Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 4: " Wut, Schwur und Freundsachaft" ------------------------------------------- Bardock rang nach Luft und hielt eine Hand auf die getroffene Stelle am Bauch. Er versuchte aufzustehen, doch sein Körper bewegte sich vor Schmerzen nicht. Mit einem halb geöffneten Auge sah er in Matelia´s Richtung. Diese kam wutentbrannt auf ihn zu gestapft und ihre Augen blitzen ihn scharf an. Für ihn gab es kein Zweifel. Seine Kameradin war drauf und dran ihn zu töten. Aber warum? Weil er die kleine Saiyajin angefahren hat? Wenn ja, wäre diese Reaktion nicht etwas übertrieben? Erst bei dem Anblick von Bardock´s kaum rührenden Körper, setzten die anderen sich in Bewegung, um Matelia auf zu halten. Diese war zu deren Glücken so sehr auf den Anführer fixiert, dass ihre Team-Kollegen sie gemeinsam schnell zu Boden ringen konnten. Mit dem Bauch voran wurde die Kriegerin auf dem Boden fixiert. Selypa und Toma stemmten sich auf ihren Oberkörper und Arme, während Borgos und Pumbukin mit ihren Beinen kämpften. Alle waren schwer am Atmen und schon nach wenigen Sekunden bildeten sich vor Anstrengung die ersten Schweißperlen auf deren Stirnen. Mit aller Kraft versuchte sich Matelia zu befreien und schrie lautstark. „ Lasst mich los!!! Ich bring IHN um!!! Dieses ARSCHLOCH!!!“ „ Verdammt, noch mal, Matelia. Jetzt komm mal wieder runter!“ keifte Toma keuchend zurück. „ Hey, Borgos. Kommst du an ihrem Schweif heran? Ich habe hier alle Hände voll zu tun.“ flüsterte Pumbukin dem Angesprochenen zu. Den Schweif eines wutentbrannten Saiyajins zu packen, war oftmals die letzte Chance ihn überhaupt noch zu beruhigen. „ Kann mal einer was machen! Ich kann bald nicht mehr!“ rief Selypa angestrengt los. „ Scheiße! Wo nimmst du nur dieses Kraft her?! Ich dachte wir sind gleich auf, Matelia!“ ließ die Kriegerin weiter verlauten. Borgos löste vorsichtig seine rechte Hand von ihrem Bein und versuchte nach ihrem Schweif, der fest um ihre Taille gewickelt war, zu greifen. Matelia bemerkte wie der Druck auf ihrem rechten Bein nachließe und wollte diesen endgültig befreien. Doch bevor sie überhaupt etwas machen konnte, durchzog ein heftiger Schmerz ihren Körper. In letzter Sekunde hatte Borgos es geschafft ihren Schweif zu ergreifen. Er drückte diesen sehr fest zu, so dass sie sich vor Schmerzen nicht mehr rühren konnte. Der Schmerz war so unglaublich groß, dass die Kriegerin einen schmerzhaften Schrei nicht mehr unterdrücken konnte. Durch ihren Schrei ließen auch die anderen Krieger von ihr ab, stellen sich um sie herum wieder auf und atmeten erleichtert durch. „ Selypa. Geh und sieh nach Bardock.“ befahl Toma ihr. Normaler Weise ließ sie sich nicht von ihm kommandieren, aber diese ganze Situation war für alle Beteiligten neu. Also gehorchte sie ihm ohne Widerworte. Trotz der Schmerzen krallte sich Matelia mit ihren Händen in die Erde und versuchte ihren Oberkörper aufzurichten. Ihre Wut schien einfach nicht abzunehmen. Daraufhin erhöhte Borgos erneut den Druck um ihren Schweif. Kraftlos ließ sie sich wieder zu Boden fallen, was sie aber nicht abhielt weiter zu knurren. „ Lass es endlich gut sein, Matelia. Borgos hat deinen Schweif fest im Griff. Beruhige dich doch bitte endlich, sonst muss er noch fester zu packen. Wir wollen dir nicht mehr Schmerzen zu fügen als nötig ist.“ redete Toma ruhig, aber ernst auf sie ein. Dann hockte er sich vor ihr hin und legte eine Hand auf ihren Kopf. „ Wir sind doch nicht nur Team-Kollegen, sondern auch gute Freunde. Ich versteh zwar nicht was mit dir los ist, aber anstatt durchzudrehen, kannst du mit uns doch reden. Oder haben wir dir je einen Grund gegeben, weshalb du uns nicht vertrauen kannst?“ fuhr er fort. Matelia senkte ihren Kopf und legte ihr Gesicht auf die Erde. Um seine Frage zu beantworten schüttelte sie nur leicht den Kopf, knurrte dennoch dabei. Ausgerechnet bei dem ruhigen Klang seiner Stimme fing ihr Körper an sich mehr und mehr zu beruhigen. Diese Reaktion missfiel ihr gehörig. Trotzdem war sie etwas dankbar darüber, denn nun konnte sie wieder klarer denken und ihr wurde die Tragweite ihres Handels bewusst. Währenddessen kam Selypa bei Bardock an, welcher es nun doch geschafft hatte sich wenigstens aufrecht hinzusetzen. „ Kannst du aufstehen?