Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 2: Planet Noweck ------------------------ „ Bevor du dich deiner Verzweiflung vollkommen hingibst, solltest du dir lieber überlegen, wieso du morgen nicht zur Arbeit gehen kannst“ erwähnte Matelia beiläufig als sie das Geschirr vom Tisch räumte. Damit wurde Gine abrupt aus ihren verzweifelten Gedanken gerissen. > Ach ja. Meine Arbeit. Ich hab ja morgen wieder eine lange Tagesschicht. Aber vielleicht kann ich das ja als Ausrede nutzen, um an dem Treffen nicht teilnehmen zu müssen. Das wäre doch die Idee, oder? Ich sage einfach, dass mein Chef nicht auf mich verzichten kann oder dass er mir gedroht hat mich zu kündigen, sollte ich nicht erscheinen.< „ Vergiss es.“ kam es lautstark aus Matelia´s Richtung. „ Ich habe gesagt keine Diskussion. Deine Arbeit lasse ich als Ausrede nicht durchgehen. Du wirst morgen an dem Treffen teilnehmen. Wie du das deinem Chef erklärst ist mir egal. Oder soll ich morgen zu dir auf Arbeit gehen und es persönlich deinem Chef erklären?“ stellte sie ihre Frage bedrohlich. „Nein, nein, lieber nicht“ antwortete ihr Gine panisch. Eine kleine Schweißperle bildete sich auf ihrer Schläfe. > Um Himmels Willen, bloß nicht. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie den Chef so sehr verbal zur Sau gemacht, dass er für ganze drei Tage kein Fuß vor die Tür setzt, aus Angst er könnte ihr noch mal über den Weg laufen. Erst als ich ihm sagte, dass Matelia abgereist war, kam er wieder zur Arbeit. Wenn sie dort nochmal auftaucht, bekommt der alte Mann noch einen Herzinfarkt und ich bin meinen Job los.< dachte sich Gine. „ Gut. Dann haben wir ja alles geklärt. Ich geh jetzt ins Bett. Wir sehen uns also morgen früh.“ Mit einem Gähner stieg die Kriegerin die Treppen hinauf und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Gine seufzte angestrengt aus und betrachtete das Chaos in der Küche. > Der Küche geht es genauso wie mir.< kam ihr spontan der Gedanke auf. Sie krempelte ihre Ärmel hoch und ging dem Chaos entschlossen entgegen. Anschließend wollte sie noch Duschen gehen und dann ins Bett. Der Tag war anstrengend genug für sie. Ob sie die Nacht ein Auge zu machen wird? Wohl kaum. Bei den vielen Fragen, die durch ihrem Kopf schwirrten, war es doch unwahrscheinlich an Schlaf zu denken. Allein, dass Bardock morgen vor ihr stehen wird und sie ansieht, machte sie nervös und unruhig. ~ * ~ In der Gegenwart … Die Beine der saiyajinischen Frau schmerzten. Sie waren kraftlos. Auch wenn ihr die Zeit davon zu laufen schien, musste sie sich eine kurze Pause nehmen. Erschöpft ließ sie sich mit dem Rücken an einem Baum angelehnt auf den Boden gleiten. Mit halboffenen Augen sah sie in die Richtung aus der sie kam. Eine Blutspur war zu erkennen. Wenn jemand diese entdeckte, könnte derjenige sie leicht finden. Aber sie wusste auch, dass niemand in einer Vollmondnacht freiwillig das Haus verließ. Es sei denn man wurde von dummer Neugier getrieben. Erst am Morgen würde man nach ihr suchen. Die Frau wollte auch nicht, dass man jetzt schon nach ihr suchte. Sie musste erst ihr Vorhaben in die Tat umsetzen. Ihr Blick schweifte zu dem Stoffbündel in ihren Armen. Schwer atmend drückte sie es mit beiden Armen an sich. > Nur ganz kurz. … Nur eine kurze Pause … Dann werde ich … Ich muss es schaffen … Es muss …< noch bevor sie einen weiteren Gedanken fassen konnte, schlossen sich erschöpft ihre Augen und die Erinnerung längst vergangener Zeiten kamen wieder hoch. ~ * ~ Wieder in der Vergangenheit vor sechs Jahren … Gine saß völlig von der Rolle am Frühstückstisch und ihr fielen beinahe die Augen beim Essen zu. Wie zu erwarten konnte sie in der Nacht kein Auge zu machen. Zu viele Gedanken und immer wieder schnell wechselnde Gefühle hielten sie wach. Freude, Aufregung, Neugier, aber auch Zweifel und Ängste wechselten sich im Sekundentakt ab. An Entspannung und Ruhe war nicht zu denken. Skeptisch beobachtete ihre Mitbewohnerin die halb verschlafende Saiyajin und wartete nur darauf, dass Gine´s Kopf auf dem Tisch knallt. Allzu lange musste sie auch nicht warten. Nur wenige Minuten später drohte ihr Kopf tatsächlich auf den Tisch aufzuschlagen. Matelia sprang schwungvoll von ihrem Platz auf, hechtete über den Tisch ohne das Geschirr herunterzuwerfen und konnte im letzten Moment den Aufschlag mit ihrer ausgestreckten flachen Hand verhindern. Erleichter atmete die Kriegerin aus. Eigentlich wollte ich mit Gine noch vor dem Training shoppen gehen. Damit wollte ich mich bei ihr entschuldigen, weil ich sie gestern ein 'Weichei' nannte. Aber das kann ich jetzt wohl vergessen. Das Training startet um 14 Uhr. Jetzt haben wir es 8:32 Uhr. Ich sollte sie wohl besser schlafen lassen, sonst sieht sie nachher noch wie so ein wandelnde Leiche aus. Mit so was will dann nun wirklich keiner reden.