Feelings stronger than Memories von Uchiha--Itachi91 ================================================================================ Kapitel 1: Ein Tag im Mai ------------------------- Kapitel 1: Es war ein Tag im Mai, ein ganz normaler, sonniger warmer Frühlingstag. Doch für zwei jugendliche sollte dieser Tag alles verändern. Ursprünglich war es ein Tag wie immer. Die beiden Jungs gingen wie immer zusammen zur Schule. Dort würden sie auf ihre Freunde treffen und alle zusammen den Tag verbringen. Auch in der Schule geschah nichts besonderes. Der Unterricht war langweilig wie immer, so empfand es zumindest der schwarzhaarige der beiden, während der andere, der blonde Klassenstreber aufmerksam dem Unterricht folgte und sich Notizen machte. In der Schule trafen sie auch ihre Freundinnen und andere Freunde. Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, dass sie ihre Zeit nicht nur miteinander, sondern eben auch mit den beiden Mädchen verbrachten. Mittlerweile waren sie meist auch als kleine Gruppe zu viert miteinander unterwegs. „Hey, Eugeo“, murmelte der Schwarzhaarige dem blonden zu. Doch es kam keine Antwort. „Eugeo?“, flüsterte der schwarzhaarige erneut. „Wir haben Unterricht!“, kam es ermahnend vom blonden zurück. Der konnte sich nicht vorstellen, das es etwas gab, was so dringend war, dass es nicht bis zur Mittagspause warten könnte. Der Schwarzhaarige seufzte. Warum musste sein bester Freund bloß so ein Streber sein? Grundsätzlich war es nichts schlechtes so aufmerksam dem Unterricht zu folgen, doch seiner Meinung nach sprach sicher auch nichts dagegen in einem so langweiligen Fach auch mal ein paar Worte miteinander zu Wechseln. Aber offensichtlich nur seiner Meinung. 10 Minuten später klingelte es zur Mittagspause. Sofort wandte der Schwarzhaarige junge sich wieder an den blonden. „Darf ich jetzt sprechen?“, fragte er. Dieser grinste ihn nun an „Erlaubnis Erteilt“, antwortete er. Beide standen auf und gingen den Flur entlang. „Was ich dich fragen wollte, hast du Lust nach der Schule mit mir und Alice zum Springenden Hirsch zu kommen? Ich lade euch auch beide ein“, fragte der schwarzhaarige dann. „Aber wir haben doch übermorgen eine Klausur in Englisch und ich muss noch lernen. Müsstest du nicht auch lernen? Ich wollte nach der Schule eigentlich gleich Heim“, antwortete der blonde. Das war klar. Vor Klausuren war der blonde sehr schwer davon zu überzeugen noch etwas anderes zu machen als zu lernen. „Aber du kannst das doch alles. Mhm. Na gut, wir können ja auch im Café lernen, wie wärs? Zusammen mit Alice?“, bohrte der Junge weiter und wollte sich nicht mit einem Nein zufrieden geben. „Was ist mit mir?“, fragte plötzlich eine weibliche Stimme von hinten. „Oh Alice, hi“, murmelte der blonde und wurde ein wenig rot, als sie ihm ihr unwiderstehliches lächeln zuwarf. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass das in seinen Augen hübscheste Mädchen der Schule seine Freundin war. Auch wenn sie sich natürlich schon wesentlich länger kannten, als sie auf dieser Schule waren. „Ich hatte eben vorgeschlagen das du, Eugeo und ich nach der Schule zum Springenden Hirsch gehen...zum lernen...und ich gebe euch einen aus“, meinte der schwarzhaarige dann. „Au ja! Super Idee, bin dabei!“, stimmte das Mädchen mit den langen goldblonden Haaren zu. „Eugeo, sag auch ja!“, bat sie und lächelte ihn an. Jetzt habe ich so gut wie gewonnen, dachte der andere Junge. Er wusste das Eugeo Alice einfach keinen Wunsch abschlagen konnte. „Uhm, und was ist mit Asuna?“, warf Eugeo ein, der sich wunderte, warum sie nur zu dritt in ihr Lieblingscafe mit dem besten Honigkuchen der Stadt gehen sollten. Sie gingen eigentlich entweder zu zweit rein, wenn der schwarzhaarige auf dem Heimweg plötzlich darauf bestand noch einen kleinen Umweg einlegen zu wollen, oder eben zu viert. „Ach, sie hatte irgendwas dringendes mit ihrer Familie heute zu tun und ist deshalb heute auch vom Unterricht freigestellt. Ansonsten würde sie sicher wie immer mitkommen!