Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 24: " Tränen einer Mutter " ----------------------------------- Rasch sprang Gine von seinem Schoß und rannte durch die Tür hinaus in den Wald. Das Spiel, welches sie gerne zu zweit spielten war ein einfaches Suchspiel. Einer versteckte sich und der andere musste suchen. Doch so einfach wie das Spiel auch klang, das Areal war riesig und seine Gegnerin war clever. Oftmals legte sie falsche Fährten oder versteckte sich an Orten, wo es sehr intensiver Gerüche gab. Bardock musste sich also auf seine Instinkte und auf seine Erfahrung verlassen. Nachdem die hundert runtergezählt war, machte sich der Krieger auf die suche nach seiner Gefährtin. Bis zu einem Fluss tief im Wald war die Fährte noch einfach, aber ab da begann die Suche erst richtig. Trotz das die Suche recht lange dauerte nahm die Euphorie bei beiden nicht ab. Es hatte etwas von einer Jagd, nur dass die Belohnung ein viel bessere war. „ Komm raus, Gine. Ich weiß, dass du hinter dem Baumstamm bist.“ rief er zu seiner Frau. „ Du hast gewonnen.“ sagte sie sanft lächelnd, während sie vollkommen nackt hinter dem Baum hervortrat. Lustvoll leckte sich Bardock die Lippen. Sie war die schönste Beute, die er je suchen durfte. Schnell entledigte sich der Krieger seiner Kleidung und begab sich zu ihr. In dieser Nacht hatten beide Saiyajins noch viele Male ihre Höhepunkte und mussten sich im Schutz des Waldes nicht zurückhalten. Erst kurz vor Sonnenaufgang kehrt sie in ihr trautes Heim zurück und genossen die neugewonnenen Harmonie im Hause Bardock. Während dieses harmonische Zusammenleben von Woche zu Woche besser wurde, spielte sich an einem anderen Ort auf Vegeta-Sai ein tragisches Drama ab. Es war endlich Frühjahr und der größte Teil der saiyajinischen Bevölkerung freute sich über diese Jahreszeit. Vertrieb sie doch den eisigen Winter und kündigte die erntenreichen warmen Monate an. Aber es gab eine Person, die in diesem Jahr den Frühling verfluchte. Denn der Tag, an dem Furutsumi ihr Versprechen einlösen musste, war nun gekommen. Vor nicht einmal einem Jahre, hatte sie ihrem Mann, König Vegeta, versprochen, ihren gemeinsamen Sohn in seine Obhut zu geben. Dafür änderte er zu Gunsten der weiblichen Saiyajins ein Gesetz ab. Tage und Wochen vorher hatte sie versucht ihren kleinen Prinzen auf diesen Tag vorzubereiten. Er war keineswegs dumm, aber dennoch verstand er nicht, wieso er seine Mutter in Zukunft nicht mehr sehen durfte und wieso er bei seinem Vater, den er fast gar nicht kannte, bleiben musste. Erst als Nappa in das Zimmer der Königin gewaltsam eindrang, den kleinen Vegeta aus den Armen seiner Mutter entriss und sie sich kaum wehrte, verstand der Prinz nur, dass sich ab jetzt die Dinge für ihn ändern würden. In den nachfolgenden Wochen wurde Vegeta auf Befehl des Königs von Nappa trainiert. Bisher wurde der Junge von so etwas verschont. Hatte nur von sich aus einige Bewegungen, die er sich bei trainierenden Krieger abschaute, nachgemacht. Das Training bei Nappa war sehr hart für ihn. Es war erst zu Ende bis der Prinz bewusstlos zu Boden viel. Jeden Tag erlitt er großen Schmerzen. Einen verständlichen Grund, weshalb er dies erleiden musste, bekam er nicht. Weder von Nappa, noch von seinem Vater. Beide sagten ihm nur, dass es ihn stärken würde. Doch von Stärke spürte der Thronerbe nichts. Nur Schmerzen. In manchen Nächten plagten ihm die Schmerzen so sehr, dass er kaum Schlafen konnte. Um irgendwie Linderung zu erhalten, ging er zu dem Ort, wo er sich immer geborgen fühlte. „ Mama? Bist du da drin?