Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 20: Der Nachbar ‘Aki’ ----------------------------- Der Samstagmorgen begann bei Maron und Kenji mit einer kleinen Kuscheleinheit. Der Junge kletterte zu ihr und schmiegte sich an ihre Brust. “Morgen, mein Großer”, grüßte sie ihn und er grummelte nur. Das machte er immer, wenn er noch nicht ganz wach war. Sanft drückte sie ihn an sich und schlummerte erneut ein, genau wie er. Es war einfach nur schön seiner Atmung zu lauschen. Er war ihr größter Schatz, den sie immer behüten würde. Natürlich machte sie sich sorgen, ob Kenji damit einverstanden sein würde, wenn sie einen Partner haben würde. Seit sie denken konnte, gab es niemanden außer ihrem Exmann an ihrer Seite. Er war der Einzige mit dem sie je zusammen war, geschweige denn ein Date hatte. Es war damals für sie normal, dass sie später einmal ihn auch heiraten würde. Rückblickend wusste sie, dass sie vielleicht mehr Erfahrung sammeln hätte sollen. Aber wo die Liebe hinfiel, blieb sie auch liegen. Auf der anderen Seite war sie trotz allem froh, sich so entschieden zu habe, denn durch diese Verbindung hatte sie Kenji bekommen. “Mama... lieb hab”, holte der Junge sie zurück in die Realität und sie schmunzelte. “Hab dich auch lieb, Kenji”, hauchte sie und knuddelte noch etwas mit ihm. Er war so niedlich, weshalb sie das tun musste. Sie liebte ihn über alles. “Du erdrückst mich, Mama”, gluckste der Junge und Maron lachte leise. “Mache ich das?”, hakte sie nach und er nickte kräftig. “Entschuldige, aber du bist einfach zum Knuddeln süß.” “Mama!”, meckerte der Junge gleich los. “Ich bin nicht süß”, schimpfte er und sie lachte leise. “Ach Kenji”, kicherte sie und streichelte über seinen Rücken. Er hatte gerade seine Phase, dass er nicht als süß bezeichnet werden wollte. Nach einer Weile nickte sie und lenkte ihn ab: “Wollen wir Frühstücken?” “Oh JAAAAAAAAAAAA!”, rief er direkt aus und schlüpfte aus ihrer Umarmung heraus. Er sprang förmlich rüber ins Bad, um sich munter zu machen. Kurz blinzelte sie und schüttelte leicht den Kopf. “Kleiner Wirbelwind”, gluckste sie amüsiert und erhob sich. Sie räumte ihren Schlafplatz direkt auf und seufzte. Ich sollte mir endlich ein echtes Bett anschaffen., schmunzelte sie über sich selbst, denn sie schaffte es wirklich nicht, sich eines aus zu suchen. Sie eilte zu ihrem Schrank und holte eine normale Jeans und eine einfache Bluse heraus. Dazu noch passende Unterwäsche und schnell zog sie sich um. Alle weiteren Gedanken schob sie auch diesmal bei Seite. Erstmal würde sie sich um ihren Sohn kümmern und wer weiß, vielleicht würde sie am Montag dazu kommen in das Möbelgeschäft zu fahren. Immerhin würde Kenji wieder zur Schule müssen und sie hätte den Vormittag Zeit dafür. Sie folgte seinem Beispiel und schritt ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Erfrischt ging sie in die Küche und schmunzelte direkt bei dem Anblick ihres Sohnes. Dieser hatte ihre Tasse schon zum Kaffeeautomaten gestellt. “Danke dir”, lächelte sie ihn an und überlegte kurz. “Müsli heute oder soll ich was anderes machen?” “Hm”, überlegte der Kleine und sah seine Mutter an. “Ein Omelette vielleicht?”, fragte er etwas unsicher nach. Aber als sie nickte, fingen seine Augen an zu strahlen. “Kommt sofort”, kicherte sie. Während ihre Tasse Kaffee durchlief, holte sie alle Zutaten heraus und überlegte. “Mit Schinken und Käse?”, fragte sie und sofort nickte er eifrig. Damit war für sie klar, was sie ihrem Sohn zaubern würde. Summende machte sie sich daran alles zu zu bereiten. Kenji hatte damit begonnen den Tisch zu decken. Lächelnd hatte sie ihn beobachtet und war sehr stolz auf ihren