Neue Stadt - Neues Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 51: Wo ist Maron? ------------------------- Es dauerte noch weitere 15 Minuten, bis Chiaki endlich am Parkplatz vom Wohnhaus angekommen war. Schnell stieg er aus dem Wagen und schloss beim rüber Laufen diesen ab. An der Eingangstür öffnete er die Tür, eilte zum Auzug und fuhr nach oben. Eilig begab er sich zu der Wohnung von Maron klingelte aus einem Reflex heraus. Doch von Drinnen hörte er nichts. Absolut gar nichts. “Fuck... das kann doch nicht sein”, fluchte er vor sich hin und eilte zu Sakura rüber. Sofort betätigte er die Klingel und es dauerte nicht lange, bis die ältere Frau ihm aufgemacht hatte. “Komm rein, Chiaki”, sagte sie gleich und kurz überlegte er. Er war ziemlich verunsichert. Auch wenn er am liebsten sofort zu Maron in die Wohnung gehen wollen würde, folgte er ihrer stummen Anweisung. “Sie... ist weg... nicht wahr?”, fragte er leise, nachdem er in die Wohnung gegangen war. Verlegen fuhr er sich durch seine Haare und war sich einmal mehr bewusst, wie falsch Maron all das auf gefasst haben musste. “Vermutlich... sie ist nicht zu Hause und Kenji ist ebenso weg. Daher sollten wir nun heraus finden, wo sie ist”, meinte sie aufmunternd und führte ihn in die Küche. Dort gab sie ihm einen Becher Kaffee und hoffte, er würde trotz dieser Tatsache noch rational bleiben. “Shit”, entkam es ihm und er ließ seinen Kopf hängen. Am liebsten würde er laut Schreien und toben, doch das konnte er sicher nicht tun. “Das wird... gar nicht so leicht”, seufzte er und sah leicht zu Sakura. “Ihr Handy ist immer noch aus... ich weiß echt nicht, wo sie hin sein könnte...”, merkte er an und nur zu deutlich hörte sie die Verzweiflung in seiner Stimme. “Ich weiß, dass es nicht leicht wird... aber lass uns doch nun gemeinsam durchgehen, wo sie hin könnte”, schlug sie vor, doch genau das war ein Problem. Er wüsste keinen Ort, an dem sie sein könnte. “Ehrlich gesagt... weiß ich es nicht”, musste er gestehen. “Normalerweise ist sie nur bei mir, euch oder bei Miyako... aber da ist sie ja nicht”, erklärte er weiter und seufzte schwerer. “Hmm... und wenn sie bei einer anderen Freundin ist?”, überlegte Sakura. Einmal mehr grübelte Chiaki. Fieberhaft ging er noch einmal alles durch, ob sie weitere Freunde mal angesprochen hatte, doch da war niemand. Daher schüttelte er leicht den Kopf. “Soweit hat sie sonst keinen erwähnt”, fügte er an und biss sich auf die Unterlippe. Seine Gedanken wanderten einmal mehr hin und her. Er konnte nur hoffen, dass ihr nichts passiert war. Doch dann würde Kagura oder auch sein Vater ihn sicher anrufen. So machtlos hatte er sich schon sehr lange nicht mehr gefühlt. “Was soll ich nur machen?”, murmelte er schließlich vor sich hin. Obwohl Sakura noch mit ihm sprach, war er schon wieder in seinen Gedanken versunken. Eins stand für ihn fest, denn er musste etwas tun, denn ohne sie und Kenji konnte er nicht mehr. Ehrlich gesagt, wollte er das auch nicht. Sie war nun mal sein Engel... hatte ihm all das gezeigt, was er in seinem Leben tief in seinem Inneren vermisste und haben wollte. Ohne die beiden wäre ich nicht mehr ich., stellte er direkt fest und überlegte schon, wie er Maron um Verzeihung bitten sollte. Doch zuvor müsste er heraus finden, wo sie war. “Chiaki?”, hörte er plötzlich eine Stimme neben sich und zuckte zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. “Was?”, fragte er ganz verwirrt nach. “Wo warst du denn mit deinen Gedanken?”, wollte Sakura wissen. Aber als er sich erneut durch die Haare fuhr, war ihr die Antwort klar. “Vergiss meine Frage... ich will sie auch