“ fragte er leise vor der Schlafzimmertür seiner Mutter. Doch die Tür blieb verschlossen und es kam auch keine Antwort von innen. „ Mama, lass mich rein. … Mir tut alles weh. … Bitte, lass mich rein.“ flehte er schluchzend. Hinter der Tür saß Furutsumi an der Tür angelehnt auf dem Boden. Seine schwächliche Stimme und sein Flehen zu hören brachen ihr das Herz. Nur zu gerne würde sie ihm Einlass gewähren. Doch sie hatte ein Versprechen gegeben. Sollte sie dieses brechen, würde König Vegeta seine Wut an sein Volk ablassen und das galt es zu vermeiden. „ Mama! … Bitte! … Mama …“ flehte ihr Sohn weiter und klopfte unaufhörlich gegen die Tür. „ Was tust du da, mein Sohn?“ fragte ihn eine kräftige tiefe Stimme. Das Herz des Prinz und der Königin setzten für eine Sekunde aus vor Schreck. Zögerlich drehte der kleine Junge sich um und erblickten seinen zornigen Vater. „ Ich habe dir doch gesagt, dass du dich von deiner Mutter fernhalten sollst. Du brauchst sie nicht mehr.“ knurrte der König. „ Aber … aber wieso? … Ich durfte doch immer bei Mama bleiben. Wieso jetzt nicht mehr?“ rief der kleine Vegeta und wurde von Wort zu Wort mutiger. „ Glaub mir, mein Sohn. Es wird dich nur stärken. Genauso wie deine Mutter. Wenn du erst mal erwachsen bist, wirst du es verstehen.“ „ Ich will es aber nicht verstehen! Ich will zu meiner Mama!“ „ Wie mir scheint hat dir Nappa noch nicht genug Ungehorsam herausgeprügelt. Dann muss ich es wohl selber in die Hand nehmen.“ kündigte sein Vater dessen Vorhaben an, packte ihn fest an der kleinen Hand und zog ihn mit sich. „ Nein! Lass mich los! … Ich will bei Mama bleiben! … Mama! Mama bitte hilf mir doch! … Mama!“ schrie Klein -Vegeta. Doch die Tür blieb auch jetzt verschlossen. Unter Tränen wand sich die einst stolze Königin auf dem Boden. Womit hatte ihr Sohn diesen Vater verdient? Wieso musste der Prinz und sie so sehr leiden? Was hatte sie im Leben falsch gemachten? Für was wurde sie und ihr einziges Kind bestraft? Auf dem Weg zur Trainingshalle versuchte sich der kleine Saiyajin aus den Fängen seines Vaters zu befreien. Er kratze, schlug und biss die feste Hand. Aber der König zuckte nicht einmal. Die wehrhaften Versuche eines Kindes waren für ihn wie lästige Mückenstiche. Nach wenigen Minuten waren sie am Zielort abgekommen. Mit schrecken sah der Junge in diesem Raum. Bisher konnte er keine guten Erinnerungen an diesem Ort sammeln. Immer mehr Panik brach in ihm aus. Was hatte sein Vater nun mit ihm vor? Nappa gehörte bereits zu den Elite-Kriegern und seine Schläge waren fast kaum noch zu ertragen. Jedoch war sein Vater, der stärkste Krieger auf ganz Vegeta-Sai. „ So, mein Sohn. Ich werde dir nun einige Lektion erteilen. Punkt eins. Tue stets, was ich von dir verlange. Ich bin dein König und auch du hast mir zu gehorchen.“ Während der König den ersten Punkt vortrug, schlag er erbarmungslos in den Magen seines Sohnes. Sofort sackte der Kleine auf die Knie und übergab sich. „ Punkt zwei. Was uns Saiyajins nicht umbringt, wird uns stärker machen.