-Alices-, RaikaNoOujos & Hatchepsuts Adventskalender von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 7: 2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 3 ---------------------------------------------------------- Vegeta erzählte weiter: "Ach ja, Hornis Augen wurden wieder lebendig, weil er nicht mehr nur die dunklen, kalten und trostlosen Gänge vor sich sah, sondern Stimmen hörte, die er kannte." Die Augen des Einhorns huschten zwischen Radditz und Vegeta und dem am Boden liegenden Nappa umher wie ein aufgescheuchter Schmetterling. Es schnaubte und drehte seinen Kopf zurück zu Vegeta. "Mein Prinz", flüsterte es mit schwacher Stimme und dann gaben alle vier Beine unter ihm nach und das treue Tier sackte in sich zusammen. Sich bemühend nicht gleich mit ihm in die Knie zu gehen, blieb Vegeta stehen und ließ sich erst ein wenig später und deutlich langsamer auf den Boden nieder. Radditz freilich hatte da weniger Probleme. Er saß sofort bei dem einstigen Begleiter seines Bruders und nahm Hornis Kopf auf seinen Schoß. "Horni, bist du allein hier? Was ist mit Kakarott? Lebt er noch?" Horni schnaubte ein paar Mal, dann öffneten sich seine Augen wieder. "Ich ... hoffe es. Hier ... hier unten ... ist irgendetwas eingesperrt, etwas Großes, etwas, was die Bewohner fürchten." Er sah zu seinem Prinzen. "Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, als ihn ein großes Etwas in einen Gang gezogen hat." "Ein Tentakel?", platzte Radditz heraus. "Nachdem er Licht gemacht hat?", wollte Vegeta etwas ruhiger wissen. "Ja ... und dann war er weg." Das Einhorn klang traurig und schloss die Augen. "Du sagtest", setzte Vegeta an. "Das sei ein Gefängnis. Wie kommt dann ein weiterer Saiyajin hier rein? Und warum hatte er den Ring und Wunden deines Horns?" Doch das Einhorn war zu schwach, um zu antworten. Radditz fluchte und Vegeta grübelte darüber nach, ob die Situation es wert war, eine seiner kostbaren Ressourcen zu verschwenden. Er könnte Horni heilen, oder er könnte warten, bis dieser von alleine aufwachte. Er sah zu seinem einstigen Reittier, dann zu Nappa zurück, in die kalte Dunkelheit, die sie umgab und zog schließlich mit einem entnervten Seufzen eine kleine Phiole hervor, die aussah wie ein auf dem Kopf stehendes Weinglas. Mit dem Daumen brach er den dünnen Stiel ab. "Mach sein Maul auf Radditz." Der Langhaarige gehorchte und Vegeta kippte dem Einhorn die Flüssigkeit in den Rachen. Dann warteten sie einen Moment, bis der seltene Saft wirkte. Es dauerte einige Herzschläge, aber dann zog sich die seltsame Färbung von Hornis Fell zurück, das Licht seiner Mähne wurde ein wenig heller und binnen eines Wimpernschlages sprang es auf die Beine, tänzelte herum und war sichtlich aufgeregt und nervös. "Wir müssen uns beeilen. Mein Prinz, Radditz, schnell, wir müssen uns beeilen!" Schon wollte es davon laufen und in einem der Gänge verschwinden, da packte es Vegeta gerade noch am Schweif. "Hiergeblieben! Warum müssen wir uns beeilen?", fragte er mit scharfer Stimme. Horni wieherte und wehrte sich gegen Vegetas Griff, bis dieser ihn losließ. Mit finsterem Blick strafte er den Prinzen, denn er konnte es nicht ausstehen an seinem Schweif gepackt zu werden. Vegeta seufzte und versuchte es nun ruhiger. "Sag schon was los ist, Horni. Wir sind doch jetzt hier, alles..." Er stoppte, überlegte für einen kurzen Moment, ob er das nun wirklich sagen sollte, tat es aber schließlich doch. "Alles wird wieder gut." Nach einem tiefen Durchschnauben beruhigte sich Horni wieder. Die Zuversicht in den Augen seines Prinzen ließ dieses Gefühl auch in ihm aufkeimen. Er sah außerdem ein, dass es keinen Sinn hatte erneut einfach drauf loszustürmen. Er wusste ja nicht einmal, wohin er gehen sollte oder ... wie lange er nun schon hier unten umherstreifte. Es konnten Tage, aber