“ fragte sie vorsichtig nach. Aber auf diese Frage sollte sie vorerst keine Antwort erhalten. Mit einem noch finsteren Blick als üblich sah der Team-Chef zu der am Boden liegenden Matelia. „ Scheiße! Was geht denn bei ihr ab? Ist ihr eigentlich klar was sie gemacht hat? Was denkt sie sich eigentlich? Und wo zur verfickten Scheiße nimmt sie diese Kraft? Ich konnte kaum etwas machen. Hätten sich meine Bauchmuskeln sich nicht reflexartig zusammengezogen, wären meine Organe wahrscheinlich zerrissen und ich wäre innerlich verblutet.“ „ Tja. Woher sie diese Kraft hat würde ich auch zu gerne wissen. Auch warum sie auf dich los ging interessiert mich sehr. Muss ja irgendwas mit der Kleinen zu tun haben. Um aber Antworten darauf zu bekommen, müssen wir sie fragen und dafür musst du jetzt aufstehen.“ Mit diesen Worten schnappte Selypa sich ohne zu Fragen seinen linken Arm, legte ihn über ihre Schulter und stemmte den Krieger hoch. Langsam gingen sie zu den anderen. Immer wieder musste Bardock etwas Blut husten, aber von Schritt zu Schritt wurde es besser. An der Gruppe angekommen ließ sich Bardock vor Matelia im Schneidersitz fallen. Mit den Ellenbogen stütze er sich auf seinen Oberschenkeln ab und nahm eine entspannte nach vorne geneigte Sitzhaltung ein. Noch immer hatte Matelia sich kein Millimeter gerührt. Hob nicht ein Mal ihren Kopf, um Bardock anzusehen. Beharrlich hielt sie ihr Gesicht auf dem Boden richtet. Das Gesicht des Anführers verzog sich vor Wut und Unverständnis. Ihr ganzen Verhalten machte für ihn keinen Sinn, dennoch wollte er es verstehen. Immerhin war sie sonst eine Person, die stets einen kühlen Kopf behielt und auf die er zu hundert Prozent vertrauen konnte. Dass ausgerechnet sie auf ihn losging, war seltsam. „ Hast du dich jetzt etwas beruhigt? Kann ich jetzt normal mit dir reden?“ erklang seine tiefe raue Stimmt, in der sein Unverständnis deutlich herauszuhören war. Doch leider kam von der Kriegerin kein Ton. Nicht einmal ein Kopfschütteln oder eine andere körperliche Reaktion. „ Lass ihren Schweif los, Borgos.“ befahl Bardock. „ Bist du dir sicher?“ wandte der Riese ein. Seine zweifelnde Frage wurde mit einen Kopfnicken beantwortet. „ Na, gut. Du bist der Boss. Mach ja keine Faxen, Matelia. Sonst wird es wieder ungemütlich für dich.“ warnte Borgos sie vor und ließ noch im selben Moment ihren Schweif los. Dieser fiel schlapp einfach herunter und landete seitlich neben ihr. Die Kräfte der Kriegerin kehrten langsam zurück und sie fühlte wie sie wieder die Kontrolle über ihren Körper bekam. Dennoch rührte sie sich nicht. Sie wusste, eine falsche Bewegung und ihre Kameraden würden wieder auf sie stürmen. Also blieb sie ruhig liegen. „ Ich verstehe es einfach nicht.“ begann Bardock seine Befragung. „ Ich kann mir vorstellen, dass ich mit meiner Wortwahl es etwas übertrieben habe. Aber du wolltest mich ernsthaft umlegen wegen so einer Lappalie. Was ist nur los mit dir? Noch nie hast du dich wegen so was gegen einen von uns gestellt. Außer Toma. Dem hast du ja schon öfter eine verpasst, aber nie ernsthaft verletzt oder bist ihm mit Mordlust entgegengetreten. Erklär es mir. Ich will es verstehen.“ Eine Weile lang herrschte eine unangenehme Stille. Jeder war auf die Antwort von Matelia gespannt. Diese brauchte eine Zeit, um sich ihre Worte nicht nur gut zu überlegen, sondern auch um den Mut zu finden über ihren Schatten zu springen. Mit dem was sie ihren Kameraden anvertrauen würde, würde sie ihnen eine große Angriffsfläche bieten. Ihre Kameraden würden dann über ihre größte Schwäche Bescheid wissen und könnten diese gegen sie verwenden. Widerwillen machte sich immer mehr in ihr breit und ihr Körper begann wieder zu zittern vor Anspannung. Doch dann hallten Toma´s Worte in ihren Kopf >“ Wir sind doch nicht nur Team-Kollegen, sondern auch gute Freunde. Ich versteh zwar nicht was mit dir los ist, aber anstatt durchzudrehen, kannst du mit uns doch reden. Oder haben wir dir je einen Grund gegeben, weshalb du uns nicht vertrauen kannst?“<. Es stimmte, was er sagte. Sie alle waren mehr als nur einfache Kameraden. Sie hatten ein gutes Vertrauensverhältnis unter einander. So was kam unter den sonst so misstrauischen Saiyajins nicht so häufig vor. Mit ihrem Angriff auf Bardock hatte sie dieses Vertrauen aber geschädigt. Sie musste es also wieder gut machen und das ging nur, wenn sie die Wahrheit sagt. „ Ihr …“ fing Matelia unsicher mit reden an. „ Ihr könnt es wahrscheinlich nicht verstehen.