“ Ein Tritt ins Gesicht schleuderte das Kind an die nächste Wand. „ Steh auf! Ich bin noch nicht fertig.“ Wankend stand Klein -Vegeta auf. „ Punkt drei. Du brauchst ab diesem Moment weder eine Mutter, noch sonst jemanden. Du bist dir selber am nächsten. Gefühle wie Zuneigung, Freundlichkeit und Gutmütigkeit sind nur Dinge für Schwache. Du jedoch bist zu etwas höherem bestimmt. Irgendwann wirst du der stärkste Krieger aller Zeit sein und König dieses Volkes. Sollte ich jedoch erleben wie du schwäche zeigst, wie gerade vor der Zimmertür deiner Mutter, dann werde ich dich persönlich dafür bestrafen müssen.“ Der Herrscher packte seinen benommenen Sohn am Schopf und warf ihn quer durch den Raum. Aber die Folter war dennoch damit nicht beendet. Weitere Schläge und Tritte folgten bis der kleine Prinz kaum noch Lebenszeichen gab. Ob er überhaupt noch etwas von dem Vortrag seines Vater mitbekam, wusste der König nicht. Aber das war auch egal. Er würde seinen Sohn so lange für seine Vergehen bestrafen bis dieser es verstand. Prinz Vegeta musste daraufhin ganze fünf Tage in einem Medic-Tank behandelt werden. Am Tag seines Erwachens wurde ihm keine Ruhe gegönnt. Kaum waren seine Augen offen, forderte Nappa ihn auf ihm in die Trainingshalle zu begleiten. Auf dem Weg dorthin ging die Königin mit ein paar Geleitpersonen einen sich kreuzenden Gang hinauf. Kaum hatte Vegeta sie gesehen, rannte er auch schon unter Tränen zu ihr. „ MAMAAA!“ schrie er laut und klammerte sich an ihr Bein. „ Mama, ich will nicht mehr bei Papa bleiben. Er ist gemein. Ich will wieder zu dir. Bitte nimm mich mit.“ flehte er weinend. Da eine Reaktion ihrerseits fehlte, sah der kleine Prinz zu ihr auf. Ihr Gesicht war von ihm abgewandt und es machte den Anschein als würde sie mit dem Leid ihres Sohnes nichts zu tun haben wollen. „ Bitte verzeiht, eure Majestät. Ich werde den Prinzen sofort in die Trainingshalle bringen.“ sprach Nappa zu ihr und zog gewaltsam den Prinzen weg. Mühsam versuchte der Kleine sich am Bein festzuhalten, aber Nappa war stärker und hatte kaum Probleme damit den Klammergriff des Prinzen zu öffnen. „ Nein! Nicht! Ich will hier bleiben! Lass mich los, du Fettklops!“ „ Nenn mich nicht 'Fettklops', Vegeta. An mir ist kein Gramm Fett zu viel. Außerdem habe ich die Anweisungen des Königs zu befolgen. Du solltest das auch langsam machen. Denn leider muss ich auch diesen Vorfall jetzt deinem Vater melden. Du weißt was das bedeutet.“ Prompt wurde der kleine Saiyajin still. Ja, er wusste was es bedeutete. Noch heute Abend würde sein Vater ihn wieder bestrafen. Die Erinnerung an die letzte Bestrafung waren noch sehr frisch und es schauderte ihm. Dennoch fragte er sich, wieso seine Mutter es zu ließ. Wieso beschütze sie ihn nicht mehr? Das hatte sie doch sonst auch immer getan. Warum reagierte sie plötzlich so kühl auf ihn? Dann fielen ihm die Worte seines Vaters ein. >“ … Du brauchst ab diesem Moment weder eine Mutter, noch sonst jemanden. Du bist dir selber am nächsten. Gefühle wie Zuneigung, Freundlichkeit und Gutmütigkeit sind nur Dinge für Schwache. Du jedoch bist zu etwas höherem bestimmt. ...