Sonnenschein. Er wuchs so schnell heran, weshalb sie jeden Moment mit ihm genoss. Schon bald würde er so groß sein, dass es ihm peinlich wäre mit seiner Mutter gesehen zu werden. Aber das war der Lauf der Zeit. Das war ihr mehr als bewusst und sie hatte sich innerlich bereits darauf vorbereitet. Nachdem sie die Omeletts fertig waren, aßen sie gemeinsam und räumten, so wie sie es gewohnt waren, alles ab. Maron machte ihm noch einen Kakao fertig und kümmerte sich darum die ‘Tartes au chocolat’ vorzubereiten. Erst die Mischung der Teige, danach das Einfetten der Formen, denn sie wollte nicht nur dem Nachbarn nebenan eine machen, sondern auch für Sakura und Himuro. Da ihr Sohn diesen Kuchen liebte, würde sie für ihn ebenso eine kleinere Form machen. So wie immer. Kenji half so gut er konnte und reichte Maron einige Zutaten an, während sie diese miteinander vermengte. Nachdem er nichts mehr machen konnte, ging er in sein Zimmer und zog sich für den Tag um. Eine Jeans und sein Lieblingsshirt mit einem Autoaufdruck. Maron war es schon gewohnt, dass sie größtenteils solche Dinge alleine machen musste. Doch das machte ihr nichts aus. Sie liebte es zu kochen und zu backen. Vor allem die vielen unterschiedlichen Kochrichtungen waren äußerst faszinierend. Sie lernte gerne Neues und teste sehr viel herum. Oft behielt sie die einfachen Rezepte im Gedächtnis. Diese bereitete sie demnach auch häufiger zu. Doch auch ein paar Ausgefallenere kannte sie auswendig. Besonders wenn das Mahl schmackhaft war, konnte sie sich immer hervorragend an die Rezeptur gewöhnen. Wobei sie auch Verfeinerungen ebenso vornahm. Das machte am meisten Spaß, jedoch aß ihr Sohn nicht alles, weshalb sie seltener dazu kam neue Experimente zu machen. Es dauerte einige Zeit, bis die Kuchen fertig waren. Während diese etwas abkühlten, räumte Maron die Küche auf und schaltete die Spülmaschine an. Diese war durch die Backaktion mehr als voll gewesen. Nach einer guten Stunde war alles wieder blitz blank und sie konnte den Kuchen aus den Formen nehmen. Kenji leckte sich schon voller Vorfreude auf den Geschmack die Lippen. Er konnte es kaum noch erwarten seine Portion zu vertilgen. “Bevor wir unseren essen können, sollten wir den Kuchen Aki rüber bringen”, erinnerte sie ihn und kurz seufzte Kenji. Jedoch strahlte er im nächsten Moment, denn er freute sich schon darauf den jungen Mann wieder zu sehen. Immerhin hatte er seine Abmachung bereits eingehalten und wollte nun auch seine ‘Belohnung’ erhalten. Diese wurde ihm versprochen. Künftig sollte er keine Langeweile mehr haben, wenn er ab und an mal alleine sein müsste. “Okay, Mama”, lächelte er und rannte schon in den Flur, um seine Schuhe an zu ziehen. Schmunzelnd sah sie ihm nach und nahm den Teller mit dem Kuchen in die Hand. Sogleich folgte sie ihrem Sohn, schlüpfte gleich in ihre Ballerinas und schnappte sich ihren Schlüssel. Diesen steckte sie in ihre Hosentasche und so verließ sie mit Kenji ihre Wohnung. Noch schloss sie diese ab, denn das war irgendwie zur Gewohnheit geworden. Kenji rannte schon eine Tür weiter und klingelte auch schon. Noch bevor Maron sagen konnte, dass er auf sie warten sollte. Also ging sie zu ihm rüber und schmunzelte, als Kenji erneut klingelte. “Geduld, Kenji... vielleicht ist er noch unterwegs... oder...”, sprach sie, doch wurde sie unterbrochen, als die Tür langsam aufging. Einige Augenblicke zuvor wurde Chiaki wach und sah auf sein Handy. