Final Fate von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 16: Die Übersehenen --------------------------- Son Goku verstand die Welt nicht mehr. Diese, auf der er sich zurzeit befand sowieso nicht, aber jetzt, in diesem Augenblick, stellten sich auch alle Normen der Welt auf den Kopf, auf der er aufgewachsen war. Das hier, sollte sein Zimmer sein? SEINES? Zu seiner freien Verfügung? Sogar mit Diener?! Er durfte sich im Palastkomplex frei bewegen, der größer war, als die westliche Hauptstadt mit Außenbezirken? Er durfte wohin er wollte, tun was er wollte, so lange er die gegebene Ordnung nicht durcheinanderbrachte, wie Vegeta es genannt hatte und sich an sein Wort hielt? Wieso … wieso sollte er das alles dürfen? Haben? Bekommen?! Er war ein Gefangener verflucht nochmal! Ein Gefangener, umgeben von Feinden, in einer komplett feindlich gesonnenen Welt, auf der es auch nur wieder Feinde gab! Ende! Einfach Ende! Klare Linien, klare Verhältnisse, klarer Weg, klares Ziel! Doch so einfach war es nicht. Nicht mehr … und das schon eine ganze Zeit lang. Gokus Augen wanderten durch den Raum, der zehnmal größer war, als der kleine Tempel in welchem er auf der Erde gelebt hatte. Da gab es Teppiche auf dem Boden, ein Bett in das er dreimal reinpasste, verschiedenste Sitzmöglichkeiten, Schränke voller Kleidung, Regale mit Büchern, Schüsseln mit Früchten, Dekorationsgegenstände, sogar eine Glasfront mit einer kleinen Tür zu diesem wunderschönen Dachgarten! Natürlich nicht so groß, wie die Glasfront im Schlafzimmer des Königs nebenan, aber dennoch fast eine ganze Seite des Zimmers einnehmend. Und wenn Goku schon bei Zimmer war, er hatte sogar ein kleines Badezimmer ganz für sich alleine, wobei das Wort 'klein' in diesem Zusammenhang relativ war. In die Wanne, die er dort gesehen hatte, konnte er sich nämlich auch dreimal legen. Komplett überfordert von der Situation plumpste er in einen der großen Sessel mit den weichen, blauen Kissen, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und vergrub die Finger in den Haaren. Wieso bekam er als Feind, Gefangener, Gegner des Königs, Tràill, Haustier … was auch immer, ein Zimmer, das dem Vegetas in Luxus fast ebenbürtig war? Und warum zeigte Vegeta ihm das persönlich und wünschte ihm anschließend auch noch, als wären sie die besten Freunde, einfach eine gute Nacht?! Empfahl ihm noch sich hinzulegen und seine Wunden ausheilen zu lassen und dass sein persönlicher Arzt ihm am nächsten Morgen noch einen Besuch zur Kontrolle abstatten würde. „Ich versteh diesen Kerl einfach nicht.“, flüsterte er in die Leere des Raumes und rieb sich frustriert über das Gesicht. Piccolos Worte schwirrten in Fetzen wieder und wieder durch seine Gedanken und Goku versuchte wirklich die Ratschläge seines Freundes zu beherzigen, aber bisher hatte Vegeta einfach nichts von den Dingen getan, die Piccolo vorhergesagt hatte, oder aber Son Goku erkannte sie nicht. Vegeta war nicht unaufrichtig zu ihm, hatte ihn nicht belogen und auch sonst war Goku nichts an dem König aufgefallen, was darauf schließen ließ, dass er nicht alles, was er sagte und tat, auch so meinte. Verflucht nochmal! Und so etwas schimpfte sich Gegner. Warum konnte es nicht … so sein wie früher? Die Feinde schossen auf ihn, griffen ihn an, er besiegte sie, fertig. Auf zum nächsten Problem. Nein, es musste alles gleichzeitig passieren und sein Gegner verhielt sich aufrichtiger als so mancher Freund, der früher mal sein Gegner gewesen war. Dazu kam noch, dass wenn man es nun ganz genau nahm, Vegeta eigentlich nicht wirklich etwas für seine Situation konnte, oder zumindest nicht der Urheber all dessen war, was ihm und seinen Freunden zugestoßen war. Der, oder besser die Urheber waren die Minotauren und die hatten auch noch gehandelt, ohne dass Vegeta davon etwas gewusst hatte. Der machte nun einfach nur das Beste daraus, für sich und die Saiyajins. Konnte man ihm das vorwerfen? Natürlich konnte man das! Immerhin versklavte er Völker, beraubte sie ihrer Freiheit und ihrer Selbstbestimmung und beutete sie aus. Zwar unter dem Vorwand seine eigenen Leute zu beschützen, aber dennoch. Goku hätte niemals so gehandelt! Niemals! Auf gar keinen Fall! Er hätte einen anderen Weg gesucht, gefunden und die Konsequenzen auf sich zukommen lassen, sie beseitigt und dann wäre wieder alles in Ordnung gewesen! 