Monster Rumble Resurrection von RaoulVegas ================================================================================ Resurrection ------------ 1 25. Dezember Wundervoll! Dieser seltendämliche, schwule Clown und diese noch dämlichere, arrogante Fledermaus sind ein für alle Mal Geschichte! Zerquetscht von einem tonnenschweren Eisenbahnwagon. Welch unverhofftes und doch so befriedigendes Ende. Zerquetscht wie das Ungeziefer, das sie ja auch sind. Oh, Verzeihung. Das sie ja auch waren, selbstverständlich. Innerlich kann Norris nur grinsen und Luftsprünge machen. Doch noch ist er nicht ganz am Ziel. Eine nervtötende Zecke muss er noch ausschalten, ehe er sich diese Stadt untertan machen kann. Und wer weiß, was dann noch alles geht. Heute Gotham und morgen die ganze Welt! Uih, bei der bloßen Verstellung wird ihm ganz kribbelig, was durch seinen derzeitigen animalischen, triebgesteuerten Körper nur noch begünstigt wird. Also nur nicht zu viel freuen, sonst leidet die Konzentration, und dass wollen wir doch nicht. Schließlich hat er noch diesen dümmlichen Rätselfreak vor sich, und der ist eine Ecke schwieriger zu erledigen. Doug will ihn nämlich als nächsten Wirt benutzen. Als menschlicher Ziegenbock regiert es sich auch so schlecht eine ganze Stadt. Aber in Gestalt des Riddlers wird es auch gleich viel lustiger. Denn wer würde schon glauben, dass dieser verhältnismäßig harmlose Schurke zu solch größenwahnsinnigen Taten fähig wäre? Womöglich ergibt sich ihm die Stadt sogar von selbst, wenn er den Leuten erzählt, dass er sowohl den berüchtigten Joker wie auch den selbsternannten Rächer Batman um die Ecke gebracht hat? Wenn er ihnen den Kopf des Clowns präsentiert, werden sie ihn unzweifelhaft als Helden feiern, der sie nach so endlos langer Zeit von diesem geisteskranken Geschwür befreit hat. Und erst dann wird er ihnen eröffnen, dass auch die Fledermaus durch seine Hand ins Gras gebissen hat. Dann, ja dann werden sie begreifen in welch mieser Lage sie sich eigentlich befinden. Das er ihr neuer Herrscher seien wird. Oh, ja! Das ist der reinste Wahnsinn! Noch irrer wäre höchstens noch die Vorstellung, wenn er Batman als neuen Wirt hätte nehmen können. Stell sich das nur mal einer vor. Batman hat den Joker und den Riddler ermordet, verstößt damit gegen seine jahrelangen Prinzipien und fordert jetzt die Stadt als seine Belohnung dafür ein! Oh, Gott, welch Vorstellung. Doch leider ist die Fledermaus jetzt nur noch Fledermatsch. Schwamm drüber, das Kerlchen hier tut es auch. Okay, aber jetzt erst einmal wieder konzentrieren. Nigma ist immerhin eine harte Nuss – geistig gesehen natürlich, körperlich ist er ein lächerliches Würstchen. Obgleich es jetzt, wo er seinen widerwertigen Lover verloren hat, durchaus einfacher seien dürfte. Dennoch ist Vorsicht geboten. Der Bengel ist gewieft und hat sicher noch ein paar Tricks drauf, Gefühle am Boden hin oder her. Die Verzweiflung in der Not darf man hier daher nicht unterschätzen. Auch das zahmste Tier beißt schließlich irgendwann zu, wenn es nur lange genug in die Ecke getrieben wird. Langsam streckt Norris nun also seine mentalen Finger aus und versucht damit, in Nigmas Verstand einzudringen. Allerdings kommt er nicht allzu weit, bis er auf eine seltsame Art Mauer stößt. „Was zum...“, setzt er an, wird dann aber schon von einer Flut aus Wörtern erstickt. Löse mir dieses Rätsel. Was ist...? Wer bin...? Wo muss...? Warum mache...? Weshalb brauche...? Wieso kann...? Löse mir dieses Rätsel! Was will...? Wer weiß...? Wo mag...? Warum tut...? Weshalb sage...? Wieso lacht...? Löse mir dieses Rätsel! Was kann...? Wer fragt...? Wo steckt...? Warum malt...? Weshalb kauft...? Wieso weint...? LÖSE MIR DIESES RÄTSEL!!! „Argh! Was soll denn das? Höhöhör sofort auf damit! Mir platzt gleich der Kopf...“, wimmert der Bock gepeinigt und versucht, seine mentalen Finger wieder zurückzuziehen. Zu seinem Schrecken muss er allerdings feststellen, dass er das nicht kann. Irgendwie hängt er in den wirren Gedanken dieses Kriminellen fest, kommt weder vor noch zurück. Überall sind Mauern – unendlich hoch und über und über mit Lautsprechern bestückt, die immer wieder dieselben Worte von sich geben – richtiggehend in sein Hirn hineinschreien. Löse mir dieses Rätsel. Wer bin ich...? Löse mir dieses Rätsel! Wer bin ich...? LÖSE MIR DIESES RÄTSEL!!! WER BIN ICH...??? „Nein, lass mich sofort frei, du Spinner!“, jammert Norris und hält sich den schmerzenden Schädel. Kraftlos fällt ihm dabei die Magnum aus der Hand, die er dem Rätselmeister an den Kopf gehalten hatte. „Dann löse mein Rätsel! Wer bin ich?