Hold Me von PandaKyoki ================================================================================ Kapitel 1: Gossip ----------------- Seit ihrer Kindheit war sie stets die Dienerin von Hera, der Königin der griechischen Götter. Anders kannte sie es kaum. Ihre Aufgabe war es Botschaften zu überbringen, den Befehlen ihrer Herrin folge zu leisten und im Fall eines Streites Wasser aus dem Fluss Styx zu holen und in ihrem goldenen Kelch zu füllen. Sollte ein Gott einen Meineid ablegen, würde dieser für ein ganzes Jahr schlafen und dürfte daraufhin 9 Jahre lang an keiner Versammlung teilnehmen. Auch sind diesem dann Nektar und Ambrosia verwehrt. Derweil war ihre jüngere Zwillingsschwester die Botin der Titanen, jedoch nach dem diese verbannt wurden nahm man ihrer Schwester die schillernden Flügel ab. Hätte Iris sich nicht für Arke eingesetzt, wäre sie sicherlich nach Tartaros verbannt, mit den Titanen. Seitdem Arke ihre Flügel verloren hat, ging es mit ihrer Gesundheit immer weiter nach unten. Iris kümmerte sich so gut sie konnte um ihre jüngere Zwillingsschwester, die den zweiten blasseren Regenbogen darstellte. Jeden Morgen weckte sie Königin Hera, brachte ihr das Frühstück, wählte ihre Kleidung und den dazu passenden Schmuck aus und frisiert ihr Haar. Hera konnte nicht zufriedener sein als solch eine treue Dienerin zu haben. Früher wandten sich alle Götter an Iris, wenn sie eine Botschaft übermitteln wollten. Jedoch seit dem Hermes geboren wurde geriet sie immer mehr in Vergessenheit. Ihr Dienste wurden kaum noch benötigt von den anderen Göttern und somit war sie meist an Hera gebunden. Manchmal kam sie sich wie ein Haustier vor, mit dem man machen konnte, was immer einem beliebt. Hera hielt sie dabei an der kurzen Leine. Sie hatte kaum Zeit für sich. Sobald sie mit ihren Aufgaben fertig war, sorgte Hera dafür, dass sie noch mehr zu tun bekam. Sie richtete das Schlafzimmer der Königin neu ein, plante und organisierte den Tagesablauf der eitlen Göttin. Ihre Herrin fragte sie dann eines Tages: „Kannst du Harfe spielen?“ Iris verneint dies und die Göttin blickte etwas kühl in ihren Weinbecher. „Wenn du es nicht kannst, dann lerne es! Ich will, dass du vor den anderen perfekt spielst. Du hast 3 Monate Zeit.“, war alles, was die hochrangige Göttin zu ihr sagte. Der eiskalte Blick der Königin ließ sie nicht widersprechen. Am selben Tag fing sie an zu lernen Harfe zu spielen, dabei war es der Herrin egal, ob ihre Finger dabei bluteten, solange sie bei den anderen angeben konnte. Sie duldete keine Fehler und auch kein Vernachlässigen ihrer anderen Pflichten. Nur zu gut wusste sie, dass diese sie ausnutze wegen ihrer kranken Schwester, jedoch beklagte sie sich nicht und tat, was von ihr verlangt wurde. Sie ging mit zwei Holzeimern zu einem Brunnen. Ihre Finger waren bandagiert und schmerzten fürchterlich. Ihr bodenlanges, glattes Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden. Die obere Haarschicht war weiß, während die untersten in den Farben des Regenbogens strahlten. Die junge jungfräuliche Göttin hatte es nicht leicht, jedoch verspürte sie keinen Hass gegenüber ihre Herrin, sondern nur tiefes Mitgefühl. Es tat ihr leid, wie ihr Mann ihre Herrin behandelte und wie er ihr jedes Mal fremd geht. Solch eine Beziehung wollte Iris niemals haben. Ihre Harpyien Schwestern und ihre Pflichten bereiteten ihr schon genug Stress. Arke sieht sie jedes Mal besorgt an, wenn sie erschöpft nach Hause kommt und sich noch um sie kümmert. Ihre Schwester wünscht sich, dass sie sich nicht so sehr abschuftet und sich ausruht. Jedoch war die Ältere ein rechter Sturkopf und setzte sich durch. Wenn Iris nach Hause kam, brachte sie immer etwas mit, das über war und keiner mehr aß. So konnte Arke wenigstens etwas essen. Iris ließ einen der Eimer in den Brunnen runter und zog ihn wieder hoch als sie sicher war das dieser voll war. Sie bemerkte nicht, wie ein goldenes Augenpaar sie dabei beobachtet. Danach ließ sie den anderen Eimer in den Brunnen gleiten. Es fiel ihr schwer zu atmen und ihre Hände schmerzten vom Ziehen des Seiles und des Gewichtes des Eimers. Sie schnaubte. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie war müde und erschöpft, jedoch konnte sie sich keinerlei Schwäche leisten. Gerade als sie die schweren Holzeimer tragen will, wurden ihr diese auch schon abgenommen. „Häh?“, kam es verwirrt von ihren blassen Lippen. Jedoch war da niemand zu sehen. Die Eimer schwebten in der Luft und sie versuchte diese wieder an sich zu nehmen, vergebens. Die Eimer bewegten sich dann Richtung Küche wo sie benötigt werden zum Kochen. Verwirrt sah sich Iris um und fragte sich, wie das sein konnte. Zuerst dachte sie das jemand ihr einen Streich spielen wollte, jedoch wäre es dann nicht sinnvoller gewesen die Eimer zu verstecken oder einfach zu leeren um sie zu ärgern. Stattdessen wurde ihr Arbeit abgenommen. Sie kannte an sich niemanden, der sich unsichtbar machen konnte. Die Götter konnten zwar ihre Gestalt verändern, aber sich unsichtbar machen? Dies würde nur gehen, wenn man einen bestimmten Gegenstand besaß. Außerdem gab es nur einen Gott, der dies konnte, mit einem bestimmten Gegenstand. „Ich glaube kaum, dass Lord Hades so was machen würde.“, dachte sie zu sich selber. Immerhin gab es keinen Grund dafür. Sie war nur eine Göttin niederen Ranges. Sie dachte nicht weiter darüber nach und machte sich daran, das Mittagessen zuzubereiten. Der eigentliche Küchenchef war abwesend und so war sie regelrecht gezwungen dessen Arbeit zu übernehmen. Die anderen Dienerinnen deckten derweil Tafel. Auch setzten sie Iris mehr unter Druck und hetzen sie regelrecht. Was dazu führte, dass sie kurz davor zusammenzubrechen. Bevor sie auf den Boden aufkommt, wurde sie von jemanden festgehalten. Die Mädchen machten sich über sie lustig und merkten nicht einmal, dass jemand anderes in der Küche war. „Lord Hades.“, sprach Iris als sie bemerkte, wer sie da festhielt. Die neckischen Nymphen verstummten sofort. „Ist es wirklich so amüsant jemanden zu hetzen der schon den ganzen Tag unter Spannung ist?“, seine Stimme war ruhig jedoch auch kühl. Die Nymphen wussten nicht so recht, was sie sagen sollten. „Ist schon in Ordnung. Immerhin haben sie ja recht, dass ich mich beeilen sollte. Bevor noch einer der anderen Götter sich beschwert.“, meinte Iris daraufhin und lächelte sanft. Vorsichtig ging sie einen Schritt von ihm weg, was ein großer Fehler war, denn ihr Kopf fing plötzlich an zu hämmern und ihr wurde schwindelig und ihre Beine gaben nach. Ohne zu zögern, hob der Gott der Unterwelt sie auf seine Arme. Den Nymphen ging die Kinnlade nach unten vor lauter Schock. Das Verhalten des Gottes war so untypisch. Selbst die junge Göttin des Regenbogens wusste nicht so wirklich, was sie davon halten sollte. Zephyr wollte mit Iris sprechen und sie drum bitten, ihn dennoch zu heiraten. Seitdem sie wusste, dass er etwas mit ihrer Harpyien Schwester Podarge sowie einem sterblichen Mann namens Hyacinth, wollte sie nichts mehr von ihm wissen. Er wusste, dass sie nichts von Fremdgehen hielt und dass Treue ihr sehr wichtig war. Dennoch tat er, was ihn trieb und verletzte sie dabei zutiefst. Was dazu führte, dass sie ihre Verlobung annullierte. Dabei halfen ihr Hera, Artemis, Athena, Demeter und Hestia dabei. Nervös ging er den Flur auf und ab. Seine Arme dabei hinter dem Rücken verschränkt. Er fluchte innerlich. Sein Vater war nicht gerade begeistert gewesen, dass die Verlobung aufgehoben wurde. Er war so sehr in Gedanken versunken, dass er kaum bemerkte, dass jemand an ihm vorbeiging. „Hast du schon gehört? Lord Hades soll Miss Iris getragen haben.