Späte Erkenntnis von Turbofreak ((Fortsetzung)) ================================================================================ Kapitel 2: schweres Schicksal ----------------------------- Robin begann zu kichern: "Warum denn? Und vor allem: Von wem hätte sie ein Kind haben sollen, Kleiner? Vom heiligen Geist?? Hihi, außerdem: Sie hat keinen Mann mehr angesehen, seit du abgezogen bist." "Oh!," entfuhr Fireball: "Warst du am Freitag mit April und eurem Kind in der Stadt unterwegs?" Robin nickte und Fireball wurde einiges klar: "Dann hat April also für euer Kind Patentante gespielt. ...Weißt du, ich hab euch beide am Freitag aus einem Geschäft kommen sehen..." Robin klopfte ihm auf die Schulter: "Oho! Höret und staunet! Dem jungen Wilden scheint ja direkt noch was an April zu liegen. ...Männer! Einfach unbegreiflich, wie ihr euch ab und zu benehmt." Da stand April in der Tür. Sie wurde durch den Lärm geweckt und erblickte drei ihr gut bekannte Männer und Frauen: "Könnt ihr bitte etwas leiser sein? Ich versuche zu schlafen." Sie würdigte Fire keines Blickes. April war verschlafen und von der Heulerei hatte sie Kopfschmerzen. Colt und Robin verabschiedeten sich, doch Fire packte die Gelegenheit beim Schopf: "April? Darf ich kurz mit dir re-den? Bitte, es ist wichtig. Ich würde sogar sagen, es ist für unsere Beziehung lebenswichtig." April drehte sich um: "Du hast dich kein Stück geändert, Turbofreak." Sie wackelte in ihre Wohnung zurück und ließ Fireball auf dem Flur stehen. Nach einer kurzen Überlegung schlich er ihr nach und schloss die Tür hinter sich. Er blickte sich in der Wohnung um. Sie war nicht übermäßig gut beleuchtet, was wohl dar-an lag, dass das Licht nur aus Aprils Schlafzimmer kam. April hatte sich auf ihrem Sofa, das nahe an der großen Glaswand stand, niedergelassen und sich in eine Decke eingewickelt. Vom Fenster herein schie-nen nur die Stadtlichter und das Sternenlicht herein. Er riskierte einen Blick in ihr Schlafzimmer und merkte, dass ihr Kleid und sämtliche andere Kleidungsstücke auf dem Boden lagen. Was er so erkennen konnte, war Aprils Wohnung ordentlich aufgeräumt, sah aber nach einer Singlewohnung aus. Auf dem Arbeitsplatz stand eine halbvolle Wasserflasche und Unmengen von Zetteln lagen auf dem Tisch. In sicherer Entfernung blieb Fireball stehen und setzt nun an: "April. Ich weiß, was ich getan habe, war alles andere als zu verantworten. Aber es ging einfach nicht anders," Als er merkte, dass April nur auf den Boden starrte, bekam er plötzlich weiche Knie und er fühlte, wie ihm die Stimme versagte. Er konn-te April nicht so sehen. Er ertrug es ganz einfach nicht. Heißer murmelte er: "Ich habe doch nur einen Befehl befolgt. Nie im Leben hätte ich ihn befolgt, wenn ich gewusst hätte, was ich dir damit antue. Versteh doch, ich liebe dich." April fing wieder zu schluchzen an: "Und das soll ich dir glauben, Fire-ball Fells? Oder soll ich lieber Shinji Hikari zu dir sagen?!" Fire setzte sich auf den freien Stuhl beim Arbeitstisch und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Er sammelte sich und begann: "Darf ich dir erzählen, wie ich unsere letzte gemeinsame Nacht erlebt habe?" April nickte und sprach ironisch: "Tu, was du nicht lassen kannst. Das kannst du doch am Besten." Fireball atmete tief durch und begann mit ruhiger Stimme: "Erinnerst du dich noch an den Anruf damals?... Es war dein Vater. Er hat mich zu sich ins Büro gerufen, ich solle mich beeilen und niemanden etwas sagen. Ich bin also zu ihm ins Büro und dann hat der ganze Zirkus begonnen..." ...Fireball klopfte an die Tür. Während