“< Dachte vielleicht die Königin auch so? Hatte sie ihm nur etwas vorgespielt? Waren die schönen Momente mit ihr nur eine Lüge, damit er stärker werden konnte? Sei dir selbst am nächsten, war sein einziger Gedanke. Nach der vorausgesehenen Bestrafung am Abend, zeigte der Prinz tatsächlich kaum noch Reaktionen auf seine Mutter. Einzige Reaktionen waren Zorn und Kühle. Er fühlte sich von ihr betrogen und im Stich gelassen. Noch nicht einmal bei den gemeinsamen Mahlzeiten suchte er noch den Blickkontakt zu ihr und versuchte auch nicht mir ihr irgendwie zu reden. Nach Außen wirkte die Königin ungerührt und hatte kaum etwas an ihrer stolzen Erscheinung verloren. Aber innerlich starb bei jedem Treffen von Mutter und Sohn ein kleiner Teil von ihr. Nur in ihrem Gemach konnte sie ihre Gefühle freilassen. Dort war niemand, der sie störte, sie sah oder beurteilte. Als Königin musste sie immer stark sein, auch wenn sie es nicht war. Nur für den Schein und den Stolz des saiyajinischen Volkes. ~ * ~ Zwei Jahre waren schnell vergangen. Prinz Vegeta war Tagein, Tagaus mit seinem Training beschäftigt und ignorierte die Königin weiterhin. Schon lange hatte sie seine Abweisung akzeptiert. Die Kampfkraft des Jungen wuchs unaufhörlich und erreichte Werte, die bisher für ein Kind seines Alters unerreichbar galten. Auch im Hause Bardock hatte sich einiges getan. Radditz wurde zu fast jedem Trainingstreffen seines Vaters mitgenommen. Das Team Bardock nahm ihn hart ran. Sehr zu Gine´s Bedauern natürlich. Sie wusste, dass er eines Tages den Planeten verlassen wird und dort erbarmungslose Bedingungen herrschten. Dennoch wäre es ihr lieber gewesen, wenn der mittlerweile Siebenjährige nicht so viele Wunden davon tragen würde. Bulma war nun zwei Jahre alt. Zum Leidwesen ihrer Familie lernte sie sehr schnell sprechen und zählen. Fast den ganzen Tag plapperte sie vor sich hin und berichtete über jede neue Entdeckung. Auch das sichere Laufen auf unebenen Boden war kein Problem für sie und so schnell wie sie lernt so schnell konnte sie auch laufen. Hat man für einen Augenblick nicht richtig hingeguckt, war die kleine Saiyajin auch schon verschwunden. Oftmals machte sie sich einen Scherz daraus und reagierte absichtlich nicht auf die Rufe ihrer Familie. Nur noch drei Jahre, dann würde sie geprüft und ihre Zukunft bestimmt werden. In den letzten Jahren hatte man dieser besonderen Prüfung einen neue Namen gegeben. Taketa. Der Begriff wurde jedoch nicht nur für die Kategorisierung der Mädchen verwendet, sondern auch für den Aussortierungsprozess bei den Jungen. Denn meistens fanden beide Ereignis zwei Mal zum selben Zeitpunkt statt. Mit Gewichten und kleineren Übungen versuchte Bardock die Kampfkraft seiner Tochter zu putschen. Jedoch brachte es nur mäßigen Erfolg. Von einem anfänglichen Kampfwert von zwölf hatte sich dieser gerade mal verfünffacht. Andere Saiyajins in ihrem Alter, egal ob Mädchen oder Junge, hatten bereits eine Kampfkraft von mindestens 150. Davon war sie noch weit entfernt. Wenn sie aber mal ein unbestimmtes Leben führen wollte, musste sie als Kriegerin eingestuft werden. Davon war mittlerweile nicht nur Bardock überzeugt. Auch Gine sah kaum eine andere Lösung für ihre Tochter. Doch würde sie es jemals schaffen? In der Hinsicht lag ihre Zukunft noch im Ungewissen. Ganz zum Gegenteil von Radditz. Ihr Bruder war stark und gut kampferprobt. Dem