“, sprach eine grün haarige Nymphen. „Oh ja, davon habe ich bereits erfahren. Ich frage mich nur, was Lord Hades sich dabei denkt, immerhin ist er verheiratet und nicht gerade der Typ Gott, der untreu ist.“, sagte eine blondhaarige Nymphe. „Ob Lady Persephone das gefallen wird, dies zu hören.“, warf eine blau haarige Nymphe ein und sie fingen an zu kichern. Momentan befand sich Persephone auf dem Olymp für 9 Monate. Die restlichen 3 Monate des Jahres würde sie in der Unterwelt bei ihrem Gemahl sein. Zephyr horchte regelrecht auf als er vernahm, dass Lord Hades ‚seine‘ Iris getragen hatte. Er biss sich dabei auf die Unterlippe. „Was fällt diesem Kerl ein, sie anzufassen?“, dachte er erbost und machte sich auf die Suche nach den beiden. Derweil würde das Gerücht umhergehen wie ein Lauffeuer. Hades ahnte nicht einmal, dass seine Tat zum heißestem Gerücht des Olymp wurde. Die junge Göttin hatte protestiert und wollte selbst laufen, wozu sie aber kaum in der Lage war. Er brachte sie zu Asklepios, dem Gott der Medizin und der Heilung. Er wollte, dass dieser die Göttin untersucht. Der Medizingott war etwas sprachlos, bei dem, was er vor sich sah, jedoch sagte er nichts dazu. Kaum hatte Hades sie auf einem Stuhl abgesetzt, machte sich Asklepios sofort an die Arbeit. Er stellt ihr auch einige Fragen, während er Iris untersuchte. Hades lehnte sich gegen den Türrahmen und hörte nebenbei zu. „Eindeutige kann es nicht sein. Du bist überarbeitet oder besser gesagt überfordert. Man hat dir so viele Aufgaben zugeteilt, wo du nicht einmal ruhen kannst. Sogar das Spielen einer Harfe wurde dir aufgebrummt und deine Finger gerieten in Mitleidenschaft.“, gab er ernst von sich. Das war nicht gerade ein kleines Problem. „Und was soll ich tun?“, fragt Iris ihn dann auch und hofft, dass sie nur etwas einnehmen muss, damit sie weiter machen kann. „Absolute Ruhe!“, kam es ernst und regelrecht streng von ihm. Ihr Gesicht verlor regelrecht an Farbe. Der Gedanke an Ruhe war verlockend, jedoch würde Hera dies kaum erlauben. „Aber Lady Hera braucht mich doch.“, gab sie verzweifelt von sich und einige Tränen rollten ihre Wangen runter. Asklepios und Hades warfen sich einen Blick zu. Sie konnten sich, denken, warum sie sich so sehr weigert. Hades kannte seine Schwester nur zu gut. „Ich rede mit ihr. Deine Gesundheit geht nun mal voran, da kann auch Hera nichts machen“, meinte Hades daraufhin. Jedoch glaubte sie kaum, dass er Hera überreden oder überzeugen konnte. „Ein anderes Umfeld wäre nicht schlecht. “, murmelte der Gott der Heilkunst und sprach weiter, „Wäre die Unterwelt dafür nicht eine gute Wahl. Immerhin lebt größten Teils nur Hades dort.“ „Aber was ist mit Arke? Ich kann meine kranke Schwester nicht so im Stich lassen.“, gab sie panisch von sich. „Sie kann mit.“, gab Hades monoton von sich, was die beiden anderen überraschte. So kannte sie ihn nicht. Er mag zwar wie ein Engel aussehen, jedoch war dem nicht so. Das war Iris sehr bewusst. Sie hatte ein Gespür dafür und hielt daher meist eher Abstand zu ihm. „Na dann, wäre das Problem wohl auch gelöst.“, meinte Asklepios zufrieden, „Es wäre besser, wenn du dich hinlegst, Iris. Ich und Hades werden derweil mit Hera reden. Sie wird es sicherlich verstehen, wenn wir zu Zweit es ihr klarmachen.“, versicherte der Gott ihr. Jedoch beruhigte es die Göttin kein bisschen. „Epione, Schatz?“, rief Asklepios dann aus dem Behandlungszimmer in den Flur hinaus. „Was ist mein Liebster?“, fragte seine Ehefrau, während sie das Zimmer betrat. „Würdest du so gut sein und darauf achten, dass sie sich ausruht?“, er seine über alles geliebte Ehefrau bittet. „Macht euch keine Sorgen, ich werde mich darum kümmern.