'Es kann immer jemand kommen, der Stärker ist, oder mehr Verbündete hat, oder auch einfach etwas, das man nicht kennt und schon verliert man und zahlt den Preis dafür.' Vegetas Worte drängten sich ihm ungewollt auf. Und da diese genau seine Situation beschrieben, konnte er es noch nicht einmal mit einem: 'Wird schon nicht passieren, weil ich stärker bin.', bei Seite schieben. Es war passiert! Er hatte es eben NICHT geschafft! Er war zu schwach gewesen, zu unaufmerksam, zu überzeugt von sich und einfach … na ja, nicht genug. Er hatte nicht ausgereicht. Seine Freunde hatten nicht ausgereicht. Sie alle hatten nicht ausgereicht. Bedeutete das jetzt, dass Vegeta vielleicht recht hatte? Nein! Auf gar keinen Fall! Nein! Nein, nein und nochmals nein! So durfte er nicht anfangen zu denken! Von diesem inneren Zwiespalt getrieben stand Goku auf, ging im Zimmer hin und her und ließ das Gespräch mit dem König in seinen Gedanken Revue passieren. Suchte nach einem Fehler, einer Ungereimtheit in seinen Aussagen, doch da gab da nichts, was nicht zusammengepasst hätte. Vegeta hatte aus voller Überzeugung gehandelt, gesprochen und seine Prioritäten unmissverständlich klar gemacht. Schlimm genug, dass auch ihm aufgefallen war wie ähnlich ihrer beider Beweggründe waren. Sie standen an der gleichen Position auf Seiten zweier unterschiedlicher Völker, würden beide nicht weichen und wollten beide etwas ähnliches. Zu seinem Leidwesen hatte Vegeta aber im Moment einfach die besseren Karten, oder eher … alle Karten. Es gab rein gar nichts was er tun konnte, außer sich zu fügen, zu lernen, zu beobachten und so vielleicht diese Möglichkeit zu finden, die Vegeta erwähnt hatte. Denn der andere Weg in die Freiheit, der würde … das Bild von Rot und Grau schoss Goku ungewollt in den Kopf und er unterdrückte es sofort. 'Ist es das was du willst? Völker die sterben? Frauen, Kinder, Familien?' Diese Frage hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Natürlich wollte er das nicht! Er wollte das nicht bei den Menschen, aber auch nicht bei den Saiyajins. Er wollte das bei niemandem! Und vielleicht war das ja möglich. Vorausgesetzt er zog es wirklich vor Vegeta zu … vertrauen?, nein, zu glauben. Glauben war besser. Ihm zu vertrauen, das … nein! Das kam einfach nicht in Frage, auch wenn irgendetwas in ihm das wollte, gerade weil er das Gefühl hatte, dass sie sich so ähnlich waren. Es hatte da einen Moment gegeben, als sie sich angesehen hatten, da war er überzeugt gewesen, ihn so zu kennen wie sich selbst. Doch der Moment war flüchtig und mit ihm dieses absurde Gefühl. Als ob er … ein stechender Schmerz in seinem Bein riss ihn aus den Gedanken und er verharrte wo er war und sah nach unten. Auf dem weißen Verband war ein roter Fleck erschienen und gemahnte ihn daran, dass er immer noch einige Blessuren hatte die dringend heilen mussten. Weiter durch dieses Zimmer zu wandern, würde ihm nichts bringen. Sich weiter über Vegeta den Kopf zu zerbrechen ebenso wenig. Und wenn er zusammenbrach, weil er nicht aufpasste, würde wieder wertvolle Zeit verstreichen, bis er seinen Freunden helfen konnte. So ungern er sich das nun eingestand, denn eigentlich war ihm danach, alles kurz und klein zu schlagen, Vegeta zu packen und ihn anzuschreien, dass er sie einfach gehen lassen sollte, war das Beste, was er in diesem Moment tun konnte, sich hinzulegen, zu schlafen, gesund zu werden und dann zu lernen, wie sein Feind dachte und warum er so dachte. Sein Blick fiel auf das gigantisch große Bett mit den blauen Bezügen. Blau, immer wieder