< Die Kriegerin lehnte ihre Freundin zurück an die Stuhllehne, ging zu ihrem Platz und aß ihr Frühstück auf. Dabei hatte sie immer ein wachsames Auge auf Gine, falls diese durch eine Bewegung vom Stuhl kippen sollte. Nach ihrem Verzehr des Frühstücks nahm sie Gine auf ihre Arme und ging mit ihr in die Kuschelecke unter der Treppe. Matelia ließ sich auf den Rücken in die Kissen fallen und hielt ihre schlafende Freundin fest in ihren Armen. Dann zog sie eine riesige Felldecke über sich und Gine. Damit sie das Treffen nicht verschliefen, stellte die Kriegerin einen Wecker in ihrem Scouter - den sie immer bei sich trug – auf 13 Uhr. Ein kleines Nickerchen kurz nach dem Frühstück und vor dem Training kann schon nicht schaden. Ich kann ja auch morgen noch mit ihr shoppen gehen.< Matelia lächelte kurz, gab ihrer Mitbewohnerin einen Kuss auf die Stirn und schloss ihre Augen. Mit einer Hand strich die Kriegerin über Gine´s Haare und löste ihren Schweif von ihrer Taille, um mit diesem über den Rücken der auf ihr liegenden Person zu streicheln. Leise schnurrte Gine im Schlaf vor sich hin. Die Körperwärme und die sanften Berührungen waren so beruhigend, dass sogar Matelia davon einschlief. Als der Wecker des Scouter´s Alarm schlug, wachte nur die Kriegerin davon langsam auf und schaltete den nervigen Ton aus. Trotz des lauten Alarms brauchte man aber nicht glauben, dass Gine auch nur ansatzweise Anstalten machte aufzuwachen. Im Gegenteil. Sie hatte ihren Kopf gemütlich in Matelia´s Brüste vergraben. Noch immer war sie im Land der Träume und lächelte sogar etwas. Das musste ein wirklich schönes Traum sein. Zu Matelia´s Bedauern musste sie feststellen, dass Gine im Schlaf auf ihr blutrotes enges Top gesabbert hatte und eine riesiger Fleck zu sehen war. Die gute Laune von Matelia war damit dahin. Gemeinsam mit der tief schlafenden Gine in den Armen verließ sie das Haus. Neben diesem befand sich ein kleiner Badeteich, der besonders in den heißen Sommermonaten ausreichend Abkühlung verschaffte. Momentan hatte sie Frühjahr und das Wasser war noch recht kalt. - Auf Vegeta-Sai besaßen viele Häuser solche kleineren Badeteiche. Die Badehäuser waren meisten zentral in der Stadt und zu fast jeder Jahreszeit überlaufen von Saiyajins, die nur in kleineren Apartments wohnten . Wer also am Stadtrand lebte und sich eine Haus leisten konnte, hatte meistens auch einen solchen Badeteich.- Der Teich hatte am vorderen Rand eine seichtere Stelle, an der das Wasser nur kniehoch ging. Gut drei Meter weiter wurde der Teich aber einige Meter tiefer und war ideal zum schwimmen und tauchen. Die Kriegerin stellte sich an den Rand des Übergangs zwischen seichten und tieferen Wasser. Mit einem hämischen Grinsen schmiss sie die noch schlafen Gine ins kalte Wasser. „ KYAAAAAAH“ ertönte es aus dem Teich. „ SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE!!!“ schrie Gine fluchten los. „ Selbstschuld. Sieh dir mal mein Top an. Dieser riesige Sabberfleck. Das warst DU!“ fauchte die Kriegerin zurück. Gine besah sich den Fleck mit wütenden Augen, während sie zur seichteren Stelle schwamm. „ Bist du bescheuert?! Mich wegen so einem Pillepalle ins Wasser zu schmeißen?! BEI DIR IST DOCH EINE SCHRAUBE LOCKER!!! Blöde Zosár!“ blaffte sie und steckte die Zunge heraus. „ Wie hast du mich genannt?!“ fragte ihre Freundin verblüfft. „ Du hast mich schon richtig verstanden! Blöde Zosár!“ Gine verschränkte beleidigt ihre Arme vor der Brust und steckte ein weiteres Mal die Zunge heraus. - Eine Zosár war eine einheimische kleine Ziegenart mit sehr langen Hörnern und schielenden Augen. Diese Tiere galten auf Vegeta-Sai als sehr dumm, da diese sich regelmäßig mit den Hörnern irgendwo verhedderten, unfähig waren sich zu befreien und anschließend noch vor Ort verstarben. Viele Raubtiere mussten sich daher bei der Jagd nach ihnen auch nie sonderlich anstrengen. Irgendwo steckte immer ein Zosár fest. Ansonsten reichte es auch aus sie zu erschrecken. Die meisten von ihnen fielen nämlich vor Schreck einfach tot um. Saiyajinische Kinder machten sich daraus öfter mal einen Spaß. Diese Tierart konnte sich bisher nur so lange halten, weil sie sich wie die Kaninchen vermehrten. - Diese Frechheit konnte Matelia nicht auf sich sitzen lassen und stürmte auf Gine zu. Erschrocken versuchte diese noch auszuweichen, aber es war bereits zu spät. Die Kriegerin hatte sie an den Schultern gepackt und mit sich in das tiefere Wasser gezogen. Unter Wasser zogen sich beide gegenseitig an den Haaren, kniffen und kratzen sich bis ihnen fast die Luft ausging. Synchron tauchten beide auf und schnappten nach Luft. Zornig blitzen sie sich gegenseitig an. Beide schwammen zu der seichteren Teichstelle zurück und stellten sich dort kampfbereit gegenüber auf. In ihrem gesamten Tun ließen sich nicht aus den Augen. Keiner rührte sich. Beide warteten darauf, dass der andere den ersten Schritt machte. „ Sicher, dass du das willst? Du hast eh keine Chance gegen mich. Du bist viel schwächer als ich und bist nicht so kampferfahren, Gine.