“, sprach sie mit aller Ruhe und lächelte zuversichtlich. Sanft schob sie Iris in ein anderes Zimmer, wo sie sich hinlegen konnte. Epione war als Göttin der Schmerzlinderung bekannt. Sie und Asklepios ergänzen sich dadurch recht gut. Eher widerwillig legte sich Iris in das gemachte Bett. Ihr Gedanken kreisten sich um Hera und ihre Schwester. Sie fand keine Ruhe. „Ich hätte nicht gedacht, dass Lord Hades sich so sehr um jemand anderen als sich selbst sorgt.“, gab die braunhaarige Göttin von sich und setzte sich neben das Bett hin. Sie reichte Iris ein Glas Wasser und eine Tablette, was diese entgegennahm. Artig schluckte sie die bittere Pille und es dauerte nicht lange bis ihr die Augen zufielen. „Ich frage mich, ob das Gerücht stimmt, was momentan herumgeht.“, dachte Epione zu sich und glaubt, dass ihr Mann sowie auch Hades bald davon Wind bekommen werden. „Hoffentlich bekommt Persephone nichts von dem Gerücht mit, immerhin ist sie Hades Gemahlin.“, sie sah besorgt auf die schlafende Iris nieder. Sie glaubte kaum, dass diese eine Affäre mit dem Gott der Unterwelt anfangen würde, immerhin hatte sie etwas gegen Untreue. Jedoch kann dies sich ändern, wenn Liebe im Spiel ist. Sie hoffte nur, dass Aphrodite sich da raushält und den beiden keinen Ärger bereitete. Immerhin konnte die Beziehung der beiden als harmlos entpuppen und dass er ihr nur helfen wollte, da er merkte, dass sie sich zu viel aufbürdete. Sie ließ Iris in Ruhe schlafen. Derweil kümmerte sie sich um andere, die mit recht großen Schmerzen kamen. Sie konnte die Schmerzen zwar lindern, jedoch nicht heilen, wie ihr Mann. In der Zwischenzeit unterhielt sich Hades und Asklepios mit Hera, wobei eher zweiterer redete, während der andere nur schweigend zuhörte. Hades sah seiner Schwester an, dass diese nicht gerade begeistert war. Es passte ihr einfach nicht, dass ihre zuverlässigste Dienerin krank war und sich erholen musste. Eigentlich war Hades nur wegen Persephone auf den Olymp gestiegen. Er wollte sicher gehen, dass es ihr gut geht. Auf seinem Weg zu seiner Frau bemerkte er, dass es Iris nicht gut ging und wie sehr sie sich abrackerte für Hera. Er hatte sie für eine Weile beobachtet und sich sogar unsichtbar gemacht, um ihr die Eimer abzunehmen. Es war seltsam für ihn, so etwas zu tun. Jedoch dachte er sich bis jetzt nichts dabei. Er war regelrecht fasziniert von ihrer Treue, Loyalität und Zuverlässigkeit gegenüber seiner Schwester. Nur scheint seine Schwester dies nicht wirklich zu schätzen und in den Boden zu treten. Er wäre froh, wenn er so jemanden auf seine Seite ziehen könnte. Kurz weitete er seine Augen und fragte sich, was er da dachte und dass dies nicht sein Problem war. Jedoch überraschte es ihn, dass Hera nachgab und zuließ, dass sie in der Unterwelt sich ausruhte für eine Weile. Asklepios war sehr stur und hartnäckig, wenn es um eine kranke Person ging, da ließ er sich nicht einmal von einem höheren Gott einschüchtern. Auf ihrem Rückweg hörten sie von dem Gerücht, dass Hades und Iris eine Affäre hätten und sich heimlich trafen. Die Miene des Gottes wurde hart und sein Blick finster. Die Nymphen schluckten hart als er sich diesen näherten und bekamen Angst. „Wer hat euch solch einen Unsinn erzählt?“, fragte er die beiden Waldnymphen, die sich gegenseitig ihre Hände hielten und wagten es nicht ihn anzusehen. „Die Nymphen, die in der Küche zugeteilt wurden, meinten, dass sie euch mit Iris zusammen recht intim gesehen haben.“, erklärte die eine Nymphe ihm dann auch schon, wobei dem nicht so war. „Na toll.“, dachte er zu sich selber und strich sich die langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht. „Das hatte mir gerade noch gefehlt...“, murmelte er vor sich hin. Hades hoffte, dass Persephone nichts davon mit bekam, immerhin war sie auch etwas empfindlich, was so was betraf. Er kannte sie nur zu gut und dass sie sicherlich der kleinen Göttin Schaden zufügen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)