“, kommt es flüsternd vom Brünetten. „Wie soll ich das denn machen? Das ist ein dummes Rähähätsel! Du musst mir schon einen Tipp geben, damit ich es löhöhösen kann!“, faucht Doug ungehalten, steht schwankend auf und versucht, sich von dem anderen zu entfernen, was ihm aber nicht gelingt, solange dieser seine mentalen Finger nicht freigibt. „Du brauchst keinen Tipp. Es ist eine ganz simple Frage, die dir jedes Kind in Gotham beantworten kann. Also, wer, verdammt noch mal, bin ICH?“, kommt es nun knurrend von Ed, während er ebenfalls aufsteht und unbemerkt die Pistole wieder aufhebt. „Ich weiß es nicht!“, kreischt Norris verzweifelt, während ihm ein Schwall Blut aus der Nase spritzt und er heulend versucht, sich zu entfernen. Oh, diese Kopfschmerzen bringen ihn noch um! „Die Zeit ist um, Mistkerl!“, grinst Edward verächtlich, völlig fern seines Selbst, und richtet die Waffe auf den Goatman. Seine Verzweiflung über den Verlust seines Freundes zeigt sich im Moment offenbar eher in aggressiver Wut statt in tiefer Trauer und Hilflosigkeit. Kurz darauf zerreißt ein Schuss die Stille des Bahnhofs und der Bock geht ungelenk zu Boden, hält sich das zerschossene Schienbein. „AH! Das wirst du mir bühühüßen!“, jammert er. Doch ehe er seine mentalen Finger noch einmal versuchen kann zu befreien, tauchen plötzlich Batman und Joker neben ihm auf, packen ihn grob an den Schultern und drücken ihn rücklings zu Boden. „Es ist vorbei, Flohfänger!“, gluckst der Clown. „Beende es, Nigma!“, harscht Bruce den Brünetten an, der die beiden nur mit fassungsloser Erleichterung betrachten kann. „Ihr – ihr lebt...?!“, stottert er. „Ja, mein Hübscher! Und jetzt verpass dem blöden Bock ein drittes Auge, bevor er sich losreißen kann.“, erwidert sein Gefährte gelassen. Ein paar Mal blinzelt der Ältere noch ungläubig, dann richtet er die Waffe wieder auf den Goatman. „Warte!“, kommt es erschüttert von dem Wesen. Angewidert verharrt der Angesprochene. „Was?“ „Sag mir wenigstens die Löhöhösung!“, bittet Doug ihn. In der Hoffnung, doch noch unbemerkt in seine Gedanken eindringen zu können. „Aber selbstverständlich. Ich bin...“, und ein Knall zerreißt die Stille, als Edward abdrückt. „...der...“, wieder ein Schuss. „...verdammte...“, noch einer. „...Riddler...“, und noch einer. „...verflucht noch mal!“, grinst Edward völlig geisteskrank und feuert abermals. „Nigma, verflucht...!“, setzt Batman an, doch Joker hält ihn zurück. „Hey, mein Hübscher! Von seinem Schädel ist nur noch Pudding übrig. Ich denke, es reicht, meinst du nicht auch?“, fragt er zuckersüß und versucht, seinen Freund von dem Abgrund zurückzuholen, an dem er gerade unzweifelhaft geistig zu stehen scheint. Schwer atmend hebt Ed den Blick, doch seine Augen sind seltsam leer – Norris hat es in letzter Sekunde doch noch geschafft, in seinen Geist einzutauchen, was der Brünette aber nicht mitbekommen hat, hält er sich doch noch im Hintergrund, bis der richtige Augenblick gekommen ist. Welcher genau jetzt ist! Und plötzlich richtet Edward die Waffe daher auf die Stirn des Clowns und betätigt wie von Sinnen den Abzug... 2 Überrascht reißt Joker die Augen auf und blickt direkt in den Lauf der Waffe, deren verborgene Kugel ihm in wenigen Sekundenbruchteilen das Hirn aus dem Schädel blasen wird. Er ist völlig perplex, kann sich nicht rühren, Batman ebenfalls nicht. Als der Abzug zurückgezogen wird, ertönt allerdings nur ein hohles Klicken im Lauf. Wütend verzieht Nigma/Norris daraufhin das Gesicht und drückt erneut ab – wieder nur das hohle Klicken. Allem Anschein nach hat er wohl all seine Kugeln für den Goatman verbraucht. Diese Tatsache will ihm aber nicht so recht in den Kopf, da er trotz alledem immer wieder den Abzug durchzieht. Die verzweifelten Bemühungen, seinem Liebhaber/Gegner das Leben aus dem Kopf zu pusten, veranlassen den Prinzen und den Dunklen Ritter allerdings dazu, sich wieder deutlich zu entspannen. Fast schon mittleidig werfen sich die ungleichen Rächer einen Blick zu, während Riddler/Norris weiterhin versucht, einen Schuss aus der leeren Waffe abzufeuern. Schließlich scheint er das Ganze doch noch zu begreifen und lässt die Magnum sinken. Wütend starrt er die Pistole an, als würde sie sich für ihr Versagen bei ihm rechtfertigen müssen. „Verdammt!“, schimpft er zähneknirschend und schleudert sie dann ins naheliegende Gleisbett. Sekunden später greift er sich schmerzlich an den Kopf und versucht krampfhaft, einen Schrei zu unterdrücken. Erschrocken wenden sich seine Mitstreiter wieder ihm zu. „Was hat er denn?“, fragt Joker nahezu aufgelöst. „Ich weiß es nicht...