unser geheimer Treffpunkt von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein reiner Zufall gewesen. Touma war sich nicht einmal sicher, wie er an diesem einen Tag, als er einfach nur auf der Suche nach Inspiration gewesen war, zu diesem See ein Stück außerhalb der großen Stadt gekommen war. Er wusste nur, dass er in dem Moment, als er diesen Meerjungen gesehen hatte, zu fasziniert gewesen war, um ihn überhaupt zu vergessen. Seitdem sorgte er dafür, dass er immer, wenn er irgendwie ein wenig Freizeit hatte, auf sein Motorrad stieg und sich daran machte, dorthin zurückzukommen. Nicht immer traf er diesen Meerjungen, Haruka, wie er nach ein paar weiteren Treffen erfahren hatte, aber irgendwann hatten sie angefangen, eine bestimmte Zeit auszumachen. „Ich will was von dir hören, Touma“, sagte Haruka, während er sich gegen das Ufer gelehnt hatte, seinen Fischschwanz etwas über der Wasseroberfläche liegen hatte, der ein wenig türkis-grün war. „Ich wünschte, du könntest einfach zu unserem Konzert kommen“, erwiderte Touma, kratzte sich etwas über den Hinterkopf und lächelte verlegen. Immerhin konnte er nicht so einfach etwas vorspielen, wenn er nur Teil einer Rockband war. „Ich wünschte, ich könnte mit dir kommen …“, murmelte Haruka, legte ein wenig den Kopf schief, bewegte seine Hand über die Wasseroberfläche neben sich, „... ich meine, es geht nicht darum, dass ich nicht könnte. Sie finden es nicht einmal gut, wenn ich überhaupt an der Oberfläche bin.“ „Deine Familie ist ziemlich streng, huh“, erwiderte Touma, während er sich neben Haruka auf den Boden setzte und geradewegs in diese gelben Augen blickte. „Sie lassen nicht zu, dass ich auch noch gehe“, sagte Haruka ein wenig bitter lachend, „nicht nach Riku-nii-san.“ „Riku …“, flüsterte Touma, seufzte etwas mehr, „... du hast von deinem Bruder erzählt. Er lebt inzwischen draußen, oder?“ Haruka seufzte, rutschte ein Stück aus dem Wasser des Sees, legte eine Hand zu Toumas Wange. „Sorry … Touma.“ Touma seufzte, schüttelte den Kopf, beugte sich kurz zu ihm, um Haruka einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Ich weiß, dass du Riku keine Schuld gibst, weil sie jetzt noch mehr auf dich achten.“ „Ich finde irgendwann einen Weg“, sagte Haruka ruhig, lächelte ihn sanfter an, „Riku-nii-san hilft mir auch schon. Wir finden einen Weg, selbst wenn ich dafür meine restliche Familie auch aufgeben muss. Riku-nii-san hat es immerhin auch getan.“ „Warum kommst du dann nicht einfach jetzt mit? Was sollen sie tun?“, fragte Touma nach, sah nun eindeutig ernster zu ihm, „wie sollen sie dich aufhalten?“ „Sie können mehr tun, als du denkst, selbst wenn es an Land ist“, sagte Haruka mit einem ernsteren Blick, „sie werden nicht zulassen, dass sie nach Riku-nii-san auch mich an einen Menschen verlieren.“ Touma schluckte, nickte etwas verstehend. Er wusste eigentlich schon länger, dass es nicht so einfach war, immerhin hatte Haruka ihm das bereits erzählt. „Dennoch … will ich irgendetwas tun.“ „Du kannst nichts tun“, sagte Haruka seufzender, „nichts, außer warten. Zumindest noch nichts.“ „Okay“, sagte Touma schließlich, sorgte für einen Moment dafür, dass sich ihre Hände berührten, „du weißt, dass ich darauf warten werde, dich abzuholen, Haru.“ „Ich weiß, Touma“, sagte Haruka ruhig lächelnd, „ich weiß. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch, Haru“, sagte Touma daraufhin, grinste ihn an, bevor er sich langsam erhob, „und sobald es so weit ist, werde ich dafür sorgen, dass wir dir ein kleines Konzert geben.“ „Ich freu mich“, grinste Haruka ihn breiter lächelnd an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)