Tatakai, in ebenfalls drei Jahren, fieberte der junge Saiyajin hin und sah sich als absoluten Gewinner. Dieser Hochmut gefiel seinem Vater nicht, aber bisher hatte sein Sohn kleinere Herausforderungen gegen Gleichaltrige immer gewonnen. Dabei war nicht nur seine Kampfkraft und die Erfahrungen im Training vom Vorteil. Auch seine Körpergröße verhalf ihm oft zum Sieg. Manchmal war er sogar einen ganzen Kopf größer als seine Gegner. Gine konnte ebenfalls in den letzten Jahren an Kampfstärke gewinnen. Wie es ihr Mann versprach, nahm er die Kinder in seine Obhut, wenn sie mal eine Auszeit vom Alltag brauchte. Meistens begleitete sie in der Zeit Bardock´s Team auf leichte Missionen. Die anfängliche Furcht, dass seine Frau nicht mehr zurückkehren könnte, verschwand. In der Nachbarschaft hatte es sich schnell herumgesprochen, dass Bardock alleine die Kinder hütete. Für manch einen Kriegerkollegen war es das gefundene Fressen. Sie versuchten Bardock damit aufzuziehen. Aber dieser ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen. Seine eigenen Kinder hatten ihm gelehrt, dass es sich nicht lohnte wegen jedem Mist aus der Haut zu fahren. Als sich jedoch einige über die geringe Kampfkraft von Bulma lustig machten, war für ihn Schluss. Schneller als sie reagieren konnten, mussten sie mit den erbarmungslosen Schlägen von Bardock Bekanntschaft machen. Es gab zwar einigen Ärger aus dem königlichen Palast, aber auch das prallte an dem Krieger ab. Stets redete er sich damit heraus, dass er nur die Ehre seiner Familie verteidigt hatte. Seine und die Ehre der Familie auch gewaltsam zu verteidigen war kein Verbrechen und somit wurde er nur mit dem missbilligen Knurren des Königs bestraft. Der Sommer stand vor der Tür und die ersten Beerensträucher trugen bereits ihre Früchte. Gine war mal wieder auf einer kleinen Mission, die nur zwei Wochen dauern sollte. Sturmfreie Bude für Vater und seine Kinder. An einen sonnigen Tag beschloss er mit ihnen in den Wald zu gehen und dort einige Beeren zu sammeln. „ Wenn wir genügend gesammelt haben, trainieren wir aber noch, oder Papa?“ fragte Radditz nach. „ Es schadet nicht, wenn du mal eine paar Tage nicht trainierst. Ich trainiere ja auch nicht ständig, obwohl ich es theoretisch müsste.“ „ Wenn du es müsstest, warum tust du es denn nicht?“ „ Zum einen, weil man seinem Körper auch Ruhe gönnen sollte und zum anderen und das ist der wichtigste Punkt, weil ich auf euch Nervenzwerge aufpassen muss bis eure Mutter wieder da ist.“ erklärte Bardock, nahm seinen Sohn in den Schwitzkasten und wuschelte wie verrückt durch seine Haare. „ Nein! Nein! Nicht! Lass das!“ „ Na, los. Befrei´ dich doch, wenn du kannst.“ Mit aller Kraft rangelte Radditz mit seinem Vater und kam nur mit großer Anstrengung aus dessen Schwitzkasten heraus. Die Haare des Jungen waren in alle Richtungen verwuschelt. „ Aarrrrh. … Was hast du nur getan, du alter Sack? Das kriege ich doch in Stunden nicht mehr geglättet.“ „ Tze. Glatt wird diese Mähne eh nicht. Außerdem kann dir doch Bulma dabei helfen. Sie macht doch das so gerne bei dir. Hehehe.“ „ Ähm … Apropos Bulma … Wo ist sie eigentlich?“ fragte ihr Bruder und sah sich um. Auch Bardock überblickte das Gebiet. Es war aber keine Bulma zusehen. „ NYAAAAH! SCHEIßE! SIE IST SCHON WIEDER ABGEHAUEN! DEINE MUTTER REIßT MIR DEN KOPF AB; WENN SIE DAVON ERFÄHRT!!!