This is us von Suga-chan ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Kapitel 8 Der April mit seinem durchwachsenen Wetter machte dem Mai Platz, der die ersten, warmen Tage mit sich brachte. Mit jedem Tag hatte man das Gefühl, dass der Sommer näher rückte und damit die Abende, wo man entspannt im Park sitzen konnte und am Ende nicht frierend dasaß. Der Mai verging ebenfalls und überließ dem Juni seine Stelle. Meguru mochte den Juni sehr. Es wurde mit jedem Tag gefühlt wärmer und bald war richtig Sommer, wo er auch Geburtstag hatte. Er konnte endlich wieder draußen malen, worauf er sich sehr freute. Er hatte jetzt schon Motive im Kopf, die er unbedingt verewigen wollte. Gleichzeitig hieß der Sommer für ihn auch, dass er ganz viel Zeit mit Rensuke draußen verbringen konnte. Es war nicht so, dass er ihre Wohnung nicht mochte, aber dort waren sie oft nicht ungestört. Auch wenn er froh darüber war, dass sein Freund das Thema, wann sie ihren Freunden von ihrer Beziehung erzählen wollten, nicht mehr angesprochen hatte. Er ahnte, dass seine ständige Antwort mit Rins und seiner Beziehung nicht mehr lange durchhalten würde. Er wollte aber auch nicht Chigiri vor Rensuke verraten. Das wäre in seinen Augen einfach nicht fair. Er hoffte darauf, dass sich bald eine Lösung für ihn offenbarte. Heute wollte Meguru sich aber nicht den Kopf darüber zerbrechen, sondern die Zeit mit Rensuke genießen. Heute war der Tag, wo sie gemeinsam früher Schluss hatten, also ganz viel Zeit füreinander. Normalerweise zogen sie sich in ihre Wohnung zurück, aber heute war Meguru nicht danach. Er wollte erst einmal einen großen Spaziergang mit ihm machen und das schöne Wetter genießen. Da sie auch niemanden gesagt hatten, wann sie nach Hause gehen würden, würde sie auch nicht so schnell vermisst werden. Rensuke hatte irgendwann seine Hand genommen. Für Meguru fühlte es sich perfekt an, dass sie hier Hand haltend durch die Gegend laufen konnten, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob einer ihrer Freunde sie sahen. Meguru musste auch zugeben, dass er heute besonders gut darauf war, da in seinem Künstlerleben in den nächsten Wochen einige schöne Sachen für ihn anstanden. „Die Professoren haben heute davon gesprochen, dass wir endlich unsere erste, größere Ausstellung bekommen sollen. Nicht so kleine, wo uns Künstler die Möglichkeit geben, dass wir auch ein, zwei Bilder ausstellen dürfen, sondern etwas, was unser Kurs auf die Beine stellt. Wir sollen jeder ein großes Bild dafür malen und noch mehrere kleinere. Wenn wir es schaffen, werde manche der Bilder sogar verkauft.“ Die Vorfreude in seinen Augen war sehr deutlich zu erkennen und an sich konnte er es auch kaum abwarten, dass es endlich losging. Ihre Professoren plante, die Ausstellung im August, was es für den Kunststudenten noch schöner machte, da dies auch sein Geburtstagsmonat war. „Das hört sich richtig klasse an, Meguru. Das ist endlich eine Chance, dass du dein Talent richtig unter Beweis stellen kannst. Hast du dir denn schon Motive überlegt, die du malen willst?“, fragte sein Freund sofort, während sie die Runde um den See einschlug, der hier im Park war. Meguru mochte diesen Ort sehr und er spürte auch, wie er mit Kreativität gefüllt wurde, da sie hier waren. Eifrig nickte er. „Ja, als großes Motiv wurde ich gerne den See malen. Ich habe schon so viele Ideen, wie ich ihn anders gestalten kann. Ich bin am überlegen, ob ich nächste Woche herkomme und erste Skizzen mache. Willst du dann mitkommen?“ Neugierig sah er Rensuke an, ehe er seinen Blick über den See schweifen ließ. Sein vorrangiger Kunststil war der Surrealismus, aber Meguru benutzte immer seine ganz eigenen Elemente. Dank seiner Mutter hatte er schon recht früh zu seinem Stil gefunden. Es war irgendwie selbsterklärend gewesen, dass er Kunst studierte, auch wenn eine Zeit lang eine Fußballkarriere für ihn im Raum gestanden hatte. Aber am Ende hatte die Kunst gewonnen und er bereute es keine Sekunde. „Gerne, wenn ich dich dabei nicht störe. Ich schaue dir gerne Zeit, wenn du etwas malst oder zeichnest.