“, meint Bruce etwas überfordert. Nun stößt Riddler/Norris doch den Schrei aus, den er bis jetzt erfolgreich zurückhalten konnte, reißt weit die Augen auf, nur um einen Moment später ohnmächtig nach hinten in den Kies zu fallen... Letztendlich wurde er also doch entdeckt und von diesem miesen Rätselfreak erfolgreich vertrieben. Mit Worten regelrecht erschlagen und richtiggehend nach draußen geprügelt. Somit heißt es wohl endgültig Schluss für Doug... Er hat nicht mehr die Kraft, um einen der anderen beiden in Besitz zu nehmen, von der Gelegenheit dazu ganz zu schweigen. Nigma hat ihn mit all seinen wirren Gedanken viel zu fertig gemacht. Allerdings will der stolze Wissenschaftler das ganz und gar nicht hinnehmen. Es kann einfach noch nicht zu Ende sein. Es darf noch nicht zu Ende sein! Irgendetwas muss ihm einfallen, und zwar sehr schnell. Im Moment ist er schließlich nicht mehr als eine körperlose Seele, die hilflos herumirrt. Er hat nur wenige Augenblicke, ehe er sich ganz auflösen und unverrichteter Dinge im Nirwana verschwinden wird. Aber das darf nicht sein, das darf einfach nicht sein! Doch dann wird auf einmal alles schwarz... 3 „Es ist Morgen...“, kommt es angetan vom Prinzen und er betrachtet das Schauspiel am Horizont, als hätte er so etwas zuvor noch nie gesehen, obwohl sich die Sonne auf der ganz anderen Seite befindet und ein viel spektakuläreres Bild abgibt. Doch der Dunst, der die erwachende Stadt so friedlich einhüllt, ist einfach nur zu schön. Ein sanftes Lächeln legt sich auch auf Batmans Züge. Allerdings trüben schwere Wolken den schönen Anblick in der Ferne und sie ballen sich immer dichter zusammen. „Schnee...“, haucht Edward plötzlich und blickt in den Himmel hinauf. Sekunden später landet eine dicke Flocke genau auf seiner Wange, schmilzt dort und rinnt wie eine Träne daran herab. Ihr folgen weitere, und innerhalb von Minuten ist alles um sie herum weiß. „Scheiße!“, entkommt es dem Clown hektisch. „Was ist?“, will sein Freund besorgt wissen, und auch Batmans Muskeln spannen sich kampfbereit an. „Weihnachten. – Heute ist Weihnachten!“, platzt es dann breit grinsend aus dem Verrückten heraus. Bruce´ Mundwinkel zuckt bei seinen Worten erneut hoch. „Er hat recht. Heute ist der Fünfundzwanzigste.“ „Unglaublich, dass wir das überhaupt noch erleben dürfen!“, erwidert Riddler seufzend. Lächelnd hocken die drei noch eine Weile im immer dichter werdenden Schneetreiben und werden sich dessen allem vollkommen bewusst. Als die Kälte sie dann schon beinahe völlig ausfüllt, erheben sie sich und stapfen zum Batmobil zurück. Schnee überzieht die schattengleiche Oberfläche des einschüchternden Wagens und lässt ihn vollkommen unwirklich erscheinen – fast wie ein schlafendes Tier in einem tiefen Winterwald. „Lasst uns zurückfahren, bevor die Straßen völlig verstopft sind.“, meint Bruce und öffnet die Tür der Fahrerseite. 4 Stimmen, da sind eindeutig Stimmen. Er kann sie hören. Leise zwar, wie aus der Ferne, aber in dieser klirrenden Kälte klar und deutlich. Oh, es ist so schrecklich kalt. Doch warum ist das so? Vorher hat er doch nicht so gefroren. Immerhin hat er doch ein Fell, oder nicht? Er ist doch ein verdammter Ziegenbock! Schwerfällig versucht er, die Augen zu öffnen. Allem Anschein nach ist er ja doch noch nicht ins Nirwana entschwebt. Aber warum? Oh, so viele Fragen, auf die er keine Antwort weiß. Das würde diesem selbstverliebten Rätselheini sicher sehr gut gefallen. Der würde sich glatt schlapplachen, das dumme Arschloch. Seine Augen wollen sich auch nicht wirklich öffnen lassen. Bei dem einen schafft er es schließlich, das zweite weigert sich im Moment noch entschieden, doch das ist nicht so wichtig. Die Welt vor seinem einem Auge ist sehr weiß, er kann gar nichts erkennen. Ist er womöglich blind geworden? Er blinzelt ein paar Mal, dann fokussiert sein Auge langsam doch noch etwas. Das ganze Weiß entpuppt sich als Schnee, auf den er da starrt. Norris war auch so, als hätte er eine der Stimmen sogar etwas über Schnee sagen hören, also ist das wohl okay. Wie es scheint, liegt er auch auf dem Boden. Jeder Knochen im Leib tut ihm weh, was daher wohl kein Wunder seien dürfte. Doch warum empfindet er Schmerz, wo er doch nicht mehr als eine körperlose Seele ist? Plötzlich reißt er weit die Augen auf. Es ist eine sehr heftige Reaktion, gleichermaßen die Erkenntnis, sodass sich ihr sogar das zweite Auge fügen muss, auch wenn es nicht ganz so weit hochschnellt, was ihm einen eher verdatterten Ausdruck verleiht. Der einzige Grund, warum er Schmerzen spüren kann, kann nur einer sein: Das seine Seele im letzten Moment doch noch einen neuen Wirt finden konnte! Eine