Der Beginn einer neuen Freundschaft von _Karo_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Legende: wörtliche Rede: »blabla« Quinn wurde mitten in der Nacht wach, als der Feueralarm losging. Es dauerte nicht lange und im ganzen Haus waren aufgeregte Stimmen zu hören. Quinn stand auf und öffnete die Tür ihres Zimmers. Auf dem Flur war überall Rauch und unten knisterten die Flammen. »Mutter! Vater! «, rief Quinn. Doch sie erhielt keine Antwort. Sie lief zu ihrem Schlafzimmer. Quinns Eltern lagen reglos und mit aufgerissenen Augen im Bett. Sie lief zu ihrer Mutter und schüttelte sie. Quinn versuchte ihre Mutter zu wecken. Sie verstand nicht, dass sie nicht reagierte, obwohl ihre Augen weit offen waren. Dann fiel ihr etwas am Hals ihrer Eltern auf. Einen Moment später verstand sie, warum ihre Mutter nicht mehr reagierte. Ihre Eltern waren tot. Geschockt trat sie zurück und stolperte. Sie war wie erstarrt, als einer der Butler kam, sie hochnahm und nach einem Ausweg suchte. Immer wieder schnitten ihm die Flamen den Weg ab. Er hörte Quinn und sich husten. Der Butler drückte Quinn fest an sich und versuchte sie vor den Flammen zu schützen. Als er die Tür erreichte brach er zusammen. Quinn versuchte unter ihm hervorzukommen, doch ihr fehlte die Kraft und immer wieder musste sie husten. Bald darauf wurde alles schwarz. Als sie wieder zu sich kam blickte sie an eine weiße Decke. Wo war sie? Quinn setzte sich auf und sah sich um. Es sah aus als wäre sie in einem Krankenhaus. Der Arzt kam herein, doch was er ihr mitteilte gefiel ihr nicht. Sie hatte gehofft, dass sie alles nur geträumt hatte. Ihre Eltern waren tot. Der Arzt meinte, dass sie bei dem Feuer umgekommen waren. Außer ihr hatte niemand das Feuer überlebt. Sie war zwar gesund und konnte bald entlassen werden, doch wo sollte sie hin? Der Arzt teilte ihr mit, dass sie in ein Waisenhaus käme, bis sie eine neue Familie gefunden hatte. Der Gedanke machte Quinn Angst. Doch eine andere Wahl hatte sie nicht. Es gab keine Verwandten, die sich um sie hätten kümmern können. Quinn wollte im Grunde auch nicht so recht wissen, wie das Leben bei Verwandten aussehen würde. Ihre eigenen Eltern waren schon sehr streng. Schon am nächsten Tag wurde Quinn entlassen und sie wurde in ein Waisenhaus gebracht. Die ersten Tage waren nicht einfach für Quinn, aber sie gewöhnte sich langsam an das Leben in dem Heim. Quinn merkte schnell, dass es im Waisenhaus zwar streng zuging, aber lange nicht so streng wie bei ihr zu Hause. Das führte dazu, dass sie einiges an Unsinn anstellte und testete wie weit sie gehen konnte. Vor dem einen oder anderen Betreuer hatte sie Respekt und hörte auch, aber es gab auch welche, die gar nicht mit Quinn klar kamen und die sie auch nicht ernst nahm. Quinn genoss die neuen Freiheiten und sorgte immer wieder für Unruhe. Es war auch nicht einfach passende Adoptiveltern zu finden. Die meisten kamen einfach nicht mit ihr zurecht. Die anderen Kinder redeten ihr zu, dass sie sich zurückhalten sollte. Sonst würde sie ewig in dem Heim bleiben. Quinn merkte, dass die Kinder recht hatten und begann ihr eigenes Verhalten zu überdenken. Sie wollte nicht ewig in dem Heim bleiben und beschloss dem nächsten Paar eine Chance zu geben. Jedoch vergingen einige Monate bis sich wieder jemand für Quinn interessierte. Sie hatte zudem auch ihr Verhalten im Heim geändert. Sie war viel hilfsbereiter und freundlicher geworden. Quinn merkte, dass es ihr wesentlich besser gefiel. Auch wenn die Betreuer skeptisch waren, verhielten sie sich nun freundlicher gegenüber Quinn. Sie mochte es und wurde immer aufgeschlossener und aufgeweckter. Bald kam der Tag an dem sich ein Paar für Quinn entschieden