“ Ihr Blick war siegessicher und ein überhebliches Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Die kleinere Saiyajin antwortete nicht. Ihr Gesicht war angespannt und ernst. Natürlich war sie sich im Klaren, dass sie nicht gewinnen konnte. Aber sie wollte ihrer Freundin eine Lektion erteilen und sie büßen lasse, dass sie sie ins kalte Wasser warf. Aufgrund der ausbleiben Antwort wurde auch Matelia´s Gesicht ernst. Sie wollte zwar ihrer Freundin keinen ernsthaften Schaden zufügen, aber sie ließ sich von niemanden, auch nicht von ihr, als ' Zosár' betiteln. Plötzlich wurden Gine´s Augen vor Schreck größer und ihr Blick richtete sich hinter Matelia. „ Eu-eure Majestät!“ stammelte Gine von sich. Ruckartig sah Matelia mit entsetztem Gesicht über ihre Schulter nach hinten. Jedoch schaltete sie schnell und erkannte, dass dies nur eine Finte sein konnte. Denn der König würde solch niedere Saiyajins wie sie beide es waren, nicht besuchen. Auch irgendwelchen Unfug ließ sich die Kriegerin nicht zu Schulden kommen. Sie hielt sich aus jeglichem Blödsinn ihrer Kollegen heraus und verschwand immer unauffällig. Gine hatte sich bereits mit einem Hechtsprung in Bewegung gesetzt und ihre rechte Hand zu einer Faust für einen Schlag geballt. Auch Matelia ballte ihr linke Faust und beide schlugen zeitgleich auf die Wange ihres Gegenübers. Statt sich zu lösen verharrten sie in dieser Position. „ Dein Schlag ist härter geworden. Glückwunsch. Hast du trainiert?“ „ Dein Schlag hat leider nicht an Stärke verloren, Jirá.“ „ Deine Finte war aber ziemlich lächerlich. Das konntest du schon mal besser, Gine.“ „ Schade, dass es nicht ganz geklappt hat. Aber für einen Moment hattest du mir geglaubt, Jirá.“ Beide versuchten auf die getroffene Stelle weiter mit den Fäusten Druck auszuüben. Durch den Kraftaufwand keuchten beide langsam auf. „ Sei froh, dass ich meine Linke und nicht meine Rechte genommen haben. Ansonsten wärst du jetzt ohnmächtig. Und zu deiner Finte kann ich nur sagen, dass ich nicht so blöd bin wie Toma. Der Trottel hätte es bis zum Schluss nicht gemerkt und sich von dir verprügeln lassen.“ Beide sahen sich nochmal zornig in die Augen und mussten an das gestrige Geschehnis mit Toma denken. Zeitgleich lachten die Saiyajins los und nahmen dabei eine lockere Haltung ein. Damit war die Wut wie weggeblasen und der Kampf beendet. „ Ja, da hast du recht, Matelia. Dieser Toma scheint nicht gerade die hellste Kerze in Kronleuchter zu sein.“ „ Ha. Ja, der ist wirklich dämlich. Nur wenn es ums Kämpfen geht scheint er sein Gehirn zu benutzen. Ansonsten herrschte gähnende Leere bei ihm.“ sprach Matelia abfällig über ihren Team-Kollegen, während sie mit Gine ins Haus ging. „ Hast du ihn gern?“ fragte die kleinere Saiyajin neugierig nach. „ HÄ?! Wie kommst du denn auf diese Schnapsidee?“ entgegnete die Größere entsetzt. „ Ich frage nur, weil du recht oft von ihm sprichst. Da dachte ich du würdest ihn auf irgendeine Art und Weise mögen.“ „ Pah. An so einem intellektuellen unterbelichteten Idioten habe ich kein Interesse. Der regt mich nur wahnsinnig auf.“ ihr Gesicht verzog sich wütend als sie den letzten Satz aussprach. Innerlich musste sie aber zugeben, dass er sie doch irgendwie interessierte. Sie konnte es sich nicht ganz erklären, aber sie hatte immer so ein seltsames Gefühl bei ihm. Es war kein Gefühl des Begehrens oder Zuneigung. Sie hatte eher das Gefühl, dass er sich seltsam, nicht nach seinem eigentlich Wesen benahm. Sein ganzes Verhalten, besonders ihr gegenüber, regte sie so sehr auf, weil es einfach falsches Getue war. Er konnte, wenn er wollte durchaus ernst sein, aber nur im Kampf. Bei den Trainingskämpfen aber war er nur halbherzig bei der Sache. Er nahm sie einfach nicht ernst. Blödelte nur herum, machte dumme Bemerkungen und brachte sie aus Spaß zur Weißglut. Und das alles war nur Schein. Leider hatte sie ihn nur so kennen gelernt, was sie wiederum an ihre Wahrnehmung zweifeln ließ. Sie kannte ja keine andere Seite von ihm, also war das Gefühl der Täuschung irgendwie unbegründet. Ihr anfänglicher Respekt vor ihn sank sehr schnell. Daher hatte sie auch kein Problem damit ihn auf das übelste zu beleidigen oder ihn für seine dummen Bemerkungen eins überzuziehen. Es war bereits 13:47 Uhr als sich die beiden wieder umgezogen hatten. Matelia trug ihren Trainingsanzug. Dieser bestand aus einem kurzen dunkelgrünen Overall und einem braun-schwarzen Brustpanzer ohne Schulterflügel, aber dafür mit braunen Riemen, sowie schwarz-braunen Stiefel. Der Brustpanzer war leichter als der vom Kampfanzug, dafür aber auch instabiler und zerbracht leicht. Für das Training würde er aber reichen. Gine hatte nur eine schwarze dreiviertel lange Leggins an, darüber einen kurzen dunkelblauen Rock und ein lockeres Top in der selben Farbe. Matelia benötigte für die Strecke bis zum Treffpunkt nur zehn Minuten, aber Gine war keine schnelle Fliegerin. Sie würden also zu spät kommen. Ungeduldig wartete sie vor dem Haus auf ihre Freundin. Na, da wird sich der Chef aber freuen. Wie er Unpünktlichkeit liebt. Bestimmt darf ich dann ein paar extra Trainingseinheiten machen.