endlose Erleichterung schwappt über ihn hinweg. Es besteht also doch noch Hoffnung, dass er seine heißersehnte Rache bekommen wird und sich die Stadt aneignen kann. Das ist sehr gut. Die Stimmen, die er gehört hat, waren dann ganz sicher die seiner drei Widersacher. Sie klangen zu friedlich, um in Sorge bezüglich einer von ihnen zu seien. Also hat Norris ganz sicher keinen von ihnen in Besitz genommen. Doch wer ist dann der Unglückliche? Vorsichtig versucht er, sich zu bewegen. Daraufhin breitet sich an so vielen Stellen in seinem neuen Körper ein stechender Schmerz aus, dass er einen Aufschrei gerade noch so verhindern kann. Sein neuer Wirt scheint also nicht in bester Verfassung zu sein. Egal, solange er nur irgendwie auf die Beine und in sein Labor kommt, dann kann er sich sicher helfen oder einen anderen Wirt finden. Nun vernimmt er das tiefe Brummen eines Motors. Der Wagen befindet sich gar nicht so weit weg, doch nun setzt er sich in Bewegung und scheint den Bahnhof zu verlassen. Gut, dann ist Doug diese drei Trottel erst einmal los. Sollen sie nur ihr dümmliches Weihnachten feiern, von dem sie da gefaselt haben, und sich in Sicherheit wiegen. Denn schon bald werden sie sich diesen Tag noch sehnlichst zurückwünschen! Oh, ja. Norris wird ein paar neue Monster züchten, sodass die letzten dagegen wie Schoßhüdchen wirken werden! Jetzt weiß er ja auch, wie er es anstellen muss, also wird es sicher schneller und vor allen Dingen besser gehen. Und dann wird er sie hinterrücks überfallen und in der Luft zerreißen! 5 Bevor er sich allerdings diesem überaus erregenden Gedanken hingeben kann, muss er erst einmal auf die Füße kommen. Das ist jedoch weit leichter gesagt als getan. Wo befindet er sich hier eigentlich? Höchstwahrscheinlich noch auf dem Rangierbahnhof, sonst hätte er die drei Trottel ja auch nicht hören können. Doch hier ist es sehr beengt, zudem dunkel. Nur an einer Seite, direkt vor seinem Gesicht, kann er nach draußen in den Schnee blicken. Unter ihm ist jedoch nackter Boden, gefroren durch die Kälte und mit einigen alten Blättern übersät, die der Wind im Herbst hereingeweht hat, sonst nichts. Schön, er muss hier also erst mal raus. Sehr vorsichtig und überaus langsam dreht er sich nun auf den Bauch herum. An seinen, von der Kälte schon fast völlig tauben, Händen entdeckt er dabei fingerlose Handschuhe, die schon weit bessere Tage gesehen haben und somit in mehr als nur einer Hinsicht vollkommen nutzlos wirken. Sein Körper scheint zudem in eine Art Mantel gehüllt zu seien. Doch so dünn wie der Stoff ist, muss es sich dabei wohl eher um einen Trenchcoat handeln. Also kein Wunder, dass er friert wie ein Hund. Schwerlich drückt sich Doug nun etwas hoch, sodass er die Knie unter sich ziehen kann, was neue Schmerzwellen durch seinen Körper schickt. Wie lange hat sein Wirt hier eigentlich schon gelegen? Oder ist das etwa der Normalzustand? Dann ist der arme Tropf wahrlich nicht zu beneiden, kann vermutlich sogar froh sein, von Norris übernommen worden zu seien. Doch die Antwort darauf findet er vielleicht, wenn er hier rauskommt. Somit fängt er nun an zu kriechen. Ein wahrlich unglaubliches Unterfangen, welches sein körperliches Befinden keineswegs positiv beeinflusst. Es scheint daher Stunden zu dauern, bis er endlich völlig erschöpft im Schnee zusammenbricht und angesträngt atmet. Seine Lungen brennen dabei wie Feuer und ein schwerer Husten schüttelt ihn minutenlang durch. Das ist keineswegs gesund. Seine Lippen sind aufgesprungen, blutverkrustet und taub. Seine Zunge fühlt sich pelzig an, viel zu groß für den Mund. Seine Zähne schmerzen von der kalten Luft, die er röchelnd einatmet. Und da ist dieser Durst. Gar schrecklicher Durst. Aber nicht nach Wasser, wie er verwundert feststellt. Es ist ein nahezu noch primitiverer Durst, falls so etwas überhaupt möglich ist: Das Verlangen nach Alkohol! Oh, weh. Norris ahnt Schlimmes. „Ich stecke wohl in irgend so einem bemitleidenswerten Penner...“, krächzt er. Beim Klang seiner Stimme läuft ihm ein Schauer über den Rücken. Sie klingt kratzig, fast weinerlich und nicht ganz deutlich. Seinem Empfinden noch liegt das aber nicht an irgendeinem Restpegel, sondern daran, dass ihm ein paar Zähne fehlen. Mit angewidert verzogener Miene schiebt er seine widerliche Zunge durch den Mund. Sie offenbart ihm ein wahres Schlachtfeld. Mindestens vier Zähne fehlen, hauptsächlich vorne. Außerdem schmerzen die meisten anderen, zwei oder drei scheinen auch noch locker zu seien. Sie werden vermutlich nur noch von dem ekelhaft dicken Belag und dem geschollenen Fleisch an ihrer Stelle gehalten, welche sich durch den ganzen Mund zu ziehen scheinen. „Oh, Mann, da wäre ich ja lieber krepiert...