This is us von Suga-chan ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Es war Hyomas erster Tag an seiner neuen Universität. Er musste zugeben, dass er doch ziemlich aufgeregt war. Immerhin war das für ihn eine vollkommen neue Situation, auch wenn er das Universitätsleben an sich schon kannte. Aber sein Uni in Kagoshima war um einiges kleiner gewesen als die in Tokyo. So war er ganz froh darüber, dass er nicht allein hier war, sondern seine Mitbewohner bei sich hatte. Seit einer Woche wohnte er jetzt in Tokyo und konnte sagen, dass er sich gut eingelebt hatte. Das Zusammenleben mit Kunigami, Bachira und Isagi gestaltet sich als sehr angenehm. Sie hatten Pläne, wer wann mit Putzen an der Reihe war und auch die Badezimmersituation war recht einfach; Hyoma stand tatsächlich als Erstes auf und hatte so immer die Chance, zuerst hineinzugehen. Bachira hingegen war immer der Letzte und es passierte sehr oft, dass Kunigami oder Isagi ihn wecken mussten, damit er auch aus dem Bett kam. Am Anfang hatte Hyoma dies als befremdlich empfunden, inzwischen hatte er sich aber daran gewöhnt. Dafür konnte Bachira von ihnen allen am besten kochen. Er hatte Hyoma verraten, dass dies damit zusammenhing, dass seine Mutter ihn alleingroßgezogen hatte, weshalb er oft für sich selbst kochen musste. Und so war Hyomas erste Woche in Tokyo recht schnell herum gewesen. „Das wäre die medizinische Fakultät“, sagte Kunigami zu Hyoma, als sie vor einem Gebäude stehen blieben. Kurzvorher hatte sich Bachira schon von ihnen verabschiedet, da sie an der Kunst-Fakultät vorbeigekommen waren. Er hatte ihnen einen schönen Tag gewünscht und Hyoma extra noch einen tollen ersten Tag an der Universität. „Die Fakultät für Sportwissenschaft ist gleich nebendran, also können wir dich nachher zur Mittagspause abholen“, schlug Isagi vor und lächelte Hyoma aufmunternd an, da er wohl bemerkt, dass er ziemlich aufgeregt war. Dankbar erwiderte er das Lächeln. „Ja, das wäre gut, dann verlaufe ich mich auch nicht“, stimmte er zu und betrachtete die beiden noch kurz, ehe er tief durchatmete, „Ich werde dann mal gehen. Bis später.“ Zum Abschied hob Hyoma die Hand. „Bis später“, verabschiedeten sich Kunigami und Isagi unisono von ihm und warteten noch kurz, bis Hyoma das Gebäude betreten hatten. Dort ließ er seinen Blick durch die langen Gänge schweifen, auf denen sich so einige Studenten tummelten. Die Universität hatte Hyoma zuvor einen Gebäudeplan zugeschickt wie einen vorläufigen Stundenplan, der sich aber noch ändern könnte. „Raum 305…“, murmelte Hyoma leise zu sich und sah sich suchend um. An den Nummer an dem Raum neben sich erkannte er, dass die erste Zahl wohl für das Stockwerk stehen musste, weil hier überall die eins davorstand. „Brauchst du vielleicht Hilfe?“, wurde Hyoma von der Seite angesprochen. Er sah von seinem Gebäudeplan auf. Vor ihm stand ein Junge in seinem Alter, der etwas größer als er war. Er hatte schwarze Haare, die er sich mit einem Stirnband aus dem Gesicht hielt, und ein Paar aufmerksame blauschwarze Augen. Hyoma sah ihn erstaunt an, lächelte aber dann. „Das wäre nett. Ich bin neu hier und habe noch keine Ahnung, wo all die Räume sind“, gab er ehrlich zu und achte dafür ein leise Lachen. „Das habe ich mir schon fast gedacht. Ich bin Nanase Nijiro. Zeig mir mal, wo du hin musst.