hatte. Nach einer Kennenlernphase wurde Quinn auch schließlich adoptiert. Als sie ging wünschten die anderen ihr alles Gute und sie bedankte sich bei ihnen. Hätten diese Kinder ihr nicht ins Gewissen geredet, dann wäre sie wohl immer noch so schwierig. Nach ein paar Tagen hatte Quinn sich relativ gut eingelebt und kam mit ihren Adoptiveltern ebenfalls gut zurecht. Jedoch verschwieg sie, dass sie kein Mensch war. Sie wusste auch noch nicht, wie sie weiter lernen konnte. Andere wie sie es war zu finden, war außerordentlich schwer. Quinn durfte auch schon alleine raus und schlenderte Gedanken verloren durch die Stadt. Irgendetwas zog sie in ein Wäldchen, was gar nicht so weit weg von der Wohnung ihrer Adoptiveltern war. Quinn war ein paar Meter gelaufen, als sie jemanden um Hilfe rufen hörte. Sie lief auf die Stimme zu und sah ein dunkelhaariges Mädchen. »Was ist los? «, fragte Quinn. »Mein Pony hat sich erschreckte und ist in den Graben gefallen. Ich will sie nicht alleine lassen. Könntest du Hilfe holen? « »Sicher. Aber wen soll ich fragen? « »Ruf am besten den Notruf. « »Okay. « Quinn lief zurück und suchte eine Telefonzelle. Nachdem sie den Notruf gerufen hatte, wartete sie bis dieser kam und zeigte ihnen wo das Pony war. Quinn blieb dabei und beobachtete alles. Als das Pony befreit war, dass das Mädchen sich das Tier noch mal genau an. Es schien unverletzt. Sie wollte aber den Tierarzt noch mal drüber schauen lassen. Dann kam sie mit ihrem Pony auf Quinn zu. »Danke dir. Ich bin Amalia und das ist mein Pony Jeanny. « »Schön euch kennenzulernen. Ich bin Quinn. « »Bist du neu hier? Ich glaube, ich hab dich hier noch nicht gesehen «, wollte Amalia wissen. »Ja, ich bin erst vor ein paar Tagen hierher gezogen. « »Dann sehen wir uns bestimmt nächste Woche in der Schule. Ich muss erst mal Jeanny versorgen und den Tierarzt rufen. « »Und wenn nicht? Kann ich dich dann auch mal anrufen? «, fragte Quinn. »Klar. « Amalia hatte immer etwas zum Schreiben dabei und notierte Quinn ihre Nummer. Die beiden verabschiedeten sich und Quinn ging wieder nach Hause. Sie hoffte sehr, Amalia in der Schule wieder zu sehen. Das würde ihr den Start in der neuen Schule erleichtern. Da sie bisher privat zu Hause unterrichtet wurde, kannte sie eine Schule von innen nicht und war doch etwas nervös. Mit Beginn der neuen Woch begann auch Quinns erster Schultag. Sie war aufgeregt und gespannt zugleich. Hatte aber auch etwas Angst. Ihr Adoptivvater setzte sie an der Schule ab. Quinn sollte sich erst im Sekretariat melden und fragte sich nach diesem durch. Dort bekam sie ihren Stundenplan und wurde von ihrem Lehrer mitgenommen. Die Klasse beruhigte sich schnell, nachdem der Lehrer den Raum betreten hatte. Er stellte Quinn kurz vor und bat sie etwas über sich zu erzählen, doch sie wollte nicht. »Schade. Nun, mal sehen, wo wir dich hinsetzen «, überlegte der Lehrer, als eine Schülerin die Hand hob. »Sie kann zu mir. Neben mir ist noch frei «, sagte das Mädchen. Quinn sah zu ihr und erkannte Amalia, die sie direkt anlächelte. »Gut, dann setz dich zu Amalia. « Quinn nickte und setzte sich neben sie. »Hallo. Da sind wir ja sogar in derselben Klasse «, begrüßte Amalia sie. »Ja, ich freue mich richtig «, antwortete Quinn. »Wie geht es eigentlich deinem Pony? « »Ihr geht es gut. Hatte nur einen leichten Schock, was aber unverletzt «, antwortete Amalia. »Amalia und Quinn, würdet ihr bitte aufhören zu quatschen «, ermahnte der Lehrer die Mädchen. Sie entschuldigten sich und blieben bis zur Pause ruhig. »Willst du heute Nachmittag mit zum Stall kommen? «, fragte Amalia. »Gerne. Holst du mich ab? « »Ja, mein Bruder fährt uns. Ich glaube, er muss heute auch wieder