Potpurri von Suga-chan ================================================================================ Kapitel 1: Erste Begegnung - I ------------------------------ Erste Begegnung - I Hyoma hatte sich ganz nach hinten in dem Gruppenraum gesetzt. Er hatte lange mich sich gehadert, ob er überhaupt zu Blue Lock gehen sollte. Immerhin ahnte er, dass seine Karriere nicht so vielversprechend sein würde wie der anderen Teilnehmer. Warum war er also hier? So ganz konnte er sich diese Frage nicht beantworten. Vielleicht wollte er einen Weg finden, um seinen Traum endgültig begraben zu können. Immerhin würde Hyoma hier auf Leute treffen, die so viel besser als er warten. Er wollte endlich, dass dieser letzte Hoffnungsstrang gekappt wurde. Sein Blick wanderte über die Anwesenden im Raum. Er fragte sich, was ihn erwarten würde. Wenn er Ego richtig verstanden hatte, waren sie alle Rivalen. Würden sie also gegeneinander spielen? Vorstellen konnte Hyoma es sich gut. Möglicherweise würde er gleich heute schon wieder nach Hause fahren. Ob ihn dieser Gedanke glücklich stimmen würde, wusste er nicht. Aber es würde ihn nicht wundern. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er auf den gleichen Level wie die anderen hier waren. Das wurde von ihm nur bestätigt, als Kira Ryosuke den Raum betrat. Er war genauso alt wie Hyoma, aber ihm war bewusst, dass Ryosuke so viel besser war als er. Er galt immerhin als Juwel des japanischen Fußballs und war in die U18-Nationalmannschaft einberufen wurden. Und er hatte gerade mit seiner Oberschule das Bezirksfinale gewonnen und fuhr damit zur Landesmeisterschaft. Sie galt als einer der Favoriten. Und während er so die Blicke über die andere schweifen ließ, wurde Hyomas Eindruck, dass er hier falsch war, nur noch mehr. Er musste schon zugeben, dass er etwas nervös war, aber der Rest wirkte so entspannt. Einer von ihnen schlief sogar in der Ecke einfach. Der musste wirklich die Ruhe weg haben. Inzwischen waren sie elf Personen, damit eine ganze Fußballmannschaft, weshalb sich Hyoma die Frage stellte, ob sie nicht vielleicht doch eine Mannschaft bilden sollten. Aber er war sich sicher, dass dies nicht funktionieren würde. Immerhin waren sie alle Stürmer und er konnte von sich selbst sagen, dass er sich nie auf einer anderen Position gesehen hatte. Da ging die Tür ein weiteres Mal auf und Hyomas Aufmerksamkeit richtete sich auf die Person, die nun den Gruppenraum betrat. Tatsächlich erkannte Hyoma ihn sofort. Er wusste zwar den Namen des Schwarzhaarigen nicht, aber er wusste, dass er gegen Kira im Bezirksfinale gespielt hatte. Hyoma hatte sich das Spiel angesehen und konnte sich an den Pass am Ende erinnern. Er musste zugeben, dass er selbst den Ball nicht abgegeben hätte, um das Tor selbst zu schießen. Ob es dem Neuling genauso ging? „Isagi! Endlich ein vertrautes Gesicht!" Hyoma horchte auf, als Isagi von Kira begrüßt wurde. Er war erstaunt. Immerhin war er davon ausgegangen, dass die beiden so etwas wie Rivalen waren. Das war eine interessante Wendung. „Ryosuke, ich bin auch erleichtert", antwortete Isagi ihm und bekam im nächsten Moment schon ein Hemd ins Gesicht. Hyoma zog eine Augenbraue in die Höhe. Der Typ, der sich jetzt bei Isagi entschuldigte, war ziemlich durchtrainiert. Wie schon gesagt, ihr war eine Menge interessanter Charaktere, die zusammenkamen. Hyoma ahnte jetzt schon, dass Blue Lock wahrscheinlich sein Leben verändern. Gut oder schlecht, das konnte er noch nicht sagen. ----------------------------------------------------- Wörter: 527 (One Shot) Kapitel 2: Erste Begegnung - II ------------------------------- Erste Begegnung - II Rensuke ahnte schon, dass er es hier mit einem Haufen Exzentrikern zu tun hatte. Als er seine Einladung zu Blue Lock erhalten hatte, war er zunächst etwas skeptisch gewesen. Immerhin bekam man nicht jeden Tag eine Einladung zu einem Trainingscamp, welches vom japanischen Fußballverband ins Leben gerufen wurde. Natürlich fühlte er sich geehrt, dennoch schwang eine gewisse Skepsis bei ihm mit. Aber nachdem er nun wusste, was es mit dem Projekt Blue Lock auf sich hatte, wollte er es noch genauer herausfinden. Dass er von Exzentrikern umgeben war, wurde ihm bewusst, als das Oni-Spiel begann. Ein teuflisches Spiel, wo der Niedrigste im Rank zuerst den Ball hatte. Sie hatten von da an drei Minuten Zeit und wer am Ende den Ball noch hatte, hatte verloren. Rensuke konnte noch nicht sagen, was dann passieren würde, aber er ahnte, dass es nichts Gutes sein würde. Der Erste, der den Ball hatte, war Igarashi. Das hieß, dass er der schwächste Spieler in ihrer Runde war. Er würde natürlich alles tun, damit der Ball nicht bei ihm blieb. Rensuke würde alles daran setzen, dass er den Ball nicht zuletzt haben würde. Aber Igarashi schien so oder so andere Pläne zu haben. Die ganze Zeit schlief einer der anderen Spieler in einer Ecke. Rensuke hatte sich sowieso schon gefragt, wie er hier schlafen konnte. Der Schlafende war leichte Beute und selbst schuld, wenn es ihn jetzt traf. Das dachte sich wohl Igarashi, aber damit war er wohl einer Fehlerannahme aufgesessen. Der Schlafende sprang hoch, bevor der Ball ihn treffen konnte, und trat Igarashi gleichzeitig ins Gesicht. „Nur Handspiel ist verboten, oder? Guten Morgen." Verschlafen rieb sich der Junge mit den schwarzgelben Haaren über die Augen. Rensuke konnte es nicht glauben. Wie konnte man nur so etwas tun und dann so sehr die Ruhe weghaben? Er ging auf den wesentlich Kleineren zu. Um zu zeigen, dass er es nur gut meinte, legte er ihm die Hände auf die Schultern. „Hey. Ich hasse schmutzige Tricks. Spiel fair und anständig, ja?" Rensuke wollte nur seinen Standpunkt klarmachen und hoffte, dass der Kleinere, von dem er immer noch nicht den Namen wusste, es verstehen würde. „Wer bist du? Die Göttin Justitia, oder was?", war die Gegenaussage, die er prompt erhielt. Rensuke verengte die Augen. So einer war das also. Der auf andere pfiff und nur sein eigenes Ding durchzog. Mit solchen Leute konnte er überhaupt nichts anfangen. Er hoffte bloß, dass sie nicht doch noch in Mannschaften eingeteilt wurde, ansonsten sah er schwarz für die Teamarbeit mit solchen Leuten. Aber viel Zeit darüber nachzudenken oder ihm überhaupt eine Antwort zugeben, hatte Rensuke aber nicht, da der Ball ihn direkt ins Gesicht traf. Igarashi freute sich sehr drüber, dass er nun nicht mehr der Oni war. Sofort verfinsterte sich Rensukes Gesichtsausdruck. „Du Mieser...Ich mach dich platt, Igarashi!" Rensuke war wütend und schoss sofort, damit er nicht länger der Oni war. Er wollte den Ball gerne zurück zu Igarashi schicken und hatte auch dementsprechend viel Wumms hinter dem Schuss. Aber leider traf er wen anders. „Sorry, der war nicht für dich gedacht!", entschuldigte er sich schnell. Der Name von dem Typen war doch Isagi, oder? Irgendetwas hatte Rensuke da vorhin mitbekommen. Aber nun gut, das war nun nicht mehr sein Problem. Das Spiel dauerte nur noch eine Minute, die er überleben musste und dann hatte er es geschafft. Und Rensuke würde es ganz sicher nicht zulassen, dass ihn noch einmal irgendwer mit dem Ball treffen würde. ------------------------------------------------------------ Wörter: 575 (One Shot) Kapitel 3: Erste Begegnung - III -------------------------------- Erste Begegnung - III Meguru hätte nicht gedacht, dass Blue Lock ihm so viel Spaß machen würde. Er war schon lange auf die Suche nach jemanden, mit dem Fußball spielen richtig viel Spaß machte, aber keiner seiner sogenannten Freunde konnte mit ihm mithalten. So spielte Meguru die meiste Zeit mit sich selbst Fußball. Aber da ihm das auf Dauer nicht viel Freude bereitete, tauchte am Ende doch ein Freund auf: das Monster, welches in ihm lebte. Dieses verstand ihn und spielte mit ihm, aber gleichzeitig wusste Meguru auch, dass dies keine Lösung für immer war. Tief in seinem Inneren sehnte er sich nach einem Freund, mit dem er diese Leidenschaft für Fußball teilen konnte. Nach jemanden, der ihm verstand. Nach jemanden, der ebenso ein Monster besaß wie er selbst. Meguru hoffte, dass er diesen jemanden bei Blue Lock finden würde. Die Einladung war doch eine ziemliche Überraschung für ihn gewesen. So ein Brief für ein Trainingscamp des japanischen Nationalverbandes kam immerhin nicht jeden Tag ins Haus. Abgesehen davon konnte Meguru auch nicht recht nachvollziehen, wie sie auf ihn gekommen waren. Aber eigentlich war das ja auch egal. Er freute sich auf jeden Fall darauf, was ihn dort erwarten würde. Da er aber der Erste war, der im Gruppenraum ankam, beschloss Meguru sich in eine Ecke zu legen, um sich noch ein wenig auszuruhen. Wer wusste schon, was ihn heute noch alles erwarten würde. Ein wenig bereute er es dann doch, da er so den Anfang des Spieles verpasste, aber kaum wurde er angespielt, meldete sich schon sein siebter Sinn und er tat alles, damit der Ball ihn nicht traf. Auch wenn das hieß, dass er dem Typen, der ihn abschießen wollte, ins Gesicht trat. Dies gefiel so einem großen, orangehaarigen Typen so gar nicht und meinte wohl Meguru deswegen eine Predigt zum fairen Spielen halten zu müssen. Das interessierte ihn aber nur wenig, zumal der Orangehaarige kurz darauf schon vom Ball getroffen wurde. Geschah ihm ganz recht. Aber Meguru wäre nicht Meguru, wenn er die Sache mit der Predigt auf sich sitzen lassen würde. So sprang er dem Orangehaarigen auf dem Rücken, damit er als Ziel dienen konnte. Das Spiel sollte ja spannend bleiben. „Hey! Was soll das?!", beschwerte sich der Orangehaarige natürlich, aber Meguru lachte darüber nur, „Runter von mir!" „Das ist deine Chance!", rief er dafür demjenigen zu, der gerade den Ball hatte. Isagi war sein Name, glaube sich Meguru daran zu erinnern. Leider machte der Orangehaarige da nicht ganz so mit, wie Meguru es sich erhofft hatte. „Ich hab doch gesagt, dass du sollst anständig spielen!" Mit diesen Worten warf er Meguru über seine Schulter. Das war doch jetzt ein bisschen plötzlich, denn lachte Meguru, während er auf dem Typen landete, der ihn noch vor gut einer Minute abschießen wollte. Der verletzte sich prompt dabei. Eigentlich sein Pech, wenn er nicht besser aufpasste. Dennoch ging es Meguru ziemlich auf den Keks, als dieser Kira Ryosuke rief: „Los, Yoichi, schieß ihn ab! Jetzt!" Auch wenn Meguru niemand war, der immer zu hundert Prozent fair spielte, aber das ging ihm doch ziemlich auf die Nerven. Zumal dieser Kira gut reden hatte. Immerhin war er wahrscheinlich der beste Spieler im Raum. Meguru war sehr gespannt, wie dieser Isagi sich entscheiden würde. ------------------------------------------ Wörter 537 (One Shot) Kapitel 4: Erste Begegnung - IV ------------------------------- Erste Begegnung - IV Yoichis Herz raste. Er war vielleicht zwei Stunden bei Blue Lock, wahrscheinlich noch nicht einmal, aber sein Leben hatte jetzt schon eine Wende genommen, von der er niemals gedacht hatte, dass es sie geben würde. Schon als er den Gruppenraum betreten hatte, hatte er schnell bemerkt, dass er von beeindruckenden Spielern umgeben war. Den ein oder anderen Namen hatte er zuvor schon gehört und jetzt mit ihnen in Raum zu sein, war so surreal. Aber Yoichis Welt wurde noch einmal auf den Kopf gestellt, als das Oni-Spiel begann. Ihm wurde bewusst, dass er der zweitschlechteste Spieler in ihrer Gruppe war. Das passte ihm gar nicht. Aber er musste nur drei Minuten überleben. Drei verdammte Minute. Das Glück war aber nicht mit ihm und durch einen dummen Zufall wurde er abgeschossen, wodurch er zum Oni wurde. So ein verdammter Mist! Nur noch eine Minute und für ihn zählte nur, dass er den Ball los wurde. Es herrschte sowieso ein regelrechtes Durcheinander um ihn herum, weshalb ihm die Konzentration schwerfiel. „Los, Yoichi! Schieß ihn ab! Jetzt!", rief da Ryosuke ihm zu. Igarashi hatte sich verletzt, da dieser große Typ mit dem orangefarbenen Haaren warf derjenige, der vorhin geschlafen hatte, auf ihn. Ihre Namen musste Isagi auf jeden Fall noch lernen. Dafür hatte er jetzt auch noch in den Kopf, denn Yoichi wusste, dass er nun eine Entscheidung treffen musste. Wenn er Igarashi abschoss, wäre seine Fußballkarriere gerettet. Aber irgendwie fühlte es sich falsch an. Wenn er immer nur die Schwächeren angriff, würde er nie stärker werden. „Das ist falsch. Ich bin gekommen, um mein Leben zu verändern. Ich bin hier, um der Weltbeste zu werden!" Und schon stürmte er los. Yoichi wusste, dass er nur stärker wurde, wenn er auch den Stärksten angriff. Aber wer war es? „Du gefällst mir~" Yoichi stutzte. Vor ihm stand der Typ mit den schwarzblonden Haaren und lächelte ihn an. „Du hast recht. Wenn man jemanden zerquetscht, dann den Stärksten!" Mit diesen Worten schnappte er sich den Ball von Yoichi. Damit machte er sich selbst zum Oni. Yoichi schoss es durch den Kopf, dass er vollkommen verrückt sein musste. Immerhin dauerte das Spiel noch wenige Sekunden. Ein Blick auf die Anzeige verriet ihm, dass der Junge mit den schwarzblonden Haaren den Namen Bachira Meguru trug. Yoichi bemerkte schnell, auf wen es Bachira abgesehen hatte. „Ryosuke?!", rief er perplex. „Also ich?!" Der Gejagte wirkte ebenso überrascht wie Yoichi selbst. Bachira grinste lediglich und schoss. Der Ball traf Ryosuke aber nicht. Das Spiel würde gleich enden. Aber Bachira sah nicht nach jemanden aus, der gerade ein Spiel verloren hatte. Er grinste. Und Yoichi wusste auch genau warum. Der Ball flog direkt auf ihn. Es war ein reiner Reflex, dass Yoichi diesen Pass – wenn man ihn denn so nennen konnte – verwandelte und damit Ryosuke direkt ins Gesicht traf. Nur eine Sekunde später klingelte die Uhr und verkündete das Ende des Oni-Spiels. Ryosuke hatte den letzten Körperkontakt zum Ball gehabt. Ryosuke war der letzte Oni gewesen. Ryosuke würde Blue Lock verlassen müssen. Yoichi hatte seine Fußballkarriere gerettet. Aber zu welchem Preis? ----------------------------------------------------- Wörter: 510 (One Shot) Kapitel 5: Monster ------------------ Monster Blue Lock wurde schnell ein Teil von Yoichis Leben, auch wenn er dieses Leben zuvor noch nicht gekannt hatte. Das Ziel war nach wie vor klar: der beste Stürmer werden und die anderen besiegen. Aber wann dies der Fall sein würde, konnte er noch nicht sagen. Ego hatte davon gesprochen, dass sie mal zusammen und mal gegeneinander spielen würden. Yoichi war sehr gespannt darauf, was er damit meinte. Nun standen aber zunächst seit drei Tagen Leistungstest auf dem Zettel. Yoichi musste zugeben, dass ihn diese Test ziemlich an den Rand seiner Kräfte trieben. Er konnte sich nach und nach auch immer besser die Namen seiner Mitbewohner merken, auch wenn er noch nicht von allen sagen konnte, ob er sie mochte oder nicht. Aber darum ging es hier auch primär auch nicht. Es ging darum, dass sie alle Gegner waren. Trotzdem fiel es Yoichi schwer in dieser Nacht die Augen zu schließen. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit darum, dass er besser werden musste, wenn er überleben wollte. Er musste trainieren, wenn er besser werden wollte. So stand er mitten in der Nacht auf und lief zum Trainingsraum. Er musste einfach noch besser werden! Dort wurde er aber schon erwartet, und zwar von niemand geringeres als Bachira. Dieser fragte ihn, ob sie nicht miteinander trainieren wollten. Das kam Yoichi gerade recht. Auch wenn er immer noch nicht sagen konnte, wie er Bachira einschätzen sollte, ahnte er, dass er sich einiges von ihm abschauen konnte. „Sag mal, Bachira, ich hätte da mal eine Frage an dich, bevor wir anfangen." Diese Sache brannte Yoichi schon seit drei Tagen unter den Fingernägeln. „Hm?" Bachira legte fragend den Kopf schief. „Beim Oni-Spiel...Warum hast du zu mir gepasst? Es klang so, als wolltest du Ryosuke abschießen, aber dann hast du zu mir gepasst. Warum also?" Yoichi musste es einfach wissen. Immerhin waren sie beim Oni-Spiel Rivalen wie jetzt gewesen. Bachira hatte keinen Grund gehabt, den Ball zu ihm zu passen. Bachira schien kurz zu überlegen. „Weil ich ein „Monster" in mir habe", antwortete er schließlich, während er sich den Ball schnappte. Er versuchte an Yoichi vorbeizukommen, der aufgrund dieser Aussage erst einmal verwirrt war. Ein Monster in sich? Was sollte das bitte schön heißen? „Nur wenn ich Fußball spiele, kommt es hervor. Und dann sagt es solche Dinge wie „Tanz herum" oder „Mach ihn rein" oder ähnliches", fuhr Bachira fort und tat alles, um an Yoichi vorbeizukommen. Für diesen stand aber fest, dass er das nicht zulassen würde. „Aber doch beim Spiel sagte das Monster folgendes zu mir: „Pass zu ihm. Isagi hat auch ein Monster in sich" Interessant, oder?" Yoichi zuckte zurück, als Bachiras Gesicht direkt vor seinem war. Gleichzeitig hallten seinen Worte in seinem Kopf wider. Er sollte ebenfalls ein Monster in sich haben? Da war Bachira auch schon mit dem Ball an ihm vorbei. Yoichi kam nicht darum herum, ihn für seine Ballfähigkeiten zu bewundern. „Das Monster ist wie mein Instinkt. Ich höre sehr gut auf diese Stimme, wenn ich spiele. Und du kannst sie auch hören, oder?" Fragend sah Bachira zu ihm. Yoichi wusste nicht, wie er auf diese Frage antworten sollte. Hatte er schon einmal eine Stimme gehört, die der eines Monsters ähnelte? Aber ein wenig klang das für ihn so, wie die Stimme in seinem Inneren, die ihm wieder antrieb, voranzugehen. Wie damals, als er sich dagegen entschieden hatte, Igarashi abzuschießen und damit nicht den einfachsten Weg zugehen. Bachira sprach weiter davon, dass er überzeugt war, dass alle großen Stürmer ebenfalls ein Monster in ihrem Herzen besaßen. Komischerweise ahnte Yoichi, dass Bachira irgendwie recht hatte. Vielleicht hatten dieses Monster diese Topspieler so weit gebracht, wo sie jetzt waren. Er musste mehr über dieses Monster erfahren. Es war vielleicht seine Chance, um Blue Lock zu überleben. „Und darum bin ich froh zu Blue Lock gekommen zu sein. Weil ich dich getroffen haben, Isagi." Dieses Geständnis überrumpelte Yoichi dann doch. Er wurde zwar immer noch nicht schlau aus Bachira, aber auf eine seltsame Weise machte er ihm Mut. Vielleicht war dies ja doch der Beginn einer möglichen Freundschaft. -------------------------------------------------------------------- Wörter: 676 (One Shot) Kapitel 6: Superheld -------------------- Superheld Rensukes Kopf rauchte nach ihrem ersten Spiel gegen Team X. Dass dieses Spiel eine vollkommene Niederlage gewesen war, stand außer Frage und er wünschte sich natürlich, dass es anders ausgegangen wäre, aber war nun auch nicht mehr zu ändern. Team Z musste jetzt das Beste daraus machen, wenn sie nicht schon nach dem nächsten Spiel ihre Sachen zusammenpacken wollten. Kuon hatte für sie alle ausgerechnet, dass sie mindestens sieben Punkte brauchten, um die erste Auswahl zu überleben. Bei einer zweiten Niederlage war dies schon unmöglich. Dennoch fühlte es sich für Rensuke gut an, dass er das bisher einzige Tor für Team Z geschossen hatte. Damit war er nun der beste Torschütze ihres Teams, womit er erst einmal gerettet war. Aber er wusste, dass er sich nicht in Sicherheit wiegen durfte. Immerhin standen noch drei weitere Spiele auf dem Plan, bei denen die anderen ebenfalls Tore machen konnten. Er würde also sich auch bei den nächsten Spielen nicht zurücknehmen. Rensuke war aber auch bewusst, dass er dieses Tor Isagi zu verdanken hatte. Da Rensuke der Meinung war, dass es nur fair und anständig war, wenn er das tat. So kam es ihm gerade recht, als er Isagi in der Mensa allein antraf. Dort unterhielten sie sich als Erstes natürlich über das Spiel und ihr Training danach. Er musste anerkennen, dass Isagi immer besser wurde. Das Zusammenspiel zwischen ihm, Bachira und Rensuke selbst lief schon super. Er ahnte, dass dies eine gute Technik für die nächsten Spiele sein könnte. Rensuke überließ die Planung der Strategie aber weiterhin Kuon, immerhin konnte er das wirklich gut. Aber schließlich stellte Isagi ihm eine Frage, die er so nicht erwartet hatte. „Sag mal, warum spielst du eigentlich Fußball?" Diese Frage verwirrte Rensuke im ersten Moment und er merkte schnell, dass es Isagi wohl doch unangenehm war. Trotzdem wollte Rensuke sie ihm beantworten. „Ganz einfach. Ich will ein Superheld des Fußballes werden." Rensuke schämte sich nicht für diese Antwort. Immerhin waren Fußballer seine Superhelden. Er wollte einer von ihnen werden. --------------------------------------------------------- Wörter: 333 (Drabble) Kapitel 7: Teamarbeit --------------------- Teamarbeit Meguru musste zugeben, dass er sich sehr auf das nächste Spiel gegen Team Y freute. Er dachte gar nicht daran, dass dies hier ihr letztes Spiel sein könnte. Er wollte einfach nur Spaß mit diesem Team haben. Insbesondere Kunigami und Isagi hatten es ihm angetan. Mit ihnen zu spielen, machte ihn einfach nur glücklich. Zwischen ihnen stimmte einfach die Chemie. Für Meguru war dies etwas vollkommen Neues. Und er wollte es so lange auskosten, wie es nur möglich war. Deswegen stand für ihn auch fest, dass sie gar nicht erst in die Nähe einer Niederlage kommen durften. Tatsächlich ging Kuons Strategie „Ich-bin-die-nächste-neun" gut auf, zumal Meguru sehr zufrieden damit war, dass er gleich als Erstes den Mittelstürmer geben durfte. Es würden zwar nur zehn Minuten sein, wo er diesen geben würde, aber es bestand durchaus die Chance, dass Meguru in dieser Zeit ein Tor machte. Und das war auch das Ziel, welches er sich gesetzt hatte. Kunigami machte den Anstoß und passte gleich zu Meguru. Er deutete dies als gutes Zeichen, da sein Zusammenspiel mit dem Größeren sehr gut war. Leider hatte sich Team Y auch eine Strategie zurechtgelegt. Natürlich, damit hatten sie rechnen müssen, immerhin hatten alle Mannschaften ihr erstes Spiel hinter sich und daraus sicher ihre Erfahrungen gezogen. Sie stellten sich Meguru in den Weg, was ihn doch sehr ärgerte. Zu gern hätte er sein erstes Tor geschossen. Nach ihm ging der Ball an Kunigami. Na gut, dann würde ihr Superheld das erste Tor in diesem Spiel machen. Damit konnte er auch leben. Aber leider stellte sich auch hier Team Y quer. Meguru musste leider zugeben, dass sie gut waren, auch wenn ihn an ihrem Zusammenspiel irgendetwas störte, was er noch nicht so recht benennen konnte. Er hatte auch gar nicht die Zeit, um groß darüber nachzudenken. Er musste sich auf das Spiel konzentrieren. Leider schaffte es Team Y zweimal Kunigami aufzuhalten und das, obwohl der zweite Ball ein Zusammenspiel zwischen Meguru, Isagi und ihrem Superhelden gewesen war. Und nicht nur das: Team Y machte das erste Tor. Somit gingen sie doch recht getrübt in die zweite Halbzeit, obwohl Meguru weiterhin Hoffnung hatte. Er vertraute auf die Teamarbeit, die zwischen Isagi, Kunigami und ihm entstanden war. Er wusste, dass sie ihre Waffe zum Sieg war. Hinzukam auch noch Isagis Vorahnung, auf die Meguru sich verließ. Und sie enttäuschte ihn nicht. Isagi erkannte, dass Ikki Nikko das eigentliche Herz von Team Y war und nicht Okawa Hibiki, wie sie zuerst angenommen hatten. Damit schien der Fluch auch gebrochen zu sein, denn Gagamaru machte mit Isagis Hilfe das erste Tor für Team Z in diesem Spiel. Noch ein Tor und sie hatten es geschafft. Natürlich wollte auch Team Y gewinnen und legte ihnen bis zum Schluss Steine in den Weg. Es war bis zum Abpfiff spannend und es so fast so aus, als würde Team Y das entscheidende Tor machen. Meguru sah, wie der Großteil seiner Teammitglieder schon verzweifelte, aber er nicht. Er vertraute auf seine Freunde. Isagi enttäuschte ihn nicht und nahm Okawa den Ball ab und passt zu Kunigami. Meguru grinste zufrieden. So hatte er sich das vorstellte. So stellte er sich ihre Teamarbeit vor. Und so überließ er das entscheidende Tor für ihre Mannschaft auch Isagi. Er stand von ihnen allen am besten und hatte es auch mehr als verdient, dieses Tor zu machen. „Hau ihn rein, Isagi Yoichi, du Egoist", sagte Meguru mehr zu sich selbst, als Isagi den Ball annahm und kurz danach verwandelte. Sie hatten es geschafft. Sie hatten Team Y besiegt und damit ihr Überleben erst einmal gesichert. Meguru war es sich sicher, dass sie auch die nächsten zwei Spiele mit diesem Team überleben würden. Ihre Teamarbeit würde sich am Ende auszahlen. ---------------------------------------------------- Wörter: 619 (One Shot) Kapitel 8: Aufgeben ------------------- Aufgeben Hyoma musste zugeben, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass Team Z das Spiel gewinnen würde. Mit Ach und Krach hatten sie am Ende das Blatt noch drehen können und Hyoma musste durchaus seine Bewunderung dafür ausdrücken. Seine Teamkameraden waren schon gut miteinander eingespielt. Gerade Isagi, Bachira, Kunigami und nun auch Gagamaru waren zu einer Einheit geworden, die dafür sorgte, dass sie die Tore erzielten, die sie brauchten, um voranzukommen. Sie hatten also allen Grund, um ihren Sieg ausgiebig zu feiern. Hyoma hielt sich da lieber raus. Er gönnte es ihnen, dass sie sich so sehr über diesen Sieg freuen konnten. Ihm selbst gelang es nicht. Immerhin war er doch zu Blue Lock gekommen, um einen Grund zu finden, warum er den Fußball endlich aufgeben sollte. Aber jetzt war er in einem Team gelandet, welches so voller Siegesgeist steckte, dass es ihm schwerfiel, nicht mitgerissen zu werden. Warum waren sie nur so fröhlich? Warum war ihre Art so ansteckend? Warum fand er nicht endlich den Grund, um aufhören zu können? Er konnte aber nicht sagen, dass er sich in diesem Moment in Team Y gewünscht hätte. Irgendwie war der Gedanke daran, dass alles doch so schnell vorbei sein konnte, erschreckend für Hyoma. Dabei war es doch genau das, wonach er die ganze Zeit suchte. Er zerbrach sich so sehr den Kopf darüber, dass er in der Nacht einfach nicht schlafen konnte. Während der Rest nach ihrem Siegesfest friedlich ins Land der Träume gewandert war, stand Hyoma auf und ging in den Monitorraum. Er wollte sich das Spiel noch einmal ansehen. Er wollte noch einmal mit eigenen Augen sehen, was seine Teamkameraden antrieb. Besonders Isagi, der zum Mittelpunkt ihres Teams geworden war. Hyoma hatte eigentlich damit gerechnet, dass er seine Ruhe im Monitorraum haben würde. Immerhin schlief der Rest ja. Aber noch jemand war so ruhelos wie Hyoma: Isagi. Er kam genau in dem Moment in dem Raum, als Hyoma sich sein Tor ansah. Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass er mit ihm ins Gespräch kommen würde, aber es passierte ganz von allein. Hyoma hatte ziemlich schnell erkannt, dass Isagis Talent seine räumliche Wahrnehmung war. Und tatsächlich verriet er auch etwas über sich selbst. Über das, was vor einem Jahr mit seinem Knie passiert war. Vielleicht auch in der Hoffnung, dass Isagi ihn verstand. Dass er seine Angst nachvollziehen konnte. Dass er einen Grund haben musste, warum er endlich aufgeben konnte. Isagis Tor hatte ihm gezeigt, dass hier für ihn Schluss sein musste. Er wusste einfach, dass er solche Tore nicht mehr schießen konnte. Aber das tat Isagi nicht. Er verstand einfach, warum Hyoma einfach so aufgeben wollte. Vielleicht weil Hyoma es selbst nicht verstand. ---------------------------------------------- Wörter: 444 (Drabble) Und mit diesem Drabble starten wir in einen kleinen Chigiri-Arc, da ich seine Geschichte sehr gerne mag und er zu meinen Lieblingen zählt. Kapitel 9: Wer bin ich? ----------------------- Wer bin ich? Hyoma stand seinen alten Kameraden gegenüber. Schon in der Besprechung hatte er erfahren, dass ihre nächsten Gegner die Wanima-Brüder sein würden. Seine alten Teamkameraden aus der Oberschule. Sie waren ein Jahr über ihn gewesen, als er an die Oberschule gekommen war. Die glänzenden Stars des Teams. Damals war das Hyoma egal gewesen. Er hatte den Fußball gelebt und geliebt. Er hatte gewusst, was er konnte. Niemand konnte mit ihm mithalten und schon bald wurde er zum neuen Star des Fußballteams. Die Mädchen fanden ihn wunderbar, die Jungen beneideten ihn. Er hatte den Fußball so sehr geliebt und gewusst, dass hier einmal seine Karriere liegen würde. Er würde Fußballprofi werden. Nichts konnte ihn davon abhalten. So hatte er immer gedacht. Bis sein Kreuzband gerissen war. Die Angst, dass er den Fußball für immer verlieren wurde, wuchs von diesem Zeitpunkt immer mehr und erreichte ihren traurigen Höhepunkt, als er das erste Mal wieder auf dem Feld stand. Zu groß war seine Angst davor, dass er sein Knie wieder verletzten könnte. Das konnte er einfach nicht riskieren. Die Angst hatte ihn fest in der Hand. „Das Genie aus Glas." Das waren die Worte, die ihm der Jüngere der Wanima-Brüder entgegenwarf. Wie recht er damit hatte. Sein Knie war so zerbrechlich wie Glas. Das sagte ihm sein Kopf die ganze Zeit. Darum wollte Hyoma auch so sehr mit dem Fußball aufhören. Weil es wieder zerbrechen könnte. „...dass, seine Karriere längst beendet ist." Die Worte der Wanima-Brüder waren so wahr. Seine Karriere hatte längst ihr Ende gefunden. Warum war er also überhaupt zu Blue Lock gegangen? Um seine Traum aufzugeben? Der hatte doch längst sein Ende gefunden. In dem Moment, in dem sein Kreuzband gerissen war. Er hatte hier nichts zu suchen. Wer war er also, dass er überhaupt noch hier stand? „Chigiri! Hör nicht auf die Zwei!" Erst als Hyoma Isagis Stimme vernahm, stellte er fest, dass er die ganze Zeit stillgestanden hatte. Sein Körper war wie gelähmt gewesen. „Was ist in der Vergangenheit war, ist egal!" Wie ernst Isagi bei diesen Worten klang. Dabei verstand er doch nicht, warum es hier ging! Hyoma war das Genie aus Glas! Sein Knie würde ihn wieder im Stich lassen, wenn er es übertrieb! Es hatte keinen Sinn, wenn er es übertrieb! Er war nicht wie Isagi! „Für mich bist du Chigiri Hyoma von Team Z!" Diese Worte trafen Hyoma anders. Aber war er wirklich der, für den Isagi ihn hielt? --------------------------------------------------------------------------- Wörter: 404 (Drabble) Kapitel 10: Gib mir meinen Traum zurück! ---------------------------------------- Gib mir meinen Traum zurück! Zu viel. Einfach zu viel ging in Hyomas Kopf vor. Von seinem Platz als Verteidiger hatte er immer einen guten Blick über das Spielfeld. Für ihn war diese neue Position ein neues Erlebnis. Als Stürmer war er immer so sehr auf den Ball konzentriert gewesen, dass er für die anderen Sachen nur selten einen Blick gehabt hatte. Aber jetzt. Jetzt war es anders. Die drei Tore ihrer Mannschaft waren schön gewesen. Mit einem 3-0 gingen sie in die Halbzeit. Besser konnte es wirklich nicht laufen. Er merkte es an der Stimmung des Teams. Sie waren sich ihres Sieges schon sicher. Hyomas Traum würde also weitergehen, wenn sie gewannen. Es hieß auch, dass sie sicher waren. Hyoma wusste nicht, wie er sich bei diesem Gedanken fühlen sollte. Zumal Isagi auch so überzeugend war. Fragte ihn, ob er seinen Traum bei einem Sieg immer noch aufgeben wolle. Warum war er bloß so verdammt zuversichtlich?! Aber die zweite Halbzeit schien alles zu drehen. Team W schoss zwei Tore. Natürlich war es die Wanima-Brüder. Was hatte Hyoma auch anderes erwartet? Immerhin hatten sie noch eine Karriere vor sich. Im Gegensatz zu ihm. Dennoch hatte Team Z noch nicht verloren. Ihre stärkste Kombination stand nun ganz vorne: Isagi, Bachira und Kunigami. Hyoma war sich fast sicher, dass sie das Spiel wieder drehen würden. So wie sie es bisher immer getan hatten. Es gab also keinen Grund für ihn, warum er irgendetwas anderes außer verteidigen musste, auch wenn ihm das ebenso schwerfiel, wie dem Ball nachzurennen. Er hatte nichts mehr auf dem Spielfeld zu suchen. Und dann passierte das, womit Hyoma niemals gerechnet hatte: Kuon verriet sie. Kuon, der immer für ihre Strategien zuständig gewesen war. Derjenige, der so etwas wie der Trainer ihres Teams geworden war. Ausgerechnet er hatte sich mit Team W verbündet, um zu überleben. Immerhin würde der stärkste Spieler des Teams diese Runde überleben. Und jetzt hatte er die meisten Tore geschossen. Hyoma stellte sich die Frage, wie verzweifelt man sein musste, um sein eigenes Team zu verraten. Das vierte Tor von Team W. Hyoma wusste, dass es seine Schuld war. Er hatte sich von den Worten seiner Gegner einlullen lassen. Sie wollten seine Karriere ein für alle Mal beenden. Raichi rief ihm zu, dass er laufen sollte. Aber er konnte nicht. Er hatte Angst davor, dass er sich selbst verlieren würde, wenn er dem Ball hinterherlief. Dass er seinen Traum wirklich für immer begraben musste. Nur noch fünf Minuten. Sie würde es niemals schaffen. Selbst ein Unentschieden war in Hyomas Augen mehr als unwahrscheinlich. „Lauf, Chigiri! Es ist noch nicht vorbei!" Wieder war es Isagis Stimme, die ihn aus seinen tiefsten Gedanken befreite. Isagi, der auch jetzt in diesen letzten Minuten so verzweifelt dem Ball hinterherlief als gäbe es kein Morgen. Er erinnerte Hyoma so sehr an sich selbst. Vor seiner Verletzung. Als Isagi ihn dann zu Boden stieß und davon sprach, dass er es allein schaffen würde, weckte dies das Feuer in Hyoma. Er hatte gar nicht gewusst, dass es noch in ihm existierte. Aber Isagi hatte diesem Feuer neues Holz geliefert. Hyoma lief. Und lief. Und lief. Es fühlte sich so an, als hätte er nie etwas anderes an seinem Leben getan. Es fühlte sich richtig an. Hyoma fühlte sich von seinen Fesseln befreit, die er sich selbst auferlegt hatte. Isagi passte zu ihm und der Rest lief schon fast wie von allein. Hyoma kämpfte sich seinen Weg nach vorne frei. Niemand konnte es mit ihm aufnehmen, bis ihm nur noch der Goalkeeper gegenüberstand. Hyoma schoss und traf. Er hatte das entscheidende Tor für Team Z gemacht. Er hatte seine Mannschaft vor ihrem Ende bewahrt. „Hyoma!" Wieder Isagi. Natürlich. Wer auch sonst. „Du warst einfach unglaublich! Du rennst ja wie der Wind!" Vollkommen aus dem Häuschen strahlte Isagi ihn an. Für einen Augenblick sah Hyoma ihn nur an. „Isagi, das ist alles deine Schuld", begann er und sah, wie sich die Augen seines Gegenübers weiteten, während Hyomas Blick zu seinem Knie wanderte, „Als ich dich sah, wie du dem Ball hinterherläufst...Es hat das Feuer in mir erweckt. Auch wenn ich jetzt die Angst davor kenne, den Fußball zu verlieren, will ich doch weiterspielen und mein neues Ich kennen lernen. Danke, Isagi. Ich werde rennen. Bis mein Bein aufgibt. Bis die Leidenschaft erlischt." Als Hyoma den Kopf hoch, grinste Isagi ihn an. „Sehr gut. Dann lass uns gemeinsam weiterkämpfen", sagte Isagi und hielt ihm die Hand hin, damit er vom Boden aufstehen konnte. „Gemeinsam? Oh, du verstehst mich falsch. Der beste Stürmer der Welt werde ich sein", verkündete Hyoma und schlug in Isagis Hand ein. „Tja, du kannst es ja versuchen. Aber der Beste werde immer noch ich sein." Sie grinsten einander an, während Isagi Hyoma aufhalf, damit sich auch der Rest des Teams auf ihn stützen konnte. Immerhin war er der Retter von Team Z. Aber Hyoma hatte viel mehr gewonnen. Er hatte seinen Traum zurückbekommen. ------------------------------------------------------------ Wörter: 817 (One Shot) Kapitel 11: Die Stärksten ------------------------- Die Stärksten Wie verzweifelt musste man bitte sein, dass man dem gegnerischen Team anbot, das eigene Team zu verkaufen? Reo konnte diesen Kuon einfach nicht nachvollziehen. Kam direkt zu ihnen gerannt, nachdem sein Team unentschieden gespielt hatte. So ein Weichei. Reo konnte solche Leute wie ihn überhaupt nicht ausstehen. Aber er hatte wohl gesehen, dass sie nun einmal die Stärksten waren. Und dann war da noch der Rest seines Teams. Reo verstand nicht, dass sie ihm überhaupt noch hinterherliefen. Immerhin hatte er ihnen keine Vorteile gebracht. So jemanden wie ihn hätte Reo schon längst fallen gelassen. Das war doch vollkommen uninteressant. Aber dieser Isagi. Reo musste schon zugeben, dass er Mumm besaß. Stelle sich ihnen entgegen und behauptete, dass sein Team sie, Team V, besiegen würde. Das machte ihn in Reos Augen irgendwie interessant. Vielleicht würde ihn ihr letztes Spiel doch nicht so sehr langweilen wie die vorherigen. Es würde vielleicht sogar spannend werden. „Hey, Reo", fragte Nagi ihn, als sie die Mensa und damit das Team Z hinter sich gelassen hatte. Reo trug ihn auf dem Rücken, da er zu müde war, um selbst zu laufen. Nagi, sein Schatz, den er entdeckt hatte. Nur durch ihn war Nagi zum Fußball gekommen. Ein Naturtalent, welches vom ersten Augenblick an Reos Interesse geweckt hatte. „Ja, Nagi?", hakte Reo nach. „Dieses Team Z...Wir werden es doch besiegen, oder? Ohne Anstrengungen, richtig?" Leise lachte Reo auf Nagis Worte hin. Immerhin hatte er ihm versprochen, dass er sich niemals anzustrengen brauchte, wenn er mit ihm Fußball spielen würde. Dieses Versprechen würde er sich nicht brechen. „Keine Sorge, Nagi, wir werden sie genauso zerquetschen wie auch die anderen Teams. Sie werden gegen uns keine Chance haben, egal wie sehr sich auch anstrengend", versprach er, „Immerhin sind wie die Stärksten." Ja, das waren sie. Das stärkste Team des ganzen Blocks. Unbesiegbar. ------------------------------------------------------ Wörter: 303 (Drabble) Kapitel 12: Nur ein Sieg zählt! [KuniBachi] ------------------------------------------- Nur ein Sieg zählt „Wir gehen dann schon einmal vor zum Abendessen!", rief Isagi ihnen noch zu, bevor er mit Chigiri das Badezimmer verließ. „In Ordnung", rief Rensuke zurück. Bachira und er waren die einzigen, die noch hier waren. Der Kleinere trödelte ein wenig herum und Rensuke hatte beschlossen, dass er auf ihn warten würde. Ihm war schon oft aufgefallen, dass hinter Bachira ein kleiner Träumer steckte. Wenn er morgens nicht geweckt wurde, kam er nicht aus dem Bett und auch bei ihren Besprechungen neigte er dazu, öfters wegzunicken. Rensuke fand dies zwar ab und an anstrengend, aber es gehört einfach zu Bachira – etwas, was er durchaus zu schätzen wusste. Abgesehen davon verbrachte Rensuke auch einfach gerne Zeit mit Bachira. So überdreht dieser auch manchmal war, wusste der Größere dessen Nähe sehr zu schätzen. Vielleicht hatte man auch einfach irgendwann ein anderes Verhältnis zueinander, wenn man tagein und tagaus aufeinander hockte. Aber so ganz konnte Rensuke das auch nicht sagen. Sein Verhältnis zu Bachira war einfach anders als zu den anderen in seinem Team. „Sind die anderen schon weg?" Bachira kam mit einem Handtuch über den Schultern aus der Dusche. Er hatte sich auch schon angezogen, aber seine Haare tropften noch. Rensuke betrachtete ihn kurz, bevor er auf ihn zutrat. Er nahm das Handtuch und rubbelte Bachira damit die Haare trocken. Dies ließ er gerne geschehen, was er Rensuke zeigte, indem er die Augen schloss und ein summendes Geräusch von sich gab. „Ja, sie hatten wohl keine Lust noch länger auf uns zu warten. Du hast heute auch wieder getrödelt", gab er Bachira schließlich eine Antwort auf dessen Frage. Der Kleinere grinste ihn bloß an. „Die sind sicher alles schon nervös wegen den Spiel gegen Team V." „Verständlich. Mir geht es ähnlich. Immerhin wird dieses Spiel darüber entscheiden, ob wir weiterkommen oder nicht. Ich muss gestehen, dass ich mir deswegen auch schon Gedanken mache. Bist du etwa nicht nervös?", gab Rensuke zu. Mit diesem Spiel könnte sich ihr ganzes Leben ändern. Natürlich wollte Rensuke gewinnen, aber gleichzeitig hatte er im Hinterkopf, was passieren würde, wenn sie verloren. „Natürlich entscheidet es über alles. Aber ich bin mir sehr sicher, dass wir mit diesem Team gewinnen werden. Also nein, ich bin nicht nervös. Ganz und gar nicht. Ich bin nur aufgeregt, dass wir endlich wieder auf den Rasen stehen dürfen", erklärte Bachira und sein Grinsen wurde dabei noch größer. In seinen gelben Augen konnte Rensuke auch ein Funkeln sehen, was ihm noch einmal zeigte, wie aufgeregt sein Gegenüber war. Er musste lachen. „Du bist wirklich ein Monster, Bachira. Überhaupt nicht nervös zu sein – das kannst auch nur du bringen." Er nahm das Handtuch von Bachiras Kopf und warf es in den dafür vorgesehenen Korb. „Wir gewinnen das Spiel, Kunigami. Ganz sicher." Dem Grinsen wich einen entschlossenen Ausdruck. Rensuke wurde bewusst, dass Bachira ebenfalls klar war, wie wichtig dieses Spiel für sie alle war. Er sah ihm dabei tief in die Augen. Diese Entschlossenheit übertrug sich auch langsam nun auf Rensuke. „Und das hier ist fürs Glück." Bachiras Hände lagen auf einmal auf seinen Schultern und der Kleinere stellte sich auf die Zehenspitzen. Dabei hielt er den Blickkontakt zu Rensuke die ganze Zeit aufrecht. Es war eine stilles Einvernehmen zwischen ihnen. Bachiras Lippen legten sich hauchzart auf die seinen. Der Kuss war fast nur ein Hauch, aber sie wussten beide, dass er von viel tieferer Bedeutung war. ------------------------------------------------------- Wörter: 560 (One Shot) Kapitel 13: Stärker werden -------------------------- Stärker werden Vierundzwanzig Stunden. Ihnen blieben vierundzwanzig Stunden, bis das Spiel gegen Team V stattfinden würde. Für Team Z war es das alles entscheidende Spiel. Ego hatte sich erst vor wenigen Sekunden bei ihnen gemeldet und ihnen die Tabelle ihres Blocks gezeigt. Team Z war aktuell auf Platz drei, was hieß, dass nur ihr bester Spieler weiterkommen würde, wenn es dabeiblieb. Bei ihnen wurde dieser Platz tatsächlich von Kuon belegt. Yoichi konnte es immer noch nicht fassen, dass ausgerechnet dieser Verräter weiterkommen sollte, wenn für sie anderen ihre Karrieren enden könnten. Das konnte er nicht einfach so hinnehmen. Und Kunigami stimmte ihm in diesem Punkt zu, da er Kuon damit drohte, dass er im nächsten Spiel einfach dafür sorgen würde, dass er zum Torschützenkönig ihres Teams wurde. Yoichi bewunderte ihn für dieses Selbstbewusstsein. Aber für ihn war in Egos Ankündigung ein anderer Punkt noch viel wichtiger gewesen: die Reproduzierbarkeit eines Tores. Für ihn stand fest, dass er das erreichen musste. Dann hatte er auch eine reale Chance, um bei Blue Lock zu überleben. Und das wollte er um jeden Preis. So würde er es vielleicht auch schaffen, dass ihre gesamte Mannschaft weiterkam. Und er kannte die Person, die ihm dabei weiterhelfen konnte: der Torschützenkönig von Block fünf, Barou Shoei. „Was will ein Wurm wie du hier?", wurde Yoichi von Barou begrüßt, kaum hatte er den Trainingsraum von Team X betreten. „Ich will wissen, wie ich ein Torjäger wie du werde", antwortete er geradeheraus. Er musste es einfach wissen. Er musste es wissen, um zu überleben. Als Antwort bekam er lediglich einen Ball ins Gesicht geschossen. Verdammt! Er hätte damit rechnen müssen, dass Barou ihm nicht einfach so antworten würde. Aber Yoichi war noch nicht bereit, einfach so aufzugeben. „Benutz doch deinen Kopf, du Wurm." Für Barou war ihr Gespräch längst beendet. „Warte! Du bist mit zehn Toren der Beste hier im Block! Du kannst auch Tore schießen, wenn dir niemand hilft! Ich muss wissen, wie du das machst! Ich kann nicht zulassen, dass es einfach so endet!" Yoichi rappelte sich vom Boden auf und stellte sich vor Barou. Er konnte es so nicht enden lassen. „Hör mal, du Wurm, ich werde jetzt dein kleines, verträumtes Ego nehmen und es zerquetschen." Mit diesen Worten stürzte Barou auf ihn zu; den Ball zwischen den Füßen. Ehe sich Yoichi versah, hatte Barou ihn zu einem Eins zu Eins herausgefordert. Gut, er würde es annehmen. Aus diesem Spiel lernte Yoichi vieles. Barou war wendig, schnell, stark und groß. Er wusste, wie er den Ball vor ihm abschirmen musste, damit Yoichi gar nicht erst an diesen gelangte. Schließlich offenbarte Barou ihm auch, wie weit seine Schussweite war: 27 Meter. „Danke für den Unterricht", bedankte sich Yoichi schließlich außer Atem bei ihm. „Ich hab dir nichts beigebracht, Wurm. Ich habe dir lediglich etwas vor Augen geführt. „Ich bin der King auf dem Spielfeld". Das schüchtert die talentlosen Versager ein." Barou drehte ihm den Rücken zu und ging langsam vom Platz. Yoichi verstand. Barous Talent mischte sich mit seiner Fähigkeit, seine präzisen Distanzschüsse, und der Tatsache, dass er sich das Spielfeld Untertan machte. Unglaublich. Yoichi wusste auch, dass dies nicht auf ihn zutraf, aber er war der Reproduzierbarkeit eines Tores ein Stück nähergekommen. ------------------------------------------------------- Wörter: 534 (One Shot) Kapitel 14: Gegen Team V - I ---------------------------- Gegen Team V - I Es war so weit. Das letzte Spiel von Block fünf begann: Team V gegen Team Z. Während sich Team V schon längst auf der sicheren Seite stand, musste Team Z bangen. Für sie stand in diesem Augenblick alles auf dem Spiel. Wenn sie es nicht schafften, würde nur einer von ihnen weiterkommen und das würde mit aller Wahrscheinlichkeit Kuon sein. Etwas, was niemand von ihnen akzeptieren konnte. Yoichi spürte selbst, wie nervös er war, obwohl er wusste, dass er sich auf sein Team verlassen konnte. Dennoch war der Gedanke bei ihm; dass dieses Spiel über seine gesamte Fußballkarriere entscheiden könnte. Nein, nicht nur das, sondern sie im schlimmsten Fall beenden könnte. Daran hätte er nicht denken sollen, da dies seine Nervosität nur steigerte. „Isagi." Yoichi zuckte zusammen, als ihm auf einmal eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Bachira sprach ihn an. „Ist dir aufgefallen, dass wir nie wieder miteinander spielen können, wenn wir dieses Spiel verlieren? Wahrscheinlich werden wir uns danach auch nie wiedersehen", sagte der Junge, der an diesem Ort zu einem seiner