“ „ JA UND MIR GIBT SIE DANN NUR NOCH IRGENDWELCHE ANGEBRANNTEN RESTE AUS DEM REASTAURANTE!!! WIR MÜSSEN BULMA FINDEN!!! SCHNELL!!!“ Schrien beide Saiyajins die Gegend zusammen. Panisch suchten sie den gesamten Waldabschnitt ab. „ Verdammt! Wo ist sie denn nur? Sie ist doch noch so klein und also kann sie noch nicht so weit gekommen sein. … BULMA!“ rief Radditz. „ Pssst. Sei mal ruhig. Ich glaube, ich habe da etwas gehört.“ sprach sein Vater leise zu ihm, als dieser aus den Baumkronen hinabschwebte. In der Ferne konnten beide ein Kinderlachen wahrnehmen. Es klang ihnen bekannt und sie waren sich sicher, dort die Gesuchte zu finden. Fast lautlos näherten sie sich dem freudigen Lachen. Je näher die beiden Saiyajins kam, desto deutlicher wurde auch ein anderes Geräusch. Es war tief, knurrend und klang eher nach einem Raubtier als nach einem weiteren Saiyajin. Gewarnt durch diese Laute schlichen sich Radditz und Bardock immer näher und achtetet darauf im Schutze des Waldes verborgen zu bleiben. Plötzlich erblicken beide ein riesiges Wesen. Es hatte silbriges Fell und sah einem Oozaru zum Verwechseln ähnlich. Nur etwas kleiner und ohne Schweif. Bardock erinnerte sich vor einigen Jahren schon einmal einem solchen Wesen begegnet zu sein. Damals hatte er ihn als Saiygon identifiziert. Der Riesenaffe lag mit dem Bauch auf dem Boden und sein riesiges Maul war geöffnet. Bulma´s kleiner Körper ragte in das Maul hinein. Sollte der Affe jetzt zu schnappen, wäre es mit dem Mädchen aus. Erschrocken über dieses Bild wollte Radditz bereits nach seiner Schwester rufen, doch sein Vater hielt ihn auf. „ Wenn du jetzt schreist und der Saiygon sich erschreckt, könnte er zuschnappen. Dann wäre Bulma nicht mehr zu retten. Wir müssen auf einen günstigen Moment warten.“ Angespannt warteten sie im Verborgenen. „ … fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, ...“ hörte man Bulma laut zählen und je höher die Zahl wurde, desto weiter kroch die kleine Saiyajin aus dem Maul hervor. Als sie vollkommen aus dem Maul raus war, tippte sie beim Zählen die Frontzähne des Saiygons an. „ … vierunddreißig, fünfunddreißig, sechsunddreißig und siebenunddreißig. … Da fehlt ja ein Zahn. In die Lücke kann ich meinen Finger stecken. … Du hast also nur siebenunddreißig Zähne. Ich habe nur zwanzig. … Dafür stinkt mein Mund nicht so wie deiner. Puuuh.“ sprach sie freudig zu ihm. Ob der Riese es verstand war nur schwer feststellbar. Jedenfalls schloss er langsam sein Maul und starrte das Mädchen aufmerksam an. „ Du musst dir die Zähne putzen, sonst fallen irgendwann alle raus. Das sagt meine Mama immer.“ erklärte sie weiter und krault ihn an der Nase. Das gefielt ihm und er schien zu grinsen. Auf einmal umgriff der Riesenaffe mit einer Hand den kleinen Körper des Mädchens und setzte sich aufrecht. Zwar lag sein weicher Bauch nun frei, aber Bulma war immer noch in der Schusslinie. Langsam führte er sie zu sich heran und schleckte sie dann ab. „ Hihihi. Hör auf, Suro. Das kitzelt. Hihihi.“ kicherte sie. Danach legte der Riese sich auf den Rücken und warf die kleine Saiyajin einige Meter in die Luft, nur um sie dann wieder aufzufangen. „ Juhu. Ich kann fliegen. Hehehe. … Nochmal.