“, war die Antwort. Der blonde seufzte. „Na gut, Kirito, du hast wie immer gewonnen…“ Dieser setzte ein triumphierendes grinsen auf. „Aber wirklich nur zum lernen, okay?“, fragte Eugeo. „Natürlich. Was auch immer du willst, Herr Streber“, neckte Kirito ihn. Die kleine Gruppe besuchte diese, eigens für Opfer des SAO Vorfalls eingerichtete Schule bereits seit etwas zwei Jahren und würden bald ihren Abschluss machen. Sie hatten alle viel durchgemacht und dachten das Leben würde es endlich gut mit ihnen meinen, bis zu diesem Tag. „Schnell, sofort in den OP! Junge, du läufst neben uns her und hältst die Hand genau so, okay“, wies der Notarzt an. Kirito zitterte. Er wagte es nicht sich zu bewegen. Er wagte es kaum überhaupt zu atmen auch wenn er am liebsten schreien würde. Sein ganzer Körper bebte vor Angst und Sorge. Der Arzt fasste ihn kurz an die Schulter. „Hast du gehört? Schaffst du das?“, fragte er. „Ja, antwortete Kirito inmitten all der Tränen. „Okay. Du begleitest und bis zum OP, bis der diensthabende Chirurg dir sagt das du den OP verlassen sollst. Dann wartest du bitte draußen. Meine Kollegen werden dann eure Personalien aufnehmen und die angehörigen benachrichtigen. Okay, tief durchatmen und los“, gab der Notarzt noch eine letzte Anweisung. Kirito nickte leise, dann kam der Rettungswagen zum stehen und die Türen wurden geöffnet. Sofort machte sich die ganze Gruppe auf den Weg durch die Krankenhausflure um zum OP Saal zu laufen, wo der diensthabende Chirurg mit seinem Team bereits auf das eintreffen des jungen Patienten wartete, nachdem er innerhalb weniger Minuten eine Not-OP vorbereitet hatte. Dabei zogen sie eine Blutspur durch das halbe Krankenhaus. Und es waren nicht nur ein paar Tropfen. Jedem der die Gruppe durch die Flure eilen sah, war klar, dass es hier um Leben und Tod ging. Der Chirurg hatte leider nur eine eher vage Beschreibung der Wunden, doch er konnte sich grob vorstellen, was ihn erwartete. Das war gut so, denn sobald der Patient vor ihm lag, musste es sofort losgehen. Und es musste jeder Handgriff sitzen. Er war ein sehr erfahrener Chirurg, und diese würde er auch brauchen, wenn er den Patienten retten wollte. Kurz nachdem der Rettungswagen Eugeo vor dem Krankenhaus abgeliefert hatte, erreichte dieser, auf einer trage gerollt, in Begleitung des Notarztes und zweier Sanitäter den OP. Schnell wurde der Chirurg über weitere Verletzungen und Zustand des Patienten informiert. Das er überhaupt noch lebt... dachte der Chirurg und machte sich ans Werk. Erst musste er dessen Freund der praktisch an ihm klebte loswerden, ehe er wirklich anfangen konnte. „Okay, wir müssen die Arterie abklemmen, wir werden sie mit der ECMO überbrücken, dann haben wir auch eine Entlastung für sein Herz“, wies er an, und ließ sich ein paar Klemmen und Schläuche reichen. Andere Assistenten legten dem blonden Jungen währenddessen noch einen weiteren Zugang um die bereits bereitgestellten Blutkonserven schneller durchfließen lassen zu können. „Schneller“, meinte eine der Assistenzärzte. „Verdammt, er blutet schneller aus als wir nachfüllen können“, meinte ein anderer. Kirito in seiner Schockstarre nahm alles wahr wie in einem Albtraum. All die Geräusche und visuellen eindrücke, das konnte einfach nicht real sein. Unmöglich. Vor einigen Minuten hatten sie doch noch Tee getrunken und Kuchen gegessen. Warum nur… Es dauerte einige Minuten, dann sagte der Chirurg. „Ok, Junge, sie können ihre Finger nun langsam aus der Wunde ziehen. Ihnen wird vermutlich ein Schwall Blut entgegen kommen, aber keine Angst, sei Kreislauf wird jetzt über eine Maschine umgeleitet. Sobald sie den Raum verlassen haben, werde ich mein bestes geben um dem Jungen hier zu helfen“, versichere er. Der schwarzhaarige zitterte und sah kurz zum leichenblassen Gesicht seines Freundes. „Er heißt Eugeo. Bitte retten sie ihn“, flüsterte er verzweifelt. Er hatte einen gräulich bläulichen Farbton angenommen, es steckte kaum noch Leben in ihm. Er