auch schon Jahre sein... "Also, Horni...erzähl uns, was passiert ist und womit wir es hier zu tun haben." "In Ordnung. König Kakarott, seine Soldaten und ich kamen auf diesen Planeten, um mit den Bewohnern zu verhandeln. Kakarott wollte einen Handelspakt mit ihnen schließen. Die Bewohner haben auch zugesagt, ihre Ressourcen mit uns zu teilen, jedoch nur, wenn wir die Seebewohner dazu bringen, ihnen den so genannten 'gefallenen Stern der tausend Wünsche' zurückzugeben, den sie einst den Landbewohnern gestohlen haben. Sie haben uns etwas zu trinken gegeben und gemeint, dass uns das helfen würde unter Wasser zu atmen. Es hat echt lecker und fruchtig geschmeckt, doch diese Saubande hat uns hinters Licht geführt. Sie haben gewusst, dass hier unten das Monster der Tiefe haust und die Seebewohner beschützt. Vielleicht wären wir ja mit diesem Monster fertig geworden, jedoch...also...keiner von uns hatte geahnt, was dieses Zeug, das sie uns zu trinken gegeben haben, wirklich mit uns machen würde." "Was...was ist mit euch passiert?", fragte Radditz vorsichtig, nichts Gutes ahnend. "Es hat uns verrückt gemacht..." Hornis Augen wurde leer als er sich zurück erinnerte. "Ich bin mir nicht sicher, was genau geschehen ist, aber als wir die Unterwasserstadt erreicht hatten, waren wir so paranoid, dass wir uns gegenseitig angegriffen haben. Lotar hat König Kakarott in Frage gestellt und wollte, dass die anderen Kakarott hintergehen und ihm folgen. Nachdem der erste von uns von diesem Tentakel weggeschnappt wurde, hat Lotar die Chance ergriffen, Kakarott den Königsring weggenommen und dann wollte er ihn...und ich...ich...ich hab ihn...mit meinem Horn...und...und dann wurde Kakarott von dem Tentakel..." Hornis Stimme zitterte, in seinen leuchtenden Augen glänzten Tränen. "Schon gut, Horni." Vegeta legte seine Hand auf die Nüstern des Reittiers und streichelte sanft darüber. "Wir finden ihn." Mit einem Seitenblick zu Radditz, dessen Umrisse nur schwach von Horni beleuchtet waren, wiederholte der Prinz der Saiyajin flüsternd: "Wir finden ihn...ganz bestimmt." "Ich hoffe, dass du recht behältst...", entgegnete Horni. Er schien nicht überzeugt zu sein, von der optimistischen Einstellung von Vegeta. Der Saiyajinprinzenkrieger sah sich erneut um, stierte zu dem kreisrunden Ausgang und wieder zurück zu Nappa, der immer noch bewusstlos am Boden lag. "Wir müssen ihn hier herausholen, ansonsten wird er sterben...". "Meinst du, du kannst Nappa tragen?", fragte Radditz an Horni gerichtet. "Ist es nicht einfacher, wenn einer von euch ihn trägt?" "Sollte dieses Tentakelvieh wieder auftauchen müssen wir dich irgendwie verteidigen. Wir brauchen also unsere Hände", antwortete Vegeta. "Es wäre wirklich gut, wenn du das übernehmen könntest, Horni". Das kleine Einhorn tippelte auf den großen und massigen Saiyajin zu, betrachtete ihn genauer. "Hmm... Tragen wird schwierig. Aber ich kann ihn bestimmt irgendwie ziehen". "Ziehen, ja...?" Vegeta sah sich um. "Woher kriegen wir auf die Schnelle Seile?" Plötzlich zerrte Radditz an seinem royalen Umgang und riss einen Fetzen an diesem heraus. "Was zum Teufel fällt dir ein?!", fauchte der Prinz verärgert und konnte dem Impuls, Radditz eine runterzuhauen gerade noch so widerstehen. "Dein Umhang eignet sich perfekt als Seil... Er ist reißfest und widerstandsfähig", erklärte der Langhaarige derweil und drehte den langen Fetzen in sich, um aus ihm ein stabiles Seil zu machen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Radditz auf eine so sinnvolle Idee kam? Vegeta huschte ein minimales, zufriedenes Lächeln über die Lippen. Schnell hatten die beiden genügend Fetzen aus dem Umhang gerissen, um damit den schweren Nappa an Hornis Körper zu binden und kurz darauf machte Horni die ersten Versuche, Nappa zu ziehen. Dies gestaltete sich jedoch schwerer