finden”, sprach sie sanft aus und er nickte leicht. “Nur wo soll ich anfangen?”, kam es seufzend von ihm. “Du hast mir echt nicht zugehört”, schmunzelte sie nun leicht. Sein Gesichtsausdruck war ihr Antwort genug. “Ich wiederhole es noch einmal: Ruf Kagura an... die Eingänge im Krankenhaus sind doch überwacht... da kann er nachsehen, ob Maron mit Kenji wieder hin ist, nachdem sie ihn bei mir abgeholt hatte.” “Oh”, entkam es ihm. An diese Möglichkeit hatte er gar nicht gedacht und in seinem Kopf setzte sich das gesagte nun zusammen. “Stimmt... ich werde ihn schnell anrufen”, sprach er nun mit festerer Stimme. Erleichtert lächelte Sakura, denn nun hatte er für einen Moment sein Tief überwunden. Gerade als er Kaguras Nummer wählen wollte, klingelte sein Handy und sein Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Das konnte Sakura genau sehen. “Wer ist denn?”, fragte sie und Chiaki knurrte leicht. Eine Ahnung hatte sie bereits, doch sie wollte dies aus seinem Mund hören. “Kaiki”, antworte er nur und seufzte. So konnte er doch nicht mit Kagura telefonieren, wenn sein Vater die ganze Zeit versucht ihn an zu rufen. “Nimm endlich ab, Chiaki!”, drängte Sakura ihn nun und er blinzelte leicht. “Warum sollte ich? Ich... habe keinen Nerv gerade mit ihm zu reden”, grummelte er leise. “Dann wirst du wohl auch nicht Kagura anrufen können”, meinte sie Schulter zuckend und schaltete damit genauso auf stur, wie er es gerade machte. Das Klingeln hörte schließlich auf und sofort wollte er Kagura anrufen. “Endlich”, meinte er und schon bimmelte sein Handy wieder los. Genervt rollte er mit den Augen. “Man... wieso ist er nur so nervig heute”, grummelte Chiaki weiter und nahm den Anruf nun doch entgegen. “Was ist?”, entkam es ihm typischerweise schroffer über die Lippen. “Nicht gleich auflegen... ich weiß, du redest nicht mit mir, aber hör einfach zu”, hörte er gleich die Stimme seines Vaters. Blinzelnd runzelte er die Stirn. Normal war er nicht so, daher ließ er ihn gleich weiter. “Ich höre zu”, sprach er weiter und konnte seine Neugier nicht verbergen. “Gut... Pack bitte ein paar Sachen ein und komm bei mir vorbei”, begann Kaiki und ahnte schon den nahenden Protest. “Bevor du etwas sagst... Maron ist mit Kenji hier... ich denke ihr solltet reden.” “Wie bitte?”, hakte Chiaki nach und bekam große Augen. “Maron ist hier... ich habe sie überzeugt hier auf dich zu warten... redet miteinander und entscheidet dann... ich werde solange mit Kenji etwas spielen”, führte der Ältere etwas weiter aus und Chiaki konnte es echt nicht fassen. Sein Engel war bei seinem Vater. Kurz bekam er leichte Zweifel, ob das eine gute Idee war zu seinem Vater zu fahren. “Weiß... sie, dass du mich anrufst?”, fragte er da lieber vorsichtshalber nach. Denn sie noch mehr zu verärgern wäre wohl wahrlich nicht gut. Bei dieser Frage schmunzelte Kaiki etwas. “Ja... ich habe ihr gesagt, dass ich dich anrufen werden”, erklärte er direkt und leicht nickte Chiaki. “Gut... ich fahre in knapp 15 Minuten los... soll ich etwas zum Essen mitbringen?”, fragte der junge Arzt vorsichtshalber. “Ich bestelle einfach eine Pizza... dann sollte sie etwa mit dir hier bei mir eintreffen”, meinte Kaiki und das klang selbst für Chiaki sehr vernünftig. Damit würde er nicht noch mehr Zeit ohne seinem Engel verbringen müssen. “In Ordnung... so machen wir das”, bestätigte der Jüngere daher und würde schnell seine Sachen packen, um los zu fahren. Denn er wollte wirklich keine Zeit mehr vergeuden. Doch bevor er auflegen konnte, hörte er noch einmal die Stimme seines Vaters. “Ist dein Pizzageschmack noch gleich geblieben?”, wollte