No one is suppoused to know von Kaysfckingworld (let's live) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Erneut grummelte der Junge und schlurfte nachhause. Dort angekommen zog er sich ordentlich an, wusch sich das Gesicht und aß eine Kleinigkeit, bevor er seine Schultasche schulterte und sich auf den Weg machte. Wie er es erwartet hatte, kam er zu spät, doch er stieß auf Verständnis und bekam keine Strafe. Nun, offiziell bekam er keine, doch statt den vier Stunden waren es acht, da ausnahmsweise alle seine Lehrer da waren. Als er wieder heimkam, war es bereits kurz davor dunkel zu werden. Kein Wunder, schließlich war es Herbst. Viel würde er nicht mehr tun, das stand fest. Er nahm sich etwas zu trinken mit, schnappte sich wieder seine Jacke und ging zu einem kleinen Fluss in der Nähe des Dorfes. Auf dem Weg begegnete er Edwin und die beiden unterhielten sich ein wenig. Die Einladung, Mischa etwas Gesellschaft zu leisten, nahm Edwin freudig an. Er kannte noch nicht viele und war froh sich mit jemanden zu verstehen. Als sie so am Ufer saßen und auf das Wasser blickten, war es einen Moment lang still. ,,Kommst du oft hier her?”, fragte Edwin nach einer Weile. Mischa nickte und sagte:,, Ja, eigentlich immer, wenn ich Zeit habe.” Wieder blieb es still, bis Mischa dem anderen eine Flasche hinhielt und dieser dankend annahm. ,,Was machst du eigentlich?”, fragte nun Mischa. ,,Ich helfe im Laden meiner Mutter aus”, kam es als Antwort. Mischa nickte, lehnte sich an einen Baumstamm und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. ,,Denkst du wir werden irgendwann in einer besseren Zeit leben?”, kam es leise von ihm. Edwin zuckte mit den Schultern. ,,Ich hoffe es”, sagte er: ,,Was willst du machen, wenn das alles vorbei ist?” Nun war es an Mischa mit den Schultern zu zucken. ,,Ich wollte studieren, aber so wie es jetzt ist kann ich nicht richtig lernen und schaffe das Notenminimum nicht”, seufzte er und schloss einen Moment die Augen. ,,Kann mir vorstellen, dass es schwer ist zu lernen, wenn man immer wieder mitten in der Nacht geweckt und ewig wachgehalten wird”, meinte Edwin mitfühlend und legte ihm eine Hand auf das Knie. Verwirrt sah Mischa auf diese und dann zu Edwin, welcher seine Hand sofort zurückzog. Er murmelte leise eine Entschuldigung, was Mischa zum Lachen brachte. ,,Ist doch alles gut", lächelte er. Edwin lächelte und schielte kurz zum kleineren ehe er wieder auf das Wasser sah. So saßen sie noch eine ganze Weile da, redeten über alles Mögliche oder genossen einfach die Zeit und Ruhe. Erst sehr spät gingen sie wieder zurück. Auch am nächsten Tag trafen sie sich abends, setzten sich ans Wasser und redeten. Irgendwann sah Edwin auf die leuchtenden Zahlen seiner Uhr und schreckte auf. Verwirrt fragte Mischa was los sei, doch bekam als Antwort nur ein gehetztes “ich muss los”, bevor Edwin aufsprang und davonlief. Der kleinere blieb verwirrt zurück und sah ihm nach, versuchte aber auch nicht ihm zu folgen. Schon recht bald versank er in Gedanken und blieb an seinem Platz sitzen. Als er Edwin am nächsten Tag darauf ansprach, sagte er schnell: ,,Ich hab’ vollkommen vergessen, dass ich meiner Mutter noch helfen musste.” Mischa zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn, fragte aber nicht weiter nach. ,,Alles klar. Kommst du mit zu mir? Dann können wir uns das Spiel anhören”, schlug er vor und bekam eine begeisterte Zusage. Sofort wurde diese Idee umgesetzt und nur wenig später saßen sie in dem alten Haus mit dem Radio vor sich auf dem Couchtisch und lauschten gespannt der Moderation. Schon nach kurzem fieberten und jubelten die beiden mit, feuerten von Zeit zu Zeit die Spieler an, wissend, dass es nicht bringen würde. Die letzten Sekunden wurden sie aber wieder still und hielten sogar den Atem an ehe sie aufsprangen laut losjubelten, da ihr Team gewonnen hatte. Zufrieden ließen sie sich wieder auf das Sofa fallen. Als Edwin sich umsah, fiel ihm etwas auf. Der Raum sah ordentlich aus, doch hier und da lagen Sachen die aussahen als würden sie Mischa oder einem anderen Jungen in seinem Alter gehören. Außerdem waren, anders als bei Edwin und anderen Familien zu Hause, keine oder nur ein oder zwei Fotos. Er sah auch keine Blumen oder viel Deko, so wie er es kannte. Es wirkte auf ihn schon fast so als würde alles fehlen, was irgendwie an eine Familie erinnerte, die in diesem Haus lebte. Jedoch war die Einrichtung als ob Mischas Mutter sie ausgesucht hatte. ,,Ihr mögt keine Deko?”, fragte Edwin und sah Mischa an. Dieser brauchte einen Moment um zu verstehen was der andere meinte. Augenblicklich sank seine Stimmung und er blickte betrübt zu Boden. Kurz zeigte sich ein verwirrter Gesichtsausdruck auf Edwins Gesicht, ehe er verstand und eine Hand auf die Schulter des anderen legte. ,,Tut mir leid", entschuldigte er sich leise. Mischa schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück an die geblümte Rückenlehne. ,,Schon gut", meinte er. Nach einer kurzen Pause begann er leise zu erzählen: ,,Sie hatten den Alarm zu spät ausgelöst und als sie rausliefen explodierte es nur ein paar Meter weiter... Ich hatte Glück, weil ich noch mal zurück bin um etwas zu holen.” Edwin hörte ihm zu und sagte nichts. Er wollte nichts Falsches sagen, wusste aber auch nicht was richtig sein könnte, also schwieg er und strich ihm bloß über den Arm. Minutenlang sagte niemand auch nur ein Wort. Sie saßen bloß zusammen, jeder in seinen eigenen Gedanken während leiser Jazz aus den Lautsprechern erklang. Dann ertönte ein Gong von der Uhr. 18 Uhr zeigte sie an. Mischa zuckte bei dem plötzlichen Geräusch zusammen, richtete sich aber auf und streckte sich. Er fragte Edwin oder dieser noch zum Essen bleiben wolle, doch er lehnte ab. ,,Ich hab’ meiner Schwester versprochen ihr bei den Hausaufgaben zu helfen", sagte er und stand auf. Mischa war etwas traurig, dass er nun wieder alleine sein würde, doch verabschiedete sich lächelnd von Edwin. Als dieser gegangen war, setzte sich Mischa wieder hin und griff nach einem Buch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)