und überall dieses Blau. Selbst um seine Hüfte trug er noch das Laken mit dieser Farbe. Blau war auch die Farbe der Erde, seiner Heimat. Na wenn das mal keine Ironie war, dann wusste er auch nicht. Aber egal, sein Bein schmerzte immer mehr, je länger er stand. Es war also das Beste, wenn er sich nun hinlegte und den morgigen Tag und alles was damit einherging, auf sich zukommen ließ. Etwas anderes konnte er eh nicht tun. Die weiche Matratze unter seinem Körper gab himmlisch nach, als er sich darauf niederließ. Die Decke war warm und die Kissen weich als er seinen Kopf darauf legte und mit einem zufriedenen Gefühl einen tiefen Atemzug nahm. Ganz anders als der harte Boden der letzten Wochen. Ganz anders als die Kälte dessen. Ganz anders als sein Bett zu Hause. Ganz anders als … er schlief ein. Tief, fest und traumlos bis zum nächsten Morgen. Den Besucher in der Nacht, bemerkte er nicht mal ein bisschen. Runa blickte in den langen Korridor. Als sie niemanden sah, betrat sie ihn und wartete, bis sich die Türe hinter ihr geschlossen hatte. Ihr war jetzt nicht danach einem Diener oder Freiceadan zu begegnen, oder auch sonst jemandem, der sie wieder behandeln würde, als wäre sie gar nicht existent. So war das eben, wenn man eigentlich gar nicht mehr am Leben war und nur dank der Gnade des Rìghs lebte. Aber das würde sich ändern, irgendwann würde sich das wieder ändern. Irgendwann würden die Saiyajins ihr aus dem Weg gehen, sich verbeugen und ihr die Ehrerbietung entgegenbringen, die sie früher hervorgerufen hatte, wenn sie durch diesen Palast geschritten war. Dinge konnten sich sehr schnell ändern, das hatte sie schmerzhaft gelernt. So wie sich die Dinge eben auch zurzeit sehr schnell änderten. Wer hätte auch nur ahnen können, dass sich Vegetas Geburtstagsgeschenk als ein Supersaiyajin entpuppte, der ihm noch dazu in Sachen Technik und Kampfeswillen das Wasser reichen konnte? Sie hatte den Onair Sabaid vom äußersten Rand der Arena verfolgt und war, wie alle anderen, völlig überrascht gewesen, als diese unglaubliche Verwandlung eingesetzt hatte. Die vorherrschende Meinung des Volkes war bisher immer gewesen, dass diese Verwandlung nur der königlichen Blutlinie vorbehalten war, doch mit derlei Vermutungen hatte sie sich nie zufrieden gegeben. Sie war dazu erzogen worden die Dinge zu sehen, die hinter solchen Behauptungen standen und so hatte sie weiter nachgeforscht. Die ältesten Aufzeichnungen der Saiyajins sprachen nicht von der königlichen Blutlinie, sondern immer nur von der stärksten Kraft, der stärksten Präsenz der Saiyajins, hin und wieder auch von dem stärksten Willen. Da sich die königliche Blutlinie seit nunmehr vier Generationen immer als Stärkste entpuppte, war es verständlich, dass irgendwann ein Deutungsfehler der alten Aufzeichnungen passiert war. Oder, dass es Absicht war, dies wäre die andere Möglichkeit. Wie auch immer … langsam setzte sie sich, über diese Sache weiter grübelnd, in Bewegung. Es war ihr auf alle Fälle wichtig gewesen mit Kakarott zu sprechen. Sie wollte mehr über den Supersaiyajin herausfinden, da sie schon so lange versuchte dieses Level selbst zu erreichen. In letzter Zeit war sie immer verzweifelter geworden, hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt ihre Ambitionen aufzugeben, und dann kam dieser Saiyajin daher, der sogar aus der Unterklasse stammte und stellte einfach alles auf den Kopf. Es war unglaublich gewesen zu sehen, wie er Vegeta im Onair Sabaid Paroli geboten hatte und eigentlich, von seiner Kraft ausgehend, hatte sie einen völlig anderen Charakter hinter ihm erwartet. Arrogant, überheblich, ich-bezogen. Ebene so wie alle Saiyajins es ab einer bestimmten Stärke und eines bestimmten Ranges waren. Hinter dieser Macht einen Saiyajins zu finden der … nun ja, der einfach … nett und freundlich war, hatte sie mehr überrascht als sie sich eingestehen wolte. Kakarott hatte keine machtgetriebenen Ambitionen, er wollte niemanden