der Ältere wissen und nun schmunzelte Chiaki sogar leicht. “Ja, ist er... bis gleich”, verabschiedete er sich und war gespannt, ob sein alter Herr das noch wissen würde oder nicht. Nachdem er aufgelegt hatte, brachte er Sakura auf den neusten Stand und sie war sichtlich erleichtert zu hören, dass es Maron und Kenji gut ging. Alles andere würde wohl die Zeit zeigen. “Das ist gut... also fahr rüber und hol deine Familie zurück”, sprach sie aus und lächelte ihm aufmunternd zu. Sie wusste wie schwer es Chiaki fiel dort hin zurück zu kehren. Aber vielleicht würde das Vater und Sohn helfen miteinander zu reden. Denn das war bei ihnen ebenso fällig wie bei dem Paar, um einige Dinge eben zu klären. “Ich bringe sie Heim”, bestätigte Chiaki Sakuras Aussage und sie nickte zustimmend. Er nahm noch einen Schluck und stellte den Becher in die Spüle. Gerade als er gehen wollte, klingelte sein Handy erneut. Diesmal war Kaguras Nummer auf dem Display. Verwundert ging er ran. “Kagura?”, meldete er sich direkt. “Ähm... bist du noch daheim?”, kam es von dem Anrufer. “Ich bin gerade bei Sakura... und wollte zu mir rüber. Wieso?”, hakte Chiaki gleich nach. “Nun... ich bin in knapp fünf Minuten bei dir. Ich weiß nun, warum Maron nicht auf deine Nachricht reagiert hat...”, sprach Kagura aus und nun wurde der junge Arzt neugierig. Direkt fragte er nach und der Ältere erklärte gleich, dass Marons Handy gefunden wurde. Wohl hatte sie es im Krankenhaus vergessen und es wurde abgegeben. Da Kagura das Handy erkannte, hatte er es mit genommen und wollte es gleich zu Chiaki bringen, damit er es Maron zurück geben konnte. “Das erklärt so einiges... dann bis gleich.” Mit diesen Worten legte Chiaki auf und fuhr sich durch die Haare. Wenn diese Situation nicht zu solch einem bescheuerten Missverständnis geführt hätte, hätte er nun über ihre Schusseligkeit gelacht. Sie hatte schon öfters mal ihr Handy oder ihre Tasche verlegt. “Sie hat ihr Handy echt verloren?”, wollte Sakura wissen und er nickte nur. “Oh man... so typisch sie... und nun ab mit dir... hol sie nach Hause”, meinte sie und zwinkerte. “Sakura... ich”, fing er an, doch brach er sich selbst ab. “Danke... dass du mir zugehört hast und mich... nun ja, rausgezogen hast”, sprach er ehrlich aus. “Jederzeit, Chiaki und nun los mit dir.” Das war das Zeichen. Schnell umarmte er noch sie und eilte zur Tür, nur um rüber zu sich zu laufen. Dort packte er ein paar Sachen und schnappte sich noch seinen Kulturbeutel. Als er das Bad verließ, klingelte es bei ihm und er eilte dorthin, um seinen Besuch hinein zu lassen. “Hey, Chiaki... hier ist...”, begann Kagura und stockte, da er gerade die gepackte Tasche entdeckte. “Was ist denn hier los?” “Ich packe... danke dir, dass du das Handy gebracht hast”, meinte der Jüngere und holte noch die Ladekabeln. “Wieso packst du?” “Oh... Entschuldige... dir habe ich das noch nicht gesagt”, meinte Chiaki und klärte nun seinen Freund. Dieser lauschte gebannt und half sogar die Tasche zu schließen. “Verstehe... dann hol deine Familie nach Hause”, zwinkerte Kagura und Chiaki schüttelte den Kopf. “Ist gut... ich melde mich...” “Erst wenn ihr drei wieder zu Hause seid”, meinte Kagura, denn die beiden sollten ihre restliche Urlaubswoche nutzen und alles klären, was noch zu klären war. “Ist gut... ich fahre los”, meinte der Jüngere und so verließen beide die Wohnung. Chiaki schloss noch diese ab und Kagura holte bereits den Fahrstuhl. Die kurze Fahrt nach unten verlief ruhig, denn beide hatten alles bereits besprochen. Daher war es nicht so schlimm. Unten bei seinem Wagen angekommen, stieg Chiaki ein und Kagura zeigte