besten Freunde geworden war. Dieser Gedanke stimmte ihn in diesem Augenblick verdammt traurig. „Wenn ich daran denke, werde ich auf einmal so einsam. Das will ich nicht. Darum werde ich gleich alles geben, was ich habe", fuhr Bachira fort und zeigte damit seine seltene ernste Seite. Dies führte aber gleichzeitig dazu, dass Yoichis Nervosität schlagartig abnahm. Sie mussten es einfach schaffen. Yoichi wollte sein neu gewonnen Freunde nicht schlagartig verlassen müssen. „Ja, wir schaffen es. Wir schaffen es ganz sicher", antwortete er Bachira und kurz darauf waren sie auch schon auf dem Spielfeld. Dort angekommen, mussten sie noch wenige Augenblicke auf Team V warten. Ohne großes Tamtam wurde der Anpfiff wurde gegeben. Den Anstoß hatte Team V und wurde von Mikage und Nagi gemacht. Yoichi hatte sich die Videos von Teams Vs Spielen immer wieder angeschaut und wusste inzwischen, dass Mikage Reo der Spielmacher des Teams war. An allen Toren, die Team V bisher gemacht hatte, war er beteiligt gewesen. Yoichi stand ihm wie von ihnen geplant gegenüber. Er musste zugeben, dass Reo ein gutes Ballgefühl hatte, aber er würde gemeinsam mit Bachira verhindern, dass er auch nur in die Nähe des Tores kam. Sobald Reo gemerkt hatte, dass sie ihm in die Zange nehmen wollten, ging der Ball zu Zantetsu. Wie Yoichi wusste, war er der Schnellste in Team V und hatte wohl auch die größte Tordistanz. Team Z hatte sich darauf geeinigt, dass ihm den Torweg versperren würden, um Druck aufzubauen. Wie von ihnen erwartet ging der Ball nun zu Nagi, der aber noch nicht einmal an den Ball, da Igarashi ihn mit den Kopf annahm. Damit war Team Z endlich im Ballbesitz. Alles lief wie von ihnen geplant. Yoichi spürte, wie aufgeregt er war, aber sie würden dieses Spiel um jeden Preis gewinnen. Komme, was wolle. ---------------------------------------------------- Wörter: 474 (One Shot) Kapitel 15: Gegen Team V - II ----------------------------- Gegen Team V - II Das Spiel gegen Team V war in vollen Gange und Meguru war endlich im Ballbesitz. Er freute sich sehr darüber, dass ihre Strategie, ihren Gegnern den Ball abzunehmen, aufgegangen war. Jetzt konnten sie das Spiel von Anfang an kontrollieren und damit hoffentlich gewinnen. Nein, nicht nur hoffentlich, sondern um jeden Preis. Für Meguru stand fest, dass sie aus diesem Spiel nur mit Sieg herausgehen konnten. Er war auf jeden Fall mehr als glücklich darüber, dass er nun am Ball war. Er dribbelte die Spieler von Team V gekonnt aus und passte den Ball zu Gagamaru. Er sollte derjenige sein, dass das erste Tor für ihr Team machte. Er war immerhin ihr Dark Horse – den Spieler, den Team V am wenigstens einschätzen konnte, da sie es selbst nicht konnten. Gagamaru war immer wieder eine Überraschung wert. Wenn er dieses Tor schaffte, würde es ihrem Team einen riesigen Motivationsschub gegeben, den sie sehr gut gebrauchen konnten. Je mehr Motivation, umso besser würde ihr Spiel werden. Wieder entschied Gagamaru sich für einen Kopfball. Leider traf der Ball den Pfosten. Es war so verdammt knapp. Aber für Meguru war dies nichts, warum man verzweifeln mussten. Sie hatten ihren Gegnern gezeigt, wie gut sie waren. Wie eingespielt sie waren. Wie gezielt sie aufs Tor schießen konnten. „Wow! Das war ja unglaublich! Hey, Nagi! Lass uns das jetzt ausprobieren!" Megurus Aufmerksamkeit wurde auf Reo gelenkt, der nun am Ball war und schoss. Wow. Das traf es gut, denn damit hatte Meguru so gar nicht gerechnet. Der Ball wurde perfekt von Reos Kameraden Nagi angenommen, der das Ding in einem verwandelte. Und dies auch noch einmal, ohne sich dabei groß anzustrengen. Gut, damit war nun das passiert, was sie verhindern wollten, aber davon würde sich Meguru nicht beirren lassen. Das Spiel musste weitergehen. Immerhin hatte kurz darauf schon Kunigami eine Chance darauf, den Ausgleich zu erzielen. Leider machte ihm Reo einen Strich durch die Rechnung, als er auf einmal in seinem blinden Punkt auftauchte und es schaffte ihm den Ball abzunehmen. Meguru musste zugeben, dass er ein guter Spieler war. Und das Ball ging natürlich wieder zu Nagi, obwohl sie weit auseinander standen. Sie waren so verdammt gut eingespielt. Mit einem Fallrückzieher schoss Nagi das 2:0 für Team V. Er war ein Monster. Das merkte Meguru nun mehr als deutlich. Und sein Blut begann zu brodeln. Endlich hatte er ein weiteres Monster getroffen. Nur am Rande bekam er mit, wie sein Team langsam den Kopf verlor. Raichi gab Kunigami die Schuld, dabei hatte er selbst bei diesem Spiel noch gar nichts gerissen. Meguru spürte, dass sein Monster ausbrechen wollte. Es wollte tanzen und den anderen zeigen, wie gut er war. Aber es war noch nicht so weit. Erst einmal war Chigiri am Ball. Aber ihre Teamprinzessin hatte einen ebenbürtigen Spieler in Team V, Zantetsu. Er nahm ihm den Ball ab, schoss zu Reo und der Ball ging wieder zu ihm. Schneller als Team Z schauen konnte, fiel das 3:0. Meguru spürte sie um sich herum; die Verzweiflung. Er spürte, wie seine Kameraden nicht länger an den Sieg glaubten. Aber er kannte so etwas wie Verzweiflung nicht. Sein Monster war so weit. „Endlich! Lasst uns Spaß haben!" ----------------------------------------------------------------- Wörter: 529 (One Shot) Kapitel 16: Gegen Team V - III ------------------------------ Gegen Team V - III Megurus Blut brodelte. Er wollte losrennen. Sich den Ball schnappen. Allen zeigen, wie gut er war. Das Monster trieb ihn an. Erweckt wurde es von Zantetsu, Reo und vor allem Nagi. Sie hatten ihm gezeigt, wie großartig sie waren. Richtige Monster. Aber sein Monster wollte ihnen beweisen, dass es das Stärkste auf dem Platz war. „Bachira, was hast du vor? Wir verlieren gerade 3:0. Unsere Chancen zu gewinnen-" „Komm schon, Isagi, du willst mir doch nicht sagen, dass du Angst hast?" Meguru musste ihn einfach unterbrechen. Er konnte nicht glauben, dass ausgerechnet Isagi jetzt den Mut verlor. Immerhin war er genauso ein Monster wie Meguru selbst. „Es gibt niemals die perfekte Verteidigung. Sie kann immer zerstört werden. Aber Tore sind immer etwas Besonderes. Das macht es einfach, oder nicht?" Ein riesiges Grinsen breitete sich auf Megurus Lippen aus. Damit schoss er den Ball zu Isagi und rannte los. „Isagi, pass zu mir!", rief er seinem Kameraden zu. „Was?! Aber sie kennen unsere Taktiken doch schon!" Isagi schien nicht überzeugt zu sein und auch bei den anderen sah Meguru die Verzweiflung, die er selbst nie gespürt hatte und deshalb nicht nachvollziehen konnte. „Wir müssen einfach weitergehen! Wenn du nicht aufpasst, stehlen sie dir noch den Ball!" Das wirkte. Isagi passte ihm dem Ball zu, als Nagi vor ihm stand. „Solange wir unsere Waffen kennen, müssen wir sie nutzen. Nur so können wir auch Tore erzielen!" Meguru nahm den Ball an und rannte los. „Mein Monster sagt mir, dass man immer am besten ist, wenn man in die Ecke gedrängt wird. Meinst du nicht, dass es damit recht hat?" Meguru fühlte sich frei, während er mit dem Ball rannte. Niemand konnte ihn jetzt mehr aufhalten. Reo war der Erste, der es versuchte. Meguru dribbelte ihn aus. Er war zu schnell für ihn. Auch Zantetsu biss sich die Zähne an ihm aus. Sehr gut, sehr gut! So wollte es Meguru haben! Er würde den Ball nicht abgeben! Er vollführte seinen Tanz weiter, während er auch die restlichen Spieler von Team Z umspielte, bis er fast vor dem Tor stand. „Wir müssen Team V zerquetschen! Das tun Stürmer!", rief Meguru voller Freude seinen Teamkameraden zu. Er wollte ihnen zeigen, dass Verzweiflung sie nicht zum Sieg führen würde. Er fühlte sich so frei, als nur noch der Goalkeeper ihm gegenüberstand. Dieser hatte keine Chance gegen ihn. „Bon!", rief Meguru, als er schoss. Er wusste, dass dieser Ball dort landen würde, wo er ihn haben wollte. Das erste Tor für Team Z fiel. „Seht ihr es? Das war mein unglaubliches Tor~", rief er den anderen zu. Meguru hatte seine Grenzen überwunden und die Hoffnung seiner Kameraden geweckt. ------------------------------------------------------ Wörter: 444 (Drabble) Kapitel 17: Gegen Team V - IV ----------------------------- Gegen Team V - IV Während die anderen Bachiras Tor feierten, musste Rensuke zunächst tief Luft holen. Er war überwältig davon, was der Kleinere gerade geleistet hatte. Er hatte dieses Tor einfach im Alleingang gemacht und sich dabei von niemanden aufhalten lassen. Das war einfach nur verrückt. Gleichzeitig war er ihm unendlich dankbar dafür, dass er es getan hatte, weil Bachira ihnen damit ihren Kampfeswillen zurückgegeben hatte. Rensuke hatte selbst gespürt, wie ihm die drei schnellen Tore von Team V vollkommen aus dem Konzept gebracht hatten. Ein Glück, dass sie ihren kleinen Verrückten hatten. „Das Tor war einfach nur großartig! Nachdem ich es gesehen habe, fühle ich mich so, als würde ich es auch schaffen!", rief Igarashi aus. Rensuke schüttelte den Kopf und zog Bachira aus der Umarmung der anderen. Er legte ihm einen Arm um die Schulter und wuschelte ihm durch die Haare. „Großartig Tor", lobte er ihn mit einem Lächeln, bevor er sich Igarashi zuwandte, „Jetzt halt mal still. Nur weil Bachira auf diese Art seine Grenzen umwunden hat, muss das auch noch der Weg für dich sein. Er hat seine Waffe, das Dribbeln, genutzt und es damit geschafft. Er hat seine eigene Formel gefunden. Das sollten wir alle für dieses Spiel im Kopf behalten, da wir ansonsten nicht weiterkommen werden." „Ja, damit hat Kunigami vollkommen recht. Ich habe es nur geschafft, weil ich meiner Inspiration gefolgt bin. Sie hat mich erst so weit gebracht", stimmte Bachira ihm zu und lächelte zufrieden. „Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, dann werden wir dieses Spiel nie gewinnen." Damit war alles gesagt und das Spiel ging weiter. Rensuke hatte durchgängig im Kopf, dass er nun um jeden Preis seine Grenzen überwinden musste. Er konnte den anderen nicht irgendwelche Ansprachen halten, wenn er es selbst nicht schaffte. Er würde ansonsten niemals ein Superheld des Fußballs werden. Er beobachtete, wie sein Team sich wieder gefangen hatte. Ihr Zusammenspiel lief wieder reibungslos. Isagi nutzte Raichi dazu, dass dieser sich auf Reo stürzte, um ihn aufzuhalten, damit sie irgendwie an den Ball kamen. Rensuke konnte kaum glauben, dass Reo und Nagi erst seit einem halben Jahr Fußball spielen sollten. Davon durfte er sich aber nicht beirren lassen. Egal, wie gut sie waren. Reo passte wie erwartet zu Zantetsu, aber dieser hatte sofort Chigiri an seinen Fersen kleben. Er würde ihm den Ball nicht überlassen. Und auch wenn es für einen Moment so aussah, als wäre Zantetsu schneller, holte er ihn dennoch ein. Der Ball ging nun zu Nagi, der natürlich aufs Tor schießen wollte. Igarashi hinderte ihn daran, indem er den Ball mit seinem Gesicht stoppte. „Großartig!", rief Bachira ihm zu, als er den Ball annahm. „Willst du das von eben wiederholen? Das wird nicht klappen, da wir es jetzt kennen." Vor ihm stand Reo. Bachira grinste bloß. „Klar, das weiß ich. Aber jetzt bin ich nicht mehr der Einzige, der angreift." Und damit passte er den Ball zu Rensuke. Ihr Zusammenspiel war wieder perfekt. So sollte es sein. „Stoppt ihn! Er darf nicht in seine Schussweite kommen!", rief Reo den anderen aus Team V zu. Rensuke nahm es nur halb wahr. Er konzentrierte sich vollkommen auf das Tor vor ihm. Nur das zählte in diesem Moment. Es war noch ein weiter Weg bis dahin. Mindestens vierzig Meter. Er musste auf ungefähr achtundzwanzig Meter kommen, dann konnte er so schießen, wie er es gewohnt war. Aber Team V versperrte ihm den Weg. Rensuke überlegte fieberhaft, was er für sein Tor benötigte. Sollte er es mit Dribbeln versuchen? Aber das war nicht seine Stärke. Wenn das so weiterging, würde er seine Grenzen nie überwinden können. „Pass, Kunigami!", rief Gagamaru ihm zu, der viel freier als er stand. Natürlich, die logischste Antwort wäre es, dem Ball zu ihm zuspielen. Aber Rensuke zögert. Er war ein Stürmer. Da sollte passen sein letzter Ausweg sein. „Denk nicht weiter darüber nach, Kunigami! Riskier es! Willst du nicht ein Superheld werden?!", rief Isagi ihm da zu. Er hätte ihm in diesem Augenblick nicht dankbarer dafür zu sein können. Er hatte recht. Nur wenn er den Versuch wagte, würde er seine Grenzen auch überwinden können. Rensuke schoss mit alle seiner Kraft, aber gleichzeitig mit Präzision. Die Chancen, dass es so funktionieren würde, wie es sich erhoffte, waren denkbar schlecht. Aber wenn er ein Superheld sein wollte, musste er dieses Wagnis einfach eingehen. Und der Ball landet dort, wo er hinsollte: im Tor. Damit stand 3:2 zur Halbzeit. Rensuke hatte seine Grenzen überwunden. ---------------------------------------------------------- Wörter: 734 (One Shot) Kapitel 18: Gegen Team V - V ---------------------------- Gegen Team V - V Die zweite Halbzeit begann mit neuem Schwung für Team Z. Angetrieben durch die Tore von Bachira und Kunigami waren so nun überzeugt davon, dass sie das Spiel doch noch zu ihren Gunsten wenden konnten. So erging es auch Hyoma. Für ihn stand fest, dass er das Laufduell gegen diesen Zantetsu gewinnen würde. Kunigami und Bachira hatten davon gesprochen, dass sie ihre Grenzen überwunden hatten. Er wusste, dass er es schaffen musste, und in seinen Augen konnte er das nur, wenn der Schnellere von ihnen war. Team V zeigte sich hartnäckiger als in der ersten Halbzeit. Sie hatten wohl gemerkt, dass dieses Spiel nicht so ablaufen würde, wie ihre vorherigen. Sie ließen ihnen kaum Chancen, sich dem Tor auch nur irgendwie zu nähern. Aber Team Z war ebenso hartnäckig. Auch wenn Gagamarus wie auch Isagis Torschüsse nicht geklappt hatten, gaben sie dennoch nicht auf. Das konnte sie sich einfach nicht leisten. Als Raichi schließlich ein Foul von Reo provozierte, war endlich Hyomas Stunde gekommen. „Hier, Prinzessin! Lass sie Staub fressen!", rief der Hitzkopf ihm zu, während er ihm den Ball zupasste. „Versuch es nur, Prinzessin! Ich bin schneller als du!" Natürlich klebte ihm Zantetsu sofort wieder an den Fernen, kaum hatte sein Fuß den Ball auch nur berührt. „Nenn mich nicht Prinzessin...", knurrte Hyoma. Er wusste, dass seine Chancen auf ein Tor denkbar schlecht waren, wenn er ihn nicht loswurde. Deshalb suchte er einen Ausweg aus dieser Situation und fand ihn auch. Aber Zantetsu war verdammt schnell. Nicht nur im Laufen, sondern auch seine Reaktionen. So hatte er bisher seine Tore erzielt. Doch dann sah es Hyoma. Das, was Zantetsus Schnelligkeit von seiner unterschied. Zantetsus Stärke war sein schneller Sprint. Hyoma wusste, was er zu tun hatte. Er musste einen Weg kreieren, wo er seine Stärke ultimativ nutzen konnte. Weshalb er den Ball nach vorne passte. „Was ist das denn für ein Pass? Gibst du schon auf?" „Ich habe zu mir selbst gepasst", meinte Hyoma schlicht und lief los. „Gut, dann lass uns mal sehen, wer hier der Schnellere ist, Prinzessin!" Auch sein Gegner rannte los. Natürlich war er schneller als Hyoma. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich der Schnellste bin!", verkündete er großspurig, aber Hyoma lächelte bloß. „Dumme Brillenschlange. Nur dein Start ist so schnell. Ich zeige dir, wie es richtig gemacht wird!" Hyoma gab alles. Er wusste nun, dass sein Sprint ausdauernder und damit schneller als Zantetsus war. Damit hatte er seine Grenzen überwunden. Endlich. Er hatte auch keine Angst mehr davor, dass sein Knie es nicht schaffen würde. Er durfte es einfach nicht zulassen. Sie mussten das hier gewinnen! „Schlafmützen haben hier nicht zu suchen!" Damit schoss Hyoma und traf. Nun stand es 3:3 und sie hatte noch eine halbe Stunde zu spielen, die über das Überleben von Team Z entscheiden würden. --------------------------------------------------- Wörter: 465 (One Shot) Kapitel 19: Gegen Team Z - I ---------------------------- Gegen Team Z - I Ungläubig starrte Reo auf die Anzeigetafel mit dem Spielstand. 3:3 – Unentschieden. Er konnte nicht fassen, dass es Team Z tatsächlich gelungen war, gleich drei Tore gegen sie zu erzielen. Ein Tor hätte er ja noch durchgehen lassen, vielleicht auch noch zwei. Aber drei ging einfach gar nicht. Daran mussten sie geschwind etwas ändern, denn eine Niederlage kam für ihn nicht in Frage. Immerhin waren Nagi und er bisher ungeschlagen und Reo wollte heute garantiert nicht damit beginnen, etwas an diesem Umstand zu ändern. Er würde seinen Eltern beweisen, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte, indem er Fußball spielte. Er würde nie wieder ihr Spielzeug sein, von dem sie meinten, dass sie darüber bestimmen konnten. Sie hatten noch eine halbe Stunde bis zum Spielende, also genug Zeit, um das Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen. Sie würden es schaffen. Team V würde dieses Spiel gewinnen. Nagi und er würden gewinnen. Leider klebte ihm dieser ekelhafte Stalker Raichi an den Fersen. Der Kerl ließ sich einfach nicht abschütteln; egal, was Reo auch tat. Er musste einen Weg finden, damit er sich freispielen konnte, um das nächste Tor zu machen. Das Tor, welches dieses Spiel entscheiden würde. Zantetsu wurde von der Prinzessin und einem weiteren Verteidiger gedeckt und auch an Nagi hingen sie wieder zu zweit. Reo nahm auch wahr, dass der Anführer von Team Z, dieser Isagi, sich ihm ebenfalls näherte. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass Team Z die Kontrolle über das Spielfeld hatte. Verzweiflung breitete sich in ihm aus. Würden Nagi und er wirklich verlieren? So etwas hatte er noch nie gespürt, aber die Verzweiflung schien ihn zu übermannen. Da passierte etwas, was für Reo vollkommen neu war: Nagi lief von sich aus los. „Pass zu mir!", rief Nagi. Für einen Moment war Reo geschockt, aber dann schoss er zu Nagi. Er vertraute ihm. Nagi agierte von sich aus. „Ich will etwas ausprobieren, Reo", sagte er zu ihm, als er den Ball angenommen hatte. Er lief mit dem Ball los und Reo beobachtete, wie sein Schatz das Spielfeld übernahm. Nagi hatte einfach ein Gefühl für den Ball und schien etwas zu sehen, was Reo nicht sah. Er passt zu Zantetsu und verlangte von diesem, dass er den Ball zum Tor bringen sollte. Auf einmal verstand Reo, wovon Nagi angetrieben wurden: von seiner Verzweiflung. Reos Verzweiflung hatte so große Auswirkungen auf Nagi, dass er dieses Tor einfach schießen musste. Für ihn. Und da kam es schon: das vierte Tor für Team V war ein wunderschönes, wie Reo fand. Vor allem, da es für ihn war. „Reo, Fußball ist wirklich interessant, nicht?", fragte Nagi an ihn gerichtet, „Sollen wir ein weiteres schießen?" Reo hörte seinen eigenen Herzschlag. Er war überwältigt von Nagis Veränderung, da er damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass eine Bedrohung damit einherging. So als könne er Nagi nun nicht mehr einschätzen. ----------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 478 (One Shot) Kapitel 20: Gegen Team Z - II ----------------------------- Gegen Team Z - II Als hätte Nagis Tor sie aus einer Schockstarre gelöst, fand Team V kurz danach ihren Mut wieder. Auch Reo zählte sich dazu. Die vorläufige Unentschieden gegen Team Z hatte ihn sehr in die Verzweiflung getrieben, aber Nagis Tor hatte ihm bewiesen, warum sie die Stärksten in ihrem Block waren. Leider musste Reo zugeben, dass sie Team Z mächtig unterschätzen hatten. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sie dermaßen in die Ecke drängen würden. Und auch wenn er jetzt die Verzweiflung in den Gesichtern ihrer Gegner sah, ahnte er dennoch, dass dies nicht für ewig sein würde. Team Z wusste jetzt immerhin, wie sie Tore gegen sie erzielen konnten. Und Reo wusste, dass dies ihnen gefährlich werden könnte. Ihnen blieben noch fünfzehn Minuten und sie mussten ihren Vorsprung um jeden Preis ausbauen. Reo wollte nicht wieder in die Ecke gedrängt werden. „Nagi, mach noch ein Tor", befahl er seinem Schatz. „Noch eins...Verstanden." Nagi nickte. Er würde Reo ganz sicher nicht enttäuschen. Wie Reo es erwartet hatte, setzte Team Z nach dem Anpfiff gleich wieder auf Angriff. Auch wenn seine Teamkameraden Bachira kesselten, schien dieser nicht davon beirren zu lassen und passte den Ball zu Chigiri, der sich kurz darauf ein weiteres Laufduell mit Zantetsu lieferte. Für einen Augenblick wirkte es so, als würde Zantetsu sich den Ball schnappen können, aber Reo durchschaute schnell, dass Chigiri den gleichen Trick wie vorhin anwendete. Das konnte nicht gut ausgehen für Zentetsu. Erleichterung bereitete sich in Reo aus, als er sah, dass Nagi vor Chigiri auftauchte und kurz davor war, dem Ball anzunehmen, den Team Zs Prinzessin zuvor nach vorne geschossen hatten. Leider hielt diese Erleichterung nur für einen Wimpernschlag an, da Isagi plötzlich vor Nagi auftauchte. Verdammt! Wo war der jetzt hergekommen und das so schnell!? Und dann besaß er auch noch die Frechheit, Nagi zu blocken, um Chigiri einen Weg zum Tor zu ermöglichen! „Verdammt nochmal! Haltet ihn auf!", rief Reo einen Teamkollegen zu und rannte ebenfalls in Richtung ihres Tores. Er würde nicht zulassen, dass Team Z noch ein Tor in diesem Spiel schoss. Koste es, was es wolle! Zum Glück landete Chigiris Torversuch am Pfosten, sodass ihr Goalkeeper die Chance hatte, den Ball wegzuschlagen. Dies war aber leider noch kein Grund, um aufzuatmen. Der Ball landete nämlich direkt vor den Füßen Gagamaurs, dieses nicht einschätzbaren Kerls. Natürlich schoss er gleich aufs Tor. Aber nicht mit Reo. Er sprang dazwischen und schoss den Ball mit einem Fallrückzieher vom Tor weg. Nur Millisekunden später ging Reo auf, dass er sich damit ins eigene Fleisch geschnitten hatte. Der Fußball gelangte direkt in das Territorium von Kunigami. Dieser fackelte nicht lange und verwandelte ihn. Sie hatten keine Chance mehr. Reo konnte nur dabei zusehen, wie der Ball über seinem Kopf hinweg im Tor landete, während er am Boden lag. 4:4 war damit der Spielstand. Team Z hatte den Ausgleich gemacht. Verdammter Muskelprotz, schoss es Reo durch den Kopf, während er sich vom Boden aufrappelte. Er spürte, dass seine Verzweiflung wieder anwuchs. ------------------------------------------------------------ Wörter: 497 (One Shot) Kapitel 21: Gegen Team Z - III ------------------------------ Gegen Team Z - III Noch fünf Minuten und das Spiel ging rasend weiter. Reo wusste, dass jede Minute zählte, wenn sie dieses Spiel noch gewinnen wollten. Nein, sie mussten es einfach gewinnen. Etwas anderes kam gar nicht erst in Frage. Er vertraute hierbei voll und ganz auf Nagi. Er glaubte daran, dass er noch ein weiteres Tor schießen würde. Immerhin war er sein Schatz; derjenige, der von ihm auserwählt worden war, sein Partner zu sein. Aber gleichzeitig war da diese innere Unruhe in ihm, die immer wieder für einen Wimpernschlag aufflammte. Nagi, den er früher immer so gut durchschauen konnte, war nun zu einem unberechenbaren Faktor geworden. Reo wusste nicht, ob ihn dieser Umstand freuen oder Angst bereiten sollte. Team Z und Team V schenkten einander nichts. Es wurden Bälle gestohlen. Auf die jeweiligen Toren geschossen. Es wurden Tore verhindert. Dabei war es unmöglich zu sagen, welches von beiden Teams die Oberhand in diesem Spiel hatte. Reo hatte noch nie so ein intensives Spiel wie dieses erlebt. Natürlich, seine Fußballkarriere bestand erst seit einem halben Jahr, dennoch hätte er nie damit gerechnet, dass ein Spiel einmal so ausufern würde wie dieses. Da ging er Ball endlich wieder zu Zantetsu, der sich schon einen Weg in Richtung Tor bahnte. Leider klebte wieder einmal Chigiri wie ein Klette an ihm. Aber dieses Mal ließ sich ihr Teamidiot davon nicht beirren und schoss einen sehr langen Pass in Richtung Nagi, der schon vorausgelaufen war. Sehr schön, ging es Reo durch den Kopf. Nagi würde diesen Pass verwandeln und ihnen damit das nächste Tor bescheren. Daran glaubte Reo ganz fest. Daran würde auch ganz sicher nichts dieser Isagi ändern, der sich Nagi näherte. Reo fragte sich zwar, wie er es schon wieder geschafft hatte, sich richtig zu positionieren, aber davon wollte er sich nicht beirren lassen. Er glaubte weiterhin fest an Nagi. Es war einfach wunderschön für ihn, Nagi spielen zu sehen. Mit seinen unglaublichen Fähigkeiten spielte er Isagi aus und hatte somit freie Bahn zum Tor. Dieses Tor würde ihres sein. Sie würden das Spiel gewinnen. Aber dann passierte etwas, womit wohl niemand von ihnen gerechnet hatte. Dieser Verräter Kuon stürzte sich auf Nagi und riss ihn zu Boden. Während die Ansage ertönte, dass Kuon für ein sehr unsportliches Foul einen rote Karte erhielt und gleichzeitig vom Platz verwiesen wurde, eilte Reo auf Nagi zu. „Nagi! Geht es dir gut!?", rief er und machte sich verdammte viele Sorgen um seinen Schatz, „Was zur Hölle sollte diese ekelige Aktion, Kuon!?" Er wollte sich schon auf den Verräter stürzen, als er von Zantetsu aufgehalten wurde. „Reo, komm runter! Du bekommst eine weitere gelbe Karte, wenn du so weitermachst!" „Reo, mir geht es gut", kam es da auch schon von Nagi. Das erleichterte ihn unendlich. Er hätte nicht gewusst, was er getan hätte, wenn Nagi etwas passieren wäre. Wahrscheinlich wäre er richtig ausgetickt. „Ihr Arschlöcher...Was sollte diese Taktik?!", fauchte er das gegnerische Team an. „Weißt du, das frage ich mich auch", antwortete Kunigami ihm und ließ seinen Blick zu Kuon schweifen, „Kuon, warum hast du das gemacht. Du wärst doch weiterkommen, egal ob wir gewonnen hätten oder nicht." Der Angesprochenen starrte auf den Boden. „Mein Körper hat sich von allein bewegt. Das hat nichts mit euch zu tun. Egal, was passiert, ich werde der beste Stürmer der Welt." Kuon stand vom Boden auf. Mit finsteren Blick sah Reo ihm nach. So ein Arschloch. Wie konnte er es nur wagen, Nagi zu anzugehen! Aber ein gutes hatte seine Aktion: sie erhielten drei Minuten Nachspielzeit. „Hast du dich auch wirklich nicht verletzt?", fragte Reo Nagi noch einmal, als sie sich für den Freistoß aufstellen. „Ja, es ist alles in Ordnung mit mir", antwortete er und wischte sich den Schweiß von der Nase. Reo nickte. Er wandte seinen Blick wieder zu Team Z. Für ihn stand fest, dass es nur noch eine Sache für sie zu tun gab: Team Z zu zerquetschen. ------------------------------------------------------------ Wörter: 649 (One Shot) Kapitel 22: Gegen Team Z - IV ----------------------------- Gegen Team Z - IV Der Freistoß stand an und Reo würde ihn machen. Team Z war dabei eine Mauer zustellen, wurde dabei aber von seinen Kollegen aus Team V immer wieder gestört. Sehr gut, so wollte Reo das haben. Er wollte nicht, dass Team Z ahnte, was er vorhatte. Reo ging fest davon aus, dass der Goalkeeper damit rechnete, dass er den Ball zu Nagi oder Zantetsu passen würde. Das wäre wohl der logischste Gedanke gewesen, wenn sie ein Tor machen wollten. Aber wie waren hier bei Blue Lock und sie waren alle Stürmer. Er würde dieses Tor ganz allein machen und somit Team V zum Sieg schießen. „Scheiße!" „Verdammt" Er hörte, wie Team Z fluchte, während sein Ball ein wunderbare Flugbahn nahm. Er würde reingehen. Ganz sicher. Leider war Team Zs Goalkeeper besser, als Reo erwartet hatte. Er kam tatsächlich an den Ball heran und schlug ihn zur Seite. „Verdammt!", fluchte Reo, aber seine Verzweiflung hielt nicht lange an, da der Ball zu Zantetsu ging. Reo wusste, dass er sich auf ihn verlassen konnte, da er sofort losstürmte. Aber als hätte sich alles gegen sie verschworen, kam dieser verdammte Stalker Raichi wie aus dem Nichts und sprang Zantetsu in die Flugbahn, um sein Tor zu verhindern. Gott, wie sehr Reo diesen Typen nicht ausstehen konnte! Schließlich ging der Ball wieder zu Nagi. Endlich! Reo konnte aufatmen. Er glaubte an Nagi und er glaubte an dieses Tor. Reo spürte auch genau, wie versessen Nagi auf dieses Tor war. Für ihn gab es nun nur noch den Weg zum Tor. Und Reo konnte sich wieder vollkommen auf Nagi verlassen. Auch wenn sich gleich drei Spieler aus Team Z sich ihm entgegenstellten, schoss Nagi über sie hinweg. Der Ball würde ins Tor gehen und ihren Sieg besiegelten. Obwohl Reo gedacht hatte, dass er endlich aufatmen konnte, machte Gagamaru ihm einen Strich durch die Rechnung. Er schaffte es tatsächlich, den Ball kurz vor dem Tor zu stoppen. „Verdammt...!", fluchte Reo. Gleichzeitig sah er, wie der Ball zu Isagi ging. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Gemeinsam mit Chigiri, Bachira und Kunigami lief der Spielmacher von Team Z los. Reo würde ihn um jeden Preis aufhalten. ---------------------------------------------------------------------- Wörter: 359 (Mini-OS) Kapitel 23: Gegen Team Z - V ---------------------------- Gegen Team Z - V Er kam aber nicht drum herum, das Zusammenspiel der vier zu bewundern, da es so lückenlos war. Gerade als Reo sich sicher war, dass er die Möglichkeit hatte, Isagi den Ball abzunehmen, passte dieser ihn zu Bachira. Wieder einmal dribbelte dieser alle aus und bahnte Team Z damit den Weg nach vorne. Reo biss sich auf die Unterlippe. Bachira war so verdammt flink, dass er gar nicht so recht ausmachen konnte, wen er von seinen Teamkollegen gerade ausgespielt hatte. Dieses Dribbeln war eine gefährliche Waffe, so viel stand für ihn fest. Als Bachira drohte den Ball zu verlieren, ging der Ball wieder zurück an Isagi, der ihn an Chigiri weiterleitete. Diesem stellten sich gleich mehrere Mitglieder von Team V entgegen. Da er für einen Moment allein war, ging Reo fest davon aus, dass er den Ball nun verlieren würde, aber wie durch ein Wunder war Isagi plötzlich wieder an Chigiris Seite. Reo stutzte für einen Wimpernschlag. Nutzte er Chigiri gerade als einen Köder? So hätte er Teams Zs Spielmacher niemals eingeschätzt. Aber er hatte keine Zeit, um diesen Gedanken weiterzuverfolgen, denn das Spiel ging natürlich weiter. Die vier aus Teams Z waren nun schon fast beim Tor angekommen, als der Ball von Isagi zu Kunigami gepasst wurde. Kurz rechnete Reo damit, dass Kunigami wieder seine Grenzen überschreiten würde und von diesem Punkt aus schießen würde. Zum Glück konnte er kurze Zeit später aufatmen, da Zantetsu auftauchte und Kunigami den Ball abnahm. Endlich! Jetzt konnte sie das Spiel wieder wenden! Reo rannte, war aber nicht schnell genug. Wie aus dem Nichts tauchte dieser elendige Stalker Raichi auf und schoss ihnen den Ball vor der Nase weg. Und er landete wieder bei Bachira. „Scheiße!", fluchte Reo lautstark. Er wusste, dass dies überhaupt nicht gut war. Dieses unberechenbare Monster war heute schon an zu vielen Toren beteiligt gewesen. Zu wem würde der Ball gehen? Kunigami? Chigiri? Beide standen perfekt und Reo sah, wie hoch die Torchancen für beiden waren. Seinem Teamkollegen sahen es genauso und sie versuchten ihr Bestes, um ihnen den Weg zu verstehen. Nein! Jetzt sah Reo es. Isagi würde dieses Tor machen. Einen Augenblick später passte Bachira auch schon zu ihm. Verdammt! Verdammt! Sie mussten ihn doch irgendwie aufhalten können!? Als hätte er Reos Verzweiflung gespürt, tauchte auf einmal Nagi hinter Isagi auf. Jetzt würde alles gut werden! Nagi würde Isagi aufhalten und ihnen den Sieg bescheren! Reo glaubte fest an seinen Schatz. Seine Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. Er sah in Isagis Blick. Er ließ sich nicht davon beirren, dass Nagi so plötzlich aufgetaucht war. Er würde dieses Tor machen. Reo konnte nur mit weit aufgerissenen Augen und einem erstickten Schrei dem Ball nachstarren. Mit voller Wucht landete der Ball im Tor. Nagi und Reo erlebten ihre erste Niederlage. --------------------------------------------------------------- Wörter: 503 (One Shot) Kapitel 24: Geschafft --------------------- Geschafft! Megurus Herz klopfte wie wild. Die letzten Minuten des Spieles gegen Team V hatten sich auf der einen Seite unendlich lang angefühlt. Auf der anderen Seite waren sie auch wie in einem Wimpernschlag vergangen. Das Ergebnis blieb dasselbe: Sie hatten gewonnen. Team Z hatte die erste Auswahl überlegt und gleichzeitig das stärkste Team in ihrem Block bezwungen. „Isagi, du bist einfach großartig!", rief Meguru, als er seinem besten Freund auf den Rücken sprang. Dieser lachte bloß und hielt ihn fest, damit er nicht hinunterpurzelte. Sie waren im Freudentaumel gefangen, während Team V am Boden lag. Nebenbei beobachtete Meguru, wie Kunigami auf Kuon zuging, um diesen zu ihrer Freudenfeier einzuladen. Raichi ging dazwischen und sagte auf seine Weise, dass es für ihn in Ordnung war, was Kuon am Ende für sie getan hatte. Auch wenn sein rechter Harken ziemlich schmerzhaft aussah. Kurz darauf wurde verkündet, wer es aus ihren Block in die zweite Auswahl geschafft hatte. Das waren natürlich sie und Team Z und dann noch einer der beiden Wanima-Brüder aus Team W, Niko aus Team Y und Barou aus Team X. Sie waren die fünfzwanzig, die ihren Weg in die zweite Auswahl aufsteigen würden. Meguru war dies in diesem Moment vollkommen egal. Er war einfach nur froh, dass er weiter Fußball mit den anderen spielen konnte. Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen. ---------------------------------------------------------------------- Wörter: 222 (Drabble) Kapitel 25: Frustration [ReoNagi] --------------------------------- Frustration Reo war rastlos. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass sie gegen Team Z verloren hatte. Er konnte zwar nicht von einer verheerenden Niederlage sprechen, aber sie saß dennoch tief. Es war seine erste gewesen. Noch nie hatte Reo bei etwas verloren. Er war es gewöhnt, dass er das bekam, was er wollte. Er wusste nicht, wie man mit einer Niederlage umging. Die Frustration wuchs nur noch stärker in ihm an, je mehr er darüber nachdachte. Aber sie war nichts im Vergleich zu der, die Nagi empfand. Mit jedem Tag spürte Reo, wie die Frustration in seinem Schatz anwuchs. Wenn Reo so rastlos war, war Nagi noch rastloser. Und mit jedem Tag wuchs in Reo die Furcht davor an, dass Nagi sich von ihm abwenden könnte. Er konnte nicht leugnen, dass sich Nagi während ihres Spieles gegen Team Z verändert hatte. Reo wusste nach wie vor nicht, ob ihm diese Veränderung gefiel oder nicht. Zuvor hatte er Nagi lesen und lenken können – nun hatte er das Gefühl, dass er ihm immer mehr entglitt. Er wollte Nagi nicht verlieren. Reo hätte es wahrscheinlich viel leichter gehabt, wenn er Nagi einfach darauf angesprochen hätte, was ihn so umtrieb, aber er war zu stolz, um es zu sehen. Und auch zu sehr, in seinen eigenen Gedanken gefangen. Er wusste ja selbst nicht, wie er seinen eigenen Frust auffangen sollte. Wie sollte er es da bei jemanden, so sehr er ihm auch am Herzen lag, tun? Die Nacht war angebrochen, aber Reo konnte nicht schlafen. Nagi lag an ihn gekuschelt und schlief seelenruhig. So wie in jeder Nacht, seitdem sie zu Blue Lock gekommen waren. Reo hatte sich daran gewöhnt, dass Nagi nicht von seiner Seite wich. „Ich werde dafür sorgen, dass du bei mir bleibst...", murmelte Reo, während er Nagi sanft durch die Haare strich. -------------------------------------------------------- Wörter: 303 (Drabble) Kapitel 26: Schlaflos [IsaGiri] ------------------------------- Schlaflos Wer damit gerechnet hatte, dass sie jetzt eine ruhige Minute bei Blue Lock hätten oder dass es gleich mit der zweiten Auswahl weitergehen würde, der hatte sich mächtig geirrt. Ganz getreu nach dem Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" hatte Ego einen mehr als intensiven Trainingsblock gestartet. Dass Team Z am Boden lag, war noch eine Untertreibung. Keiner von ihnen wusste mehr recht, wo unten und wo oben war und nach jedem intensiven Trainingstag hatte jeder von ihnen das Gefühl, mindestens einen Muskel mehr im Körper zu haben, der ihm wehtat. Essen und Schlafen waren ebenfalls mit Schmerzen verbunden, da der ganzen Körper ächzte. Aber eine Pause war ihnen einfach nicht vergönnt. Hyoma wusste, dass er eigentlich schlafen sollte. Er wusste, wie wichtig jede Minute der Ruhe für seinen Körper war. Das Training morgen würde genauso hart wie heute sein. Er brauchte den Schlaf, aber sein Körper wollte ihm ihn einfach nicht gewähren. Während seine Teamkameraden irgendwann eingeschlafen waren, ging in Hyomas Kopf verschiedene Gedanken um. Wie würde die zweite Auswahl ablaufen? Würden sie voneinander getrennt werden? Oder konnten sie weiter als Team spielen? Aber was war dann mit den Spielern ohne Team? So viele Gedanken kreisten durch seinen Kopf, aber er wusste keine Antwort. Irgendwann wurde er das Liegen leid, weshalb er aufstand und den Medienraum aufsuchte. Er wollte sich ihr Spiel gegen Team V noch einmal ansehen. Vielleicht wurde er ja müde, wenn er seine Spielzüge analysierte. Tatsächlich blieb er aber nicht lange allein. Er hatte die ersten fünfzehn Minuten hinter sich gebracht, als die Tür aufging. „Chigiri?", hörte er Isagi fragen, wobei dieser alles andere als verschlafen klang. Hyoma drehte sich um. „Oh, Isagi. Ich hoffe, dass ich dich nicht irgendwie geweckt habe." „Nein, hast du nicht. Ich habe bemerkt, dass du auch noch wach bist und als du nicht zurückgekommen bist, habe ich mir gedacht, dass ich mal nachsehe, wo du bist. Wie es scheint, kannst du auch nicht schlafen." Isagi trat in den Raum und schloss hinter sich die Tür, ehe er sich zu Hyoma auf den Boden setzten. Dieser pausierte das Spiel. Nur das Licht der riesigen Bildschirme erhellte den kleinen Raum. „Nein, nicht so wirklich. Aber ich glaube, das gilt für einige für uns. Wir sind alle fertig", meinte er. „Na ja, bis auf Bachira. Der schläft nach wie vor wie ein Stein und scheint mir noch am fittesten von uns allen zu sein." Isagi lachte leise und Hyoma stimmte mit ein. „Dafür schläft er auch ständig bei Abendessen ein. Wie oft hat Kunigami ihn schon diese Woche ins Bett tragen müssen? Fünf-, sechsmal?" Beide lachten wieder. Ein Moment der Unbeschwertheit, den sie schon lange nicht mehr erlebt hatten. Es war auch das erste Mal seit Langem, dass sie wieder allein waren. Nur sie zwei. „Wenn nicht sogar jeden Abend", sagte Isagi und schenkte ihm noch ein Lächeln, „Warum bist du eigentlich wach? Treibt dich irgendetwas um?" Hyomas Augen weiteten sich leicht. Manchmal erstaunte es ihn schon, wie gut Isagi die Menschen um sich herum durchschauen konnte. „Ja, um ehrlich zu sein, habe ich die ganze Zeit schon darüber nachgedacht, was uns in der zweiten Auswahl erwarten wird. Ich frage mich, ob wir als Team weitergehen werden oder einzeln. Irgendwie stimmt mich der Gedanke traurig, das Team zu verlassen." Hyoma zuckte mit den Schultern. In den letzten Wochen waren ihm die andere mehr oder minder ans Herz gewachsen. Insbesondere Isagi, Kunigami und Bachira. Er würde die drei glatt als seine besten Freunde hier bezeichnen, auch wenn da bei Isagi noch etwas anderes war. Isagi nickte zunächst stumm und starrte den Bildschirm an. „Mir geht es da ähnlich", begann er schließlich, „Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich gerne mit euch weiterspielen möchte. Von daher würde ich mich freuen, wenn wir auch noch zusammenspielen würden, auch wenn ich unsere Wege kurzzeitig trennen. Was hältst du davon?" Isagi drehte sich wieder zu ihm und Hyoma konnte in seine faszinierend blauen Augen sehen. Für einen Wimpernschlag war voll und ganz in ihrem Bann gefangen. Dann nickte er. „Ja, ich würde mich auch freuen, wenn wir zusammenspielen würden, Isagi. Ich kann es mir nämlich gar nicht vorstellen, wie es ist, nicht mehr mit dir zu spielen." Die Blicke zwischen ihnen wurden intensiver. „Das freut mich sehr zu hören." Isagis Lächeln wurde breiter und sein Blick wanderten für einen Augenblick zu Hyomas Lippen. Ein kurzes Nicken als Einverständnis gebend. Es war Hyomas erster Kuss. Er fühlte sich an wie ein Versprechen. ---------------------------------------------------------------------- Wörter: 755 (One Shot) Kapitel 27: Itoshi Rin ---------------------- Itoshi Rin Die Nacht war nur kurz. Zumindest fühlte es sich für Yoichi so an. Die letzten Tage waren voll mit intensiven Training gewesen und die Nächte waren alles andere als erholsam gewesen. In den meisten hatte er eher schlecht als recht geschlafen. Gefühlt hatte er auch in dieser Nacht nur wieder zwei Stunden geschlafen, bevor Egos Ansage sie geweckt hatte. Sie sollten sich alle an einen bestimmten Punkt im Blue Lock-Gebäude versammelten, da die erste Auswahl nun in allen Blöcken abgeschlossen war. Die zweite Auswahl würde in Kürze beginnen. Yoichi freute sich in diesem Augenblick vor allem darüber, dass er nun endlich wieder einen Ball anfassen konnte. Die zehn Tage voller Training und dem Verbot, keinen Ball zu berühren, waren wie ein kalter Entzug gewesen. Das war wohl das Schlimmste, was man einem Haufen Fußballspieler antun konnte. Alle, die sich in ihm dem Weg stellen wollten, wollte er fertigmachen. Er erinnerte sich noch daran, wie Ego ihnen zu Beginn gesagt hatte, dass sie die Schlechtesten der Schlechtesten waren. Normalerweise würde dies wohl die Meisten einschüchtern. Ihn ganz und gar nicht. Er war bereit, um sich mit den Besten zu messen. Die Tür öffnete und Yoichis Herz machte einen kurzen Satz. Ihm fielen sofort die Teammarkierungen und Platzierung der anderen auf. Es gab weitere Spieler aus Team Z, die er nicht kannte. Dasselbe galt wie die Teams V, W, X und Y. Auch die Platzierung glichen sich. Was wurde hier gespielt!? „Hallo, meine Rohdiamanten. Ihr habt großartige Arbeit im physischen Training geleistet", begrüßte Ego sie und sein Gesicht erschien auf den fünf Bildschirmen, die in dem Raum angebracht waren. „Fünfundzwanzig Spieler aus jedem Block sind hier. Insgesamt also 125 Spieler. Und wie ich sehe, habe die Schlauen unter euch es schon bemerkt: es gibt keine Personen aus den Blöcken eins, zwei, drei und vier. Diese gab es niemals. Nur der fünfte existierte und ihr seid alle die schlechtesten Spieler", fuhr Ego ohne jeglichen Emotionen fort. Sofort brachen einige von ihnen in lauten Beschimpfungen aus. Ego ließ sich davon nicht beeindrucken und konterte sofort. „Das war alles nur, um euren Hunger anzutreiben. Immerhin seid ihr hier, um der beste Stürmer der Welt zu werden. Also lasst uns mit der zweiten Auswahl beginn." Endlich, da waren die Worte, die Yoichi hören wollte. Gleichzeitig erschien Körbe mit Fußbällen aus dem Boden. „Nun, geht voran, meine Rohdiamanten. Allein versteht sich." Allein. Yoichi zuckte zusammen. Sein Weg sollte sich so schnell von den anderen trennen? „Nicht als Team?", hörte er Bachira neben sich fragen. „Der erste Teil der zweiten Auswahl ist ein individueller Kampf. Wenn ihr durch diese Tür tretet, könnt ihr nicht umdrehen. Wenn ihr nicht in der zweiten Auswahl glänzt, solltet ihr damit rechnen, dass ihr eure Rivalen nicht wiedersehen." Yoichi schluckte. Natürlich, damit hätte er rechnen müssen, aber er hatte es nicht gehofft. Er war noch nicht bereit, sich von den anderen zu trennen. Ego verabschiedete sich schließlich und wünschte ihnen noch viel Glück, auch wenn man bei ihm nie wissen konnte, ob er es ernst meinte oder nicht. Sofort merkte er, dass sich niemand bereit fühlte, um voranzuschreiten. Bis auf einen. Der unbekannte Spieler nahm sich gleich zwei Bälle aus dem Korb. Er schoss zuerst den einen. Yoichi kam nicht drumherum, zu bewundern, wie klar der Schuss war. Der zweite folgte und machte dabei eine wunderschöne Parabel. Mitten in der Luft trafen sich die zwei Bälle. Yoichi blieb die Sprache weg. Verdammt! Der Kerl war richtig, richtig gut! „Öffnet die Tür. Ich bin fertig mit Aufwärmen", sagte der Unbekannte mit ruhig, schon fast monotoner Stimme. Wer war er? Auf dem Bildschirm über der Tür zur zweiten Auswahl erschien ein Bild und eine Name: Itoshi Rin. Der Nachname war Yoichi natürlich nicht unbekannt, aber der Vorname passte nicht. An sich war es ihm aber egal. Yoichi wurde in diesem Moment klar, dass er diesen Itoshi Rin schlagen musste, wenn er der Beste werden wollte. -------------------------------------------------- Wörter: 650 (One Shot) Kapitel 28: Abschied -------------------- Abschied Megurus Herz setzte für einen Augenblick aus, als Ego davon sprach, dass sich ihre Wege als Team nun trennen würden. Er wusste, dass er damit hätte rechnen müssen, aber er hatte es nicht wahrhaben wollen. Die anderen waren zu seinen Freunden geworden. Die Ersten in seinem Leben. Dann tauchte dieser Itoshi Rin auf und zeigte, was für ein herausragender Spieler er war. „Natürlich...in der zweiten Auswahl gibt es immer noch so verrückte Typen...Wie sollen wir das nur schaffen...", jammerte Igarashi da auch schon. „Jetzt hör mal, Igaguri, denk doch mal an das Spiel gegen Team V...Da waren wir auch verrückt!" Isagi legte ihm einen Arm um die Schulter und riss damit auch Meguru aus seinen Gedanken. „J-Ja...Sicher! Mein Gesichtsblock war großartig!" „Nee, meine Tore waren am besten in dem Spiel", mischte sich da Kunigami ein. Meguru lachte. „Nein, nein. Mein Dribbeln war viel, viel besser!" Meguru kam ebenfalls in den Kreis, der sich jetzt bildete. „Jetzt seid mal nicht albern. Ohne meine Beine wären wir nie so weit gekommen", meinte Chigiri selbstbewusst. „Hah!? Ich habe das Mittelfeld am besten beschützt!", schrie Raichi schon fast. „Hey, mein Verteidigung solltet ihr auch nicht vergessen!" Auch Imamura mischte nun mit. „Und ich habe eine rote Karte für euch riskiert!" Kuon ließ es sich natürlich nicht nehmen, sie noch einmal darauf hinzuweisen. „Alter, ich glaube nicht, dass das zählt", lachte Naruhaya. „Ich habe auch sehr viel in diesem Spiel geleistet." Darauf bestand Gagamaru. „Vergesst nicht, wie super ich den einen Ball gerettet habe!" Meguru war sich sicher, dass dies das erste Mal war, dass er hörte, wie Iemon die Stimme erhob. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. Ja, das war sein Team und der Abschied würde sicher schmerzen, aber er freute sich schon darauf, was sie in der zweiten Auswahl erwarten würde. „Mein Tor war ebenfalls großartig", bestand Isagi noch einmal, als sich ihr Kreis gebildet hatte. Das war ihr Abschied. „Lasst uns am Ende von Blue Lock wiedertreffen!", rief sie alle. Der letzte Teammoment. Isagi war schließlich der Erste, der durch die Tür zur zweiten Auswahl ging. Meguru winkte ihm noch nach, während er mit Chigiri und Kunigami zusammenstand. „Und wer geht jetzt als Nächstes von uns?", fragte Kuon schließlich in die Runde. „Ich geh natürlich!", rief Raichi sofort. „Nein, ich!", kam es fast gleichzeitig von Igarashi, Naruhaya und Imamura. „Also, ich kann ruhig als Letztes gehen. Mir macht das nichts aus", meinte Chigiri schließlich, „An sich ist es ja sowieso egal." Damit hatte er auch irgendwo recht, wie Meguru fand. Ihm war es auch ziemlich egal. „Was haltet ihr davon, wenn wir es ganz einfach mit Schnick-Schnack-Schnuck entscheiden? Dann ist niemand im Nachteil und niemand kann sich hinterher beschweren, dass er als Letztes gehen muss", schlug Kunigami nun vor. Es wurden kurze Blicke miteinander ausgetauscht und schließlich ein fast einstimmiges Nicken. Fast wünschte sich Meguru, dass er als Letztes gehen würde. Vielleicht würde ihm der Abschied dann ein wenig leichter fallen. Gleichzeitig wollte er auch nicht der Zurückgebliebene sein. Immerhin war er dies fast sein ganzes Leben gewesen. Aber die erste Runde gewann sowieso erst einmal Chigiri. „Okay, dann gehe ich wohl als Nächstes. Sorgt dafür, dass ihr schnell nachkommt!", verabschiedete er sich von ihn. Damit ging der Nächste von ihnen. Meguru winkte ihm noch kurz nach, bevor es weiterhin. Dieses Mal ging der Sieg an ihn. Bevor er etwas dazu sagte, ließ er seinen Blick durch die Runde schweifen. Kunigamis und seine Augen trafen sich. Dieser Abschied würde ihm wohl am schwersten fallen. „Ich geh dann mal vor. Lass mich nicht zu lange warten", sagte er und löste sich aus der Runde. Ihm war es dabei egal, ob die anderen mitbekam, dass er mit seinen Worten explizit Kunigami gemeint hatte. Für ihn war nur wichtig, dass er es verstand. Der Größere lächelte ihn an, ließ es aber unkommentiert. Meguru drehte sich um und ging auf die Tür zu. Er hoffte, dass er alle so schnell wie möglich wiedersah. ------------------------------------------------------------------- Wörter: 658 (One Shot) Kapitel 29: Entwicklung ----------------------- Entwicklung Die erste Stufe von Projekt Blue Lock war abgeschlossen. Anri war gerade damit fertig geworden, die Daten, die sie dabei gesammelt hatten, zu analysieren. Es war vieles dabei und sie war schon gespannt darauf, wie sie sie weiterverwenden würden. Es waren noch 125 Stürmer im Rennen und sie wusste, dass es nach der zweite Auswahl noch einmal weniger als die Hälfte sein würden. Irgendwann sollte aus ihnen der beste Stürmer Japans auserkoren werden. Sie hatte hier und da schon ihren Favoriten, aber Blue Lock hatte ihr gezeigt, dass man sich darauf nicht immer verlassen konnte. „Nun geht es für sie daran, aus einer null eine eins zu machen", sagte Ego, während er die Spieler auf den Monitoren beobachtete. Sie folgte seinem Blick und musste zugeben, dass sich viele von ihnen sehr stark entwickelt hatten. Dabei fiel Anri ein Junge ins Auge, der ihr auch schon in der ersten Auswahl aufgefallen war: Isagi Yoichi. Er war in ihrer Auswahl für Blue Lock gelandet, da Ego ihn haben wollte. Anri hatte keinen Mehrwert in ihm gesehen. Aber vielleicht musste sie seine Meinung über ihn jetzt revidieren. „Dieser Junge...Er wird schlagartig besser", gab sie ihre Meinung preis und kam nicht drum herum, ihn zu bestaunen. So einen Entwicklung war wohl nur bei Blue Lock möglich. „Bei Menschen handelt es sich um Kreaturen, die nur das sehen, was sie wollen. Aber, wenn sie feststellen, dass es nicht richtig läuft, dann verändern sie ihren Gedankenprozess. Und dieser Junge da, er ist gerade dabei eine Evolution durchzumachen. Das solltest du im Kopf behalten, Anri-chan", klärte Ego sie auf. Sie verstand, was er ihr damit sagen wollte, sie fand es dennoch unglaublich. Aber da gab es noch etwas, was sie ihm sagen musste. „Ego-san, die Entwicklung ist wirklich gut, aber...wir sind so gut wie pleite. Wir können auf keine Rücklagen mehr zurückgreifen." Sie sagte es ungern, aber sie Zahlen logen nun einmal nicht. Und Anri wusste, dass sie etwas abliefern mussten, wenn sie wollten, dass Blue Lock weiterhin finanziert wurde. „Halt den Mund, Anri-chan. Das ist hier ist wundervoll und das werde ich mir nicht nehmen lassen", wies Ego sie zurück. Kurz verzog Anri aufgrund dieser harschen Worte das Gesicht, obwohl sie es inzwischen nicht anders gewohnt war. Aber sie verstand ihn. Auch sie wollte nicht, dass das Projekt Blue Lock schließlich am Geld scheiterte. Anri würde alles dafür tun, damit es weiterhin bestehen konnte – egal, was es sie kosten würde. ------------------------------------------------ Wörter: 404 (Drabble) Kapitel 30: Ein unerwarteter dritter Mann ----------------------------------------- Ein unerwarteter dritter Mann Meguru hatte den ersten Teil der zweiten Auswahl erfolgreich hinter sich gebracht. Es hatte ihn sogar ziemlich viel Spaß gemacht, sich auszuprobieren, wie er die Tore am besten schießen konnte, um die hundert vollzubekommen. Er war auch schon sehr gespannt darauf, wer ihn gleich erwarten würde. Ob Kunigami, Isagi und Chigiri es schon geschafft hatten? Oder war er der Erste? Was würde sie jetzt erwarten? Immerhin rechnete Meguru ganz fest damit, dass Blue Lock sich wieder einmal wandeln würde. Entwicklung ging schließlich nur mit einem Wandeln einher. Als er durch die Tür trat, hellte sich sein Blick sofort auf. Isagi war vor ihm angekommen. „Oh Isagi! Da bist du ja schon wieder!", begrüßte er seinen besten Freund und ging gleich auf ihn zu. „Bachira! Großartige Arbeit, dass du es geschafft hast!" Die beiden klatschen sich ab und Meguru war froh, dass er nicht auf ihn warten musste. „Wir müssen uns in Dreier-Teams einfinden, wenn wir weitergehen wollen", erklärte Isagi ihm auch sogleich. Die beiden tauschten einen Blick miteinander aus und damit war es für Meguru auch schon abgemacht. „Gut, und wer wird unserer dritter Mann?" „Huh?" Verwirrt sah Isagi ihn an, als könnte er ihn nicht ganz folgen. „Das sind du und ich, also brauchen wir noch jemanden." Erwartungsvoll sah er seinen besten Freund. Langsam nickte Isagi. „Noch jemanden...Also, wenn du mich fragst, kommen für mich eigentlich nur zwei Personen in Frage, Kunigami oder Chigiri", sprach Isagi das aus, was Meguru die ganze Zeit schon durch den Kopf gegangen war. „Damit bin ich einverstanden. Aber da es nur ein Drei-Mann-Team sein soll, können wir nur einen von ihm nehmen. Also, wer wird es werden?" Megurus Herz hatte längst schon eine Entscheidung getroffen. Er wünschte sich, dass Kunigami jetzt hier ankam und sich ihnen anschloss, so leid es ihm auch für Chigiri tat. Aber er wollte zunächst Isagis Meinung dazu hören. „Nun, da noch keiner von ihnen hier ist, würde ich sagen, dass wir denjenigen nehmen, der zuerst hier ankommt. Bist du damit einverstanden?", schlug Isagi vor. Ja, das klang nur fair. „Ja, das passt für mich. Das wird dann unser neues Team sein", meinte er lächelnd, auch wenn er weiterhin auf Kunigami hoffte. „Hey Isagi Yoichi", wurden Isagi und er von der Seite angesprochen. Meguru erkannte die Stimme sofort. „Willst du nicht ein Team mit uns bilden?", fragte Nagi Isagi ganz ungeniert. Meguru stutzte. Damit hatte er ganz und gar nicht gerechnet. Sein Blick wanderte zu Isagi. Wie würde sein bester Freund reagieren? „Wie?" Isagi wirkte genauso ratlos wie er. „Komm in unser Team", wiederholte Nagi seine Worte. „Hey Nagi, du hast zwar gesagt, dass du mit einer bestimmten Person ein Team bilden willst, aber mit ihm?", mischte sich jetzt Reo ein, dem die ganze Sache nicht zu gefallen schien. „Ja. Immerhin war er der herausragendste Spieler in unserem Spiel. Ich will wissen, wie es ist mit ihm Fußball zu spielen." Nagi klang so ernst, wie es Meguru gar nicht von ihm erwartet hatte. Gleichzeitig beobachtete Meguru, dass es Reo wohl Unwohlsein bereitete, Nagi so zu sehen. „Isagi, wirst du mit ihm gehen?" Meguru spürte, wie sich für einen kurzen Augenblick Unsicherheit in ihm ausbreitete. Schon zu oft wurde er von anderen verlassen. „Nein, ich werde nicht mit euch gehen. Ich habe mich schon dazu entscheiden, mit Bachira ein Team zu bilden", sprach Isagi die erleichterten Worte aus, „Sorry Nagi, aber ich werde nicht allein gehen." „Nagi, du hast ihn gehört." Reo sah seinen Partner an. Meguru war in diesem Moment nur froh darüber, dass sich Isagi für ihn entschieden hatte. Sie konnten ihren Plan, auf Kunigami oder Chigiri zu warten, weiter fortsetzen. „...Ich habe verstanden. Ich werde mich deinem Team anschließen", verkündete Nagi. „Huh?!", entfuhr es Meguru und Isagi gleichzeitig. Das war eine Wendung, mit der er nicht gerechnet hatte. „Aber Nagi...Dass wir beide zusammen weitergehen, das stand doch von Anfang an fest, oder? Wenn du jetzt gehst, was soll dann mit mir passieren?" Meguru hörte die Verzweiflung in Reos Stimme sofort. Er hatte Mitleid mit ihm, da er wusste, wie es sich anfühlte, wenn man verlassen wurde. „Reo, du hast mir alles über Fußball beigebracht. Du und ich, wir werden zusammen die Besten auf der Welt werden. Das steht fest", begann Nagi mit seiner Ansprach Reo gegenüber, „Aber wir haben verloren. Wir waren nicht die Stärksten. Ich war zum ersten Mal frustriert und damit ich diese Frustration verstehe, will ich mit diesen beiden Fußball spielen. Also, trainier und hol mich ein." Selbst Meguru musste schlucken bei der Kühle in Nagis Worten. „Isagi, was werden wir tun?", richtete er sich an sein besten Freund. Er wollte die Entscheidung ihm überlassen. „Komm, Nagi", sprach Isagi das aus, womit Meguru schon gerechnet hatte. Natürlich, er hatte auf Kunigami warten wollten, aber er wollte auch nicht die Chance verschmähen mit einem Genie wie Nagi in einem Team zu spielen. „Wie erwartet", lachte er. Damit stand ihr Dreier-Team fest. „Wir sehen uns, Reo. Ich warte auf der anderen Seite auf dich", verabschiedete sich Nagi noch von Reo. So machte sich das Dreier-Gespann auf den Weg zu ihrem ersten Spiel. ---------------------------------------------------------------------------- Wörter: 846 (One Shot) Kapitel 31: Allein gelassen --------------------------- Allein gelassen Wir waren nicht die Stärksten. Diese Worte hallte Reos Kopf wider. Er war allein. Allein und verlassen. Nagi hatte ihn einfach sitzen gelassen, um mit Isagi und Bachira voranzugehen. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Nagi ihn wirklich allein gelassen hatte. Ihn, Reo, der ihn entdeckt hatte. Reo hatte Nagi erst zu dem gemacht, was er jetzt war. Ohne ihn wäre Nagi niemals zum Fußball gekommen! Nagi war doch sein Schatz, den er niemals verlieren wollte. Aber das hatte er. Oder besser gesagt, sein Schatz war ihm gestohlen wurden. Von jemanden, gegen Reo verloren hatte. Isagi Yoichi. Reo würde Nagi zurückholen. Und er würde ihn dazu bringen, dass er einsah, dass er ihn brauchte. Dass er der Bessere für ihn war. ------------------------------------------------------------- Wörter: 123 (Straßendrabble) Kapitel 32: Rivalen-Kampf ------------------------- Rivalen-Kampf „Reo wirkte schon ziemlich niedergeschlagen. Sag mir nicht, dass du so kaltherzig bist, Nagi?" Fragend sah Bachira ihn von der Seite an. Seishirou runzelte kurz die Stirn. „Hm...Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mich nicht einsam ohne ihn fühle, aber so ist es interessanter. Immerhin ist Blue Lock doch ein Ort, wo man sein Ego verfolgen soll", antwortete er ihm. Ja, es tat ihm wirklich leid, dass er Reo zurückgelassen hatte. Aber sein Bauchgefühl hatte ihm gesagt, dass er mit Isagi gehen sollte. „Dann zähle ich auch auf dich, Nagi", meinte dieser zu ihm und hielt ihm die Faust hin. „Ja, bin ich dabei." Seishirou stieß seinen Faust an Isagis. Er hatte das Gefühl, dass sie drei nicht verlieren konnten. „Wir sind die Stärksten, nicht wahr?" Bachiras Augen funkelten, während sie ihr Weg zur dritten Stufe führte. Kaum waren sie durch die Tür getreten, saßen dort schon die nächsten drei Spieler. Der eine kam Seishirou bekannt vor, aber er hatte keinen Namen zu ihm. Bevor einer von ihnen etwas sagenkonnte, meldete sich auch schon der Bildschirm und damit Ego zu Wort. „Hallo, meine ungeschliffenen Diamanten. Hier, auf der dritten Stufe der zweiten Auswahl steht euch ein 3vs3-Spiel bevor. Und dieses Mal dürft ihr alle aktiv spielen. Jedes Team bekommt einen Blue-Lock-Man als Goalkeeper. Gewinnen tut das Team, welches zuerst fünf Tore schießt", begrüßte Ego und stellte ihnen damit auch gleich das vor, was ihnen bevorstand, „Und das Gewinnerteam darf dem Verliererteam einen Spielen stehlen und steig damit auf die nächste Stufe auf. Wenn ein Team fünf Spieler zusammen hat, haben sie die zweite Auswahl überstanden." Ego grinste sie an. Seishirou schoss sofort durch den Kopf, dass er so die Chance hatte, Reo zu sich zurückzuholen. Sie konnten wieder zusammenspielen. Daran, dass er auch verlieren könnte, dachte er gar nicht erst. Er wollte, dass seine letzte Niederlage seine Einzige blieb. „Aber, das Verliererteam muss eine Stufe zurückgehen, wo sie ein 2vs2-Spiel bestehen müssen. Auch dort wird wieder gewählt und derjenige, der nicht gewählt wird, ist raus. Raus aus Blue Lock." Seishirou starrte Ego an. Das war irgendwie klar gewesen, dass Ego wieder aussieben würde. Irgendwann durfte es ja nur noch einen von ihnen geben, der dann der beste Stürmer wurde. „Somit handelt es sich bei der zweiten Auswahl um einen Rivalen-Kampf. Hinzukommt, dass ihr frei entscheiden könnt, gegen welches Team ihr spielt. Ein Match findet nur dann statt, wenn beide Teams zustimmen", fuhr Ego fort. „Ah, das heißt also, dass bald noch mehr Dreier-Teams hier eintreffen werden", stellte Bachira fest. „Ja", stimmte Seishirou ihm zu, „Da wir uns ja einen Spieler aussuchen dürfen, wäre es natürlich klug, wenn wir jemanden nehmen, den wir sowieso gerne hätte." Natürlich waren Seishirous Gedanken dabei auch wieder bei Reo. Wie hoch wohl die Chancen standen, dass sie aufeinandertrafen? „Genau. Die Gegner, die ihr euch aussucht, sind der Schlüssel, um in der Auswahl zu bestehen. Ein Indikator dafür ist auch die Rangfolge. Dieses Mal eine echte, wohl gemerkt. Sie entspricht dem, wie ihr die erste Stufe geschafft hat", verkündete Ego und schon änderten sich die Zahlen auf ihren Anzügen. Seishirous hatte nun den Rang sieben, Isagi fünfzehn und Bachira sechzehn. „Ihr gehört schon zu denjenigen, die aus einer null eine eins gemacht haben. Jetzt geht es ums Überleben. Und dies könnt ihr nur schaffen, wenn ihr eine chemische Reaktion zwischen den Egos erschafft. Tut alles, um zu gewinnen." Damit verabschiedete sich Ego von ihnen. „Was machen wir jetzt, Isagi?", wollte Bachira wissen und sah zu seinem Teamkollegen. Seishirou bemerkte gleich, dass Isagis Blick zum anderen Dreier-Team wanderte. Dort lamentierte ein Muskelberg mit kurzen brauen Haaren und grünen Augen, dass er doch niemals ausgewählt werden würde, wenn sein Team verlieren würden. Seishirou fragte sich, wie man so wenig Selbstvertrauen kann. Sein langhaariger Teamkollege spielte mit einer Strähne seines schwarzen Haares, während er seine Meinung preisgab, dass sie ja gegen die Ränge vier, fünf und sechs spielen sollten. Auch meinte er, dass er ja überhaupt nicht stylisch aussehen würde, wenn sie gegen die Kartoffelköpfe gewann. Seishirou wusste, dass er sie damit meinte. „Klappe. Mir ist es egal, wer der Gegner ist. Für mich zählt einzig und allein, so schnell wie möglich weiterzukommen. Ihr beide seit nur Mittel zum Zweck, dass ich weiterkomme. Genauso wie Blue Lock. Ich will Nationalspieler werden, um meinen Bruder, Itoshi Sae, zu zerquetschen." Jetzt fiel Seishirou wieder ein, wie der Typ hieß: Itoshi Rin. Er hatte wirklich ein verdammt großes Ego, wenn er solche Worte heraushaute. Aber das interessierte Seishirou nicht sonderlich. Sollte er es doch haben. Vielleicht scheiterte er auch irgendwann daran. Für ihn war nur wichtig, gegen wen sie als Nächstes spielen würden. Isagi schien dies aber anderes zu sehen als er. Seishirou erkannte es an seiner Körperhaltung. „Bachira. Nagi. Der Gegner ist egal, oder?", fragte er sie noch kurz. Seishirou tauschten einen kurzen Blick mit Bachira aus. Beide nickten. Isagi grinste zufrieden. „Lasst uns spielen!" Damit stand ihr nächstes Match fest: sie würden gegen das derzeit stärkste Team spielen. --------------------------------------------- Wörter: 830 (One Shot) Kapitel 33: Gegen die Stärksten - I ----------------------------------- Gegen die Stärksten - I Meguru spürte, wie sich die Vorfreude und die Aufregung in seinem Körper ausbreitete, sobald er mit Isagi und Nagi auf dem Spielfeld stand. Ihre Gegner waren die Blue Lock-Ränge eins, zwei und drei – damit wohl das stärkste Team, auf was sie treffen konnten. Er war überglücklich darüber, dass er seine Fähigkeiten mit diesen starken Spielern messen konnte. Natürlich kam für ihn nur ein Sieg in Frage. Auch wenn wohl so ein mancher einer vor dieser Herausforderung gedrückt hätte, so wusste er doch, dass es bei ihnen drei nicht der Fall war. Sie waren heiß auf dieses Spiel. Es folgte der Anstoß, den ihr Team hatte. Isagi passte Meguru den Ball zu und damit konnte es auch schon losgehen. Er grinste, als sich der Muskelberg aus dem Team sich ihm gegenüberstellte. „Deck ihn, Tokimitsu!", rief ihm sein langhaariger Teamkollege zu. Wirklich glücklich wirkte Tokimitsu über diese Anordnung nicht. „Die Ränke entsprechen ja nur dem, wie wir die erste Stufe geschafft haben, richtig?", lachte Meguru und machte sich daran, seinen Gegner auszuspielen, „Ich habe keine Angst!" „Was?! Ein so schneller Übersteiger!?" Es war eine Freude für Meguru, ihn so erschrocken zu sehen. Wie immer fühlte er sich vollkommen frei, während er spielte. „Wisst ihr, ich bin gegen den Blue Lock Man auch ein Level aufgestiegen!", verkündete Bachira stolz. „Sehr schön!", rief Isagi ihm zu, mit dem er auch sogleich einen Blick austauschte. Vor ihnen stand Rin Itoshi, den sie als Nächstes ausspielen mussten, um sich dem Tor zu nähern. Und dafür stand Nagi perfekt. Meguru war sehr froh darüber, wie schön ihr Zusammenspiel harmonierte. Es lag wahrscheinlich auch daran, dass sie alle in dem Punkt Fußball so unkompliziert war. Mit einer hohen Flanke passte er den Ball zu Nagi. Hinter Nagi erschien der langhaarige Typ. War sein Name Aryuu gewesen? Ganz sicher war Meguru sich da nicht. „Ich werde dich stilvoll stoppen", sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber Nagi hatte längst gesehen, was Meguru ihm zeigen wollte. „Der ist für dich, Isagi!", rief Nagi und passte ihm den Ball zu. Es war die perfekte Distanz für seinen Volley. Isagi verwandelte den Ball und schoss damit das erste Tor für ihr Team. Meguru lachte zufrieden. „Hey Isagi! Dein Schuss ist präziser geworden, richtig?", fragte er sogleich nach. „Ja, keine unnötigen Bewegung", stimmte Nagi ihm zu. Meguru war sich sicher, dass sie mit dieser Kombination nur gewinnen konnten. „Das reicht. Ich habe jetzt ungefähr euer Level erfasst. Ich könnte sterben, so nachlässig wie ihr spielt", durchbrach Itoshi Rin ihren Freudentaumel. Mit seinen Worten traf er aber nicht nur eiskalt Megurus Team, sondern auch seine beiden Teamkollegen. Alle Blicke richteten sich auf ihn. „Ihr seid immer noch der Meinung, dass es sich bei Fußball um einen simplen Sport handelt. Könnt ihr nicht einfach verschwinden? Das hier ist ein Schlachtfeld und ihr steht mit dem Rücken gewandt zu Soldaten mit geladenen Gewehren", fuhr er fort und verzog dabei kein einziges Mal das Gesicht. „Was stimmt mit dem denn nicht...", murmelte Nagi. Meguru zuckte mit den Schultern. Er war aber interessiert daran, was für einem Spieler er da eigentlich gegenüberstand. „Fußball ist für mich ein Spiel auf Leben und Tod. Darum seid ihr auch alle so nachlässig." Mit diesen Worten stoß Rin. Von der Mittellinie aus. In einer perfekten Parabel flog der Ball auf das Tor zu und traf. Meguru überkam eine Gänsehaut. Er hatte ein weiteres Monster in Blue Lock gefunden und es trug den Namen Itoshi Rin. ------------------------------------------------------- Wörter: 575 (One Shot) Kapitel 34: Gegen die Stärksten - II ------------------------------------ Gegen die Stärksten - II „Kommt bloß her, damit ich euch umbringen und eurem nachlässigen Fußball beenden kann." Als wäre sein Tor nichts gewesen, warf Rin ihnen den Ball zu. „Was stimmt mit dem Kerl nicht? Wir spielen doch alle das gleiche Spiel." Der skeptische Unterton in Nagis Stimme war eindeutig herauszuhören. Auch wenn Meguru in Rin ein Monster sah, gefiel ihm diese erhabene Getue überhaupt nicht. „Ja, das pisst mich ziemlich an", stimmte er Nagi zu. Aber viel Zeit, um sich über dieses Verhalten aufzuregen, blieb ihnen nicht, denn das Spiel ging wieder. Mit dem Anstoß liefen sie zu dritt los und direkt auf Rin zu. „Rin-chan...Den Ball überlasse ich dir ganz sicher nicht!", rief Meguru dem Ass-Spieler zu und nutzte Isagi als Köder, um den Ball zu Nagi zu passen. „Super Pass, Bachira!", rief Nagi ihm zu, konnte den Ball dennoch nicht annehmen. Aryuu sprang dazwischen und nahm mit dem Kopf an. „So hoch?!", kam es entsetzt von Isagi. „Verdammt, er hat mich durchschaut!", fluchte Meguru im gleichen Atemzug. Das gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sein schöner Pass so zunichte gemacht wurde. Aber das zeigte sich wohl, dass sie auch die anderen zwei nicht unterschätzen sollten. Dieser Aryuu war auch einfach riesig. „Tokimitsu, spiel ihn mir zum Tor!", befahl er seinem Teamkollegen, der sehr überfordert aussah, als er den Ball zugespielt kam. Meguru witterte seine Chance und grätschte dazwischen. „Er kommt zu dir!", rief er Isagi zu, der den Ball auch perfekt annahm. Leider war ihm Aryuu gleich auf den Fersen und versperrte ihm den Weg, um ihn irgendwie auszuspielen. Meguru war sich fast sicher, dass diese Situation in einem Foul für Rins Team enden würde. Aryuu tat aber etwas, womit er niemals im Leben gerechnet hat: Er schoss an Isagi vorbei und machte damit das nächste Tor für sein Team. Unglaublich. So etwas hatte Meguru noch nie gesehen. „Tut mir leid! Ich habe nicht damit gerechnet, dass er von dort schießen würde...", entschuldigte sich Isagi sofort. „Vergiss es gleich wieder. Diese stilvolle Langbein ist also auch gefährlich. Das heißt aber nur, dass es sich lohnt, sie zu schlagen." Meguru musste zugeben, dass dieser Spielzug sein Blut zum Kochen brachte. In Blue Lock gab es einfach so viele Monster, dass er sich immer wohler fühlte. Das Spiel ging weiter und Meguru sah gleich, dass sie dieses Mal den Passweg zu Nagi blockierten. „Wie greifen wir an?", wollte Isagi wissen. „Ich werde ihn selbst durchbringen, wenn es anders nicht geht!" Megurus Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und schon rannte er mit dem Ball los. Direkt auf Tokimitsu zu. „Na los, versuch doch mit aufzuhalten, du Hasenfuß!", rief er dem ängstlichen Muskelberg zu. „Hör doch auf! Machst du ihn rein, wenn ich dich nicht stoppe?" Meguru musste aufgrund dieser Aussage auflachen. „Ja, ganz sicher! Zumal deine Beine sich ja auch gar nicht bewegen!" Er war darauf und dran, ihn auszuspielen, da bemerkte er eine Veränderung in Tokimitsu. Seine Nervosität schien mit jeder Sekunde anzuwachsen. „Ah...Was soll ich nur tun...Wenn wir verlieren...Dann bin ich wieder so wertlos...Dabei habe ich doch durch Fußball endlich etwas Selbstvertrauen gewonnen...Ich hasse das...Meine Negativität...Sie kommt schon wieder heraus. Ich hasse das!" Meguru hätte mit allem gerechnet, bloß nicht damit, dass Tokimitsu auf einmal losrannte. Gut, damit musste er jetzt wohl leben. Er kam problemlos an ihm vorbei. Er würde sich seinen Weg zum Tor schon bahnen. Aber Tokimitsu klebte auf einmal wie eine Klette an ihm. Dabei war er doch schon an ihm vorbeigewesen! Und dann passierte es: Tokimitsu nahm ihm tatsächlich den Ball ab. „Verdammt!", fluchte Meguru. Das war so unerwartet gekommen, dass er es gar nicht einzuordnen wusste. Wer war diese Tokimitsu bloß?! Isagi versuchte noch, sich ihm in den Weg zu stellen, aber er wurde mit einem „Aus dem Weg!" umgerissen und ging zu Boden, während Tokimitsu das nächste Tor für sein Team schoss. Damit war der Spielstand 3-1. Meguru merkte ziemlich schnell, dass die Nervosität in Isagi erwachte. Ein wenig fühlte er sich an das Spiel gegen Team V erinnert, wo er seine Hoffnung beim gleichen Spielstand verloren hatte. Meguru selbst spürte eine Unruhe in sich wachsen – ebenfalls wie in dem Spiel gegen Team V. „Unglaublich, dass es noch mehr solcher Typen gibt. Fußball ist wirklich interessant", richtete Nagi nun seine Worte an Isagi. Meguru lächelte. Diese Aussage gefiel ihm. „Dank dir kann ich es so sehen, Isagi. Als Nächstes werde ich es noch interessanter machen", verkündete er. Meguru lachte. Das hieß wohl, dass sie das Blatt wenden würden. ---------------------------------------------------------- Wörter: 746 (One Shot) Kapitel 35: Gegen die Stärksten - III ------------------------------------- Gegen die Stärksten - III Seishirou spürte, wie der Frust in ihm anwuchs, während er auf den Spielstand sah. Es sah wieder alles danach aus, als würden sie eine Niederlage erleben. Und das wollte er auf keinen Fall. Die letzte saß ihm immer noch in den Knochen. Zwei Niederlagen hintereinander...nein, das war einfach undenkbar für ihn. Er besprach mit Bachira und Isagi ihr weiteres Vorgehen, wobei Isagi darüber erstaunt war, dass die Idee von ihm stammte. Seishirou musste zugeben, dass er von sich selbst erstaunt war. Aber für ihn war es einfach seine Art, wie er mit ihnen Fußball spielen wollte. Auch war ihnen allen bewusst, dass sie verlieren würden, wenn sie noch zwei Tore kassieren. Der Spiel startete vom Neuen, wobei Seishirou gleich wieder mit diesem Aryuu zu kämpfen hatte. Der Typ klebte heute auch echt an ihm. Seishirou wusste, dass die anderen ihn jetzt nicht anspielen würden, da Aryuu ihm jederzeit dazwischen springen könnte. Das Gleiche galt für Bachira, vor dem sich Tokimitsu aufbaute und ihn somit daran hinderte, mit dem Ball davonzulaufen. Damit hatten sie aber schon gerechnet. Jetzt würde aber Seishirous Strategie greifen. Ihr Plan sah vor, dass sie in einer Dreieckformation laufen würden und sich dabei nie mehr als fünfzehn Meter voneinander entfernen würden. Bachira würde hierbei ihren Ankerpunkt markieren, der sie zum Tor führen würden. Isagis und seine Aufgabe waren hierbei One-Touch-Pässe. Für sie alle stand fest, dass sie in Eins-zu-Eins-Situationen nicht gewinnen konnten. Daher mussten sie eine Drei-zu-Drei-Situation kreieren, um das Mittelfeld zu dominieren. Aber Seishirou sah in dieser Strategie nicht vor, dass er das Tor schoss, sondern Isagi. Immerhin besaß er das Auge dafür, um die richtige Entfernung einzuschätzen. Seine visuelle Wahrnehmung würden sie nutzen. Seishirou fieberte diesen Moment schon entgegen und dann war es endlich so weit. „Los geht es, Partner!", rief Bachira Isagi zu, als dieser auf seiner Position war. „Wie durchschaubar ihr doch seid." Wie aus dem nichts stellte sich Itoshi in Isagis Schussbahn. Das konnte er doch nie und nimmer so schnell gesehen haben. Was sollten sie jetzt tun? Ihre Strategie ging nicht mehr auf. „Nagi!" Bachira hatte die Situation erfasst und passte zu ihm, ein schneller Flachpass. Seishirou sah es sofort. Der Pass war ein Geschenk von Bachira an ihn. Er würde zu einem Tor werden. Der Ball besaß unglaublich viel Spin. Seishirou verstand, was Bachira ihm damit sagen wollte. Er sollte diesen Ball nicht stoppen. Mit dem Spin schoss er an Aryuu vorbei und konnte ihn verwandeln. Bachira und er, sie hatten gemeinsam eine chemische Reaktion aus ihren Egos erzeugt. „Das war großartig, ihr zwei!", gratulierte Isagi ihnen sofort. „Das lief aber nicht wie geplant. Aber der Pass...wie soll ich sagen. Die, die ich von Reo bekommen habe...Bei ihnen habe ich immer tun können, was ich gerade wollte", begann Seishirou und sah zu Bachira, „Bachiras Pass war so, als würde er mir eine Idee in den Kopf pflanzen." „Daran könnte man sich gewöhnen, oder?", grinste Bachira ihn an. „Ja. Wie viele machen wir noch?" Für einen Augenblick fühlte sich Seishirou an Reo erinnert, dem er auch immer diese Frage gestellt hatte. Er hoffte, dass er eines Tages so mit ihm spielen könnte. „Ihr seid auch nicht lernfähig, oder?" Itoshi mischte sich wieder ein und schoss darauf schon wieder. „Ich setze meine Leben jeden Augenblick aufs Spiel." So sehr Seishirou den Kerl auch verfluchte, so musste er doch zugeben, dass er wunderschöne Parabeln schoss. Aber dieses Mal sprang Isagi ihm dazwischen und verhinderte mit einem Kopfball, dass der Ball im Tor landete. Leider führte dies auch dazu, dass Team Rot einen Eckball erhielt. Nun waren die Chancen natürlich groß, dass sie ein weiteres Tor schossen. Der Eckball wurde von Itoshi übernommen. Seishirou war klar, dass sie bei Itoshi mit alles rechnen mussten. Es wäre eigentlich am logischsten, wenn er Ball zu Aryuu ging. Aber daran dachte Itoshi gar nicht erst. Es war ein direkter Schuss mit Topspin, der perfekt in die oberen Ecke des Tores landete. Somit stand es nun 4-2. „Du verarscht mich doch..." Bachira schüttelte unglaublich den Kopf. „Wie soll man das nur stoppen", stimmte Seishirou in seinen Unglaube zu. Isagi nickte lediglich. Jetzt stand wirklich alles auf dem Spiel für sie. „Starten wir einen Gegenangriff", beschloss Isagi, womit sowohl Bachira wie auch Seishirou einverstanden waren. Leider musste Seishirou zugeben, dass ihr folgendes Spiel einer Verzweiflungstat glich. Nach und nach mussten sie sich eingestehen, dass Itoshi Rin das Spielfeld dominierte. Isagi versuchte verzweifelt noch, einen Weg zum Tor zu kreieren, aber Itoshi stellte sich ihm in den Weg. Bachira und Seishirou starteten einen letzten Versuch, um diesen herausragenden Spieler irgendwie aufzuhalten. Aber nichts half am Ende. Itoshi spielte sie alle aus. Mit einer wunderschönen Parabel schloss Itoshi sein Spiel ab und entschied damit ihr Match. Seishirou hatte seine zweite Niederlage in Folge erlebt. Etwas, was ihm überhaupt nicht schmeckte. Gleichzeitig würde sich nun zeigen, wen Team Rot von ihnen auswählen würde. --------------------------------------------------------------- Wörter: 811 (One Shot) Kapitel 36: Und die Wahl fällt auf... ------------------------------------- Und die Wahl fällt auf... Megurus Kopf verarbeitete nur langsam, was gerade passiert war. Sie hatten gerade eine Niederlage gegen Rins Team erlitten. 5-2 verloren. Das wollte einfach nicht in seinen Kopf gehen. Gleichzeitig musste er zugeben, dass er Rin für seinen Technik bewunderte. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so viel Gefühl für den Ball besaß und es auch so zeigen konnte. Itoshi Rin war eindeutig der herausragendste Spieler, den Meguru in seinem Alter kannte. Er kam nicht drum herum, sich zu überlegen, wie es wäre, wenn er mit ihm in einem Team spielen würde. „Tokimitsu, Rin, sagt, wen von ihnen stehlen wir?", fragte Aryuu und riss Meguru aus seinen Gedanken. Er tauschte einen kurzen Blick mit Isagi und Nagi aus, die beide genauso niedergeschlagen wie er waren. Gleichzeitig war da auch diese Unruhe, die die bevorstehende Wahl mit sich brachte. „Da es sowieso keine Rolle spielt, ist es mir egal", antwortete Rin schlicht. Wow, der Typ war wirklich eiskalt. „Ehm...Aryuu, ich glaube, dass der da gut wäre", meinte Tokimitsu mit einem Lächeln. „Hm, so ein Zufall. Den will ich auch", stimmte Aryuu ihm zu, „Komm, Bachira Meguru." Er zeigte auf ihn. Meguru konnte in diesem Augenblick nicht anders, als Aryuu mit großen Augen anzustarren. Der Weg von Isagi und ihm sollte sich wirklich trennen? Er wollte ihn und Nagi noch nicht verlassen. „Deine Pässe sind wirklich unglaublich! Mit dir wird unser Team sicher erst richtig vollständig", lobte Tokimitsu ihm, aber hatte wohl schnell das Gefühl, dass er übertrieb, „Oh nein, ich bin schon wieder übermütig geworden! Bitte hass mich nicht!" Meguru blinzelte. Wie sollte er ihn bloß einschätzen? „Du wirst mich bei meinen stylischen Toren unterstützen", verlangte Aryuu von ihm. Wieder konnte Meguru nur starren. Es ging alles so schnell. „Wie lange wollt ihr da noch rumlabern? Gehen wir weiter", mischte sich jetzt Rin ein und richtete seinen Blick auf Meguru, „Träum nicht rum. Dein Schicksal liegt jetzt in meinen Händen." Diese Worte lösten irgendetwas in Meguru aus. Dieses Monster namens Itoshi Rin sah ihn. Sein eigenes Monster wollte herausfinden, wie es war, wenn mit ihm spielte. Aber bevor er ihm folgte, wollte er seine Worte noch an Isagi richten. „Hah...Eigentlich wollte den Weg bis zum Ende gemeinsam mit dir gehen, Isagi", begann er. „Bachira..." Er hörte, dass Isagi genauso ungläubig wie er selbst war. Vielleicht sogar ein Stück mehr. „Ich geh dann voraus. Aber ich werde nicht auf dich warten, Isagi. Wenn du mit mir spielen willst, musst du mich schon zurückstehlen. Ich folge immer dem Monster in mir." Er schenkte Isagi einen letzten Blick, bevor er Rin, Aryuu und Tokimitsu folgte. Während er Isagi und Nagi hinter sich ließ, schweiften seine Gedanken zu seinen Kameraden aus Team Z ab. Ob sie gerade auch spielten? Hatten welche von ihnen schon eine Niederlage erlitten? Oder doch einen Sieg? Würde er sie wiedersehen? Meguru hoffte Letzteres sehr. Nagi. Isagi. Chigiri. Kunigami. Er wollte am Ende mit ihnen allen wieder Fußball spielen. --------------------------------------------------------------------- Wörter: 488 (One Shot) Kapitel 37: In der Zwischenzeit ------------------------------- In der Zwischenzeit Hyoma atmete tief durch, als er durch die Tür trat. Er hatte die erste Stufe der zweiten Auswahl erfolgreich hinter sich gebracht. Der Raum, den er betrat, war schon gut gefüllt mit anderen Spielern. Auf einem der Bildschirme konnte er lesen, dass ihre Aufgabe nun daran bestand, Dreier-Teams zu bilden. Gut, das hieß, dass er auf die anderen aus Team Z warten würde, vorzugsweise auf Isagi, Bachira und Kunigami. Wobei ihm natürlich nicht entging, dass sie so kein Dreier-Team bilden konnten. Einer von ihnen müsste zurückbleiben. „Hey, sind eigentlich schon welche vorgegangen?", fragte er einen der Spieler neben sich, bei dessen Gesprächsfetzen er gehört hatte, dass er und sein Kamerad noch auf einen ihre alten Mitspieler warteten. Der Spieler nickte. „Ja, so drei Typen namens Isagi, Bachira und Nagi", antwortete er ihm. „Okay, danke." Da waren die zwei Idioten mit Nagi aus Team V vorausgegangen! Das konnte Hyoma enicht mit seinem Ego vereinbaren. „Ah, Chigiri!", wurde er da aus seinen Gedanken gerissen. Kunigami kam auf ihn zu. Hyoma lächelte. Damit war er schon einmal nicht mehr allein. „Glückwunsch zum Weiterkommen", begrüßte er ihn, während er bei Kunigami einschlug. „Hier ist ja niemand, den wir kennen", stellte er so gleich fest. Hyoma nickte. „Ja, ich habe gerade von ein paar Typen gehört, dass Isagi und Bachira gemeinsam mit Nagi schon vorgegangen sind.", teilte er seine neu gewonnenen Information gleich mit ihm. „Unglaublich. Da lassen sie mich einfach hier zurück. Die beiden machen mich echt sauer." Ungläubig schüttelte Kunigami den Kopf. „Ja, geht mir genauso", da konnte Hyoma ihm nur zustimmen, „Deshalb will ich dir gleich einen Vorschlag machen." „Ich glaube, da haben wir die gleiche Idee." „Bilden wir ein Team", kam es gleichzeitig von beiden, während sie einen Blick miteinander austauschten. Das hat Hyoma hören wollen. „Perfekt. Dann brauchen wir jetzt noch einen dritten Mann, damit wir weitergehen können. Aber wen nehmen wir?" Kunigami verschränkte die Arme vor der Brust und ließ seinen Blick über die anderen Spieler schweifen. „Wir brauchen am besten jemanden, der mit seinen Pässen gut die Balance zwischen uns halten kann. Und damit auch Wege zum Tor erschaffen kann." Auch Hyoma sah sich um. Er hatte schon jemand bestimmtes im Kopf. Er hoffte bloß, dass er noch nicht weitergegangen war. Das Glück war ihm in diesem Punkt hold. „Da, er. Das ist doch dieser Reo, oder?" Hyoma deutete auf den in den Ecke sitzenden Spielermacher aus Team V. Kunigami folgte ihm. Reo sah verdammt niedergeschlagen war. Wie Hyoma es nicht anders von Kunigami erwartet hatte, ging er vor Reo in die Hocke. „Hey, alles in Ordnung mit dir?", fragte er. „Klappe. Lass mich in Ruhe", grummelte Reo und würdigte ihm noch nicht einmal eines Blickes. Mit dieser Reaktion hatte Hyoma schon gerechnet. „Was stimmt mit dem denn nicht?" Kunigami sah zu Hyoma auf. Dieser hatte sich schon eine Erklärung zurechtgelegt. „Der schmollt sicher, da er von Nagi sitzen gelassen wurde. Immerhin hat er ihn ja wohl für seinen Schoßhund gehalten, der immer nach seiner Pfeife tanzt." „Was?" Hyoma musste ein Grinsen unterdrücken. Diese Reaktion hatte er Reo entlocken wollen. Sie befanden sich in der gleichen Position. Ein Blick zu Kunigami verriet, dass er verstanden hatte, was Hyoma bezwecken wollte. „Uns geht es da ähnlich wie dir. Wir wollen Isagi und Bachira, die schon vorgegangen sind, fertig machen." „Sag, Reo, willst du mit uns zusammenspielen?", richtete Kunigami die alles entscheidende Frage an ihn. Reos Augen weiteten sich. Hyoma wusste, dass er diese Frage nur mit ja beantworten würde. ----------------------------------------------------------- Wörter: 580 (One Shot) Kapitel 38: Schwach ------------------- Schwach Yoichi konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so niedergeschlagen gewesen war. Noch nicht einmal bei seiner letzten Niederlage in der Oberschule hatte er sich so schlecht gefühlt wie in diesem Moment. Sie hatten gegen die Top drei verloren und gleichzeitig war ihnen auch noch Bachira geraubt wurden; sein bester Freund in Blue Lock; sein Partner, der ihm schon einige Tore ermöglich hatte. „Das sieht noch einem Pausenraum hier aus", meinte Nagi. Sie waren die Ersten in diesem kleinen Raum. Wahrscheinlich hatte außer ihnen noch niemand gespielt. „Ich habe aber nicht die Zeit, eine Pause einzulegen...Wenn wir das nächste Spiel verlieren, wird das das Ende sein...", murmelte Yoichi und starrte auf den Boden. Die Niederlage schien immer tiefer in ihn einzusinken. „Dann werden wir gewinnen. Unser nächster Gegner wird sicher nicht so stark sein", startete Nagi den Versuch, ihn aufzumuntern. „Darum geht es hier doch gar nicht! Ich bin nicht wie du. Ich konnte in dem Spiel gar nicht ausrichten." Yoichi versank mehr und mehr in seiner Frustration. „Häh? Du hast doch auch ein Tor geschossen." Verständnislos starrte Nagi ihn an. „Das habe ich doch nur geschafft, weil wir zusammengespielt haben", beharrte er auf seinem Standpunkt. „Aber darum geht es doch beim Fußball, oder nicht?" „Hör doch zu! Als sie unsere Passwege versperrt haben, habe ich als Einziger nichts tun können! Bachira und du, ihr hab wenigstens ein Tor erzielen können und damit eine chemische Reaktion zwischen euren Egos erzeugt! Bei unserer Niederlage werde ich sicher nicht genommen! Ich würde nämlich selbst niemanden wie mich nehmen, der nichts hinbekommt!" Yoichi steigerte sich immer weiter in die Situation rein. Es entsprach der Wahrheit, was er gesagt hatte. Etwas anderes konnte er sich gar nicht erst vorstellen. Da wurde er auf einmal unsanft an den Haaren gezogen. „Jetzt hör hier aber auf! Wenn du so drauf bist, was soll ich dann machen? Ich habe ein Team mit dir gebildet, da ich dachte, dass ihr mit dir stärker werden kann. Jetzt reiß dich mal zusammen! Reo würde sich niemals so hängen lassen!" Der letzte Satz von Nagi ließ Yoichi rotsehen. Er griff nach Nagis Oberteil und zog ihn an sich heran. „Wenn das dein Scheißproblem ist, dann bilde doch mit ihm ein Team! Aber hör auf mich mit ihm zu vergleichen und mir deine Ideale aufzudrücken!", wehrte er sich heftig den die Anschuldigung. „Ich kann aber nicht anders. Ich habe doch bisher nur mit ihm Fußball gespielt." Yoichi war blind für die Unschuld, die in Nagis Worten lag. „Ach ja, ist das etwa die Schuld von jemand anderes!? Ohne Reo kannst du aber auch gar nichts, oder!?" Yoichi machte all der Wut, die sich mit der Niederlage in ihm angesammelt hatte, Luft. „Du doch auch nicht. Ohne Bachira bekommst du doch auch nichts hin." Nagis Worte trafen Yoichi genau dort, wo es richtig wehtat. „Halt doch die Klappe...", murmelte er und ließ Nagi los, „Das frustriert mich ja so sehr. Ich will ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn einen Sieg erlangen kann." Yoichi ging ein paar Schritte zurück. Er musste über Bachiras letzte Worte denken, die er an ihn gerichtet hatte. Was hatte er damit bloß gemeint? „Hm...Vielleicht ist das ja der Sinn dieser Auswahl. Wahrscheinlich sollen wir hier unsere individuelle Stärke beweisen und lernen, uns nicht nur auf andere zu verlassen", meinte Nagi nun. Yoichi starrte ihn einen Augenblick an nur an. Das, was er sagte, machte durchaus Sinn. Sehr viel sogar. „Ja...Ich glaube, dass du da recht hast. Wir sollen hier beweisen, wie gut wir allein zurechtkommen", stimmte er ihm zu. Seine Wut klang langsam ab. Nur noch die Frustration in ihm grummelte und grölte. „Sag mal, Isagi, wie wird man eigentlich dieses Gefühl namens Frustration los?", wollte Nagi daraufhin von ihm wissen. Erst jetzt wurde Yoichi so richtig klar, dass es Nagi genauso gehen musste wie ihm. Sie hatten beide verloren. „Leider flaut es nur ab, indem man gewinnt", antwortete er ihm und sie stießen ihre Fäuste aneinander. Damit war besiegelt, dass sie diesen Weg weiter zusammen beschreiten würden. Just in diesem Moment ging die Tür auf und beide sahen sich um. „Da schießt man schon vier Tore allein, aber landet dennoch im Müllhaufen wegen einen unfähigen Teams. Und dann finde ich auch noch euch zwei Würmer hier unten." Vor ihnen stand Barou Shohei. ----------------------------------------------------------------------------- Wörter: 718 (One Shot) Kapitel 39: Ganz unten ---------------------- Ganz unten Yoichi konnte nicht fassen, dass er hier, auf der letzten Stufte, ausgerechnet Barou gegenüberstand, dem König. Er hätte darauf gewettet, dass Barou jemand war, den man sofort auswählen würde. Er war ein herausragender Spieler. Er hätte sich ihn sofort geschnappt, wenn er gegen ihn gewonnen hätte. „Aus dem Weg, Abfall. Steh mir nicht im Weg", machte Barou ihn an und stolzierte an ihm vorbei. Yoichi konnte ihm nur hinterherstarren, während er fieberhaft darüber nachdachte, wie er gegen ihn gewinnen könnte. „Wie unerwartet, ausgerechnet dich hier zu treffen. Ich dachte, dass du der Stärkste wärst", sprach Nagi nun das aus, was Yoichi durch den Kopf gegangen war, „Wie wäre es, wenn du gegen uns spielst? Ich fühle mich so, als könnte ich dieses Mal den Boden mit dir aufwischen." Nagis und Barous Blicke trafen sich. „Wer will hier gegen wen gewinnen?", knurrte Barou. „Ich und Isagi. Gegen dich." „Du verdammter Amateur! Denkst du wirklich, dass du gegen den König gewinnen kannst?" „Du bellst ganz schön viel für einen gefallenen König. Ich werde gewinnen und dich zu meinen Diener machen." So sehr Yoichi auch gegen Barou spielen wollte, gefiel es ihm nicht, wie sehr Nagi ihn provozierte. „Nagi, jetzt warte!", versuchte er ihn zu beschwichtigen. „Habt ihr nicht gesehen, dass man mindestens vierundzwanzig Stunden bis zum nächsten Spiel warten muss?" Yoichi erkannte dieses Stimme sofort. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er ausgerechnet auf jemanden aus Team Z treffen würde. „Naruhaya! Wie kommt es, dass du in einem Team mit Barou bist?" Yoichi ging mit erstauntem Gesichtsausdruck auf seinen ehemaligen Teamkameraden zu. Dieser grinste ihn an. „Ja, wir sind ein Team. Unser dritter Mann war Nishioka, Aomoris Messi. So großartig Barou in diesem Spiel auch war, haben sie am Ende doch besser gespielt. Und da sie meinten, dass Barou zu eigensinnig war, haben sie Nishioka gewählt", erklärte er, was ihnen bisher vorgefallen war. „Wir haben nur verloren, da ihr beiden total nutzlos wart. Und wie kannst du wegen dem Scheiß so grinsen?" Barou sah genervt zu Naruhaya, der weiterhin grinste, bevor er sich wieder Yoichi zuwandte. „Also, spielen wir gegeneinander?" Nagi und Yoichi tauschten einen kurzen Blick miteinander aus. Damit stand ihr nächstes Spiel fest. Sie würden gegen den König spielen. Nachdem ihr nächstes Spiel nun feststand, machten sich Yoichi und Nagi auf den Weg in ihr Quartier, welches sich als ein schäbiges Loch mit einem Etagenbett herausstellte. Nagi bezeichnete es sehr passend als eine Gefängniszelle. Es machte ihnen sehr deutlich, dass sie am Boden angekommen war. Ganz unten. „Wir werden ganz uns reinhängen müssen, wenn wir gewinnen wollen. Wir haben weder Bachira noch Reo, die unsere Waffen zum Scheinen bringen können", meinte Yoichi, der zustimmend Nagi. Sie hatten ja schon geklärt, dass es so nicht weitergehen konnte. Irgendwie mussten sie es schaffen, ohne ihre ehemaligen Begleiter zu gewinnen. „...Das ist wahr. Aber wir gewinnen trotzdem, oder, Isagi?" Nagi sah ihn eindringlich an. „Ja, etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Wir müssen gewinnen und uns Barou schnappen." Yoichi sagte dies vor allem um seiner selbst. Er ahnte, dass er nicht gewählt werden würde, wenn sie verlierten. Und er wollte um jeden Preis bei Blue Lock bleiben. ---------------------------------------------------------------- Wörter: 524 (One Shot) Kapitel 40: Gegen den König - I ------------------------------- Gegen den König - I Die letzten vierundzwanzig Stunden hätten nicht schneller in Seishirous Augen vergehen können. Endlich konnte er wieder auf dem Fußballplatz stehen. Und er hatte dabei nur ein Ziel im Sinn: Barou besiegen und ihn für ihr Team gewinnen. „Gehen wir es an, König. Hast du schon geübt, niederzuknien?", provozierte er gleich Barou. Er wollte ihm zeigen, dass er der Stärkere auf dem Feld war. „Ich werde dich töten. Du wirst derjenige sein, der zum Diener wird." Barou knackte mit den Fingern. Seishirou ahnte, dass er es ihnen nicht einfach machen würde. Aber das war in Ordnung. So wollte er das auch haben, um Isagis und seine Chemie auszutesten. Sie mussten jetzt beweisen, wie gut sie miteinander harmonierten, wenn sie das Spiel gewinnen wollten. Der Anpfiff erklang und Isagi und er hatte den Anstoß, was ihnen natürlich einen Vorteil verschaffte. Natürlich stellte sich Barou ihnen sofort in den Weg und Seishirou musste zugeben, dass er eine ziemlich starke Präsenz auf dem Feld hatte. Aber davon würde er sich nicht so leicht beeindrucken lassen. Er würde einfach an ihm vorbeilaufen. „Das soll Dribbeln sein? Dass ich nicht lache. Derjenige, dem du gegenüberstehst, bin ich! Dir fehlt es an Respekt!" Barou fackelte nicht lange und nahm ihm den Ball ab. Verdammt, damit hatte Seishirou nicht gerechnet! „Isagi!", rief er seinem Teamkollegen zu. Aber es war zu spät. Barou schoss und das aus einer Entfernung von achtundzwanzig Meter schoss er aufs Tor und traf. Barou war leider wirklich ein herausragender Spieler. „Das ist schlecht, Isagi...Ich hätte nicht gedacht, dass seine Schussweite so groß geworden ist." Seishirou sah, wie Isagi nur nickte, anstatt ihm direkt zu antworten. Er ahnte, dass Isagi die ganze Zeit darüber nachdachte, wie sie das Spiel wohl am besten dominieren könnten. Das Spiel ging weiter und es wurde Seishirou immer bewusster, dass Isagi fieberhaft nach dem richtigen Weg für dieses Spiel suchte. Aber er war sich sicher, dass sie so dieses Spiel nicht gewinnen konnten, wenn Isagi so verkrampft nach einer Lösung suchte. „Hierüber, Isagi! Irgendetwas funktioniert sicher! Schieß ihn ins offene Feld!", rief er ihm daher zu. Seishirou glaubte an diesem Pass und spürte, dass Isagi es auch tat, da er schoss. „Was für eine Verzweiflungstat. Da kommst du nicht durch, Abfall", sagte Barou zu ihm und rannte ihm nach, sobald Seishirou auch losgelaufen war. „Das ist mir bewusst, König. Aber das ist egal. Ich habe mir schon einen Weg überlegt, wie ich dich schlagen kann." Seishirou ließ nicht beirren, da er eine Idee hatte. Er würde gegen Barou gewinnen, während dieser ihn jagte. Er wollte wieder eine Möglichkeit für seinen Hackenschuss schaffen, da er ahnte, dass er nur so Barou besiegen konnte. Und es funktioniert. Seishirou schoss den Ausglich. „So können wir sie schlagen, wenn du auch mitmachst, Isagi." Eindringlich sah Seishirou seinen Kameraden an. So würden sie ganz sicher gewinnen. Isagi war immer noch sprachlos, aber das war Seishirou jetzt egal, zumal das Signal zum Wiederanstoß erfolgte. Dieses Mal lag der Anstoß bei Barou und Naruhaya und der König so verdammt angepisst an. Sehr gut, so wollte Seishirou das haben. „Komm schon, Isagi! Wir kesseln ihn im 2-zu-1!", rief er Isagi zu, um ihn wieder aktiv mit ins Spiel einzubringen. Er durfte nicht zurückbleiben. Seishirou hoffte sehr, dass Isagi sah, was er ihm zeigen wollte. ---------------------------------------------------------- Wörter: 546 (One Shot) Kapitel 41: Gegen den König - II -------------------------------- Gegen den König - II Yoichi verstand, was Nagi ihm mit seinem Tor zeigen wollte. Es hätte ihm vorher schon klar sein müssen, aber ihm blieb nicht die Zeit, um sich über seine eigene Nachlässigkeit zu ärgern. Er hätte doch aus ihrem Spiel gegen Barou wissen müssen, dass er ein totaler Einzelspieler war. Er würde sich also gar nicht erst auf Naruhaya verlassen. Und dies machte er ihnen auch gerade sehr schnell deutlich. „Barou! Ich steh frei!", rief ihm Naruhaya zu, aber Barou ignorierte ihn knallhart. Diesen Augenblick nutzte Nagi sofort aus, um sich dem König in den Weg zustellen. Dies war für Yoichi die Chance, um ihn den Ball abzunehmen. Yoichi sah sie; Nagis Waffe, die Ballannahme. Mit dieser Waffe würde er einen Weg kreieren, damit sie ihr nächstes Tor erzielten. Er hatte Nagis Strategie verstanden. Mit seiner Waffe der Ballannahme aus jeder Richtung hatten sie den perfekten Weg gefunden und da er Barou und Naruhaya schon gezeigt hatte, dass es nichts brachte, wenn man ihn kesselte. Natürlich wussten das auch ihre Gegner und blieben jetzt auf Abstand. Aber dies hieß auch, dass Nagi die Möglichkeit hatte, vollkommen frei zu spielen. Yoichi wusste, was er zu tun hatte: er würde Ball in Nagis Lauf passen. Es war perfekt. Nagi konnte eine neue Annahme zeigen und verwandelt den Ball sofort, womit er das 1-2 machte. „So, noch drei Stück", kommentierte Nagi sein Tor. Für Yoichi stand fest, dass er auch etwas tun wollte. Es war ja schön und gut, dass Nagi die Tore schoss, aber er war auch ein Stürmer. Er wollte, nein er musste auch Tore schießen. „Freut euch bloß nicht zu früh, ihr Bauern. Solche wie euch erledige ich ganz allein!", riss Barou Yoichi auf seinen Gedanken und es war deutlich herauszuhören, wie angepisst er in diesem Augenblick war. Er ließ auch keine Sekunde nach dem Wiederanstoß verstreichen und schoss in Richtung des Tores. Yoichi sah den Ball schon im Tor landen, aber der Blue-Lock-Man rettete sie mit einer großartigen Parade. Aber dies feuerte Barous Wut nur noch mehr an. „Das ist meiner!", rief Naruhaya. Yoichi erschrak. Er hatte gar nicht gewusst, dass er so schnell sein konnte. „Gib ihn ab, Zwerg!", befahl Barou ihm sofort. „Ich weiß doch, König." Naruhaya zögerte nicht und passt den Ball Barou zu, der ihn daraufhin sofort verwandelte und somit das 2-2 machte. Verdammt! Ihr schöner Vorsprung war dahin und alles nur, weil Naruhaya so schnell war. Yoichi war bewusst, dass dieses Spiel damit stehen und fallen würde, wer am Ende besser war: Naruhaya oder er. Der Wiederanpfiff erklang und dieses Mal lag er wieder bei Nagi und ihm, wobei Nagi ihm den Ball zupasst. „Hey, Isagi, weißt du eigentlich, warum ich gegen dein Team spielen wollte?", sprach Naruhaya ihn, während er sich ihm in den Weg stellte. „Häh? Hast du nicht gesagt, dass du Nagi in deinem Team haben willst?" Yoichi verstand nicht, worauf er hinauswollte. „Ja, das war meine Ausrede. Aber eigentlich war mein vorrangiger Gedanke, dass ich in der Lage bin, dich zu schlagen. Bisher haben wir immer in einem Team gespielt, also weiß nicht, was du kannst und was nicht. Isagi, du bist ein Spieler, der allein nicht gewinnen kann." Yoichi schluckte. Er hätte niemals gedacht, dass Naruhaya ihm so etwas an den Kopf werfen würde. „Isagi! Was tust du da!? Pass ihn!", rief Nagi ihm zu. Mist! Er hatte recht! Er durfte sich von Naruhaya nicht ablenken lassen! Ansonsten würde er alles verlieren! Yoichi kam Nagis Aufforderung nach und wollte ihm den Ball zu passen, aber Naruhaya trat ihm dazwischen. Verdammt! Bekam er denn gar nichts mehr hin!? „Danke für den Ball, Zwerg." Barou hatte den Ball natürlich angenommen und rannte los. „Isagi, halt ihn auf!" Nagi hatte recht! Er musste etwas tun, also würde er sich Barou in den Weg stellen, aber dieser tat etwas, womit niemand wohl gerechnet hatte: er passte den Ball zu Naruhaya. „Spiel ihn zurück, Zwerg!", verlangte Barou. „Vergiss es! Ich will auch ein Genie werden!" Naruhaya würde nicht das tun, was von ihm verlangt worden war. Da fiel es Yoichi wieder ein, was Naruhayas Waffe war, und zwar hinter die Abwehr zu gelangen. Das erklärte auch seine Schnelligkeit. Yoichi rechnete schon fest damit, dass Naruhaya das Tor schießen würde, was für ihn ein persönliche Schmach sein würde, da er vor ihm ein Tor geschossen hätte. Aber Naruhayas Schuss wurde vom Blue-Lock-Man aufgehalten. Er war zu schwach gewesen. „Los, Isagi! Hol dir den Ball, damit wir unseren Kontra starten können!", rief Nagi ihm zu. „Aus dem Weg! Stellt euch nicht vor den König!" Barou ließ ihnen nicht diese Chance und rammte sowohl Nagi wie auch Yoichi aus dem Weg, bevor er sein nächstes Tor schoss. Damit hatte er wieder die Oberhand über das Spielfeld gewonnen. Sie mussten so schnell wie möglich wieder aufholen. -------------------------------------------------------- Wörter: 796 (One Shot) Kapitel 42: Gegen den König - III --------------------------------- Gegen den König - III Eine Wende in diesem Spiel musste her, und zwar schnell. Dies war Seishirou sehr bewusst, als der Wiederanstoß nach Barous drittem Tor erfolgte. Gleichzeitig musste er dafür sorgen, dass Isagi sich nicht wieder in seinen Gedanken verlor, ansonsten stieg die Wahrscheinlichkeit nur, dass sie dieses Spiel verloren. Er hätte nicht damit gerechnet, dass sich Isagi so sehr von diesem Naruhaya ablenken lassen würde. Für Seishirou war es nicht nachvollziehbar. Aber wie es schien, war seine Sorge unbegründet, denn Isagi nutzte ihren Doppelpass, um Naruhaya auszuspielen, der ihnen aber weiterhin an den Fersen hing. Seishirou musste ihm anerkennen, dass er ziemlich hartnäckig war. Trotzdem entging Seishirou nicht, dass dies Isagi doch ziemlich irritierte und er den Ball fast verlor, weshalb er ihn zu Seishirou passte. „Was machst du da, Isagi? Nimm ihn erst einmal zurück." So konnte er doch kein Tor schießen, weshalb er ihn zurückpasste. Isagi sollte ihm gefälligst ein richtiges Tor kreieren. Und das tat er zum Glück dann auch, womit er Seishirou ermöglichte, das 3-3 zu erzielen. Das Spiel ging rasant weiter und Barou versuchte erneut, direkt nach dem Anstoß ein Tor zu machen, aber Seishirou stellte sich ihm in den Weg. „Das lass ich nicht zu, König!" Er schickte den Ball in Richtung Isagis, bevor er unsanft auf dem Boden landete. „Sehr schön!", rief Isagi noch, als Seishirou sah, dass Naruhaya hinter ihm aufgetaucht war. Verdammt, wo war der Kerl bloß hergekommen!? „Isagi, hinter dir!" Aber es war zu spät und Naruhaya nahm Isagi den Ball ab. „Gegen jemanden wie dich verliere ich nicht im 1-zu-1. Schau mir genau zu, Isagi!", sagte der von Barou so passend betitelte Zwerg großspurig. Aber Seishirou würde nicht zulassen, dass er dieses Tor machte. „Komm doch, du Zwerg! Versuch es doch!" Er stellte sich ihm in den Weg und starrte ihn regelrecht an, was Naruhaya tatsächlich dazu brauchte, anzuhalten. Leider erschien zu diesem Zeitpunkt auch Barou, weshalb Seishirou nicht losstürmen konnte, um ihm dem Ball abzunehmen. „Pass ihn sofort zu mir, Zwerg!", befahl der König Naruhaya, der tatsächlich für einen Wimpernschlag zögerte, bevor er tatsächlich passte. Barou verwandelt und schoss das 4-3. „Scheiße, noch eins und wir haben verloren...", fluchte Seishirou leise. Aber das würde er nicht zulassen. Sie mussten dieses Spiel gewinnen. Es musste weitergehen. „Isagi, los geht es!", rief er ihm zu, als sie Anstoß hatten, „Ich werde sofort den Ausgleich machen." Nichts gab es, was Seishirou von diesem Vorhaben abhalten würde. „Ja!", stimmte Isagi ihm zu und Seishirou bemerkte an seiner Stimme zu, dass sich irgendetwas bei ihm verändert hatte. Gut, wenn er einen Weg für sich gefunden hatte, wie er seinen persönlichen Kampf gegen Naruhaya gewann, sollte ihm das nur recht sein. Er vertraute Isagi voll und ganz. Isagi hatte Erfolg auf ganzer Linie und spielte Naruhaya aus, bevor er ihm den Ball zupasst. Er war perfekt, so wie er bei Seishirou ankam und da Barou noch weit genug von ihm entfernt war, konnte er ihn daraufhin gleich verwandeln und das 4-4 machen. Damit war nun wieder alles offen. Das nächste Tor würde alles entscheiden. „Isagi, wer das nächste Tor macht, hat das Spiel gewonnen. Aber erst einmal müssen wir uns den Ball holen", sprach er Isagi an und als er keine Antwort von ihm erhielt, sah er zu ihm, „Hey, hörst du mir überhaupt zu?" „Halt mal kurz die Klappe, Genie. Ich bin gerade richtig in Fahrt." Seishirou verletzte Isagis Antwort kein Stück. Er verriet ihm zu, dass Isagi einen Gedanken verfolgte. „Alles klar. Das heißt dann wohl, dass wir dieses Spiel gewinnen werden, Stürmer." „Ja." Das war alles, was Seishirou in diesem Moment hören wollte. -------------------------------------------------------------------- Wörter: 600 (One Shot) Kapitel 43: Gegen den König - IV -------------------------------- Gegen den König - IV Das nächste Tor würde alles entscheiden. Wer das nächste Tor machte, hatte dieses Spiel gewonnen. Yoichi würde alles dafür tun, damit Nagi und er diejenigen waren, die gewannen. Jetzt hieß es für sie, dass sie sich so schnell wie möglich den Ball holen musste. Und der Anstoß lag bei Barou, weshalb sich Nagi gleich vor dem Tor positionierte. „So kannst nicht in den rechten Winkel schießen, wie du es so gerne machst, König", sagte er zu Barou, dem anzusehen war, dass er mehr als angepisst war. „Ich lebe, wie ich will! Mir hat keiner etwas zu sagen! Ich bin der König und dies ist meine Herrschaftsphilosophie!" Damit schoss Barou und Yoichi wurde klar, dass dies sein bester Schuss in diesem Spiel bisher war. „Verdammt! Er schießt auf die linke Ecke!", fluchte Nagi, der diesen Ball natürlich jetzt nicht stoppen konnte. Yoichi schluckte. Wenn der reinging, hieß es, dass es aus war. Aber das Glück, oder was es auch immer war, blieb an Nagis und seiner Seite, denn Barous Schuss prallte an der Latte und am Boden ab und wurde nach zurückgespielt. Ohne groß darüber nachzudenken, rannte Yoichi los. Dieser Ball würde seiner war. Leider hatte Naruhaya den gleichen Gedanken und sie lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Yoichi sich bewusst war, dass er Nagi im Rücken hatte, der mit ihm lief. „Pass ihn rüber, Zwerg!", befahl Barou zum wiederholten Mal in diesem Spiel, da er es natürlich nie einsah, Naruhaya diese Chance zu überlassen. Was würde Naruhaya tun? Yoichi an seiner Stelle hätte alles getan, um den Ball bei sich zu behalten. Und Naruhaya riskierte es wirklich und schoss. Aber traf nicht und der Ball landete am Pfosten. Nagis und Yoichis Stunde war gekommen. Nagi war beim Tor geblieben und konnte den Ball somit perfekt annehmen. „Komm, Isagi! Mit unseren Doppelpässen starten wir unser Kontraattacke!", rief Nagi ihm und Yoichi lief los. Er hatte endlich seine Torformel gefunden. Mit Naruhayas Technik sich seinem Gegner im toten Winkel zu nähern und seinem Volleyschuss, würde er dieses Spiel entscheiden. Er sah das Tor klar vor seinen Gedanken. „Barou! Halt du Isagi auf! Ich stehe näher an Nagi", rief Naruhaya in einer letzten Verzweiflungstat seinem Teamkollegen zu, der nur mit den Zähnen fletschte. „Kommandier mich nicht herum, du nutzloser Zwerg! Ich werden ihn ganz allein zerquetschen!", fauchte er und machte sich daran, Yoichi den Weg versperren zu wollen. Aber das würde er nicht zulassen. Yoichi hielt eisern an seinem Tor fest. Außerdem war das genau die Situation, die er benötigt, um seine neue Technik auszutesten. Da Nagi direkt hinter ihnen war, musste Barou einfach noch einmal auschecken, ob er ihn nicht einfach den Ball abnehmen konnte. So war das menschliche Augen nun einmal gestrickt. Und dies war am Ende Yoichis Moment. Die Sekunde, in der Barou ihn nicht im Blick hatte, nutzte er aus und lief in seinen toten Winkel. Yoichi wusste, dass Nagi ihn auch ohne Worte verstand. „Ich sehe es", kam es schlicht von ihm und er passte ihm den Ball zu. Somit war sein Weg zum Tor frei und Yoichi schoss das 5-4, welches ihren Sieg markierte. Er war im Territorium der Genies angekommen. Das spürte er. „Isagi!" Nagi kam freudestrahlend auf ihn zu und die beiden klatschen ein. Naruhaya war am Boden zerstört, dass er dieses Spiel verloren hatte, und Barou starrte sie nur ausdruckslos an. „Du bist einfach ein Genie in Sachen Auffassungsgabe, Isagi...Ich konnte niemals gegen dich gewinnen", sagte Naruhaya zu und fixierte ihn mit seinem Blick. Für einen Augenblick konnte Yoichi ihn nur anstarren. „...Nur weil ich gegen dich gespielt habe, konnte ich mich weiterentwickeln. Danke, Naruhaya", bedankte er sich bei seinem ehemaligen Teamkollegen, der nun wieder auf den Boden starrte. „Also, wen nehmen wir, Isagi?" Nagi brachte ihn wieder zu dem, was jetzt wichtig war. Natürlich benötigte diese Frage keine lange Antwort. „Komm, Barou. Das ist für dich noch nicht das Ende." Yoichi sah den selbsternannten König an, der ihn mit einer Mischung aus Wut und Abscheu ansah. Es erfühlt Yoichi mit Genugtuung. Gemeinsam mit Barou stiegen Nagi und Yoichi eine Stufe auf, während Naruhaya ausschied. ----------------------------------------------- Wörter: 680 (One Shot) Kapitel 44: Zusammenleben schwer gemacht ---------------------------------------- Zusammenleben schwer gemacht Yoichi war sehr erleichtert über die Tatsache, dass Nagi und er es zurück in die dritte Stufe geschafft hatten. Er wusste, dass sie mit Barou einen sehr guten Fang gemacht hatten, was ihren neuen Teamkameraden anging. Wenn sie jetzt noch einen herausragenden vierten Mann fanden, malte sich Yoichi gute Chancen aus, dass sie Rin schlagen und Bachira zurückholen konnten. Nur hatte Yoichi jetzt das Gefühl, dass noch ein steiniger Weg vor ihm lag. Ein steiniger Weg, der aus dem Zusammenleben mit zwei Genies bestand. „Komm schon, ihr zwei. Wir können das doch ganz einfach klären", gab Yoichi sein Bestes, um zwischen Nagi und Barou zu vermitteln. „Sag mal, suchst du Streit mit mir?", knurrte Barou Nagi an. „Ich habe es dir schon einmal gesagt: ich schlafe in diesem Bett", beharrte Nagi weiter auf seinem Standpunkt und deutete auf das Einzelbett in ihrem Zimmer. Die Zimmer für die Dreier-Teams waren immer noch recht klein, aber es ging eindeutig schlimmer. Ein großer Luxus hierbei war das Einzelbett, um welches sich Nagi und Barou stritten. „Vergiss es. Ich bin derjenige, der in dem Einzelbett schläft." Barou gab natürlich kein Stück nach. „...Euch ist schon klar, dass ich das Bett auch gerne hätte...?" Yoichi wurde vollkommen von ihnen ignoriert. „Die Etagenbetten sind einfach zu klein. Außerdem wackelt es unten ständig, wenn sich der Obere bewegt. Ich nehme das Einzelbett", unterstrich Barou seine Meinung zu dem Thema. „Vergiss es. Wir klären das mit Schere, Stein, Papier", bestand Nagi darauf. Yoichi ahnte schon, dass dies nicht gut enden konnte. Er war mit zwei Genies im Team, die gleichzeitig auch totale Sturköpfe waren. „Wir halten uns hier an meine Regeln!" Barou funkelte Nagi wütend an. „Jetzt hör auf, hier so groß zu reden, wenn du gerade verloren hast!" Nagi griff nach einem Kissen und schleuderte es Barou ins Gesicht, was gleich in einer Kissenschlacht endete, wobei Yoichi volle Kanne die Bettdecke abbekam. „Jetzt hört doch endlich auf! Ihr wirbelt die ganze Zeit Staub auf und bringt uns damit alle zum Niesen!" Wie zur Bestätigung seiner Worte nieste Nagi, was nur noch mehr Zorn von Barou heraufrief, was Yoichi im ersten Augenblick gar nicht nachvollziehen konnte. „Mach nicht noch mehr Unordnung, du Gammler!", machte er Nagi von der Seite an und riss Yoichi die Decke aus den Händen, bevor er damit begann, Ordnung in ihrem Zimmer zu schaffen. Diese Wende erstaunte Yoichi dann doch sehr. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich hinter Barou ein Ordnungsfreak verbargt. „Von wegen König...Mehr Maid Barou." Für Nagi war der Streit auch schon zu Ende und er ließ sich auf das Einzelbett sinken. Yoichi seufzte tief. Bei diesem Team lag ein großes Stück Arbeit vor ihm. ----------------------------------------------------------- Wörter: 444 (Drabble) Kapitel 45: Zusammentreffen --------------------------- Zusammentreffen Rensuke war sehr zufrieden, wie sich das Zusammenspiel zwischen Chigiri, Reo und ihm entwickelte. Bei Chigiri wusste er natürlich schon, dass sie miteinander harmonierten, aber bei Reo war es noch offen gewesen. Aber jegliche Sorge war unbegründet gewesen und er war sich sicher, dass sie gemeinsam ihr Ziel erreichen würden: Isagi, Nagi und Bachira zu besiegen. Wobei es Rensuke ein wenig beunruhigte, wie sehr Reo darauf fixiert war, Nagi davon zu überzeugen, dass er ihn brauchte. Er konnte sich nicht vorstellen, wo das noch hinführen sollte, und er machte sich ziemlich Sorgen um Reo, was dieses Fixierung anging. Gut, aber wenn sie gegen sie spielten, würde es sich zeigen, wie es sich entwickelte. Jetzt hatten sie ihr Training erst einmal beendet und es war Zeit für die Dusche. Dem Körper ein wenig Ruhe zu gönnen, war nach diesem intensivem Training sehr wichtig. Rensuke freute sich jetzt schon darauf, wenn er gleich in der Wanne entspannen konnte. Da bemerkte er, wie der Schaum zur Seite spritzte. „Oh sorry", entschuldigte er sich bei demjenigen, den er damit getroffen hatte, und drehte sich um. „Kunigami!?" „Isagi?!" Erstaunt sah er seinen ehemaligen Teamkollegen an, da er nicht damit gerechnet hatte, dass sie sich hier auf der dritten Stufe wiedersahen. „Du warst die ganze Zeit über hier?" Ungläubig starrte Isagi ihn an. „Ich glaube, die Frage sollte eher ich stelle: was zur Hölle machst du hier in der dritten Stufe?" Eigentlich war Rensuke der Meinung gewesen, dass sich Isagi, Bachira und Nagi schon längst auf der nächsten Stufe befinden mussten. Was hatte das also zu bedeuten? Isagi ließ den Kopf sinken. „Wir haben verloren, als wir gegen Itoshi Rin gespielt haben. Und wir mussten Bachira abgeben." Die Bitterkeit aus seiner Stimme war eindeutig herauszuhören. Rensuke schluckte kaum hörbar. Bachira war also nicht hier. Sie würden sich nicht wiedersehen und seine Hoffnung, die er für einen Augenblick gehabt hatte, zerbrach. „Das ist hart. Dann ist er wirklich so ein herausragender Spieler, wie es gewirkt hat?" Bewusst sprach er dieses Thema an und nicht die Tatsache, dass Isagi Bachira verloren hatte. Es hätte ihm wahrscheinlich nur selbst wehgetan. Er vermisste den kleinen Wirbelwind sehr. „Oh ja. Er ist so verdammt gut, dass es schon frustrierend ist!" Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Gemeinschaftsbadewanne. „Und mit wem bist du dann hier? Mit Nagi sicher doch, oder?", fragte Rensuke weiter, während sie in die Wanne stiegen. „Wir haben danach gegen Barou und Naruhaya und natürlich haben wir uns Barou geholt. Es war wirklich schon komisch, gegen Naruhaya zu spielen und damit seine Karriere bei Blue Lock zu beenden." Isagi wurde auf einmal nachdenklich. Rensuke nickte, da er diese Gefühle nachvollziehen konnte. Er hatte sich auch schon vorgestellt, wie es wäre, wenn er auf einen seiner ehemaligen Teamkameraden trafen und dann entscheiden musste, ob dieser weiter ein Teil von Blue Lock sein durfte oder nicht. Er hoffte sehr, dass er nie in diese Situation kommen würde. „Nagi und Barou also? Das stelle ich mir alles andere als einfach vor." Rensuke schmunzelte bei der Vorstellung, mit diesen beiden Genies zusammenzuleben. Isagi war wahrscheinlich nicht zu beneiden. „Ja, man muss sich daran gewöhnen. Aber mit wem bist du eigentlich hier?" „Mit mir", durchschnitt da eine Stimme das Badezimmer, bevor Rensuke antworten konnte. Chigiri setzte sich an den Badewannenrad und fixierte Isagi mit einem genervten Blick. „Chigiri!" „Dummer Isagi! Was gehst du einfach ohne mich vor!? Warum hast du nicht auf mich gewartet, du Idiot!?" Chigiri stieg ins Wasser und spritzte Isagi Wasser ins Gesicht. Rensuke lachte und hielt Isagi fest, damit Chigiri auch traf. „Dem kann ich mir nur anschließen!", fügte er noch hinzu, aber das Grinsen blieb in seinem Gesicht. „Es tut mir ja leid! Ich wollte ja warten, aber dann kam Nagi und hat mich gefragt!", verteidigte sich Isagi. „Hm, redet ihr da etwa über mich?" Rensukes Aufmerksamkeit wurde jetzt Nagi gelenkt, der im Wasser trieb. „Was tust du da?" Isagi sah ihn merkwürdig an. „Das ist einfach die bequemste Methode, um zu baden." Rensuke und Chigiri tauschten einen kurzen Blick miteinander. „Na ja, ich denke mal, dass ich auch nicht nein gesagt hätte, wenn Nagi mich gefragt hätte." Chigiri ließ von Isagi ab, strich seine Haare zurück und lehnte sich gegen den Rand der Wanne. „Ja, ich denke mal, dass es mir da ähnlich gegangen wäre." Rensuke konnte da nur zustimmen. Es wäre bestimmt sehr spannend, wenn er mit Nagi spielen könnte. Er war nun einmal ein Genie. „Ey Gammler, was denkst du, was du da tust? Das ist ein öffentliches Bad, hier wird nicht geschwommen!" Barou erschien am Beckenrand und sah Nagi böse an, der daraufhin untertauchte und blubberte vor sich hin, was ihn eine Standpauke darüber einbrachte, dass er seine Spucke nicht im Wasser verteilen sollte. „Und ihr da! Habt ihr euch auch vernünftig gewaschen, bevor ihr ins Bad seid? Und lasst heute dreckigen Handtücher nicht im Wasser treiben!", wendete er sich dann an Rensuke, Isagi und Chigiri. Während Chigiri ihm die Antwort gab, dass er auch seine Haare gewaschen hatte, wandte sich Rensuke an Isagi. „Sag mal, ist Barou wirklich so pingelig?" „Ja, er nimmt wirklich alles genau", antwortete er ihm. Barou machte sich währenddessen daran, Nagi aus dem Wasser zuziehen, dem schwindelig geworden war. „Isagi, habt ihr eigentlich schon euren nächsten Gegner gefunden?", fragte Chigiri jetzt. „Nein, bisher noch nicht. Wie schaut es bei euch aus?" Wieder tauschte Rensuke einen Blick mit Chigiri aus. „Wir...", begann sie gleichzeitig. „Wir spielen natürlich gegen euch." Rensuke hatte sich schon gefragt, wann er auftauchen würde: Reo. Dieser saß am Badewannenrand und fixierte alle drei mit seinem Blick. „Reo!", rief da Nagi. Rensuke war sehr gespannt, wie dieses Zusammentreffen verlaufen würde. Immerhin war Reo sehr fixiert darauf, Nagi zu besiegen. „Reo, ich bin ja so froh, dass wir uns wiedersehen! Ich habe ganz viel trainiert und-" „Lass mich!", fauchte Reo und schlug Nagis Hand weg, „Du hast mich zurückgelassen. Du und ich, wir sind jetzt Rivalen und darum werde ich dich niedermachen." Rensuke konnte nicht sagen, dass ihn diese Antwort von Reo sehr verwunderte. Ihr Zusammentreffen war perfekt. Trotzdem tat es ihm leid, dass Nagi für einen Augenblick wie ein geprügelter Hund aussah. „Also, ihr habt es gehört. Tretet gegen uns an." Chigiri stimmte Reo natürlich zu und sah Isagi eindringlich an. Rensuke konnte nicht anders als zuzustimmen. „Gekniffen wird hier nicht." Isagi tauschte noch nicht einmal einen Blick mit Nagi und Barou aus. Eigentlich war sein Blick, aber auch der seiner Teamkameraden schon Antwort genug. „Okay, wir spielen gegen euch." Damit stand ihr nächstes Spiel fest. ------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 1091 (One Shot) Kapitel 46: Ein neuer Freund? ----------------------------- Ein neuer Freund? „Hey, ihr da. Wie wäre es, wenn wir gegeneinander spielen?" Zum wiederholten Mal beobachtete Meguru Aryuu und Tokimitsu dabei, wie die beiden versuchten, ihren nächsten Gegner zu finden. Aber wieder einmal bekamen sie eine Abfuhr. Niemand wollte freiwillig gegen die Top drei spielen. Meguru sollte das nur recht sein. „Was machen wir nur, wenn wir es nicht schaffen, einen Gegner zu finden!?" Wieder einmal wurde Tokimitsu von einem Verzweiflungstief eingeholt, wenn sie eine Abfuhr erhielten. „Sag mal, stört es dich gar nicht, dass wir keinen Gegner finden?", fragte Aryuu ihn jetzt. Meguru schüttelte den Kopf und ließ seinen Löffel sinken. „Nein, ich will auf Isagi und sein Team warten", antwortete er schlicht. „Aber was ist, wenn er es nicht schafft!?" Verzweifelt sah Tokimitsu ihn an. Meguru verstand einfach nicht, wie man so negativ sein konnte. „Wo ist eigentlich Rin?", richtete er sich deshalb an Aryuu. Er sah ihn nur, wenn sie in ihrer Unterkunft waren. „Der ist trainieren", kam die Antwort, mit der Meguru schon gerechnet hatte. Etwas später suchte Meguru Rin im Trainingsraum auf, wo dieser ganz allein war. „Rin-chan, lass mich mitspielen", sagte er zu ihm und ging gleichzeitig auf ihn zu. Rin sah auf und wieder einmal konnte Meguru nicht in seinem Blick lesen, was ihm gerade durch den Kopf ging. „Geh weg. Du störst mich nur bei meinem Training." Davon ließ sich Meguru natürlich nicht aufhalten. Er wollte herausfinden, was sich hinter diesem Monster steckte, welches sich in Rin verbarg. Außerdem gab es da noch ein andere Sache, die ihm aufgefallen war. „Du spielst Fußball, um deinen Bruder zu schlagen, richtig? Weißt du, ich habe noch nie jemanden gesehen, der beim Fußball so einsam aussieht wie du." Und Meguru wusste hierbei genau, wovon er sprach. Er war sehr lange auch sehr einsam beim Fußball gewesen, bis er sein Monster gefunden hatte. „Willst du mich etwa mit mir anlegen, Topffrisur?" Rins Blick verfinsterte sich langsam. „Komm, spiel gegen mich, Rin-chan." Rin zögerte keine Sekunde und Meguru war zufrieden, dass er ihn so weit getrieben hatte. Jetzt würde er das Monster kennenlernen, welches in seinem neuen Partner steckte. Gleichzeitig musste er auch an seine vorherigen Partner denken. Isagi. Chigiri. Kunigami. Er fragte sich, wie es ihnen jetzt ging und ob sie auch gerade gegen jemanden spielten. Wann würden sie wohl auf der vierten Stufe ankommen? Meguru hoffte, dass er eines Tages wieder mit ihnen gemeinsam auf dem Fußballfeld stehen und spielen konnte. ----------------------------------------------------------------- Wörter: 404 (Drabble) Kapitel 47: König, Genie, Spielmacher - I ----------------------------------------- König, Genie, Spielmacher - I Endlich stand er Nagi gegenüber. Reo hatte lange auf diesen Augenblick gewartet, in dem er Nagi beweisen konnte, dass er ihn brauchte. Er würde ihn an diesem Spiel schlagen und ihn zu sich zurückholen. Nur aus diesem Grund stand er jetzt auf diesem Rasen. Der Angriff war nur noch Sekunden entfernt und damit würde sich zeigen, welche Mannschaft die bessere war. Für einen Moment musste Reo auch daran denken, dass er niemals gewollt hatte, dass Nagi zu seinem Gegner wurde. Er hatte immer nur mit ihm Fußball spielen wollen. Nagi war sein Partner. Nein, das hatte er sich jetzt verwirkt, indem er ihn verlassen hatte. Er würde ihm nicht einfach so verzeihen. Er musste Reos Vertrauen erst zurückgewinnen. Aber darüber konnte sich Reo Gedanken machen, wenn sie dieses Spiel gewonnen hatten. Jetzt ertönte erst einmal der Anpfiff. Den Anstoß hatte zwar Nagis Team, aber dies war Reo relativ egal. Natürlich hatten Kunigami, Chigiri und er sich schon eine Strategie zurechtgelegt, wie sie ihren Gegner ausspielen wollten. Hierbei war es ihr Vorteil, dass Isagi und Barou den Anstoß übernommen hatte. Isagi passte den Ball zum selbsternannten König und Kunigami stellte sich daraufhin in seinen Weg. „Hey King, ich werde dich von deinem Thron stoßen", kündigte er ihm an und ging gleich ins Pressing, wobei er Barou aber mehr lockte, anstatt ihn durchgängig zu pressen. „Als ob du mich stoppen könntest, wenn du Angst vor Nähe hast." Barou gab sich vollkommen unbeeindruckt. Aber das sollte Reo nur recht sein. Damit ging der erste Teil ihrer Strategie auf. „Ich weiß, dass es unmöglich ist, dich vollkommen zu stoppen, King. Das ist mir bewusst. Darum werde ich deine Schussbahn blockieren." Kunigami machte keinen Hehl daraus, was wirklich ihre Strategie war. Aber auch dies gehörte zu ihrem Plan. Da Kunigami perfekt mit seinem Körperbau auf Barou passte, war auch er derjenige, der diesen Part ausführte. „Barou, pass rüber! Mit einem Doppelpass spielen wir uns frei!", rief Isagi ihm zu. Darauf hatte Reo schon gewartet. Jetzt würde sich zeigen, ob der zweite Teil ihrer Strategie aufging. „Vergiss es, du Stümper! Den schaffe ich allein!", behauptete Barou lautstark. Auf Reos Lippen erschien ein kurzes Grinsen. Diese Worte hatte er hören wollen. „Barou, sei nicht so stur! Isagi, was machen wir jetzt?", rief Naigi seinem Teamkameraden zu. „Bleib dort, wo du bist! Ich begleite Barou und versuche den Ball nach vorne zu bringen!", kam die Antwort prompt. „Das kannst du vergessen!" Jetzt folgte Reos Auftritt und er erschien in Isagis Rücken. Isagis überraschter Gesichtsausdruck war ihm eine Genugtuung. Er war derjenige, der ihm Nagi geraubt hatte. Er würde ihn plattmachen. „Nach diesem Spiel werde ich mir Nagi zurückholen!" Isagi sollte ruhig wissen, warum Reo dieses Spiel so wichtig war. „Versuch es doch!", tat der gegnerische Spielmacher ihn aber nur ab, bevor er sich wieder Barou zuwandte, „Jetzt pass!" „Halt die Klappe! Du lenkst mich nur ab!" „Barou!" „Er wird nicht passen." Mit diesen Worten schoss Reo an Isagi vorbei. Sie hatten darauf gebaut, dass Barou ein Egoist durch und durch war und er enttäuschte sie nicht. Kunigami und er machten sich ihre Position zunutze und nahmen im Zweitkampf Barou den Ball ab. Jetzt hatten sie endlich den Oberhand, um ihren Gegner klarzumachen, dass sie gewinnen würden. Kunigami und er spielten sich nach vorne und kamen den Tor immer näher, wodurch Isagi zum letzten Mann wurde. Jetzt startete der dritte und letzte Teil ihrer Strategie. Reo passte den Ball in Richtung von Kunigami, aber er ging nicht zu ihm. Immerhin hatten sie noch einen dritten Mann in ihrem Team. „Perfekt, Reo. Genauso, wie ich ihn haben wollte", lobte Chigiri ihn, der den Ball annahm. „Habe ich dich endlich! Selbst du wirst bei der Ballannahme langsamer." Nagi erschien hinter Chigiri. So sehr Reo das Zusammenspiel mit Nagi auch geschätzt hatte, wusste er genau, dass er es nicht mit Chigiri aufnehmen konnte. Egal, ob er ein Genie war oder nicht. „Tja, dann kannst du ja jetzt wieder meinen Rücken bewundern", sagte Chigiri vollkommen unbeeindruckt und rannte los. Reo war zufrieden. Ihn konnte jetzt niemand mehr aufhalten. Kurz darauf schoss Chigiri das erste Tor für ihr Team. Ihr Einstieg in das Spiel war damit perfekt und für Reo stand fest, dass sie ihren Vorsprung ausbauen würden. Sie würden dieses Spiel gewinnen. Koste es, was es wolle. ------------------------------------------------------------------------------ Wörter: 714 (One Shot) Kapitel 48: Held, Panther, Spielmacher - I ------------------------------------------ Held, Panther, Spielmacher - I Seishirou musste ihren Gegner zusprechen, dass ihr Zusammenspiel fast perfekt war. Dies hatte ihnen das erste Tor in diesem Spiel gerade sehr deutlich gemacht. Aber von Reo hatte er auch nichts anderes erwartet. Reo war schon in seinen vorherigen Mannschaften immer der Spielermacher gewesen. Auch jetzt hatte er wieder gezeigt, dass er es verstand, die Fähigkeiten seiner Teamkameraden zu nutzen, um ein Tor zu erzielen, indem er Kunigamis und Chigiris Fähigkeiten miteinander kombiniert hatte. Aber so jemanden hatte Seishirou in seiner Mannschaft auch. Sein Blick ging zu Isagi, an dessen Gesichtsausdruck er erkannte, dass er genauso heiß war wie er. Jetzt würden sie Reo, Kunigami und Chigiri zeigen, dass sie genauso gut waren wie sie, wenn nicht sogar besser. Wieder hatten sie den Anstoß, den Isagi und er ausführten. Er schoss zu Isagi und dieser spielte den Ball erst einmal nach vorne, bevor er zu Barou passte. Seishirou verstand Isagis Strategie auch ohne Worte: Barou sollte den Ball nach vorne spielen, bevor er ihn zurückpasste. Dies war zwar eben schon gescheitert, aber sie hofften wohl beide, dass der König aus seinem vorherigen Fehler gelernt hatte. Immerhin trug er die Schuld daran, dass sie das Gegentor kassiert hatten, da er so egoistisch gewesen war. Leider hatte Barou nicht dazu gelernt und Kunigami stoppte ihn, wodurch er ihm den Ball abnehmen konnte. Verdammter König! „Isagi, zurück! Ich bleibe an Chigiri dran! Kümmere du dich um Reo!", rief er ihm zu. Sie mussten Kunigami aufhalten, aber in seinen Augen war es wichtiger, wenn weder Reo noch Chigiri den Ball bekamen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kunigami von dieser Entfernung schießen würde. Aber er tat es und verwandelte ihn, womit es jetzt 2:0 stand. Sie mussten jetzt ganz dringend etwas tun, wenn sie dieses Spiel gewinnen wollte. Zunächst würde er sich aber Barou vornehmen. „Hey König! Warum hast du nicht zu Isagi gepasst!? Er stand frei! Jetzt haben wir wegen dir schon das zweite Gegentor kassiert!" Seishirou packte den selbsternannten König am Kragen, dessen Gesichtsausdruck eine Mischung aus unbeeindruckt und wütend war. „Ihr beiden Stümper solltet gefälligst so spielen, dass ich die Tor erzielen kann!" Barou ging gar nicht erst darauf ein, was Seishirou zu ihm gesagt hatte, was diesen nur noch wütender machte. Wie konnte man nur so drauf sein!? „Jetzt hört doch auf, ihr zwei! Auch wenn Barou gerade keinen Erfolg hat, können wir nur zu dritt dieses Spiel gewinnen, ansonsten ist alles vorbei. Ich werde der Passgeber sein und dafür sorgen, dass wir in dieses Spiel gewinnen", sagte Isagi nun an und sah sie beide eindringlich an. Damit war Seishirou einverstanden. Er vertraute Isagi und er würde schon die richtige Entscheidung treffen, wem er den Ball zuspielte. Sie hatten wieder den Anstoß, den wieder Isagi und er übernahmen. Nachdem er den Ball zu ihrem Spielmacher gepasst hatte, lief Seishirou los. Er hatte für einen Augenblick die Zeit, um darüber nachzudenken, dass ihm dieses Spiel doch einiges abverlangte. Es war für ihn einfach nur merkwürdig, dass Reo jetzt sein Gegner war. Er war eigentlich davon ausgegangen, dass sie für immer Partner blieben. Aber dann hatte sich eine neue Chance für ihn ergeben und diese hatte er ergreifen müssen. Er hatte gehofft, dass Reo ihn verstand, aber ihr Zusammentreffen im Badezimmer hatte ihm gezeigt, dass dies nicht der Fall war. Er hoffte sehr, dass er dies irgendwann wieder in Ordnung bringen konnte. Ein Blick zu Isagi verriet Seishirou, dass er sich für ihn entschieden hatte. Natürlich nahm er diesen schnellen Pass dankend an. „Willst du etwa mit mir um die Wette laufen?" Chigiri erschien hinter ihm. Aber damit hatte Seishirou schon gerechnet. „Selbst du kannst im Laufen nicht einfach umdrehen, Panther. Egal, wie schnell du auch sein magst." Mit einem Fallrückzieher holte sich Seishirou so den Ball, dass er Chigiri ausspielen konnte. Sein Blick dabei war zu großartig und für Seishirou eine Genugtuung. Er verwandelte den Ball und macht das erlösende erste Tor für ihr Team. So konnte es ruhig weitergehen. ------------------------------------------------------- Wörter: 659 (One Shot) Kapitel 49: König, Genie, Spielmacher - II ------------------------------------------ König, Genie, Spielmacher - II Rensuke musste Isagi und Nagi zusprechen, dass ihr Zusammenspiel wirklich gut war. Ihr gemeinsames Tor war perfekt gewesen, da es Nagi geschafft hatte, Chigiri auszutricksen. Aber er hatte auch längst erkannt, worin der Vorteil seines eigenes Teams lag. So harmonisch das Zusammenspiel zwischen Isagi und Nagi war, so wenig konnten sie eine Verbindung zu Barou aufbauen. Rensuke ahnte, dass dieses Spiel damit fallen oder stehen würde, ob Isagi es schaffen würde, Barou Fähigkeiten zu nutzen oder nicht. Aber so lange würden sie diesen Vorteil noch ausnutzen und ihren Vorsprung ausbauen. Freundschaften und Vergangenheiten waren nebensächlich. Es ging nur um den Sieg. Der Anstoß erfolgte und für sie war dies der erste in diesem Spiel, was sie natürlich gleich nutzen würden. Rensuke passte den Ball zu Reo, der ihn erst einmal nach vorne spielte, während Chigiri nach vorne lief. Dies war ihre vorläufige Strategie, aber dies hieß nicht, dass sie diese nicht ändern würden, wenn es das Spiel von ihnen verlangte. „Isagi, warum hat Nagi dich eigentlich gewählt? Außer deinem Volley hast du kein besonderes Talent." Rensuke musste zugeben, dass er nur darauf gewartet hatte, dass Reo Isagi direkt konfrontierte. Er ahnte, dass er dies wohl brauchte, um über seine Trennung von Nagi hinwegzukommen. „Was? Nerv mich nicht! Was kannst du denn so tolles!?" Isagi war sichtlich irritiert davon, wie Reo ihn ansprach. „Nein, habe ich nicht. Aber darum werde ich dieses Spiel auch gewinnen!" Damit stürmte Reo, der den Ball die ganze Zeit über behalten hatte, an Isagi vorbei. „Doppelpass, Reo!", rief Rensuke ihm zu. Jetzt konnte Reo zeigen, was ihn so besonders machte und warum sich Chigiri und er sich für ihn entschieden hatten. Reo war ein Allround-Talent. Seine Werte waren so ausgeglichen, wie es Rensuke zuvor noch nie gesehen hatte. Seine Pässe waren unglaublich präzise; er konnte sein Tempo perfekt an seinen Gegner oder Teamkameraden anpassen und sein Sinn für das Spielfeld war herausragend. Darum war er ihr Spielmacher. Und darum konnte er sich auch mit Isagi messen, dem gegnerischen Spielmacher. Reo und Rensuke spielten sich nach vorne durch, bis Reo den Ball zu Chigiri passte. Aber diesem stellte sich Nagi in den Weg. „Dieses Mal lasse ich dich nicht durch, roter Panther!" „Wirf mich nicht mit eurem egoistischen König in den Topf, ja? Ich kann mehr als nur Tore schießen." Chigiri grinste und schoss seine Flanke. Auch ohne einen Blick verstand Rensuke, dass dieser Ball für ihn war. Sowohl Isagi wie auch Barou versuchten an den Ball zu gelangen, aber Rensuke sprang in die Luft und machte einen Kopfball, der im Tor landete. Ihr drittes Tor in diesem Spiel und somit hatten sie einen klaren Vorsprung. Rensuke klatschte bei Chigiri und Reo an, bevor sein Blick zu Isagi ging, der noch am Boden lag. Für einen kurzen Moment wollte er zu ihm gehen und ihn fragen, ob alles in Ordnung mit ihm war, aber dann erkannte er den Blick seines ehemaligen Teamkameraden, dass ihm ein bestimmter Gedanke durch den Kopf ging. Rensuke konnte sich denken, über was er nachdachte: wahrscheinlich überlegte er sich, wie er Barou in dieses Spiel einbringen konnte. Rensuke fragte sich, ob Isagi dies gelingen würde. ----------------------------------------------------------------------------- Wörter: 522 (One Shot) Kapitel 50: Held, Panther, Spielmacher - II ------------------------------------------- Held, Panther, Spielmacher - II Yoichi wusste, dass sie mit dem Rücken zur Wand standen. Ihre Gegner hatten zwei Tore Vorsprung und ihr Zusammenspiel war um Längen besser als ihr eigenes. Alle Zeichen standen darauf, dass sie verlieren würden. Aber Yoichi würde alles tun, um dies zu verhindern. Und um dies zu erreichen, wusste er, dass er sich Barou zunutze machen musste. Aber bevor er dafür einen Weg gefunden hatte, mussten Nagi und er sich erst einmal allein nach vorne schlagen. „Machen wir es vorerst zu zweit, Nagi", kündigte er ihm an. „Hast du es also verstanden? Gut, das schaffen wir schon", stimmte Nagi zu, da er diesen Vorschlag schon zuvor gemacht hatte. Yoichi würde Nagi schon früh genug in seine Idee, Barou in das Spiel einzubringen. Er würde es dann schon verstehen. Jetzt folgte erst einmal der Wiederanstoß und Nagi passte ihm den Ball zu. Jetzt mussten sie sich erst einmal nach vorne spielen, was sich als schwierig gestalten könnte, da Nagi und er gegen drei standen. Mit seiner derzeitigen Sturheit war es in seinen Augen sinnlos, den Ball Barou zu zuspielen. Das nächste Tor musste ihres werden und die Wahrscheinlichkeit war zu hoch, wenn Barou an den Ball gelangte, dass er wieder kein Tor schaffte. Aber diesen Umstand würde sich Yoichi jetzt zunutze machen. Barou glaubte immer noch daran, dass er zu ihm passen würde. Etwas anderes ließ sein Ego nicht zu. Und da die Passwege zu Nagi von Reo und Chigiri bewacht wurden, nutzte Yoichi Barou ganz einfach als seinen Köder. Und ihre Gegner bissen an. Nagi hatte ihn dennoch verstanden und erschien im richtigen Moment hinter Barou, sodass Yoichi zu ihm passen konnte. „Nicht mit mir!", rief Chigiri da. Verdammt, Yoichi hatte für einen Augenblick vergessen, wie reaktionsschnell er war! Das könnte gefährlich werden, aber er vertraute auf Nagi. „Nicht! Er wird dich mit seiner Ballannahme nur ausspielen!", mischte sich Reo schnell aus. Das war auch das Tückische an diesem Spiel; sie kannten ihre gegenseitigen Techniken zu gut. „Verdammt und ich dachte, dass ich dich hätte." Nagi gab sich vollkommen unbeeindruckt. Und viel Zeit blieb ihnen natürlich nicht, da ihre Gegner schon darauf warteten, ihnen den Ball abzunehmen. „Pass mir zu, bevor du den Ball verlierst, du Stümper!", machte Barou deutlich, was er wollte. Gleichzeitig stellte sich Kunigami ihm in den Weg. Aber Nagi hatte längst gesehen, was Yoichi mit dieser Situation geplant hatte. Er lief hinter Barou vorbei und nutzte aus, dass Reo, Chigiri und Kunigami so auf Barou fixiert waren. „Da bist du ja endlich", begrüßte Nagi ihn und passte ihm den Ball zu. Yoichi wie auch den anderen war klar, dass ihn nun niemand mehr aufhalten konnte. Yoichi verwandelte den Ball und machte damit das 3:2. Noch ein Tor und sie hatten den Anschluss zu Chigiri und den anderen bekommen. Nagi kam zu ihm und klatschte ab. „Der nächste wird dann endlich der Anschluss", sagte er und in seinem Blick konnte Yoichi doch etwas Zufriedenheit lesen. „Ja, das machen wir", stimmte er ihm zu und wandte sich Barou zu, „Und du spielst einfach so weiter wie zuvor. Ansonsten bist du nur Ballast für uns, du Stümper." Damit ließ er den König stehen, spürte aber dessen Blick im Rücken. Wenn er innerlich brodelte, sollte das Yoichi nur recht sein. Das brauchte er, wenn er wollte, dass seine Strategie am Ende aufging. Das Spiel ging rasant weiter und vor allem Chigiri machte ihnen deutlich, dass ihm ihre vorherige Aktion gar nicht geschmeckt hatte. Er schoss einen weiten Pass zu Kunigami, der kurz davor war, ihn anzunehmen. Aber da stellte sich Barou ihm in den Weg. „Das ist meiner!" „Ein Duell der Physis? Dann zeig mal, was du noch kannst, entthronter König!" Kunigami ließ sich auf das Duell ein, da er wohl die Verzweiflung von Barou erkannte. Yoichi sollte dies nur recht sein. Egal, welche Situation hier zustande kam; er würde sie zu seinem Vorteil nutzen. Es gelang Barou tatsächlich, den Ball in seine Gewalt zu bringen, wobei Yoichi schon sah, dass dies eine Verzweiflungstat war. „Pass ihn!", rief Nagi ihm zu, da es offensichtlich war, dass Barou dieses Tor nicht schaffen würde. „Vergiss es! Den gebe ich ganz sicher nicht ab!" Der König blieb stur. „Vielleicht solltest du öfters auf dein Volk hören, König", meinte Kunigami lediglich zu ihm und nahm ihn ins Pressing. „Genau, das könnte ansonsten dein Ende werden." Reo kam Kunigami zur Hilfe und Barou war in einem Doppel-Pressing gefangen. Da war die Situation, auf die Yoichi gewartet hatte. Der Ball war frei und er nahm ihn an. „Denk gar nicht erst dran, Isagi!" Chigiri rannte auf ihn zu und wollte ihm mit einer Grätsche den Ball abnehmen. Just in diesem Moment passte Yoichi zu Nagi, der den Ball mit Freuden annahm. Nagi verwandelte und schoss ihren Ausglich. Somit hatten sie eindeutig gezeigt, wer gerade das Spielfeld dominierte. ---------------------------------------------------------------- Wörter: 801 (One Shot) Kapitel 51: König, Genie, Spielmacher - III ------------------------------------------- König, Genie, Spielmacher - III Hyoma musste Isagi zusprechen, dass er sie mit seiner Aktion ganz schön an der Nase herumgeführt hatte. Er hatte eindeutig bewiesen, dass er dieses Spiel unter seine Kontrolle gebracht hatte und Nagi hatte dabei perfekt mitgespielt. Aber das würde Hyoma nicht auf sich sitzen lassen. Hyoma würde dafür sorgen, dass die beiden sich nicht lange an ihrem Ausgleich erfreuen könnten. Er würde das nächste Tor in diesem Spiel schießen und mit dem übernächsten würden sie es dann beenden. Der Sieg würde ihnen gehören. Er würde das tun, was er am besten konnte: Laufen. Kunigami passte den Ball beim Wiederanstoß zu Reo, der wieder ihr Passgeber sein würde. Isagi stellte sich ihm in den Weg, um wohl zu beweisen, dass er das Spielfeld weiterhin im Griff hatte. Aber das würden sie nicht weiterzulassen. „Chigiri, übernimm du!", rief Reo und passte ihm den Ball zu, um Isagi auszuspielen. Hyoma ahnte, dass es jetzt schnell gehen musste. Und Schnelligkeit war seine Spezialität. „Du brauchst es gar nicht zu versuchen, Prinzessin. Inzwischen weiß ich, wie man dich aufhält." Nagi tauchte neben ihm auf. Hyoma wusste, dass er ihn wieder stoppen wollte und er es in dem Moment machen würde, wo er den Ball annahm. Er würde in diesen Augenblick leider langsamer werden müssen, um den Ball richtig anzunehmen. Es war eigentlich unumgänglich. Aber war es das wirklich? Immerhin war Hyoma zu Blue Lock gekommen, um über sich hinauszuwachsen. Diesen Entschluss hatte er getroffen, als er sich dafür entschieden hatte, dass er bleiben würde. Also lief Hyoma weiter und nahm den Ball im Lauf an. Er nutzte seine Laufrichtung, um den Ball in dieser abprallen zulassen. Hyoma dribbelte, ohne dabei stehen zu bleiben. So konnte Nagi nur schwer mit ihm mithalten. Barou versuchte sich auf ihn zu stürzen, aber auch ihn lief Hyoma aus. Der Weg zum Tor war frei und er konnte das vierte Tor für sein Team machen. Nur noch ein Tor und sie hatten dieses Spiel gewonnen. Hyoma hatte seine Weiterentwicklung gezeigt. Niemand kontrollierte ihn. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 333 (Drabble) Kapitel 52: Hed, Panther, Spielmacher - III ------------------------------------------- Held, Panther, Spielmacher - III Shohei war mehr als nur angepisst. Im gesamten Spiel hatte er noch keine Chance gehabt, ein Tor zu erzielen. Er war doch immer der König des Spielfeldes gewesen. Schon in seiner Kindheit. Alle hatte im Dreck vor ihm gelegen, da sie nicht mit ihm mithalten konnten. Jedes Spiel war von ihm dominiert wurden. Niemand hatte ihm das Wasser reichen können. Aber jetzt. Jetzt war alles anders. Diese beiden Stümper dominierten doch tatsächlich das Spielfeld, auch wenn die rothaarige Prinzessin gerade bewiesen hatte, dass ihn niemand aufhalten konnte. Es konnte doch nicht sein, dass diese Nichtskönner ihn überflügelten! Shohei musste einfach beweisen, dass er immer noch der König war. In einer Verzweiflungstat lief er auf den Ball zu und schoss von der Mittellinie aus aufs Tor. „Geh verdammt nochmal rein!", schrie dem Ball nach. Mit diesem Tor würde er allen auf diesem Spielfeld beweisen, dass er, Barou Shohei, der König des Spielfeldes war. Das Glück stand nicht auf der Seite des Königs. Der Ball prallte am Pfosten ab. „Das hast du dir wohl so gedacht, König", meinte der Gammler trocknen. „Scheiße!", fluchte Shohei lautstark. So hatte er sich das ganz und gar nicht vorgestellt! Verdammter Ball! Das hätte doch sein Comeback werden sollen! So ermöglichte er ihren Gegner leider auch, an den Ball zu gelangen. Der Muskelprotz und der verwöhnte Schnösel liefen gleich auf ihn zu, wobei der Muskelprotz ihn annahm. Aber der Gammler machte sich endlich nützlich und stellte sich ihm in den Weg. „Versuch es doch nur." „Kunigami! Nach links! Wir müssen aus unserem Torraum raus!", rief der Schnösel ihm zu. Der Muskelprotz passte, aber da kam der Stümper, als hätte er diesen Pass vorausgeahnt. Shohei verstand nicht, wie er dies hatte sehen können. Der Schnösel wollte ihm den Ball natürlich nicht überlassen und schoss ihn dem Stümper vor den Beinen weg. Der Ball landete wie eine Einladung vor Shohei. Er glaubte nicht ans Schicksal, aber dieser Moment erschien ihm fast so, als wäre es ein Wink dessen. Er würde doch dieses Tor machen. Dies war seine Chance, um sich zu beweisen. „Zu langsam, König, ich bin längst hinter dir." Wie aus dem Nichts tauchte die rothaarige Prinzessin hinter ihm. Verdammt! Der Kerl war doch viel zu schnell! Shohei konnte nicht anders, als innerlich zu fluchen. Er war endlich in seiner Zone angelangt und nur ein Schritt fehlte ihm, um endlich das erlösende Tor zu schießen. Was sollte er jetzt nur tun!? Da erschien in seinem Blickfeld auf einmal der Stümper. Sein Blick war eindeutig. Pass zu mir. Das sagte er ihm. Shohei schluckte und tat es. Und es fühlte sich an, als schoss er das letzte Stück seiner Würde von sich. Er konnte nicht kontrollieren, was er dort tat. Shohei landete unsanft auf dem Boden und als er aufsah, erblickte er den Stümper, wie dieser das Tor schoss, welches eigentlich seins hätte werden sollen. So bitter es auch schmeckte, er musste die Hauptrolle auf diesem Spielfeld Isagi zusprechen. „Das war ein ganz guter Pass, Stümper. Kümmere dich auch weiterhin darum, dass ich solche Tore schießen kann." Wie Isagi von oben herab zu ihm sprach, fühlte sich für Shohei wie seine persönliche Niederlage an. Und diese schmeckte so verdammt bitter. --------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 531 (One Shot) Kapitel 53: Alles oder nichts - I --------------------------------- Alles oder nichts - I „Das nächste Tor wird alles entscheiden", sprach Kunigami aus, was ihnen so gerade vor Augen geführt worden war. Reo musste zugeben, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass dieses Spiel so eine knappe Kiste werden würde. Immerhin hatten sie am Anfang so großartig ihren Vorsprung ausbauen können. Aber dann hatte dieser verdammte Isagi das Ruder an sich gerissen und alles niedergemacht, was Reo aufgebaut hatte. Genauso wie er ihm Nagi gestohlen hatte. „Isagi ist gerade wirklich gefährlich. Wir dürfen ihn nicht an den Ball kommen lassen." Chigiri nahm einen weiteren großen Schluck aus seiner Wasserflasche. Er war schon so viel gelaufen, dass er natürlich entsprechend aus der Puste war. Aber noch musste er durchhalten, wenn sie dieses Spiel gewinnen wollten. Und das würden sie. Ganz sicher. „Wir nutzen, dass wir gleich im Ballbesitz sind. Wir kämpfen und durch, werden das Tor schießen und dieses Spiel gewinnen." Mit eindringlichen Blick sah Reo seine Teamkameraden an. Auch wenn die Blicke der beiden schon Antwort genug waren, nickten sie dennoch. Sie brannten auf diesen Sieg. Kaum war Reo nach dem Wiederanstoß in den Ballbesitz gelangt, entging ihm nicht, dass Isagi ihm bewusst die Passwege zu Chigiri zustellte. Verdammt, dabei hatte er dessen Tempo zu gerne genutzt, um diesem Spiel ein schnelles Ende zu bereiten. Hieß also, dass er sich erst einmal freispielen musste. „Kunigami!", rief er ihm zu, als er ihm dem Ball zupasste. Hoffentlich gelang es ihnen auch, sich nach vorne zu spielen. Leider hatte Kunigami den entthronten König im Nacken sitzen und dieser machte auch keine Anstalten, ihn irgendwie freizulassen. Was sollten sie jetzt tun? „Reo, wir müssen neu aufbauen!", rief Kunigami und passte ihm den Ball zurück. Reo überlegte fieberhaft, was er tun sollte, um sich freizuspielen. Kunigami und er würde sich am Ende auch nur zupassen und damit auch nicht viel an Land gewinnen. Nein! So durfte er nicht denken. Er wollte in diesem Spiel Isagi schlagen. Er würde sich also im Eins-zu-Eins freispielen und so dem Ball Chigiri zuspielen. Isagi war aber wirklich hartnäckig, dass muss er ihm lassen. Aber schließlich fand er die Lücke, nahm Blickkontakt und passte ihm den Ball zu. „Lauf!" Als würde Chigiri etwas anderes tun, aber Reo musste es einfach sagen, um die Wichtigkeit dieses Passes noch einmal zu unterstreichen. Da passierte etwas, womit Reo niemals im Leben gerechnet hätte. Nagi, der sich eigentlich Chigiri in den Weg gestellt hatte, lief auf seinen Pass zu. Nagi, sein Nagi, lief zu seinem Pass. Und er nahm ihn an. Es war knapp, aber er nahm ihn an. Was hatte das bloß nur zu bedeuten?! „Schöner Pass, Reo. Darauf haben wir die ganze Zeit gewartet", sagte Isagi da trocken neben ihm. Fassungslos starrte Reo ihn an. Isagi hatte ihm wirklich so eine Falle gestellt? Das war doch unglaublich! Und noch unfassbarer war es für Reo, dass er darauf hereingefallen war. Isagi hatte es ausgenutzt, dass er Nagi irgendwo immer noch vertraute und sich auch irgendwie darüber gefreut hatte, dass er seinen Pass angenommen hatte. Gleichzeitig konnte dies aber auch ihren Untergang bedeuten. -------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 506 (One Shot) Kapitel 54: Alles oder nichts - II ---------------------------------- Alles oder nichts - II Wie auf einem Silbertablett präsentiert, landete der Ball vor Shohei. Als wolle er ihn einladen, dieses Tor zu machen. Aber war er dafür überhaupt in der Lage? „Los geht es, Stümper", sagte Isagi und sah ihm mit einem eindringlichen Blick an. Shohei schluckte. Da rannten auch schon alle auf dem Spielfeld los. Es ging hier um alles oder nichts. Das nächste Tor würde entscheiden, wer dieses Spiel gewann. Shohei überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Sollte er gleich zu Isagi passen? „Ich bin auch noch da!", rief ihm da der Gammler zu. Gleichzeitig rannte der Muskelprotz auf Shohei zu, um ihm den Ball abzunehmen. „Nicht so schnell! Dich lasse ich nicht in Ruhe, Genie!" Die rothaarige Prinzessin lief auf einer Höhe mit dem Gammler. Shohei sah sowohl bei Isagi wie beim Gammler, ihre Weg zum Tor. Er wusste, dass es am besten war, wenn er einen von ihnen den Ball anvertraute. Dann würde sie dieses Spiel ganz sicher gewinnen. Aber bevor sein Körper überhaupt eine Reaktion ausführen konnte, schoss ihm ein Bild durch den Kopf. Er, der vollkommen am Boden war, und Isagi, der ein glänzender Fußballstar war. Dies würde sicher passieren, wenn er Isagi dem Ball überließ. Nein, diese Zukunft durfte nicht wahr werden! Dieses Bild in seinem Kopf ließ Shoheis Ego vom Neuem erwachen und er rannte los. Der Schnösel und die Prinzessin versuchten noch, ihn irgendwie aufzuhalten, aber es war zwecklos. Mit einem Zickzack-Dribbling spielte sich Shohei nach vorne. Er hatte nur ein Ziel vor den Augen: das Tor, welches er schießen würde. Endlich kam er in seine Zone und Shohei tat das, was er am besten konnte: er schoss aufs Tor. Er traf. Der Sieg gehörte damit ihnen. So perfekt ihre Gegner auch miteinander harmoniert hatten, hatte es ihnen am Ende rein gar nichts genützt. Der König war wiederauferstanden. --------------------------------------------------------------- Wörter: 303 (One Shot) Kapitel 55: Am Boden -------------------- Am Boden Reo war am Boden zerstört. Er konnte es nicht fassen, dass sie dieses Spiel verloren hatte. Und dann auch noch so knapp! Sie waren nur wenige Schritte vom Sieg entfernt gewesen. Aber er war auf Isagis Falle hereingefallen und hatte es damit unmöglich für sie gemacht, dieses Spiel zu gewinnen. Noch bitterer war für ihn, dass er so die einzige Chance verspielt hatte, Nagi zu sich zurückzuholen. Jetzt würde Nagi schon wieder ohne ihn vorausgehen und damit noch unerreichbarer für ihn werden. Gleichzeitig bohrte sich wie ein Stachel in sein Fleisch die Tatsache, dass er schon wieder gegen diesen verdammten Isagi verloren hatte. Was hatte dieser Kerl bloß, was ihm fehlt!? Er schätzte sie vom Level ungefähr gleich ein, dennoch hatte Isagi ihm schon zweimal gezeigt, dass er ihm überlegen war. Aber irgendwann würde er ihn schlagen! Ganz sicher! Reos Blick wanderte zu Nagi, der sich mit Isagi und Barou über ihren Sieg freute. Hatte er vielleicht doch noch eine Chance, dass er sich für ihn entschied? Dass sie gemeinsam nach vorne gingen? So wie sie es früher getan hatten? Reo wollte bei ihm bleiben. Er wollte wieder mit Nagi gemeinsam auf dem Spielfeld stehen und gemeinsam Tore erzielen. War dieser Traum denn so verwerflich? Es gab diesen kleinen Funken Hoffnung in Reo, dass sich Nagi für ihn entschied. Tat er es? ------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 222 (Drabble) Kapitel 56: Der vierte Mann --------------------------- Der vierte Mann Hyoma musste zugeben, dass Isagi sie mit seiner letzten Aktion sehr ausgetrickst hatte. Er hatte auch nicht damit gerechnet, dass er ausgerechnet Barou das Tor schießen lassen würde. Mit dieser Wende hatte wahrscheinlich keiner von ihnen gerechnet. Hyoma war sich auch sicher, dass es für Reo von ihnen allen am schlimmsten war. Immerhin war dieses Tor nur entstanden, da Nagi seinen Pass angenommen hatte. Gut, das konnte sie jetzt auch nicht mehr ändern. Vielmehr ging es jetzt darum, wer am Ende von ihnen gewählt wurde. Hyoma wusste an dieser Stelle nicht, wen er genommen hätte. Sie befanden sicher alle auf einem ähnlichen Niveau, da könnte die Wahl auf jeden von ihnen fallen. „Ich will den Muskelprotz. Mit seiner Statur ist könnte er zu unserer Anspielstation werden und wir können unsere vordere Linie weiter ausbauen. Und dadurch kann ich noch mehr Tore erzielen", machte Barou sehr klar, dass er Kunigami in ihrem Team haben wollte. Hyoma hörte aufmerksam hin, was ihre Gegner miteinander zu besprechen hatten. Es betraf sie alle. „Da würde Reo aber mehr Sinn machen. Ihr habt immerhin gesehen, wie gut er mit Chigiri und Kunigami zusammengespielt hat", warf Nagi da ein, „Er wäre die beste Wahl, um Balance in unser Team zu bekommen." Hyoma sah kurz Reo, von dem aber keine Regung kam. Er schien noch zu sehr darin gefangen zu sein, dass sie gerade das Spiel verloren hatten. „Damit könnte ich auch leben", meinte Barou und verschränkte die Arme vor der Brust. War die Wahl damit getroffen? Hyoma wusste es nicht, weshalb er weiter bangte. „Das ist wahr. Reo würde unser Team sicher ausgleichen. Aber das ist nicht unsere Art. Es wäre wie Selbstmord für unser Team", mischte sich jetzt Isagi ein. „Was?" „Häh?" Barou und Nagi sahen ihren Spielmacher skeptisch an. Auch Hyoma war kurz verwirrt. Worauf wollte Isagi mit seiner Aussage hinaus? Es war doch gut, wenn das Team ausgeglichen war und gut miteinander harmonierte. „Denkt an die chemische Reaktion. Sie ist der Schlüssel, um die zweite Auswahl zu überleben. Wir haben sie hinbekommen, da ich Barou verschlucken habe und er mich. Darum haben wir das Spiel gewonnen, auch wenn ich uns solche Aktionen niemals vorstellen konnte", führte Isagi weiter aus, „Darum will ich jemanden in unserem Team, der uns verschlingt." Hyoma schluckte. Nein, das konnte einfach nicht sein. Er ahnte, was jetzt kommen würde. Aber erst wenn er es gehört hatte, würde er es auch glauben. „Auch wenn dieser Gedanke einfach nur waghalsig ist, muss ich zugeben, dass du gute Argumente hast. Dann kann es also nur einen geben, der zu uns passt", gab Barou Isagi recht. „Ja, es gab nur einen, der sich im Spiel in uns verbissen hat. Wir nehmen ihn, richtig?" Nagi sah Isagi fragend an. Hyoma schluckte. „Genau. Er ist derjenige, der sich in unsere Chemie einfügen kann, ohne dabei zu verschwinden. Also, Chigiri, kommst du mit uns? Wir brauchen dein Tempo, um weiter zu gewinnen." Isagi sah ihn nun an und streckte seine Hand nach ihm aus. Hyoma schluckte erneut. Er hatte gewusst, dass Isagi ihn wählen würde. Seine Worte hatten es verraten. Natürlich, er freute sich darüber, dass er eine Stufe aufsteigen konnte und das gemeinsam mit Isagi, den er doch sehr vermisst hatte. Gleichzeitig fühlte er sich aber schuldig gegenüber Kunigami und Reo, dass er sie zurücklassen musste. Hyoma ging den ersten Schritt auf Isagi, Nagi und Barou zu, wodurch er seinen jetzt ehemaligen Teamkameraden den Rücken zudrehte. „Kunigami", richtete Hyoma sein Wort an ihn, da er inzwischen als seinen besten Freund ansah, „Denk daran, dass wir noch nicht gegen Isagi gewonnen haben. Also klammere dich an diese Frustration, die du gerade fühlst. Ich werde auf dich warten, Held." Hyoma blickte sich nicht um. Er wusste, dass Kunigami ihn verstanden hatte. Sie würden sich wiedersehen. Ganz sicher. ------------------------------------------------------------- Wörter: 630 (One Shot) Kapitel 57: Endgültiger Bruch? [ReoNagi] ---------------------------------------- Endgültiger Bruch? Reo war nicht gewählt worden. Nagis Team hatte sich für Chigiri entschied. Nagi ließ ihn zurück. „Reo", sprach Nagi ihn da an. Reo saß immer noch auf dem Boden, sodass er nach oben blicken musste, um ihn anzusehen. „Nur dank dir haben wir diesen letzten Spielzug machen können. Weil ich an deine herausragenden Fähigkeiten geglaubt habe, habe ich den Ball annehmen können. Du bist halt klasse. Auch wenn ich jetzt vorangehe, werden wir uns irgendwann-" „Dann wähl mich." Reo musste Nagi unterbrechen. Er wollte sich nicht anhören, dass es ihm irgendwie leidtat, dass er nicht mit ihm kommen konnte. Er wollte auch nicht hören, dass sie sich bald wiedersehen würden. Wenn Nagi ihn wirklich wollte, sollte er ihn jetzt mit sich nehmen. „Ich brauch deinen Trost nicht. Du kannst mir ruhig sagen, dass ich dir inzwischen egal bin. Du hast dich verändert und unser Versprechen vergessen. Wenn du mich schon sitzen lässt, dann mach es verdammt nochmal richtig!" Reo wusste, dass da rein die Frustration aus ihm sprach, aber das war ihm egal. Er musste sie herauslassen, ansonsten hatte er das Gefühl, dass er platzen würde. Dabei wollte er doch gar nicht, dass Nagi ihn verließ. „Du willst also, dass ich dich wähle? Aus reiner Sentimentalität? Willst du etwa so oberflächlich die Nummer eins werden? Da fehlt mir einfach das Knistern. Du bist derjenige, der unser Versprechen vergessen hat, Reo." So ruhig Nagi auch mit ihm sprach, so wusste Reo doch, dass er in diesem Augenblick unglaublich wütend auf ihn war. Er musste schlucken. Wollte er sich mit Nagi streiten? Nein, ganz sicher nicht. Er wollte einfach, dass er ihn verstand. „Mir reicht es. Das ist mir zu lästig. Du bist mir inzwischen egal, Reo." Diese Worte trafen Reo wie ein Pfeilhagel, während Nagi ihm den Rücken zudrehte und ihn auf dem Boden zurückließ. Nein! Er wollte Nagi nicht egal sein! Er wollte nur von ihm verstanden werden! Reo sah auf den Boden. Er wollte nicht sehen, wie Nagi ihn von Neuem verließ. „Nicht den Blick senken. Schau genau hin", sagte Kunigami zu ihm und packte ihn am Kragen, um ihn hochzuziehen, „Wenn du jetzt nicht hinsiehst, wird das unser Ende sein." Reo hob seinen Kopf. Er verstand, was Kunigami ihm eigentlich sagen wollte. Sie mussten sich einfach ansehen, was sie gerade verloren hatten. Reo spürte, wie es ihn nur antrieb, zu sehen, dass Nagi voranging. Das Verlangen, wieder mit ihm spielen zu können, loderte in Reo auf. Für dieses Verlangen würde er weiterkämpfen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Wörter: 414 (Drabble) Kapitel 58: Neue Dynamik ------------------------ Neue Dynamik Yoichi war überglücklich, dass sie das Spiel gewonnen hatten und Chigiri nun Teil ihres Teams war. Er war endlich in der vierten Stufe angekommen und bekam die Chance, Rin erneut herauszufordern. Dieses Mal würde er ganz sicher gewinnen. „Ihr habt doch kein Problem damit, wenn wir als Nächstes Rin und sein Team herausfordern, oder?", fragte Yoichi in die Runde, aber die Reaktionen blieben aus. Barou war damit beschäftigt, sein Bett zu machen, Nagi spielte mit seinem Handy und Chigiri föhnte sich die Haare. Yoichi seufzte. „Leute, ich rede mich euch! Es ist wichtig!", versuchte er es jetzt etwas lauter und wenigstens dieses Mal kam ein „Hm" von Chigiri wie ein „Was" von Nagi. Irgendwie überkam Yoichi das Gefühl, dass das Zusammenleben jetzt noch schwieriger geworden war. Nagi und Barou waren ja schon eigenwillig und mit Chigiri hatte sie jemanden in ihrem Team, der eine richtige Prinzessin sein konnte. „Hey! Wer hat hier sein nasses Handtuch und seine Socken liegen gelassen?", fragte Barou genervt in die Runde und machte damit Isagis weiteren Versuch zunichte, die anderen zu ihrem nächsten Gegner zu befragen. Sein Ordnungssinn zeigte sich wieder. „Die Socken sind meine. Lass sie einfach liegen. Ich räume sie weg, sobald ich mit dem Föhnen fertig bin", meinte Chigiri bloß und föhnte vollkommen ungestört seine Haare weiter. „Das Handtuch ist meins. Schmeiß es einfach in die Waschmaschine." Auch Nagi war total unbeeindruckt davon, was Barou ihnen zu sagen hatte. Mit ihren Antworten schürten sie nur noch mehr seinen Zorn. „Räumt gefälligst gleich auf! Und du, trockne dir gefälligst deine Haare richtig!", fauchte Barou zunächst Nagi an, ehe er sich Chgiri zuwandte, „Und wie lange willst du dir eigentlich noch die Haare trocknen, Prinzessin!?" „In dem Ton mache ich das ganz sicher nicht", gab die angesprochene Prinzessin kühl von sich. „So lästig", kam es nur von Nagi. Yoichi atmete tief durch. Er ahnte, dass er hier eingreifen musste, wenn er nicht wollte, dass diese Situation eskalierte. „Lasst uns doch nicht streiten, okay? Wir sollten lieber etwas essen gehen." Er setzte ein Lächeln auf und sah seine Teamkameraden fragend an. „Nein, danke. Ich muss noch mein Bein pflegen", bekam er von Chigiri die erste Abfuhr. „Und ich schaue Videos", folgte die zweite von Nagi prompt, der sich auf den Bauch gedreht hatte. Yoichi musste zugeben, dass es ihm nicht gefiel, dass die beiden sich dermaßen gut verstanden. „Ich komme mit", sagte da Barou, was ihn doch sehr erstaunte. Auch bei ihm hatte er damit gerechnet, dass er ablehnen würde. Aber es freute ihn, dass sie in Ruhe zu zweit miteinander sprechen konnten. „Und ihr beiden habt aufgeräumt, wenn wir zurückkommen!" Mit eindringlichen Blick sah Barou Chigiri und Nagi an. Das „Jawohl" und „Okay", welche folgten, wirkten dabei nicht besonders glaubwürdig. Etwas später saß Yoichi gemeinsam mit Barou in der Cafeteria und aßen ihr Abendessen. Dafür, dass er mitkommen wollte, fand Yoichi, dass Barou sich ziemlich ruhig verhielt. Automatisch fragte er sich, ob Barou eventuell wütend auf ihn war, da er im Spiel doch schon ziemlich weit damit gegangen war, indem er ihn als Stümper bezeichnet hatte. Aber er war so im Spiel drin gewesen, dass er nicht darüber nachgedacht hatte, was er eigentlich sagte. „Hey Isagi, ich will dich etwas fragen. Was genau siehst du auf dem Spielfeld? Was für einen Fußball willst du spielen?", fragte Barou ihn vollkommen unvermittelt. „Was?" Verwirrt sah Yoichi ihn an. Mit so einer Frage hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Na ja, meine Waffen sind meine räumliche Wahrnehmung und meine Volleyschüsse. Damit positioniere ich mich so, dass ich gut an den Ball gelange und entweder selbst das Tor schießen kann oder meinen Teammitgliedern es ermöglichen kann", antwortete er dann, als Barou ihm mit einem Blick deutlich gemacht hatte, dass er gefälligst eine Antwort haben wollte. „Du kontrollierst also das Spielfeld? Sag das doch gleich." Kaum hatte Barou diese Worte ausgesprochen, schoss Yoichi durch den Kopf, dass er dies erst letztens zu ihm gesagt hatte, er aber nicht auf ihn hören wollte. „Na ja, irgendwie schon. Aber auch wenn es unserem Sieg diente, war ich echt grob zu dir und habe dich einen Stümper genannt. Tut mir echt leid." Es fühlte sich richtig an, dass er sich bei ihm entschuldigte. „Hm? Ich habe doch inzwischen dafür gesorgt, dass du es zurücknimmst. Außerdem hattest du auch irgendwo recht. Ich war unreif. Aber ich bin auch nicht so feige, dass ich mich nicht ändern würde. Ich bin wiederauferstanden und jetzt stärker." Barou sprach diese Worte mit so viel selbstbewusst sein aus, das Yoichi ihn für einen Augenblick bewunderte. Vielleicht war Barou doch netter, als er gedacht hatte. „Und ich werde euch alle verschlingen. Dich, den Stümper und die Prinzessin und dann werde ich die Nummer eins." Yoichi musste lachen. „Das werden wir ja sehen!" Als sie später zurück in ihr Zimmer kamen, hatten es Chigiri und Nagi geschafft, noch mehr Chaos anzurichten. Dies brachte Barou natürlich sofort auf die Palme. Auch Yoichi war nicht begeistert davon, aber als er sah, dass Chigiri und Nagi eindeutig Spaß miteinander hatten, war ihm klar, dass die eine gute Grundlage für ihr nächstes Spiel hatten. --------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 850 (One Shot) Kapitel 59: Wieder vereint [IsaGiri] ------------------------------------ Wieder vereint Hyoma konnte in dieser Nacht nicht so recht einschlafen. Es war an diesem Tag doch einiges passiert, welches ihm jetzt, wo alles ruhig geworden war, durch den Kopf ging. Neben sich hörte er, wie Nagi ruhig atmete. Er war als Erstes eingeschlafen. Hyoma konnte noch nicht ganz glauben, dass sie das Spiel verloren hatten. Sie hatten gute Spielzüge gehabt, aber am Ende hatte es ihnen leider nichts genützt. Er hätte gerne noch weiter mit Kunigami und Reo Fußball gespielt. Gleichzeitig war er aber auch glücklich, dass er nun wieder an Isagis Seite war. Sie hatten immerhin noch nicht die Zeit gehabt, die Gefühle, die sie füreinander hegten, genauer zu erforschen. Jetzt war wahrscheinlich der Augenblick dafür gekommen. „Chigiri?", hörte er Isagi da leise fragen. Er war also auch noch wach. Hyoma musste lächeln. Vorsichtig schlug er die Decke beiseite, um Nagi und Barou nicht zu wecken, und schlich sich aus dem Bett, um zu Isagi zu gehen. Dieser sah ihn für einen Moment verwundert an, aber schlug dann seine Bettdecke auf, sodass Hyoma zu ihm ins Bett kommen konnte. Die Betten waren nun nicht groß, weshalb Isagi sofort einen Arm um ihn legte. Es fühlte sich gut an, dass er ihm so nah sein konnte. „Ich bin froh, dass ich hier bin", gestand Hyoma Isagi im Flüsterton. Er hatte auch einen Arm um Isagi gelegt. Wie von allein verknoteten sich ihre Beine miteinander. Alles fühlte sich richtig an. „Ich bin auch glücklich darüber, dass du wieder an meiner Seite bist. Du hast mir sehr gefehlt", war die Antwort ebenso flüsternd. Hyoma lächelte ihn an. Natürlich hätte er ihm vorwerfen können, dass er ja auf ihn hätte warten sollen, aber das war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass er bei Isagi war. „Ich hoffe sehr, dass wir jetzt noch eine Weile zusammen sein können. Wir schaffen diese Stufe, ja?" Hyoma sah Isagi fest in die Augen. Dieser nickte sofort. „Daswerden wir. So schnell lasse ich dich nicht mehr gehen", versprach Isagi undküsste ihn. Hyoma erwiderte den Kuss sofort. Alles in diesem Moment warperfekt. ------------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 345 (Drabble) Kapitel 60: Erinnerungen an dich [KuniBachi] -------------------------------------------- Erinnerungen an dich Meguru hatte sehr viel Spaß bei seinem täglichen Training mit Rin. Dieser war eine wirkliche Herausforderung, da er noch nie einen Fußballer wie ihn getroffen war. Rin war so verbissen in seinem Tun und Meguru hatte ihn noch kein einiges Lächeln entlocken können. Aber irgendwann würde er das schon schaffen. Ganz sicher! Dieses Training verlangte aber einiges von Meguru ab. Rin trieb ihn immer wieder an die Grenzen und er spürte, dass er selbst daran wuchs. Er konnte von diesem Training sehr vieles mitnehmen, welches ihn im nächsten Spiel sicher weiterbringen würde. Ihr nächstes Spiel stand immer noch nicht fest. Meguru war es nach wie vor recht: er wartete immer noch auf Isagi und dessen Team. Wo Meguru an dieses bevorstehende Spiel dachte, musste er auch daran denken, wie er zu Blue Lock gekommen war. Seine Mutter war überglücklich für ihn gewesen, als er die Einladung erhalten hatte. Endlich hatte er die Möglichkeit, einen Platz zu finden, wo er seinen Fußball ausleben konnte. Meguru war so glücklich, dass er hier sein konnte. Seine Gedanken wanderten weiter und er musste sofort an Kunigami denken. Er war der erste Spieler, der Meguru bei Blue Lock ins Auge gefallen war. Da Meguru in der Nacht nicht gut geschlafen hatte, hatte er sich nach seiner Ankunft noch einmal hingelegt. Als er aufgewacht war, war das erste Spiel schon in vollem Gange gewesen. Ohne groß darüber nachzudenken, war er ihm auf dem Rücken gesprungen und hatte ihn als Ziel benutzen wollen. Es war der Beginn ihrer Beziehung zueinander gewesen. Zwar nicht mit dem besten Start, aber es hatte sich so wunderbar entwickelt. Zunächst war es eine Freundschaft gewesen, aus der nach und nach mehr gewesen war. Und da war ihr Kuss vor dem Spiel gegen Team V gewesen. Meguru hätte sich gewünscht, dass sie mehr Zeit miteinander gehabt hätten. Aber er glaubte nach wie vor daran, dass er Kunigami bald wiedersah. Vielleicht brachte Isagi ihn sogar in seinem Team mit. Meguru würde sich sehr darüber freuen. So lange träumte er von ihrem Wiedersehen. „Hey Rin. Hast du eigentlich auch ein Monster in dir?", fragte Meguru, als sie mit ihrem Training für heute fertig waren. „Häh? Was für einen Mist redest du da schon wieder?" Unverständlich sah Rin ihn an und zog die Stirn kraus. Es war eindeutig, dass ihm diese Frage nicht passte. „Na ja, es ist nicht so, als würde dieses Monster wirklich existieren. Es ist eher der Gedanke, wie man Fußball spielen will. Ich bin der Meinung, dass jeder großer Spieler ein Monster in sich trägt", erklärte Meguru seinen Gedanken von dem Monster. Er war sehr gespannt, was für eine Antwort er bekommen würde. „Das ist doch lächerlich. Du spielst sicherlich so schlecht, weil du an diesem kindischen Quatsch glaubst", antwortete Rin, was für Meguru nicht niederschlagender sein könnte, „Glaub aber weiter daran und spiel mit deinem Monster. Ich werde solange die Nummer eins." Rin ließ ihn stehen und ging aus dem Raum. Meguru schluckte, aber ihm kam der Gedanke, dass Rin ein Monster besaß, welches er noch nicht verstand. Hoffentlich würde er das eines Tages tun. Er bemühte sich, zu Rin aufzuholen. Vor dem Trainingsraum wartete eine Überraschung auf sie. „Hey, Rin, Bachira. Spielen wir gegeneinander", begrüßte Isagi sie. Für einen Augenblick weiteten sich Megurus Augen, bevor sein erstaunter Blick einem Grinsen wich. Isagi war hier und sie würden endlich gegeneinander spielen. Das Spiel stand fest. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Wörter: 564 (One Shot) Kapitel 61: Chemische Reaktionen - I ------------------------------------ Chemische Reaktionen - I Freudige Erregung breitete sich in Meguru aus, als er gemeinsam mit Rin, Aryuu und Tokimitsu auf das Spielfeld trat. Endlich konnte er wieder Fußball spielen und das sogar gegen Isagi und dessen Team. Darauf hatte er so lange gewartet! Er war so gespannt, wie sich seine alten Teamkameraden und auch Gegner weiterentwickelt hatten. Hinzukam, dass er wusste, dass er gleich mit zwei Monstern auf dem Spielfeld stehen würde; einmal ein Monster als Verbündeten in Form von Rin und einmal ein Monster als Gegner in Form von Isagi. Das Spiel konnte nur spannend werden. Dabei wusste er noch nicht einmal, ob er gewinnen wollte oder nicht. Für ihn zählte nur, dass er spielen konnte. Als sie aus der Kabine kamen, wurden sie schon von Isagi und seinem Team erwartet, was Megurus Vorfreude nur noch anwachsen ließ. Eigentlich wollte Meguru noch etwas zu Isagi sagen, aber Aryuu kam ihm zuvor. Der hochgewachsene Spieler ging mit zielstrebigen Schritten auf ihre Gegner zu und blieb vor Chigiri stehen. „Du, Rotschopf, was für eine Haarpflege benutzt du?", fragte er ihn vollkommen unverblümt und wickelte sich eine von Chigiris Haar um den Fingern. Der Angesprochene verzog das Gesicht. „Die aus dem Badehaus, die jeder hier benutzt", war seine schlichte Antwort und für einen Moment sah Meguru Aryuus Gesichtszüge entgleiten, aber er fing sich schnell wieder. „Also hast du eine angeborene Eleganz. Wie stylisch." Die Faszination ins seiner Stimme war sehr deutlich herauszuhören. Chigiri wirkte alles andere als begeistert. „Lass meine Haare los", wie er Aryuu in seine Schranken und stieß seine Hand weg. Aryuu blinzelte kurz. „Tut mir leid. Ich habe nur eine Schwäche für Style und dies trifft auf deine Haare zu. Es ist mir eine Ehre gegen jemanden wie dich zu spielen, Chigiri Hyoma." Aryuu hielt Chigiri die Hand hin. Damit hatte sich wohl die erste Spielpaarung gefunden. „Aufgrund deines Styles bin ich überrascht, was für einen altmodischen Namen du hast. Auf ein gutes Spiel, Aryuu Jyubei", ging Chigiri darauf ein, konnte aber nicht ahnen, dass er damit einen Nerv bei seinem Gegner getroffen hatte. „Nenn mich nicht bei diesem Namen! Er ist meine einzige Schwäche! Er klingt wie der Name eines Feldherren aus der Sengoku-Zeit!" Aryuu bekam einen Anfall, der dazu führte, dass Chigiri Schutz hinter Isagi suchte, da ihm das Ganze überhaupt nicht geheuer war. Meguru musste lachen. So war Aryuu nun einmal. Er hasste seinen Vornamen wie die Pest. „Aryuu, beruhig dich! Du darfst deine Kraft nicht vor dem Spiel verbrauchen!", versuchte Tokimitsu sein Bestes, um ihn zu beruhigen, was aber nur so semi-gut funktionierte. Aber wenigstens hatte Tokimitsu Aryuu im Griff. „Jetzt haltet alle die Klappe, damit wir uns endlich aufstellen können!", machte sich jetzt Barou lautstark bemerkt. Natürlich ging es ihm gegen den Strich, dass sie noch nicht loslegen. Ein wenig ging es Meguru auch so, aber er beobachtete gerade auch gerne die Gespräche, zumal sich Tokimitsu vor Barou gekniet hatte, da er gemeinsam mit Aryuu auf den Boden gegangen war. „Können wir das Spiel vielleicht verschieben? Du siehst ja, wie Aryuu gerade drauf ist und es wäre doch nur das Beste, wenn wir uns alle in Topform gegenüberstehen", bat er Barou tatsächlich und Meguru konnte sich die Antwort schon ausmalen. „Vergiss es. Aufstellen, damit ich euch fertigmachen kann", war die niederschmetternde Antwort, die er erhielt. Daraufhin versank Tokimitsu wieder einmal in seinen Selbstverzweifeln und Meguru überlegte kurz, ob er eingreifen sollte, aber da packte Barou Tokimitsu schon am Kragen. „Isagi, wir ändern die Formation. Ich werde diesen negativen Idioten plattmachen!", verkündete der König und sah Isagi mit einem Blick an, der keine Widerworte zuließ. Unschlüssig sah Isagi daraufhin zu Nagi. „Ist es für dich in Ordnung, wenn du mit Barou tauscht, Nagi?", fragte er ihn. Nagi schien einen Augenblick zu überlegen. Meguru beobachtete sie interessiert. „Isagi, darf ich auch eigensinnig sein? Wenn ich nicht den stärksten Gegner wähle, war es sinnlos, dass ich mich von Reo getrennt habe. Ich will gegen Rin spielen." In Nagis Blick war ein Funkeln zu sehen. Meguru verstand nicht so ganz, was hinter seinen Worten steckte, aber er hatte das Gefühl, dass er etwas verpasst hatte, als er mit Rin und den anderen mitgegangen war; etwas Wichtiges. „Einverstanden. Aber wenn er dich zerquetscht, werde ich ihn an deiner Stelle fertigmachen", stimmte Isagi schließlich zu und fixierte nun Meguru mit seinem Blick, „Dann werden wir beide gegeneinander spielen." Überraschung machte sich in ihm breit, aber die Vorfreude war nach wie vor größer. Da kam der Anpfiff gerade recht. Rin machte den Anstoß und passte den Ball zu Meguru, der dies nur zu gerne annahm. So konnte er Isagi und den anderen gleich zeigen, wie er sich weiterentwickelt hatte. Er zog das Tempo gleich zu Beginn stark an und wollte sehen, wie gut die anderen mit ihm mithalten konnten. Isagi stellte sich ihm natürlich sofort in den Weg und so lockte Meguru ihn an, nur um ihn mit einer scharfen Wende auszuspielen. Er war sehr überrascht, dass Isagi mit ihm mithalten konnte. Aber dies sprach wahrscheinlich für seine Weiterentwicklung. Natürlich entging Meguru auch nicht, dass Isagi sich so positioniert hatte, dass er den Ball jederzeit zu Nagi spielen konnte, wenn es sein musste. Gleichzeitig erschien auch Barou hinter ihm und Meguru war gespannt, was Isagi aus dieser Situation machen würde. Und es passiert etwas, womit Meguru nicht gerechnet hatte: Isagi nutzte Barou als Lockvogel, um ihm den Ball abzunehmen. Mit diesem Spielzug überraschte Isagi Meguru sehr und er war gespannt, was für Trümpfe sein ehemaliger Partner noch auspacken würde. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 914 (One Shot) Kapitel 62: Chemische Reaktionen - II ------------------------------------- Chemische Reaktionen - II Seishirou gefiel es sehr gut, was für ein schnelles Tempo dieses Spiel von Anfang an besaß. So wurde sehr schnell klar, wer mit diesem Tempo mithalten konnte und wer nicht, wobei Seishirou sich vorerst auf sein Team konzentrierte. „Ein weicher Pass, bitte", wies er Isagi an, auch wenn er wusste, dass er diese Anweisung gar nicht brauchte. Inzwischen verstanden sie sich auf dem Spielfeld auch ohne Worte. „Ich weiß doch", kam die Antwort trotzdem und Isagi passte den Ball dorthin, wo Seishirou ihn haben wollte. So war er perfekt. Jetzt musste er sich nur noch zum Tor durchspielen. Aber dieser Plan wurde von Rin vereitelt, der sich ihm in den Weg stellte. Seishirou entging dabei nicht, dass er sich genauso positioniert, wodurch er dem faulen Genie die Chance nahm, sich an ihm vorbeizuspielen oder anzuhalten. Bei beiden Optionen war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Rin ihm dem Ball abnahm. Sie hatten erst einmal gegeneinander gespielt und schon konnte er ihn so gut lesen. Rin war wirklich ein Genie. „Was soll ich jetzt tun...", sagte Seishirou zu sich selbst, aber er wusste, dass es nur eine Option gab. So passte er den Ball mit der Kante seines Fußes an Rin vorbei. „Du siehst es auch, oder, Panther?", fragte er Chigiri, der auf den Ball zulief. Mit seinem Tempo würden sie das erste Tor in diesem Spiel erzielen. „Aber natürlich. Nur her mit dem Ball!", antwortete er ihm, wurde dabei aber auch schon von Aryuu verfolgt. „Das war ein sehr stilvoller Pass", kommentierte der größte Spieler auf dem Feld Seishirous Pass. Der Ball war immer noch in der Luft und gemeinsam mit Chigiri liefen Rin und Aryuu auf ihn zu. Es stand noch vollkommen offen, wer zuerst an den Ball gelangen würde. Seishirou wusste aber, dass es Chigiri war, da er einen Augenblick schneller war. Er spielte sein Tempo vollkommen aus. Er sprang über Rin und Aryuu hinweg und nahm den Ball in der Luft an. Seishirou beobachtete, wie sich ihre erste chemische Reaktion in diesem Spiel entfaltete. Dadurch, dass Isagi Barou als Lockvogel genutzt hatte, hatte ihr Spielmacher den Ball Bachira abnehmen können und damit zu Seishirou passen. Und er hatte ihn schließlich an Chigiri übergeben, der ihn nun ins Tor schoss. Mit dem Stand 0:1 ins Spiel zu starten, war ein großartiger Auftakt, wie er fand. „Sehr schön, Prinzessin!", klatschte er bei Chigiri ab, der sehr zufrieden wirkte. So konnte es auch für Seishirou weitergehen. Aber als er zu ihren Gegner blickte, sah er, dass sie schon auf das nächste Tor hungerten. ---------------------------------------------------------------- Wörter: 421 (One Shot) Kapitel 63: Chemische Reaktionen - III -------------------------------------- Chemische Reaktionen - III Meguru musste zugeben, dass er davon fasziniert war, wie gut die chemische Reaktion in Isagis Team funktioniert hatte. Sie waren genauso, wie Ego sie beschrieben hatte. Gleichzeitig wusste er, dass sie dieses Tor nicht auf sich sitzen lassen durften. Sie mussten ihre eigenen chemischen Reaktionen erzeugen. „Es wird nicht wie eben laufen, Isagi!", rief er seinem ehemaligen Partner zu, als Rin und er den Wiederanstoß durchführten. Er wusste, dass Rin sich darauf verließ, dass er den Ball nach vorne spielte, auch wenn er es ihm nicht zeigte. So nutzte Meguru sein Dribbling, um sich durchzuspielen. Es entging ihm natürlich nicht, dass Barou hinter ihm blieb, während sich Isagi vor ihn stellte. Sie wollten wohl das Gleiche wie eben probieren, aber das würde Meguru nicht zulassen. Er hatte das Spielfeld im Blick und sah, dass Aryuu über den Flügel kam. Das war gut. Aber dieses Mal würde er sich nicht von Isagi in die Karten blicken lassen, der sich wohl sicher in seiner Position füllte. „Was?! Ein No-Look-Pass?!", entfuhr es Isagi, als Meguru den Ball zu Aryuu passte, ohne ihn anzublicken. „Prinzessin! Halt ihn gefälligst auf!", schrie Barou Chigiri zu, der aber keine Chance hatte, da Aryuu den Ball in der Luft annahm. Es lief so, wie Meguru es sich in seinem Kopf ausgemalt hatte. „Das sollte verboten sein, dass man so hochspringt!", schimpfte Chigiri, aber Aryuu hatte nur einen müden Lacher für ihn übrig. „So nicht stilvoll. Der Luftraum ist mein Raum", antwortete er ihm, „Und bevor du mich erreichst, muss ich ihn nur weiterpassen." Und dies tat Aryuu dann und gab den Ball an Tokimitsu ab. „Das ist meiner!", rief dieser, auch wenn er dabei wie immer unsicher klang. Meguru vertraute trotzdem darauf, dass er die chemische Reaktion zwischen ihm und Aryuu richtig gelesen hatte. Auch glaubte er daran, dass das nächste Tor ihres sein würde. „Vergiss es, Muskelprotz! Der gehört mir!" Barou ging ins Pressing und versuchte Tokimitsu zu stoppen, aber scheiterte an dessen Stärke. Es war gut möglich, dass die beiden in diesem Punkt auf dem gleichen Level spielten. Das konnte Meguru nicht beurteilen, aber das spielte auch keine Rolle. Mit einem One-Touch-Pass schoss Tokimitsu den Ball dorthin, wo er nach Megurus Plan am Ende landen sollte: bei Rin. Sie waren in seine Schussweite eingedrungen und an Isagis Gesicht erkannte Meguru, dass ihm dies gerade klar geworden war. „Keine Sorge. Ich bin schon da", kam es ganz nonchalant von Nagi und er stellte sich Rin in den Weg. Für Meguru war klar, dass die beiden sich miteinander messen konnten. Zwei Genies, die sich auf einem ganz anderen Level bewegten als sie anderen. Meguru beobachtete Rin in diesem Augenblick gerne. Er konnte nicht sagen, was er als Nächstes tun würde und kurz wirkte es für ihn so, als wolle er mit Gewalt schießen. Aber dies war nur eine Falle, um Nagi zu einer Grätsche zu verleiten und ihn auszuspielen. Rin war einfach unglaublich. Isagi sicherte aber schon ab. „Sehr gut, Isagi! Nehmen wir ihn in die Zange!", rief Chigiri ihm zu und war schon bereit. Meguru wusste, dass nun sein Moment gekommen war. Er würde den Lockvogel spielen, da er wusste, dass Rin diesen Ball nicht mehr abgeben würde. Mit einer Finte spielte er sich schließlich von Chigiri frei, sodass ihm nur noch Isagi gegenüberstand. Rins Monster zeigte sich und es hatte alle Fäden auf diesem Spielfeld in der Hand, was wohl auch Isagi einsehen musste. „Du benutzt zwar inzwischen deine Augen richtig auf dem Spiel, aber dein Fußball ist immer noch nachlässig. Das bringt mein Herz nicht zum Tanzen", richtete Rin sein Wort an seinen Gegner, während er das ausgleichende Tor schoss. Meguru grinste. Er hatte auf Rin vertraut und war nicht enttäuscht wurden. Es machte so unglaublich viel Spaß mit diesen Monstern auf dem Spielfeld zu stehen. -------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 631 (One Shot) Kapitel 64: Chemische Reaktionen - IV ------------------------------------- Chemische Reaktionen - IV Rin hatte wieder einmal gezeigt, was für ein herausragender Spieler er war. Das musste Yoichi ihm lassen. Ihm war auch bewusst, dass er ihn so schnell wie möglich verschlingen musste, wenn er dieses Spiel gewinnen wollte. „Unglaublich. Er ist wirklich so gut, wie ihr gesagt habt", meinte Chigiri und strich sich dem Schweiß von der Stirn. „Tut mir leid, ich habe ihn nicht aufhalten können", entschuldigte sich Nagi und atmete tief durch, „Kann es sein, dass er in anderen Dimensionen denkt als wir? Anders kann ich mir diese Aktionen ja nicht erklären." „Nein, so ist das nicht. Es ist ganz einfach eigentlich. Rin hat sich ebenso positioniert, dass er den Ball in seiner Schussweite halten kann. Darum haben wir hinterhergehinkt. Es ist ein wenig so, als würde er in die Zukunft sehen. So kann er sich immer gut positionieren und uns locken. Ich denke, dass ist das Prinzip von Rins Spielweise", erklärte Yoichi seinen Mitspielern. Er hatte schon öfters darüber nachgedacht, wie Rin spielte und jetzt hatte er es aus nächster Nähe sehen können. „Verdammt. Wie kompliziert. Hoffentlich kann mein Gehirn da mithalten." Nagi schüttelte aufgrund dieser Erklärung den Kopf. Chigiri hingegen betrachtete ihn kurz. „Aber, Isagi, wenn du uns das so erklären kannst, dann macht dich das auch zu einem herausragenden Spieler. Das heißt nur, dass du mit deinen Fähigkeiten mit Rin mithalten kannst", sagte er zu Yoichi, dessen Augen sich leicht weiteten. Ja, da hatte Chigiri recht. Er konnte es tatsächlich mit Rin aufnehmen. „Los, jetzt! Wir spielen weiter!", befahl Barou ihnen da und alle waren damit einverstanden. Jetzt würden sie ihren Gegenangriff starten. Nagi und Chigiri übernahmen den Anstoß, wobei Aryuu gleich wieder an den Fersen von Chigiri hing, als dieser den Ball hatte. Yoichi entging auch nicht, dass Rin sich wieder einmal so positioniert hatte, dass er jederzeit den Ball annehmen konnte. Er war einfach unglaublich. Yoichis Gehirn ratterte, während er versuchte, Bachira abzuschütteln, damit er den Ball abnehmen konnte. Aber Rins Position erlaubte auch, dass Nagi freilaufen konnte. Generell zeigte Rin wenig Ambitionen, ihn zu decken, als hätte er es gar nicht nötig. Durchs Nagis Auftauchen änderte sich die Dynamik auf dem Spielfeld. Alle Blicke lagen auf ihm, wodurch Yoichi die Möglichkeit sah, in dessen toten Winkel durchzubrechen. Er suchte Blickkontakt zu Chigiri, damit sie diesen Augenblick nutzen konnten. Er verstand ihn und passte den Ball. Bevor Yoichi an den Ball herankam, sah er einen Schatten vor sich: Rin, der den Ball in der Luft annahm. Das konnte doch nicht sein! Wie hatte er das so gut hervorsehen können?! Es frustrierte Yoichi, dass Rin ein so unglaublicher Spieler war. Er schien auch alles auf dem Spielfeld im Blick zu haben. Yoichi wusste, dass er noch besser werden musste, wenn er ihn schlagen wollte. So viel besser. „Du nimmst dir ganz viel heraus!" „Das lasse ich nicht zu!" Barou und Nagi tauchten beide in Rins Bahn auf und wollte ihn aufhalten. Yoichi erlaubte sich aber nicht durchzuatmen. Rin hatte sicher noch ein Ass im Ärmel und würde sich nicht einfach so auf ein Pressing einlassen. Er passte den Ball zu Bachira. „Rin...", entfuhr es diesem erstaunt, als hätte er damit nicht gerechnet. Es war irgendwie schon frech, dass selbst seine Teammitglieder nicht wussten, was Rin plante. „Bring ihm vors Tor", befahl Rin. Bachira lächelte. „Aye, Sir!" „Sie kontern!", rief Yoichi seinen Mitspielern zu, auch wenn es natürlich jedem von ihnen klar war. Bachira spielte sich mit einem irren Tempo nach vorne und direkt auf Yoichi zu. Bevor Yoichi aber nur den Gedanken hegen konnte, ihm den Ball abzunehmen, schoss Bachira auch schon einen superlangen Pass. Yoichi war klar, dass sie ihnen in die Falle gegangen waren. Dieser Pass ging nicht an Rin, sondern an Aryuu. Für einen Augenblick hegte Yoichi noch die Hoffnung, dass Chigiri, der sich Aryuu an den Fersen hing, ihn gemeinsam mit Nagi aufhalten konnte. Aber dann sah er das, was Bachira Aryuu zeigen wollte: dieser Pass war nicht mit einem festen Punkt verbunden, sondern eine Parabel. Und so sprang Aryuu und macht den Ball mit dem Kopf rein. Bachira hatte ihnen gerade bewiesen, dass er auch chemische Reaktionen herbeiführen konnte und dies machte das Spiel noch einmal unvorhersehbarer. ------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 696 (One Shot) Kapitel 65: Chemische Reaktionen - V ------------------------------------ Chemische Reaktionen - V Seishirou war heiß gelaufen. Dieses ganze Spiel trieb ihn nur noch mehr an, sich selbst zu überflügeln. Es waren gerade einmal drei Tore gefallen, aber es fühlte sich so an, als wären es mehr. Dieses Spiel war unglaublich. Jetzt verstand er endlich richtig, warum Reo ihm immer noch von Fußball vorgeschwärmt hatte. Danke, Reo, dass du mich zum Fußball geführt hast, richtete Seishirou in Gedanken seine Worte an ihn, als er an die Mittellinie trat, um den Anstoß zu machen. Ohne Reo wäre er niemals hier gelandet. Er musste ihm zusprechen, dass er recht damit hatte, dass er sich verändert hatte. Blue Lock hatte ihn verändert und er hatte sich weiterentwickelt. Aber er hatte sich weiterentwickeln wollen. Es müssen. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, Reo, dass ich nicht bei dir bin, entschuldigte er sich bei Reo, bevor er den Anstoß machte. Der Ball ging wieder zu Chigiri, der sogleich Aryuu an sich hängen hatte. Währenddessen verlangte Barou, dass Chigiri den Ball zu ihm passte, obwohl Tokimitsu in seinem Rücken lief. Seishirou entging nicht, dass Isagi versuchte, einen Weg zu finden, damit er seinen Volley ausführen konnte. Aber wie schon eben funktionierte es nicht. Und Seishirou war sich sicher, dass Rin diesen Zug längst hervorgesehen hatte. Seishirou war sich bewusst, dass er mit Isagis und Rins Blickfähigkeiten nicht mithalten konnte. Er sah den einzigen Unterschied zwischen Rin und Isagi auch nur in ihren körperlichen Fähigkeiten liegen. Und so wusste Seishirou, was er zu tun hatte: er musste zu einem unvorhersehbaren Faktor für Rin werden und damit zu dem Puzzleteil, welches Isagi fehlte, um dieses Tor zu machen. Seishirou lief los und suchte die Blicke seiner Teamkameraden. Isagi und Chigiri verstanden ihn schnell. Nach nur einem kurzen Blick passte Chigiri den Ball zu ihm und wie Seishirou es erwartet hatte, reagierte Rin blitzschnell. Nur für einen Wimpernschlag berührte er den Ball, bevor er ihn an Isagi übergab. Mit seinem Blick verlangte er, dass er ihm diesen Torweg kreieren sollte. Am besten einen, wo sich Rin ihnen nicht in den Weg stellen konnte. Isagi reagierte ebenfalls blitzschnell und passte den Ball zurück zu Seishirou. Sehr schön, so wollte er das haben! Bloß mit Rin hatte er nicht gerechnet. Der Kerl reagierte einfach viel zu unvorhersehbar! Das nervte Seishirou unglaublich. Aber gut, dann blieb ihn nur noch das, was er gut konnte: schießen. Und genau so lockte er Rin in die Falle, die er die ganze Zeit über aufgebaut hatte. Immerhin war sein Ziel, Rin zu schlagen. Mit einer Finte lockte er Rin an, der ihm natürlich den Ball abnehmen wollte. Somit war Seishirous Torweg frei und er verwandelte ihn. Der Ausgleich stand. Tut mir leid, Reo, dass du nicht hier bist. Aber von diesem Hoch kann ich nicht zurückkehren. Es gefällt mir viel zu gut. -------------------------------------------------------------- Wörter: 463 (One Shot) Kapitel 66: Chemische Reaktionen - VI ------------------------------------- Chemische Reaktionen - VI Meguru sah zu, wie sich Nagi, Isagi und Chigiri über ihr Tor freuten, während Barou eher weniger glücklich darüber aussah. Er war wahrscheinlich genervt, da er dieses Tor nicht erzielt hatte. „Wie es aussieht, haben sie dich ausgetrickst, Rin. Sind sie jetzt immer noch so nachlässig?", fragte er mit einem Grinsen an Rin. „Halt die Klappe. Ich bin sauer und dann werde selbst ich heiß", war seine Antwort. Megurus Grinsen wurde noch breiter. Isagi und sein Team hatten es tatsächlich geschafft, dass Rin sauer wurde. Dies hieß nur, dass sein Monster tobte, und dadurch wurde das Spiel noch spannender. „Das ist gar nicht gut! Sie haben ausgeglichen!", kam es verzweifelt von Tokimitsu. „Wir müssen sie irgendwie aufhalten", stimmte Aryuu zu und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Megurus Blick wanderte zu Rin, der sich an die Mittellinie stellte. „Jammert nicht. Ich werde dieses Spielfeld jetzt unter meine Kontrolle bringen. Also folgt mir, wenn ihr gewinnen wollt", verkündete er und entlockte damit Tokimitsu einen überraschenden Laut und Aryuu ein anerkennendes Nicken. Meguru lachte. „Gut so, Rin! Zeig uns, was du vorhast!" Der Anstoß erfolgt und Meguru passte den Ball zu Rin, der seinen Blick stur nach vorne gerichtet hatte. Als Viererteam liefen sie los und überraschten ihren Gegner damit sehr. Aber so sollte es laufen. Rin behielt den Ball aber nicht lange bei sich, sondern passte zu Tokimitsu. „Was?! Zu mir?! Aber der Gorilla steht doch da!" Die Panik war ihm ins Gesicht geschrieben, aber so eine Antwort ließ Rin natürlich nicht durchgehen. Auch wenn es für einen Augenblick so aussah, als würde Ball bei Barou laden, hatte Rin den Ball so gespielt, dass er dank dem Effet bei Tokimitsu landete. Und so unsicher er auch manchmal war, fackelte er in diesem Augenblick nicht lange, sondern rempelte Barou mit der Schulter an, womit dieser gar keine Chance hatte, an den Ball zu gelangen. Da alle Blicke auf Tokimitsu und Barou gerichtet waren, nutzte Rin den Moment, um sich so zu positionieren, dass er den Ball wieder annehmen konnte. Er wiederholte das Spiel und behielt den Ball nicht lange bei sich, sondern passte ihn zu Aryuu. Meguru sah den Unterschied zu seinem Pass sofort. Während er Aryuu den Freiraum gelassen hatte, selbst zu entschieden, wie er damit umging, hatte Rins eine klare Message: bring ihn vors Tor. Und das tat Aryuu. Mit der Brust nahm er den hohen Pass an und als er auf den Boden kam, stand schon Chigiri vor ihm. Dank Rins Masterplan hatte er dennoch keine Chance, an den Ball zu gelagen, da Aryuus Fuß ihn nur berührt hatte, als er schon wieder zu Rin ging. „Nagi! Versperr seine Schussbahn!", rief Isagi seinem Mitspieler zu, der auf Rin zurannte. Wieder einmal konnte Meguru nicht lesen, was ihm gerade durch den Kopf ging, da sein Gesicht nichts verriet. Mit einem Roulette spielte er Nagi aus, sah sich dann aber schon Isagi gegenüber. „Endlich habe ich dich!", verkündete dieser selbstsicher, aber Meguru wusste, dass sein ehemaliger Partner sich dort geirrt hatte. „Wie immer bist du zwei Schritte hinter mir", war Rins Antwort und er sprang, während Isagi ihn grätschen wollte. Meguru sah es: dieser Pass galt ihm. Rin überließ ihm dieses Tor, was ihn für einen Augenblick erstaunte, aber schließlich grinste er wieder. „Wir sind alle deine Marionetten, nicht, Rin?", stellte er fest und nahm den Ball an, um ihr nächstes Tor zu schießen. Rin hatte ihre Fähigkeiten miteinander verknüpft und sie nach seiner Pfeife tanzen lassen. Und so fühlte es sich für Meguru noch nicht einmal an, als wäre er eine Marionette, als er dieses Tor machte, womit sie wieder in Führung gingen. ------------------------------------------------------------------------- Wörter: 604 (One Shot) Kapitel 67: Chemische Reaktionen - VII -------------------------------------- Chemische Reaktionen - VII „Das ist also Rins richtiger Fußball. Er spielt mit uns wie Marionetten", fasste Hyoma für sich selbst zusammen, als sie nach Bachiras Tor kurz Luft holen konnten. Rin hatte ihnen sehr deutlich gezeigt, wie er dieses Spielfeld dominierte und sich jeder nach seiner Idee richtete, egal, ob er es wollte oder nicht. Das machte es nur noch schwieriger, gegen ihn zu gewinnen. „Ja, alles, was wir nicht mit vollem Einsatz machen, durchschaut er sofort. Wir müssen wir ein Tor kreieren, welches er nicht durchschauen kann", stimmte Nagi ihm zu. Hyoma nickte. „Ja, wir müssen unsere Waffen einem maximalen Level kreuzen, auch wenn es schwer wird." „So machen wir das", beschloss Isagi. Auf Barou achtete in diesem Augenblick niemand. Sie stellten sich zum Wiederanstoß auf. Nagi passte Isagi den Ball zu, auf den sofort Rin und Bachira zuliefen. Hyoma lief währenddessen nach vorne und das in seinem schnellsten Tempo. Sie mussten sich von Anfang an ihre Grenzen bringen, wenn sie gegen Rin bestehen wollten. „Chigiri!", rief Isagi ihm da zu und er wusste, dass dies sein Moment war. Aber natürlich hatte er auch schon seinen Stalker wieder an seiner Seite. „Du benutzt immer das gleiche Muster. Wie unstylisch", kommentierte Aryuu diese Entscheidung. Hyoma würdigte ihm keines Blickes, sondern überlegte sich seinen nächsten Spielzug genug. Er könnte Aryuu überlaufen, aber dies würde er sicher durchschauen. Also ließ er den Ball an der Innenseite seines Fußes abprallen und zog dann im schnellen Tempo in die Mitte. Somit hatten sie die Reihen ihrer Gegner durchbrochen. Sie konnten ihre Formation nicht mehr halten, was sich daran zeigte, dass sich Rin ihm in den Weg stellte. Er erkannte natürlich die Gefahr, die von Hyoma in diesem Augenblick ausging. Aber so schnell würde er sich den Ball nicht abnehmen lassen. So passte er ihm Nagi zu. „Sehr schöne Bananen-Flanke", lobte dieser ihn, bevor er am Ball war, auf den vier Spieler zuliefen: Nagi selbst, Isagi, Tokimitsu und Bachira, der aber zunächst abwartete, wie sich Nagi entschied. Dieser nahm den Ball an, wurde aber gleichzeitig von Tokimitsu gestoppt, der ihn umklammerte. Aber natürlich wussten Nagi und Isagi längst, was sie in diesem Augenblick machen mussten. Ohne sich aus seiner Umklammerung zu befreien, passte Nagi den Ball zu Isagi. Hyoma behielt das Spielfeld genau im Blick. War dies nun der Augenblick, wo sie endgültig durchbrechen konnten? Hatten sie eine Strategie gegen Rin entwickelt? Natürlich war es nicht so einfach, wie sie es sich gewünscht hatten. Rin war schon wieder dort, wo sie ihn gar nicht gebrauchen konnten. Wie konnte ein einzelner Spieler bloß so frustrierend gut sein!? Er versperrte Isagi die Schussbahn und Hyoma sah schon, wie sie den Ball wieder verloren. In diesem Moment passierte aber etwas, womit niemand von ihnen gerechnet hatte. „Gewonnen, Isagi! Das ist meiner!" Wie aus dem Nichts tauchte Barou bei Isagi und Rin auf und nahm Isagi den Ball ab. Wie ein Löwe, der König der Tiere, hatte Barou auf seine Beute, den Ball, gewartet und lief damit aufs Tor zu. Selbst Rin hatte er damit austricksten können. Barou war zu der unvorhersehbaren Variablen geworden, die sie brauchten, wenn sie dieses Spiel gewinnen wollten. Das war Hyoma in diesem Augenblick klar geworden. ------------------------------------------------------------------ Wörter: 529 (One Shot) Kapitel 68: Chemische Reaktionen - VIII --------------------------------------- Chemische Reaktionen - VIII Wow, Meguru hatte nicht damit gerechnet, dass Barou so vorstoßen würde und sowohl Rin wie auch Isagi den Ball abnahm. Schließlich machte er auch noch den Ausgleich und hatte sich damit für unvorhersehbar gemacht. Auch für Rin. „Das könnte schwierig werden, Rin", meinte Meguru, in dem das Feuer für dieses Spiel weiterhin brannte, und sah zu ihrem Spielmacher. Wieder diese unleserlichere Miene, die ihn so interessant für Meguru machte. „Ich habe ihn längst einkalkuliert. So etwas werde ich nicht wieder zulassen", antwortete er unbeeindruckt. Ob ihn wohl irgendetwas aus dem Konzept bringen konnte? Meguru wusste nicht und irgendwie brannte er darauf, es herauszufinden. Nun musste er sich aber wieder auf das Spiel konzentrieren. Für den Anstoß nutzten sie ihre alte Technik und Meguru passte den Ball zum wiederholtem Mal zu Rin. Es war abzuwarten, wie er sie dieses Mal lenken würde. Zunächst konzentrierte er sich auf ihre Gegner und nahm wahr, dass Isagi irgendetwas zu Chigiri sagte. Kurz darauf machte sich Chigiri daran, Druck auf Rin auszuüben. Okay, da hatte Nagi und Chigiri ihre Positionen getauscht, aber dies war nichts, worauf sich Meguru nicht schnell einstellen konnte. Musste er auch, da Rin ihm den Ball übergab. Mit dem weiten Pass sagte er ihm eindeutig, dass er sich nach vorne durchdribbeln sollte, damit sie das nächste Tor machen konnten. Da stellte sich Isagi ihm in den Weg. Natürlich, er wollte darauf achten, dass Meguru nicht einfach so durchbrechen konnte. Da spürte er auf einmal einen Schatten im Rücken und hätte fast den Ball verloren, den Chigiri ihm abnehmen wollte. „Du bist so verdammt schnell", neckte er seinen ehemaligen Teamkameraden, dem es gar nicht passte, dass ihr Plan nicht aufgegangen war. Aber so schnell würde Meguru den Ball nicht verlieren. Er sah Rin, der sich auf eine gute Position stellte und nur darauf wartete, dass Meguru ihm den Ball zupasste. Aber dies tat er nicht. Er war sich sicher, dass dies nur das war, auf was Isagi wartete. Er würde ihm nicht in die Falle gehen. „Das ist unser erstes Duell, Bachira", begrüßte Chigiri ihm, als sich Meguru dafür entschied, sich an ihm vorbeizuspielen. „Ja~ Bitte sei lieb zu mir~", lachte er ihn an. Wie viel Spaß ihm das Spiel gerade bereitete. Es trafen hier so viele großartige Spieler aufeinander und irgendwie war er sich sicher, dass sie alle auf ihre Art ein Monster in sich trugen. Meguru bemerkte schnell, dass Chigiri mit ihm mithalten konnte. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet, aber er würde durchbrechen. Auf der rechten Seite gelang es ihm. Da tauchte auf einmal Isagi vor ihm auf. Verdammt, warum war er nicht bei Rin? Somit würde Meguru in die Zange genommen werden. Das durfte er nicht zulassen! Auf der linken Seite erkannte er den Durchbruchpunkt. Das würde er schaffen! „Jetzt! Friss, Barou!" Meguru zuckte zusammen, als er Isagis Stimme hörte. Er war ihm doch in die Falle gegangen! Das wurde ihm in dem Augenblick klar, als er sah, wie Barou den Ball abnahm. Er konnte es nicht fassen, dass Isagi sich selbst als Köder genutzt hatte, um Barou das Tor machen zu lassen. Was war das nur für eine chemische Reaktion zwischen den beiden?! Oder konnte man das überhaupt so nennen? Tokimitsu versuchte noch, Barou aufzuhalten, aber der König war heiß gelaufen. Für ihn zählte nur noch das Tor, welches er machen wollte. Sollte dies die Wende in diesem Spiel sein? Meguru konnte es nicht glauben. „Vergiss es!" Rin enttäuschte Meguru nicht und grätschte den Ball vor Barous ins Aus. Er hatte sein Tor vereitelt. „Fuck!", fluchte der König lautstark, während die Ansage ertönte, dass Team Weiß Einwurf hatte. Meguru atmete kurz durch. Das hatte Rin noch einmal gerettet. Sein Blick wanderte zu Isagi und Rin, die einander ansahen. Was wohl in ihren Köpfen vorging? Meguru wusste es nicht. Aber das war ihm auch egal. Er wollte nur mit diesen beiden Monstern Fußball spielen. „Isagi!", rief da Chigiri, der den Einwurf machte. Megurus Augen blitzten auf. Sein Traum wurde gerade wahr. Endlich konnte er mit Monstern Fußball spielen! So war es mehr als niederschmetternd für Meguru, als Rin und Isagi an ihm vorbeizogen, ohne ihn zu beachten. Was sollte das? Er war doch auch ein Monster! Aber es war so, als würde er in ihrer Welt nicht existieren. ------------------------------------------------------- Wörter: 711 (One Shot) Kapitel 69: Chemische Reaktionen - IX ------------------------------------- Chemische Reaktionen - IX Das Spiel ging nach Chigiris Einwurf rasant weiter. Damit Rin ihm den Ball nicht abnehmen konnte, spielte Yoichi ihn zu Nagi, der Aryuu im Rücken hatte. Nur kurz konnten sie sich vorspielen, bevor Nagi ihn zurückspielen musste, damit sie ihn nicht verlieren. Natürlich klebte Rin weiterhin an Yoichi. Sie schenkten einander nichts. Bevor Rin an den Ball gelangen konnte, rettete Chigiri ihn, indem er Rins vorherigen Spielzug gegen Barou nachmachte und den Ball ins Aus schoss. „Einwurf Team Rot!", rief da der virtuelle Schiri. Yoichi atmete tief durch. Es war eindeutig, dass sie langsam alle an die Ende ihrer Kräfte gerieten. Er konnte auch nicht sagen, wie lang dieses Spiel schon ging. „Sorry, Chigiri, eigentlich habe ich den Ball zu dir passen wollen." Yoichi reichte Chigiri die Hand, der vor ihm auf dem Boden hockte. „Nein, mir tut es leid. Wäre ich nur ein wenig schneller gewesen, hätte ich ihn gehabt", meinte er und nahm seine Hand. Bevor er aufstand, holte er aber erst einmal tief Luft. Sofort war Yoichi alarmiert. „Was ist? Ist es dein Knie?", fragte er besorgt nach, aber Chigiri schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich bin nur langsam Ende", antwortete er ihm und ließ sich aufhelfen, „Aber mach dir wegen mir keinen Kopf. Solltest du gegen Rin verlieren, bringe ich dich um." Entschlossen sah Chigiri ihn an. Yoichi verstand diesen Blick sofort. „Gut, dann lauf so lange weiter, bis du umfällst", verlangte er von ihm. Für sie kam nicht in Frage, dass sie dieses Spiel verloren, auch wenn sie am Ende nicht mehr laufen konnten. Yoichi wusste ja, dass er seinen derzeitiges Mithalten mit Rin nur Chigiris Pressing zu verdanken hatte. Dies war ein Spiel auf höchstem Niveau, da mussten alle Mittel recht sein. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie am Ende noch alle umkippen würden, aber das war Yoichi nur recht. Er wollte um jeden Preis Rin schlagen. Aryuu machte den Einwurf und der Ball ging natürlich zu Rin. Und dieser tat etwas, womit Yoichi nicht gerechnet hatte: er passte den Ball zu Tokimitsu. Er stutzte. In seinen Augen stand Tokimitsu auf einer denkbar schlechten Position, da er durchgängig von Barou gedeckt wurde. Einen Moment zu spät ging Yoichi auf, warum Rin Tokimitsu als Anspielstation nutzte und sich dadurch immer weiter nach vorne spielte: neben seiner unglaublichen Physis besaß Tokimitsu auch unendlich Ausdauer. Dies nutzte Rin natürlich für sein Spiel aus. Verdammt! So würden sie noch das nächste Tor machen! „Oh, ein Steilpass vor das Tor", sagte Tokimitsu und Yoichi überlegte fieberhaft, wie er das Tor verhindern konnte. „Vergiss es!" „Das lasse ich nicht zu!" Ohne Rücksicht auf die Verluste stürzten sich Barou und Chigiri auf Tokimitsu und rissen ihn mit zu Boden. Sofort ertönte ein schriller Pfiff. „Aufgrund einer bösartigen Grätsche und des Greifen von hinten erhalten Chigiri Hyoma und Barou Shohei jeder eine gelbe Karte", verkündete der Schiri. Mist! Das war noch schlimmer! Jetzt hatten ihre Gegner einen Freistoß! Yoichi konnte an dieser Stelle auch nicht mit Barou und Chigiri schimpfen, da er wohl selbst zur gleichen Lösung gekommen wäre, um Tokimitsu aufzuhalten. Hätte er sich nur einen Augenblick schneller auf die Situation einstellen können! Warum war Rin ihm bloß immer einen Schritt voraus?! Sie stellten sich für den Freistoß auf, der natürlich von Rin ausgeführt wurde. Gemeinsam mit Chigiri machte Yoichi eine Zwei-Mann-Mauer. Ob sie viel nützen würde, wusste er nicht. Sein Kopf lief sowieso schon wieder auf Hochtouren. Was würde Rin tun? Würde er das Tor machen? Sie befanden sich fünfundzwanzig Meter vor dem Tor und damit in Rins Schussweite. Oder würde er doch passen, um das Tor sicherzustellen? Aber an wen würde das Ball dann gehen? Für beide Optionen stellte sich Yoichi ein. Bei einem Schuss würde er in der Mauer bleiben; bei einem Pass würde er Nagi unterstützen. Er hatte nur einen Wimpernschlag, um sich zu entscheiden. Da schoss Rin auch schon. Yoichi war erstaunt, wie hart er trat. Während Chigiri sprang und versuchte an den Ball zu kommen, konnte Yoichi nur zusehen, wie der Ball über ihn hinwegflog und im Tor landete. Rin hatte ihm keine Zeit gelassen, um zu reagieren. „Du hast geschwankt, ob ich schieße oder passe, richtig? Deine Analyse war vollkommen falsch", richtete Rin nach dem Schuss das Wort an Yoichi, „In dieser Situation gab es nie zwei Option, sondern nur eine: ich schieße das Tor." Ihre Blick trafen sich. In Yoichi brannte weiterhin das Feuer, dass er ihn um jeden Preis schlagen wollte. --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 739 (One Shot) Kapitel 70: Chemische Reaktionen - X ------------------------------------ Chemische Reaktionen – X Sie standen mit dem Rücken zur Wand. Das war Yoichi klar. Rin hatte gerade wieder einmal deutlich gemacht, dass er dieses Spielfeld dominierte und sich alle nach seiner Pfeife zu richten hatten. Das würde Yoichi nicht weiter zulassen. Er würde herausfinden, wie er Rin schlagen und verschlingen konnte. „Verdammt! Hätte ich in der Mauer gestanden, wäre ich gesprungen und hätte ich ihn geblockt!", beschwerte sich Barou, der zuvor Yoichi schon dafür verflucht hatte, dass er nicht gesprungen war. Für einen Moment betrachtete er ihn nur. Yoichi war sich sicher, dass Rin sicher einen anderen Schuss verwendet hätte, wenn er Barou gegenübergestanden hätte. Auf einmal ging Yoichi ein Licht auf. Das war es! Wenn er sich in einen anderen Blickwinkel hineinversetzte, konnte er die Dinge eventuell so sehen, wie Rin sie sah. So hätte nun vielleicht eine Chance, um ihn endlich zu schlagen! „Noch eins und das war es. Gebt mir den Ball!", verlangte Chigiri. „Vergiss es, Prinzessin! Ich werde den Ausgleich machen und wenn es das Letzte ist, was ich tue!", behauptete Barou daraufhin. Nur Nagi blieb ruhig. „So oder so, wir müssen den Ausgleich schaffen", meinte er schlicht. Und das würde sie. Yoichi würde dafür sorgen. „Ja, wir sorgen für den Ausgleich. Es ist noch viel zu früh für den letzten Spielzug", antwortete Yoichi ihnen. Das nächste Tor würde ihres sein und dann wären sie nur noch ein Tor von dem Sieg entfernt, den sie um jeden Preis erlangen würden. Beim Wiederanstoß hatte Yoichi seinen Plan für dieses Tor direkt vor Augen. Nachdem Yoichi den Ball von Nagi zugepasst bekommen hatte, lief er zunächst mit Barou mit, der sich wieder ein Duell mit Tokimitsu lieferte. Neben Rin sah Yoichi, dass von ihm die größte Bedrohung ausging mit seiner unglaublichen Ausdauer. „Isagi, pass ihn mir endlich zu!", verlangte Barou da, weil er wohl davon ausging, dass dies sein Plan war. War es natürlich nicht. Yoichi hatte ihn nur als Köder genutzt, um an der Seitenlinie durchbrechen zu können. Hier stellte sich Bachira ihm in den Weg. An ihn hatte Yoichi gar nicht mehr gedacht, da er gar nicht mehr aufgefallen war. Aber er hatte keinen Moment Zeit, um weiter darüber nachzudenken. „Isagi! Jetzt gib ihn mir endlich!", verlangte Barou erneut, der weiterhin Tokimitsu an sich kleben hatte. „Isagi! Brechen wir mit einem Doppelpass durch!", war Nagis Vorschlag. Aber keinen von ihnen hatte Yoichi in seinen Plan einberechnet, da er sich sicher war, dass Rin mit solchen Spielzeugen rechnete. Das Tor, welches sich Yoichi ausgemalt hatte, sah einen anderen Weg vor. Dafür hatte er sie alle hier versammeln wollen. Er schoss den Ball in den völlig freien Raum auf der anderen Seite, wo ihn nur ein Spieler erreichen konnte. Er vertraute ihn Chigiri an. Mit ihrer chemischen Reaktion würde sie den Weg zum Tor kreieren. Wie versprochen rannte Chigiri, bis seine Beine nicht mehr konnten, auch wenn er Aryuu wieder im Rücken hatte. Und so wie es Yoichi vorhergesehen hatte, stürmten die anderen Spieler vors Tor, um Chigiris Pass entweder anzunehmen oder zu vereiteln. Yoichi selbst hatte aber anderes im Sinn. Er lief einmal diagonal durch die anderen, um sich aus der Gruppe zu lösen und für ein paar Sekunden aus Rins Blickfeld zu verschwinden. Nur Chigiri konnte ihn sehen. Ihre Blick trafen sich und Yoichi sah, dass er verstanden hatte, weshalb er ihm den Ball zu passte. Alles war so, wie es sich Yoichi ausgemalt hatte. Er stand in der Reichweite seines Volleyschusses und dazu noch frei. Alles war perfekt für dieses Tor. Bevor es aber so weit war, tauchte Rin hinter ihm auf. Wie hatte er es nur geschafft, so schnell bei ihm zu sein?! Für einen Wimpernschlag war Yoichi sich sicher, dass er wieder von ihm geschlagen werden würde. Nein! Das durfte er nicht denken! Rin durfte ihn nicht schon wieder schlagen! Yoichi brach seinen Schuss ab und versperrte Rin den Weg, um an den Ball zu gelangen. Yoichi hatte nicht geschossen und Rin hatte seinen letzten Schritt gemacht. Jetzt war wieder alles offen und sie standen mit dem Rücken zum Tor. Es blieb nur noch eine Ballannahme übrig. Mit einer direkten Annahme, die er zu einem Hackenschuss verwandelte, schoss Yoichi den Ausgleich. „Jaaaa!", schrie er und vollführte einen Freudensprung. Er hatte den Ausgleich gemacht und gleichzeitig Rin geschlagen. Jetzt stand auch dem letztem Tor nichts mehr im Weg! ------------------------------------------------------------------ Wörter: 725 (One Shot) Kapitel 71: Chemische Reaktionen - XI ------------------------------------- Chemische Reaktionen - XI Meguru bewunderte Isagi dafür, wie er das Spiel gerade für sich verändert hatte. Er freute sich gemeinsam mit Chigiri, Nagi und Barou darüber, dass sie den Ausgleich gemacht hatten. Yoichi hatte gezeigt, dass sein Ego mit Rins mithalten konnte. Meguru kam nicht drum herum sich zu fragen, was für einen Fußball er noch spielen wollte. Was war sein Ego? Und was konnte er tun, um mit Rin und Isagi spielen zu können? Er war zu Blue Lock gekommen, um andere Monster, ja Freunde, zu finden, mit denen er Fußball spielen konnte. Einen anderen Wunsch hatte er nie gehegt. Er wusste, dass er mit diesen Gefühlen die Welt von Isagi und Rin nie erreichen würde. Er musste herausfinden, was sein Ego war. Was sollte er sich noch wünschen? Das Spiel ging wieder los und Meguru entging von der ersten Minute an nicht, dass Rin seine Spielzüge auf Aryuu und Tokimitsu konzentrierte. Hatte er ihn etwa schon abgeschrieben? Zuerst schoss er den Ball zu Tokitmitsu, der erneut von Barou in die Mangel genommen wurde. Dies nutzte Chigiri aus und lief auf die beiden zu, um den Ball an zu sich zu reißen. Tokimitsu reagierte aber blitzschnell und passte ihn zurück zu Rin. Dieser hatte wiederum Isagi an sich kleben, war aber eine Sekunde schneller als er am Ball und passte ihn schon weiter zu Aryuu, bei dem ein Kampf um die Ballannahme mit Nagi entbrannte. Aryuu gewann sie schließlich. Rin und Isagi waren auch schon zur Stelle, um den Ball anzunehmen. Aber Aryuu entschied sich anders. Der Ball landete vor Megurus Füßen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass während der letzten Spielzüge niemand auf ihn geachtet hatte. Aber war das gut so? Was sollte jetzt mit dem Ball tun? Zu Rin passen? Nein, dann würden sie nicht vorankommen. Lieber dribbelte er sich durch. Aber was war danach? Was erwarteten die anderen von ihm? Meguru wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste. Aber welche war die richtige, damit diese Monster namens Rin und Isagi ihn anerkannten? -------------------------------------------------------------------------- Wörter: 333 (Drabble) Kapitel 72: Chemische Reaktionen - XII -------------------------------------- Chemische Reaktionen - XII „Danke, dass du gewartet hast!", rief Chigiri, als er Meguru den Ball abnahm. Nein! Er hatte zu lange für seine Entscheidung gebraucht und zahlte jetzt den Preis dafür. Er hatte den schlimmsten Fehler begangen, den ein Stürmer begehen konnte – sich den Ball nehmen zu lassen. Chigiri fackelte nicht lange und schoss ihn weiter zu Barou. Meguru konnte ihnen nur nachrennen. „So kenne ich dich gar nicht. Willst du etwa mit Absicht verlieren, Bachira?" Nagi erschien neben ihm und sah ihn mit ausdrucksloser Miene an, als er ihm diese Frage stellte. Meguru konnte nur zurückstarren. Was meinte er damit? Er wollte doch nicht mit Absicht verlieren! Oder vielleicht doch? Er hatte nie darüber nachgedacht, ob er dieses Spiel gewinnen oder verlieren wollte. „Du glaubst wohl immer noch, dass du gewählt wirst, wenn ihr verliert, oder? Ehrlich gesagt, in deiner aktuellen Verfassung brauchen wir dich nicht. Wenn wir gewinnen, will ich Rin", fuhr Nagi fort und sah zu Rin und Isagi, die vor ihnen liefen. Meguru folgte seinem Blick. „Und ich bin mir sicher, dass Isagi das genauso sieht." Mit diesen Worten zog Nagi an ihm vorbei. Meguru hatten sie wie ein Pfeil in die Brust getroffen. Er würde nicht gewählt werden, wenn sie hier verloren? Aber das hieße ja, dass er nicht mehr mit Rin und Isagi Fußball spielen konnte! Nein! Das konnte er nicht zulassen! Er würde dieses Spiel gewinnen, auch wenn es ihn umbrachte! Aber während das Spiel rasant voranschritt, konnte Meguru den anderen nur hinterherhetzen. Angetrieben wurde er allein von dem Gedanken, dass er das, was er bei Blue Lock gefunden hatte, nicht verlieren wollte. Er wollte nicht in die Zeit zurückkehren, in der er allein gewesen war. Dabei waren ihm sein Ego, seine Gefühle und auch alles andere egal! Und wenn er es musste, würde Meguru auch sein Monster zurücklassen. ----------------------------------------------------------------- Wörter: 303 (Drabble) Kapitel 73: Chemische Reaktionen - XIII --------------------------------------- Chemische Reaktionen - XIII Meguru fühlte sich, als wäre er unter Wasser und gegen die Strömung laufen. Seine Beine schienen nicht mehr voranzukommen, während die anderen sich immer weiter von ihm entfernten. Zu groß war seine Angst davor, zu der Zeit zurückzukehren, wo er allein gewesen war und ihn niemand gewollt hatte. Gleichzeitig machte sich eine weitere Angst in ihm breit; die Angst davor, seine eigene Stimme zu verlieren. Meguru wurde schlagartig bewusst, dass er gerade Fußball spielte, um von jemand anderes gewollt zu werden. Nicht für sich. Er folgte nicht mehr der Stimme seines Herzens, auch wenn ihn diese bisher immer angetrieben hatte. Diese Angst war so stark, dass sie die andere auffraß und seine Fesseln sprengte. Endlich hatte Meguru herausgefunden, was sein Ego war; seine Stimme. Sein Herz wollte gewinnen und er wollte Isagi zurückholen. Das war in diesem Augenblick sein größer Wunsch und er trieb ihn an. Meguru holte zu Isagi auf und wollte ihm den Ball abnehmen, was leider vergebens war. Isagi war immer noch ein Stück schneller als er. Aber auch wenn es ihm nicht gelungen war, hatte er Isagi doch für einen Wimpernschlag aufhalten können und somit Rin ermöglicht, an ihn heranzukommen. Isagi reagierte aber blitzschnell und passte den Ball zu Chigiri. „Das ist der Höhepunkt!", rief dieser, als er den Ball annahm. Nein, das durfte es noch nicht gewesen sein! Das Spiel durfte jetzt nicht enden! Nicht, wo Meguru endlich sein Ego gefunden hatte! Chigiri behielt den Ball nicht lange bei sich, sondern passte ihn mit einer großen Flanke zu Nagi, der ihn mit der Brust vor Tokimitsu annahm. „Der ist für dich, Stürmer", sagte dieser ruhig und spielte ihn zurück zu Isagi, der nun auf der Höhe seines Volleyschusses war. Es war nur ein kleiner Zielpunkt, aber Meguru wusste, dass Isagi diesen nutzen würde, um das Spiel zu gewinnen. Nein! Das durfte er nicht! Wenn sie das Spiel jetzt gewannen, würde er nicht gewählt werden! Isagi sollte ihm noch eine letzte Chance geben, um sich zu beweisen! Meguru bekam diese letzte Chance. Aber nicht von Isagi, sondern von Rin. Er warf sich in Isagis Schussbahn und vereitelte mit einem Kopfball dessen Tor. Damit stand alles offen, wer dieses Spiel für sich entschied. Und als hätte er es geplant, landete der Ball vor Megurus Füßen. Dies hieß wahrscheinlich, dass Rin ihm vertraute. Meguru würde sein Vertrauen nicht missbrauchen und diese Chance nutzen, um das Spiel zu gewinnen. ----------------------------------------- Wörter: 400 (Drabble) Kapitel 74: Chemische Reaktionen - XIV -------------------------------------- Chemische Reaktionen - XIV Meguru war klar geworden, dass er sein Monster hinter sich lassen musste. Er durfte sich nicht mehr darauf verlassen, da es ihn nur stoppen würde. Er würde doch wieder nur nach ihm Ausschau halten, wenn er es zuließ. Früher war das auch in Ordnung gewesen, aber jetzt musste er es allein schaffen. Er wollte auf die Stimme seines Egos vertrauen. Er brauchte das Monster nicht mehr. Und so rannte Meguru los. Er hatte nur ein Ziel vor Augen: das Tor, welches er machen würde. Ganz allein. Zunächst stellte sich Isagi ihm in den Weg. Und Meguru sah wieder das Monster, als wolle es ihm locken. Nein! Er wollte es allein schaffen! Er musste zu sich selbst zurückfinden! „Bachira! Pass zu mir!", rief ihm da Tokimitsu zu, der für ihn in diesem Augenblick wie das Monster war. Nein, er würde nicht passen! Meguru lief weiter. Sein Dribbling wurde immer ungestümer, aber er ließ es zu. Er wollte frei spielen! „Du entkommst mir nicht!" Chigiri war der Nächste, der sich ihm in den Weg stellte. „Bachira! Hier!", versuchte Aryuu ihn zu locken. Nein, Meguru würde nicht passen. Das hier war sein Erwachen, um endlich von seinem Monster freizukommen. Die anderen sollten still sein und ihn machen lassen! Dies war sein Moment! Selbst Barou konnte ihn nicht aufhalten und Meguru sah, wie das Tor immer näherkam. Er würde es allein bis dorthin schaffen! Niemand würde ihn aufhalten! Immerhin wollte er den Fluch abschütteln, denn so fühlte sich das Monster jetzt an; wie ein Fluch. Meguru wusste jetzt, wie es war, wenn man Freunde besaß. Und wie schön es war, wenn er mit ihnen Fußball spielte. Er brauchte das Monster nicht mehr an seiner Seite. „Jetzt haben wir ihn!", schrie Barou, als er gemeinsam mit Chigiri und Nagi versuchte, Meguru in die Zange zu nehmen. Es war zwecklos. Meguru würde sich nicht von ihnen aufhalten lassen. Nicht mehr. Er hatte in diesem Augenblick viel zu viel Spaß am Spiel. Es fühlte sich so an, als wäre er wieder ein Kind, wo er das Monster nicht gebraucht hatte. Wo nur er und der Ball da gewesen waren. Und so wurde er auch jetzt wieder eins mit dem Ball und ließ ihn um sich herumtanzen. Niemand konnte ihn jetzt mehr aufhalten. Und auch wenn Rin mit seinem Blick verlangte, dass er ihm den Ball zuspielte, tat es Meguru nicht. Er war selbst zum Monster geworden. Er hatte sein Ego zurückgeholt. Wenn dies hieß, dass er wieder einsam werden würde, war ihm das nur recht. Er spielte endlich wieder so Fußball, wie es immer gewollt hatte. Der Fußball, der ihm so viel Freude bereitete. Mach's gut, Monster, verabschiedete sich Meguru von seinem alten Begleiter, als er den erlösenden Schuss auf das Tor tätigte. --------------------------------------------------------- Wörter: 456 (One Shot) Kapitel 75: Chemische Reaktionen - XV ------------------------------------- Chemische Reaktionen - XV Meguru sah den Ball eigentlich schon im Tor landen, aber dann passierte etwas, womit er niemals gerechnet hatte. „Ich habe daran geglaubt, dass du es bis hierherschaffen würdest, Bachira“, sagte Isagi zu ihm, als er Megurus Ball vor dem Tor abfälschte. Megurus Augen weiteten sich. Wie Isagi ihn nur so gut lesen können? Warum hatte er immer noch auf ihn vertraut? Meguru verstand es nicht. Dennoch hatte Isagi mit dieser Aktion das Schicksal seines Teams besiegelt. Wahrscheinlich war es am Ende nur eine Frage von Millimetern, aber der Ball landete direkt vor Rins Füßen. Das Schicksal war so grausam manchmal. Und Rin war niemand, der zögerte, und so schoss der das Tor, welches das Ende des so intensiven Spieles markierte. Niemand konnte ihn mehr aufhalten. Der Abpfiff ertönte und der Sieg für Team rot wurde verkündete. Für Meguru fühlte es an, als würde er aus seinem Traum erwachen. Sie hatten gewonnen. Sie hatten tatsächlich gewonnen! Obwohl er das entscheidende Tor am Ende nicht gemacht hatte, wusste er doch, dass sie es seinem Alleingang zu verdanken hatten, dass sie den Sieg erzielt hatten. Megurus Blick wanderte zu Isagi, der vor ihm auf dem Rasen saß und dessen Blick nicht verzweifelter hätte sein können. Bis zum Schluss hatte er an Meguru geglaubt und dafür war er ihm unendlich dankbar. Er wusste, dass er nicht mehr allein war, wenn er Fußball spielte. Er hatte jetzt Freunde. „Wir haben gewonnen!“ Voller Vorfreude sprang Tokimitsu Aryuu auf den Rücken. „Hey, lass mich noch einem Augenblick in dem Sieg schwelgen“, beschwerte sich Aryuu, aber man hörte, dass er es nicht ganz ernstmeinte. „Entschuldigung…Aber wen nehmen wir?“ Fragend blickte Tokitmitsu den Größeren an, auf dessen Rücken er saß. „Die Wahl bleibt wohl wieder an uns beiden hängen.“ Grübelnd ließ Aryuu seinen Blick über ihre Gegner schweifen. Meguru wusste, dass dies nun der Moment war, in dem er etwas sagen musste. Er wusste doch schon, wen er im Team haben wollte. „Ich-“ „Seid alle still. Ich wähle“, durchschnitt Rins Stimme das Spielfeld und alle Blicke richteten sich auf ihn, „Und ich dulde dabei keine Einwände.“ Meguru schluckte. Für wen würde sich Rin am Ende entscheiden? Er war immer so undurchschaubar. „Ich habe den letzten Spielzug nicht lesen können. Zum ersten Mal habe ich bei Blue Lock das Gefühl, dass ich geschlagen worden bin. Jetzt habe ich noch eine weitere Person, die ich zerquetschen will.“ Während er sprach, richtete Rin den Blick auf die Person, die er wählen würde. Gebannt folgte Meguru seinem Blick. „Also komm, Isagi Yoichi, und werde aus nächster Nähe Zeuge, wie ich die Nummer Eins der Welt werde.“ Auffordernd hielt Rin Isagi die Hand hin. Meguru hätte in diesem Augenblick nicht glücklicher sein können. Endlich würde er gemeinsam mit Rin und Isagi Fußball spielen können. ------------------------------------------------------------ Wörter: 460 (One Shot) Kapitel 76: Ein fader Geschmack ------------------------------- Ein fader Geschmack Yoichi war so unglaublich frustriert. Er hatte gegen Rin verloren. Schon wieder! Dabei hatte er doch so hart daran gearbeitet, dass er ihn endlich besiegen konnte. War dies denn alles nicht gut genug gewesen? Er konnte doch nicht sein, dass er sich nicht weiterentwickelt hatte! Ein fader Beigeschmack bildete sich auf seiner Zunge, als Rin ihn dann auswählte. Sollte das ein Trostpreis sein? Hatte er etwa Mitleid mit ihm?! Nein, das konnte er sich bei Rin nicht vorstellen. Er war kalt und kalkulierend; wahrscheinlich kannte er so etwas wie Mitleid nicht. Gleichzeitig stellte er sich die Frage, ob sein Team tatsächlich nur verloren hatte, da Rin mehr Glück als er gehabt hatte. So eine Antwort konnte er nicht akzeptieren. Das konnte doch nicht der Unterschied zwischen Rin und ihm sein. Gleichzeitig ging Yoichi einen Moment später durch den Kopf, dass er sich jetzt von den anderen verabschieden musste. „Jungs…es tut mir leid“, begann Yoichi und richtete seinen Blick auf seine ehemaligen Teamkameraden, während Bachira und die anderen vorangingen, „Wir standen kurz davor, die Top drei zu schlagen! Das letzte Tor war nur Glück, es ist also nicht so, dass wir eine vollkommene Niederlage erlitten haben und-“ „Spar es dir, Isagi!“, unterbrach ihn da Chigiri und fixierte ihn mit seinen Augen, „Rin hat dich gewählt, also halt die Klappe und geh endlich.“ Der intensive Blick von Chigiri traf Yoichi eiskalt. Gerade ihn wollte er am liebsten mit sich nehmen. Aber so war nun einmal die Realität. „Echt jetzt! Wenn ich dich noch länger sehe, bringe ich dich um. Geh endlich, Stümper!“ Barou fletschte die Zähne, während er sich durchs Gesicht strich. Es war ihm deutlich anzusehen, wie angepisst er war. „Du warst nun einmal der Hauptdarsteller auf diesem Feld, Isagi. Wir zahlen als Nebendarsteller jetzt die Quittung dafür. Wenn wir das nächste Mal aufeinandertreffen, werden wir dich vernichten. Wir kämpfen uns ohne dich nach oben.“ Die Entschlossenheit in Nagis Gesicht ließ einen Schauer über Yoichis Stand gehen. Ihn so zu sehen, feuerte ihn noch einmal mehr an. Er dachte daran, dass er es ohne die drei niemals so weitgeschafft hätte. Dafür war er ihnen unglaublich dankbar. Er wusste, dass jedes weitere Wort ihre Errungenschaften untergraben würde. „Dann kommt nur, dann spielen wir gegeneinander.“ Damit ließ Yoichi seine alten Teamkameraden stehen und ging durch die Tür, wo er nicht wusste, was ihn erwarten würde. Der fade Geschmack auf seiner Zunge verschwand langsam. -------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 400 (Drabble) Kapitel 77: Ich habe mich allein entwickelt ------------------------------------------- Ich habe mich allein entwickelt Meguru war nach wie vor überglücklich, dass er seinen weiteren Weg mit Isagi teilen konnte. Endlich hatte er seinen besten Freund wieder an seiner Seite. Jetzt beobachtete er, wie Isagi erst einmal von Aryuu und Tokimitsu eingenommen wurde, die sich darüber freuten, dass er jetzt ein Teil von ihrem Team war. „Eigentlich hast du ja gesagt, dass du mich zurückholst, Isagi. Aber jetzt ist das Gegenteil passiert“, sprach Meguru ihn an. Er musste die ganze Zeit daran denken, wie sich seine Wunsch während des Spieles geändert hatte. Er hatte sich in diesem Spiel wirklich weiterentwickelt. Isagis und sein Blick trafen sich. Sein bester Freund strich sich über den Nacken. „Ja, tut mir leid. Ich hatte mir das eigentlich auch anders ausgemalt. Ich bin echt zu nichts zu gebrauchen, oder?“ Schief lächelte er ihn an. Meguru schüttelte den Kopf. „Nein, das ist schon in Ordnung. Nachdem sich unsere Weg getreten haben, habe ich gelernt, allein zu kämpfen“, meinte er und ging mit entschlossenen Schritten voran, „Weißt du meine größte Angst war es immer, allein Fußball spielen zu müssen. Darum wollte ich mich von dir retten lassen.