hintergehen und sein einziges Ziel war es seine Freunde und sein Volk zu retten und mit ihnen nach Hause zu gehen. Und das war ein Bestreben, welches man ganz sicher nicht diskreditieren konnte, zumindest, wenn man sich einen Teil von Anstand bewahrt hatte. Hatte sie noch Anstand? Dieser Gedanke schoss Runa ungewollt in den Kopf und erschreckte sie, denn die Antwort darauf konnte sie sich nicht geben. Sie hatte einmal Anstand besessen, Würde, ein Ziel … doch das war alles weg … nicht für immer, sie weigerte sich den Gedanken zuzulassen, dass es für immer sein könnte, aber zumindest im Moment war es eben so. Sie war die Mätresse des Königs, seine Siùrsach, geduldet, aber unsichtbar. Umso schöner war dieser Tag und dieser Abend mit Kakarott gewesen. Sie wusste gar nicht mehr, wann sie sich wirklich zum letzten Mal mit jemandem unterhalten, oder sogar von Herzen gelacht hatte. Kakarott, er war einfach so … anders. Und aus ihrem bloßen Ziel, etwas über den Supersaiyajin herauszufinden, war mehr geworden. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie diese normalen Gespräche vermisst hatte. Und vielleicht würde sich bald wieder eine Gelegenheit dazu bieten. So sehr in ihre Gedanken versunken, merkte sie nicht, dass sie in den langen Fluren nicht mehr alleine war. Hinter ihr vernahm sie Schritte und drehte sich um. Es war Veran, der offenbar ebenso in Gedanken versunken wie sie, aus Richtung des königlichen Schlafzimmers kam. Ob er bei Vegeta gewesen war? Aber um diese Uhrzeit? Es war spät, sehr spät und sie war selbst überrascht gewesen, als Vegeta sie noch einmal zu sich hatte rufen lassen, nachdem er sie weggeschickt hatte. Kakarott hatte bereits geschlafen und … ihre Gedanken sprangen weiter. Was, wenn Veran bei Kakarott gewesen war? Es konnte ihm überhaupt nicht passen, dass er das Zimmer bekommen hatte, welches eigentlich dem Geàrd vorbehalten war, also ihm, Veran. Wenn er ihm etwas getan hatte, dann waren ihre Pläne für den Supersaiyajin dahin. Als er näherkam, trat sie an die Seite und senkte den Kopf, wie es jeder Diener tun würde. Ohne sie zu beachten ging er an ihr vorbei und sie sprach ihn von hinten an, überraschte ihn damit und hatte so den Vorteil auf ihrer Seite, dass er sich erst fangen musste. „Veran.“ Er blieb irritiert stehen. Ein Diener sprach normalerweise niemals einen adligen Saiyajin an, sondern machte sich mit einer gut sichtbaren Verbeugung bemerkbar. Dann erkannte er Runa mit ihrem überheblichen Lächeln und sein Gesicht verschloss sich. „Runa.“, gab er unfreundlich zurück und wendete sich schon dem Korridor zu, als ihre Worte ihn abrupt innehalten ließen. „Sag, weiß Vegeta eigentlich davon, dass du nachts gerne vor seiner Tür stehst und lauschst? Insbesondere, wenn ich bei ihm bin?“ Veran hatte sich gut im Griff, doch für einen winzigen Moment sah sie das angedeutete Entgleisen seiner Mimik. „Wovon redest du?“ Sie warf sich ihr Haar zurück. „Da du so spät noch aus der Richtung seines Schlafbereiches kommst, ebenso wie ich, muss ich doch annehmen, dass du wieder einmal gelauscht hast.“ Fragend hob der große Saiyajin eine Braue. „Warum sollte ich gelauscht haben?“ „Ach Veran“, Runas Stimme nahm einen tadelnden und zugleich leicht seufzenden Ton an. „Du kannst zwar deine Energie gut verbergen, aber nicht so gut, als dass ich sie nicht wahrnehmen könnte. Versuchst du seine Stimme zu hören oder meine, wenn er mit mir schläft?“ Diesmal hatte sich Veran nicht so gut im Griff und in seinen Gesichtszügen flammte Wut auf. „Was redest du da?!“, versuchte er abermals zu leugnen was Runa andeutete. Sie aber grinste nur hinterhältig und tänzelte um den Leibwächter herum. „Es wird wohl die von Vegeta sein. Jeder weiß doch, dass du gerne meinen Platz unter ihm einnehmen willst. Oder warte, hast du gelauscht, weil du Angst hast, dass da vielleicht noch ein drittes Stimmchen dazugekommen ist und du noch weiter nach hinten rutschst in der Siùrsachhyrachie?