“ „ Pah. Uns vorzuwerfen wir würden es nicht verstehen ohne, dass du versucht hast es uns zu erklären, ist ziemlich anmaßend von dir.“ knurrte Selypa sie von oben herab an. „ Genau. Versuch es doch erst mal. Was genau sollen wir nicht verstehen?“ stimmte Pumbukin seiner Kollegin zu. „ Ihr habt keine Ahnung wie es sich anfühlt, wenn man etwas beschützen will, was mehr Wert ist als das eigene Leben und man dann mitbekommt wie unfähig man doch eigentlich ist.“ Verwundert sahen sich alle in der Runde gegenseitig an. „ Wie kommst du darauf, dass wir nicht wüssten wie sich so was anfühlt?“ stellte skeptisch Toma seine Frage. „ Weil so ein Verhalten nicht typisch für ein Saiyajin ist. Ein Saiyajin opfert sich nicht für jemanden anderen auf. Man ist stets an sein eigenes Wohl bedacht und an den Stolz unserer Rasse. Sich zu opfern würde jegliche Ehre von uns nehmen. Wenn andere Rassen so ein Verhalten an uns entdecken würden, würden sie uns nicht mehr ernst nehmen und sogar diese vermeintliche Schwäche gegen uns verwenden. Auch unter einander würden wir diese Schwäche nutzen, um uns zu bekämpfen. Daher wurden uns Kriegern diese Verhalten ausgetrieben.“ erklärte die am Boden liegende Kriegerin. Bardock verschränkte seine Arme vor der Brust, schloss seine Augen und ließ sich ihre Worte noch mal durch den Kopf gehen. Dann erhob auch er seine Stimmt wieder. „ Das stimmt. So lautet die Theorie. Wir Krieger dürfen keine Gefühle zu lassen oder zeigen und somit uns auch nicht für eine Person aufopfern. Die einzige Ausnahme ist die Königsfamilie. Die zu schützen ist unsere oberste Pflicht. Ansonsten steht sich jeder selbst am nächsten. Genau das ist es was auch die meisten von uns befolgen. Aber es gibt Ausnahmen und ich denke wir sind eine solche Ausnahme. Erinnere dich an unsere Missionen. Wie oft haben wir einander beschützt oder den ein oder anderen aus der Klemme geholfen? Wie oft mussten wir schon umdrehen, um Toma mit seiner großen Klappe aus den Fängen unseres Feindes herauszuholen? Oder Borgos davon abhalten nicht auf offensichtliche Fallen, die mit Essen bestückt waren, hereinzufallen? Das gleiche in Grün bei Pumbukin und hübschen Frauen. Selypa lässt sich auch viel zu leicht provozieren. Manche Sklavenhändler hätten sie schon längst entführt, wenn wir nicht aufpassen würden. Du siehst also, wären wir eine normale Gruppe aus gewöhnlichen Kriegern, würde es diese Gruppe schon lange nicht mehr geben und einige von uns wären wahrscheinlich auch schon tot. Also erzähl uns nichts davon, dass wir den Wunsch jemanden beschützen zu wollen nicht kennen würden. Aber es wundert mich um so mehr, dass gerade du der Meinung bist wir würden es nicht verstehen. Dabei warst gerade du am Anfang die treibende Kraft dahinter. Ohne dich wäre das Bündnis zwischen uns nicht so stark. Dass du das nicht mitbekommen hast wundert mich jetzt aber.“ Bei Bardock´s langer Erklärung musste Matelia kurz den Atem anhalten. Alle seine Argumente waren wahr. Am Anfang waren alle sich selbst am nächsten. Das hatte sie sehr gestört und immer wieder ein Veto eingelegt, wenn es darum ging jemanden zurückzulassen. Es war ja für sie auch immer unlogisch, sich in einer Gruppe wie ein Einzelkämpfer aufzuführen. Als Gruppe war man viel Stärker, da man die Schwächen des anderen ausgleichen konnte. Irgendwann war dieses 'sich-gegenseitig-beschützen' normal geworden. Sie hatte einfach vergessen, dass ihre Gruppe generell anders war. Zu sehr hatte sie ihren schützenden Fokus auf eine andere Person gelegt und gar nicht bemerkt, dass es noch mehr Personen in ihrem Leben gab, die ihr wichtig waren und die sie beschützen wollten. Diese Erkenntnis verursachte ein Welle des Schamgefühles bei ihr. Wie konnte sie diese Tatsache nur vergessen? Wieder zitterte ihr Körper, aber dieses Mal nicht aus Wut, sondern weil sie versuchte jegliche Tränen zu unterdrücken. „ Wie mir scheint hattest du es verstanden. Aber du sagtest auch, dass dir jemand wichtiger als dein Leben sei. Ich geh mal davon aus, dass es sich um die Kleine handelt. Du weißt ja jetzt, dass wir dich in gewisser Weise schon verstehen können, aber warum sie? Und warum beschützt du sie so extrem? Wenn es um sie geht scheinst du ja noch nicht einmal vor uns halt zu machen.