“ rief Bulma freudig aus. Natürlich wiederholte Suro es mehrere Male. Nicht nur ihr machte es viel Spaß, sondern auch ihm. Durch sein breites Grinsen waren seine vielen scharfen Zähne gut zu sehen. Aber sein Versuch ebenso zu lachen wie Bulma, nahm ihm jegliche Bedrohlichkeit. Statt beim Lachen auszuatmen, atmete Suro ein und es stand ein hohes „ Shehi shehi shehi“. Als der Wind jedoch drehte, hielt der Riesenaffe innen. Er setzte Bulma vorsichtig auf den Boden ab und baute sich über ihr auf. Er streckte seine Nase in die Luft und suchte nach der Fährte, die so eben gewittert hatte. „ Was ist los, Suro?“ fragte Bulma ängstlich. Sie klammerte sich hilfesuchend an eine auf dem Boden aufgestützten Arm. Plötzlich begann er bedrohlich zu knurren und sah in die Richtung, wo er den Geruch vernahmen. Mit einer leichten Bewegung drückte er Bulma hinter sich, um sie vor einem Angriff zu schützen. „ Was ist da, Suro? Hast du etwas gesehen?“ kam es erneut ängstlich von der kleinen Saiyajin. „ Jetzt könnten wir angreifen. Bulma ist aus der Bahn.“ flüsterte Radditz zu Bardock. „ Nein, wir greifen ihn nicht an.“ „ Was?! Wieso nicht?!“ „ Sieh doch mal genauer hin. Der Affe hatte nie vor Bulma etwas anzutun. Ganz im Gegenteil. Er hat unsere Witterung beim Windwechsel aufgenommen und beschützt sie nun.“ Fragend sah sein Sohn zu dem Saiygon. Tatsächlich wirkte es so wie sein Vater es sagte. Seine kleine Schwester wurde von diesem Riesen, der sie mit Leichtigkeit töten könnte, beschützt. Das Geräusch von raschelnden Blattwerk holte den Jungen aus seinen Gedanken. Er hatte es nicht bemerkt, aber Bardock trat aus dem Dickicht hervor und ging auf den Affen zu. Mit einem lauten Gebrüll warnte dieser den Krieger und Bardock verstand sofort. Er blieb stehen und wartete auf eine Reaktion. Der Krieger betrachtete das Wesen vor ihm genauer. Größe, Statur und die auffälligen Narben im Gesicht passt zu seinen Erinnerungen. Es musste also das selbe Wesen sein. „ Hey, mein Großer. Ich glaube wir kennen uns bereits. Erinnerst du dich? Es ist schon einige Jahre her.“ sprach er ihn an. Aber er veränderte seine Haltung nicht. Suro blieb weiterhin angespannt und knurrte bedrohlich. Von der Stimme ihres Vaters angelockt, rannte Bulma aus ihrem schützenden Versteck hervor. „ Nein, Suro! Nicht! Das ist mein Papa!“ rief sie laut und stellte sich mit zur Seite ausgestreckten Armen schützend vor Bardock. Sofort wurde der Riese still und beugte sich zu ihr herunter. „ Du darfst nicht böse zu ihm sein. Er gehört zu meiner Familie.“ Anschließend ging sie zu ihrem Vater und klammerte sich an sein Bein, um Suro zu zeigen, dass der Krieger zu ihr gehörte. Verwirrt legte der Riesenaffe seinen Kopf schief. Scheinbar versuchte er die Verhältnisse der beiden Saiyajins zu verstehen. Vorsichtig näherte er sich den beiden und schnüffelte an Bardock. Mit einem Mal begann er zu grinsen und schleckte den Krieger die Wange ab. „ Iiirgh. Das ist ja widerlich!“ brüllte der Ältere. „ Hihihi. Suro will dir damit sagen, dass er dich mag.“ kicherte seine Tochter. „ Kann er das nicht irgendwie anders zeigen?“ „ Hihihi. Nein. Hihihi.“ Dann schnüffelte Suro noch einmal in der Luft und nährte sich dem Dickicht. Er griff hinein und holte eine wild zappelnde und sich beklagende Person am Bein heraus. „ Jetzt hab dich nicht so. Er wird dich schon nicht fressen. Du schmeckst ihm eh nicht.