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn ihr Höschen war genau daneben. Hmmm ich sollte es ihr zurück geben, aber... wie?, überlegte er und streckte sich einmal, ehe er sich erhob und leise gähnte. Obwohl er weniger geschlafen hatte, als normalerweise nach solchen Schichten, fühlte er sich um einiges fitter. Ob das an dem schönen und heißen Abschluss der Schicht lag, konnte er nicht genau sagen. Da er bereits schon wach war, beschloss er sich einen Kaffee zu machen und ein wenig auf seiner Konsole zu spielen. Maron hatte sich nicht gemeldet, deshalb wollte er sich etwas ablenken. Auch wenn sein Vater sagen würde, dass er mit seinen noch 26 Jahren sicher nicht mehr an einem Spiel hängen sollte, so hatte Chiaki andere Ansichten. Er behielt sich seine kindliche Ader und war sogar stolz darauf, denn das Leben war einfach ernst genug. In der Küche ließ er sich einen Kaffee durchlaufen und überlegte, ob er sich vorher noch einmal duschen sollte. Ach das mache ich später... erst eine Runde zocken. Mit diesem Gedanken grinste er und ignorierte es gekonnt, dass er nur eine Jogginghose an hatte. Den heißen Becher nahm er vom Automaten und wollte sie rüber ins Wohnzimmer bringen, als er an seiner Tür klingelte. Kurz war er verwirrt, denn Sakura kam mit dem Schlüssel rein. Er stellte den Becher auf der Anrichte ab und ging in den Flur. Genau da klingelte es erneut. Da ist wohl jemand ungeduldig., schmunzelte er und konnte sich nicht im Ansatz erklären, wer das sein könnte. Sofort öffnete er die Tür und bekam große Augen, als er in das Gesicht seiner Herzdame blickte. “Maron?”, brachte er leise über die Lippen. Erstaunt starrte die Angesprochene ihn an. Sie hatte mitten im Satz abgebrochen und schluckte nun schwerer. “Chi...aki?”, stotterte sie seinen Namen und blickte an ihm herab. Sofort wurde sie knallrot, da er oben ohne war. Er sah einfach nur heiß aus, weshalb sie erneut stärker schlucken musste. “AKI!”, rief Kenji erfreut aus und umarmte den jungen Mann direkt. Blinzelnd sah Chiaki hinab und erkannte den Nachbarsjungen Kenji. “Hey... Kenji... aber was machst du denn hier?”, fragte er den Jungen und strich ihm über seine Haare. “Mama und ich haben Kuchen für dich gebacken”, erklärte der Kleine direkt und Chiaki runzelte leicht die Stirn. Sein Blick fiel auf Maron, die etwas blass wirkte. “Mama?”, murmelte er leicht und schluckte. In seinem Kopf setzten sich all diese Puzzle zusammen, die er seit einiger Zeit hatte. Aber noch nicht darauf gekommen war. Fuck... M. Okabe heißt Maron Okabe... wieso... bin ich nicht gleich darauf gekommen? Als er diesen Gedanken fasste, konnte er sich all die anderen Situationen nun besser erklären. Aus diesem Grund verschwand sie immer pünktlich nach der Schicht. Deshalb... hat sie mich auch eher gemieden... hatte sie etwa Angst? Als ihm das bewusst wurde, schluckte er und sah zu Kenji. “Kommt doch rein...”, schlug er vor, denn er wollte nicht vor der Tür mit ihr darüber reden. Das war nicht gerade der beste Ort dafür. Doch Maron schien nicht ganz zu reagieren, weshalb er den Teller mit der einen Hand nahm und mit der anderen ihre Hand, um sie hinein zu ziehen. Stolpernd kam sie in seine Wohnung hinein und blinzelte ihn leicht an. Er ließ ihre Hand los und schloss die Tür. “Komm rein, Maron... vor der Tür stehen bleiben ist keine Option”, meinte er. Sie wollte ihm antworten, aber ihr Hals schnürte sich zusammen, weshalb sie nur nickte und weiter in die Wohnung trat. Chiaki stellte den Kuchen auf die Ablage ab und er sah zu Kenji der mit großen Augen schon im Wohnzimmer stand. Er starrte den Fernseher an, der um einiges größer war, als bei ihnen. Kurz sah der Arzt zu seiner Arbeitspartnerin. Sie schien immer noch verwirrt zu sein. “Wenn dir deine Mama erlaubt... zu spielen, kannst du das machen, Kenji”, sprach er aus und der Junge rannte sofort zu Maron zurück. “Darf ich, Mama?”, fragte der Kleine sie und zupfte an ihrer Bluse. Verwundert sah sie zu ihrem Sohn und nickte schließlich, denn Kenji sollte wohl kaum etwas von dem Gespräch mit bekommen. “Aber nichts kaputt machen, Großer”, sprach sie sanft aus und sogleich jubelte Kenji und rannte schon rüber. Sie sah ihm lächelnd an und ordnete noch einmal ihre Gedanken. “Kaffee?”, bot Chiaki an und riss sie dadurch aus ihrer Überlegung heraus. Sie blickte sofort zu ihm und wurde leicht verlegen, da er immer noch oberkörperfrei war. “Das... wäre nett”, meinte sie und schluckte. Er nickte und holte einen zweiten Becher heraus, um ihr einen Cappuccino zu machen. Ihm fiel es auf, dass sie dieses Getränk gerne in der Arbeit trank, also würde sie das auch jetzt bevorzugen. “Oh”, entkam es ihm, als er entdeckte, dass er kein Shirt an hatte. “Entschuldige... ich bin erst jetzt wach geworden und kam... noch nicht dazu, mich anzuziehen”, erklärte er ruhig und ging an ihr vorbei. “Setz dich bitte... ich ziehe schnell ein Shirt an und bin wieder da.” Maron konnte genau heraus hören, dass er wohl genauso nervös und unsicher zu sein schien wie sie. Daher nickte sie leicht und würde ihm wohl nun Rede und Antwort stehen müssen. Zu gern hätte sie ihn langsamer darauf vorbereitet, aber nun war alles raus. So gut wie alles. Denn einige Dinge gab es nach wie vor in ihrer Vergangenheit, die sie lieber niemandem anvertraute, denn das ging nur sie etwas an. Neugierig sah sie sich um und musste feststellen, dass es recht sauber aussah. Dafür dass Chiaki alleine lebte, war er scheinbar anders als die meisten Männer. Ihr Blick fiel zum Kaffeeautomaten und sie ging dorthin, um ihren Becher zu nehmen. Lächelnd stellte sie fest, dass er ihr einen Cappuccino gemacht hatte. Leicht nippte sie daran und atmete einmal tiefer durch. Wie soll ich ihm das nun erklären?, seufzte sie und blickte ins Wohnzimmer. Kenji saß auf der Couch und spielte eifrig. Er war vertieft darin und merkte nicht einmal, dass er beobachtet wurde. “Keine Sorge, ich habe nur Kinderspiele”, hörte sie plötzlich hinter sich und sofort blickte sie dorthin. Chiaki hatte sich eine Jeans und ein einfaches Hemd angezogen. “Wie?”, fragte sie verdattert. “Ich habe nur Kinderspiele, also kann er auch welche spielen”, wiederholte der Blauhaarige seine Worte und sie wurde leicht rot um die Nase. “Darum... habe ich mir weniger Sorgen gemacht”, gestand sie ihm und schluckte leicht. “Und was hat dich so seufzen lassen?”, fragte er neugierig nach und erneut hörte er ihr Seufzen. “Ich... naja... eigentlich wollte ich dir in Ruhe von meinem Sohn erzählen”, sprach sie aus und klammerte sich an ihren Becher. Verstehend nickte er und zeigte zu den zwei Barhockern, die vor seiner Anrichte standen. “Setzt dich, Maron... lass uns reden... solange er noch abgelenkt ist... haben wir doch etwas Ruhe”, versuchte er sie aufmunternd anzulächeln. Leicht schluckte sie und nickte. Sogleich setzte sie sich auf den Barhocker und nippte an dem Becher. Chiaki holte seinen Becher und setzte sich neben sie auf den anderen Barhocker. Es war so komisch, aber auch schon, dass sie hier zusammen waren. “Wieso... hast du nichts von Kenji erzählt?”, fragte er schließlich und blickte zu ihr. “Du hast nie gefragt”, meinte sie und er blinzelte leicht. “In meiner Akte steht drinnen, dass ich ein Kind habe.” “Oh... die Akte... nun”, sprach er verlegen aus und fuhr sich durch die Haare. “Ehrlich gesagt... lese ich keine Mitarbeiterakten. Da vertraue ich meinem Vater, dass er nach bestem Sinne auswählte.” “Da bist du wohl nicht der Einzige... Yamato hat die Akte auch nicht gelesen”, seufzte sie leise und nippte am Becher. “Wie? Er