“ Sein netter Helfe stellte sich vor und Hyoma gab ihm gerne seinen Plan. „Ich bin Chigiri Hyoma“, stellte er sich im Gegenzug ebenfalls vor. Nanase lächelte ihn noch einmal an, bevor er auf den Plan sah. „Oh, Raum 305 bei Professor Saito“, kam es fröhlich von Nanase, was Hyoma im ersten Augenblick verwunderte, „Bei dem habe ich heute Morgen auch meine erste Vorlesung. Also fängst du schon im dritten Semester an?“ Neugierig wurde Hyoma beäugt. Etwas verhalten strich er sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ja, ich habe aus verschiedenen Gründen die Uni gewechselt. Aber schön, dass wir die erste Vorlesung zusammenhaben, dann kenne ich jetzt schon wenigstens jemanden“, gab er preis und er hätte nicht gedacht, dass Nanase noch mehr lächeln könnte. Der Junge strahlte regelrecht. „Es freut mich, dass es dich freut. Und ich kann dir auch so ein bisschen erzählen, was wir in den letzten beiden Semestern gemacht haben und wir gleich den Stand ab“, schlug Nanase vor. Hyoma war wirklich dankbar, dass er auf Nanase getroffen war. „Super, das wäre sehr nett.“ Gemeinsam mit Nanase machte sich Hyoma auf den Weg zu seiner ersten Vorlesung an diesem Tag. ♡ ♡ ♡ Wie versprochen holte Isagi Hyoma vor der medizinischen Fakultät ab, um ihn mit in die Mensa zunehmen. Nanase war auch noch kurz bei ihnen und so erfuhr Hyoma, dass die beiden sich kannten. Nanase verabschiedete sich aber von ihnen und sagte, dass er sich mit einem Freund zum Mittagessen treffen würde. Hyoma wunderte sich zwar kurz, dass Kunigami nicht bei Isagi war, aber eventuell musste er noch etwas mit einem Dozenten besprechen und würde später nachkommen. „Und wie war dein erster Vormittag?“, fragte Isagi interessiert, als sie auf dem Weg zur Mensa waren. „Gut, Professor Saito scheint ziemlich viel zu wissen und Nanase hat mir gesagt, dass er mir seine Mitschriften gibt, damit ich sie mit meinen aus der alten Uni vergleichen kann“, fasste Hyoma kurz zusammen, wie es bei ihm gewesen war. Er war immer noch dankbar, dass er auf Nanase getroffen war. Er hatte Hyoma zwei seiner Mitstudenten vorgestellt, Sendou und Niko, wobei ihm Letzterer etwas sympathischer gewesen war. Von Sendou wusste er noch nicht so ganz, was er halten sollte. „Nanase ist wirklich nett und ich bin froh, dass er dich angesprochen hat. Dann bekommst du vielleicht gleich keinen so schlechten Eindruck.“ Die Mensa war nicht weit von der medizinischen Fakultät entfernt und so erreichten sie sie recht schnell. Isagi drückte die Tür auf und um sie begann das Gerede mehrerer Personen. „Einen schlechten Eindruck?“, hinterfragte Hyoma den letzten Satz seines Mitbewohners. Isagi sah ihn mit einer Mischung aus ein wenig Verzweiflung und Belustigung an. „Na ja, unsere Freunde, also die von Kunigami, Bachira und mir, wollen dich heute unbedingt kennenlernen und sie sind ein ziemlich bunter Haufen. Supernett und alles, aber manchmal auch unberechenbar. Deshalb bin ich ganz froh, dass du Nanase vorher kennengelernt hast und er einen guten Eindruck bei dir hinterlassen hat.“ Isagi kratzte sich am Hinterkopf; eine Geste, die Hyoma jetzt schon öfters bei ihm beobachtet hatte, und schien abzuwarten, was er dazuzusagen hatte. Ein wenig musste Hyoma schmunzeln. „So schlimm können sie ja nicht sein, wenn sie mit euch befreundet sind. Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen.“ Hyoma schenkte Isagi ein Lächeln, welches dieser mit einem erleichterten Seufzer zur Kenntnis nahm. „Gut, das höre ich gerne. Da vorne sind sie auch schon.