“ hakte Toma nach. „ Weil sie mir wirklich viel bedeutet. Sie war für mich da als ich niemanden hatte und die Dunkelheit mich fast übermannt hätte. Sie war es, die mich zurückgeholt hat. Ohne sie wäre ich nicht hier.“ „ Also empfindest du ihr gegenüber Dankbarkeit. Aber das kann nicht alles sein. Nur aus reiner Dankbarkeit flippt man nicht so aus oder würde jemanden so viel Wichtigkeit zukommen lassen.“ sprach Pumbukin. „ Ja, du hast recht. Ich … ich habe damals eine nicht wiedergutzumachenden Fehler begann. Trotz, dass ich ihr bis heute dankbar bin, habe ich sie damals im Stich gelassen. Zu einer Zeit als sie mich am meisten brauchte, war ich nicht für sie da. Das wurde mir heute wieder bewusst. Ich sollte ursprünglich auch an der Noweck-Mission teilnehmen. Aber ich war arrogant und überheblich. Ich empfand die Mission als keine Herausforderung und habe mich dagegen aufgelehnt. Daraufhin wurde mir die Teilnahme an der Mission entzogen und durfte für einen Zeitraum von drei Monaten keine anderen Mission annehmen. Stattdessen musste ich Strafarbeiten im Palast ableisten. Während ich über diese Arbeiten fluchte, musste Gine um ihr Leben kämpfen. Als sie wieder kam, war nicht mehr viel von der eigentlich Gine vorhanden. Sie so zu sehen verursachte einen unbeschreiblichen Schmerz in mir. Nie wieder würde ich es zu lassen, dass sie verletzt wird. Weder körperlich noch seelisch. Ich würde alles und jeden vernichten, der ihr auch nur im Ansatz schaden will. Sie ist für mich einfach alles. Mein Freundin, meine Familie und mein Leben.“ „ Hmmm. Okey. Wow. Dass du so empfindest verstehe ich wirklich nicht so ganz. Aber Empfindungen beziehungsweise Gefühle sind ja nicht immer logisch und für andere oftmals schwer verständlich. Dennoch erklärt es vieles in deinem Verhalten.“ reagierte Toma überraschend verständnisvoll. Auch Selypa schien die Erklärung auf gewisser Weise nachempfinden zu können. „ Ich verstehe sie. Ich weiß nicht ob es so ein Frauen-Ding ist, aber wenn es um die Familie geht, kennen wir Frauen keine Freunde mehr. Weibliche Saiyajins neigen sehr oft dazu, völlig auszurasten, wenn sie glauben, dass ihre Familie angegriffen wird. Egal ob es ein körperlicher oder ein verbaler Angriff war. In solchen Fällen gilt dann, keine Gnade für niemanden. Ich habe zwar keine eigene Familie mit Mann und Kindern, aber ich erkenne unsere kleine Gruppe als eine Art Familie an.“ gestand diese, aber in einem recht barschen Tonfall. „ Wow. Okey. Selypa. Das war ja fast schon liebevoll von dir. Ich hätte nie gedacht, dass wir dir so wichtig sind.“ kam es von Pumbukin, der zwar wirklich positiv überrascht war, aber mit seiner übertriebenen Fröhlichkeit eher zynisch herüberkam. „ Vorsicht, Pumbukin. Noch so ein dummer Spruch und ich streiche dich aus meiner Familie-Gruppe. Dann ist es mir ziemlich egal was mit dir passiert.“ warte sie ihn vor. Toma nahm Selypa´s Geständnis zum Anlass, um ein wenig zu sticheln und die Situation zu lockern. „ Also wenn wir deine Familie sind, wer ist denn was? Bist du jetzt unsere liebe Mutter und betüddelst uns ab sofort? Ich hätte ja nichts dagegen.“ machte er sich lustig über sie. Wütend verneinte sie seine Aussage. Doch auch Pumbukin und Borgos sprangen auf diesen Zug auf und löcherten sie mit weiteren derartigen Fragen. Eine heftige Diskussion zwischen den vier Saiyajins entbrannte. Davon ließ sich Bardock aber nicht beeinflussen und sprach in einem ruhigeren Ton weiter mit Matelia. Durch die Lautstärke der Diskussion bekamen die anderen gar nichts von dem weiterführenden Gesprächen mit. „ Die Kleine ist für dich also Familie, hmm?“ Matelia nickte nur. „ Mit Familie hab ich nicht wirklich viel am Hut. Ich dachte bisher, dass es nur so eine blöde Regel sein, dass man seine Familie vor anderen schützen muss. Aber du scheinst es freiwillig zu machen. Hast du deswegen den Gorang mit ihr geschlossen. Aus Schuldgefühl, Dankbarkeit und Beschützerinstinkt?