“ Erstaunt sah Isagi ihn an, aber nickte dann verstehend, wobei Meguru sich sicher war, dass er es nicht ganz verstand. Immerhin hatte er ihm nie erzählt, dass er seine Kindheit immer allein mit seinem Monster und dem Fußball verbracht hatte. Aber dies gehörte jetzt der Vergangenheit an. „Ich habe jetzt gelernt, dass ich der Einzige bin, der mich auf dieser Welt retten kann. Da ich allein spielen musste, konnte ich diese Aktionen ausführen, die am Ende zu unserem Sieg geführt haben. Aber du warst trotzdem da. Dank dir, Isagi. Jetzt wird das Fußball spielen mit dir nur noch lustiger“, fuhr Meguru fort und lachte ihn an. Meguru beschloss, diesem Weg vor sich weiter zu folgen. --------------------------------------------------------------------------- Wörter: 300 (Drabble) Kapitel 78: Die Wahrscheinlichkeit von Glück -------------------------------------------- Die Wahrscheinlichkeit von Glück Es war für Yoichi eine Erleichterung, dass Bachira es ihm nicht nachtrug, dass er ihn nicht zurückgeholt hatte. Dies machte seine Niederlage zwar nicht besser, aber er wusste, dass er mit seinem besten Freund weiterhin normal reden konnte. Er war froh, dass er ihn wieder an seiner Seite hatte. Gleichzeitig ließ es ihm keine Ruhe, warum er schon wieder gegen Rin verloren hatte. Jetzt war für ihn der richtige Moment gekommen, ihn nach dem Warum zu fragen. „Hey, Rin. Sag mir, warum ich gegen dich verloren habe. Ich verstehe es nicht. Was hat mir gefehlt und warum habe ich gegen dich verloren?“ Yoichi erhoffte sich von dieser Antwort, dass sie ihn ein weiteres Stück in seiner Entwicklung vorantreiben würde. Uninteressiert sah Rin ihn an. „Das würde selbst ein Tier erkennen. Das war Glück“, war seine Antwort. Glück? Nein, das konnte Yoichi nicht akzeptieren! „Was? Das soll Glück gewesen sein?! Das reicht mir nicht! Ich brauche einen richtigen Grund, wenn ich mich weiterentwickeln will“, machte er klar und es war ihm egal, ob er damit Rins Zorn heraufbeschwören würde. Er brauchte diese Antwort! „Glück entsteht nicht durch Zufall“, behauptete Rin da, „Es ist eins der grundlegenden Prinzipen des Spielfeldes. Wenn du das nicht verstehst, hast du nichts in der Welt der Profispieler zu suchen.“ Yoichi schluckte. Diese Worte saßen. Aber was für ein Prinzip sollte das sein? Davon hatte er noch nicht gehört. „Hallo, meine ungeschliffenen Rohdiamanten. Und herzlichen Glückwunsch, dass ihr die zweite Auswahl bestanden habt“, sprach da Ego zu ihnen, „Ihr stellt euch also die Frage, was Glück ist? Sehr interessant. Tretet ein und dann erkläre ich es euch.“ Die Tür vor ihnen ging auf und sie traten ein. Yoichi war sehr auf diese Antwort gespannt. In dem fünfeckigen Raum vor ihnen erschien Ego auf einem großen Bildschirm. „Also, der Mechanismus von Glück. Er spielt im Fußball eine ganze besondere Rolle“, begann Ego. Yoichi schüttelte vehement den Kopf. „Mechanismus von Glück? So etwas gibt es doch nicht! Glück ist Glück!“, behauptete er. Er wollte immer noch nicht akzeptieren, dass er nur aufgrund von Glück gegen Rin verloren hatte. „So etwas sagen die Verlierer immer! Also haltet den Mund und hört mir zu!“, fuhr Ego ihm über den Mund, dass Yoichi zusammenzuckte. „Glück kann man steuern, aber man findet es nicht überall. Es wird nur zu jenen kommen, die dort stehen, wo es hinfällt. Dafür ist es wichtig, dass ihr die neunzig Minuten als eine Abfolge von unvermeidbaren Zufällen sehen. All eure Handlungen auf dem Spielfeld erfolgen nur mit einem Ziel: ein Tor zu erzielen. Alles, was ihr bisher bei Blue Lock gelernt, diente sozusagen zu, die Unvermeidbarkeit eurer Tore zu erzählen“, erklärte Ego weiter. So ganz war Yoichi sich nicht sicher, ob verstand, worauf der Trainer hinauswollte, aber wahrscheinlich würde er das gleich sagen. „Aber immer dann, wenn unvermeidbare Aktionen von Gegnern aufeinandertreffen, entstehen Zufälle. Und diese sind das Epizentrum des Glückes. Und dies ist auch in eurem Spiel passiert. Da sich die Nummer eins auf das Glück eingelassen hat, konnte er das Spiel für sich entscheiden. Also, meine Rohdiamanten, macht euch diese Zufälle zunutze, dann wird Fortuna auf euch hinabscheinen. Glück kommt nur zu jenen, die auch bereit dafür sind zu kämpfen“, schloss Ego ab. Yoichi ging es durch Mark und Bein. Er hatte nun verstanden, was dieser Mechanismus von Glück war. Und er wusste jetzt auch, was ihn von Rin unterschied. Rin war schon längst bereit, sich auf das Glück und die Zufälle einzulassen. Yoichi musste dies auch tun, wenn er ihn schlagen wollte. ------------------------------------------------------------------ Wörter: 578 (One Shot) Kapitel 79: Ich will dich überflügeln! -------------------------------------- Ich will dich überflügeln! „Nachdem ihr nun verstanden habt, was Glück und was Zufälle sind, habt ihr die zweite Auswahl erfolgreich beendet. Was uns natürlich zur dritten Auswahl bringt. Wie ich schon gesagt habe, werdet ihr gegen ein Team von fünf Top-Spielern aus der gesamten Welt spielen. Es wird Zeit, dass ihr die Welt kennenlernt, meine Rohdiamanten!“, verkündete Ego und auf dem Bildschirm erschienen fünf sehr bekannte Gesichter. Leonardo Luna, der Prinz von Madrid aus Spanien. Adam Blake, der Goalgetter-Junkie aus England. Pablo Cabazos, das Sommersprossen-Baby aus Argentinien. Dada Silva, der Schwere Panzer aus Brasilien. Julien Loki, der aufgehende Stern der französischen Liga. Ehrfürchtig betrachtete Yoichi die fünf Spieler auf dem Bildschirm vor ihm. Sie galten alle als Top-Stürmer und gegen sie zu spielen, würde zeigen, wie gut ihre Fähigkeiten inzwischen waren und ob sie gegen sie bestehen konnte. Ein Kribbeln ging über Yoichis Haut, während er daran dachte, dass er bald gegen sie spielen würde. Etwas später waren sie in ihren Räumen und hatten auch schon geduscht, was nach diesem intensiven Spiel auch bitter nötig gewesen war. Yoichi war froh, dass er jetzt erst einmal vierundzwanzig Stunden Pause hatte, bevor es weiterging. So konnte er sich sammeln und darüber nachdenken, wie er Egos Wort in die Tat umsetzen konnte. Er wollte sich das Glück unbedingt zunutze machen und damit Tore erzielen, die sein Team zum Sieg führten. Tokimitsu, Aryuu und Bachira unterhielten sich darüber, was es für sie bedeuten würde, wenn sie einen der Top-Spieler schlagen würden. Yoichi fiel auf, dass Rin gar nicht bei ihnen war. „Sag mal, Bachira, wo ist Rin eigentlich hin?“, fragte er an seinen besten Freund gerichtet. Dieser hatte sich auf eins der Betten gesetzt und sah ihn interessiert an. „Oh, der ist am Ende des Tages immer allein. Du findest ihn wahrscheinlich im Trainingsraum“, war die Antwort, die Yoichi erhielt. Für ihn stand fest, dass er Rin suchen würden. Er hatte einen Entschluss gefasst: wenn er Rin schlagen wollte, musste er ihn genau beobachten und herausfinden, was sie noch voneinander unterschied. Wie es Bachira gesagt hatte, fand Yoichi Rin im Fitnessraum. Er saß auf einer der Yogamatten und wirkte vollkommen entspannt. Er schien nicht mitbekommen zu haben, dass Yoichi in den Raum gekommen war. Gut, das sollte ihm nur recht sein. So konnte er ihn noch einen Moment ungestört beobachten. Rin war wirklich für seine Konzentration und Körperhaltung zu bewundern. Es wirkte so, als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen. Aber Yoichi wusste, dass es nicht reichte, wenn er Rin nur beobachtete. Nein, wenn er Rin wirklich besiegen wollte, musste er dieses Training genauso durchziehen. So schnappte sich Yoichi ebenfalls eine Yogamatte und setzte sich hinter Rin. Ziemlich schnell merkte Yoichi, dass ihn dieses Training an seine Grenzen bringen würde. „Hrr…“ Scharf zog Yoichi die Luft ein, als er versuchte, die in Yoga-Pose gelangen, die Rin einnahm. „Was machst du da?“ Natürlich hatte er somit jetzt auch die Aufmerksamkeit von Rin auf sich gezogen. „Ich kann dich nur schlagen, wenn ich dich imitiere“, sagte Yoichi festentschlossen, spürte aber gleichzeitig wie schwer diese Bewegung war, „Auch wenn das hier ganz schön im Hüftgelenk schmerz…“ „Idiot.“ Mehr Worte hatte Rin für ihn nicht übrig, während er die Position wechselte. Yoichi begrüßte dies sehr, während ihm gleichzeitig eine Frage unter den Nägeln brannte. „Warum machst du das eigentlich, Rin?“, wollte er wissen. „Als Nachsorge. Yoga und Meditation zum Abkühlen.“ Rin sprach weiterhin keine unnötigen Worte mit ihm. Yoichi kam nicht drumherum, ihn für seine geistige Stärke zu bewundern. „Und das machst du jeden Tag?“, fragte Yoichi weiter. Er wollte dieses Mysterium namens Rin besser verstehen. „Und wenn es so wäre? Wenn du mich nur stören willst, dann geh einfach.“ Rin machte es immer deutlicher, dass er nicht mit Yoichi sprechen wollte. Aber so leicht ließ er sich nicht abschütteln. „Du denkst also vierundzwanzig Stunden am Tag an Fußball?“ „Halt den Mund. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich Fußball spiele, um meinen Bruder Sae zu schlagen. Das will ich schaffen und daher kann ich mir keinen ruhigen Moment gönnen.“ Das war wieder Rins Antrieb. Aber auch Yoichi hatte einen Antrieb. „Du bist so stoisch, Rin. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich dich verschlinge, besser werde. Du bist mein Rivale!“ Dies hatte er nun für sich entschieden. Rin würde sein neuer Rivale werden, an dem er sich messen konnte. „Lächerlich. Für mich bist du weder ein Rivale noch sonst irgendetwas. Auch wenn du mich einmal geschlagen hast, wird das nicht noch einmal vorkommen.“ Rins Entschlossenheit war wirklich zu bewundern. Yoichi ließ sich von seinen Worten dennoch nicht beirren. Sein Entschluss war nach wie vor unerschütterlich: eines Tages würde er Rin überflügeln. --------------------------------------------------------------- Wörter: 774 (One Shot) Kapitel 80: Gegen den Dämon - I ------------------------------- Gegen den Dämon - I Rensuke war immer noch aufgewühlt, nachdem sie das Spiel verloren hatten. Reo und er waren nun in der untersten Stufe der zweiten Auswahl angekommen. Ihm war bewusst, dass sie eine Niederlage vollkommen ausgeschlossen war, da es ansonsten für einen von ihnen das Ende bedeuten würde. Das war für Rensuke vollkommen ausgeschlossen. Reo und er würden sich wieder nach oben kämpfen. Immerhin mussten sie noch Isagi und sein Team schlagen. Aber Reo bereitete ihm Gedanken. Seine mentale Verfassung war augenblicklich nicht die Beste. Noch einmal von Nagi zurückgelassen worden zu sein, war wahrscheinlich ein herber Schlag für ihn gewesen. Rensuke überlegte fieberhaft, wie sich das auf ihr nächstes Spiel auswirken würde. War es vielleicht besser, wenn sie sich einen leichten Gegner suchten? Nein, das war nicht der richtige Gedanke. Sie brauchten einen starken Mitspieler, wenn sie sich weiter nach oben kämpfen wollten. So eine Entscheidung musste gut überlegt sein. „Was ist denn da los?“, riss Reo ihn da aus seinen Gedanken. „Die stehen ja alle im Eingang“, stellte er fest. Vor dem Warteraum der untersten Stufe standen die anderen Spieler und schienen sich nicht hineinzutrauen. „Was macht ihr da? Warum geht ihr nicht weiter?“, fragte Rensuke die anderen Teilnehmer. Sie drehten sich zu Reo und ihm um. „Da dreht einer vollkommen durch! Er verprügelt jeden, der nicht gegen ihn spielen will“, war die erste Antwort, die sie erhielten. „Wenn ich mich recht erinnere, war der Kerl Torschützenkönig in meinem Block. Seine Name ist Shidou Ryusei“, sagte ein zweiter. „Da ist übrigens noch einer drin“, warf ein dritter Spieler ein. Rensuke warf einen Blick in den Raum. Mitten im Raum stand ein großer, gebräunter Typ mit blonden Haaren, deren Spitzen pink gefärbt waren. Er hielt einen Spieler am Kopf fest. Das war doch… „Es ist niemand mehr da, Igarashi. Was machen wir denn jetzt?“, fragte Shidou unbeeindruckt von dem Chaos, welches er hinterlassen hatte. „Aua! Lass mich erst einmal los! Ich habe dir doch schon gesagt, dass niemand gegen uns spielen will, weil du so gewalttätig bist! Wir haben das letzte Spiele auch nur verloren, da du unseren Gegner verprügelt hast und dafür rot gesehen hast!“ Igarashi wurde unsanft auf den Boden geworfen. „Sie haben mein Herz nicht zum Explodieren gebracht. Da musste ich es halt selbst für das Feuer sorgen“, war Shidous Antwort. Für Rensuke war der Kerl vollkommen durchgeknallt. „Ah! Es ist alles im Eimer! Ich hätte mich niemals mit dir zusammentun sollen!“, lamentierte Igarashi und wandte sich am Boden. „Dann ist es jetzt auch egal. Ich verprügele dich einfach. Wer mit meiner Explosivität nicht mithalten kann, soll gefälligst sterben!“ Shidou holte mit dem Fuß aus. Jetzt reichte es Rensuke. Das konnte er nicht länger mitansehen! Er stürmte in den Raum und stoppte Shidous Fuß, bevor dieser Igarashis Kopf treffen konnte. „Das ist genug, du Psycho.“ „Ist das etwa der Auftritt des Helden? Wie großartig~“, lachte Shidou und griff nun Rensuke an. Der Kerl war doch vollkommen krank im Kopf! „Komm schon, Held, spiel gegen mich!“, verlangte er. „Ich lass mich nicht von dir provozieren. Ich wollte lediglich Igarashi helfen“, war Rensukes Antwort. Auf so einen würde er sich nicht einlassen. Das war zu gefährlich. „Warum denn das? Seid ihr Freunde? Oder bist du ein Kämpfer für die Gerechtigkeit?“ Belustig funkelte Shidou ihn an. „Ich hasse Gewalt und bin hier, um Fußball zu spielen. Ich spiele nur fair und anständig. Auf seine schmutzige Art lasse ich mich nicht ein“, stellte Rensuke klar. Shidou lachte daraufhin schallend. „Das trifft sich doch hervorragend! Fußball ist für mich ein Zustand des Seins. Es gibt niemand, der Fußball mehr liebt als ich! Fair und anständig!“ Rensuke glaubte diesem Psychopathen kein einziges Wort. „Gut, dann spielen wir gegen euch.“ „Reo…“ Erstaunt drehte sich Rensuke zu seinem Teamkameraden um. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Reo diese Entscheidung treffen würde. „Leute wie ihn muss man ordentlich in die Schranken weisen und das funktioniert am besten mit einem Sieg. Außerdem ist er stark und wenn wir uns ihn einverleiben, steigen wir wieder schneller auf“, sagte er an Rensuke fand. Dieser verstand, worauf er hinauswollte. „In Ordnung. Aber vergiss nicht, dass er Torschützenkönig in seinem Block war.“ „Vom weglaufen werden wir auch nicht gewinnen, Kunigami. Abgesehen davon ist Igarashi sein Partner. Unsre Chancen stehen also gar nicht so schlecht.“ Reo verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn erwartungsvoll an. Rensuke nickte. „Einverstanden, Reo.“ Sie mussten das hier gewinnen. ------------------------------------------------------------------------------- Wörter: 732 (One Shot) Kapitel 81: Gegen den Dämon - II -------------------------------- Gegen den Dämon - II Reo band sich seine Haare zusammen und war bereit für den Anpfiff. Er musste ehrlich zugeben, dass er nicht gedacht hatte, so schnell wieder zu spielen. Kunigami und er hätten sich noch etwas Zeit lassen können, um sich eine Strategie zu überlegen, was wahrscheinlich vernünftig gewesen wäre. Aber Vernunft brachte sie nicht weiter und Reo wollte so schnell wie möglich wieder aufsteigen. Er wollte wieder zu Nagi. Natürlich war ihm bewusst, dass immer noch eine Chance der Niederlage bestand, die alles beenden konnte, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Es zählte nur der Sieg. Kunigami und er würden diejenigen sein, die als Sieger aus diesem Spiel herauskommen würden. Der Anpfiff ertönte und da Kunigami und er den Anstoß hatten, spielte sein Partner ihm den Ball zu. Sie waren natürlich im Vorteil, wenn sie zuerst an den Ball kamen. Kunigami passte ihm den Ball zu, damit ihre Taktik greifen konnte. Mit schnellen Doppelpassen wollten sie sich nach vorne spielen und somit Druck auf ihre Gegner aufbauen. Sie hatten bei ihrer vorherigen Besprechung bemerkt, dass sie wahrscheinlich nur gegen Shidou bestehen konnten, wie sie ihn so schnell wie möglich ausspielten. „Buh!“ Als hätte Reo ihn allein mit seinen Gedanken beschworen, stand Shidou auch schon vor ihm. Verdammt! Der Kerl war schnell! Reo konnte ihn noch nicht einschätzen, aber er war auch der Torschützenkönig seines Blocks gewesen. Sie konnten bei ihm wohl mit allem rechnen. „Kunigami! Er kommt zu dir zurück!“, rief Reo und passte den Ball zurück zu seinem Teamkollegen. „Ein langer Querpass auf dieser Distanz. Das ist also dein Level“, sagte Shidou zu ihm. Reo verzog kurz das Gesicht. Er wollte sich nicht zu sehr auf ihn konzentrieren, sondern auf das Spiel. Kunigami könnte den Ball immerhin jeden Moment wieder zurückspielen. Dafür musste er sich aber zunächst an Igarashi vorbei. Darüber machte sich Reo aber weniger Gedanken. Kunigami war ihm körperlich überlegen und konnte ihn locker ausspielen. Dies passierte auch und Kunigami kam seiner Reichweite immer näher. Gut! Dann könnten sie zügig das erste Tor schießen. „Nur noch ein Schritt, oder?“ Wie aus dem Nichts tauchte Shidou bei Kunigami auf und ging ins Pressing. Wo war der Kerl so schnell hergekommen!? Reo war sich sicher gewesen, dass er die ganze Zeit bei ihm gewesen war. „Deine Beinarbeit hat dich verraten“, lachte Shidou gehässig, während er Kunigami den Ball abnahm. Verdammt! Es konnte doch nicht sein, dass sie ihn so unterschätzt hatten! Aber gut, der Ball zu Igarashi. Für Reo sollte es kein Problem sein, ihm den Ball abzunehmen. Reo durchschaute die Beinarbeit seines Gegners schnell. Es sollte ein Übersteiger auf der linken Seite werden, also konnte er ihn den Ball ohne Probleme abnehmen. Da tat Igarashi etwas, womit Reo niemals gerechnet hatte: er warf sich gegen ihn. Sofort ertönte ein heller Pfiff. „Foul! Freistoß für Team weiß!“, sagte der elektronisches Schiedsrichter. „Da war doch nichts! Der Kerl ist in mich hineingerannt!“, verteidigte sich Reo. Das würde er nicht einfach so hinnehmen! Dieser ekelhafte Igarashi! „Ha! Unterschätze niemals die Power des Sohn eines Mönches! Auch meine Karriere steht hier auf dem Spiel, also werde ich die Cleverness der Fouls nutzen und zu einem listigen Stürmer werden!“, verkündete Igarashi. Reo hätte es nicht egal sein können. Ihn pisste es unglaublich an, dass er ihn so ausgespielt hatte. Igarashi schoss den Ball natürlich zu Shidou, aber zum Glück war Kunigami schon bei ihm. „Ihr beiden bringt mein Herz überhaupt nicht zum Explodieren mit euren mittelmäßigen Fähigkeiten.“ Mit einem lächerlichen Leichtigkeit spielte er sich aus Kunigamis Pressing heraus. Hieß dies etwa, dass er neben seiner Schnelligkeit auch Kraft besaß, sodass er mit Kunigami mithalten konnte?! „Ihr versucht nur, Fußball zu spielen, womit ihr mich niemals durchschauen könnt. Ich spiele nicht einfach nur Fußball! Es ist für meine existenzielle Notwendigkeit!“ Damit passte Shidou mit einem Hackenschuss den Ball zu Igarashi. Reo hasste es, dass er diesen Kerl einfach nicht durchschauen konnte! „Kunigami, verteidigen!“, rief er seinem Kollegen zu. „Sehr schön, Shidou! Vors Tor!“, gab Igarashi die Anweisung an ihn weiter. Nein, das würde Reo nicht zulassen! Er schaffte es auch den Pass von Igarashi abzufälschen. Jetzt war es offen, ob Kunigami oder Shidou zuerst an den Ball kommen würden. Für Reo stand auf jeden Fall fest, dass es unmöglich war, diesen Ball ins Tor zu bringen, da beide mit dem Rücken zum Tor standen. Shidou zeigte sich doch vollkommen unbeeindruckt davon. Reo wurde klar, dass er diesen Ball abnehmen wollte. „Das ist doch unmöglich!“, rief Kunigami. „Unmöglich? Wer definiert das eigentlich?“ Shidou nahm den Ball mit einem Fallrückzieher an. Und nicht nur das; nein, er landete im Tor. Alles in Reo zog sich zusammen. „Wie kann der so gut sein…“, zischte er. Mit einem selbstzufrieden Grinsen saß Shidou auf dem Rasen vor ihm. Er war ein verdammter Dämon! „Los, lasst mich noch einmal explodieren!“, verlangte er frohlockend von ihnen. Reo schluckte. Es stand fest, dass sie in diesem Spiel höllisch aufpassen mussten, wenn sie nicht verlieren wollten. ----------------------------------------------------------------------------- Wörter: 822 (One Shot) Kapitel 82: Gegen die Welt - I ------------------------------ Gegen die Welt - I Meguru war sehr gespannt darauf, was sie gleich in dem Spiel erwarten würde. Ein Spiel gegen Top-Spieler aus der ganzen Welt – mit so etwas hätte er niemals gerechnet. Egal, wie dieses Spiel ausgehen würde, es würde eine sehr große Erfahrung werden. Automatisch wanderte sein Blick zu Isagi, der vor ihm ging. „Sag mal, kann es sein, dass du nervös bist?“, fragte er ihn mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen. Wahrscheinlich machte er sich schon Gedanken über die einzelnen Spielzüge, bevor es überhaupt begonnen hatte. „Ich würde lügen, wenn ich es abstreite“, war seine ehrliche Antwort. Meguru schmunzelte. „Das ist gut. Mir geht es nämlich genauso. Man sag doch, dass es man vor Aufregung zittert, richtig?“ Mit Interesse sah Meguru seine Teamkollegen an. „Aber was ist, wenn wir das Spiel gleich verlieren? Fliegen wir dann raus?“ Verzweiflung machte sich in Tokimitsus Gesicht breit. „Egal, was passiert, wir nehmen es so, wie es kommt. Das ist die stylishste Art, um zu spielen“, meinte Aryuu und strich sich seine Haare zurück. Meguru war belustigt von den verschiedenen Reaktionen. „Hey, denkt noch nicht einmal ans Verlieren. Egal, wer unser Gegner ist, wir werden gewinnen. Steht mir einfach nicht im Weg“, stellte Rin sie darauf ein, was er von ihnen erwartete. Meguru lachte leise. „Das wissen wir doch, Rin-chan~“ Und damit traten sie durch die Tür zum Spielfeld. Kaum waren sie durch die Tür getreten, standen die Top-Spieler auch schon vor ihnen. Meguru bemerkte gleich diese Präsenz, die von ihnen ausging. Das war unglaublich, was für eine Stärke sie umgab. Da sprachen die Top-Spieler miteinander, aber Meguru verstand kein Wort. „Ist das etwa Englisch?“, fragte er an Tokimitsu und Isagi gerichtet. „Ich glaube schon…Das gefällt mir gar nicht…“ Tokimitsu schluckte schwer und in seinem Kopf ratterten sich schon wieder die Gedanken, was alles schiefgehen könnte. Da ging Rin zielstrebig auf die Blake und Silva zu, die die ganze Zeit miteinander sprachen. Und er sprach mit ihnen. „Rin kann Englisch? Wie cool!“, rief Meguru erstaunt an. Rin war wirklich ein faszinierender Mensch. Blake und Silva redeten weiter und schienen Rin und damit wohl sie nickt wirklich ernst zu nehmen. „Für die ist gegen uns zu spielen, ist nur ein Spaß“, erklärte Aryuu ihnen nun. Meguru und Tokimitsu sahen ihnen erstaunt an. „Kannst du etwas Englisch?“, wollte Tokimitsu wissen. Aber Aryuu schüttelte nur den Kopf. „Ich verstehe es nur. Ich lerne es noch.“ Das Gespräch zwischen Rin und vor allem Silva ging weiter. Meguru entging nicht, dass Rin immer wütender wurde. Schließlich mischte sich Luna in das Gespräch ein und Meguru hörte, wie der Name Sae fiel, Rins Bruder. Das Lächeln, welches Luna Rin schenkte, wirkte zwar freundlich, aber es gefiel Meguru überhaupt nicht. Es war nicht aufrichtig. Schließlich beendete Loki das Gespräch. Sie stellten sich auf und der Anpfiff ertönte. Isagi passte den Ball zu Meguru und er spielte sich nach vorne, wo er auf Cabazos traf. Dieser machte sich daran, Meguru aufhalten zu wollen, auch wenn er dabei recht gelangweilt dabei wirkte. Ihm war dies aber egal und er hatte unglaublich viel Spaß dabei, wieder Fußball zu spielen. Endlich konnte er seinen neuen Stil präsentieren. „Sehr schön! Doppelpass, Bachira!“, rief Isagi ihm da zu. Aber so leicht würde Meguru es ihm nicht machen. „Ich pass zu niemanden, der sich einfach so meiner Vorstellung fügt!“, antwortete er lediglich und dribbelte weiter, während Cabazos an ihm klebte. Wenn Isagi mit ihm spielen wollte, dann sollte er das auch zeigen. Isagi enttäuschte ihn zum Glück nicht und beschleunigte sein Tempo, damit er mit Meguru mithalten konnte. Er spielte mit dem Gedanke, ob er ihm den Ball zuspielen sollte, um ihre Torchance zu erhöhen. Leider nahm Loki ihm diese Entscheidung ab, indem er Isagis Laufweg zustellte. Aber dies machte nichts. Meguru wusste schon, zu wem der Ball gehen würde. Mit einer Flanke passte er den Ball zu Rin, der ihn sofort verwandelt und das erste Tor für ihr Team machte. Meguru war zufrieden, dass ihre chemische Reaktion nach wie vor so gut funktioniert. Das war doch ein sehr guter Auftakt für dieses Spiel! ------------------------------------------------------------- Wörter: 675 (One Shot) Kapitel 83: Gegen die Welt - II ------------------------------- Gegen die Welt - II „Gut, machen wir weiter so. Spielt meine Köder und mir dann den Ball zu“, sagte Rin zu Bachira und Yoichi. Letzterer konnte immer noch nicht glauben, dass Bachira und Rin tatsächlich seinen Laufweg als Inspiration genutzt, um dieses Tor zu erzielen. Aber gut, dies hob die Stimmung innerhalb ihres Team. „Was ist denn mit dir los, Rin? Seitdem Isagi mit uns spielt, wirkst du irgendwie von ihm befeuert“, witzelte Bachira und sah Rin interessiert an, der aber keine Miene daraufhin verzog. Auch Yoichi war nicht entgangen, dass Rin sich irgendwie anders verhalten hatte, als sie gerade miteinander gespielt hatten. Yoichi war sich sicher, dass er dies noch für den weiteren Spielverlauf nutzen konnte. „Lasst uns aus eurem Dreieck ein Viereck machen“, sprach da Aryuu ihn an und wuschelte ihn durch die Haare. Erstaunt blickte Yoichi ihn an. „Unfair! Machen wir ein Fünfeck darauf!“, verlangte Tokimitsu. Yoichi wurde noch erstaunter darüber, dass er so viele Initiative zeigte. „Dann spielt doch mit“, sagte er lediglich. „Wie weit wir damit wohl kommen?“, fragte Bachira amüsiert, als sie sich für den Wiederanstoß aufstellten. „Ich sage doch, dass wir das Spiel gewinnen“, kam es lediglich von Rin. Aber sie durften weiterhin nicht vergessen, dass sie ihr immer noch gegen Weltklasse-Spieler antraten. Sie würden sicher nicht zulassen, dass gegen Oberschüler, ja Amateure, verloren. Yoichi machte sich daran, Loki den Laufweg zuzustellen. Mit einem Gleichaltrigen sollte er wohl auch mithalten können. Und Loki blieb tatsächlich vor Yoichi stehen. Was würde er tun? Er sagte etwas zu Yoichi, was er nicht so ganz, aber er hatte das Gefühl, dass er ihm verriet, dass ihm ganz viele Lücken gelassen hatte. Da stürmte Loki auch schon mit dem Ball an ihm vorbei. So schnell konnte Yoichi gar nicht reagieren. Loki stürmte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit nach vorne. Er spielte zunächst Bachira aus und auch Tokimitsu und Aryuu waren kein Hindernis für ihn. Es war unglaublich, auf was für einem Level er spielt! „Sein Laufweg ist doch offensichtlich!“, rief Rin ihnen da zu und schaffte es tatsächlich auch, sich Loki in den Weg stellen. Loki amüsierte sich darüber, aber Rin hatte keine Möglichkeit, ihn einzuholen. Loki schoss das erste Tor für sein Team. Natürlich, sie spielten hier gegen eine Weltauswahl. Der Wiederanstoß erfolgte und Yoichi hatte das Gefühl, dass das Tempo noch einmal angezogen worden war. Obwohl sie im Ballbesitz waren, konnten sie gar nicht so schnell reagieren, wie Luna Rin den Ball abnahm. Er passte ihn zu Cabazos. „Bachira! Nehmen wir ihn in die Mangel!“, rief Yoichi seinem Partner zu. Sie mussten die Chance nutzen, um sich den Ball zurückholen. Dieses eine Tor sollte das einzige ihrer Gegner bleiben. „Einverstanden!“, stimmte Bachira zu, aber Cabazos schoss einfach zwischen sie hindurch. Verdammt! Das war doch viel zu schnell! „Ich stoppe ihn in der Luft!“ Ein Glück war auf Aryuu Verlass und Yoichi vertraute auf ihn. Aber Silva hatte den gleichen Gedanken und sprang ebenfalls. Er war schneller als Aryuu und verhinderte dessen Sprung, während er den Ball mit Kopf annahm. „Er kommt vors Tor! Den kläre ich!“, rief jetzt Tokimitsu und gab Yoichi damit einen letzten Funken Hoffnung. Diese verpuffte aber just in den Augenblick, als Blake Tokimitsu zur Seite schubste und das nächste Tor schoss. Yoichi schluckte. Es war unglaublich, auf welchen Level sich diese Spieler befanden. Es war das Leveln, welches Yoichi anstrebte. Und dies berauschte ihn unglaublich. -------------------------------------------------------------- Wörter: 559 (One Shot) Kapitel 84: Gegen die Welt - III -------------------------------- Gegen die Welt - III Meguru war berauscht von dem Tempo des Spiels. Es war einfach unglaublich, auf welchem Niveau sich diese Spieler befanden. Einmal auf Weltniveau spielen – das war wohl der Traum eines jeden Fußballspielers. Aber es war natürlich auch klar, dass sie sich noch längst nicht auf diesen Niveau befanden. Für Meguru war es nur ein Ansporn, es irgendwann zu erreichen. Der Wiederanstoß erfolgt und Isagi passte ihm den Ball zu. Es passte Meguru sehr, dass Cabazos wieder vor ihm erschien. Er wollte sich ein weiteres Mal mit ihm messen und ihn ausspielen. Wenn er das schaffte, würde er dem Weltklasseniveau ein Stück näherkommen. Leider nahm das Sommersprossen-Baby ihm den Ball erneut ab. Ein wenig bereute es Meguru in diesem Augenblick, dass er nicht verstand, was er zu ihm sagte. Vielleicht hätte es ihm in seiner Weiterentwicklung geholfen. Cabazos passte den Ball zu Blake, der während der Annahme Tokimitsu mit seinem Körper blockte. Der Ball ging weiter zu Loki, an dem Isagi hängte. Die Aktionen waren so unglaublich schnell. Isagi war fast bei ihm, da schoss Loki auch schon eine weite Flanke. Aryuu sprang zwar, um ihn sich zu holen, aber Silva war schneller und machte das nächste Tor. Jetzt stand es 1:3. Ob sie das noch retten konnten? Von diesem Punkt an ging es nur noch bergab; anders konnte es Meguru nicht beschreiben. Es war so, als würde ihre Gegner nur ein Spiel mit ihnen treiben. Es wurde immer deutlicher, dass sie sie von Anfang an nicht ernstgenommen hatten. Es war deutlich, dass sie ihnen auf ihrem derzeitigen Niveau noch längst nicht gewachsen waren. Auch wenn Meguru sein Bestes gab, konnte er Cabazos wieder nicht aufhalten und er schoss das 1:4. Der Abstand zwischen ihren Team wurde immer deutlicher. „Verdammt nochmal! Es ist noch nicht vorbei!“ Meguru war erstaunt davon, wie verbissen Rin in diesem Augenblick war. Aber für ihn war die Niederlage am schlimmsten. Er hatte bisher jedes Spiel gewonnen und Meguru musste ihm zusprechen, dass er von ihnen am besten mit den Weltstar mithalten konnte. Er scheiterte schließlich an Luna. Was auch immer er zu Rin sagte, es hörte sich nicht nett an. Luna spielte Rin aus und beendete das Spiel mit dem 1:5 Eine totale Niederlage. Anders konnte es Meguru nicht beschreiben. Und auch wenn ihnen zuvor gesagt worden war, dass dies eine Auswahl für die U-20-Mannschaft gewesen war, machte es nicht besser. Meguru wollte nicht noch einmal verlieren. -------------------------------------------------------------- Wörter: 400 (Drabble) Kapitel 85: Die Top 35 ---------------------- Die Top 35 Hyoma und sein Team hatte es geschafft: sie hatten die zweite Auswahl bestanden. Das Spiel gegen die Top-Auswahl war zwar noch ein heftiger Niederschlag gewesen, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Hyoma war einfach nur glücklich darüber, dass sie es geschafft hatten und noch ein Teil von Blue Lock waren. „Die zweite Auswahl ist beenden. Alle Mitglieder, die in die dritte Auswahl vorgerückt sind, sind versammelt. Zieht euere Uniformen an und versammelt euch im allgemeinen Aufenthaltsraum“, ertönte die elektronische Stimme. Hyoma sah zu seinen Teamkameraden – Nagi, Barou, Zantetsu und Kiyora. In der dritten Ebene waren sie auf Zantetsu getroffen, der in einem Team mit Niko und Nishioka gewesen. Da sie um Zantetsus Fähigkeiten wussten, hatten sie für ihn entschieden. In der vierten Ebene war dann Kiyora zu ihnen gestoßen, nachdem sie gegen sein Team gewonnen hatten. Jetzt war es Zeit, zu erfahren, wer es außer ihnen noch geschafft hatten. Hyoma atmete tief durch. Er kannte nur das erste Team, welches gerade aufgerufen wurde. Er tauschten einen kurzen Blick mit Nagi und Barou aus, die beide ebenfalls wussten, wer dort im Raum auf sie wartete. „Team zwei, bitte antreten“, sagte die Stimme und die Tür vor Hyoma und seinem Team öffnete sich. „Hey“, begrüßte Nagi als erstes Isagi, Bachira, Rin, Aryuu und Tokimitsu, die schon auf sie warteten. „Da bin ich, Stümper“, sagte Barou eindeutig an Isagi gerichtet. „Das ist ja ewig her.“ Hyoma suchte Isagis Blick, der eine Mischung aus Erstaunen und Erleichterung war. „Hey ihr! Zantetsu ist ja auch bei euch!“, begrüßte Bachira sie überschwänglich. „Sie haben es ja wirklich geschafft.“ Aryuu nickte anerkennend. „Ach ihr…“ Die Erleichterung war auch in Isagis Stimme zu hören, was die angespannte Stimmung zum Platzen brachte. „Isagi, was guckst du denn so erleichtert? Hast du etwa wirklich nicht gedacht, dass wir es nicht schaffen?“, warf Nagi ihm vor. „Du siehst doch auf uns herab!“, behauptete Barou und Isagi wusste nicht so recht, mit wem er zuerst sprechen musste. Hyoma schmunzelte. Es war schön, dass sie jetzt wieder zusammen waren. „Wir sind nach wie vor nur Nebenrollen, oder?“, fragte er Isagi amüsiert. Ihre Blicke trafen sich wieder. „Nein, wie soll ich es beschreiben…Ich bin einfach nur froh, dass ihr hier seid“, antwortete Isagi ehrlich. Ja, dem konnte Hyoma nur zustimmen. Endlich waren sie wieder vereint. „Aber das war doch klar. Meine Fußballkarriere endet ihr doch noch nicht mit einer Niederlage gegen dich“, meinte Nagi. „Ich muss dich noch schlagen und die Top drei auch“, kam es von Barou. Hyoma konnte dem nur zustimmen. „Unser Wiedersehen war auf jeden Fall hervorbestimmen“, sagte Hyoma und das Lächeln von Isagi war Gold wert. Sie würden wieder gegeneinander, aber auch miteinander spielen. „Das dritte Team tritt bitte ein“, sprach die elektronische Stimme wieder und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder dorthin, warum es hier eigentlich ging: die Teams, die die zweite Auswahl bestanden hatten. Team drei und Team vier folgten hintereinander, hatten aber keine bekannten Gesichter bei sich. Hyoma musste den Spielern aber zusprechen, dass alle eine gewisse Präsenz an sich hatten. Sie mussten ziemlich geschickt sein, wenn sie es bis hierhergeschafften hatten. Hyoma musste sich noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass sie hier die Top fünfunddreißig von ehemals dreihundert Spieler waren. Das fünfte Team trat durch die Tür und wurde gleich offensichtlich, dass sie einer zu wenig waren. „Niko!“, rief Isagi erstaunt neben Hyoma aus, als er ihren ehemaligen Gegner erblickte. „Einer fehlt ja bei ihnen…“, kam es von Hyoma selbst. „Nishioka Hajime befindet sich derzeit in Behandlung, da er sich im Spiel gegen die Top-Auswahl verletzt hat“, beantwortete die elektronische Stimme seine Frage sofort. Damit wurde auch klar, dass sie alle gegen die Top-Auswahl gespielt hatten. Ob es wohl eine Mannschaft gehabt hatte, zu gewinnen? Vorstellen konnte Hyoma es sich nicht. Die Tür ging ein weiteres Mal auf. „Nicht drängeln!“ „Stopp! Ich will einen coolen Auftritt hinlegen!“ „Weg da!“ Drei Leute stritten miteinander und Raichi, Gagamaru und der ältere der Wanima-Brüder fielen in den Raum. Ihre beiden Teammitglieder schüttelten über ihr Verhalten nur den Kopf. „Raichi! Gagamaru!“, rief Isagi erfreut aus. „Sie haben sich kein Stück verändert“, lachte Bachira, während sich Gagamaru dazu äußert, dass er sich darüber freute, die anderen wiederzusehen. Hyoma konnte sich nicht ganz über das Wiedersehen freuen. Er suchte Nagis Blick. „Es fehlt nur noch ein Team“, sprach er seine Feststellung auf. Nagi nickte. „Ja und Reo und Kunigami fehlen noch.“ Es war gut, dass er derjenige war, der es aussprach. Keiner von ihnen musste sagen, dass sie sich sicher waren, dass sie im letzten Team sein mussten. „Team sieben bitte eintreten“, sprach die elektronische Stimme ein weiteres und letztes Mal. Gebannt sahen alle zu der Tür. „Gepriesen sei Buddha!“, rief Igarashi aus. Hyoma war erstaunt, dass er immer noch hier war. Seine beiden Begleiter waren ihm hingegen unbekannt. Zwei Spieler noch. Das mussten einfach Reo und Kunigami sein. „Reo!“, rief dann Nagi aus, als er ihn hinter seinen Teamkameraden sah. Hyoma sah es als gutes Zeichen. Jetzt musste Kunigami kommen. Es musste einfach so sein! Hyoma konnte die Anspannung, die von Isagi und Bachira ausging, regelrecht fühlen. „Das Ende“, verkündete der letzte Spieler, der durch die Tür trat. Es war ein blonder Typ mit gebräunter Haut. Nein…Es konnte doch nicht sein, dass Kunigami es nicht geschafft hatte. ------------------------------------------------------------------ Wörter: 875 (One Shot) Kapitel 86: Wo bist du? [KuniBachi] ----------------------------------- Wo bist du? Ungläubig starrte Meguru auf die Tür. Es waren alle fünfunddreißig Spieler versammelt und kein einziger von ihnen war Kunigami. Das konnte einfach nicht sein. Es durfte für ihn nicht zu Ende sein! Meguru wollte doch weiter mit ihm Fußball spielen und noch so vieles mehr. „Reo, wo ist Kunigami? Er war doch bei dir!“, konfrontierte Isagi da auch schon Reo. Meguru sah zu ihnen. Auch er brauchte eine Antwort. Reo gab ihnen aber keine, sondern sah zur Seite. Er sah ebenfalls nicht glücklich über diese Wende aus. „Für ihn darf es noch nicht zu Ende sein!“, sprach Isagi das aus, was auch Meguru die ganze Zeit durch den Kopf ging. „Ist es aber. Der Held hat es nicht geschafft“, antwortete da der blonde Typ und fixierte Isagi mit seinem Blick. Meguru konnte ihn jetzt schon nicht ausstehen. Fassungslos starrte Isagi den Blonden an. „Seine Physis war zwar gut und er hatte so ein aufrichtiges Herz, aber auf dem Feld spielt es keine Rolle, ob man aufrichtig oder gut ist. Da zählt nur, dass man sein Herz zum Explodieren bringt. Jemand wie er ist nur ein Schleim und er hat keinen Wert, um in meiner Geschichte aufzutauchen.“ Der blonde Typ ging an Isagi vorbei und zeigte sich vollkommen unbeeindruckt davon, was er gerade gesagt hatte. Meguru biss sich auf die Unterlippe. Er war also derjenige, der dafür verantwortlich war, dass Kunigami nicht mehr hier war. „So ein Mist! Was weißt du schon über ihn!?“, konfrontierte Isagi ihn erneut. Meguru verstand, dass er sich mit dieser Antwort nicht zufriedengeben konnte. So ging es ihm genauso. „Wie ich schon sagte, seine Geschichte ist egal. Genauso wie deine!“ Auf einmal sprang der Blonde hoch und wollte nach Isagi treten. Der war doch verrückt! Isagi hatte keine Chance, irgendwie auszuweichen. Zum Glück reagierte Chigiri rechtzeitig und zog Isagi nach unten. „Chigiri!“, kam es von Isagi. „Was stimmt mit dem Kerl denn nicht!? Zum Kotzen!“, fluchte der Angesprochene und stierte den Blonden vor ihnen bitterböse an. Diese riss nun endlich auch Meguru aus seiner Erstarrung. Wenn Isagi und Chigiri Kunigami schon so verteidigten, musste er das auch tun. „Also echt. Wenn du dich prügeln willst, dann nur zu“, sagte Meguru nun und stellte sich neben Chigiri und Isagi, während er sich bereit machte, „Für mich bist du der Schleim hier, Sonnenbank-Antennkopf.“ Sollte sich der Kerl doch mit ihm prügeln. Meguru war das nur recht. „Das ist alles natürlich“, lachte der Blonde, aber es war kein aufrichtiges Lachen. „Es reicht meine Rohdiamanten. Jede Prügelei zieht das sofortige Ausscheiden mit sich“, sprach das Ego zu ihnen und brachte Meguru von seinem Plan ab. Alle Blicke richten sich auf den Bildschirm, auf dem ihr Trainier erschien. „Außerdem habt ihr keine Zeit, um euch Gedanken über die ausgeschiedenen Spieler zu machen. Wenn alles schlecht läuft, werden eure Fußballkarrieren mit Blue Lock bald eingestampft. Der japanische Fußballbund will uns die Gelder streichen. Daher habe ich ihnen eine Herausforderung versprochen: wir werden gegen die U-20-Nationalmannschaft spielen. Um den Fortbestand von Blue und um eure Karriere. In drei Wochen ist es so weit“, erklärte Ego weiter. Diese Antwort ging wie ein Schock durch ihre Reihen. Meguru fragte sich, was für Neuigkeiten sie heute noch bekommen würden. Ego hatte aber noch etwas zu verkünden. „Außerdem hat die U-20-Nationalmannschaft Itoshi Sae verpflichtet. Diese Spiel wird also ziemlich alles, was im japanischen Fußball zuvor geschehen ist, auf den Kopf stellen. Wir können uns die U-20 krallen, wenn wir dieses Spiel gewinnen. Also kämpft, meine Rohdiamant.“ Ego grinste auf sie hinab. Meguru schluckte. Er würde dafür sorgen, dass sie dieses Spiel gewannen. Für ihre Karrieren. Für Blue Lock. Aber auch für Kunigami. -------------------------------------------------------------- Wörter: 605 (One Shot) Kapitel 87: Wildcard -------------------- Wildcard Rensuke ging den Gang hinab. Sein Blick war stur auf den Boden gerichtet, während er sich mit einer Hand an der Wand abstützte. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Reo und er gegen Shidou und Igarashi verloren hatten. Er konnte Shidou nicht anders als einen Dämonen zu beschreiben. Natürlich hatte er sich für Reo entschieden und ihn mit sich genommen. Er hatte davon gesprochen, dass man sich selbst zerstören musste, wenn man etwas erreichen wollte. Aber das verstand Rensuke nicht. Was hatte ihn gefehlt? Warum war er nicht weitergekommen? Rensuke wollte nicht, dass sein Traum hier endet. Er wollte ihn nicht zurücklassen. Und es war nicht seinen Traum, den er hier in Blue Lock zurückließ. Es war seine gesamte Fußballkarriere, die er zurücklassen musste. Ego hatte immerhin davon gesprochen, dass niemand von ihnen mehr einen Fuß in den japanischen Fußball setzen konnte, wer in Blue Lock ausschied. Was sollte er dann mit seinem Leben anfangen? Rensuke ließ auch seine Freunde zurück, die er in Blue Lock gefunden hatte. Isagi, Chigiri, Reo – er konnte nicht glauben, dass er sie nie wiedersehen würde. Und dann war da ja noch Bachira…Auch ihn musste er zurücklassen. Dabei hatte er sich doch schon auf ihr Wiedersehen gefreut. Jetzt würde es niemals kommen. Da bemerkte Rensuke auf einmal, wie sich der Weg vor ihm gabelte. Der Pfeil vor ihm forderte ihn auf, dass er wählen sollte. Rensuke sah vom Boden auf und erblickte zwei Türen. Über der einen stand „Ausgang“ und auf der anderen „Wildcard“. Wildcard…Er wusste, was dieses Wort bedeutete. Er bekam eine weitere Chance. Rensuke wäre eine Idiot, wenn er diese Chance nicht nutzen würde. Zielstrebig ging er auf diese Tür zu und drückte sie auf. Wenn er diese Chance bekam, würde er sie ergreifen und für sich nutzen. Seine Fußballkarriere würde hier nicht enden. ----------------------------------------------------------- Wörter: 303 (Drabble) Kapitel 88: Die Top 6 --------------------- Die Top 6 „Das Spiel gegen die U20-Nationalmannschaft wird von euch verlangen, dass einige von euch eine Mannschaft bilden. Wir werden also Verteidiger brauchen, Mittelfeldspieler und einen Torwart. Der Tatsache, dass ihr alle Stürmer seid, ist mir natürlich mehr als bewusst. Wir werden also improvisieren müssen, meine Rohdiamanten“, fuhr Ego mit seiner Rede fort. Meguru hörte gespannt zu, während er mit seinen Gedanken noch bei Kunigami war. Aber diese musste er jetzt wohl beiseiteschieben. Dies hier war wichtig, wenn sie das Spiel gegen die U20-Nationalmannschaft gewinnen wollten. „Deshalb werde ich jetzt sechs Namen aufrufen, um die sich eine Mannschaft bilden wird. Dies ist die rationalste Variante, um eine Mannschaft innerhalb von drei Wochen aufzustellen. Diese sechs Spieler sind die besten in der Gesamtwertung. Die Aufgerufenen sollen vortreten.“ Megurus Augen weiteten sich. Es gab also eine Top sechs unter ihnen fünfunddreißig, die noch hier waren. Für ihn stand fest, dass diese Spieler herausragend sein mussten. Natürlich hoffte er gleichzeitig, dass er unter ihnen war. „Die Nummer eins in der Gesamtwertung: Itoshi Rin“, war der erste Name, der fiel. Meguru suchte Rins Blick, der seine Hände in den Taschen seiner Trainingshose vergraben hatte. Rin wirkte nicht erstaunt darüber, dass er der beste Spieler innerhalb Blue Locks war. „Die Nummer zwei: Shidou Ryusei.“ Meguru biss sich auf die Innenseite seiner Wange, als dieser Name fiel. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet er so gut sein würde und auf den gleichen Level wie Rin spielte. Er mochte ihn jetzt schon nicht. „Die Nummer drei: Karasu Tabito.“ Er sah sich um und erblickte einen großgewachsenen Kerl mit einem selbstgefälligen Grinsen und einen Muttermal unter rechten Augen. Seine Frisur erinnerte Meguru an eine Hyäne. „Die Nummer vier: Otoya Eita.“ Der Weißhaarige mit der grünen Strähne zwischen seinen Augen war im gleichen Team wie Karasu gewesen. Das wusste Meguru noch. Wahrscheinlich hatte die beiden sich gegenseitig angetrieben. „Die Nummer fünf: Yukimiya Kenyu.“ Megurus Augen weiteten sich vor Erstaunen. Auch der hübsche Junge mit der Brille und den welligen Haaren war in einer Mannschaft mit Karasu und Otoya gewesen. Das erklärte wohl, warum sie das drittbeste Team gewesen waren. Gleichzeitig war Meguru auch ein wenig nervös, welcher Name noch folgen würde. „Und die Nummer sechs: Nagi Seishirou.“ Vollkommen unbeeindruckt trat Nagi nach vorne, was Meguru doch schmunzeln ließ. Er hatte also schon mit zwei Spielern der Top sechs in einer Mannschaft gespielt. Ob dies auch für sein Talent sprach? „Ego-san, ich hätte eine Frage. Was hat mir zum ersten Platz gefehlt?“, wollte Yukimiya wissen und sprach damit wohl einen Gedanken aus, den viele hier hegten. Meguru wollte auch wissen, wie die Auswahl getroffen worden war. „Das ist ganz einfach: von allen fünfunddreißig hier haben zwei von euch Tore gegen die Weltauswahl erzielt: Itoshi Rin und Shidou Ryusei. Gleichzeitig basiert die Reihenfolge auf den Toren, die in der ersten Auswahl geschossen wurden, wie der Einschätzung der Weltauswahlspieler. Und zu guter Letzt meiner eigenen Einschätzung. Bist du damit zufrieden, Model-Brille?