< genervt atmete sie schwer aus und ein kleine Ader bildete sich auf ihre Stirn als sie an das erzürnte Gesicht vom Chef denken musste. „ Gine, wo bleibst du denn? Wir müssen los“ rief sie ins Haus hinein. „ Warte. Ich bin gleich fertig.“ kam es zurück. Nur zwei Minuten später trat Gine mit einem riesigen vollgepackten Rucksack aus dem Haus. Der Rucksack passte gerade so noch durch die Tür. „ Was in aller Welt hast du da in dem Rucksack?“ fragte Matelia unsicher mit einen völlig entgeisterten Gesicht nach. „ Da ich nicht schlafen konnte, wollte ich für uns zwei ein paar Snacks machen. Dann ist mir aber eingefallen, dass die anderen vermutlich auch hunger haben werden und da dachte ich mir, dass ich gleich mal für alle etwas mitbringe. Damit können wir alle gemeinsam ein großes Picknick machen.“ antworte sie freudig und begeistert von ihrer Idee. Mit den Finger ihrer rechten Hand massierte Matelia ihre rechte Schläfe, kniff die Augen zu und konnte einfach nicht glauben, was sie da gerade hörte und sah. „ Aaaach, Gine. Du bist einfach zu gut für diese Welt. Normale Saiyajins teilen ihr Essen nicht ohne Gegenleistung mit anderen. Wenn nicht mal ich verstehe warum du das getan hast werden es die anderen auch nicht verstehen. Ich weiß nicht mal, ob die anderen dein Essen überhaupt anrühren, so misstrauisch wie sie manchmal sind. Außer vielleicht Borgos. Dem wäre es egal, warum du es gemacht hast. Hauptsache er bekommt gratis was zu essen. … Egal. Wir müssen jetzt los, bevor es noch später wird.“ Mit diesen Worten erhoben sich beide in die Luft und flogen Richtung Treffpunkt. Der Treffpunkt lag südlich der Hauptstadt. Er war weit ab, da man nur dort ungestört trainieren konnte, aber dennoch nah genug der Hauptstadt war. Eine weite grüne Flachebene mit vereinzelten Felsen und riesigen Bäumen erstreckte sich. Von weitem konnte man aber einen einzelnen Baum erkennen, der alle anderen Bäume weit überragte. Dort befand sich der Treffpunkt. Als die beide Saiyajins sich näherten, sahen sie eine kleine Gruppe aus fünf Personen bestehend im Schatten des Baumes sitzen. Nur einer schien ungeduldig in den Himmel Ausschau nach der erwarteten Kriegerin zu halten. Seine Augen verengten sich etwas als er bemerkte, dass eine weitere Person bei ihr war. Einen Augenblick später landeten die beiden Zuspätkommer. Die Gruppe erhob sich und gingen zu ihnen, um den Neuzugang zu begutachten. „ Verdammte Scheiße, Matelia. Warum lässt du uns so lange warten?“ entkam es einer genervten weiblichen Saiyajin. Sie trug eine Kurzhaarfrisur, war kräftig aber schlank gebaut und war gut zehn Zentimeter größer als Gine, aber kleiner als Matelia mit ihren 1,73m . Außerdem trug sie den selben Trainingsanzug wie ihre Kameradin. „ Entschuldigung. Das war meine Schuld. Ich wollte noch ein paar Snacks für alle einpacken und habe dabei Matelia aufgehalten.“ meldete sich Gine zögerlich, aber mit einen freundlichen Lächeln zu Wort. „ Du hast … Was?!“ reagierte die fremde Kriegerin ungehalten. „ Kein normaler Saiyajin teil sein Essen mit anderen. Und entschuldigen tun wir uns auch nicht. Was bist du? Ein Weichei?“ sprach sie abfällig weiter. „ Jetzt halt mal die Luft an, Selypa.“ unterbrach Matelia ihre Kollegin und stellte sich schützend vor Gine. „ Ihr Verhalten mag zwar nicht gewöhnlich sein, aber sei doch lieber froh, dass du Gratis-Essen bekommst. Anstatt sie wegen ihrer Außergewöhnlichkeit blöd anzumachen solltest dankbar sein, dass du von ihr beschenkt wirst.“ blaffte sie weiter, während sich ihr Gesicht zornig verzog. Wieder richtete Selypa ihren Blick auf Gine, welche sie mit unschuldigem Lächeln anstrahlte. Kurz zuckte Selypa´s linke Augenbraue und ein abschätziges „ Pah“ entkam ihrem Mund. Sie wand sich von den Ankömmlingen ab und drehten ihnen den Rücken zu. Die Kleine will uns ernsthaft was zu Essen gemacht haben? Tze. Ich werde davon nichts essen. Da ist doch bestimmt irgendwas ekelhaftes drin. Und was ist überhaupt mit Matelia los? Sie selbst würde so ein Verhalten doch auch verhöhnen. Warum also verteidigt sie das Dummchen auch noch? Ich soll dankbar sein sagt sie. Pah. Jetzt dreht sie auch noch durch. Ich bin wohl nur noch von Idioten umgeben.< dachte sich die angefressene Saiyajin. „ Snacks?! Für uns?