Twenty-four dayz til xmas #2x20 von Daisuke_Andou ================================================================================ Kapitel 23: The deep sadness in the midst of the hot springs ------------------------------------------------------------ The deep sadness in the midst of the hot springs by Masato Watanabe Ein tiefes Seufzen kam über iZAs Lippen. Er hatte das Gefühl, dass er das Echo seines Seufzers hören konnte, so einsam war es hier in den Bergen in der heißen Quelle. Zwar war es hier idyllisch mit den weißen Hügeln und dem dampfenden Wasser, aber irgendwie war es auch nicht das Gleiche wie letztes Jahr! Gut, bei dem Klassenausflug waren auch noch sein Cousin und noch ein weiterer Freund dabei gewesen, aber dieses Jahr hatte er diesen Ausflug eigentlich als romantischen Trip geplant. Nur Tsu und er, sonst keiner. Die Einsamkeit der Berge und die heißen Quellen, dazu leckeres Essen in ihrem Hotel. Eigentlich klang das in seinen Ohren super. Der einzige Haken war, dass es nun kein ‚Tsurugi und er‘ mehr gab. Viel war vergangenes Jahr geschehen. Eigentlich zu viel für seinen Geschmack. Tsurugi und er waren am Neujahrstag zusammen gekommen. Frisch verliebt bestritten sie den Januar. Da waren auch die Aufnahmeprüfungen für die Universität nicht schlimm. Zwar hatte iZA keine große Lust gehabt, überhaupt an eine Uni zu gehen, aber Tsurugis Optimismus hatte ihn angestachelt und so hatten sie zusammen ernsthaft gelernt. Und das mit dem Ergebnis, dass Tsu an seiner Wunsch-Uni in Tokio angenommen wurde. Bei ihm hatte es leider nicht gereicht. Zumindest nicht für Kantou. Dank guten Zureden seines Freundes hatte er sich aber entschieden, dann eben vorerst das Studium in Osaka anzufangen. Februar war wie die Ruhe vor dem Sturm. Tsu und er hatten viel Zeit miteinander verbracht, genossen ihre Liebe zueinander und die häufigen Treffen ihrer kleinen Clique. März war schon nicht mehr so chillig. Tsurugi bereitete alles für seinen Umzug nach Tokio vor. Auch dabei half iZA seinem Freund und dann kam der April, schneller als es ihm lieb war und es hieß vorerst Abschied nehmen. Es war total ungewohnt in der vertrauten Umgebung zu bleiben, wenn der Geliebte hunderte von Kilometern weit entfernt war. Sie telefonierten, schrieben Nachrichten, chatteten und gelegentlich schafften sie es auch, Videocalls zu haben. Trotzdem war das alles nicht das Gleiche. iZA schaffte es nicht, sich an seiner Uni einzugewöhnen. Er war dort allein und eigentlich wollte er keine Kraft in oberflächliche neue Freundschaften stecken, da er ganz andere Pläne hatte. Er setzte alles daran, im nächsten Semester an eine Uni in Tokio zu wechseln. Glücklicherweise gelang ihm das sogar. Zwar war es nicht die Uni, an der Tsurugi ging, aber es war eine Uni zumindest in der gleichen Präfektur. Als er auch die Zusage für ein Zimmer im Wohnheim bekam, waren die trübsinnigen Gedanken des Sommers wie weggeblasen. Seine sieben Sachen waren schnell gepackt und so brach er alle Brücken ab und verschwand bereits im September in die große Stadt. Wenigstens den Rest der Semesterferien wollte er noch mit Tsurugi genießen. Fernbeziehungen waren einfach nichts für ihn! Und aus iZAs Sicht galt es, einiges nachzuholen. Allerdings merkte er recht schnell, dass Tsurugi das wohl anders sah. Denn als er ankam, nahm sich Tsurugi zwar Zeit für ihn und zeigte ihn tagelang hübsche Plätze, angesagte Bars, billige Restaurants und gab ihm hilfreiche Tipps zum Leben in Tokio mit an die Hand, aber irgendwas war anders zwischen ihnen. Es kostete iZA weitere vier Wochen, um herauszufinden, was anders zwischen ihnen war. Tsurugi liebte ihn nicht mehr, schenkte anderen mehr Aufmerksamkeit und zeigte ihm immer mehr, wie lästig er ihm war. Er hatte sein neues Leben hier begonnen und gleich Anschluss gefunden. Dabei war er auf der Strecke geblieben. An einem trüben Novembermorgen hatten sie Schluss gemacht. Einvernehmlich. Mehr oder weniger. iZA hatte zugestimmt, hatte er eh keine anderen Argumente mehr gehabt Tsurugi an sich zu binden. Außerdem wollte er nicht, dass er sich dazu gezwungen fühlte. Das war dann der Punkt, an dem er das gesamte letzte Jahr hinterfragte. Was war schon eine Beziehung wert, die nicht mal ein Jahr hielt? Gleichzeitig fühlte er sich total erbärmlich, dass er für einen anderen Mensch sein geordnetes Leben aufgegeben hatte und nun in einer Stadt festsaß, die für junge Leute zwar das Spielparadies schlechthin war, aber in der er noch niemanden bis auf eine handvoll Kommilitonen kannte. In solchen Momenten vermisste er sogar seinen missmutigen Cousin, der absolut nichts auf die Reihe bekam. Aber der gab ihm wenigstens Rückhalt und hatte auch angeboten, Tsurugi zu kastrieren. Wenn es drauf ankam, konnte man sich eben doch auf Ryo-chan verlassen. Das Angebot hatte er selbstverständlich abgelehnt. Immerhin hatte er selbst genau so viel Feingefühl bewiesen und selbst bemerkt, dass es bei ihnen nicht mehr lief. Auseinandergelebt oder sowas. Und nun war er allein im Liebesurlaub bei Cocktails und leckeren Häppchen. Eigentlich nicht schlecht, würde die Enttäuschung über seinen Verflossenen nicht so tief sitzen. Ihm fehlte auch der Elan, sich nach etwas Neuem umzusehen. Zwar redete er viel, aber wenn er sich einmal festgelegt hatte, dann fiel es ihm schwer, diese eine Person aus seinem Kopf zu bekommen. Und hier gab es eh nur Urlauber, die die heißen Quellen genossen so kurz vor Weihnachten. Den Altersdurchschnitt drückte er bei weitem nach unten und einen alten Knacker wollte er auch nicht. Genauso wenig eine reife Dame. Eigentlich war es total dumm gewesen, doch noch zu fahren. Andererseits konnte er die Reise auch nicht verfallen lassen. Die hatte er zu einem Discount-Angebot ohne Stornierungsmöglichkeit noch Anfang November erstanden. Es hatte ja keiner ahnen können, dass ihr Ende so nahe war. Das Geld war also so oder so weg, genau wie sein Freund. Er fragte sich wirklich, wie es jetzt mit ihm weitergehen sollte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)