Schatten der Vergangenheit von Pragoma ================================================================================ Kapitel 18: Nur ein Wochenende ------------------------------ Freitag-, Samstag- und Sonntagabend. Nur ein Wochenende, dann ist Schluss damit. Lucy ist back und das mit ihrer wohl vorletzten Geschichte, die wirklich so passiert ist. Geschehen ist das ganze 2003 und sie war 23 Jahre alt. Naiv dazu, aber auch neugierig auf diesen Job. Lucy nimmt euch für ein Wochenende ins Rotlichtmilieu mit, in eine Welt, die sie nur vom hören und sagen kannte, Frauen verurteilte, die sich und ihren Körper verkauften. Die Geldnot aber trieb sie genau dorthin und das war der falsche Weg. Ich kann jedem nur raten, egal wie schwer es gerade ist, die Finger davonzulassen. Lucy hatte damals Glück einen Chef zu haben, der auf seine Mädchen achtete, sie nicht über den Tisch zog und von Männern fernhielt, die alles andere als nett waren. Man kann zwar sagen, es ist leicht verdientes Geld, aber die Gefahr dahinter ist eine ganz andere und nicht jeder schafft es nach wenigen Tagen dieses Milieu zu verlassen. Willkommen in einer Welt, die nur wenige betreten und wenn doch, dann schweigen sie, schämen sich und kehren es unter den Teppich. Lucy aber schreibt, bricht ihr Schweigen und nimmt dich in die Rotlichtmeile mit. ⁕⁕⁕⁕ Mist, verdammter. Lucys Blick fiel auf den Kalender und mit Schrecken musste sie feststellen, dass heute erst der vierzehnte Tag des Monats war. Sprich, sie war knapp bei Kasse und musste sich dringend überlegen, wie sie an Geld kam. Und das ganz schnell. „Denk nach, Lucy“, tadelte sich die blonde Frau selbst, während sie durch ihr kleines Wohnzimmer ihrer kleinen Zweizimmerwohnung tigerte. „Ich brauch’ Geld, verdammt und das schnell.“ Wieder sprach sie mit sich, führte eine lebhafte Diskussion und lachte am Ende über ihre eigene Dummheit. Humor hatte sie. Sogar mehr noch, als dass sie Geld besaß. Es musste also dringend eine Lösung her, wenn sie nicht bis Ende des Monats von Brot leben wollte. Seufzend ließ sie sich letztendlich auf ihr Sofa fallen, schloss die Augen, nur um sie ein paar Sekunden später, wieder aufzureißen. „Ich hab’s“, jubelte sie voller Freude, rieb sich die Hände und klatschte sie wie ein kleines Kind zusammen. „Dass mir das nicht sofort eingefallen ist. Oh Mann.“ Hastig stolperte sie in ihr Schlafzimmer, riss den Kleiderschrank auf und blickte argwöhnisch hinein. Viel zu viele Kleider und Blusen hingen auf der Stange, ebenso lagen fein säuberlich Hosen aufeinandergestapelt und reihten sich neben Shirts ein. Ob sie etwas fand, was sie anziehen konnte? Vielleicht sollte sie auch erstmal ihre Nachbarin fragen, der sie diese Rettung zu verdanken hatte. Die ältere Frau hatte ihr von ihrem Job erzählt, sie mit Geschichten aus dem Rotlicht versorgt und ihr nahegelegt, es doch einfach mal auszuprobieren. Lucy hatte allerdings abgelehnt, empfand es als nicht richtig. Jetzt aber war es der Strohhalm, nach dem sie wie eine Ertrinkende griff, schnell an Geld kommen konnte und doch einen Einblick in einen ganz besonderen, sehr umstrittenen Beruf zu bekommen. Aufgeregt blickte sie in den Spiegel, sah sich an und runzelte die Stirn. War sie aufreizend genug für dieses Unterfangen? Lucy drehte sich einige Male, erhaschte einen kritischen Blick auf ihre Kurven oder besser auf das, dass welche darstellen sollten. Zugegeben, ihre Kehrseite konnte sich sehen lassen, ebenso ihre schlanken, langen Beine und mit ihren blonden Haaren war sie auch nicht zu verachten. Einzig ihre Oberweite machte ihr Sorgen, gab zu bedenken. Mit fast nichts in der Bluse konnte es schwer werden, überhaupt einen Mann von sich zu überzeugen. Männer wollten dicke und volle Brüste, keine Frau mit fast nichts in der Hand und das war ihr seit Jahren bekannt, erschwerte ihr privat überhaupt jemanden zu finden, der das anders sah. Lucy seufzte bei dem Gedanken, wie oft sie sich deswegen Beleidigungen anhören durfte, sich schlecht fühlte oder daran zweifelte, eine vollständige Frau zu sein. Mit nun Anfang 20 war es an der Zeit andere Erfahrungen zu machen, Männer nicht alle zu verurteilen und sich in ein waghalsiges Abenteuer zu stürzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)