“ brüllte der Hüne der Gruppe. Er war auf jeden Fall älter als seine Kameraden, da sein Kopf nur noch von einer Halbglatze bedeckt war. Seine Bekleidung bestand aus einer blauen weit geschnittenen Stoffhose und einen schwarz- dunkelblau Brustpanzer mit gelben Riemen. Auf der Stirn besaß der Krieger drei große Kratzer, die wahrscheinlich von einem Raubtier stammten. Gine würde ihn so zwischen 30 und 35 schätzen. Sein breites Kreuz ließ ihn noch viel wuchtiger erscheinen. Er lehnte sich zu Gine herunter und starrte begierig auf den voll bepackten Rucksack hinter ihr. Gine hatte das Gefühl als würde ein gefräßiges Raubtier gleich über sie herfallen und sie war das scheue Reh, welches sich vor Angst nicht rührte. Vorsichtig machte sie einen kleinen zögerlichen Schritt nach hinten und zitterte am ganzen Körper. Ihre Gesichtsfarbe wurde blass. „ Borgos, Borgos. Jetzt mach mal halblang, mein Großer.“ versuchte Toma auf den Hünen einzureden. Erlegte seine Hand auf den Brustpanzer von Borgos und wollte ihn etwas zurück drücken. Doch dieser rührte sich kein Stück. Wenn es ums Essen ging, konnte Borgos wie ein Fels in der Brandung sein. „ Siehst du nicht, dass du der Kleinen mit deinem gierigen Blick Angst machst? Man könnte meinen du wolltest sie gleich mit Haut und Haar fressen.“ sagte Toma belustigt. Erst jetzt bemerkte Borgos welche bedrohliche Haltung er einnahm und die kleine Saiyajin verängstigte. „ Oh. Das war nicht meine Absicht.“ sagte er verlegen und kratze sich mit einer Hand am Hinterkopf. Anschließend nahm er wieder eine entspannte Haltung ein und grinste Gine etwas an. Diese wusste noch nicht so recht was sie von dem Hünen halten sollte. Sein Körperbau wirkte aufgrund seiner Größe und Breite zwar sehr bedrohlich, aber er selbst schien nicht wirklich bedrohlich zu sein. „Also wirklich, Borgos. Wo hast du denn nur deine Manieren her? So benimmt man sich ganz gewiss nicht vor einer jungen Dame.“ mischte sich nun auch der Letzte der Runde ein. Auch er war etwas älter als Gine, aber noch nicht so alt wie Borgos. Dieser war auch längst nicht so groß wie der Häne. Dennoch größer als Gine, was bei ihren 1,50 m nicht so schwer war. Bei ihm schätze Gine ein Alter um die 25. Sein Trainingsanzug bestand aus einer kurzen engen schwarzen Hose und einem dunkelgrün- schwarzen Brustpanzer mit dunkelgrünen Riemen. Er hatte eine ähnlich kurz Haarfrisur wie Selypa und trug einen kleinen Schnauzer. Sein Körper war eher muskulös rundlich und er war in etwa mit Bardock auf gleiche Körperhöhe. Dadurch wirkte er gedrungen. Lächelnd begab er sich zur Runde hinzu, nur seine Augen ließen sein Misstrauen erahnen. Dennoch hielt er seine rechte Hand grüßend hin. Dies wurde von Gine zögerlich angenommen. „ Mein Name ist Pumbukin. Du musst meinem Freund verzeihen. Wenn es ums Essen geht, setzt bei dem Guten das Gehirn aus. Es ist wirklich sehr nett, dass du an uns gedacht hast, obwohl du uns nicht mal kennst … ähm … Wie war dein Name noch gleich?“ „Gine“ antwortete sie verunsichert. Pumbukin beugte sich etwas herunter, um Gine´s Handrücken einen Kuss zu geben. Jedoch wurde er in seinen Vorhaben aufgehalten als er spürte wie eine Hand in seine Haare glitt und seinen Kopf hochzog. „ Vorsicht, Pumbukin.“ erklang Matelia´s Stimmt knurrend als sie ihn noch mit tödlichen Blick ansah. Dass die drei aufgeregten Männer ihrer Freundin so nah waren gefiel ihr gar nicht, also musste sie ihnen schnell klar machen, dass diese sich jetzt besser keinen Fehler erlauben sollten. Ihre Zündschnur war gerade recht kurz. „ Du bist doch sonst nicht so nett zu Fremden, Pumbukin. Also was führst du im Schilde?“ die Augen der Kriegerin verengten sich misstrauisch. Sie ließ dennoch seine Haare los. „ Ich habe überhaupt nichts vor. Darf man nicht ausnahmsweise mal nett sein? Außerdem war noch keine Saiyajin so freundlich zu uns und hat für die gesamte Gruppe gekocht. Da wäre es doch nur höflich der Kleinen etwas netter entgegenzutreten und wozu sollte ich auch misstrauisch ihr gegenüber sein. Du hast sie doch mitgebracht. Also wird sie schon in Ordnung sein.“ erklärte Pumbukin. Damit war Matelia´s Misstrauen zwar nicht ganz verschwunden, aber sie akzeptierte diese Erklärung. Solange sie an Gine´s Seite war, würde keiner der Kerle es sich wagen Gine anzubaggern. Das wüsste sie definitiv zu verhindern. Einzige Ausnahme wäre Bardock. Der soll ja mit Gine reden, falls diese sich traute ihn anzusprechen. Bardock hatte während der gesamten Zeit die kleine Saiyajin beobachtet. Sein Gesicht war zwar eisern, aber eine leichte Röte war an seinen Ohrenspitzen und auf der Wange zu erkennen. Aber dafür musste man bei seiner dunkleren Haut schon genauer hinsehen, um dies sehen zu können. Dennoch entging dies nicht Toma. Er folgte dem Blick von Bardock und verstand so fort, was los war. Ein fröhliches Grinsen zeichnet sich auf seinen Lippen ab, während er sich Gine besah. Ganz zum Unmut von Matelia, die sein Grinsen gar nicht gut heißen konnte. „ Was grinst du so blöd, Toma?“ fuhr sie ihn an. „Ach, nichts, nichts.“ gab er unschuldig von sich und pfiff vor sich hin, während er einen Punkt am Himmel fixierte. Ich werde schon noch herausfinden, weshalb du so blöd Gine angegrinst hast.