er auf eine Antwort wartete, überlegte er sich, was Eagle noch wollen könnte. Dieser bat ihn mit einem unwahrscheinlich barschen Ton herein: "Herein, Fireball!" Fireball salutierte: "Commander?" "Sei ruhig, ich muss mit dir reden! ...Was fällt dir ein, meine Tochter anzubaggern?!" Fireball stammelte und wurde käseweiß: "Sir, ich..." "Hab ich euch nicht schon tau-sendmal gesagt, dass ihr eure Finger von meinem Engel lassen sollt?! Ich kann es einfach nicht glauben! Saber hätte ich tolerieren können, Colt hätte ich mal unter meine Fittiche nehmen können, aber du?! Du bist untragbar! ...Weißt du, ich kenne deinen Vater, Offizier Hikari und du bist das genaue Gegenteil! Dein Vater war ein ehrlicher Mann. Du hast dich unter einem falschen Namen hier eingeschlichen! Shinji Hikari." Fireball verteidigte sich: "Gar nicht wahr! Ich scheine im KOK als Shinji Hikari auf, das wissen Sie." "Aber du hast April und die anderen angelogen!" "Sie haben mich damals gefragt, wie ich heiße und ich habe erwidert, dass man mich Fireball nennt! Keiner von ihnen war scharf darauf meinen richtigen Namen zu wissen. Fireball hat ihnen gereicht. Und Sie haben mich auch immer nur mit Fire-ball angesprochen!" Eagle ging auf das letzte Argument nicht mehr ein und beschuldigte Fireball erneut: "Von Autorität hast du auch keinen Plan, wie mir scheint! Ich erinnere dich nur daran, als du König Jarred über den Schnabel gefahren bist. Vor Vorgesetzten hast du null Respekt und deine aufmüpfige Art passt überhaupt nicht hier her." Bevor sich Fireball rechtfertigen konnte, hatte Commander Eagle bereits zum entscheidenden Schlag ausgeholt: Er schmiss ihm einen Zettel entgegen: "Das ist deine Kündigung! Lass dich hier nie wieder blicken und schlag dir meine Tochter aus dem Kopf!" Fireball war fassungslos: "Commander, ...ich? Warum werfen Sie mich auf dem KOK?" "Weil ich dich in der Nähe meiner Tochter nicht sehen will. Und kein Wort zu April! Du verziehst dich unverzüglich, hast du mich verstanden?" Fireball drehte sich um und wollte gehen. Eagle warf ihm noch eine Mappe zu: "Da sind dein Dienstzeugnis und so weiter drinnen. Das wirst du brauchen!" Fireball schnappte sich die Mappe und ging mit diesen Worten aus dem Büro: "Wie kann so ein Monster wie Sie nur so einen Engel als Tochter haben?" Fireball schloss die Tür und Eagle brüllte ihm hinterher: "Hikari!!!"... Fireball seufzte: "...Danach bin ich in meine Wohnung, meine Sachen packen." April hatte sich beru-higt, dennoch stand sie der Geschichte skeptisch gegenüber. Sie schüttelte nur den Kopf und ein sarkas-tisches "Ja, klar." Verließ ihren Mund. Entmutigt drehte sich Fireball um: "Dann werde ich mal gehen, April. ...Ich liebe dich und es tut mir unheimlich leid." Nun war April wieder alleine in ihrer Wohnung. Kaum hatte sich Fireball entschuldigt, war er auch schon zur Tür hinausgestürmt. April stand auf und ging schweigend zur Tür. Sie schloss geradezu be-dächtig die Tür ab und wandte sich ihrem Arbeitstisch zu. Schweigend nahm sie einen Schluck aus der Wasserflasche, löschte das Licht und ging in ihr Schlafzimmer. Sie legte ein CD in den Radio ein und suchte sich ein ganz bestimmtes Lied. Im Moment wusste April nicht, wie sie sich fühlen sollte. Sie fühlte sich nur leer. Fireball saß am Straßenrand. Nicht an irgendeinem Straßenrand, nein, er saß am Reande der Rennstre-cke auf der Tribüne. Ihm war, als würde er von etwas Abschied nehmen. Sein Wagen stand an der Start-linie, er selbst blickte dem Sonnenaufgang entgegen. Noch einmal blickte er Richtung Yuma und senkte den Kopf: "Wenigstens kann ich nicht