“ „ Nein. Den Gorang hatten wir vor dem Ereignis mit Noweck geschlossen. Aber ich hatte diesen vorher nie so ernst genommen. Es war für mich vorher eher wie eine Art einfaches freundschaftliches Bündnis, bei der ich zufällig eine Familie bekam. Damals haben Gine´s Eltern mich aufgenommen, obwohl ich mit ihnen kein Bündnis eingegangen bin. Dennoch haben sie mich akzeptiert und mich nicht anders als ihre Tochter behandelt. Leider sind sie kurz nach dem Bündnis gestorben. Gine und ich haben uns dann alleine durchschlagen müssen. Aber wir haben es recht gut geschafft. Die Noweck-Mission hat aber meine Ansicht bezüglich dieses Bündnisses verändert. Ja, ich fühle mich schuldig, weil ich nicht für sie da war, aber genau diese Schuld stärkt mich auch in meiner Entscheidung sie zu schützen. Nur dadurch strebe ich immer mehr nach Stärke.“ „ Verstehe. Deshalb ist das Bündnis zwischen euch so stark. Ihre habt gemeinsam viel erlebt und seid daran gewachsen. Mit einer Person gemeinsam Schwierigkeiten zu überstehen, lässt diese Person irgendwann wichtig werden. Deine Intension, was jener Person angeht, kann ich jetzt nachvollziehen,trotzdem kann und werde ich mich nicht anders ihr gegenüber verhalten, um deine Gefühle oder was auch immer nicht zu verletzten. Deine Empfindungen sind allein deine Sache und dein Problem. Das verstehst du doch, oder?“ Wieder nickte die Kriegerin nur. „ Gut, dann kannst du dich ja jetzt aus dem Dreck erheben. Eine hübsche Saiyajin wie du sollte ihr Gesicht nicht im Dreck suhlen müssen.“ Aber Matelia rührte sich nicht. Skeptisch zog Bardock eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Reaktion von seiner Untergebene. Doch es passte nichts. > Ob sie noch irgendwas sagen will? Wenn ja wieso sagt sie es nicht einfach? Immer dieses Herumgedruckse nervt langsam.< Die Diskussion der vier anderen Krieger wurde mittlerweile immer lauter und es kam zu den ersten Handgreiflichkeiten. Selypa packte Pumbukin am Schlafittchen und war im Begriff ihre geballte Faust in sein Gesicht zu versenken. Zu Pumbukin´s Glück mischte sich Bardock ein und befahl der Gruppe die Streitereien zu unterbinden und ihn mit der am Boden liegenden Kriegerin allein zu lassen. „ Na, schön. Dann werden wir uns mal den Snacks von der Kleinen zu wenden.“ merkte Toma beiläufig an. „ Oh ja, Snacks. Ich hab auch schon guten Hunger.“ rieb sich Borgos freudig den Bauch. „ Du hast doch immer hunger.“ blaffte Selypa ihn an. Als die Gruppe weit genug entfernt war, rührte Matelia sich doch noch etwas. Doch statt sich hinzusetzten nahm sie eine nach vorne gebeugte Saiza- Haltung ein. Ihr Kopf blieb die ganze Zeit auf dem Boden. Ihre Hände legte sie ausgestreckt vor sich auf dem Boden. Dies war die reumütigste Haltung, die ein Saiyajin je einnehmen konnte. Doch wurde bisher nur dem König so eine Haltung von Reue zugetragen. Reue? Wieso zeigt sie diese reumütige Haltung mir gegenüber? Ich bin nicht der König und will ihr auch nicht das Leben nehmen. Also was soll der Scheiß jetzt? Was soll ich damit jetzt anfangen? Aus welchem Grund demütigt sie sich selbst? So eine Haltung einzunehmen verlangt eine Menge Stolz ab.< Der Anführer schien mit dieser Situation überfordert zu sein und konnte nur mit mürrisch skeptischen Gesicht die von Reue geplagte Person vor sich betrachten. Aus Respekt vor ihm wagte sich Matelia nicht zu sprechen, bevor ihr Anführer ihr nicht die Erlaubnis dafür gab. Bardock verschränkte seine Arme vor der Brust und streckte seine Rücken durch. Auch wenn er nicht ganz wusste wieso sie das tat, gefiel es ihm langsam sie so zu sehen. Er fühlte sich etwas mächtiger und erhabener. Er bekam einen guten Eindruck von dem was der König bei solcher einer reumütigen Haltung empfinden musste. Kein Wunder, dass der König in manchen Fällen so ein Verhalten regelrecht aus Spaß provozierte. Aber dennoch war auch seine Neugier groß. Also entließ er sie aus der Stille und fragte nach dem Grund dieser Haltung. „ Ich bitte dich um Entschuldigung. Es Tut mir Leid. Ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen und dich nicht angreifen dürfen. Entschuldigung.“ kam es Matelia. In ihrer Stimme erkannt Bardock, dass es ihr ernst war. Sie bereute tatsächlich ihren Wutanfall. Trotzdem war ihr Verhalten für ihn unverständlich. Was hatte sie davon, sich bei ihm zu entschuldigen? Kein Saiyajin entschuldigt sich ohne Grund. Wenn sie sich denn überhaupt mal für etwas entschuldigen. Das kam eher selten vor, auch wenn die Schuld eindeutig bewiesen wurde. „ Ich hab doch bereits gesagt, dass ich deine Reaktion verstehe. Ich finde sie zwar immer noch übertrieben, aber das hier ist auch etwas übertrieben. Also was genau willst du mir damit sagen? Wieso demütigst du dich selbst vor mir?