“ „ Halt die Klappe, alter Sack und hilf mir lieber. Im Gegensatz zu dir bin ich noch zu jung um gefressen zu werden.“ „ Wie redest du eigentlich mit mir. Nenn mich wenigstens alter Herr, aber nicht alter Sack.“ „ Pah. Du bist aber nun mal ein alter Sack.“ „ Tze. Rotzbengel. … Los, Suro. Friss ihn.“ „ Was?! Nein! Bitte nicht!“ flehte Radditz, während sich vor Panik sein Schweif aufbauschte. Suro zog den Jungen zu sich, schnüffelte an ihm und öffnete sein großes Maul. Innerlich bettelte Radditz um Rettung und sah sein kurzes Leben an sich vorbeiziehen. Aus Angst kniff er die Augen fest zusammen. Erst als er eine warme Feuchte an seinem Gesicht vernahm, öffnete er verdutzt die Augen. Langsam wurde er auf den Boden abgesetzt. „ Hahaha. Du bist wirklich dumm, Jiró. Hahaha. Suro isst doch gar kein Fleisch. Er isst Früchte und Blätter.“ lachte ihn Bulma aus. „ Woher soll ich das denn wissen?! Außerdem ich bin nicht dumm!“ keifte er zurück. Während seine kleine Schwester und auch sein Vater lachend über ihn herzog, setzte sich der Riese auf den Boden. Mit seinen großen langen Armen umschlang er alle drei Saiyajins gleichzeitig und drückte sie sanft an sich. Es war wie eine große Umarmung. „ Hihihi. Ich mag dich auch, Suro.“ sagte die Jüngste und drückte zurück. Nur ihren männlichen Familienmitgliedern war dies nicht ganz geheuer und sie verhielten sich lieber ruhig. Danach setzte der Riesenaffe sie wieder ab und drehte sich für seinen Heimweg antretend um. „ Auf Wiedersehen, Suro.“ winkte ihm seine kleine Spielkameradin hinterher. Auch die Familie Bardock musste langsam Heim. Es war spät, die Sonne ging bald unter und die Männer hatten hunger. „ Wir sagen aber deiner Mutter nichts von Suro. Hast du das verstanden, Bulma?“ „ Wieso nicht?“ „ Weil deine Mutter sonst furchtbar sauer wird. Das willst du doch nicht?“ Es bedarf keiner langen Überlegung und Bulma schüttelte den Kopf. „ Gut, dann bleibt das für uns drei unser kleines Geheimnis.“ Mit Beeren gefüllten Taschen gingen sie los. Auch Bulma hatte eine kleine Tasche bei sich. Diese war aber nur halb voll, da sie einige Beeren an ihrem Freund abgab. Auf der Hälfte des Weges sackte die kleine Saiyajin zusammen. Sie war so müde, dass ihre Beine sie kaum noch tragen konnten. Kurzerhand nahm Bardock sie auf dem Arm und trug sie Heim. Eine Woche später kam Gine wieder nach Hause. Unter Freudentränen nahm sie ihre Kinder im Empfang. Auch wenn Radditz sich beschwerte, dass sie mit den Tränen übertreiben würde und es peinlich war, so mochte er es dennoch von ihr geknuddelt zu werden. „ Hier, Mama. Das hab ich gemalt.“ sagte Bulma und überreichte ihr ein Bild. Danach ging die kleine Saiyajin freudestrahlend wieder an den Tisch, um dort weiter zu malen. „ Was ist das?“ „ Das ist Suro. Mein Freund.“ „ Ihr Freund? Ihr Freund ist ein blauäugiger Oozaru?“ „ Keine Ahnung. Wahrscheinlich nur ein Fantasie-Freund. Ich habe gehört, dass manche Kinder so etwas haben.“ log Bardock ihr gekonnt vor. Ohne es weiter zu hinterfragen, kaufte ihm Gine diese Lüge ab. Anschließend bereitete sie das Abendessen vor und erzählte von ihrer Reise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)