behaupten, dass ich es nicht versucht hätte. ...Ar ganz klar, dass es so gekommen ist." Plötzlich hörte er eine Stimme: "Was? Was war klar, Turbofreak?" Erschrocken drehte er sich um und sah eine rothaarige Frau neben sich stehen: "Mandarin? Was tust du hier auf der Rennstrecke?" Sie klopfte ihm auf die Schulter: "Sie haben mir gesagt, dass du wieder hier bist, Fireball. Und sie haben mir auch gesagt, dass es dir nicht gut geht." Fast schon genervt lächelte Fire und gab Mandy eine zynische Antwort: "Mir geht's fantastisch! ...Ich werde jetzt zum Raumhafen dampfen und mir ein Ticket kaufen." Mit diesen Worten stand er auf und ließ Mandarin stehen. Diese sah ihm ver-dutzt hinterher: "Warte doch! Wo willst du hin?" Doch sie erhielt keine Antwort. Eine halbe Stunde späte erreichte Colt ein Anruf von jemanden, der im Grunde nichts mit ihm zu tun hatte. Der schrille Ton des Telefons hatte nicht nur Colt aus dem Schlaf gerissen, sondern auch seine Frau und sein Kind. Fluchend und keifend hob er ab: "Wer zum Donnerwetter stört um so eine Uhr-zeit?" Die Person am anderen Ende war damit genug eingeschüchtert: "Es tut mir sehr leid, dass ich störe. Ist Colt Wilcox da?" Colt grummelte: "Am Rohr! Und mit wem hab ich das Vergnügen, das frühe?" "Mein Name ist Chris. Ich bin ein guter Bekannter von Fire." Colt ahnte nichts Gutes, als er Fire erwähnt hatte. Chris sprach weiter: "Ich weiß, dass Shinji sehr gut mit Ihnen und den anderen Star Sheriffs befreundet war," Chris begann herum zu drücken, er wusste nicht wie er die Nachricht, die ihn selbst erst vor gut zehn Minuten erreicht hatte, formulieren sollte: "Nun ja, Colt, wissen Sie..." Colt unterbrach ihn abrupt, er ahnte, dass Fire was zugestoßen war: "Spuck endlich aus, was los ist, sonst krieg ich einen Anfall." Chris rückte mit der Sprache raus. Robin hatte die Freisprecheinrichtung einge-schaltet, sie war neugierig geworden und hörte alles mit. "Vor zehn Minuten hat das Memorial Hospi-tal von Yuma bei mir angerufen. Shinji hat seinen Wagen... um einen Baum gewickelt. Er wurde lebens-gefährlich verletzt und was ich so weiß, wird er gerade operiert." Robin und Colt fuhren zusammen. Colt wurde ganz anders zumute und er wusste nur eins. Saber und April mussten es auf schnellsten We-ge erfahren. Colt verabschiedete sich von Chris: "Danke für den Anruf, Chris. Ich wünsch dir noch was. Danke noch mal. Ciao." Schon wählte er Sabers Communicator an und erzählte ihm, was passiert war. Als Saber die Sprache auf April brachte, wurde Colt ruhig. Er wollte April das nicht erzählen. Auch Saber war nicht scharf darauf und so musste Robin das erledigen. Als Colt und Robin mit Jessica auf dem Arm im Krankenhaus eintrafen, standen Saber und Synthia bei der Information. Von April war noch nichts zu sehen. Synthia drehte sich zu Colt und Robin: "Hallo! ...Es sieht ganz und gar nicht gut aus." Da begann Saber zu argumentieren. Und das nicht leise: "Jetzt hören Sie mir mal zu, mein Herr! Ein junger Mann namens Shinji Hikari wurde hier eingeliefert. Mein Name ist Saber Rider vom KOK und Sie wollen mir weis machen, dass Sie mir nichts sagen dürfen? Dieser Mann gehört zu meinem Team und ich verlange eine Auskunft von Ihnen!" Colt konnte es kaum glauben. Saber war normalerweise die Fassung in Person, aber das jetzt war zirkusreif! Saber konnte ja zum Löwen werden, wenn es um einen Freund ging. Saber gesellte sich zu den Dreien: "Er wird gerade operiert. ...Wie geht's euch?" Robin nickte: "Soweit ganz gut. Wo ist April?" Der Schotte senkte den Kopf: "Sie ist noch gar nicht da." Robin ließ traurig den Kopf