“, gibt Doug mitleidig von sich und versucht, sich schwerlich aufzurichten. Und wie das alles wehtut! Wenn es ihm nicht irgendwie gelingt, sich etwas besser fortzubewegen, wird es unzweifelhaft nicht mehr lange dauern, bis er tatsächlich ins Gras beißt... Er muss dringend raus aus der Kälte. Quälende Minuten, die sich eher wie Stunden anfühlen, vergehen, ehe er endlich aufrecht sitzen kann. Sein Atem geht in schweren, kratzigen Stößen, die ein erneutes Husten auslösen, das tief in der Brust schmerzt. Aber diese Tatsache muss er jetzt erst einmal außer Acht lassen, auch wenn es noch so brennt. Seine Gedanken müssen frei für seine Rache sein und dürfen sich nicht von all diesen unschönen Gebrechen ablenken lassen. Zumindest hat sein Wirt noch nicht aufgegeben. Doug kann spüren und auch in seinen Gedanken lesen, dass er zwar sehr unglücklich über seine Situation ist – was ihn vermutlich auch zum Trinken treibt –, doch er ist bereit zu kämpfen. Er will nicht sterben, solange es noch einen Morgen gibt. Immerhin ein kleiner Trost für den ehemaligen Wissenschaftler. Nachdem die meisten Schmerzen erst einmal wieder etwas abgeklungen sind und sich sein Atem allmählich beruhigt hat, blickt sich Norris ein wenig um. Der Schneefall ist inzwischen sehr dicht und hat sein kümmerliches, neues Dasein schon fast in einen lebendigen Schneemann verwandelt. Daher schüttelt er sich etwas schwerlich, um sich von dieser Last zu befreien, und dreht dann langsam den Kopf von einer Seite zur anderen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zu seiner Linken kann er den herabgestürzten Wagon sehen, der eigentlich das kalte Grab dieser beiden Volltrottel hätte darstellen sollen. So ein verdammter Mist aber auch! Mehr als Kopfschmerzen hat ihm diese Aktion leider nicht gebracht. Wie, in aller Welt, ist es ihnen nur gelungen, dem zu entgehen? Diese Frage wird er so schnell vermutlich nicht beantworten können, und im Moment ist es ihm auch reichlich egal. Er muss jetzt erst einmal über viel wichtigere Dinge nachdenken. Auf der rechten Seite kann Doug die Lok erkennen, mit der er vorher versucht hatte, die selbsternannten Rächer zu überfahren. Sie liegt wie ein totes Tier auf der Seite. Ihre restlichen Wagons drapieren sich wie ein Schwanz um den stählernen Kadaver. Schnee bedeckt das Ganze und verleiht ihm noch mehr das Aussehen eines elendig krepierten, mechanischen Lebewesens. Von den Schienen, die kreuz und quer über das Bahnhofsgelände verlaufen, ist bei dem hefigen, weißen Treiben schon nichts mehr zu sehen. Der kalte Mist ist inzwischen mehr als knöcheltief, und es sieht nicht aus, als würde es bald nachlassen wollen. Im Gegenteil, es wird immer mehr. Norris ahnt es noch nicht, doch gegen Mittag wird Gotham unter nahezu zwanzig Zentimetern Schnee begraben liegen, und dass fast bis Neujahr. Der Schwarzhaarige gibt ein schweres Seufzen von sich. Sein Plan war so gut und alles lief anfangs auch so perfekt. Er kann beim besten Willen nicht begreifen, wie ihn diese Idioten so vorführen konnten und er sein Dasein jetzt in diesem menschlichen Wrack fortführen darf, bis ihm einfällt, wie er das ändern kann. Vielleicht war es ja Schicksal oder eine höhere Macht? Ganz egal, er wird sich dem widersetzen, und zwar gewaltig! Ein weiteres Mal schüttelt er sich den Schnee vom Leib und dreht sich dann herum, um endlich festzustellen, unter was er da eigentlich zu sich gekommen ist. Seine trüben Augen fallen auf ein kleines Holzhaus. Auf einem Schild über der Tür steht in Großbuchstaben Büro. Darunter, etwas kleiner, steht das Wort Warenverwaltung. Der Obdachlose, in dem Norris zu sich gekommen ist, hat unter der Veranda gelegen, die sich vor der Tür erstreckt. Auf den schlichten Holzplanken stehen zwei Plastikstühle, auf denen vermutlich die Arbeiter sitzen, bis die Loks mit ihren Waren zum Stillstand gekommen sind, oder sie warten einfach nur darauf, dass überhaupt ein Zug eintrifft. Das Häuschen benutzen sie dann bestimmt auch zur Überwachung des Ganzen. Dort stehen vermutlich viele Ordner, in denen die ganzen Ein- und Ausfuhren dokumentiert sind. Sicher gibt es da auch eine Kaffeemaschine. Das wäre ein herrlicher Gedanke, um sich etwas aufzuwärmen. Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es da auch ein Klo, denn sonst ist hier weit und breit nichts als Ödland, das von unzähligen Schienen, Loks und Wagons eingenommen wird. Durch den ganzen Lärm, den der Kampf verursacht hat, ist hier allerdings niemand aufgetaucht. Doug meint sich auch zu erinnern, dass diese Möchtegernhelden irgendwas davon gesagt hätten, dass wegen des Wetters hier keiner arbeitet würde und sie froh darüber seien, dass somit niemand verletzt werden kann. Zudem sind heute und morgen Feiertage, da wird ganz sicher auch niemand hier sein. Und wenn es so weiter schneit, erst recht. Somit hat Doug also alle Zeit der Welt, um irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Dennoch wird er es, wenn irgend möglich, nicht darauf anlegen, solange hierzubleiben. Das schlechte Wetter und die Tatsache, das Weihnachten ist, spielen ihm dabei sogar in die Hände. Die meisten Leute sitzen Zuhause bei ihren Familien am warmen Ofen und denken gar nicht daran einen Fuß vor die Tür zu setzen. Das heißt, dass sich Norris ziemlich frei bewegen kann. Und sein neuer Körper begünstigt das Ganze zudem auch noch. Meint es das Schicksal also vielleicht doch nicht so schlecht mit ihm? War diese Niederlage womöglich vielleicht sogar von einer höheren Macht beabsichtigt, damit er nun etwas viel Größeres erschaffen kann? 6 Abermals scheint es Stunden zu dauern und zudem auch noch literweise Schweiß zu kosten, um auf die Füße zu kommen. Das Erklimmen der drei Stufen die Veranda hinauf, gleicht dabei einer echten Klettertour, doch schließlich steht Norris vor der Tür der kleinen Holzhütte. Dort entdeckt er den Zettel, dass niemand hier ist, schenkt ihm aber keinerlei Beachtung. Stattdessen versucht er die Klinke. Sie lässt sich problemlos niederdrücken, doch die Tür öffnet sich nicht. Mit grimmiger Miene mustert Doug sie, als könne er sie somit zu etwas anderem überreden. Langsam hebt er den Blick und lässt ihn einmal am Rahmen entlangwandern. Er will schlicht und einfach nicht wahrhaben, dass sein mühevoller Aufstieg völlig umsonst gewesen seien soll. Die Zarge steht an keiner Stelle über, sodass man auf ihr eventuell einen Ersatzschlüssel deponieren hätte könnte. Außer den zwei Stühlen befindet sich auch nichts anderes auf der Veranda. Also kein Blumentopf, in den die fleißige Hausfrau einen Schlüssel tun würde. Mist! Und jetzt? Dann fällt dem Schwarzhaarigen allerdings auf, dass der Rahmen der Tür ganz verzogen ist, vermutlich durch die Kälte, ist ja alles nacktes Holz. Vielleicht ist sie also doch nicht abgeschlossen, sondern klemmt bloß? Also sammelt Norris alle Kraft zusammen, die es in diesem Körper nicht zu geben scheint, und wirft sich dann mit der Schulter gegen das Holz. Die Tür gibt ein kreischendes Knarren des Protestes von sich, zittert in ihrer Halterung, rührt sich aber nicht. Missmutig starrt Doug die Tür an und reibt sich die schmerzende Schulter. Vielleicht sollte er das Ganze doch lieber aufgeben und zu seinem Labor gehen? Der Weg dorthin ist zwar nicht weit, aber bei dem Wetter nicht gerade einfach. Hinzu kommt seine miese Verfassung, derer er sich nun noch mehr bewusst ist, jetzt, wo auch seine Schulter pocht. Ein verstimmtes Seufzen verlässt seinen Mund und er wendet sich zum Gehen um. Im Nachhinein ist er echt froh, dass er sich diesen Platz für den letzten Kampf ausgesucht hatte. Immerhin befindet sich der Hafen, und somit auch sein Labor, auf der anderen Seite des Bahnhofs. Langsam setzt er einen Fuß vor den andren und steigt die drei Stufen der Veranda wieder herunter. Dabei fühlt er sich, als würde er auf rohen Eiern laufen, doch zumindest bleibt ihm ein Sturz erspart. Norris hofft, dass das auch für den Rest des Weges gelten wird, denn sollte er fallen, wird er vermutlich ohne Hilfe nicht mehr aufstehen können – und bei diesem Wetter treibt sich sicher niemand freiwillig am Hafen herum, erst recht niemand, der eine hilfsbereite Ader vorzuweisen hat. Nachdenklich und auf jeden einzelnen Schritt konzentriert, stapft er durch den knöcheltiefen Schnee. Ein steter Wind fährt ihm in die steifen Glieder und macht das Vorankommen nicht gerade leichter. Nicht zum ersten Mal wird ihm daher bewusst, wie bescheiden sein Wirt doch gekleidet ist. Nun fallen ihm auch dessen Schuhe auf. Falls man dergleichen überhaupt so bezeichnen kann. Der rechte ist sehr durchgelaufen, die Sohne hat sich an mehreren Stellen gelöst. Das Ganze wird halbherzig von einer Unmenge an Schnürsenkeln zusammengehalten, von denen viele auch nur noch durch die Anwesenheit ihrer Nachbarn eine Verbindung zueinander haben. Um den linken ist es noch schlimmer bestellt. Dort gibt es gar keinen Schuh im eigentlichen Sinne. Norris kann eine Socke spüren, die an mehreren Stellen Löcher aufweist. Sie ist mit einer dicken Schicht aus Zeitungspapier umwickelt, das bei dieser Witterung völlig durchnässt und schon teilweise gefroren ist. Gekrönt wird das Gebilde wieder durch taktisch angebrachte Schnürsenkel. Kein Wunder also, dass Doug keinerlei Gefühl mehr in den Füßen hat. Zitternd schlingt er die dürren Arme um den Körper und stapft verbissen weiter. Trotz der Tatsache, dass der Hafen hier gleich um die Ecke liegt, braucht er dennoch fast eine Stunde, um den Container zu erreichen, in dem sich sein Labor befindet. Und das ist längst noch nicht das Ende seines Weges... 