“ Ego sah regelrecht auf Yukimiya hinab. Dass er modelte, wunderte Meguru hierbei wenig. Das passte irgendwie zu ihm. „Ja, danke, Ego-san“, bedankte sich Yukimiya artig. „Machen wir weiter mit der dritten Auswahl: die Top sechs werden sich in absteigender Reihenfolge in Pärchen aufteilen. Diesen Pärchen teilen sich dann die übrigen neunundzwanzig von euch zu. Durch ein Zufallsprinzip werden dann drei von euch ausgewählt, die eine Fünfermannschaft mit den beiden Spieler der Top sechs bilden. Es werden also immer Fünfermannschaften gegeneinander antreten“, erklärte Ego weiter. Es würde damit der Zufall entscheiden, mit wem Meguru in der nächsten Runde spielen würde. Das war wirklich spannend. „Und ich hoffe, dass die übrigen neunundzwanzig von euch der Tatsache bewusst sind, dass jeder von euch nur eine Chance hat, um zu glänzen, während die Top sechs mehre Spiele absolvieren werden. Zeigt also euer Bestes, um euch einen Platz in der Blue Lock Auswahl zu erkämpfen!“ Meguru atmete tief durch nach Egos Worten. Nur eine Chance, um ein Teil des Spieles gegen die U20-Nationalmannschaft zu werden. Das war wirklich nicht einfach. Aber er würde wie immer sein Bestes geben. „Dass dies nicht ganz aufgeht, ist mir bewusst. Eine Mannschaft wird am Ende einen Spieler zu weniger haben. Darum hat jemand weiteres von euch die Chance, an zwei Spielen teilzunehmen. Jemand, der die Top sechs nur knapp verpasst hat“, fuhr Ego fort und Meguru wurde hellhörig. Es gab also noch einen herausragender Spieler. Wer würde das sein? „Die Nummer sieben: Bachira Meguru. Du wirst diese Rolle übernehmen.“ Megurus Augen hellten sich vor Freude auf. Er konnte sich also zu den besten Spielern in Blue Lock zählen. Das machte die dritte Auswahl gerade noch ein Stück interessanter für ihn. ---------------------------------------------------------- Wörter: 769 (One Shot) Kapitel 89: Koexistenz - I -------------------------- Koexistenz - I Hyoma wusste nicht so ganz, was er von Egos Worten halten sollte, mit denen er sie verabschiedet hatte. Nachdem er die Top sechs in einen absonderten Raum geschickt hatte, richtete er das Wort an die verbleibenden Neunundzwanzig. Er sprach davon, dass es ihre Aufgabe war, sich gegenüber der Top sechs zu behaupten und mit ihnen zu koexistieren. Sie sollten die Top sechs als ihre Gegner sehen und sich das Team aussuchen, in dem sie am besten glänzen konnten. Hyoma wusste noch nicht, welches Team das für ihn sein würde. Es gab keines, wo er sagen würde, dass es perfekt für ihn war. Vielleicht fand er ja bei Essen mit seinen alten Teamkameraden aus Team Z eine Antwort auf diese Frage. Gemeinsam mit Isagi, Bachira, Raichi, Gagamaru und Igarashi saß Hyoma an einem Tisch. Heute durften sie alles essen, was sie wollten, und Igarashi hatte dabei ziemlich zugeschlagen. Gagamaru stibitzte sich gerade etwas von seinen Tellern, wobei Isagi ihn ermahnte, doch die Stäbchen zu benutzen. „Das mit dem Wiedersehen des ehemaligen Team Zs hat ja nicht so geklappt“, sprach Raich den Elefanten im Raum an. „Ja…wirklich schade, dass Naruhaya nicht hier ist“, stimmte Gagamaru ihm zu. „Kuon, der Verräter, Imamura mit seinen ganzen Freundinnen, Iemon, unser Torwart…“, zählte Raichi die weiteren auf, die es nicht bis hier geschafft hatten. „Und Kunigami.“ Als Isagi diesen Namen aussprach, trafen sich Hyomas und Bachiras Blicke. Für sie beide war es wohl am schwersten, dass er nicht mehr bei ihnen war. „Bei ihm habe ich am wenigsten damit gerechnet“, meinte Bachira und sprach damit wohl das aus, was ihnen allen durch den Kopf ging. Hyoma hatte aber noch andere Gedanken. „Aber so läuft das nun einmal bei Blue Lock. Und wenn wir das Spiel gegen die U20-Nationalmannschaft nicht gewinnen, ist es für uns alle zu Ende. Also haben wir gar nicht die Zeit, um ins Gedanken über andere zu machen“, warf Hyoma ein. Sie mussten sich alle ins Gedächtnis rufen, dass es hier für sie zu Ende sein könnte. „Die Prinzessin hat recht. In vierundzwanzig Stunden müssen wir uns entschieden haben. Habt ihr schon eine Idee, wen ihr wählen werdet?“ Raichi hielt die Karte hoch, mit der sie ihre Entscheidung treffen sollten. „Ich nehme Team A. Immerhin habe ich die ganze Zeit über mit Shidou gespielt“, kam es sofort von Igarashi. „Entweder B oder C…Ich lass mein Bauchgefühl entschieden.“ Gagamaru zuckte mit den Schultern. „Man kann sich übrigens alle Spiele im Monitorraum ansehen. Das werde ich tun und mich dann entscheiden. Wie schaut es mit dir aus, Bachira?“ Raichi sah zu dem Angesprochenen, der ein Lächeln auf den Lippen hatte. „Ich lasse das Los entscheiden. Ich habe ja immerhin die Chance an zwei Spielen teilzunehmen“, meinte er nonchalant, worauf sich Raichi beschwerte, dass Bachira der Beste ihres ehemaligen Teams war, „Wie schaut es mit dir aus, Chigirin?“ Er sah zu Hyoma. „Ich weiß es noch nicht. Isagi?“ Hyoma war noch nicht bereit dafür sich zu entscheiden. Immerhin hatte er nur ein Spiel, in dem er glänzen konnte. Isagi war genauso unentschieden wie Hyoma, der weiter über seine Wahl nachdachte, während Bachira Isagi einen ersten Denkanstoß gab, was seine chemische Reaktionen mit Nagi und Rin anging. „Ich habe mir schon fast gedacht, dass du hier bist.“ Hyoma wurde vollkommen aus seinen Gedanken gerissen, während er das Spiel im Monitor ansah. Es war ein Spiel aus der zweiten Auswahl, in dem Karasu, Otoya und Yukimiya zu sehen waren. Es war wirklich ein Vorteil, dass die drei der Top sechs in einem Team gewesen war, so musste er sich nicht allzu viele Spiele ansehen. Er pausierte das Video und drehte sich um. „Oh, Bachira. Was machst du denn hier?“, fragte er den Neuankömmling, der die Tür hinter sich schloss und sich neben Hyoma auf den Boden setzte. „Ich habe dich gesucht. Ich wollte gerne mit dir allein sprechen. Ich hoffe, dass es dich nicht störe“, antwortete Bachira und lächelte Hyoma an, der die Stirn runzelte. „Über was willst du mit mir sprechen?“ Er konnte sich nichts vorstellen, was er von ihm wissen wollte. „Über Kunigami. Isagi hat mir erzählt, dass ihr in einem Team wart, bevor er dich gestohlen hat. Ich…Ich habe mich gefragt, ob er mich mal erwähnt hat.“ Bachira sah auf seine Hände. Hyoma ahnte, dass hinter diesen Worten mehr steckte. Ihm waren die Blicke, die Kunigami und Bachira sich zuletzt zugeworfen hatte, nicht entgangen. Es tat ihm leid, dass die beiden nicht mehr zusammen sein konnte, so wie Isagi und er. „Ja, öfters. Natürlich waren wir beide nicht glücklich darüber, dass ihr uns zurückgelassen hat, aber wir hatten beide die Hoffnung, dass wir euch wiedersehen. Ich denke, dass er dich sehr vermisst“, antwortete Hyoma ehrlich und lächelte Bachira an. Dieser biss sich noch kurz auf die Unterlippe, bevor er das Lächeln erwiderte. Hyoma fand es schade, dass er ihm keine bessere Antwort geben konnte. Oder dass Bachira selbst mit Kunigami sprechen konnte. „Ich hoffe sehr, dass ich ihn irgendwann wiedersehe“, meinte Bachira und lenkte das Gespräch anschließend auf ein anderes Thema, „Hast du dich jetzt eigentlich für ein Team entschieden? Du schaust dir ja schon die ganze Zeit die Videos an.“ Hyoma seufzte daraufhin. „Nein, immer noch nicht. Jedes Team hat seine Vor- und Nachteile. Außerdem sollte die Wahl gut durchdacht sein. Ich habe nur dieses eine Spiel.“ „Hm…Vielleicht solltest du dir das Team aussuchen, von dem du der Meinung bist, dass deine Fähigkeiten dort am besten neu zur Geltung kommen. Es geht auch darum, dass unsere Fähigkeiten bei denen der Top sechs nicht untergehen“, gab Bachira ihm zu bedenken. Hyoma dachte kurz darüber nach. „Vielleicht hast du recht…“ Er hatte schon eine Idee, wer dieses Team sein könnte. ----------------------------------------------------------- Wörter: 944 (One Shot) Kapitel 90: Elite ----------------- Elite Jetzt saß Seishirou also in einem Raum mit den anderen fünf Top-Spielern aus Blue Lock. So ganz konnte er immer noch nicht glauben, dass er wirklich zur Top sechs gehört. Gleichzeitig bestätigte es ihm in dem Gefühl, welches in dem Spiel gegen Rin gehabt hatte. Er gehörte zu Blue Lock. Er gehörte zum Fußball. „Ihr seid Blue Locks Elite“, begrüßte Ego sie auf seinem Bildschirm, „Daher erwarte ich Großes von euch. Ich habe die Teams so zusammengestellt, dass sie die größte Offensivkraft haben. Also nutzt euren Partner als Werkzeug, um die Nummer eins zu werden. Und lasst euch eure Position von niemanden stehlen. Euer Fußball wird den Ton angeben, den wir benötigen, um Japans Fußball von Grund auf zu verändern. Ich will sehen, wie ihr euch dieser Herausforderung stellt.“ Diese Worte waren sehr eindeutig. Eine Herausforderung also. Dieser würde sich Seishirou gerne stellen, wenn es bedeutete, dass er wieder so einen großartigen Fußball wie gegen Rins Team spielen konnte. Er war gespannt, auf was für Gegner er in den kommenden Spielen treffen würde. Nachdem Ego seine Ansprache beendet hatte, verließen die Top sechs den Raum. Sie waren in Zweier-Zimmern untergebracht und würden ihre zukünftigen Mitspieler erst auf den Spielfeld treffen. Nicht mit ihnen trainieren zu können, war eine völlig neue Herausforderung, der sich Seishirou gerne stellen würde. „Ich bin übrigens Yukimiya. Ich dachte, dass ich mir noch einmal richtig bei dir vorstelle“, sprach sein neuer Teampartner ihn an. Dabei hatte er ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen. Seishirou nickte lediglich. „Nagi. Freut mich.“ „Ich habe gehört, dass du erst seit einem halben Jahr Fußball spielen sollst. Und dann bist du schon in der Top sechs. Du musst wirklich ein Genie sein“, meinte Yukimiya schmunzelnd zu ihm. Seishirou zuckte lediglich mit den Schultern. „Ich habe einen sehr guten Freund, der mir das Spielen beigebracht hat“, war seine Antwort. Yukimiya lachte darauf leise. „Er muss sehr stolz auf dich sein. Auf ein gutes Zusammenspiel.“ Yukimiya hielt ihm die Hand hin und Seishirou schlug ein. „Auf ein gutes Zusammenspiel.“ Abends war Seishirou allein, als Yukimiya im Badezimmer war. Er hatte es sich auf seinem Bett bequem gemacht und wollte sich eigentlich ein paar Videos ansehen, aber seine Gedanken driften immer wieder an. Er musste an sein kurzes Wiedersehen mit Reo denken. Sie hatten noch nicht einmal ein Wort miteinander wechseln können, so schnell war alles gegangen. Seishirou hätte gerne mit ihm gesprochen. Er wollte wissen, wie es ihm ging. Er wollte erfahren, was er bis hier durchgemacht hatte. Wie seine Spiele verlaufen waren. Ob er ihn vermisste. Gleichzeitig konnte sich Seishirou vorstellen, dass Reo nach wie vor nicht gut auf ihn zu sprechen war. Ihr Abschied war auch nicht gut gewesen; das war ihm bewusst. Er wollte es wieder gut machen. Seishirou hoffte sehr, dass sie wieder miteinander Fußball spielen würden. ------------------------------------------------------------ Wörter: 468 (One Shot) Kapitel 91: Koexistenz - II --------------------------- Koexistenz - II Reo hatte überhaupt keine Ahnung, für welches der drei Teams er sich entscheiden sollte. Egos Gerede über die Koexistenz mit der Top sechs hatte einiges in ihm aufgewühlt. Die logischste Entscheidung wäre wahrscheinlich, wenn er sich für das Team von Shidou entschied, mit dem er die letzten Spiele bestritten hatte. Aber Reo war sehr froh darüber, dass er ihn erst einmal los war. Mit Shidou Fußball zu spielen, hatte sich einfach nicht gut angefühlt. Der Kerl war unglaublich brutal und Reo musste zugeben, dass er seinen Fußball sehr gruselig fand. Shidou war durch und durch ein Dämon. Die andere Option wäre Nagi. Mit Nagi hatte er schon koexistiert und Reo wusste auch, dass sie chemische Reaktionen miteinander erzeugen konnten. Sie wären also ein Traumduo für Ego. Aber Reo hielt sich zurück. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass er Nagi nachrennen sollte. Ihr Wiedersehen war zu kurz gewesen, als dass er sich eine Meinung darüber bilden konnte, was Nagi inzwischen von ihm hielt. Natürlich, er hatte freudig geklungen, als er ihn wiedergesehen hatte, aber Reo wollte dort nicht zu viel hineininterpretieren. Dafür war ihre Trennung zu verletzend für ihn gewesen. So tat Reo das, was ein Großteil der Blue Lock Spieler tat: er suchte den Monitorraum auf, um sich die Spiele der Top sechs anzusehen. Im Monitorraum angekommen, bemerkte Reo sofort, dass er nicht allein war. Isagi saß vor den Bildschirmen und sah sich ebenfalls die Spiele an. Reo überlegte kurz, ob er ihn ansprechen sollte oder nicht. Er stand Isagi in einem Zwiespalt gegenüber. Auf der einen Seite wusste er, dass er ein herausragender Spieler war, auf der anderen Seite war Isagi derjenige, der Reo und ihn auseinandergebracht hatte. „Keine einfache Entscheidung, oder? Mir geht es da genauso“, sprach er ihn schließlich an und betrat den Raum ganz. Isagi zuckte zusammen und ließ fast die Fernbedienung fallen. „Reo!“, kam es erstaunt von ihm, was er ihm nicht verübeln konnte. Isagi hatte sicher nicht damit gerechnet, dass Reo ihn von sich aus ansprechen würde. Er hatte ja selbst nicht damit gerechnet. „Ich dachte, dass du dich längst für Nagis Team entschieden hättest“, sprach Isagi weiter. Reo warf ihm einem scharfen Blick zu. „Das will ich nicht von demjenigen hören, der uns auseinandergebracht hat“, wies er Isagi zurecht, der sich sofort entschuldigte, „Aber ja, eigentlich war das mein Plan. Aber seitdem er sich in der zweiten Auswahl für dich entschieden hat, fehlt mir das Selbstvertrauen, mit ihm zu spielen. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr erreiche.“ Reo nahm wahr, wie Isagi ihm einen Seitenblick zuwarf, während er selbst auf den Bildschirm blickte, auf dem Nagi zu sehen war. „Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass dies die letzte Chance sein könnte, mit ihm Fußball zu spielen. Und wenn ich das vergeige, könnte er sich noch mehr von mir entfernen. Deshalb weiß ich nicht, wie ich mich entscheiden soll“, schloss Reo seine Ausführung. Während er über seine Sorgen sprach, merkte Reo, wie sehr er Nagi an seiner Seite vermisste. Seitdem sie zusammen Fußball spielten, waren sie immer zusammen gewesen. Reo hatte das Gefühl, dass er an Nagis Seite gehörte und er wiederum an seine. Aber inzwischen stand so vieles zwischen ihnen. „Ich verstehe das, Reo. Mir geht es so mit Rin. Wenn ich jetzt nicht mit ihm spiele, wird er vielleicht zu jemanden, den ich nicht mehr erreichen kann. Das will ich nicht bereuen müssen“, meinte Isagi nun. Reo war mehr als erstaunt, als er nach seiner Karte griff und eins der Teams ankreuzte. Aufgrund seiner vorherigen Aussage, ahnte Reo für wen er sich entschieden hatte. „Danke, Reo. Dank dir konnte ich meine Entscheidung treffen. Ich werde allen zeigen, dass mein Weg der richtige ist.“ Kurz danach ließ Isagi ihn allein, wahrscheinlich um seine Karte abzugeben. Reo blieb im Monitorraum zurück. Auch er hatte seine Entscheidung getroffen. ----------------------------------------------------- Wörter: 639 (One Shot) Kapitel 92: Die erste Wahl ist getroffen ---------------------------------------- Die erste Wahl ist getroffen Es war so weit und Hyoma betrat mit den anderen übrigen achtundzwanzig Spielern den Hauptraum. Die vierundzwanzig Stunden waren herum und Ego würde nun verkünden, wer in welchem Team spielen würde. Hyoma war sehr gespannt darauf, wie sich seine Freunde am Ende entschieden hatten. Niemand hatte so recht mit der Sprache rausrücken wollen, bis auf Bachira, der sich von Anfang an für Team A entschieden hatte. Aber er hatte ja auch die Chance, in zwei Spielen zu glänzen. Hyoma selbst war immer noch unsicher, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Aber ihm war bewusst, dass er in diesem Team wohl am besten seine Fähigkeiten zeigen konnte. „Hallo, meine Rohdiamanten. Wir haben eure Stimme ausgezählt und eure erste wie zweite Wahl beachtet und geben euch nun die Verteilung bekannt“, verkündete Ego zunächst und auf dem Bildschirm erschien eine Aufzählung mit den Teams. Hyoma ließ schnell seinen Blick darüber schweifen. Er war im Team B – dies war auch seine erste Wahl gewesen. Isagi und Bachira waren in Team A und Reo hatte sich für Team C entschieden. Er wollte also wieder mit Nagi spielen. Irgendwie konnte Hyoma das schon verstehen. „Es wird insgesamt fünf Spiele geben“, sprach Ego weiter und es wurde angezeigt, wann welche Teams gegeneinander spielen würden, „Bachira Meguru wird sein zweites Spiel bei Team C spielen, und zwar im letzten Spiel.“ Hyoma sah kurz Bachira, der sehr zufrieden aussah. Er hatte wirklich Glück, wie er fand. Er würde auch gerne an zwei Spielen teilnehmen, da dieses eine Spiele eventuell das letzte sein Karriere war. Aber diesen Gedanken schob er schnell wieder beiseite. „Kommen wir auch schon unverzüglich zum ersten Spiel, Team A gegen Team B. Die weiteren drei Teammitglieder wird der Zufall entscheiden. Beginnen wir mit Team A.“ Auf dem Bildschirm erschien nun ein Lotterierad, welches sich schnell drehte. Der erste Name wurde ausgespuckt. „Nanase Nijirou.“ Ein Junge mit einem weißen Stirnband und dunklen Haaren sah überrascht auf und antwortete mit einem „alles klar“. Der nächste Name folgte. „Hiori Yo.“ Die Blicke richteten sich auf einen Jungen mit cyanblauen Haaren und ebenso blauen Augen. Er wirkte noch überraschter als Nanase, aber nickte. Das Rad drehte sich auch schon weiter. „Und Isagi Yoichi.“ Hyoma sah sofort zu Isagi. Er hatte nicht damit gerechnet, dass einer von ihnen so schnell auf dem Spielfeld stehen würde. Isagi zuckte zusammen vor Überraschung. „Machen wir weiter mit Team B“, richtete Ego da ihre Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Hyoma atmete tief durch. Jetzt war sein Team an der Reihe. Ob er auch schon spielen würde? „Shiguma Kyohei.“ Der erste Name fiel und er gehörte zu einem großen gewachsenen Typen mit gebräunter Haut. Für Hyoma machte er furchteinflößenden Eindruck, aber vielleicht war er auch ganz nett. „Saramadara Kairu“, war der zweite Name, der genannt wurde. Dieses Teammitglied von Hyoma hatte Dreadlocks, die er zurückgebunden hatte. Auf Hyoma wirkte er wie ein Surfer. Das Lotterierad drehte sich ein letztes Mal und spuckte den letzten Namen aus. „Chigiri Hyoma.“ „Ein vertrauter Gegner also“, kommentierte Meguru die Situation. Hyoma konnte ihm da nur zustimmend. Isagi war ein vertrauter Gegner für ihn, sogar sehr, um genau zu sein. Aber dies war auch der Grund, warum er es ihm nicht einfach machen würde. Er würde in diesem Spiel beweisen, dass er es wert war, in die Blue Lock-Auswahl zu gehören. ----------------------------------------------------- Wörter: 550 (One Shot) Kapitel 93: Harmonie -------------------- Harmonie Yo musste zugeben, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass er so früh wieder auf dem Spielfeld stehen würde. Er wusste auch nicht, ob er von Glück oder Unglück sprechen konnte, dass es so früh passiert war. Es wäre wahrscheinlich das Beste, wenn er die ganze Situation erst einmal auf sich zukommen ließ. Und dies begann er am besten, indem er seine beiden neuen Teamkameraden etwas kennenlernte. „Oh man, mir geht total die Flatter“, kam es da von Nanase, „wenn wir uns hier beweisen, ist die U20 zum Greifen nahe!“ Hiori war erstaunt. Hörte er da etwa Dialekt bei ihm heraus? „Wie? Dir geht die Flatter?“, fragte Isagi daraufhin verwirrt. „Oh, entschuldige! Wo ich herkommen, heißt das so viel, dass ich gerade aufgeregt bin“, erklärte er schnell, „Ich bin Nanase und im ersten Jahr der Oberschule. Freut mich sehr.“ Yo kam nicht darum herum, zu staunen, wie sehr Nanase strahlen konnte. Wahrscheinlich kam er vom Land, ging es ihm durch den Kopf, da er nicht oft auf Leute traf, die ihn fragte, in welche Klasse erging. „Ich bin Isagi, freut mich ebenfalls. Ich bin im zweiten Jahr“, stellte sich Isagi im Gegenzug ebenfalls vor und erwiderte Nanases Lächeln. „Also bist du älter! Dann gebe ich mir besonders viele Mühe und lerne von dir!“ Yo war sehr erstaunt über seine Worte, aber sie passt zu seiner Aussage mit dem Schuljahr. Dennoch machte Nanase insgesamt einen sehr netten Eindruck auf Yo. „Und dein Name war Hiori, oder? Freut mich sehr“, richtete Nanase das Wort jetzt an ihn und verbeugte sich leicht dabei. „Brauchst nich‘ so förmlich zu sein. Hiori Yo. Ich bin ebenfalls im zweiten Jahr. Freut mich“, antwortete er. „Oh, ein Kansai-Dialekt!“, rief Isagi da erstaunt ist. Yo nickte. „Ja, ich komme aus Kyoto.“ „Oh, Kyoto! Da gibt es doch diesen Ausdruck…wie war der noch einmal…“, begann Nanase und überlegte kurz. Yo und Isagi sahen ihn gespannt an. „Schnacke!“, rief er da schon aus. Yo lachte sofort und Yoichi stimmte ein. „Du meinst schnieke, oder?“, fragte er Nanase amüsierte. Yo musste noch ein wenig mehr lachen. „Ich bin sehr beruhigt, dass ich solche Mitspieler wie euch habe“, meinte er an die beiden gerichtet. „Oh ja! Ich finde das auch großartig!“, stimmte Nanase zu. „Ja, wir haben jetzt schon eine gewisse Harmonie“, kam es von Isagi, „hängen wir uns voll rein!“ Yo nickte. Auch er freute sich darauf, mit ihnen zu spielen. --------------------------------------------------------------- Wörter: 400 (Drabble) Kapitel 94: Dämon ----------------- Dämon Beide Teams betraten das Spielfeld. Die Spieler der Top sechs warteten schon auf sie. Hyoma atmete tief durch, während er zielstrebig nach vorne ging. Er hatte sich fest vorgenommen, dass er alles dafür tun würde, damit seine Fähigkeiten in diesem Spiel glänzten. „Ihr übernehmt die Defensive“, wies Karasu sie sofort an. „Ja, das steht fest“, stimmte Otoya zu. Hyoma überhörte diese Anweisung geflissentlich. Er war ein Stürmer, also würde er auch alles tun, um Tore zu erzielen. Oder wenigstens an ihnen beteiligt zu sein. Dass er dafür Karasu und Otoya von seinen Fähigkeiten überzeugen musste, war ihm von Anfang an klar. Also würde er das Spiel erst einmal analysieren, bevor er für sich entschied, was die beste Strategie war. Der Anstoß lag aber erst einmal bei Isagis Team, der von Rin und Shidou ausgeführt wurde. Hyoma entging dabei nicht, dass die Chemie zwischen den beiden nicht ganz zu stimmen schien. Shidou war ihm sowieso nicht ganz geheuer und bei Rin konnte er ungefähr einschätzen, wie er darauf war. Es stand fest, dass es ein spannendes Spiel werden würde. „Mich haltet ihr nicht auf“, säuselte Shidou vor sich hin, während er an ihnen vorbei dribbeln wollte. „Hier geht es nicht durch.“ Blitzschnell war Otoya bei ihm. Dies war einer der Gründe, warum sich Hyoma am Ende für ihn und Karasu entschieden hatte. Er hatte Bachiras Rat befolgt und war sich sicher, dass in diesem Team seine Fähigkeiten am besten zur Geltung kamen. Wenn er mit Otoyas Schnelligkeit und Wendigkeit mithalten konnte, wusste Hyoma, dass er gute Chancen hatte, ein Teil der Blue Lock Auswahl zu werden. „Shidou, pass!“, rief Isagi da seinem Teamkameraden zu, während Otoya versuchte ihn aufzuhalten. Hyoma wurde hellhörig. Bei Isagi hatte er gute Chance, ihm den Ball abzunehmen. Er kannte seine Angriffsmuster und so war es für Hyoma auch nicht verwunderlich, als sich Isagi mit seinen Pässen auf Rin konzentrierte. Er musste nur auf die Lücke warten, um ihn den Ball abzunehmen. „Du bist zu leicht zu durchschauen, Isagi“, erinnerte Hyoma seinen Freund daran, gegen wen er hier gerade spielte. Sie kannten einander sehr gut, wodurch sie so auch klären konnten, wer der Bessere von ihnen war. An Isagis Gesichtsausdruck erkannte Hyoma, dass es ihm gar nicht passte. Aber damit musste er jetzt leben. „Saramadara! Klär ihn!“, rief Hyoma da auch schon seinem jetzigen Teamkameraden zu. „Ich halte ihn auf“, antwortete dieser ruhig und gelassen, was ihn kurz irritierte. Aber gut, wenn er es tat, sollte es ihm recht sein. Aber wie aus dem Nichts tauchte auf einmal Shidou zwischen Saramadara und Shiguma auf. Wo kam der jetzt hier?! Der war doch noch eben in seiner Hälfte gewesen! Hyoma glaubte aber nicht daran, dass Shidou in dieser Situation schießen wurde. Er war von Gegenspielern umzingelt. Da waren einmal Saramadara und Shiguma und auch Karasu stand in seiner Nähe. Hyoma traute sich selbst zu, dass er schnell genug war, um ihm den Ball abnehmen zu können. Dennoch, Shidou schoss. Ohne hinzusehen. Hyoma schluckte. Mit was für einen Dämonen hatten sie es hier zu tun? Nun verstand er auch, warum Kunigami gegen ihn verloren hatte. Dieser Shidou war ein ganz übler Gegner. -------------------------------------------------------- Wörter: 523 (One Shot) Kapitel 95: Killer ------------------ Killer Yo war sehr erstaunt über das Tor, welches Shidou geschossen hatte. Aber gut, sie hatten es hier auch mit der Top zwei aus Blue Lock zu tun. Da musste er einfach außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Yo war sehr froh, dass er nicht als sein Gegner auf diesem Spielfeld stand. Sein Blick ging weiter zu Karasu. Er wusste, dass sie sich vor ihm in Acht nehmen mussten. „Seine Fähigkeiten als Spielmacher und in der Verteidigung sind zweitklassig. Aber seine körperlichen Parameter sind voll und ganz auf das Erzielen von Toren ausgelegt. Alles klar, ich habe ihn im Kern erfasst. Dann liefern wir mal Output“, verkündete Karasu. Yo ging in Habachtstellung. Jetzt würde es gefährlich werden; das stand für ihn fest. Der Wiederanstoß erfolgte und wurde von Karasu und Otoya ausgeführt. Yo wusste, dass es besser war, wenn er erst einmal auf Abstand ging. Er wollte Karasu analysieren, wie sich seine Fähigkeiten verändert hatten, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Leider beobachtete Yo, wie Isagi auf eine von Karasus Fallen hereinfiel. Der Ball war immer noch bei Karasu und als er gerade der Meinung war, dass er nicht hinsah, wollte Isagi ihm den Ball abnehmen. Die Falle schnappte zu. „Trottel, aber ich gehe nur Duelle ein, die ich auch gewinnen kann“, verkündete Karasu, während er Isagi mit einem Arm von sich weghielt, „Es bringt nun einmal nichts, wenn man sich ausschließlich auf die Stärken seines Gegners konzentriert. Wenn man stattdessen die Schwachpunkte anspielt, steigen die Chancen auf den Sieg enorm. Dies ist eine eiserne Regel in der Welt der Wettkämpfe.“ Karasu hatte Isagi bei seiner Ansprache immer vor sich hingetrieben. Yo sah, wie verzweifelt diese Lage war. Sein Teamkollege würde niemals an den Ball herankommen, das stand fest. „Du bist der Schwachpunkt in diesem Team, Isagi Yoichi“, nahm Karasu kein Blatt vor den Mund und Yo erkannte, dass er Isagi damit kurz aus dem Konzept brachte. Aber auch dies machte Karasu aus. Er verkündete auch noch, dass er die ganze Nacht über Videos von seinen Gegner angesehen hatte, um sie zu vernichten. „Über was redet ihr denn? Lasst mich mitmachen.“ Shidou stieß zu Karasu und Isagi. Yo fragte sich automatisch, ob Shidou Karasu vielleicht etwas entgegensetzen konnte. „Kommt doch und haltet mich auf. Ansonsten wird es gefährlich“, lockte er die beiden. Shidou und Isagi versuchten ihn aufzuhalten. Für Yo wurde es immer deutlicher, dass die beiden keine Chance hatte. Karasu spielte mit ihnen. So machte er auch den Ausgleich. „Ich bohre so lange weiter, bis die Wunde tödlich ist, ihr Trottel.“ Karasus selbstsicheres Grinsen ließ Yo tief durchatmen. Er hatte sich kein Stück verändert, sondern war noch besser geworden. Er sah zu Isagi, der wohl versuchte zu analysieren, was Karasus Technik ausmachte. „Karasu Tabito, der Killer“, sprach er Isagi daraufhin an und bekam sofort seine Aufmerksamkeit, „Mit seinen analytischen Fähigkeiten macht er den Schwachpunkt des Gegners aus und zerstampft ihn bis zum Ende des Spieles. Wie es scheint, hat er dich im Visier, Isagi.“ „Du kennst ihn?“, fragte dieser nach. „Ja, wir waren in Kansai in der gleiche Jugendmannschaft“, beantwortete er zunächst die Frage, „Von daher kann ich dir nur eins raten: finde dich mit der Situation ab und bekämpfe ihn mit deinen Stärken.“ „Ja, das werde ich. Danke, Hiori.“ Es ertönte der Wiederanpfiff und Rin passte den Ball zu Shidou, der ihn weiter an Isagi übergab. Dieser sah sich so gleich wieder mit Karasu konfrontiert. Yo war gespannt, wie Isagi diese Situation bewältigen würde. ------------------------------------------------- Wörter: 574 (One Shot) Kapitel 96: Ninja ----------------- Ninja Hyoma kam nicht drumherum, Karasus Technik zu bewundern. Auf den Videos, die er sich angesehen hatte, hatte er sie nicht ganz erfassen können. Sie jetzt aus nächster Nähe zu sehen, war ein völlig anderes Erlebnis. Er verstand vollkommen, warum Karasu zur Top sechs gehört und ihn als Teamkameraden zu haben, sah Hyoma durchaus als einen Vorteil. Gleichzeitig stand für ihn aber auch fest, dass er nachlegen musste, wenn er mit ihm mithalten wollte. Karasu sah sich erneut mit Isagi und Shidou konfrontiert, wobei Hyoma das Gefühl hatte, dass er ihm nichts ausmachte. Es wirkte ein wenig so, als würde er mit ihren Gegner spielen. „Ich stelle ihn!“, rief Nanase da und damit sah sich Karasu gleich mit drei Gegnern konfrontierte. Jeder andere wäre an dieser Stelle wohl schon ins Schwitzen gekommen, aber Karasu blieb vollkommen entspannt und ließ nicht zu, dass einer von ihnen an den Ball gelangte. „Vollkommen geräuschlos schleicht er sich an“, verkündete Karasu da geheimnisvoll seinen Gegnern. „Rin, vorsichtig!“, rief Hiori, der von ihren Gegnern als Erstes die Situation ausgemacht hatte. Otoya schlich sich von hinten zielstrebig und schnell an und ließ Rin in seinem Windschatten stehen. Hyoma verstand, warum Otoyas Spitzname „Ninja“ war. Er bewegte sich tatsächlich wie einer. Karasu passte ihm den Ball zu, den Otoya mit Leichtigkeit annahm und kurz darauf verwandelte. Hyoma starrte andächtig auf das Tor. Die Fähigkeiten der beiden waren unglaublich. „Du warst eine Sekunde zu spät, Trottel“, belehrte Karasu Otoya belustig, wobei Hyoma nicht ganz ausmachen konnte, ob da nicht auch Ernst in seiner Stimme war. „Klappe. Pass dich das nächste Mal einfach meinem Tempo an“, wies Otoya die Klage ab. Hyoma verstand immer mehr, wie die beiden mit ihrer Offensivtechnik durch die zweite Auswahl gekommen war. Und dieser Yukimiya war auch ein Teil ihres Teams gewesen und war jetzt die Nummer fünf. Er war ganz froh, dass er nicht schon in der zweiten Auswahl auf sie getroffen war. Dann würde er eventuell nicht hier stehen. Viel Zeit, um weiter über diesen Fakt nachzudenken, blieb ihm aber nicht, da der Wiederanpfiff übers Spielfeld ging. Sie mussten ihren Vorsprung weiter ausbauen und Hyoma lauerte weiter auf die Chance, sich endlich zu beweisen. Hier sahen sie sich als erstes mit einer Kombination aus Rin und Hiori konfrontiert, die Hyoma im ersten Moment erstaunte. Aber so wie er Rin einschätzte, hatte dieser sich bewusst für Hiori entschieden anstatt für Isagi, da dieser immer noch von Karasu belagert wurde. Rin war ein durch und durch analytischer Spieler, der keine Nachlässig zuließ. Das machte ihn so besonders und wohl auch zur Nummer eins. Gleichzeitig besaß Hiori auch ein durchgehend solides Passspiel, was ihnen die Möglichkeit, sich nach vorne zu spielen. In die Nähe des Torraumes von Hyomas Team. „Hier kommst du nicht durch, kleiner Bruder vom Genie.“ Otoya stellte sich Rin in den Weg, der tatsächlich zögerte. Wahrscheinlich da Otoya ihn eben schon ausgespielt hatte. „Im Zweikampf mit dem Ninja hast du keine Chance, also pass ihn zu mir!“ Shidou tauchte mit seiner Aufforderung an Rins Seite auf. Hyoma sah seine Chance, sich zu beweisen. „Nichts da! Ich halte dich auf!“, rief er dem Dämon zu und machte sich daran, ins Pressing zu gehen. Just in diesem Moment tat Rin etwas, womit Hyoma niemals gerechnet hatte: er schoss. Er hatte Shidous Laufbahn genutzt und sich so platziert, dass der Torwart ihn nicht sehen konnte, als er schoss. Damit stand der Ausgleich. Hyoma schluckte. Rin war unglaublich wie auch Shidou. Das Gleiche galt für Karasu und Otoya. Er musste endlich seinen Wert unter Beweis stellen, ansonsten würde er von der Top vier verschlungen werden. ------------------------------------------------ Wörter: 598 (One Shot) Kapitel 97: Mein Wert --------------------- Mein Wert Für Hyoma wurde immer klarer, dass sich bisher noch keiner von ihnen mit der Top sechs behaupten konnte oder gar mit ihnen koexistierte. Sie waren vielmehr Mittel zum Zweck, um weitere Tore zu erzielen. Gut, mit dieser Erkenntnis konnte Hyoma leben, auch wenn er sie nicht akzeptierte. Er hatte die Technik zwischen Karasu und Otoya inzwischen auch so gut verstanden, dass er wusste, dass es nichts brachte, wenn er versuchte, gewaltsam ein Teil von ihr zu werden. Also musste er seinen Wert an einer anderen Stelle beweisen. Sobald der Wiederanstoß erfolgt war, wurde für Hyoma auch immer klarer, wo diese Stelle war: die rechte Seite. Hier konnte er seine Geschwindigkeit frei entfalten und seine Fähigkeiten beweisen. Jetzt musste er nur noch Karasu auf sich aufmerksam machen. Zunächst aber sah er sich mit Isagi konfrontiert, der doch tatsächlich dachte, dass er ihn aufhalten konnte. Hyoma legte zu an Tempo und lief ihn aus. In diesem Feld konnte ihm niemand etwas vormachen. Bewusst suchte er den Blickkontakt zu Karasu, um ihn mit seiner Geschwindigkeit zu locken. „Also gut, dann zeig mal, was du kannst, roter Panther.“ Karasu passte ihm den Ball zu. Hyoma hätte in diesem Augenblick nicht stolzer sein können. Er stellte seinen Wert unter Beweis. „Mir entkommst du nicht.“ Kühl und vollkommen unbeeindruckt stellte sich Rin Hyoma in den Weg. Aber davon ließ er sich nicht ins Schwitzen bringen. Otoya hatte sich schon genau richtig positioniert und war um ihre Gegner herumgeschlichen. Hyoma schoss eine Flanke und passte ihn damit zu dem Ninja. „Dein Tempo stachelt mich an“, meinte er, während er das nächste Tor für ihre Mannschaft schoss. „Ja!“, rief Hyoma. Er hatte es geschafft! Er hatte seinen Wert unter Beweis gestellt! „Gut gemacht, Kunoichi“, lobte Otoya ihn, während er ihm eine Hand hinhielt, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Irritiert sah Hyoma ihn an. „Ich bin ein Mann“, antwortete er stumpf und ließ sich aufhelfen. „Dich kann man gebraucht. Das gefällt mir“, sagte Karasu anerkennend. Das hörte Hyoma doch gerne. Damit war er ein Teil des Teams geworden und würde sich von niemand aufhalten lassen. Rasant ging es weiter, wobei sich Rin auch hier wieder auf Hiori verließ. Ein wenig tat es Hyoma schon leid, dass Isagi nichts ausrichten konnte. Aber hier ging es nun einmal darum, dass sie sich weiterentwickelten und einen Weg für die Koexistenz fanden. Da konnte er ihm nicht behilflich sein. Isagi versuchte zwar, in die Nähe des Tores zu laufen, wurde aber zum wiederholten Mal von Karasu aufgehalten. Hiori schoss eine Flanke und es war eindeutig, dass dieser Pass an Rin gerichtet war, damit er das nächste Tor und somit den Ausgleich erzielen konnte. Da passierte etwas, was Hyoma noch nie gesehen hatte: Rin und Shidou liefen ineinander. Beide waren der Ansicht, dass dieser Pass ihnen gegolten hatte. Durch Shidous Aktion verlor Rin natürlich den Ball, der ins den freien Raum sprang. Hyoma fackelte nicht lange und schnappte sich ihn. „Otoya, Konter!“, rief er ihm zu und passte ihm gleichen Atemzug auch schon. Mit Leichtigkeit wurde er angenommen. „Und weiter geht es zu Karasu.“ Otoya passte weiter zu Karasu. „Die zwei sind wie Dick und Doof…Da übernehme ich doch gerne ihre Pointe!“ Karasu schoss aufs Tor und erzielte ihr viertes Tor in diesem Tor. Noch ein Tor und sie hatten dieses Spiel gewonnen. Hyoma war sehr stolz auf sich, dass er an zwei dieser Tore beteiligt gewesen war. So konnte es ruhig weitergehen. ------------------------------------------------ Wörter: 570 (One Shot) Kapitel 98: Keine Chemie ------------------------ Keine Chemie Yo konnte es nicht fassen, dass Rin und Shidou tatsächlich ineinandergelaufen waren. Es war doch sehr deutlich gewesen, dass sein Pass Rin gegolten hatte. Wie war Shidou also auf die Idee gekommen, dass dieser Ball seiner sein könnte? Yo verstand das nicht. Aber so wie die beiden miteinander stritten, war sehr eindeutig, dass zwischen ihnen keine chemische Reaktion entstehen würde. Dies machte den Spielverlauf unglaublich kompliziert und sie standen mit dem Rücken zur Wand. Noch ein Tor und ihr Gegner hatte gewonnen. Yo hatte keine Zeit, genauer darüber nachzudenken, wie sie dieses Problem lösen könnten, da der Wiederanstoß erfolgte. Wieder einmal machte sich Rin seine Technik zu nutzte und verlangte von Yo, dass er den Ball nach vorne spielte. Damit hatte er kein Problem, da er in seinen Augen so mit ihm koexistieren konnte. Er wurde ein Teil der Kette, die ein Tor erzielen würde. Zumindest hoffte er das. „Pass doch.“ Wie aus dem Nichts tauchte Otoya neben ihm auf und versperrte ihm den Passweg zu Rin. Verdammt! Das war nicht gut. Er hatte ihre Technik durchschaut. „Hiori! Hierher!“, rief Isagi ihm da zu. Yo staunte. Hatte er sich tatsächlich freilaufen können? „Wie schön, dass du dich doch freilaufen kannst, Schwachpunkt. Aber nicht mit mir.“ Zu früh gefreut; Karasu schoss sich wieder auf Isagi ein und versperrte auch diesen Passweg. „Das ist mein Moment!“, rief da Nanase und lief sich frei. Yo staunte nicht schlecht, aber diese Chance würde nutzen, weshalb er ihm den Ball zupasste. Gemeinsam mit Isagi bildeten sie ein Dreieck. Indem er sich in Karasus toten Winkel stellte, konnte sich Isagi freispielen und den Pass von Nanase annehmen. Yo war sehr gespannt, was folgen würde. Wenn sie so ein Tor erzielten, hatten sie eindeutig gezeigt, dass sie nicht nur Mittel zum Zweck für Rin und Shidou waren. Yo beobachtete gebannt, was Isagi plante. Wahrscheinlich wollte er, dass der Ball an Rin ging, der die sichere Option war, wenn es um das Tore erzielen ging. Da erschien plötzlich Shidou im Torraum. Yo staunte nicht schlecht. Aber gut, wenn er sich an ihrem Passspiel beteiligen wollte, sollte es ihm nur recht sein. Das dachte sich wahrscheinlich auch Isagi, als er ihm den Ball zupasste, zumal er sich mit Chigiri konfrontiert sah, der schon eben bewiesen hatte, wie das mit der Koexistenz funktionierte. Shidou tat aber wieder einmal etwas, womit niemand von ihnen gerechnet hatte. Obwohl er durchgängig von Shiguma gedeckt wurde, hielte er sich an diesem fest, um sich zu drehen. An Ort und Stelle. Mit einem angeschnitten Drehschuss versenkte er den Ball im Tor. Yo schluckte. Das war eine unglaubliche Technik und sprach für Shidous Ballgefühl. Und er hatte das nächste Tor geschossen, womit ihnen nur noch eins zum Ausgleich fehlte. Auch hatten sie bewiesen, dass sie mit dieser Technik Tore erzielen konnten. Würde es ihnen gelingen, sie weiterauszubauen? --------------------------------------------------- Wörter: 471 (One Shot) Kapitel 99: Erwacht ------------------- Erwacht Damit ist Isagi wohl erwacht, ging es Hyoma durch den Kopf, als das Spiel fortgesetzt wurde. Seine ehemaliger Teamkamerad hatte endlich zeigen können, was seinen Wert auf diesem Spielfeld ausmachte. Dies entging auch nicht Karasu. „Du kannst ja also doch etwas, Isagi Yoichi. So langsam nervst du wirklich, also werde ich dich wieder aufhalten“, sagte er zu ihm. Hyoma war klar, dass Isagi Karasu aufhalten wollte, da er gerade den Ball hatte. Wenn er das nächste Tor machte, hatten sie dieses Spiel gewonnen und Hyoma wollte nichts mehr als das. Er wollte nicht schon wieder gegen Isagi verlieren. „Kannst du dich etwa nur auf Schwächere stürzen, Hyänenkrähe?“ Hyoma blieb kurz der Atem weg, als sich Rin Karasu in den Weg stellte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er so eine aggressive Spielweise an den Tag legen konnte. Aber wahrscheinlich hatte die Situation mit Shidou ihn unglaublich gereizt. Isagi nutzt die Chance, als die beiden sich ein Duell lieferten und nahm Karasu den Ball aus seinem toten Winkel ab. Mist! Das war gar nicht gut! Isagi nutzte Hiori und Nanase ein weiteres Mal als Anspielstationen, um sich nach vorne zu spielen. Aber das würden Otoya und Hyoma nicht zulassen. „Kein Durchgang“, sagte der Ninja zu Isagi, aber dieser passte den Ball weiter zu Nanase, der ihn Hiori übergab. Dies war Hyomas Chance, um an den Ball zu gelangen. „Schau nach vorne, Türkiskopf!“, rief er ihm zu, während er mit schnellen Tempo auf ihn zu rannte. „Du bist wirklich schnell. Kein Wunder, dass Karasu Interesse an dir hat“, kam es unbeeindruckt von Hiori, während er sich nach seinen Teamkameraden umsah. Hyoma fragte sich augenblicklich, was er vorhatte. Da sah er aus den Augenwinkeln, dass Shidou in seinem Rücken stand. Wollten sie das von eben etwas wiederholen? Aber nicht mit ihm! Da passte Hiori den Ball auch schon mit einer hohen Flanke. Hyoma war eine Sekunde zu spät. Verdammt! Aber der Ball ging gar nicht zu Shidou, sondern flog weiter, und zwar direkt auf Isagi zu. Wollte er etwa dieses Tor machen? Damit wäre er der Erste, der nicht zur Top sechs gehörte. Das durfte nicht sein! Für Hyoma würde es sich wie eine Niederlage anfühlen. Eine Niederlage, die er nicht akzeptieren konnte. Isagi war dennoch einen Schritt zu langsam und gelangte nicht an den Ball, der weiterrollte. Und zwar direkt auf Karasu und Rin zu, die sich mit schnellem Tempo näherte. Die beiden schenkten einander nichts. Obwohl Karasu an sich kleben hatte, schoss Rin den Ball und traf auch noch das Tor. Der Kerl war einfach unglaublich, ging es Hyoma durch den Kopf. Das war überhaupt nicht gut. Es stand Unentschieden und das nächste Tor würde alles entscheiden. Dass Isagi doch noch erwacht war, war nicht gut für ihr Team, das war Hyoma klar. Sie mussten ihn irgendwie aufhalten und dafür sorgen, dass das nächste Tor ihres war. Er wollte nicht wieder gegen Isagi verlieren. Hyoma besaß nicht die Zeit, um sich lange Gedanken darüber zu machen, wie sie Isagi aufhalten konnten. Das Spiel ging weiter und sie hatten den Anstoß, was sie durchaus zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Dieses Mal stellte sich Rin von Anfang an Karasu in den Weg. „Tut mir ja leid, Wunderkind, aber das wird nichts“, meinte dieser schlicht und spielte sich mit zwei Doppelpässen mit Otoya nach vorne, „Du hast nämlich den Raum geöffnet, in den ich die ganze Zeit wollte. Los, roter Panther, bring ihn mir vors Tor!“ Hyoma musste Karasu kein Zeichen des Verstehens geben. Dies war sein Job und niemand konnte ihn besser machen als er. Aber wieder einmal war Shidou ein unberechenbarer Faktor. Er nahm in der Luft den Pass an, der für Hyoma gedacht war, und schoss den Ball ins offene Feld. Wie sollte dieses Spiel bloß enden? -------------------------------------------- Wörter: 626 (One Shot) Kapitel 100: Wahrnehmung ------------------------ Wahrnehmung Yo war nicht entgangen, dass Isagi unzufrieden mit seiner eigenen Spielweise war. Immerhin hatte er das Tor, welches er sich ausgemalt hatte, nicht erzielen können. Darum hatte Yo Isagi geraten, dass er mehr auf seine Reflexe vertrauen sollte, anstatt so viel über das Tor nachzudenken. Er war sehr gespannt, was er aus diesem Rat machen würde. Mit Shidous Aktion war nun wieder auf alles auf null gestellt, obwohl Yo Karasus anerkennen musste, dass er eine gute Taktik mit Otoya und Chigiri aufgebaut hatte. Nur leider würde sie ihm jetzt nichts mehr nützen. Der Ball ging zu Nanase, der ihn vor Saramadara verteidigt und schließlich zu Isagi passte. Yo behielt den Spielfluss genau im Auge und nahm schnell wahr, dass Isagi sich seine Worte zu Herzen genommen hatte. Er schien sich freier zu bewegen. Mit ihrem Dreieck spielten sie sich wieder vor. „Wird jetzt bloß nicht übermütig. Es ist Zeit für deinen Todesstoß, Isagi Yoichi!“ Karasu stellte sich abermals in Isagis Weg. „Hier rüber, Isagi!“, bot sich da auf einmal Rin an. Damit hatte Yo überhaupt nicht gerechnet. Rin wirkte nicht wieder jemand, der sich auf ein Passspiel einließ, welches nicht von ihm geschaffen worden war. Isagi fackelte nicht lange und bildete das Dreieck mit Rin und Nanase neu. Yo hatte das Gefühl, dass sie es tatsächlich schaffen würden, dieses Tor und damit den Sieg zu erzielen. Es hing alles davon ab, wie Isagi sich entscheiden würde. Für seine Gedanken oder für seine Reflexe. Zunächst passte er den Ball aber zu Yo zurück, dem die Entscheidung überlassen wurde, wer dieses Tor machen würde. „Ich lass dich nicht flanken!“, konfrontierte Chigiri ihn erneut. Yo atmete tief durch. „Du bist ein ganz schöner Quälgeist, weißt du das?“, gab er sich unbeeindruckt und suchte nach der Chance, seine Flanke zu schießen. Rin und Shidou standen beide perfekt, aber auch nah beieinander. Wie hoch war wohl die Chance, dass sie den Fehler von eben wiederholten und wieder ineinanderliefen? Sollte Yo es wirklich riskieren? Da nahm er wahr, wie Isagi sich auf einmal verändert bewegte. Er hatte sich Yos Worte wirklich zu Herzen genommen und vertraute voll und ganz auf seine Reflexe. Gut, das war Yos Chance und er schoss den Ball. Sein Ziel war Isagi. Dieser lief durch Rin und Shidou hindurch, als wären sie gar nicht da. Er war ganz und gar im Flow des Spieles gefangen. Dieses Tor würde ihm niemand nehmen. Und so schoss er sein Team zum Sieg. Yo hätte in diesem Augenblick nicht stolzer auf ihn sein können. Sie hatten ihre Fähigkeiten unter Beweise gestellt und gezeigt, dass sie auch ohne die Top sechs Tore erzielten. ----------------------------------------- Wörter: 436 (One Shot) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)