“ Auch das hatte sich inzwischen in ihrer Beziehung etablierte. Wenn sie etwas für die Universität tun mussten, taten sie es oft zusammen. Manchmal fragte sich Meguru, ob Isagi und Chigiri sich darüber wunderten, dass Rensuke viele seine Aufsätze bei Meguru im Zimmer schrieb, während dieser in ein Bild vertieft war. Sie wollten einfach so viele Zeit wie möglich miteinander verbringen können. „Du störst mich nie! Umso mehr Zeit können wir miteinander verbringen.“ Der Kunststudent blieb kurz stehen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste seinen Freund. Dieser schmunzelte und erwiderte den kurzen Kuss. Händchen haltend setzten sie ihren Weg daraufhin fort, wobei Meguru immer wieder den See im Blick hatte. „Denkst du, dass sich lila oder gelb besser als Wasserfarbe machen würde?“, fragte er seinen Freund nachdenklich. Sein Kopf arbeitete inzwischen auch Hochtouren. Rensuke lachte leise und zog ihn ein wenig an sich. „Ich denke, dass beides gut aussehen wird. Ich mag deine Bilder“, antwortete er. Meguru kicherte verliebt. „Du schmeichelst mir. Ich muss noch so vieles lernen.“ Rensuke küsste ihn auf die Schläfe, was er sehr genoss. Für ihn hätten sie noch stundenlang hier sein können. Manchmal dachte er auch darüber nach, ob sie nicht darüber sprechen sollten, sich eine eigene Wohnung zu nehmen. Aber dies war noch Zukunftsmusik. Wahrscheinlich, wenn sie beide mit ihren Studien fertig waren. „Und das wirst du sicher richtig gut machen. Das weiß ich jetzt schon.“ Rensuke hob seine freie Hand und strich ihm sanft über die Wange. Meguru kicherte wieder und drückte ihre ineinander verschlungenen Hände. Da fiel ihm noch etwas anderes ein, was er seinem Freund bisher noch nicht erzählt hatte. „Ich habe gestern übrigens mit meiner Mutter gesprochen. Sie möchte im Herbst eine Ausstellung gemeinsam mit mir machen. Sie hatte ja jetzt erst ihre Frühlingsausstellung und da hat ihr Manager, sie auf mich angesprochen und wie mein Studium so läuft. Sie hat mich natürlich wie immer gelobt und dabei sind die beiden auf die Idee gekommen, dass ich im Herbst mitausstellen soll. Wir haben zwar noch kein Thema, aber ich freue mich schon so sehr darauf.“ Die Neuigkeit war nur langsam bei ihm eingesickert. Er hatte endlich die Chance, fast allein bei einer Kunstausstellung zu glänzen. Gerade mit seiner Mutter zusammen wusste er, dass es gut werden würde. Sie forderte zwar auch von ihm, aber das war auch gut so, da sie ihm immer den Rücken freihielt. „Das sind ja großartige Neuigkeiten, Meguru. Dann kann ich endlich allen Leuten sagen, dass dieser großartige Künstler mein Freund ist und wie stolz ich auf ihn bin.“ Sie blieb erneut stehen. „Rensuke…“ Meguru sah seinen Freund mit großen Augen an, während sein Herz einen großen Satz nach vorne machte. Der Gedanke, dass Rensuke allen sagte, wie stolz er auf ihn war, ließ sein Herz mit Liebe überquollen. „Du hast es verdient“, meinte der Ältere lediglich und küsste ihn wieder, „Hast du denn schon Ideen für ein mögliches Thema?“ Der Kunststudent fand schnell wieder zu sich selbst und nickte. „Einige! Da es ja im Herbst sein soll, habe ich gedacht, dass wir mit Herbstfarben spielen könnten. Mich würde aber auch sehr das Thema Monster interessieren und ich denke, dass Kaa-san da auch einige Idee zu hätte. Schön wäre auch irgendwie das Thema Tiere im Surrealismus. Sie also ganz anders darzustellen, wäre auch ein richtige Herausforderung.