“ Er deutete auf einen Tisch, wo gerade zwei Typen miteinander diskutieren. Der eine von ihnen hatte schwarze, leicht wellige Haare wie eine Brille und die Frisur des anderen erinnerte Hyoma an eine Hyäne. „Nein, Karasu, so war das ganz bestimmt nicht. Du erzählst wieder Mist.“ Der Brillenträger klang mehr amüsiert als genervt von dieser Diskussion. Sein Sitznachbar mit cyanblauen Haaren und ebenso hellen Augen betrachtete die Diskussion belustigt, während seine Hand auf den Unterarm des Brillenträgers ruhte. „Ich erzähle gar keinen Mist! Frag Otoya, der hat es genauso gesehen!“ Der Typ mit der Hyänenfrisur, Karasu wohl, deutete auf seinen Sitznachbar, dessen weiße Haare eine grüne Strähne zierte. Gelangweilt sah dieser von seinem Handy auf. „Hm? Was ist denn los?“, fragte Otoya, da er wohl nicht zugehört hatte. „Es geht um die Sache, die wir letzte Woche gesehen haben. Dass Sendou von diesem Typen mit verschiedenfarbigen Augen abgeholt wurde“, erinnerte ihn Karasu an wohl etwas für ihn sehr Wichtiges. Hyoma wurde hellhörig, als er den Namen seines Kommilitonen hörte. „Ah, das. Jap, Sendou wurde letzte Woche von einem Typen mit verschiedenfarbigen Augen und einem Motorrad abgeholt“, antwortete Otoya und Karasu grinste zufrieden. „Siehst du, Yukimiya?“ Auffordernd sah er den Brillenträger, dessen Name Hyoma nun auch erfahren hatte. „Otoya stimmt dir doch nur zu, weil ihr zusammenwohnt, Karasu. Das ist kein Beweis“, mischte sich der mit den cyanblauen Haaren nun in das Gespräch ein. Hyoma fand es irgendwie interessant, dass sich dort wohl zwei Parteien gegenübersaßen. „Ach ja? Dann kann ich das Gleiche behaupten und sagen, dass du nur für Yukki Partei ergreifst, weil du mit ihm zusammen bist, Hiori.“ Karasu streckte ihm die Zunge raus, woraufhin Yukimiya und Hiori schon fast synchron die Augen verdrehten. „Hat die Diskussion jetzt auch mal ein Ende? Ihr bekommt nur eine Antwort, wenn ihr Sendou selbst fragt“, mischte sich ein weiterer Typ mit lilafarbenen Haaren, die er zu einem kleinen Zopf gebunden hatte, „Außerdem ist Isagi hier und will uns längst seinen neuen Mitbewohner vorstellen.“ Alle Köpfen drehten sich zu Isagi und Hyoma. „Hey Leute“, begrüßte Isagi sie mit einem schiefen Lächeln. „Hallo. Ich bin Chigiri“, stellte sich Hyoma vor und hob seine Hand. Zögerlich lächelte er Isaigs Freunde an. „Hey Chigiri, freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Mikage Reo, aber du kannst mich ruhig Reo nennen. Das machen alle“, kam im Gegenzug die Vorstellung von dem Lilahaarigen und er machte sich dann schon daran, die anderen vorzustellen, „Und das sind Otoya, Karasu, Yukimiya und Hiori.“ Er zeigte auf jeden Einzelnen, die Hyoma anlächelten. „Ich habe den Gammler mitgebracht“, sagte da eine Stimme hinter Hyoma, bevor er irgendetwas sagen konnte. Gleichzeitig drehten sich Isagi und Hyoma um. „Barou?“, entfuhr es Hyoma erstaunt, als er Kunigamis Schulfreund wiedererkannte, der mit ihnen zusammen im Fußballcamp gewesen war. „Ah, Chigiri. Kunigami hat schon erzählt, dass du jetzt aus unsere Uni gehst“, begrüßte Barou ihn unbeeindruckt, aber etwas anderes hatte Hyoma auch nicht von ihm erwartet. Barou war schon immer so gewesen. „Ihr kennt euch etwa?“, fragte sein Begleiter mit den weißen Wuschelhaaren und sah dann Hyoma an, „Ich bin Nagi.“ „Ja, aus dem Fußballcamp“, antwortete Hyoma, während Barou schon zum Tisch ging. Nagi nickte verstehend und folgte ihm mit Isagi und Hyoma. Nagi setzte sich neben Reo und bettete seinen Kopf auf dem Tisch. „Müde?