wurde mittlerweile künstlich beatmet, und lediglich das EKG bewies, das sein Herz noch schlug. Dann sah zu kurz am Körper runter. Seine eigene Hand war fast vollständig in den blutigen Eingeweiden seines besten Freundes verschwunden. Er hatte völlig instinktiv gehandelt, und trotz dem wissen, dass er Eugeo damit zusätzliche Schmerzen zufügen würde, hatte er in die klaffende Wunde am Bauch gegriffen und den Fingerspitzen in eine angeschnittene Arterie gesteckt. Kirito wusste, dass jede Sekunde des zögerns seinem besten Freund das leben kosten könnte. Also machte er, was ihm gesagt wurde und zog vorsichtig seine Hand raus. Woraufhin ihm ein Schwall Blut mitten ins Gesicht spritzte. Kirito stand zu sehr unter Schock um selbstständig weiter handeln zu können, also kümmerten sich die beiden Sanitäter wie angewiesen um ihn. Jeder von ihnen nahm einen von Kiritos Oberarmen, und zusammen zogen sie den blutverschmierten Jugendlichen auf die Beine und führten ihn zur OP Tür. Der wehrte sich nicht. Es war vermutlich das richtige, deshalb ließ er es geschehen. Kurz bevor sie den Saal verließen hörte er einen der Assistenzärzte sagen „Blutdruck fällt. Sein Herz ist viel zu schnell, das geht nicht gut. Er verliert einfach zu viel Blut, verdammt. Sicherheitshalber Reanimationsmaßnahmen vorbereiten“, „können diese bei dem Blutverlust überhaupt noch erfolgreich sein?“, fragte eine der OP-Schwestern. „Nicht diskutieren, machen!“, befahl der Arzt. Kirito hatte sich bei dem Wort Reanimationsmaßnahmen umgedreht. Was? Das konnte nicht sein, das konnte einfach nicht sein. Das durfte nicht sein! Doch ehe er auch nur einen weiteren Gedanken fassen konnte, hörte das sehr schnelle Piepsen das Eugeos Herzschlag anzeigte auf und verwandelte sich in einen langgezogenen schrillen piepton, der Kirito das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Okay, wir müssen Reanimieren. Und ihr beide, sorgt für mehr Volumen, so schafft er es nicht, los, schnell, wenn das hier Aussichten auf Erfolg haben soll!“ Danach kam noch eine Reihe weiterer Anweisungen, doch der schwarzhaarige bekam davon nichts mehr mit. Er wurde aus dem Raum gezogen. Auch wenn er sich mittlerweile heftig wehrte. „Hey, hey Junge beruhige dich!“, versuchte einer der Sanitäter ihn zu beruhigen. Doch natürlich war er in dieser Situation nicht zu beruhigen. Kirito schrie, weinte heftig und schlug um sich. „Eugeo!“ Er wollte sich befreien, Er wollte wieder zu Eugeo. Er brauchte ihn jetzt doch. „Eugeo!!!“ Er konnte ihn doch nicht alleine da drin lassen. Doch nicht in so einer Situation „EUGEOOO!!!“ Er brach nun emotional komplett zusammen und war nicht mehr zu beruhigen. „Was ist los, kann ich helfen?“, fragte eine Schwester, die auf das verzweifelte Geschrei aufmerksam wurde. Einer der Sanitäter antwortete „Ein Beruhigungsmittel wäre gut. Sein Freund wurde lebensgefährlich verletzt und in dem Moment als wir den Raum verließen, hatte der wohl einen Herzstillstand. Das ist zu viel für ihn. Die beiden stehen sich wohl sehr nahe und er hier hat alles mit ansehen müssen. Wir wollten noch seine Angehörigen, und die des Jungen verständigen, aber er reagiert nicht mehr auf uns. Er schreit und weint nur noch und schlägt um sich“ Die Schwester hockte sich vor den Blutverschmierten Jungen, der mittlerweile wie ein Häufchen Elend auf dem Boden kauerte, sich immer noch versuchte loszureißen. Der Anblick war einfach nur Herzzerreißend. Etwas erleichtert, dass es nicht sein Blut war, aber geschockt, dass es zu einem anderen gehörte, der gerade offenbar um sein Leben kämpfte. Die Schwester stand dann wieder auf und machte eine Tür auf „Hier rein, das muss nicht jeder ansehen“, meinte sie, woraufhin Kirito in einen kleines Untersuchungszimmer gezerrt und dort auf die Liege gesetzt wurde. Die Schwester legte dem am Boden zerstörten Jungen eine Hand auf die Schulter. „Wie heißt du Junge“,fragte sie sanft. Doch sie bekam keine Antwort. „Ich will dich nicht einfach nur Junge nennen, weist du“, meinte