hängen. War ihr Fireball denn inzwi-schen egal geworden? Colt bat Saber um weitere Informationen: "Was hat unser Kleiner denn eigent-lich?" Saber nahm Synthia an der Hand und ging mit ihr und den anderen zum Warteraum. Er setzte sich und faltete besorgt die Hände vor der Stirn: "Der Mann an der Info hat mir erzählt, dass Fire einen schweren Autounfall hatte. Da kein anderes Auto zu sehen war, nehmen sie an, dass er einem Wildtier ausgewichen ist." Da stand Chris vor ihnen: "Ich dachte mir, dass ich euch hier finden würde." Er reich-te den Damen die Hand und danach begrüßte er die Herren. Er setzte sich neben Colt und begann: "Fireball hat schwere Kopfverletzungen und innere Blutungen. ...Er wird die Nacht vielleicht nicht mehr überleben." Allen entgleisten die Gesichtszüge. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass es so schlimm um ihn stand. Vor dem Krankenhaus hielt ein Taxi: "Danke. Behalten Sie den Rest." April wandte sich der Eingangs-türe zu und atmete tief durch. Was hatte sie da drinnen jetzt zu erwarten? Die Sorge um Fireball machte sie schier verrückt. Zitternd vor Ungewissheit ging sie Richtung Info. Dort wollte ihr niemand eine Auskunft über Fireballs Zustand geben. Ehe sie jedoch die Beherrschung verlor, stand Robin neben ihr: "Wie geht es dir, April?" April war den Tränen nahe: "Offensichtlich besser als Fire. ...Robin, was um Himmels Willen ist eigentlich passiert?" Robin gab ihr die Hand: "Er hatte einen sehr schweren Auto-unfall." Der blonde Star Sheriff konnte es nicht glauben: "Er ist doch der beste Autofahrer, den ich kenne. Wie konnte so etwas nur passieren?" Chris hatte sich zu den beiden Frauen gesellt: "Es war ganz einfach Pech," er sah April an: "Du musst der blonde Engel sein, von dem mir Shinji öfters erzählt hat." Er reichte ihr die Hand: "Mein Name ist Chris. ...Darf ich kurz allein mit dir sprechen. Unter vier Au-gen?" April drehte sich Richtung Krankenhauseigenem Cafe und nickte Chris zu: "Bei einer Tasse Kaf-fee? Ich kann meine Augen sonst nicht offen halten." Chris bot April einen Stuhl an: "Setz dich bitte." "Danke." April war sichtlich in Sorge um Fireball. Immer noch wusste sie nicht, welche Verletzungen er davon getragen hatte und wie es ihm ging. Chris bestellte zwei große Tassen Kaffee und begann: "Hör mir bitte zu, April. Ich weiß, du kennst mich nicht." April nickte niedergeschlagen: "Leider. Ich hätte dich gerne mal kennen gelernt, genauso wie Claudia Firenza." Chris lächelte sie kraftspendend an: "Wenn dir eine Kurzbeschreibung momentan reicht, dann: Ich bin ein billiger Abklatsch von Fireball. So habt ihr ihn doch immer genannt, nicht wahr?" April nickte wieder: "Ja. Und der Name passt zu ihm, glaub mir." "Was ich dir sagen wollte, April. Heute Abend ist alles schief gelaufen, was schief laufen kann. Zumindest was dich und Fireball betrifft. ...Ich habe viel mit ihm geredet, seit er wieder im Rennzirkus ist, und ich weiß, dass er dich liebt. Er hat mir auch erzählt, warum er nicht bei dir geblieben ist. Das Entscheidende aber ist, dass er dich die ganzen fünfzehn Monate nicht vergessen konnte. Er muss dich wirklich lieben. Glaub mir, nach dem, was ich so weiß, würde er dich nie allein lassen, außer wenn er einen Befehl befolgt. Und er hat einen Befehl befolgt, dein Vater hat ihn aus dem KOK gejagt." April stand wütend auf: "Das glaub ich nicht!! Du doch gar nichts über mich!" Plötzlich stand Commander Eagle neben den beiden: "April. Saber hat mich angerufen. Und was diesen jungen Mann betrifft: Er sagt die Wahrheit." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)