< dachte sich die Kriegerin. Durch Matelia´s Gekeife wurde Bardock aus seinen Starren herausgerissen und besann sich wieder auf seine Aufgabe als Anführer. „ Jetzt reicht es aber. Wir haben schon genug Zeit durch dein Zuspätkommen vergeudet.“ ermahnte Bardock die Runde. „Wir sind hier zum Trainieren und nicht zum Quatschen“ „ Jawohl!“ kam es prompt von den drei Männern, die vor ihm salutierten. „ Schön, dass ich jetzt eure Aufmerksamkeit habe. Für die nächsten Tage und Wochen steht folgender Trainingsplan an. Als erstes machen wir zum Aufwärmen Einzelkämpfe von je dreißig Minuten. Die Paare sind wie folgt. Matelia gegen Selypa, Borgos gegen Pumbukin und Toma gegen mich. Das ist aber nur heute so. Ich werden die Paarungen jeden Tag ändern. Wir starten nacheinander. Klar so weit?“ Alle nickten und hörten weiter aufmerksam zu. „ Anschließend gehen wir zu den Dreierkämpfen über. Jeder gegen Jeden und jeder ist nur ein Mal dran. Sollte einer schwächeln, wird er ausgewechselt. Der Kampf dauert so lange bis der Letzte steht. Während des gesamten Trainings sind weder Scouter noch Ki-Angriffe erlaubt. Habt ihr auch das verstanden?“ „ Ja“ kam es von der gesamten Gruppe. „ Fein. Na, dann los.“ Anschließend ging die Gruppe, außer Gine, in Richtung der Flachebene, weg vom Baum. „ U-und was ist mit mir?“ fragte die zierliche Saiyajin vorsichtig nach. Bardock blieb steh. Matelia überlegte zwar kurz, ob sie die Frage beantworten sollte, da sich Bardock aber schon zu Gine zugewandt hatte und er auch über Matelia stand, musste sie ihm das Reden zwangsläufig überlassen. Also ging sie gemeinsam mit den anderen voraus. Bardock´s Blick wanderte über Gine´s Körper von Kopf bis Fuß und wieder zurück. Dann drehte er sich wieder um. „ Lass mal gut sein, Kleines. Mit uns kannst du nicht mithalten. Wir spielen in einer anderen Liga. Du würdest nicht mal die Aufwärmrunde durchhalten.“ beantwortete er ihre Frage trocken. Empört stampft sie mit einem Fuß auf dem Boden auf, spannte ihren Körper an und warf ihm einen tödlichen Blick zu. Natürlich wusste sie, dass sie mit der Gruppe nicht mithalten konnte, dennoch wollte sie trotzdem irgendwie behilflich sein. „ Ich weiß, dass ich für euch keine Nummer bin, aber ich könnte euch vielleicht irgendwie anders helfen. Ich könnte euch zum Beispiel anfeuern.“ schlug sie ihm mit einer etwas zickigen Stimme vor. „ Uns anfeuern? HAHAHA!“ lachte er abfällig los. „ Das lass mal lieber. Du lenkst uns mit solchen Quatsch nur ab. Steh uns einfach nicht im Wege herum.“ Mit diesen Worten war von seiner Seite aus alles gesagt und er ließ sie mit ihrer Wut stehen. Ernüchternd stellte Gine fest, dass sie es endlich schaffte mit ihm zu reden, aber dieses Gespräch ziemlich bescheiden verlief. Ich hätte auf mein Bauchgefühlen hören sollen und einfach zur Arbeit gehen sollen. Auch wenn Matelia sauer gewesen wäre. Doch so hatte ich mir unser erstes Gespräch nicht vorgestellt.< Niedergeschlagen ging sie zum Baumstamm, ließ sich an ihm nieder, zog ihre Beine an ihren Körper heran und legte ihren Kopf auf ihre Knie ab. Sie beobachtete eine ganze Weile aus der Ferne den Trainingskampf ihrer Freundin, der gerade erst begann. > Matelia ist schneller als Selypa. Dafür ist diese wendiger. Von der Stärke ihrer Schläge müssten sie wohl auch fast gleich auf sein. Obwohl ich das Gefühl habe Matelia macht nicht wirklich ernst. Will sie ihre Kameradin schonen? Oder will sie einfach nur nicht zeigen, was sie wirklich kann?“ versuchte sie eine Analyse von dem Kampf zu starten. > Wenn ich näher dran wäre, könnte ich ja noch bessere Analysen machen, aber nein, ich soll ja nicht im Weg stehen.< kurze machten ihre Gedanken eine kleine Pause, als sie dann doch eine Lücke in seiner Anweisung fand. Wobei … er hat nicht gesagt, dass ich mich nicht neben den anderen stellen darf und die Kämpfe beobachten darf. Ich werde ja keine Zurufe machen oder so. Wenn ich ganz still bin, kann er mir gar nichts.< Voller Tatendrang sprang sie auf und ging auf leisen Sohlen zu den anderen, die gerade nicht kämpften und nur beobachtend am Rand mit verschränken Armen standen. Während sie langsam dazu kam, wechselte das Trainingsduo. Matelia und Selypa waren nur leicht ins schwitzen gekommen. Die beiden Kriegerinnen stellen sich rechts von Bardock – ganz rechts außen stand nun Selypa, dann kam Matelia, Bardock und links außen Toma - . Die kleine Saiyajin gesellte sich zwischen Matelia und Bardock dazu. Dieser bekam anfänglich ihre Anwesenheit nicht mit, da er zu sehr auf den Trainingskampf zwischen Pumbukin und Borgos fixiert war. Erst als ihre Stimme erklang richtete er seine Augen aus dem Augenwinkel auf sie herab und anschließend wieder zum Kampf. Genervt schniefte er aus der Nase, weil sich Gine nicht an seine Anweisung hielt, er ihr aber keine Befehle geben konnte, da sie kein Team-Mitglied war. „Du musst mehr auf deine Verteidigung achten, Matelia.