“, fragte Reo belustig und fuhr Nagi durch die Haare, der nur nickte und näher an Reo rückte. „Ich hoffe, dass du dich gut in Tokyo eingelebt hast, Chigiri“, richtete Hiori das Wort an ihn und lächelte. Hyoma erwiderte es. „Ja, das habe ich. Ich bin froh, dass ich hier bin“, antwortete er zunächst und sah sich dann fragend um, „Wo sind eigentlich Bachira und Kunigami? Müssten sie nicht längst hier sein?“ Es wunderte ihn sehr, dass die beiden noch nicht hier waren. „Weißt du das etwa nicht? Die beiden sind montags am Nachmittag immer bei ihrem Nebenjob. Hast du ihm das etwas nicht gesagt, Isagi?“ Yukimiya sah verwirrt zu Isagi und auch Hyoma richtete seinen Blick auf ihn. Isagi wirkte so, als wäre es ihm gerade erst wieder eingefallen. „Haben sie das heute Morgen etwa nicht mehr zu dir gesagt? Ich dachte, dass du es weißt, Chigiri, tut mir wirklich leid!“, entschuldigte sich Isagi da bei ihm. Hyoma wusste nicht, was er davon halten sollte, dass Kunigami ihm nichts davon gesagt hatte. Und dann arbeitete er auch noch mit Bachira zusammen. Natürlich, er hatte den Wirbelwind schon in sein Herz geschlossen, aber es gefiel ihm nicht, wie nah er Kunigami stand. „Es ist schon in Ordnung, dann haben es die beiden vergessen. Das kann ja mal passieren.“ Hyoma zuckte mit den Schultern und schenkte ihm ein schiefes Lächeln, welches einen erleichterten Ausdruck auf Isagis Gesicht zurückbrachte. „Sagt mal, was haltet ihr eigentlich davon, wenn wir am Wochenende eine Willkommensparty für Chigiri schmeißen? Außerdem hat das Semester gerade erst begonnen“, kam nun der Vorschlag von Otoya. Erstaunt sah Hyoma ihn an. Dies hieß wohl, dass er schon in die Gruppe aufgenommen worden war. „Das ist eine großartiger Idee, Otoya! Können wir bei dir feiern, Reo?“ Karasu ging gleich in die Planung über, was Hyoma doch ein Schmunzeln entlockte. Was hatte Isagi vorhin noch von einem schlechten Eindruck gesagt? Er sah hier nur sehr lebhafte Charaktere um sich herum. „Klar, das geht in Ordnung“, stimmte Reo zu und schon begann die Planung der Party, in die auch Hyoma eingebunden wurde. So dachte er nicht die ganze Zeit an Kunigami und Bachira. ~ ♡ ♡ ♡ ~ Meguru stand hinter der Kasse und beobachtete Kunigami dabei, wie er verschiedene Artikel in die Regale räumte. Die beiden arbeiteten zusammen in einen Sportfachgeschäft. Meguru war an diesem Nebenjob auch nur dank Kunigami gekommen. Meguru liebte zwar nach wie vor Fußball, auch wenn er nicht mehr aktiv spielte, aber er wäre niemals auf die Idee gekommen sich einen Nebenjob in einem Sportfachgeschäft zu suchen. Aber da er so schnell keinen Nebenjob gefunden hatte, der mit seinem Stundenplan vereinbar war, hatte er schließlich Kunigamis Angebot angekommen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Meguru bereute es keine Sekunde, da er so noch mehr Zeit mit Kunigami verbringen konnte als sowieso schon. Das machte ihn sehr glücklich, da das Band, welches ihn mit Kunigami verband, etwas ganz Besonderes war. Und das wussten sie beide. Jetzt wollte Meguru die ruhige Zeit dafür nutzen, um Kunigami etwas zu fragen, was ihm schon länger auf der Zunge brannte. „Sag mal, Kunigami, wie haben Chigirin und du euch jetzt eigentlich kennengelernt?“, fragte Meguru und lehnte sich auf den Tresen mit den Oberarmen, um Kunigami besser ansehen zu können. Dieser sah von seiner Arbeit auf. Er war gerade dabei Basketballschuhe in ein Regal zu räumen. „Das interessiert dich sehr, oder?