Unspoken von Tasha88 ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Zum wiederholten Male faltete Elsa den Zettel auseinander. Gebrauchsanleitung stand am oberen Rand, in japanischen Schriftzeichen. Ihr Blick huschte zu den Bildern. Zwei Striche, positiv. Ein Strich, negativ. Kein Strich, ungültig. Das kannte sie doch schon. Unsicher blickte sie auf das Stäbchen, das sie neben sich auf den Badewannenrand abgelegt hatte. Da klopfte es an der Türe. “Elsa? Alles in Ordnung?” “Ja, ist es. Frag nicht alle zehn Sekunden nach!” “Sicher?” “Mario!” “Ich verstehe nicht, warum ich nicht zu dir reinkommen darf.” “Weil ich nicht will, dass du dabei bist, wenn ich auf ein Stäbchen pinkle.” “Ich war auch bei allem anderen dabei, falls ich dich daran erinnern darf. Also …” Elsa verdrehte ihre Augen und unterdrückte ein lautes Seufzen. “Hör auf, so nervös zu sein.” “Was erwartest du denn von mir?” Sie war sich sicher, dass er direkt vor der Türe stand und seine Hände in die Luft warf, während er diese Frage stellte. “Dass du dich beruhigst. Das ist nur ein Schwangerschaftstest.” “Nur ein Schwangerschaftstest? Nur? Du hast das vielleicht schonmal erlebt, ich aber noch nie! Ich darf nervös sein, das ist mein gutes Recht!” “Oh Mario.” Nun musste sie ein Lachen unterdrücken. “Glaube mir, ich bin nicht weniger aufgeregt als bei meinem ersten Test bei Masaru und da haben noch ganz andere Gefühle eine Rolle gespielt.” Sie stand auf und kaum dass sie die Spülung betätigte, hörte sie erneut die Stimme ihres Ehemannes. “Darf ich jetzt reinkommen?” Einen Augenblick überlegte sie. “Nein”, entschied sie kurzerhand und ging zum Waschbecken um ihre Hände zu waschen. Mario nahm seine Wanderung vor der Badezimmertüre wieder auf. Er lief ein Stück nach links, drehte sich um, nach rechts laufen, umdrehen und das wieder und wieder. Oh Gott, war das normal? Er war so nervös und aufgeregt. Warum war Elsa nur so ruhig? Weil sie das tatsächlich schon einmal erlebt hatte? Und dann wollte sie nicht, dass er nervös war? Wenn er das abstellen könnte, würde er es doch machen! In dem Augenblick bewegte sich die Türklinke ihres Badezimmers und gleich darauf stand seine Ehefrau im Türrahmen. Mario erstarrte, als er erkannte, dass ihr Gesicht tränenüberströmt war und sie eine Hand auf ihren Mund gepresst hatte. Enttäuschung überkam ihn. Das war wohl die Antwort. “Oh Liebling”, gab er von sich und trat zu ihr, um sie an sich zu ziehen und zu trösten. Doch noch bevor er das tun konnte, wurde ihm klar, dass ihre Augen leuchteten. Es passte nicht zu ihren Tränen. Außer … Da hob sie ihm den Schwangerschaftstest entgegen, der eindeutig zwei Striche zeigte - positiv. “Wir werden noch einmal Eltern.” Einen Augenblick starrte Mario ungläubig auf den Test, ehe er wieder Elsa ansah, die ihre Hand hatte sinken lassen und man nun erkennen konnte, dass sie vor Freude strahlten. Ihre Tränen waren Freudentränen. Und dann riss er sie in seine Arm und hob sie hoch, ehe er sich mit ihr im Arm drehte und einen lauten Freudenschrei von sich gab. Sie würden noch einmal Eltern werden! Masaru würde ein Geschwisterchen bekommen. Er hielt inne und ließ Elsa auf den Boden sinken. Er sah sie mit leuchtenden Augen an. “Ich liebe dich”, brachte er hervor. Sie lachte. “Ich dich auch, Mario.” Und dann senkte er seinen Kopf, um seine Lippen auf ihre zu legen. Sie beide, sie waren doch die glücklichsten Menschen auf der Welt. ~~~Ende~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)