zu seiner Reitbeteiligung. « »Dein Bruder reitet auch? « »Ja, er hat vor einer Weile wieder damit angefangen. « Als Amalia nachmittags wieder nach Hause kam, hörte sie es in der Küche klirren. Sie zog ihre Jacke und Schuhe aus und stellte ihre Schultasche ab. Dann warf sie einen Blick in die Küche. »Masa, was machst du da? « »Hi, Amalia. Schon zurück? Ich versuche zu kochen. « »Du hast doch noch nie gekocht. Glaubst du, dass das gut geht? « »Ich muss mich nur an das Rezept halten. Mach schon mal Hausaufgaben. Ich rufe dich, wenn das Essen fertig ist. « »Okay. Achja, wenn wir gleich zum Stall fahren, können wir da eine Freundin mitnehmen? « »Sicher. Hast du dich mit ihr wieder versöhnt? « »Nein, aber wir haben ein neues Mädchen in der Klasse, die mir gestern geholfen hat, als Jeanny in den Graben gefallen ist. « Das Mädchen mit dem Amalia befreundet war und an dessen Freundschaft sie ohnehin Zweifel hatte, meinte über Amalia herziehen zu müssen. Sie behauptete, Amalia würde nach Pferden stinken. Amalia kam gerade herein, als dieses Mädchen das erzählte und sagte ihr ihre Meinung. Seitdem sind die beiden verkracht. »Aber schön, dass du wieder eine Freundin hast. Die andere konnte ich auch nie wirklich leiden. « »Ja, das neue Mädchen macht auch einen sehr netten Eindruck. Ich zieh mich eben um und fange schon mal mit den Hausaufgaben an. « Amalia verschwand wieder in ihr Zimmer. Einige Minuten später roch es in der Wohnung verbrannt und sie hörte Masa fluchen. Grinsend schüttelte Amalia den Kopf. Sie hatte schon damit gerechnet, dass so etwas passierte. Amalia ging zu Masa. »Du bist einfach nicht für’s Kochen gemacht «, sagte sie. »Scheint so. Worauf hast du Lust? « »Wie wäre es mit dem Asiaten gegenüber? « »Klingt gut. « Während Masa rüber ging machte Amalia mit ihren Hausaufgaben weiter. Nach dem Essen holten sie Quinn ab. Masa ging gemeinsam mit Amalia hoch und sie stellten sich ihren Eltern vor. Masa versprach Quinn auch wieder nach Hause zu bringen. Das Erste was Masa auffiel war, dass Quinn kein Mensch war, ihre Eltern aber schon. Im Auto fragte er sie dann danach. »Quinn, wenn es okay ist, dass ich dich das frage. Weißt du, dass du kein Mensch bist? « Quinn und Amalia sahen ihn erstaunt an. Amalia ist noch nicht so weit im Training, dass sie das merkt. »Woher weißt du das? «, fragte Quinn. »Ich kann so etwas spüren. In der Regel auch, was jemand ist, aber bei dir kann ich es nicht zuordnen. « »Ich bin ein Serniger, aber was seid ihr? « »Wir sind Dämonen «, antwortete Amalia. »Wie kommt es, dass du bei Menschen lebst? « »Meine Eltern starben vor ein paar Monaten. Vor ein paar Tagen wurde ich dann adoptiert «, erklärte Quinn. »Das ist bestimmt nicht einfach für dich «, sagte Amalia. »Nein, aber es hilft schon, dass du auch nicht menschlich bist. Ich weiß nur nicht, wie ich meine Kräfte weiter schulen kann. « »Wenn du mir mehr über deine Kräfte erzählst, dann kann ich versuchen dich zusammen mit Amalia zu trainieren «, bot Masa an. »Oh ja, sehr gerne. « »Wissen deine Adoptiveltern eigentlich, dass du kein Mensch bist? «, wollte Amalia wissen. »Nein und ich denke auch, dass es besser so ist «, meinte Quinn. »Das denke ich auch «, sagte Masa. Die drei kamen am Stall an und die Mädchen liefen direkt zu Jeanny. Sie putzten das Pony und Quinn durfte auch aufsteigen. Masa freute sich sehr zu sehen, dass die Mädels sich so gut verstanden und hoffte, dass ihre Freundschaft bestehen blieb. In den kommenden Wochen hingen die zwei stets zusammen. Sei es in der Schule, zu Hause oder am Stall. Auch Übernachtungen kamen vor. Amalia und Quinn waren zu sehr engen Freundinnen geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)