“ Meguru geriet in einen Redefluss und gestikulierte dabei mit seiner freien Hand herum. Er hatte einfach so viele Ideen, die er umsetzen wollte. Vielleicht schaffte er es neben seinen Bildern fürs Studium auch schon ein paar Werke für die Herbstausstellungen zu beginnen. Eventuell wären auch kleinere Entwürfe zunächst ein Anfang. „Ich liebe dich.“ Ruckartig blieb Meguru stehen, als sein Freund diese Worte aussprach. Er blinzelte. Zuvor hatte noch keiner von ihnen diese drei Worte gesagt. Natürlich, sie wussten, dass sie einander sehr mochte und ineinander verliebt waren, aber ein „ich liebe dich“ war noch einmal ein ganz anderer Schritt. Rensuke sah ihn ebenfalls nur an und sein Blick wirkte für einen Augenblick unschlüssig, ob er sie nicht lieber zurücknehmen sollte. Aber das wollte Meguru auf keinen Fall. Er fiel seinem Freund um den Hals und küsste ihn stürmisch. Rensuke war für einen Moment überrumpelt, aber er fang sich schnell und legte die Arme um ihn, um den Kuss zu erwidern. Es gab gerade nur sie beide. Und es hätte auch so weitergehen können, wenn sich nicht jemand hinter ihnen geräuspert hätte. ~ ♡ ♡ ♡ ~ Seishirou war sehr froh darüber, dass er heute etwas früher Schluss hatte. Einer seiner Professoren war auf einer Fortbildung, weshalb die letzte Vorlesung ausfiel. So musste er zwar ohne Reo nach Hause gehen, aber das machte ihm wenig aus, da sein Freund heute sowieso noch eine Lerngruppe hatte. Er wäre sowieso eine ganze Weile allein gewesen. Daher hatte er mit Hiori, der ja auch früher Schluss hatte, da sie im gleichen Studiengang waren, ausgemacht, dass sie sich gleich online zum Zocken treffen wollten. Seishirou freute sich schon darauf. Hiori teilte seine Leidenschaft für Games und die beiden hatten sich schon die ein oder andere Nacht um die Ohren geschlagen – sehr zum Unmut von Reo und Yukimiya. Die beiden waren nicht immer ganz zufrieden damit, wenn sie in ihren Games versanken. Daher nutzten sie solche Situationen wie jetzt gerne mal aus, auch wenn sowohl Hiori wie auch Seishirou sich sicher waren, dass ihre jeweiligen Freunde ahnten, womit sie ihre freie Zeit verbringen würden. Aber erst einmal musste es Seishirou überhaupt nach Hause schaffen. Da er so schnell wie möglich seinen Weg hinter sich bringen wollte, hatte er eine Abkürzung durch den Park genommen. Er hätte auch mit der Bahn fahren können, aber darauf hatte er heute keine Lust. Er wollte seine Ruhe vor dem Zocken haben. In diesem Moment bereute er es, dass er die Abkürzung genommen hatte. Wenige Meter vor ihm standen Kunigami und Bachira und küssten sich. Und sie küssten sich nicht nur einfach so, sondern es sah schon sehr intensiv aus. Die beiden waren also ein Paar; das nahm er dadurch zur Kenntnis. In seinen Augen war das nichts Schlimmes. Er freute sich sogar, dass die beiden zueinander gefunden hatten. Gleichzeitig kam ihm auch der Gedanke, dass es einen Grund haben musste, warum die beiden ihre Beziehung bisher noch nicht öffentlich gemacht hatten. Es war gut möglich, dass sie noch ganz frisch war. Seishirou war dieser Grund auch vollkommen egal. Wenn die beiden glücklich miteinander waren, sollte es ihm nur recht sein. Ihn interessierte das alles nicht. Es war das Beste, wenn er eine andere Richtung einschlug und die beiden für sich ließ. Er hatte nichts gesehen. Da räusperte sich jemand hinter ihm. Seishirou verfluchte diese Person schon, während er sich umdrehte. Dort stand Barou mit vor der Brust verschränkten Armen. Er sah dabei nicht Seishirou an, sondern zu Kunigami und Bachira, die sich voneinander gelöst hatten. Dabei lagen die Arme der Größeren noch um die Taille seines Freundes, während dieser noch auf den Zehenspitzen stand und eine Hände ruhten auf seinen Schultern. „Hättest du nicht deine Klappe halten können?!