“ „ Weil es richtig ist dies zu tun.“ „ Weil es richtig ist? Was ist daran richtig seinen Stolz vor anderen aufzugeben?“ „ Ich gebe meinen Stolz nicht auf. Als Kriegerin trage ich immer meinen Stolz mit mir, aber was bringt mir all der Stolz, wenn ich durch ihn Personen verliere, die mir wichtig sind? Kein Stolz der Welt kann mir Personen zurückbringen, die ich verloren habe. Das ist etwas, was ich durch Gine gelernt habe. Nur leider habe ich vergessen, dass nicht nur Gine eine wichtige Person für mich ist, sondern auch du und die anderen.“ „ Wir sind wichtige Personen für dich? Das ist ja mal interessant. Aber wenn das stimmt, hast du eine merkwürdige Art dies zu zeigen. Du beleidigst uns immer als Idioten oder Weicheier. Besonders Toma hast du auf dem Kieker.“ Bardock´s Stimme klang schon fast belustigt. „ Er ist aber auch wirklich eine ziemlicher Idiot und ausgerechnet dieser Idiot hat mich daran erinnert, dass ihre alle MEINE Idioten seid. Ich würde euch durch niemanden eintauschen wollen. Ihr seid meine Zweitfamilie. Gine steht zwar immer noch an erster Stelle bei mir, dennoch kommt ihr direkt nach ihr. Genauso wie bei ihr würde ich euch mein Leben anvertrauen. Doch durch meinen Wutanfall und dass ich die Wichtigkeit von euch vergessen habe, habe ich jenes Vertrauen geschadet. Ich möchte dich als Freund nicht verlieren. Deswegen entschuldige ich mich.“ Mit ihrem letzten Satz setzte sie sich auf und sah ihrem Freund mit festem Blick in die Augen. Dieser schien das Wort 'Freund' neu abzuwiegen. Für ihn waren Freunde nichts weiter als enge Kameraden mit denen man gemeinsam kämpfte und viel Zeit auf den Missionen verbrachte. Doch bei Matelia schien es so als wären Freunde und Familienmitglieder gleichgestellt. Er dachte darüber nach, ob auch er so ähnlich für seine Kameraden empfinden. Waren sie doch auch das Einzige was er hatte. Familie gab es keine. Aber diese Gruppe gab ihm schon länger ein Gefühl von Sicherheit, Zusammenhalt und Vertrauen, welches er nur aus den Beobachtungen anderer Familien kannte. Waren also seine Freunde auch so etwas wie Familie für ihn? Doch bevor diesen Gedanken weiterführen konnte, schüttelte er diesen auch schon ab. Mit so viel sentimentalen Quatsch wollte er sich nicht befassen. So was würden nur Frauen machen, aber doch kein Krieger wie er war. „ Tze. So vieles sentimentales Gerede hätte ich dir gar nicht zu getraut, Matelia. Aber du bist halt eben doch nur eine Frau wie jede andere auch. Deine Tat sei dir verziehen.“ Antwortete er abfällig und mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen. „ Sentimentales Gerede? … Ich soll so sein wie andere Frauen?...“ wiederholte die Kriegerin entsetzt. Doch dann wurde sie darüber wütend. „ Ich bin ganz gewiss nicht wie andere. Ich trage mehr Stolz in mir als so manch ein männlicher Saiyajin.“ „ Pah. Von deinem Stolz hat man aber in deiner Haltung und in deinem Gelaber nur wenig mitbekommen.“ Die Kriegerin knurrte laut auf, versuchte sich aber nicht ihre Wut hinzugeben. Nein, sie wollte nicht noch einen Wutanfall erleiden. Stattdessen schluckte sie ihre Wut größten Teils herunter und versuchte einige Argumente für ein Konter zu finden. Plötzlich fiel ihr ein Argument ein. Mit einem siegessicherem Lächeln sah sie ihn an. „ Ha. Stolz. Das ist auch nur eine Sache, die im Augen des Betrachters liegt. Jeder kann seinen Stolz anders definieren. Du zum Beispiel sagst, dass es mehr Stolz bringt, sich nicht für einen Fehler zu entschuldigen und einfach den Unmut anderer zu ignorieren. Ich hingegen bin Stolz darauf, dass ich den Mut hatte dir meine Reue zu zeigen. Wie ich dir schon vorher erklärt habe, bist du mir eine wichtige Person und genießt mein höchstes Vertrauen. Was soll also falsch daran sein einen Fehler einzuräumen, wenn ich dadurch das Vertrauen zu dir aufrecht erhalten kann? Es wäre doch eher falsch den Vertrauensbruch zu ignorieren. Durch diese Denkweise, durch dieses Aufrechterhalten des falschen Stolzes fällt es uns Saiyajins doch immer schwerer Bindungen nicht nur einzugeben, sondern auch diese zu halten. Du bist doch auch so ein Paradebeispiel dafür. Würdest du deinen falschen Stolz auch