ihm noch seinen Daumen nach oben. Lächelnd nickte er ihm zu und fuhr schließlich aus der Parklücke, nur um den Parkplatz zu verlassen und die Straße zu dem Ort zu nehmen, wo er aufgewachsen war. Seit er ausgezogen war, war er nicht mehr dort gewesen. Daher klopfte sein Herz etwas schneller, denn er war sich nicht sicher, ob er das so einfach könnte. Für Maron... sollte ich den Streit runterschlucken... das werde ich schon schaffen., sprach er immer wieder sein Mantra in seinen Gedanken auf. Tatsächlich konnte er dadurch etwas Mut aufnehmen. Maron hatte eine unglaubliche Macht über ihn und das ließ ihn lächeln. Eindeutig... nur sie allein und keine andere. Mit diesem Gedanken schaltete er noch einen Gang höher und fuhr so schnell er durfte zu seinem Elternhaus. Mehrere Minuten vergingen und er kam endlich auf der Einfahrt an. Am Bedienfeld gab er den Code ein und war verwundert, dass dieser noch derselbe war. Während das Tor aufging, überlegte er fieberhaft, ob er Maron einfach in den Arm nehmen sollte oder lieber nicht. Zu gerne würde er sie einfach packen und küssen, doch die Sorge, dass er damit noch mehr kaputt machen könnte, war ziemlich groß. Kaum war der Weg frei, fuhr er weiter und lächelte leicht, da ihren Wagen tatsächlich entdeckte. Demnach hatte sein Vater die Wahrheit gesagt. Sein Auto stellte er daneben und stieg aus. Seine Tasche holte er noch heraus und atmete einmal tiefer durch. Sein Blick lag nun auf dem großen Herrenhaus. Wozu seine Eltern solch ein großes Haus haben wollte, konnte er sich nach wie vor nicht erklären. Schließlich waren immer nur sie drei dort. Wobei später auch Kagura dort lebte und vermutlich immer noch drin wohnte. So genau hatte er ihn nie dazu befragt, da es ihn auch nicht wirklich etwas anging. Obwohl die Neugier dann doch da war. Aber nun war Maron um einiges wichtiger. Deshalb schob er den Gedanken beiseite und atmete noch einmal tiefer durch, ehe er zur Haustür ging. Einen Moment überlegte er, ob er rein gehen sollte oder doch eher klingeln. Unsicher fuhr er sich durch die Haare, bevor er die Hand auf die Türklinke legte. Erneut musste er tief durchatmen und öffnete schließlich die Tür. Sein Vater hatte diese immer offen gehabt, wenn er wusste, dass noch jemand kommen würden. Kaum schloss er die Tür hinter sich, schon hörte er Kenjis Stimme. Erleichterung machte sich in seinem Inneren breit und er folgte der Stimme ins Wohnzimmer. Maron saß mit dem Rücken zur Tür und Kaiki schräg zu dieser, während er mit Kenji ein Brettspiel spielte. “Du lernst schnell, Kenji”, lobte Kaiki den Kleinen und dieser strahlte ihn direkt an. Das schien er gerne zu hören. Lächelnd beobachtete Chiaki den Jungen noch einen Moment und blickte dann zu Maron. Er war immer noch unschlüssig, wie er sie begrüßen sollte. Doch weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, da Kenji ihn entdeckt hatte. “Aki!”, rief der Junge aus und sprang vom Sessel auf, nur um zu dem jungen Arzt zu laufen. “Hey”, grüßte er ihn und ließ seine Tasche auf den Boden fallen, ehe er in die Hocke ging und den Kleinen empfing. Direkt kuschelte sich Kenji an seine Brust und Chiaki drückte den Kleinen an sich. Er hatte den Jungen schon sehr vermisst. “Spielst du gerade schön?”, fragte er ihn lächelnd, da er vermutete, dass die beiden dem Jungen nichts gesagt haben, was genau vor sich ging. Immerhin war Kenji viel zu jung, um alles zu verstehen. “Mhm... Kaiki hat mir erzählt, dass dies dein Lieblingsspiel war, als du so klein warst wie ich”, plapperte der Junge drauf los und aufmerksam hörte Chiaki ihm zu. Überrascht sah er leicht zu seinem Vater, der ihm