“ Volltreffer! Veran knurrte zornig, packte Runa am Hals und knallte sie mit dem Rücken gegen die Wand. Sie musste sich auf ihre Zehenspitzen stellen, um noch stehen zu können, war aber schnell genug gewesen und hatte einige ihrer Finger zwischen Verans Hand und ihren Hals bekommen. „Ich hatte also recht.“, krächzte sie, als Veran einen Schritt an sie herantrat, sich ihre Körper berührten und sie trotz der Gefahr in dieser Situation ihr überhebliches Lächeln nicht verlor. „Du solltest deine Zunge hüten Runa und vorsichtig sein mit den Dingen die du sagst.“, knurrte Veran drohend. „Du lebst nur dank seiner Gnade und wenn er seinen Blick von dir auf diesen Tràill richtet, dann kann es ganz schnell passieren, dass du deinen Platz verlierst und außerhalb der Stadt endest.“ „Es muss dich ganz schön stören, dass Kakarott in dem Bett liegt, welches eigentlich deines sein sollte.“ Runa ließ bewusst offen, wie genau sie das nun meinte und erreichte damit, dass er noch näherkam. „Aber keine Angst“, setzte sie schnell hinzu. „Wir waren allein.“ Sie starrten sich an, Runa konnte den Hass in seinen Augen sehen, welchen er auf sie hatte. Denn sie hatte das, was er wollte. Allerdings hatte sich Veran gut genug unter Kontrolle und bevor er etwas tat, was Folgen nach sich ziehen würde, ließ er sie los, wendete sich schwungvoll um und setzte dazu an, weiterzugehen. Runas nächste Worte hielten ihn abermals zurück. „Willst du wissen wie es sich anfühlt?“ Veran blieb wie angewurzelt stehen. Sein langer Zopf wippte noch einen Moment hin und her und grinsend rieb sich Runa über den schmerzenden Hals. „Ich könnte dir auch beschreiben wie er aussieht, oder wie er sich im Bett verhält. Was er für Vorlieben hat, was er mag, wann er sich gehen lässt, wann er beherrscht ist.“ Sich die Haare ordnend, trat sie zu Veran heran und legte ihm ihre grazile Hand auf die Schulter, trat an seine Seite. „Das ist es doch was du wissen willst.“ Sie sah, dass er schluckte. „Du müsstest mir dafür nur einen klitzekleinen Gefallen tun, Veran.“ Mit einem verführerischen Wimpernschlag legte sie ihren Kopf an seine Schulter und sah wie seine Augen zu ihr wanderten. „Und welchen?“, wollte er wissen. Sie lächelte. „Lass davon ab Kakarott nachzustellen. Es gibt etwas, was ich von ihm will.“ Und außerdem ist es wirklich schön, sich mal mit jemandem zu unterhalten, der einen nicht missbilligend und herabwürdigend behandelt, fügte sie gedanklich hinzu. Veran presste die Zähne zusammen. „Er schläft nicht mit ihm.“, beruhigte Runa das, von dem sie wusste, dass es Verans größte Sorge war. „Er fasst ihn noch nicht mal an.“ „Woher willst du das wissen?“ „Weil ich den ganzen Tag mit Kakarott gesprochen habe. Hätte Vegeta mit ihm geschlafen, hätte ich das gemerkt.“ Veran schnaubte abfällig. „Frauen merken so etwas.“, merkte sie an, ehe sie sich für einige Herzschläge nur noch anstarrten. Dann nickte er und packte Runa an den Schultern, drückte sie an die Wand und brachte seinen Mund an ihr Ohr. „Und jetzt sag mir, was ich wissen will.“ Sie grinste, was er natürlich nicht sehen konnte und legte ihre Hände federleicht auf seine Hüfte. „Vegeta ist … groß.“, flüsterte sie und ließ ihren Atem ganz bewusst über seinen bloßen Hals gleiten. „Vielleicht nicht so groß wie andere, aber passend zu seinem Körperbau.“ Sie konnte fühlen wie Veran eine Gänsehaut bekam. „Außerdem“, fuhr sie fort, „Ist er ziemlich leidenschaftlich. Manchmal dauert es etwas, bis man ihn überzeugt hat, dass er das nun braucht. Widerspenstig, stur, aber wenn er sich dann einmal dazu entschieden hat. Mhnm ...“, sie schnurrte in Verans Ohr und sein Griff um ihre Schulter wurde fester. „Weiter.“ „Wenn er in mich eindringt, dann rieche ich den Geruch von nassem Leder und spüre seine warmen Oberschenkel an meinen. Sein Schweif steht dann immer genauso stramm wie sein Schwanz. Nur die Spitze ringelt sich etwas ein und sein Blick ist hochkonzentriert. Er widmet mir und dem Akt genauso viel Aufmerksamkeit wie anderen Dingen, wenn er sich einmal dazu entschlossen hat.