als gedacht. Zum einen, weil Nappa wirklich schwer war, zum anderen, weil es zu dem Ausgang eine kleine Anhöhe heraufging und somit Nappa noch schwerer wurde. Des Weiteren war Horni noch nicht ganz wieder bei vollen Kräften... "Man!", schimpfte das Einhorn angestrengt. "Das fühlt sich an wie Tauziehen! Könnt ihr mir nicht helfen?" Radditz eilte sofort zur Stelle und drückte gegen Nappas massigen Körper, um Horni den Anstieg zu erleichtern. Endlich bewegten sie sich vorwärts. Auch wenn Radditz die Nähe zu seinem Teamkameraden unangenehm war, war es nun mal unabdingbar ihm hier zu helfen. Und ein wenig Körperkontakt tat auch ihm gut, hatte er doch in den letzten Jahren nur Pech im Thema Liebesbeziehung gehabt und die allermeisten seiner Nächte allein verbracht... Vegeta ging derweil schon mal vor. Im Schein von Hornis leuchtender Mähne ging er bis zum Ausgang und sah vorsichtig hinaus. Dort sah er… einen weiteren tiefen Tunnel und grummelte vor sich hin. Musste er also wirklich warten, bis die drei hinter ihm aufgeschlossen hatten. Natürlich hätte er helfen können. Aber er war mit seinen Gedanken schon bei dem großen Vieh und dem Problem, auf das sie sich nun zubewegten. Er hatte wahrlich keine Lust auf diesem unwichtigen Planeten eine Niederlage einzustecken. Wenn sie doch nur mehr über das Teil wüssten. Mit Schnauben und Stöhnen schlossen Radditz und Horni endlich zu ihm auf und in dem leichten Leuchten setzten sie ihren Weg vorsichtig fort. Keiner sagte etwas. Es war, als würde die Bedrückung dieses Unterwasserkerkers sich auch langsam in ihre Gemüter fressen. Hin und wieder spiegelte sich in Hornis Leuchten die Wasserbewegung und warf irritierende und gespenstige Schatten um sie herum. "Dein Fell ist ja richtig flauschig", durchbrach Radditz die Stille mit einem Satz, der dümmer kaum hätte sein können, fand Vegeta. "Danke", sagte Horni. "Kakarott hat mir das auch immer gesagt. Deswegen hat er nicht nur einmal dicht an mich gekuschelt geschlafen." "Das will ich gar nicht wissen.", blaffte Vegeta dazwischen und ein kurzes, sehr betretenes Schweigen trat ein. Um die unangenehme Stille zu überspielen, fuhr er schnell fort. "Was ist denn dieser blöde Stern der Wünsche? Und kann er das? Wünsche erfüllen?" Nicht das er an so etwas geglaubt hätte, aber wenn, ja WENN es so etwas gäben würde, wäre das natürlich eine feine Sache, und vielleicht etwas mehr wert als das, was sie für Freezer hier erobern sollten. Allerdings waren Hornis Worte sehr ernüchternd und es hörte sich auch schon ziemlich erschöpft von seiner Last an: "Woher soll ich das denn wissen, mein Prinz? Wir waren halb betäubt und nicht bei Sinnen als wir hier unten ankamen." "Und sollten wir uns nicht lieber darum kümmern Kakarott zu finden?" "Bei allen Kräften. Manchmal frag ich mich echt, ob du oder Kakarott blöder ist! Sehr wahrscheinlich ist beides am selben Punkt." "Das war aber nicht nett.", beschwerte sich Horni ... ... mit der Stimme von Bra, die ihren Vater einmal mehr vorwurfsvoll ansah. "Vegeta soll doch lieb sein. Immerhin sind das seine Freunde." Vegeta sah seine Tochter an. Freunde? Wann hatte er die drei denn als des Märchen-Vegetas 'Freunde' bezeichnet? "Nun", begann er zu erklären, um das nicht alles wieder zurücknehmen zu müssen. "Der Prinz ist angespannt, weil er spürt, dass es bald sehr ernst wird und..." In diesem Moment wurde er abermals unterbrochen, weil Trunks und Goten lauthals hereingepoltert kamen und ihr Spiel bei ihnen fortsetzen. Bra presste die Lippen zusammen, stieß ein eigenartiges, quietschendes Geräusch aus, welches entfernt an ein Geräusch von Bulma erinnerte, bevor diese meist an die Decke ging. Oh man, hoffentlich fing seine Kleine jetzt nicht an zu weinen. Ihre Augen sahen schon danach aus. Vegeta setzte an etwas zu sagen, als Bra mit einer wütenden