nur für einen Moment beiseite legen, würdest du erkennen, wie sehr du andere mit deiner Art verletzt. Auch die anderen in unserer Gruppe scheinen ähnlich zu empfinden wie ich. Warum sonst hat mich Toma daran erinnert, dass wir nicht nur Kameraden sind und auch Selypa hat eingeräumt, dass ihr diese Gruppe wichtig ist. Bei Pumbukin und Borgos bin ich mir auch ziemlich sicher, dass sie sich wie in einer Familie wohlfühlen. Nur du scheinst dich aufgrund deines falschen Stolzen davor zu verschließen. Es ist keine Frauen-Sache sich anderen anzuvertrauen und auch mal vor ihnen den Stolzen zu vergessen. Doch die Sturheit und der falsche Stolz von euch Männern ist manchmal grenzenlos. Irgendwann werden die Saiyajins noch daran zu Grunde gehen. Entweder weil sie wegen ihres falschen Stolzes einen Krieg mit jemanden anzetteln, der eine Nummer zu groß ist oder weil sie nicht mehr fähig sind ordentliche Bindungen einzugehen und die Geburtenrate immer mehr zurückgeht.“ Aufmerksam hatte Bardock ihre Predigt verfolgt und machte sich so seine Gedanken. War es wirklich falscher Stolz, den er an den Tag legte? Na gut, dass er die kleine Gine so angefahren hatte, tat ihm ja wirklich leid. Dennoch hätte er sich niemals entschuldigt, weil es sein Stolz nicht zu lassen würde. Laut Matelia wäre das aber der falsche Stolz. Er erkannte in der Predigt Matelia´s Art von Stolz. Stolz war für sie etwas, was sie mit Mut und Vertrauen verband. Sie war mutig genug den sogenannten falschen Stolz zu überwinden und ihren Fehler einzuräumen und hatte vertrauen darin, dass Bardock ihr verzeihen würde. Auch dass die Saiyajins wegen ihres Stolzes vereinsamen würden, konnte er nur bestätigen. Es wurde immer wichtiger den eigenen Stolz zu bewahren als sich jemanden anzuvertrauen. Wenn man seinen Stolz sogar mit Gewalt verteidigen konnte, wurde man mit Ehrgefühl belohnt. Dadurch gab es viele körperliche Auseinandersetzungen, besonders unter den Kriegern. Konnte ein Krieger aber seinen Stolz nicht verteidigen durstet es ihm nach Rache. Missgunst, Rachegefühle und Misstrauen breitete sich immer mehr unter den Saiyajins wie ein Krankheit aus. Trotzdem.... „ Du sagst es wäre falscher Stolz. Komisch, dass du es mir so erklärst, aber selber bis heute danach handelst.“ „ Weil ich es muss. Glaubst du wirklich irgendwer von euch männlichen Saiyajins hätten mich oder Selypa bis heute irgendwie ernst genommen, wenn wir unsere Ideologie weiterhin nach außen hin getragen hätten?“ Bardock überlegte kurz. „ Nein“ „ Siehst du. Deswegen sind wir gezwungen uns hinter diesem falschen Stolz zu verstecken. Wir vertrauen unsere Ideale nur ausgewählten Personen an und alle Personen innerhalb unseres Teams sind solche Auserwählten.“ „ Ha. Dann darf ich mich also geehrt fühlen von euch Frauen auserwählt zu sein?“ sprach der Anführer belustigt „ Ja, darfst du.“ konterte die Kriegerin ernst. Mit diesem ernsthaften Konter hatte er nicht gerechnet und sah sie etwas verdutzt an. „ Wir saiyajinischen Kriegerinnen lassen niemanden so einfach in uns hineinblicken, aber wenn wir es doch zu lassen, könnt ihr Männer eine Verbündete fürs Leben finden.“ „ Du meinst eine Sarang-Partnerin?“ „ Nein, nicht nur das. Wie du weißt, verteidigen wir Frauen unsere Familien eisern. Wenn eine Frau dich erst mal als eine Art Familienmitglied anerkennt, bist du dir ihr Vertrauen sicher. Dieses Vertrauen kann rein freundschaftlich sein und muss nicht unbedingt zu einer Paar-Beziehung führen. Es würde eher in ein Geschwister ähnliches Verhältnis enden.“ erklärte sie weiter. „ Und was passiert wenn man dieses Vertrauen missbraucht?“ „ Oh, darüber solltest du lieber nicht nachdenken. Die Rache einer Frau kann fürchterlich sein.“ antwortet sie ihm mit einen scheinheiligem Lächeln. Wie ich es mir dachte. Verärgere niemals eine saiyajinische Frau. Das endet immer schrecklich. Denn die Weiber vergessen nie.< dachte sich Bardock als ihm durch das Lächeln seiner Gesprächspartnerin ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Familiäre Bande? Hmm. Das sind nicht gerade Dinge mit denen ich bisher viel zu tun hatte.“ „ Ha. Ich weiß, aber es lohnt sich. Du hast ja am eigenen Leib gespürt, welche Kräfte sich freisetzen können, wenn man eine Familie hat. Oder zu mindestens Personen hat, denen man vertraut.