Time to Consider von Calafinwe ================================================================================ Kapitel 1: ----------- “Sehr beeindruckend, die Zeremonie!” Sie zog eine Augenbraue hoch. Wollte er nur galant sein oder meinte er es ehrlich? Sansa musterte den Zwerg von Casterly Stein. Ihre Krönung war vor zwei Tagen. Bran hatte Tyrion als Stellvertreter geschickt und die besten Wünsche übermitteln lassen. Sie hatte die private Unterredung mit ihm immer wieder hinausgezögert, hatte Ausflüchte gesucht, warum sie gerade nicht Zeit hatte. Tyrion hatte sich zunächst in sein Schicksal gefügt, schließlich hatte sie vor der Krönung viel zu viel zu tun. Zwei Tage später hatte er höflich über Maester Wolkan um eine Privataudienz gebeten. Sansa hatte beschlossen, diese so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sie drehte sich um, um zuerst sich und dann ihrem Gast Wein einzuschenken. Dann ging sie zum Tisch zurück und reichte ihm einen Kelch. Die Königin des Nordens setzte sich. “Ihr seid hoffentlich mit eurer Unterkunft zufrieden, Lord Tyrion?”, fragte sie, nachdem sie beide einen Schluck getrunken hatten. “Danke, ich hatte definitiv schon schlechtere Schlafplätze.” Sie musterten sich. Sansa wusste nicht so recht, worüber sie mit Tyrion sprechen sollte. Sie war nie warm geworden mit ihm, obwohl er eine der freundlichsten Seelen war, die ihr in den vergangenen Jahren begegnet war und die nicht zu Haus Stark gehörte. „Wie lange kann mein Bruder euch entbehren?“ „Verstehe, ihr wollt mich loswerden ...“, konterte er und nippte an seinem Kelch. Dann wurde er rot im Gesicht. „Verzeiht, ich wollte nicht ...“ „Schon gut. Meine Frage war auch nicht sehr taktvoll.“ Leicht beschämt sah sie auf die Hände in ihrem Schoß. „Dann bin ich wenigstens nicht der Einzige im Raum, der unsicher ist.“ Sansa sah überrascht auf. Tyrions verschmitztes Lächeln war unter seinem ordentlich getrimmten Vollbart schwer auszumachen. Seine Augen verrieten ihn. „Ihr habt euch kein bisschen geändert“, stellte sie fest. „Euch sitzt noch immer der Schalk im Nacken.“ Tyrion stellte den Kelch zurück auf den Tisch, rückte sich auf seinem Stuhl zurecht und lehnte sich zurück. „Mir blieb nichts anderes übrig. In meiner Situation, mit meiner Gestalt, da blieben mir nur Bücher. ... Und Alkohol.“ Sein Blick schweifte ab. Sansa schwieg beharrlich, bis er seine Gedanken sortiert hatte. „Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich einmal Hand von insgesamt drei Monarchen sein würde, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt.“ Sansas Mundwinkel schoben sich leicht nach oben. „Wir haben alle eine lange Reise durchgemacht. Ihr wohl eine der Weitesten.“ „In Geographie, ja. Obwohl sie auch sehr anstrengend war.“ Sansa trank noch mal einen Schluck. Tyrions Kopf wandte sich zu ihr um, interessiert beobachtete er sie dabei, wie sie den Kelch wieder absetzte. Doch er verkniff sich einen Kommentar. „Wie seid ihr damals eigentlich entkommen?“, fragte sie höflich. „Mein Bruder Jaime und Varys, die Spinne, haben mich befreit und in einer Kiste verpackt über die Meerenge nach Pentos geschickt. Könnt ihr euch das vorstellen? In einer Kiste!“ Sansa war sich nicht sicher, ob er seine Entrüstung nur spielte oder nicht. Sie musste hart an sich arbeiten, nicht zu grinsen. Leider konnte sie sich Tyrion viel zu gut in einer kleinen Holzkiste vorstellen, oder noch besser, in einem Fass verpackt auf einem Schiff, das über das Meer segelte. Sie verzichtete darauf, ihn nach weiteren Einzelheiten zu fragen. „Mit Varys hattet ihr wenigstens einen angenehmen Begleiter, nehme ich an. Angenehmer zumindest, als meiner.“ Tyrion warf ihr einen Blick zu und verdrehte die Augen. Allein beim Gedanken an Kleinfinger wurde ihm schlecht. Dass Sansa so abgeklärt darüber sprechen konnte, nötigte ihm jedoch Respekt ab. „Bei den Göttern, ich wäre wirklich gerne bei seiner Hinrichtung dabei gewesen ...“ „Bran hat euch davon erzählt?“ „Nur sehr oberflächlich ... als er mir erklärte, wie seine Kräfte wirken. Und wie er sie einsetzen kann.“ „Ich habe das alles nie so genau verstanden.“ Tyrion sah ihr wieder in die Augen und zuckte mit den Schultern. „Ich bin auch weit davon entfernt. Ich glaube, man kann es nur verstehen, wenn man es selbst erleben kann.“ Er wetzte wieder auf seinem Stuhl herum. „Um ehrlich zu sein, ich hatte mich immer für sehr belesen gehalten, aber die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass ich eigentlich nicht viel weiß. Es kommt mir eher wie ein Stochern im Nebel vor. ... Bran hingegen ...“ „Er ist wohl der Einsamste von uns allen“, meinte Sansa nach einer Weile. Tyrion seufzte. „Ich kann euch wohl nicht davon überzeugen, euren Bruder einmal zu besuchen? Natürlich nicht jetzt sofort, aber vielleicht irgendwann?“ Sansa nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Um ehrlich zu sein ...“ „... fühlt er sich nicht mehr wie euer Bruder an?“ Überrascht blickte sie auf. „Er hat es mir erklärt, wisst ihr? Zumindest hat er es versucht. Er sieht noch aus wie euer Bruder, ist aber eine völlig andere Person.“ Sansa nickte erneut. Dass es sich mit ihrer Schwester ähnlich verhielt, verschwieg sie. Von allen Stark Kindern war sie wohl die Normalste geblieben. Nach allem, was ihr widerfahren war. Tyrion seinerseits hatte wieder zum Kelch gegriffen und diesen mittlerweile geleert. Trotzdem behielt er ihn in der Hand. „Von Jon habt ihr nichts gehört, nehme ich an?“ Sansa schüttelte den Kopf. „Schade. Irgendwie vermisse ich ihn.“ „Es würde mich wundern, wenn sich mein Bruder jemals wieder südlich der Mauer blicken lassen würde. Das Schicksal hat ihm übel mitgespielt ...“ Tyrion und Sansa sahen sich tief in die Augen, bevor sie wieder verlegen aneinander vorbei blickten. Sie hatten beide ihren Anteil daran, was Jon widerfahren war. „Von Arya erwarte ich mir einen Raben in den nächsten Wochen.“ „Wir waren sehr verwundert in Königsmund, als wir von ihrer Abfahrt erfahren haben. