorglich aus. Sie war durch und durch Mutter und kümmerte sich eben auch um die junge Dame vor sich. Sie mochte die Braunhaarige sehr und wollte ihr auch helfen. “Danke”, kam es verlegen von Maron und sie setzte sich. Sakura nahm neben ihr auch Platz und betrachtete die Dame neben sich. Sie trug die Kette sogar und das erinnerte sie daran, dass sie mehr wissen wollte. “Nun, wegen der Kette, wir...” Prompt verschluckte sich Maron und fing an zu husten. Schmunzelnd tätschelte Sakura ihren Rücken und half ihr so, sich zu beruhigen. “Was... ist damit?”, fragte die Jüngere so unschuldig wie möglich, doch ihre Reaktion zuvor hatte sie bereits verraten. “Von wem ist sie?”, fragte Sakura direkt und sah nur zu deutlich, wie Maron schluckte. Einen Moment wartete sie noch, ehe sie weitersprach: “Ich vermute mal... sie ist von einem jungen Mann?” “Nun... ja, das ist sie”, gestand Maron schließlich und seufzte. “Genau das verwirrt mich. Ich hätte nie gedacht, dass er mir so etwas schenken würde.” “Hmmm... hat es etwas mit deinem Kollegen zu tun?” “Ich...”, begann sie, doch sie unterbrach sich selbst. Schließlich nickte sie und seufzte. “Chiaki hat sie in einem Umschlag in mein Spind getan. Ich weiß noch nicht einmal, ob der Edelstein echt ist.” Einen Augenblick überlegte Sakura. “Wäre dies denn wichtig?”, hakte die Ältere nach und Maron schüttelte den Kopf. “Eigentlich nicht. Nur sollte es ein echter Edelstein sein... könnte ich diesen nicht annehmen. Es wäre falsch ihn zu behalten”, sprach sie direkt aus und knabberte unsicher an ihrer Unterlippe. Sie war uneins mit sich, ob sie so etwas Wertvolles annehmen konnte, ohne einen falschen Eindruck zu erwecken. “Wieso solltest du es nicht annehmen können?”, stellte die Nachbarin die wichtige Frage. “Naja... vielleicht erwartet er etwas als Gegenleistung... etwas was ich... ihm nicht geben... kann?”, kam es unsicher über ihre Lippen, da sie ihn absolut nicht einschätzen konnte. “Denkst du das wirklich?” “Ich... nein... ja... ach ich weiß nicht”, schwankte Maron hin und her. “Ich meine... er ist ein Playboy... spielt eben gern mit den Frauen. Vielleicht ist das seine Masche, um die Damen eben ins Bett zu bekommen.” “Und du fürchtest, wenn du es behältst, will er genau dies?”, fragte Sakura nach und ihre Gegenüber nickte zögernd. “Nun... am besten wäre es, wenn du ihn fragen würdest. Nur weil jemand dem Anschein nach so ist, heißt es noch lange nicht, dass er so ist”, sprach sie weiter ihren Gedanken aus. “Meinst du?”, kam es unsicher von Maron und diesmal nickte Sakura. “Weißt du... nur weil du in deinem Alter einen Sohn hast und alleinerziehend bist, heißt das nicht, dass du eben ein leichtes Mädchen bist und keine Ahnung hast wer der Vater deines Kindes ist”, erklärte die Ältere und Maron legte den Kopf schief. Der Vergleich stimmte irgendwie. Sie nahm es Sakura auch nicht böse, dass sie es so ausdrückte. Mittlerweile wusste die Braunhaarige genau, wie ihre mütterliche Nachbarin über Dinge dachte und ihr hin und wieder half, die Sache von einer anderen Position aus zu sehen. “Das stimmt... aber...” “Du hast Angst?” “Ja, die habe ich... er hätte es mir auch persönlich geben können... doch das hat er nicht”, teilte sie ihre Überlegung mit Sakura. Diese überlegte einen Moment und sah dann Maron direkt an. “Vielleicht... hatte er einfach Angst davor, dass du es ablehnen könntest?”, fragte sie einfach so ins Blaue hinein. “Angst?! Chiaki?!”, entkam es fast schon lachend von ihren zarten Lippen. “Niemals, Sakura. So etwas wie Angst kennt er sicher nicht. Er ist so selbstbewusst...” “Und doch könnte auch er Angst haben”, unterbrach Sakura die junge Frau direkt. Blinzelnd sah diese die Ältere an und wollte etwas sagen, aber Sakura kam ihr zuvor. “Nur weil etwas unmöglich erscheint, heißt es noch lange nicht, dass es so ist. Jeder Mensch hat Furcht vor etwas.” “Das glaube ich nicht. Chiaki hat bestimmt keine Angst... er geht so einfach mit Frauen um. Mit mir zwar anders...” Plötzlich hielt Maron in ihrem Satz inne. Ein leichtes Lächeln erschien auf Sakuras Lippen. “Vielleicht hat er einfach Angst vor deiner Ablehnung?” “Vor... meiner... Ablehnung. Wieso von meiner?”, fragte Maron unsicher und blickte zu Sakura. “Weil er dich sehr mag?”, stellte sie vorsichtig die Behauptung auf und wurde mit großen Augen angesehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)