“ Veran stieß an ihrem Ohr ein Stöhnen aus und Runa konnte sich vorstellen, was er sich gerade ausmalte. Sie beschloss ihn noch weiter zu foltern. Es machte ihr Spaß. „Hin und wieder kommt es vor“, flüsterte sie und ließ ihre Finger langsam zwischen ihre Körper wandern. „Dass er sich meines Mundes bedienen will. Er steht dann vor mir, mit schon aufgerichtetem Glied, nackt wie er ist und sein Schweif peitscht hinter ihm wild durch die Luft. Er sieht mich an, mit diesem stechenden Blick, der unmissverständlich klar macht, wer er ist und was er will.“ Veran stöhnte, bekam Schweißperlen auf der Haut und presste sich an sie. „Und dann gehe ich unter diesem Blick auf meine Knie, und er kommt näher, starke, ausgreifende Schritte. Sein Glied wippt leicht und er legt seine Hand darum, reibt sich einige Male, ehe er direkt vor mir stehen bleibt, auf mich herabsieht, fokussiert. Man kommt sich vor, wie ein nichtiges Wesen, dann neige ich den Kopf, er hebt ihn mit seiner Hand wieder an, man schluckt und er hält einem sein Glied an die Lippen. Die Eichel gerötet, das Fleisch warm und pulsierend. Ich öffne meinen Mund, spüre die Wärme, rieche den Moschus, das Leder, das Salz und dann ist er in mir und ich umspiele ihn mit der Zunge, sehe wie er das Gesicht verzieht, spüre das Fell seines Schweifes an meinem Rücken, wie es mich näher an ihn heran drückt. Er schiebt ihn mir weiter in den Mund, ich öffne ihn, fast bis zur Gänze, so groß ist er und er schiebt ihn weiter in mich, immer weiter, ich atme durch die Nase, schnaube und dann, spüre ich ihn, ganz weit hinten über meinen Rachen reiben und ...“ „Genug!“, unterbrach Veran sie laut, rückte ein Stück von ihr ab und sie sah in seinem Gesicht und in seiner Körpermitte, was ihre Worte angerichtet hatten. „Aber ich habe dir doch noch gar nicht erzählt, wie er schmeckt und aussieht, wenn er kommt.“, flötete sie anbiedernd. Veran schluckte, sein Adamsapfel tanzte wild in seinem Hals, als er dies mehrmals machen musste. Dann verdüsterte sich sein Gesicht. „Glaubst du, ich weiß nicht, was du vor hast?“ „Was habe ich denn vor?“, kam es unschuldig zurück, aber Veran gab ihr darauf keine Antwort, starrte sie nur an und dann begann er zu grinsen, ein hinterhältiges, überhebliches und dreckiges Grinsen. „Deinen Versuch mich zu foltern kannst du dir sparen. Wie wäre es, anstatt das du nur davon sprichst, dass du es mir einfach zeigst?“ Nun waren es Runas Gesichtszüge, die der Überraschung nicht standhielten und ehe sie es sich versah, drückte er sie mit dem Gesicht an die Wand und nestelte an seiner Hose rum. „Ich gehöre Vegeta, Veran! Er wird das nicht gerne hören, was du da versuchst zu tun.“, versetzte sie drohend, doch das ließ den Leibwächter völlig kalt. „Er wird auch nicht gerne hören, dass du anderen verrätst, wie er sich beim Sex verhält. Wir haben also ein Patt und deswegen wirst du mir jetzt zeigen, was er so toll an dir findet! Wenn ich ihn schon nicht spüren kann, dann will ich wenigstens dasselbe Loch spüren in das er sich immer ergießt. Näher werde ich wohl nicht an ihn rankommen. Also Runa“, keuchte Veran, völlig in seinem Wahn und seiner Vorstellung gefangen, während er ihr zwischen die Beine griff. „Zeig mir doch mal wie feucht die königliche Siùrsach ist und werden kann.“ Er hatte kaum ausgesprochen, als alles plötzlich unglaublich schnell ging. Runas Arme schossen nach oben, über ihre Schultern, packten Verans Kopf und knallten ihn mit der Stirn an die Wand. Das führte zu einem wüsten Aufschrei, er ließ sie los, sie wirbelte herum, setzt mit einem Schlag in seinen Magen nach, dann an sein Kinn und als er diesen blockte, schoss ihr Bein hoch und traf ihn zielgenau an seiner harten und empfindsamsten Stelle. Veran riss die Augen auf, aus seinem Hals drang ein Röcheln, seine Beine gaben nach und er wäre auf der Stelle zusammengeklappt, hätte Runa ihn nicht gepackt und nun ihrerseits mit der Brust voran an die Wand gepinnt. Mit dem Unterschied, dass sie seine Handgelenke mit einer Hand festhielt, fast mühelos. „Jetzt pass mal auf, du notgeiler Schwanz auf zwei Beinen! Du wirst mich nie wieder so anfassen! Hast du verstanden?!