Der Hundefaktor von Centranthusalba (Ich glaube, mein Hund mag deinen Hund) ================================================================================ Epilog: -------- „Greeeeeegooooooor!!!“ Der Schulflur erzittert förmlich unter dem Ruf der beiden Mädchen, die atemlos auf ihr Opfer zustürmen. Gregor und Kevin, die gerade aus der Mittagspause zurückkommen, bleiben verwundert stehen. Mit offenen Mündern warten sie, bis die Mädchen nach Luft geschnappt haben, als es auch schon wie ein Wasserfall über ihnen hereinbricht: „Trifft sich Mario immer noch jeden Tag mit Elsa?“ „Gregor, du hast doch diesen Hund nicht wahr?“ Der Kickersstürmer starrt die beiden mit großen Augen an. „Öh, naja…“. Seine Hand wandert an seinen Hinterkopf. „Ja und ja.“ Er lacht unbehaglich. „Mädels, habt ihr es immer noch nicht begriffen, dass ihr keine Chance bei Mario habt?“ Kevin verschränkt die Arme vor der Brust und wendet demonstrativ sein Gesicht ab. Doch die kleine Ann winkt seinen Einwurf schnell ab. „Meinst du, wir könnten uns deinen Hund auch einmal ausleihen und mit ihm ausgehen, Gregor?“ „Also jede von uns?“, setzt Ellen schnell nach. Gregor sieht immer noch sprachlos von einer zur anderen. Seine Hand bleibt auf seinem Haarschopf liegen. „Wollt ihr den armen Hund jetzt unter euch dreien aufteilen? Der kommt am Ende ja ganz durcheinander“, protestiert Kevin. Da fällt ihm etwas auf. Verwundert mustert er die beiden Schülerinnen. „Wo ist eigentlich Wane?“ „Tse.“ „Phhhh.“ Die Mädchen verziehen schmollend die Gesichter. „Wane hat jetzt einen Freund.“ Die Art wie Ellen „Freund“ ausspricht erinnert Gregor an ihre Reaktion in der letzte Biologiestunde, in der sie einen Regenwurm sezieren mussten. „Ha! Wusste ich es doch!“ Kevin streckt triumpherend eine Faust in die Luft. „Seht ihr, ich wusste, dass es funktioniert. Super!“ Ann sieht ihn finster unter ihrer Brille hervor an. „Na, ich weiß nicht. Was ist daran super?“ „Falsche Schule“, erklärt Ellen. „Falscher Torwart“, ergänzt ihre Freundin. „Tse…“ „Treulose Tomate…“ Gregor sieht immer noch planlos von einem Mädchen zum anderen. Seine Haare sind inzwischen völlig verstrubbelt. „Und was hat Maradona…?“, beginnt er. „Na, ist doch ganz einfach!“ Wie eine Lehrerin hebt Ann ihren Zeigefinger vor die Gesichter der Jungen. „Mario geht mit dem Collie von deiner Freundin“, sie piekst Gregor strafend mit dem Finger in die Brust, „aus, um Elsa mit eurem Hund zu treffen.“ „Wenn wir dagegen mit Maradona ausgehen, hat Elsa keinen Grund rauszugehen“, führt Ellen die Erläuterung fort. „Und stattdessen wird Mario eine von uns treffen!“ Begeistert von ihrer eigenen Idee hüpfen die Mädchen in die Luft und klatschen in die Hände. „Und dann wird er sich in uns verlieben“ tönt es wie aus einem Mund. Sprachlos starren die Jungen auf die euphorische Tanzaufführung in ihrem Schulflur. „Meint ihr?“, murmelt Gregor. „Mädels, ich glaube, ihr habt da was falsch verstanden“, stellt Kevin trocken fest und schüttelt nur mit dem Kopf. „Kevin?“ Jemand tippt von hinten auf seine Schulter. Als er sich umdreht, blickt er in das grinsende Gesicht der dicken Chrissy. „Stimmt es, dass man mit einem Hund einen Freund findet?“ Dann schaut sie fragend zu Gregor: „Kann ich mir deinen Hund auch mal ausleihen?“ „Darf ich auch mal?“, meldet sich sogleich die nächste. „Was?!“ Kevin zieht den Kopf zwischen die Schultern und hebt abwehrend die Hände. „Hehehehe, ich glaube, ihr habt da wirklich etwas falsch verstanden.“ „Wieso falsch verstanden?“ Moni stemmt empört die Hände in die Hüften. „Du warst es doch, der hier in den letzten Tagen bei jeder Gelegenheit rausposaunt hat, dass er das ultimative Date-Geheimnis kennt, Herr Flirtdoktor!“ „Genau, und jetzt willst du nicht, dass wir es anwenden?!“ „Hast wohl Angst, dass keine mit dir ausgeht!“ „Mädels, Mädels!“, versucht Kevin die wogende Menge im Schulflur zu beruhigen, „Er hier hat doch nur einen Hund!“ „Und wir sind zuerst dran!“, schreien Ann und Ellen im Chor. Während Kevin von den schimpfenden Mädchen überrollt wird, tritt jemand neben den staunenden Gregor. „Was ist denn hier los?“, frag Elsa ihren Bruder. Gregor reibt weiterhin seinen Hinterkopf: „Ich habe wirklich keine Ahnung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)