sie dann. „Kirito“, antwortete der schwarzhaarige zwischen all den Schluchzern kaum verständlich. „Kazuto...Kirigaya…“, fügte er dann einige weitere Schluchzer später hinzu. Inzwischen hatte er aufgehört um sich zu schlagen, sie würden ihn ja doch nicht zu Eugeo lassen, alles was ihm blieb, war zu beten, dass dieser Chirurg ein Wunder vollbringen konnte. Denn das und nicht weniger wäre nötig um Eugeo zu retten. Kein normaler Mensch konnte solche Verletzungen überleben. Allein dass er überhaupt bis zur Ankunft der Rettungskräfte überlebt hatte, war schon ein Wunder. Geschweige denn vom Transport ins Krankenhaus. „Hey, hörst du mir zu?“, wurde Kirito plötzlich aus seinen Gedanken gerissen.‘ „Es ist meine Schuld“, murmelte er. „Sag das nicht. Es ist nicht deine Schuld. Wenn du etwas beigetragen hast, dann hast du ihn mit deiner Schnellen Handlung gerettet“, widersprach einer der Sanitäter. „…“ „Kannst du uns noch sagen, wie der andere Junge heißt. Und die Adresse, wir würden gerne Eure angehörigen Verständigen. Und du brauchst frische Kleidung und jemanden an deiner Seite. Der Verletzte Junge ist dir sehr wichtig, nicht wahr?“, fragte die Schwester behutsam. Kirito nickte. Er wollte eigentlich nur noch weinen und mit niemandem sprechen müssen. Aber er wusste, dass er es musste. Irgendwie. Sein Körper und Geist fühlten sich völlig Taub an. Er hoffte immer noch er würde einfach aufwachen und hätte einfach nur einen schrecklichen Albtraum gehabt. Doch so langsam Begriff er, dass das hier die Realität war. „Eugeo. Sein Name ist Eugeo….Er….er ist letzten Monat erst 19 geworden“, antwortete Kirito, jetzt wieder heftiger schluchzend. Sein ganzer Körper zitterte. „Und der Nachname?“, fragte sie. „So wie meiner, Kirigaya, er ist...mein Bruder. Wir sind nicht Blutsverwandt, er wurde Adoptiert, aber wir sind fast gleich alt. Er ist nur wenige Monate älter und….für mich ist er nicht nur mein bester Freund, er ist mein Bruder. Wer braucht schon Blutsverwandtschaft? Wenn...wenn er stirbt...ich...ich...Eugeo…ich kann ihn nicht verlieren, das ertrage ich nicht!...“, weiter kam Kirito nicht, seine Stimme brach und er war nicht mehr in der Lage weiterzusprechen. Die Schwester sah kurz zu den Sanitätern, die so wie sie selbst mit den Tränen kämpften. Egal wie viele harte Schicksale ihnen beruflich unterkamen, so etwas wie das hier konnte nur jemanden kalt lassen, der kein Herz hatte. Einer der Sanitäter sagte dann leise „In Ordnung, wir werden die Familie der beiden benachrichtigen, kümmern sie sich so lange um ihn? Ich denke er sollte gerade nicht alleine sein, auch wenn sie es geschafft haben ihn ohne Sedativa in den Griff zu bekommen“. Die Schwester nickte. Bevor die beiden verschwanden kam aber noch was, von Kirito „Können sie bitte auch Asuna informieren, sie soll bitte kommen. Asuna Yuuki. Und bitte...bitte finden...finden sie Alice…“, weiter konnte der Junge wieder nicht sprechen, seine verweinte zittrige Stimme brach erneut. Was innerhalb der letzten Stunde passiert war, war mehr, als er im Moment aushalten konnte. „Leg dich hin. Ich kann dir etwas zur Beruhigung geben wenn du willst. Du solltest dich ausruhen“, sagte die Schwester, nachdem die beiden Sanitäter verschwunden waren. „Ich kann jetzt doch nicht schlafen!“, widersprach er entsetzt. „Eugeo...lebt er…? Bitte sagen sie es mir….sein Herz…..war...“, fragte Kirito. „Wenn du versprichst hier genau auf dieser liege sitzen zu bleiben, oder meinetwegen auch liegen, dann kann ich nachsehen gehen, ob ich etwas herausfinden kann“ Kirito nickte. Er musste es wissen, die Ungewissheit trieb ihn in den Wahnsinn. Ihm war klar, dass in diesem Moment niemand sagen könnte, ob Eugeo überleben würde, aber er musste wissen, ob die Reanimationsmaßnahmen der Ärzte erfolgreich waren. Er musste wissen, ob Eugeo jetzt gerade noch lebte. Anders konnte er seine eigene Existenz einfach keine Sekunde länger ertragen. Eugeo musste leben...er musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)