“ Er knurrte wütend und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien, doch Runa donnerte ihn nochmals an die Wand. „Hast. Du mich. Verstanden?!“, wiederholte sie mit Nachdruck, griff in seine Haare und drückte nun auch sein Gesicht schmerzhaft an die Mauer. Wieder kam nur ein wütendes Geräusch über seine Lippen und der Druck auf seinen Kopf nahm zu. Er hätte zwar seine Energien erhöhen können, um sich zu wehren, aber erstens war das hier im Palast und in diesem Bereich absolut verboten, zweitens hätte das Aufmerksamkeit und Fragen auf sie gezogen und drittens, würde es sehr wahrscheinlich keinen Sinn haben; so bitter und erniedrigend diese Erkenntnis auch war. „Verstanden?!“ „Ja.“, gab er laut und der Druck auf seinen Kopf ließ nach. „Gut.“, setzte Runa an. „Vergiss es nicht wieder! Und vergiss auch nicht, wer ich war und was ich hätte werden sollen. Zwar mag ich zurzeit NUR die Siùrsach des Rìghs sein“, wiederholte sie Verans herablassende Worte. „Aber einstmals war ich als Vegetas Bainrìgh vorgesehen. Und dazu bin ich erzogen worden. Und das bedeutet, ICH bin stärker als DU. Verstanden?“ Veran zögerte mit der Antwort, doch als sich der Druck auf seinen Kopf abermals erhöhte, beeilte er sich. „Ja, verstanden.“ Sie ließ ihn los, er drehte sich um und sofort drückte sie ihn mit der flachen Hand und dem ausgestreckten Arm wieder gegen die Wand. Von der grazilen und schönen Mätresse des Königs, die brav den Kopf senkte und sich im Hintergrund hielt, war wenig geblieben. Vor Veran stand eine Saiyajinkriegerin aus dem Kriegsadel, groß, stark, entschlossen, tödlich und ihr Blick stand an Intensität dem von Vegeta in Nichts nach. Wäre ihre Familie damals nicht in Ungnade gefallen, was für ein Königspaar wären die beiden wohl geworden! „Noch etwas.“, sprach sie leise und drohend. „Sollte von diesem Gespräch etwas an Vegetas Ohren dringen, dann könnte ich mir überlegen, dass ich dich auch einmal besuche, wenn du schläfst. So wie du es bei Kakarott getan hast. Wer weiß, was mir vor deinem Bett dann einfällt, was ich mit dir tun könnte.“ „Ich war nicht bei Kakarott!“ „Ach bitte“, gab sie abfällig von sich. „Ebenso wenig wie ich nicht bei ihm war und auch Vegeta nicht. Wir alle sind die unterschiedlichsten Szenarien schon durchgegangen was sein Erscheinen nun für uns bedeutet, im Einzelnen oder Allgemeinen. Und wir alle haben uns schon überlegt, von was wir mehr Nutzen haben. Seinem Ableben oder seinem Überleben. Bisher hat er Glück gehabt, was die Entscheidung zwischen diesen beiden Dingen angeht. Und ich hätte gerne, dass das so bleibt.“ Veran griff nach ihrer Hand und wollt sie von seiner Brust ziehen. „Verstehen wir uns?“, setzte Runa mit mehr Nachdruck hinzu. „Ja doch! Tun wir.“ „Brav.“ Und zum Ende hin verpasste sie ihm noch eine Ohrfeige, die ihn in die Knie gehen ließ. „Vergiss niemals wer ich hätte werden sollen. Es könnte der Tag kommen, da ich es vielleicht wieder bin, Veran. Und dann willst du mich nicht zur Feindin haben, glaube mir.“ Veran hing am Boden, stützte sich mit einer Hand auf ihm ab und hielt sich die schmerzende Wange. Runa hatte sich schon von ihm abgewendet und ihr Kleid gerichtet, deswegen konnte sie das gehässige Lächeln auf seinen Lippen nicht sehen, welches immer breiter und breiter wurde. Als er sich aufrichtete, war sie einige Schritte von ihm weg, seine Worte jedoch hielten sie zurück, wie es zuvor ihre Worte bei ihm getan hatten. „Du hast es also noch nicht gehört?“ Sie drehte ihren eleganten Kopf und betrachtete ihn, wie man etwas betrachtete, was man unter seinem Stiefel fand. „Was soll ich gehört haben?