Stimme durch den Raum brüllte: "RUHE JETZT!!! PAPA ERZÄHLT EINE GESCHICHTE!!!" Nicht nur Trunks und Goten schauten nicht schlecht, auch Goku und Vegeta sahen Bra, die nun wütend und in bester Bulmamanier zu ihrem Bruder und dessen besten Freund starrte, an. Der Trubel, der vor einer Sekunde noch im Wohnzimmer der Capsule Corp. geherrscht hatte, war mit einem Mal verschwunden. Keiner der dort Anwesenden wagte es auch nur sich zu bewegen, geschweige denn die eingetretene Stille zu durchbrechen. Erst als das Glitzern in Bras Augen nachließ, sich ein zufriedenes Lächeln auf ihr Kindergesicht legte und sie sich wieder zu ihrem Vater wandte, traute sich Trunks die Stimme zu erheben. "Eine Geschichte?", fragte er neugierig. Vegeta blickte zu seinem Sohn und ahnte, worauf das gleich hinauslaufen würde, also übersprang er das Hin- und Her-Gefrage gleich. "Hinsetzen, zuhören, Klappe halten oder ihr verschwindet wieder." Nach einem Seitenblick zu Goten, dessen Augen zu leuchten begonnen hatten, nickte Trunks. In der nächsten Sekunde hatten sich die beiden Jungs auch schon auf das zweite Sofa, das um den Couchtisch herum stand, geworfen und starrten nun ebenso neugierig wie es Bra und Goku taten, auf den Prinzen. Dieser atmete in seinem Ledersessel einmal tief durch. Diese ständigen Unterbrechungen waren sowas von nervig. "Kakarott, würdest du den bisherigen Verlauf der Geschichte für Trunks und Son Goten zusammenfassen?" "Ich? Oh, na klar. Also...", begann der jüngere Vollblütler und verschaffte Vegeta ein paar Minuten Zeit, um sich zu sammeln und einmal in Ruhe darüber nachzudenken, wie er nun fortfahren sollte. Er war so weit von dem entfernt, was damals wirklich geschehen war, doch wenn er ehrlich war, war das gar nicht mal so schlecht. Radditz, Nappa und ihm war ohnehin nie etwas Gutes passiert. Die einzigen Triumphe, die sie erlebt hatten, waren lediglich das erfolgreiche Auslöschen ganzer Spezies gewesen, warum also sollte er nicht etwas Magie, Zauber und...Happy Ends...in seine eigene Vergangenheit packen? Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ihm das "Happy End" seines Traumes, den er vor einem Jahr gehabt hatte, in den Sinn kam. Als jedoch Kakarott in seinem Blickfeld auftauchte und er spürte wie eine absolut unangebrachte Röte auf seine Wangen kroch, schüttelte er schnell seinen Kopf und setzte sein finsterstes Pokerface auf während er den Worten seines Artgenossen lauschte. Nachdem Son Goku dann mit seiner Zusammenfassung geendet hatte, atmete Vegeta tief durch, bedachte alle nacheinander mit einem durchdringenden Blick und setzte schließlich die Geschichte fort: "Wie gerade erwähnt, spürte der Prinz, dass es bald ernst werden würde, weil sie nun entweder das Tiefseemonster finden und dagegen würden kämpfen müssen, oder weil sie hier unten in dieser Eisstadt irgendwann erfrieren würden, wenn sie ihre Energien nicht hochfahren konnten, die sie wie eine Heizung würde wärmen können. Immerhin würden sie sonst Gefahr laufen von einem Tentakel erwischt zu werden. Es war eine verdammt verzwickte Situation und dass Horni immer lauter schnaufte, weil ihm Nappa langsam, aber sicher in seinem geschwächten Zustand zu schwer wurde, machte es nicht besser. Schließlich traf er eine Entscheidung als sie an einer Art Raum vorbeikamen, der an eine Vorratskammer erinnerte. Er blieb stehen und drehte sich zu seinem Gefolge um. "Hört zu. Wir kommen so nicht weiter, deswegen werden wir jetzt folgendes tun. Horni, du wirst dich mit Nappa hier drin verstecken und dich ausruhen. Ihr könnt uns ohnehin beim Kampf gegen das Monster nicht helfen und wir müssten immer wieder darauf achten, dass es euch nicht erwischt. Radditz und ich werden die Suche fortsetzen. Irgendwelche Einwände?" "Was, wenn die Seebewohner uns finden, oder doch der Tentakel wieder