“ Hmm. Meinem Team vertraue ich. Selbst nach Matelia´s Wutanfall hat sich für mich nichts geändert. Aber trotzdem ... Dieses ganze Gerede von Familie und so ist … ähm … ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll ... es ist so ...< langsam kam Bardock´s Gedanken ins Stocken und Verunsicherung machte sich breit. Eigentlich wollte er sich ja nicht mehr mit dem sentimentalen Quatsch auseinandersetzen, aber jetzt tat er es doch. Im Umgang mit Gefühlen und alles was dazugehört, war er schon immer ungeschickt und ratlos. Unbewusst verzog sich sein Gesicht als hätte er eine Zitrone gegessen und kratzte sich am Hinterkopf. Ihm war eindeutig unwohl bei dem Gedanken seine Kameraden wie Familie behandeln zu müssen. So was kannte er nicht. Gab es in Familien irgendwelche Regeln von denen er nichts weiß. Musste er ab jetzt mehr auf die Gefühle der anderen achten? Wie verhält man sich in einer Familie? Fragen über Fragen strömten in seinen Kopf ein und nur wenige Antworten konnte er sich selber geben. Immer wieder hörte man von ihm ein tiefes Grummeln und erste Schweißperlen vom angestrengten Grübeln entstanden auf seiner Stirn. Mit einen Lächeln beobachtete Matelia dieses Schauspiel. Ein ähnliches verzweifeltes Schauspiel hatte sie erst am Vorabend erlebt. Interessant wie unterschiedlich sich Saiyajins bei Verzweiflung verhielten. Der eine wird panisch und depressiv und der andere verzieht das Gesicht als hätte er was saures gegessen und grummelt vor sich hin. Nach einer Weile beschloss die Kameradin ihren Anführer und Freund zu erlösen. „ Ich kenne auch das Gefühl, welches du nicht beschreiben kannst.“ Begann sie wieder zu reden und erhielt somit Bardock´s Aufmerksamkeit. „ Es ist so … befremdlich. So ging es mir auch, bevor ich Gine traf. Wenn ich andere Familien sah, wie vertrauensvoll sie miteinander umgingen und sich ein Elternteil beim anderen Elternteil für irgendetwas entschuldigte, empfand ich das auch befremdlich. Ich dachte auch, dass das nicht normal sein kann beziehungsweise dass diese Leute keinen Funken Stolz haben müssen. Immerhin bin auch ich nach dem Ideal des falschen Stolzes erzogen wurden. Mitgefühl und Zuneigung gab es nicht. Nur Stärke und Gehorsamkeit zählte. Alles andere war unehrenhaft und unnütz. Dank Gine habe ich gelernt, dass es genau umgekehrt ist. Wenn du dich wirklich dazu entschließt dein Team, also uns, als eine Art freundschaftliche Familie anzuerkennen musst du eigentlich nicht viel tun. Du musst dich nicht ändern oder irgendwelche Regeln neu aufstellen. Sein einfach du selbst. Schließlich haben wir dich als Freund so akzeptiert wie du bist. Es wäre höchstens schön, wenn du uns mehr vertrauen würdest und dich uns mehr öffnen könntest. Weil manchmal ist es echt schwer dich zu verstehen. Du musst uns ja nicht gleich alles auf einmal sagen, aber so ein ganz kleines Stückchen mehr Offenheit wäre klasse.“ beendete sie ihre Rede mit einem sanften Lächeln. Bardock´s Augen sahen sie erstaunt an. Waren seine Gedanken so offensichtlich? Doch er fing sich schnell und sein Gesicht nahm wieder seine übliche finstere Maske an. „ Pah. Als würde ich mich für euch Haufen Verrückter ändern wollen. Aus meiner Sicht hat sich rein gar nichts geändert. Dein ganzes sentimentales Gequatsche von Vertrauen, Freundschaften und Familie hättest du dir sparen können. Was geht mich das an wie du oder die anderen das Team sehen? Hauptsache ihr folgt meinen Anweisungen. Alles andere ist mir ziemlich Schnuppe. Wenn ihr meint ihr müsst einen auf Familie machen ist das euer Ding nicht meins. Ist das so weit klar?“ machte er knurrend seinen Standpunkt klar. Innerlich war er erleichter, dass er nun doch sich nicht ändern müsste, würde er dies aber nicht laut zu geben. Genauso wenig würde er zugeben, dass ihm der Gedanken, dass seine Freunde ihm doch näher standen als er es bisher annahm, gefiel. Damit seine Frage beantwortet wurde nickte Matelia nur zustimmend, lächelte aber dabei. Sie wusste es besser. Dieses ganze Gehabe, von wegen es würde ihn nicht interessieren, war nur ein Schutzreflex von ihm. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen wie es wirklich in ihm aussah. Denn sie stand vor nicht all zu langer Zeit an der selben Stelle und tat sich genauso schwer wie Bardock. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)