Twenty-four dayz til xmas #2x20 von Daisuke_Andou ================================================================================ Kapitel 24: Virtuelles Schneegestöber - behind the scenes --------------------------------------------------------- Virtuelles Schneegestöber – behind the scenes by Natsuo Kurokawa Mit einem zufriedenen Lächeln sah Ryoga auf die Lichter der Stadt. Diesen Anblick aus einem der Hochhäuser im Bezirk Chiyoda hatte er schon immer gemocht. Auch, wenn das hier nicht seine Bude war. Doch heute waren die Lichter besonders hell. Selbst die Nacht vermochte nicht die Metropole in Dunkelheit zu hüllen. Gerade, wenn es auf Weihnachten zuging, dann erstrahlte Tokio noch mehr als sonst. Sein Blick wanderte zu der Spiegelung des Computers in der Fensterscheibe. Dort konnte er seinen Freund ausmachen, der konzentriert arbeitete. Dies verdeutlichte auch das energische Tippen auf der LED-beleuchteten Tastatur. „Liegen wir gut im Zeitplan?“, wollte er von dem deutlich an Armen und Hals tätowierten Mann wissen. Dieser sah kurz zu ihm auf und drehte sich auf seinem Gaming-Stuhl zu dem anderen, unterbrach damit sein Tun. „Nun“, begann er und schob seine runde Brille mit dem schwarzen Rahmen mit seinem Mittelfinger auf seiner Nase wieder nach oben, „die Testergebnisse sind vielversprechend. Die Performance überzeugt. Die App belegt relativ wenig Speicherplatz. Die Fehlermeldungen halten sich in Grenzen und wir haben uns bei den Profildaten auf die nötigsten Informationen beschränkt. Im Hintergrund laufen natürlich andere Prozesse, die aber auf externe Server ausgelagert sind.“ Bei dieser Einschätzung wurde das zufriedene Lächeln auf Ryogas Lippen nur noch breiter. Selbstzufrieden hob er seine Bierdose an seine Lippen, um einen großen Schluck der gekühlten Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dann tippelte er geräuschvoll mit seinen Fingern auf der Blechdose herum. „Die Bezahlung?“, fragte er weiter und das Kribbeln in seinem Magen breitete sich weiter in seinem ganzen Körper aus. Die Aufregung stieg. Ihr kleines Projekt befand sich auf der Zielgeraden. „Verfügbar in allen gängigen Stores. Installation kostenfrei, Nutzung nur mit Eingabe von privaten Daten. Spezielle Funktionen per Zahlung freischaltbar.“ Ryoga lachte auf. „Das ist so genial. Diese liebeskranken Idioten.“ Das amüsierte Grinsen wollte gar nicht mehr aus seinem Gesicht weichen. „Die installieren unsere App in der Hoffnung ein ‚perfect match‘ zu finden. Wir füttern sie an und dann zahlen sie, um die Kontaktdaten ihres Liebsten zu bekommen! Hach ja, und in der Zwischenzeit haben wir ihre Daten schon längst gewinnbringend ins Ausland verkauft. Ganz zu schweigen von den Zahlungen, die sie direkt tätigen. Ich liebe Menschen, sie sind so schön dumm! Und wir beide werden bald richtig reich sein!“, sagte Ryoga. Seine Stimme war durchtränkt von der Vorfreude, die er empfand, wenn er nur an ihren Masterplan dachte. Arschwackelnd ging er auf Kouryu zu und warf sich auf seinen Schoß, verschränkte seine Beine miteinander. „Fraglich, ob sie so überhaupt jemanden finden. Gegensätze ziehen sich an. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Wo soll man da denn bitte ansetzen?“ Ryoga schüttelte seinen Kopf, zog einen Schmollmund, während er einen Kuss andeutete. Natürlich galt dieser seinem ‚partner in crime‘. „Das muss uns nicht interessieren. Sie stellen uns ihre Daten zur Verfügung. Tausende kleine Schneeflocken gefüllt mit wertvollen Informationen. In der Hoffnung einen Partner fürs Leben zu finden. Oder vielleicht nur ein Date für Weihnachten.“ Auch diese Worte waren gespickt mit Boshaftigkeit. „Das haben wir wirklich perfekt hinbekommen. Mein Gespür für geniale Ideen und deine Affinität für Technik. Ich wusste, dass wir beide perfekt zusammenpassen! Wo willst du zuerst hin? Baden am Strand von Hawaii? Oder lieber romantisch den Eiffelturm in Paris besuchen? Nein, ich weiß, wir cruisen mit einem Impala durch die USA. Route 66 und dann essen wir Burger. Oder machen einen auf Cowboy im wilden Westen! Howdy, Partner!“, spann Ryoga seine wilden Fantasien zurecht. Geräuschvoll stellte er seine Bierdose auf dem Schreibtisch ab, nachdem er sie mit einem kräftigen Zug geleert hatte. „Alles, Ryo! Nicht zu vergessen Cocktail schlürfen in Thailand!“, fügte Kouryu seinen ganz persönlichen Wunsch zu der Liste des anderen hinzu, während er seine Arme um den schmalen Torso des Kleineren schlang, um zu verhindern, dass er durch seine unruhigen Bewegungen von seinem Schoß rutschte. „Au ja! Hauptsache die laden alle unsere App runter! Aber gerade jetzt zur Weihnachtszeit sind ja alle auf der Suche nach ein bisschen Liebe! Och, wie bemitleidenswert!“, sprach Ryoga voller Argwohn und schlang seine Arme um den Nacken des blonden Mannes. „Was krieg ich eigentlich zu Weihnachten, Schatz?“ „Eine funktionierende App!“, kam die amüsierte Antwort über die Lippen des tätowierten Mannes. „Genehm!“ Ryoga grinste freudig vor sich hin und überbrückte die eh schon kurze Distanz zu seinem Freund. Kurz vor seinen Lippen aber hielt er inne. „Auf die ‚chinese mafia‘ ist eben immer Verlass!“ Zufrieden gestellt dadurch, dass sein Plan bald in die Realität umgesetzt wurde, drückte Ryoga sehnsüchtig seine Lippen auf die des anderen, um die Umsetzung ihres Planes gebührend zu feiern. Immer hungriger wurden seine Bewegungen, während er in Gedanken bereits seinen ganz persönlichen Triumph feierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)