auftaucht?", fragte Horni besorgt und schnaufend, weil er wirklich kaum mehr konnte. "Dann wirst du es uns wissen lassen, indem du deinen Sternenstaub zu uns schickst." "In Ordnung, mein Prinz.", antwortete Horni matt und zog Nappa das letzte Stück in den separaten Raum. Nachdem sich Radditz und Vegeta einen ernsten Blick zugeworfen hatten, eilten sie weiter in die nunmehr vor ihnen liegende Finsternis. Sie wussten, dass sie sich beeilen mussten. Der Zustand Hornis und die Tatsache, dass Nappa immer noch bewusstlos war, bereitete ihnen zusehends Sorgen. Dennoch gab es da ein anderes Problem, das ihr Fortkommen enorm erschwerte. Je weiter sie sich von Hornis leuchtender Mähne entfernten, umso schwieriger wurde es, überhaupt voranzukommen. Vegeta ging voraus und Radditz hielt sich an dessen Schulter fest, damit sie sich nicht verloren. Es kam nicht nur einmal vor, dass Vegeta blindlings in eine Eismauer krachte. So kamen sie einfach nicht weiter! Nach dem nächsten Zusammenstoß von der Nase des Prinzen mit einem Hindernis in der Finsternis, reichte es ihm. "Radditz...", kam es grollend aus seiner Kehle. "Ja, mein Prinz?" "Wir sind doch keine Feiglinge, oder?" "Nein, sicher nicht." "Warum schleichen wir dann weiter durch die Dunkelheit?!" "Aber wenn wir Licht machen, wenn wir unsere Energien erhöhen, dann-" "Ja, dann kommt der Tentakel.", unterbrach Vegeta den Saiyajin hinter sich. "Und was suchen wir?", fragte er weiter mit tiefer Stimme. Nach kurzer Bedenkzeit, antwortete der Langhaarige unsicher: "Du meinst also, wir sollten den Tentakel bewusst anlocken?" "Ganz genau. Wir wissen, was passieren wird, wenn wir unsere Energie erhöhen. Und genau das wird uns zum Vorteil gereichen.", erwiderte Vegeta voller Zuversicht. Genug des Versteckspiels. Es wurde Zeit. Zeit zu kämpfen! Zeit, diesem Monster, diesem Seevolk, dieser ganzen Unterwassserstadt den Gar auszumachen und im besten Fall Kakarott zu retten und diesen gefallenen Stern der tausend Wünsche in die Finger zu bekommen... Radditz und Vegeta begannen also damit, ihre Energien zu erhöhen. Leuchtende Auren umschlossen ihre muskulösen Körper. Das Lichtspiel tanzte um sie herum. Da Vegeta direkt vor einer Eiswand stand, die ähnlich einem Spiegel sein Ebenbild zurückwarf, huschte ihm ein süffisantes Grinsen über die Lippen. Ja, er gab wirklich ein gutes Bild ab, wenn er in Kampfstellung dastand, alle Muskeln angespannt, finsterer Blick und von einer leuchtenden Aura umschlossen. Er war immerhin auch der Prinz. Ein Bild von einem Mann. Gutaussehend, stark, intelligent... "VEGETA - PASS AUF!", brüllte Radditz auf einmal und konnte ihn im letzten Moment zur Seite reißen, sodass sie dem Angriff der Tentakel entgehen konnten. Durch seine Selbstbeweihräucherung hatte der Saiyajinprinzenkrieger beinahe völlig vergessen, weswegen sie das eigentlich taten. Zum Glück hatte Radditz ihn gerettet... Doch statt seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, riss Vegeta sich los und schnaubte nur genervt. "Schrei nicht so rum, Radditz! Ich bin nicht taub!" Sein Augenmerk lag allerdings schon wieder auf dem langen Tentakel, der sich vor ihnen aufbaute. Der Tentakel zog sich zusammen und zog seinen restlichen Körper in den Raum. In einem rasanten Wachstum befüllte das Ungeheuer den Raum und zeigte sein abscheuliches Äußeres. Es hatte acht lange, schleimige Tentakel mit reichlich Saugnäpfen besetzt. Sein Körper war allerdings recht klein. Ähnlich eines Oktopus aber mit einem schnabelartigen Maul in der Mitte, in dem unzählige, spitze Zähne lauerten. "Irgs! Das Vieh ist ja hässlich!" Radditz schüttelte sich angewidert. "Was hast du erwartet? Den Weihnachtsmann?" Vegeta schnaubte abermals, stieß sich vom Boden ab und stürmte mit einem Kampfschrei auf das Monster zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)