weiß, dass Kenji dein Sohn ist?”, fragte er nach und sie nickte. “Mhm... Sakura, Miyako und Himuro auch... aber auch Kagura und Kaiki”, erklärte sie und Chiaki bekam größere Augen. Dass alle das gewusst hatten, aber ihm nichts gesagt hatten, war mal wieder typisch. “Und keiner sagt mir etwas”, grummelte er und reumütig sah Maron auf ihren Becher. “Ich... wollte nicht jedem gleich auf die Nase binden, dass ich einen 6-jährigen Sohn habe... Miyako hat es durch Zufall erfahren... dadurch musste ich Yamato, Sakura und Himuro einweihen... ich hatte keine Ahnung... dass du neben an wohnst”, erklärte sie und spielte nervös am Saum ihrer Bluse. Bei ihren Worten blickte er zu ihr und blinzelte mehrmals. Sie schien wirklich mit sich zu hadern. “Maron... es ist nicht dein Fehler... aber wieso wolltest du es nicht jedem sagen?”, wollte er wissen und legte vorsichtig seine Hand auf ihre. Dadurch blickte sie zu ihm und seufzte. “Weil ich ziemlich früh Mutter geworden bin. Damals... wurde ich immer komisch angesehen... viele meinten, dass ich nur wegen einer Schwangerschaft geheiratet hätte. Aber... ich war damals schon einige Monate verheiratet, als Kenji sich ankündigte”, erklärte sie und er hob eine Augenbraue hoch. “Du hast deinen Mann geliebt?”, hakte er nach und sie nickte leicht, wenn auch etwas zögernd. Ehe Chiaki nachfragen konnte, sprach sie weiter. “Er war meine erste Liebe... ich lernte ihn mit 14 kennen... er war für mich da nach dem Unfalltod meiner Eltern. Er hat sich um mich gekümmert, als ich jemanden brauchte... da war es klar, dass wir auch heiraten würden... ich liebte ihn sehr.” “Verstehe... und was ist mit ihm passiert?”, fragte er nach und Maron nahm noch einen Schluck zu sich. “Er war auf Geschäftsreisen... da war Kenji etwa ein Jahr alt. Sein Auto kam von der Straße ab und... er starb noch am Unfallort”, erklärte sie und biss sich leicht auf die Unterlippe. “Oh, Maron... das tut mir... leid”, sprach Chiaki direkt und zog sie unbedacht an sich. Erschrocken keuchte sie auf und blickte ihn direkt an. “Erst deine Eltern... dann dein Mann... das muss schwer gewesen sein.” “Ja... aber Kenji... hat mir sehr geholfen”, sprach sie sanft und blickte zum Wohnzimmer. “Das glaube ich dir gerne”, raunte er und drückte sie sanft an sich. Er hatte das Gefühl, dass er sie einfach halten musste, damit er ihr Halt geben konnte. Ihr zeigen, dass er für sie da war. Sanft lehnte sie sich auch an ihn und schloss kurz die Augen. Es war schön, dass er sie so im Arm hielt. Eine Weile blieben die Beiden in der innigen Umarmung. Sie lauschten einfach der Atmung des Anderen und genossen die Nähe zueinander sehr. Maron fühlte sich bei ihm wohl und geborgen. So als wäre sie zu Hause angekommen. So fühlte sie sich damals bei ihren Eltern auch. “Weißt du... seit dem habe ich nie jemanden an mich heran gelassen. Schon gar keinen Mann... aber... du...” “Ja? Was ist mit mir?”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue nach. “Du hast mich berührt... anfangs zur Weißglut gebracht... aber ich hatte dich irgendwie immer im Kopf”, erklärte sie flüsternd. Fast so als hätte sie Angst, dass Kenji davon etwas mitbekommen könnte. “Oh... das ist doch etwas Gutes oder?”, hakte er nach und sie nickte schüchtern. “Schon... und doch... ich weiß nicht, ob du... oder eben Kenji... damit klar kommen würdet...”, sprach sie weiter und seufzte. Kurz runzelte er die Stirn, ehe er sie fassungslos anblickte und seine nächsten Worte wählte. “Jetzt sag mir bitte nicht, dass du mich deshalb auf Abstand gehalten hast...”, sprach er seinen Gedanken aus, nachdem er ihre Ausführung hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)