leicht zunickte. Es war eigenartig, dass er solche Details noch kannte. Da Kenji weiter erzählte, sah Chiaki wieder zu ihm und fragte auch ein wenig nach. Bewusst mied er den Augenkontakt noch mit Maron, da er große Angst davor hatte, etwas darin zu lesen, was er nicht sehen wollte. Als es an der Pforte klingelte, erhob sich Kaiki. “Die Pizza ist da”, meinte er und ging in den Flur, um diese entgegen zu nehmen. Er hatte für jeden eine eigene bestellt, damit alle auch satt werden würden. Chiaki nutzte den Moment und erhob sich mit Kenji auf dem Arm. Er ging zu Maron und reichte ihr stumm seine Hand, um ihr auf zu helfen. Leicht blinzelte sie und legte den Kopf schief, doch sie nahm seine Hand an und ließ sich von ihm aufhelfen. “Hey, mein Engel”, sprach er sie etwas nervös an. Leicht nickte sie und zusammen gingen sie rüber ins Speisezimmer. Nach wie vor kannte er sich sehr gut in diesem Haus aus. Es hatte sich schließlich nichts geändert, was ihn sogar ein wenig verwunderte, doch das war nun zweitrangig. “Setzt euch”, forderte Kaiki die Drei auf. Leicht nickte Chiaki und schob einen Stuhl erst für Maron zurück, ehe er den daneben für Kenji zurecht rückte. Erst dann setzte er den Jungen darauf ab und nahm selbst ihnen gegenüber Platz. Auch wenn er gerne neben seinem Engel sitzen wollte, so wollte er sie nun nicht bedrängen. Schließlich wollte er auch nicht so tun, als ob nichts gewesen wäre. Er wusste selbst sehr gut, welchen Fehler er begannen hatte, und würde sich bei ihr entschuldigen, doch das wollte er nicht vor Kenji machen. Egal was zwischen ihnen war, der Junge sollte darunter nicht leiden. Erneut wurde Chiaki an diesem Abend überrascht, denn er hatte tatsächlich seine Lieblingspizza vor sich. Sogar die Extraportion Käse war darauf. “Danke”, meinte er ehrlich und Kaiki lächelte sanft, ehe er noch Getränke auf den Tisch brachte. Sie begannen zu essen und sprachen dabei nicht wirklich viel. Wenn doch, dann war es eher allgemeines und einfaches. Die Spannung war eindeutig zu spüren, aber da musste wohl das junge Paar nun mal durch. Zwischendurch plapperte Kenji immer wieder und die Erwachsenen gingen auf den Jungen ein und so war es wenigstens nicht still am Tisch. Nach dem Essen wollte Kaiki abräumen, doch Chiaki bot an, dies zu machen. Dankend nickte der Ältere seinem Sohn zu und lockte Kenji mit einer weiteren Runde mit dem Spiel ins Wohnzimmer. Denn er wollte dem Paar den Raum geben, sich aus zu sprechen, ohne dass Kenji das mit bekommen würde. Solche ‘Streitereien’ sollte kein Kind mit erleben. Während die Beiden rüber gingen, erhob sich Chiaki, um den Tisch ab zu räumen. Er nutzte den Augenblick, um seine Gedanken zu sortieren und seine Worte bereit zu legen. Die Stille war zwar etwas angespannt, doch nicht wirklich unangenehm. Schnell war der Tisch abgeräumt und Chiaki sah leicht zu Maron rüber. “Ein Cappuccino und wir reden in Ruhe?”, fragte er sie etwas unsicher und fuhr sich erneut durch die Haare. Erst wollte sie darauf etwas antworten, doch ihre Stimme versagte, weshalb sie nur leicht nickte. Sogleich holte er zwei Becher und stellte diese unter den Vollkaffeeautomaten und wählte das richtige Programm aus, um für sie beide das Getränk zu zu bereiten. Es war wieder still zwischen ihnen und Maron setzte sich in der Zwischenzeit an die kleine Küchentheke und rang etwas mit sich selbst. Sie wusste wirklich nicht, wie all das so weit kommen konnte. Besonders ihre Kurzschlussreaktion abhauen zu wollen, war für sie unbegreiflich. Daher war sie Kaiki umso dankbarer, dass er sie davon abgehalten hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)