“ Veran lachte und richtete sich an die Wand gestützt auf. „Das Rìgh Vegeta Minister Kaido angewiesen hat, die Familien zu informieren, dass er seine Vorauswahl treffen will.“ Runa erbleichte. „Du lügst!“ Die Lippen des Geàrd zogen sich zu einem hässlichen Grinsen nach oben. „Ich war selbst dabei, zusammen mit Nappa. Frag ihn, wenn du es nicht glauben willst. Aber Vegeta hat sich schon längst entschieden. Und du wirst es nicht!“ Runa war mit einem Satz bei ihm, packte ihn am Kragen und schmetterte ihn so kräftig an die Wand, dass in ihr Risse erschienen. Eine weiß leuchtende Aura flammte um sie herum auf, als sie den Elitekrieger den Bodenkontakt verlieren ließ. „Das ist nicht wahr! Vegeta weiß, dass ich ihn immer unterstützt habe! Er weiß, dass ich ihn niemals verraten würde! Er sucht bei mir Rat und schätzt mein offenes Ohr ebenso wie meinen Verstand und meine Kraft. Es GIBT keine geeigneter Bainrìgh als mich! Ich bin dazu erzogen worden! Von klein auf!“ Veran lachte abermals, auch wenn es hustend und abgehakt war. „Der Rìgh scheint das anders zu sehen.“ Der Druck an seinem Kragen wurde unerträglich und er war sich nicht sicher, ob er nicht ein Stück zu weit gegangen war und sie ihn in einem Anflug wilder Wut nicht einfach umbringen würde. Doch der Sturm legte sich nach weiteren, angespannten Herzschlägen und sie schleuderte ihn von sich, als würde er nichts wiegen. Veran schlug auf dem Boden auf, rutschte ein Stück darüber und richtete sich ein wenig mühsamer auf, als ihm lieb gewesen wäre. Die zürnende Runa vor sich musternd, richtete er seine Kleidung und Rüstung. „Du wirst dich damit abfinden müssen, Runa. Die Bainrìgh an Vegetas Seite wird jemand anderes werden. Eine andere Tochter der Cogadh Uaisle. Sie wird ihm zur Seite stehen, Kinder gebären und mit ihm über das Imperium der Saiyajins herrschen. Und du, du wirst des Schlosses verwiesen und kannst froh sein, wenn du in der Mittelschicht landest.“ Runas Aura flackerte abermals gefährlich, doch dann erlosch sie so plötzlich wie sie ausgebrochen war und zurück kam die beherrschte und berechnende Frau, die sie normalerweise war. „Und du, Veran, kannst froh sein, wenn dein Vater dich mit Schimpf und Schande aus dem Haus jagt, anstatt dir ein Tràillhalsband umzuhängen. Du bist nicht mehr der stärkste, männliche Saiyajin nach dem König. Du bist nicht mal der Zweitstärkste. Denn nach Kakarott, ist da immer noch Nappa.“ Sie wendete sich von ihm ab und hob in einer erniedrigenden Geste ihre Hand. „Ich bin wenigstens die stärkste Saiyajin in unserem ganzen Volk und wenn ich erst mal eine Supersaiyajin bin, wird Vegeta gar keine andere Wahl haben, als mich auszuwählen. Was wir für Kinder zeugen werden!“ „Du wirst dieses Level niemals erreichen!“ Sie drehte sich noch einmal um, lächelnd. „Kakarott mag mich, und ich mag ihn. Wer weiß, was daraus entstehen kann?“ „Miststück!“ Sie lachte. „Du hast ja den Fehler begangen, es dir gleich mit ihm zu verscherzen. Das ist überhaupt dein größter Fehler, Veran. Du denkst, du stehst über allen anderen, aber das tust du nicht. Vegeta genießt die Gesellschaft von Kakarott jetzt schon mehr als deine und ich bin nicht nur seine Beraterin und Freundin, sondern wärme auch seinen Körper, wenn ihm kalt ist. Dich hingegen hält er auf Abstand, weil er dich einfach nicht erträgt. Genieße deine Zeit hier im Palast und erfreue dich an den Dingen, die ich dir gesagt habe, bald wirst du ihn nämlich nicht mal mehr zu Gesicht bekommen. Dafür sorge ich!“ Und mit diesen Worten ließ sie ihn stehen. Zwar begleiteten seine wüsten Beschimpfungen sie noch eine ganze Weile, doch das interessierte sie nicht weiter. Veran war unwichtig, war es schon immer gewesen. Jetzt kam es darauf an, sich für Vegeta unentbehrlich zu machen. Und das ging nur, wenn sie etwas erreichte, was vor ihr noch keine Saiyajin erreicht hatte. Und das wiederum ging nur über Kakarott. Dass sie ihn wirklich mochte, erleichterte ihr die ganze Sache ungemein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)