7 Eine ganze Weile bleibt er, trotz der nagenden Kälte, die sich immer tiefer in seinen fast schutzlosen Körper hineinfrisst, vor dem Container stehen und starrt ihn ungläubig an. Die Tür ist verschlossen, irgendwie jedenfalls. Sie ist allerdings so dermaßen verbogen und mit tiefen Kratzspuren übersät, dass es ihm eiskalt den Rücken hinabläuft. Dunkel, sehr dunkel kann er sich daran erinnern, dass seine Monster ein Unglück hervorgerufen hatten, bei dessen Resultat er mit dem Goatman verschmolzen war. Sein menschlicher Körper kam dabei zu Tode, was er erst viel später realisiert hatte, nachdem ihm bewusst geworden war, dass sich seine Seele in diesem dummen Bock befindet. Welch eine schreckliche Nacht das doch war... Was ihm als nächstes ins Auge fällt, ist gelbes Polizeiabsperrband. Es ist nicht mehr viel davon übrig. Der Wind und die Kälte haben das meiste davongetragen. Dennoch wird Doug dadurch bewusst, dass die Bullen wohl sein Versteck gefunden haben. Vermutlich hat er das Batman und seinen zwei Musketieren zu verdanken. Mit einem Knurren nähert er sich nun der verbogenen Tür und zieht sie auf. Das geht hier viel leichter, da sie kaum noch verankert ist und sich allem Anschein nach niemand die Mühe gemacht hat, sie irgendwie zu versiegeln. Das vermittelt ihm ein ziemlich schlechtes Gefühl, was er im Inneren vorfinden wird... Dieses Gefühl wird auch nicht endtäuscht. Als die spärlichen Reste der Beleuchtung anspringen, ist praktisch nichts mehr da. Der gesamte Container ist leer! Mit offenem Mund sieht sich der Schwarzhaarige um und kann es dennoch nicht fassen. Sein Lebenswerk einfach so verschwunden. Dass kann doch alles einfach nicht wahr sein! Was soll er denn jetzt bloß machen? Diese Frage kann er zur Abwechslung allerdings doch einmal beantworten. Denn eine Kleinigkeit haben die Bullen übersehen: Eine winzige Kamera ganz oben in der Ecke des Containers, die seine Forschung aufzeichnen sollte. Sie scheint auch noch in Betrieb zu seien. Ihr rotes Lichtchen blinkt stumm ihn den vorherrschenden Schatten dort oben. Mit ihrer Hilfe kann er also sicher herausfinden, was hier in seiner Abwesenheit vorgefallen ist. Sein Computer und dergleichen sind allerdings weg, sodass er sich die Aufzeichnungen hier nicht ansehen kann. Doch das ist kein allzu großes Problem. Eine Kopie davon wird an einen zweiten Computer gesendet, der bei ihm Zuhause steht. Naja, Zuhause ist ein ziemlich hochtrabendes Wort für einen Raum, der sich in einem geheimen Keller unter einer verlassenen Lagerhalle befindet. Doch immerhin hat er dort alles Nötige. Sogar eine Dusche! Und was noch viel wichtiger ist: Dort befinden sich auch Kopien seiner gesamten Forschung. Also ist nicht alles verloren, nur weil die Polizei hier alles mitgenommen hat. Erleichterung macht sich in ihm breit, dennoch schwappt ein Hauch Melancholie über ihn hinweg. Doug hat gern hier gearbeitet und jetzt ist alles futsch. In seinem Zimmer wird er bei Weitem nicht so gut arbeiten können. Dafür ist es zu eng. Doch wenn er sich geschickt anstellt und vorsichtig ist, kann er seine Arbeit sicher in die Lagerhalle oberdrüber verlegen. Dort ist massig Platz. Das Ganze ist also beschlossene Sache. Fast schon beschwingten Schrittes dreht er sich herum und verlässt den Container ein für alle Mal. 8 Die Lagerhalle befindet sich glücklicherweise auch hier am Hafen, sodass es nicht allzu lange dauert, sie zu erreichen. Doch damit sind seine Kräfte nun auch wahrlich erschöpft. Heute wird er daher wohl nichts mehr zustande bringen können. Aber das ist absolut nicht schlimm. In seinem bescheidenen Domizil angekommen, entsperrt er den Computer und ruft die Datei der Kamera auf. Wie weit wird er wohl zurückgehen müssen? Seine Finger gleiten über die Tasten und dann beginnt das Video abzuspielen. Zu sehen sind die wenigen Momente vor dem Unglück. Doug sieht, wie seine Monster unruhig werden. Dann löst sich das Stromkabel von der Decke und fällt direkt auf den Käfig des Goatman, an dem er gerade steht, um ihm die letzte Injektion zu verabreichen. Der gewaltige Ladungsblitz ist so grell, dass das Bild der Kamera sekundenlang weiß ist. Dann sieht sich Norris selbst am