“, zischte Seishirou Barou zu. Jetzt wurde er in diese ganze Sachen mit hereingezogen und das wollte er auf keinen Fall. „Klappe, Faulpelz. Ich will hören, was die beiden zu sagen haben“, wimmelte der Sportstudent ihn ab. Er würdigte ihn weiterhin keines Blickes. „…Das ist jetzt eine ganz blöde Situation…“, murmelte Kunigami, der zur Seite sah. Er wirkte eindeutig verlegender als Bachira, der seine Hände von seinen Schultern nahm und sich richtig hinstellte. Kurz daraufhin sah er seinen Freund an, nahm dessen Hand und drückte diese, während er ihn anlächelte. „Es wird schon alles gut werden“, sagte er zu ihm, ehe er sich Barou und Seishirou zuwandte, „Ich weiß, dass es für euch jetzt ganz merkwürdig sein muss, uns hier so zu sehen…“ Unschlüssig sah er zwischen ihnen hin und her. „Merkwürdig trifft es sehr gut.“ Barous Stimme klang streng. Seishirou zuckte mit den Schultern. „Mir ist ganz egal, was ihr beiden miteinander habt. Solange ihr glücklich seid“, war seine Antwort. Bachira lächelte ihn an. „Danke, Nagi. Wir wollen es auch noch allen sagen, aber bisher war noch nicht der richtige Augenblick dafür gewesen. Bitte sagt ihnen noch nichts!“ Verzweiflung lag in dem Blick des Kunststudent. Seishirou sollte das mit dem nichts sagen nur recht sein. Er wollte hiermit sowieso nichts zu tun haben. „Vollkommen in Ordnung für mich. Es ist ja ganz und gar eure Entscheidung, ob ihr es sagt oder nicht.“ Er hoffte so sehr, dass sich die Sache damit getan hatte. Er wollte nur nach Hause und zocken. Er hatte schon fast wieder vergessen, was er gerade gesehen hatte. „Ich bin nicht damit einverstanden“, machte Barou seine Pläne von Neuem zunichte. Hatte er es sich zur seiner Lebensaufgabe gemacht, ihm sein Leben schwerzumachen? Seishirou warf ihm einen finsteren Blick zu, der ignoriert wurde. Barou sah die ganze Zeit über Kunigami an. Dieser seufzte und spannte sich an. Bachira bemerkte dies sofort und hob seine freie Hand, um ihm sanft über den Oberarm zu streichen. „Barou, bitte“, versuchte Kunigami seinen Jugendfreund irgendwie davon zu überzeugen, seine Worte zu überdenken. Der Blick des Angesprochenen blieb unbeeindruckt. „Wie lange geht das schon mit euch beiden?“, wollte er dafür wissen. Seishirou, der gerade überlegte hatte, ob er nicht einfach gehen sollte, horchte auf. Hörte er da so etwas wie Verletztheit in Barous Stimme? Er fragte sich, woher das kam. Er war sich sicher, dass es nicht damit zusammenhing, dass er irgendwie auf Kunigami oder Bachira stand. Vielleicht hing es ja damit zusammen, dass er schon so lange mit dem Älteren des Paares befreundet war. Seishirou kam der Gedanke, wie er sich fühlen würde, wenn Isagi als sein bester Freund ein Geheimnis lange vor ihm verheimlichen würde und er es nur durch einen Zufall erfahren würde. Er wäre wahrscheinlich auch sehr verletzt. „Noch gar nicht so lange. Es hat kurz nach der Party begonnen, die wir für Chigiri gegeben haben“, antwortete Kunigami schließlich. „Auch wenn wir beide vorher schon wussten, dass wir Gefühle füreinander haben. Aber wir haben noch einen kleinen Anstupser gebraucht und dieser war auf der Party“, fügte Bachira hinzu. Sein und der Blick seines Freundes trafen sich. Beide lächelten verliebt. Seishirou musste zugeben, dass die beiden schon sehr süß miteinander waren. „Okay, ich werde nichts sagen. Es ist immerhin eure Entscheidung, wann ihr es allen sagt. Oder auch gar nicht.“ Barou klang auf einmal sehr zufrieden, was den IT-Studenten in seinen Gedanken bestätigt. „Dank dir, Barou.“ Kunigami schenkte ihm ein Lächeln. Dieser winkte ab. „Schon gut. Wir sehen uns.