“ ermahnte Gine ihre Freundin und sah sie dabei belehrend an. Diese machte aber nicht die Anstalten ihren Blick zu erwidern und beobachtete lieber den Kampf der älteren Männer. „ Dein linker Verteidigungsarm reagiert viel zu spät. Außerdem ist deine Körperspannung miserabel. Das ist mir vorhin bei unserer Auseinandersetzung schon aufgefallen. Du hast dich wohl während der Mission nicht ausreichend bewegt und dein Training vernachlässigt. Ich bin doch mit dir etliche Übungen, die du bei Mission machen kannst, durchgegangen. Du musst endlich lernen eine bessere Balance zwischen Körperspannung und Körperentspannung zu finden. Ansonsten verbrauchst du zu viel Energie.“ fuhr die Kleine ihre Belehrung weiter fort. Von dieser ganzen Belehrerei drehte Matelia ihren Kopf weiter von Gine weg, verzog das Gesicht völlig genervt und knurrte kurz. „ Grrr. Lass mich. Ich kann machen was ich will. Und wenn ich deine doofen Übungen nicht machen will, dann ist das mein Problem.“ „Es ist aber auch mein Problem, wenn du wegen deiner Sturheit irgendwann Schwierigkeiten auf einer Mission bekommst und wohl möglich nicht mehr nach Hause zurückkehrst.“ keifte die Kleiner immer lauter werdend zurück. „ Jetzt halt mal die Luft an. Du tust ja man gerade so als wäre ich unfähig zu kämpfen. Ich habe schon in mehr Mission gekämpft als du. Ich weiß sehr wohl was ich tue!“ kam es jetzt auch etwas aggressiver von ihrer Freundin zurück, welche nun doch mit einem verärgerten Blick in Gine´s Gesicht sah. „ Ich hab doch auch gar nicht behauptet, dass du nicht fähig seist. Ich will doch nur, dass du deine Fehler korrigierst. Je energiesparender du kämpfst, desto länger kannst du in einer Mission durchhalten und musst nicht so schnell wieder etwas essen. Das kann dir mal das Leben retten!“ erklärte Gine weiter. „ Sagt mal, müsst ihr euch ausgerechnet hier wie ein altes Sarang-Paar streiten? Das nervt. Macht das gefälligst Zuhause, wo es niemand mitbekommt.“ mischte sich Selypa nun ein. Sofort hörten die Freundinnen auf zu diskutieren. Sie richteten ihren Blick zu den Kämpfenden. Nach einer Weile erhob Gine wieder ihre Stimme und richtete sie an Selypa. „ Ähm … Selypa ... Also wenn ich mir erlauben darf würde ich auch gerne etwas zu deinem Kampfstil etwas sagen.“ begann sie zögerlich, warf einen fragenden Blick zu der Betroffene und wartete auf ihr Einverständnis, um weiterreden zu dürfen. Diese war neugierig und nickte nur. Pah. Was kann die schon zu meinem Kampfstil sagen? Die Kleine kennt mich nicht und hat mich heute zum ersten Mal kämpfen sehen. Dass sie sich bei Matelia ein Urteil erlaubt, ist nur durch ihr Zusammenleben geschuldet. Ich glaube kaum, dass da jetzt etwas vernünftiges kommt. Wird bestimmt gleich lustig, wenn ich sie zur Sau machen kann.< innerlich grinste sich die Kriegerin ein in Fäustchen. „ Also … Ich finde deinen Kampfstil zwar etwas besser als Matelia ihren, da dieser energiesparender ist. Aber ich denke auch, dass du dich zu sehr auf deine Wendigkeit verlässt. Klar, macht es einen Gegner über einen längeren Zeitraum müde, wenn er dich nicht fassen oder treffen kann und du selbst sparst dir deine Energie für den entscheidenden Schlag. Dennoch fehlt es dir an Standfestigkeit. Wenn du einen starken Schlag oder Tritt parieren musst, verlierst du schnell den Halt und man kann dich leicht mit ein paar leichten Bewegungen auf die Bretter schicken.“ erklärt die Kleine Saiyajin ihr Beobachtung. Bis auf Matelia entglitten bei jeden Zuhörer die Gesichtszüge. Sie konnten nicht glauben, dass diese Saiyajin nur durch diese kurze Beobachtung, solche Schlussfolgerungen ziehen konnte. Für Selypa gab es jedoch nur eine logische Erklärung. „ Das hast du doch der Kleinen gesteckt, damit sie mich lächerlich machen kann, oder nicht, Matelia?“ knurrt sie ihre Kollegin mit Wut-rotem Kopf an. Diese fixierte weiter den Kampf und antworte unbeeindruckt. „Nein. Hab ich nicht. Wozu auch? Ich hab besseres mit ihr zu bereden als über eure Schwächen herzuziehen.“ Von dieser Antwort verunsichert reagierte Selypa darauf nur mit einem schnippischen „Pah“ und drehte sich beleidigt weg. „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass du dich mit Kämpfen auskennst, Kleines.“ sprach Toma zu Gine begeistert und beugte sein Oberkörper leicht nach vorne, um um Bardock herum zu Gine sehen zu können. Prompt antworte diese ihm mit einem kühlen klaren Blick. „ Als erstes möchte ich an dieser Stelle noch mal etwas klarstellen. Ich weiß, dass ich klein bin. Ihr müsst mich also nicht mittels solcher Kosenamen wie Kleine, Kleines oder Püppchen darauf hinweisen. Nennt mich gefälligst beim Namen und solltet ihr ihn vergessen haben, dann fragt gefälligst nach oder spart euch eure Kommentare.“ Dass man ihr solche abwertende Kosenamen gab war sie zwar gewohnt, aber sie mochte sie dennoch nicht. Oben drein hatte sie mit Toma´s Aussage das Gefühl bekommen, dass man ihr aufgrund ihrer Größe nicht zutraute, dass sie kämpfen könnte oder etwas darüber wüsste. Als ehemalige Kriegerin kratzte es verdammt hart an ihrem Stolz, weshalb sie jetzt recht ungehalten reagierte. „ Und zweitens. Warum sollte ich mich nicht mit Kämpfen auskennen? Nur, weil ich klein bin? Oder nicht so stark bin wie ihr? Damit ihr es wisst ich war bis vor einem halben Jahr Junganwärterin der Unterklasse.