“, fragte er schmunzelnd zurück, legte seine Arbeit zur Seite und kam zu Meguru an die Kasse. Dieser grinste ihn auffordernd an. „Ja, natürlich tut es das. Als du erzählt hast, dass du einen deiner besten Freunde gefragt hast, ob er bei uns einziehen möchte, war ich doch ziemlich erstaunt. Zumal du erzählt hast, dass er in Kagoshima wohnt. Aber Barou und du kommt ja aus Akita. Du hast zwar erzählt, dass ihr euch in einem Fußballcamp kennengelernt hat, aber mich würde es schon interessieren, wie genau.“ Neugierig beäugte Meguru sein Gegenüber, der sich durch die Haare fuhr und ein amüsiertes Schnauben von sich gab. „So viele Fragen. Also gut, dann versuche ich es mal kurz zusammenzufassen. Barou und ich haben mit dreizehn die Chance bekommen, zu einem Fußballcamp in Osaka zu fahren. Diese Chance haben wir natürlich genutzt und sind dort hingefahren. Dort waren natürlich noch viele andere Mittelschüler und Barou und ich waren in einem Zimmer mit Chigiri untergebracht. So haben wir uns schließlich angefreundet und uns immer wieder besucht in den folgenden Jahren. Auch waren wir in der Mittelschule immer wieder in dem Fußballcamp“, antwortete Kunigami ihm schließlich. „Und das mit dem Besuchen haben eure Eltern mitgemacht?“ Meguru war erstaunt darüber, weil er sich sicher war, dass seine Mutter nicht so begeistert davon gewesen wäre, wenn er als Jugendlicher durch Japan gefahren wäre. Aber er hatte das Glück gehabt, dass seine Freunde alle in Tokyo lebten. „Wir hatten das Glück, dass sich unsere Mütter über die Zeit angefreundet haben. Das hat die Sache um einiges leichter gemacht. Aber ich bin echt froh, dass diese Zeiten jetzt vorbei sind, und auch darüber, dass das mit dem Zusammenleben auch so gut funktioniert.“ Meguru gefiel das Lächeln, welches auf Kunigamis Lippen erschien, sehr gut. Er liebte es, wenn er so aufrichtig lächelte. Kunigami hatte für ihn sowieso das schönste Lächeln auf der ganzen Welt. „Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass unser Zusammenleben so gut funktioniert. Es macht aber auch Spaß mit Chigirin“, stimmte Meguru zu. „Dass du ihm schon einen Spitznamen verpasst hast, spricht auch eigentlich nur dafür, dass ihr euch gut miteinander versteht. Und bei Isagi habe ich mir sowieso keine Gedanken gemacht.“ Da konnte Meguru Kunigami nur zustimmen – Isagi war einfach wunderbar unkompliziert. „Und Chigirin ist kein Barou“, witzelte er daraufhin und zwinkerte seinem Mitbewohner zu, dem er damit ein Lachen entlockte. Meguru liebte dieses Lachen ebenfalls, weshalb er es so gerne hörte. „Das mit euch beiden hat einfach nicht funktioniert. Aber habe ich damit all deine Fragen beantwortet?“ „Ja, ich denke schon. Ansonsten frage ich nochmal nach“, summte Meguru und Kunigami gab sich damit zufrieden. Das passte in diesem Augenblick auch sehr gut, denn Kunden kamen in die Laden und Meguru und Kunigami hatten somit einiges zu tun. ♡ ♡ ♡ Der Nachmittag schritt schnell voran. Gerade hatte Meguru hatte gerade einen Jungen und dessen Mutter abkassiert, die Fußballschuhe gekauft hatten. Ganz stolz hatte die Mutter daraufhin berichtet, dass ihr Sohn in wenigen Stunden zum ersten Mal zum Fußballtraining gehen würde. Meguru hatte diesen Moment herzallerliebst gefunden und hatte dem Jungen, der doch etwas schüchtern gewesen war, viel Spaß gewünscht. Jetzt war vor der Kasse Ruhe und Meguru nutzte diesen Moment, um Kunigami zu beobachten, der einen Vater und dessen jugendlichen Sohn bei den Volleyballschuhen