“ Damit verabschiedete er sich von ihnen und trat seinen Heimweg an. Das war wohl auch endlich für Seishirou das Zeichen, dass er gehen konnte. „Wir sehen uns dann morgen in der Uni“, sagte er noch zum Abschied und ließ die beiden zurück. Seishirou hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass er so eine Entdeckung heute machen würde. Gut, jetzt wusste er also, dass Kunigami und Bachira ein Paar waren. Das war ja nichts, was ihn groß einschränken würde. Da schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und er blieb ruckartig stehen. Er musste sofort an Reo denken. Reo, der ihm die ganze Zeit damit in den Ohren lag, dass Kunigami endlich Bachira seine Gefühle gestehen sollte. Was dieser inzwischen getan hatte. Ohne, dass Reo davon wusste. Dafür wusste es Seishirou. Er hatte keine Ahnung, wie er dieses Geheimnis vor seinem Freund geheim halten sollte. Zumal Reo letztens erst angemerkt hatte, dass er Kunigami noch einmal darauf angesprochen wollte, wie weit er jetzt mit Bachira war. Verdammt, damit würde Seishirou sicher wieder in den Ohren liegen. Was sollte er dann zu ihm sagen? Er hoffte so sehr, dass es nicht zu schnell zu einem Thema zwischen ihnen werden würde. ~ ♡ ♡ ♡ ~ Meguru sah Barou und Nagi nach, während er weiterhin die Hand von Rensuke hielt. Er fasste es immer noch nicht, dass ihre Beziehung so herausgekommen war. Zumindest gegenüber den beiden war sie jetzt heraus. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. „…Was machen wir nun?“, durchbrach Rensuke die Stille zwischen ihnen. Meguru sah seinen Freund an und schenkte ihm sein schiefes Lächeln. „Ich weiß es nicht. Ich hatte mir eigentlich anders vorgestellt, unseren Freunden von unserer Beziehung zu erzählen. Ich hoffe wirklich sehr, dass sie den Mund halten werden…“ Auch wenn er gerade noch so ruhig gewirkt hatte, überkam ihm nun ein ungutes Gefühl. Er hatte Angst davor, dass sich Barou oder Nagi verplapperte und so die anderen alles erfuhren. Vor allem Chigiri. Ihm war bewusst, dass er es irgendwann erfahren musste. Aber Meguru wollte selbst Zeit haben, um sich darauf vorzubereiten. „Sie werden schon nichts sagen, Meguru. Ich vertraue ihnen.“ Rensuke ließ seine Hand los, um ihn an sich zu ziehen und zu umarmen. Der Kunststudent ließ sich gerne an die Brust seines Freundes sinken und schloss für einen Moment die Augen. Auch wenn er wusste, dass er wohl recht hatte, fühlte er sich trotzdem unruhig. Er wollte gerade nur noch nach Hause gehen. „Ja, du hast ja recht“, stimmte er schließlich zu und öffnete seine Augen wieder, um ihn anzulächeln. Dieses wurde sofort erwidert und Rensuke küsste ihn kurz. „Und vielleicht ist es für uns jetzt auch ein Anstoß, es endlich offiziell den anderen gegenüber zu machen. Aber natürlich nur, wenn es für dich in Ordnung ist.“ Abwartend sah der Ältere ihn an. Meguru atmete tief durch. Ja, das sollten sie jetzt wohl wirklich langsam angehen, auch wenn er sich ein wenig davor fürchtete. „Hmm…ich denke auch, dass wir es langsam tun sollten. Bei wem wollen wir dann am besten anfangen?“ Für ihn war das ein großer Schritt, aber er wusste, dass sein Freund ihm den Rücken freihalten würde. Egal, was auch passieren würde. „Am besten wären natürlich Isagi und Chigiri, da wir ja mit ihnen zusammenleben. Aber vielleicht wäre ja auch Reo ein Anfang. Zumal Nagi ja jetzt auch Bescheid weißt.“ Rensuke zuckte mit den Schultern. Meguru schätzte es sehr, dass er ihm die Wahl ließ. Er wollte auch jetzt nicht sofort eine Entscheidung treffen. „Kann ich noch ein wenig darüber nachdenken und wir gehen jetzt erst einmal nach Hause? Ich muss dieses Aufeinandertreffen gerade noch ein wenig verarbeiten“, antwortete er ihm. Rensuke nickte verstehen und strich ihm durch die Haare. „Natürlich. Nimm dir die Zeit, die du dafür brauchst. Zuhause haben wir ja noch ein wenig Zeit für uns. Isagi und Chigiri müssen ja heute arbeiten.“ Meguru musste kichern. „Dann mal los. Ich will es natürlich ausnutzen, dass ich dich jetzt ganz und gar für mich habe.“ Er nahm wieder die Hand seines Freundes und sie machten sich auf den Heimweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)