“ „ Ach echt?“ kam es vom Team-Chef beeindruckt. Hätte echt nicht gedacht, dass sie mal Junganwärterin war und das sie überhaupt kämpfen kann. Komisch, sie ist mir nie aufgefallen. Aber ich muss auch zugeben, dass ich mich noch nie sonderlich für die Weiber der Junganwärter interessiert habe. Die sind mir meistens zu kindisch und kichern immer blöde rum. Aber das erklärt auch, warum sie so kämpferisch auf Toma´s Aussage reagiert. Sie fühlt sich ganz Gewiss in ihrem Stolz angegriffen. Bei einem Heimchen ist das ja nicht so. Die legen nicht so viel Wert auf ihren Stolz als Kämpferinnen. Falls sie denn überhaupt kämpfen können. Die Meisten verzichten ja eher darauf. Das ist wirklich alles sehr interessant. Die Kleine steckt voller Überraschungen.< „ Natürlich. Wo hätte ich sie sonst kennen lernen sollen? Auf der Straße ganz bestimmt nicht.“ warf Matelia ein. „ Erzähl ihnen von Noweck.“ befahl sie ihrer Freundin mit Stolz geschwellter Brust. „ Noweck? Ist das nicht dieser Katastrophen- Planet? Dort war sie ganz bestimmt nicht. Nur Krieger der Mittelklasse oder höher dürfen dorthin. Es ist also unmöglich, dass sie als Junganwärterin dort war.“ entgegnete Toma. „ Dennoch war sie dort. Nicht wahr, Gine?“ reagierte Gine´s Freundin. Diese sah etwas bedrückt zum Boden und nickte nur leicht zustimmend. Sie überlegte, ob sie wirklich alles erzählen wollte. Es war schon einige Jahre her als sie darüber mit Matelia sprach und damals hatte sie ihr nur grob von den Ereignissen berichtet. Die damalige Junganwärterin sprach nur darüber welche natürliche Wandlungen es auf dem Planeten gab, dass sie sich mit gefährlichen wilden Tieren herumschlagen musste und dass es selbst für die Unterklasse-Krieger dritter Stufe, die auch mit auf dem Planet waren, schwierig war. Genauere Details hatte sie nie geäußert. Aber vielleicht sollte es sich an diesem Tag ändern. Allein um damit endgültig abschließen zu können. Sie verspürte zwar ein wenig Misstrauen gegenüber den anderen Krieger, aber Matelia vertrauen diesen Leuten und somit wollte auch Gine ihnen Vertrauen schenken. Außerdem könnte Bardock mit seinem Rang als Unterklasse-Krieger dritter Stufe ihre Geschichte leicht nachprüfen und es wäre somit dann kein Geheimnis mehr. „ Hey ihr. Was ist denn hier los? Die Nächsten können jetzt weitermachen.“ unterbrach Pumbukin das Gespräch. „ Ja, ja, warte. Ich will vorher noch Gine´s Geschichte hören.“ winkte Toma aufgeregt ab. „ Was denn für eine Geschichte?“ harkte Pumbukin nach und verzog eine Augenbraue skeptisch hoch. Auf irgendwelche Mädchengeschichten hatte er keine Lust. „ Um den Planeten Noweck. Gine will dort gewesen sein. „ antworte Bardock in einen misstrauischen Tonfall. Es war für ihn einfach zu unwahrscheinlich, als das er ihr einfach so glauben könnte. Plötzlich hob Gine ihren Kopf und war einen erzürnten Blick zu. „ Ich war aber vor zwei Jahren dort! Ob du es mir glaubst oder nicht!“ keifte sie ihn an. Um sie wieder etwas zu beruhigen legte Matelia der kleinen Saiyajin ihre rechte Hand auf dessen linke Schulter. Die Wärme ihrer Hand erzielt den gewünschten Effekt und Gine besann sich wieder. Die ehemalige Kriegerin senkte langsam ihren Kopf, ihr Gesicht wurde ernst und sie atmete schwer durch bevor sie mit der Geschichte anfing. - Saiyajins herhielten ihre Aufträge von anderen Rassen, Einzelpersonen oder sogar von ganzen Imperien. Die Aufträge wurden, aufgrund von Schwierigkeitsgrad, Stärke der Gegner und vorhandenen Erfahrungswerten, in verschiedenen Klassen eingeteilt. Die niedrigsten Aufträge waren Klasse F- und E- Aufträge. Diese wurden meistens von Junganwärtern unter Aufsicht eines oder mehrerer höherrangiger Krieger erledigt. Klasse D- und C- Aufträge wurden von den Unterklasse- Kriegern der zweiten und dritten Stufe erledigt. Die Mittelklasse- Krieger erhielten Klasse B-Aufträge und die Klasse A-Aufträgen waren nur der Eliteklasse vorbehalten.- Aufmerksam und gespannt sahen alle um sie herumstehenden Krieger sie an und warteten. „ Es hätte eigentlich ein leichter Klasse E-Auftrag werden sollen. Der Auftraggeber wollte, dass wir von dem Planeten ein besonderes Erz organisieren. Die dortigen magnetischen Strömungen machten es unmöglich Bildaufnahmen mittels Beobachtungsdrohnen aufzunehmen. Im Nachhinein hätte allein durch diese Tatsache den Obrigkeiten etwas auffallen müssen. Aber egal. Es wurde ein Team aus vier Junganwärtern, zu denen ich auch gehörte und zwei Unterklasse-Kriegern dritter Stufe zusammengestellt. Blind und ohne Informationen über den Planeten wurden wir nach Noweck geschickt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)