Boden liegen, den Bock ebenfalls, qualmend wie in einem schlechten Film. Danach geht alles drunter und drüber. Irgendwie gelingt es den Bestien, sich aus ihren Käfigen zu befreien. Nach einem Moment kommt der Goatman wieder zu sich und die anderen helfen ihm doch tatsächlich dabei, sich zu befreien. Ihren Schöpfer würdigen sie allerdings keines Blickes. Schließlich vergreifen sie sich an der Tür, auch wenn davon fast nichts zu sehen ist. Der Winkel der Kamera stimmt dafür nicht ganz. Er zeigt weiterhin Norris‘ Leiche und lediglich die verzerrten Schatten der Bestien. Ewigkeiten danach passiert nichts mehr, weshalb der ehemalige Wissenschaftler ein ganzes Stück vorspult. Irgendwann dann betreten Batman und diese zwei Irren den Container. Sie reden miteinander und inspizieren seinen Leichnam. Leider kann Norris nichts hören, die Kamera zeichnet nur Bilder auf. Aber es wäre sicher sehr interessant, zu wissen, was sie so besprochen haben. Mit Entsetzen sieht er dann allerdings, dass dieser Riddler sein Notizbuch gefunden hat und es auch noch einsteckt. Kurz darauf wirken alle drei ziemlich erschrocken und verlassen fast schon fluchtartig den Container. Doch warum? Doug denkt nach. Nachdem er begriffen hatte, was mit ihm passiert sein muss und er sich irgendwie damit abgefunden hatte, jetzt der Goatman zu sein, hatte er sich anfänglich ganz in der Nähe aufgehalten. Seine Seeschlange hatte sich ebenfalls im Hafen getummelt und mit den Schiffen gespielt. Batman und seine seltendämlichen Helfer haben sie dann erledigt, dass konnte er genau beobachten, und jedes weitere Vergehen dieser Schweine später ebenfalls. Norris hatte noch gehofft, dass der blöde Clown krepiert, was aber leider nicht der Fall war. Also hat sie wohl der Lärm im Hafen aus dem Container getrieben. Sie kehren auch erst mal nicht zurück. Doch einen Tag später taucht die Polizei auf und nimmt Norris‘ Leiche mit. Danach passiert sehr lange nichts, bis irgendwann die Bullen wiederkommen und alles mitnehmen. Dann gibt es nichts mehr zu sehen, bis Doug selbst in seiner neuen Gestalt im Container auftaucht und das Unglück sieht. Schöner Mist aber auch! Die Blauhemden haben all seine Sachen. Doch mit seinem Computer dürften sie nicht allzu viel anfangen können. Wenn sich ein Fremder darauf Zugriff verschaffen will, löscht sich die Festplatte automatisch. Oder besser gesagt: Der ganze Computer fliegt in die Luft! Dürfte also eine schöne Überraschung für die Jungs gewesen sein, wenn sie sich damit schon beschäftigt haben. Schlimm ist allerdings, dass Batman sein Notizbuch hat. Kein Wunder also, dass es ihnen immer wieder gelungen ist, seine Monster zu besiegen. Eine Lösung dafür konnten sie sicher seinen Aufzeichnungen entnehmen. Das war zumindest der Fall beim Ninki-Nanka, wo die Lösung ja praktisch schwarz auf weiß stand und sie es nur fertigbringen mussten, ihm den Kopf abzuschlagen und den Drachenstein zu finden. Oh, Norris könnte sich in den Hintern beißen, wenn er daran denkt. Er hat es diesen Trotteln ja förmlich auf dem Silbertablett serviert, was zu tun ist. Doch das wird ihm diesmal nicht passieren. Schließlich gehen die drei sicher davon aus, dass er tot ist. Von daher wird er sie aus dem Hinterhalt heraus überfallen können. Dieses Versteck hier werden sie zudem niemals finden. Obwohl er sich auch fragt, wie sie den Container gefunden haben. Ob sie wohl Zugang Darknet hatten? Anders kann es gar nicht gewesen seien. Doch das ist jetzt egal. Sein Labor gibt es schließlich nicht mehr und sein Versteck hier ist nirgendwo verzeichnet. Außerdem weiß er jetzt viel besser, wie er es anstellen muss, weshalb er nicht einmal mehr auf ein Notizbuch angewiesen ist. Er hat alles im Kopf. Und die Recherchen dafür kann er über das Internet machen. Zur aller größten Sicherheit kann er anschließend auch alles vernichten, wenn er seine neuen Monster freigelassen hat. Dann wird niemand mehr einen Hinweis finden, und die drei Spinner können lange rumrätseln, wie sie damit fertigwerden! Seine Rache wird so wundervoll werden und die angeblichen Helden so sehr leiden. Norris wird sich daran ergötzen und dann steht ihm Tür und Tor offen, um Gothams neuer Herrscher zu werden. Welch eine berauschende Vorstellung. Langsam erhebt er sich von seinem Stuhl und schwankt zu der nackten Matratze hinüber, die er sein Bett nennt, und legt sich hin. Kaum, dass er sich in die Decke eingekuschelt und sein Kopf das Kissen berührt hat, ist er auch schon eingeschlafen. Doug träumt von gar schauerlichen Monstern, doch es ist ganz sicher kein Albtraum! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)