beriet. Natürlich hatte Meguru Kunigami zu dessen Freundschaft mit Chigiri nicht ganz ohne Hintergedanken befragt. Ihm war nämlich nicht entgangen, dass Chigiri Kunigami mit dem gleichen Blick ansah, wie es Meguru selbst tat. Seitdem er Kunigami durch Isagi in seinem ersten Studienjahr kennengelernt hatte, waren aus seinen freundschaftlichen Gefühlen immer Stärkere romantischer Natur geworden. Bei ihrem Kennenlernen war Meguru noch mit seinem Ex-Freund Rin zusammen gewesen, aber da hatte es schon zwischen ihnen gekriselt. Schließlich hatten Rin und er sich getrennt und Meguru war in die Wohngemeinschaft gezogen, wodurch er noch mehr Zeit mit Kunigami verbringen konnte. Und so waren seine Gefühle immer stärker geworden. Meguru wusste, dass es Kunigami genauso ging. Zwar hatte es bisher keiner von ihnen ausgesprochen, aber es schwebte eindeutig zwischen ihnen. Sie tanzten immer wieder umeinander herum, aber Meguru wusste nie so recht, wann der richtige Zeitpunkt gekommen war, um es anzusprechen. Nun kamen noch Chigiri und seine Gefühle für Kunigami hinzu. Bei ihrem Gespräch vorhin konnte Meguru zwar ganz klar heraushören, dass Kunigami Chigiris Gefühle nicht erwiderte und er für ihn nur sein bester Freund war, dennoch behielt es Meguru im Hinterkopf. Er würde sich in seinen Gefühle nicht zurückhalten, nur damit Chigiri eine Chance bei Kunigami bekam. Nein, auch wenn er Chigiri mochte, würde er hier keine Ausnahme machen. Meguru musste wohl einfach abwarten, was sich zwischen Kunigami und ihm ergab. „Wir würden dann bitte gerne bezahlen“ sprach ihm eine Frauenstimme an und riss Meguru damit aus seinen Gedanken. Vor ihm standen zwei Jugendliche. Sofort setzte er ein Lächeln auf. „Aber natürlich“, sagte er und machte sich daran, die beiden abzukassieren. ♡ ♡ ♡ „Endlich Feierabend!“ Zufrieden streckte sich Meguru, während er darauf wartete, dass Kunigami die Hintertür des Sportfachgeschäftes abschloss. Es war halb neun und sie hatten ihren Arbeitstag für heute erfolgreich hinter sich gebracht. „Der Tag ging heute zum Glück ja schnell herum“, meinte Kunigami zu ihm, nachdem er abgeschlossen hatte. Gemeinsam gingen sie los, wobei sich ihre Oberarme immer wieder streiften. Meguru suchte bewusst die Nähe seines Mitbewohners und dass dieser es zuließ, ohne etwas zu sagen, zeigte ihm noch einmal, dass er mit seiner Intuition richtiglag. „Ja, es war dann ja doch noch einiges los. Wer wollte heute Abend eigentlich kochen?“, fragte Meguru. Auch fürs Essen hatten sie einen Plan, wobei Meguru am meisten draufstand, da er von ihnen am besten kochen konnte. „Isagi hat gemeint, dass Chigiri und er wohl etwas zusammen kochen wollen. Mal schauen, was es am Ende gibt.“ Ganz von allein legte Kunigami einen Arm um Meguru, was diesen kurz erstaunte. Natürlich, auch Berührungen waren etwas Alltägliches zwischen ihnen, aber meistens war Meguru derjenige, der sie initiierte. Und auch wenn Kunigami seinen Arm nur auf Megurus Schulter ablegt, bedeutete ihm dies schon viel. Gleichzeitig sah er es als eine Einladung und er legte aufgrund ihres Größenunterschieds seinen Arm um Kunigamis Taille. „Hoffentlich etwas Leckeres“, meinte Meguru und lehnte sich an Kunigami, der dies auch gerne geschehen ließ. Sie genossen es beide, sich in diesem Augenblick so nah sein zu können. Und so traten sie ihren Heimweg an, wobei sie diesen etwas in die Länge zogen, um genug Zeit miteinander zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)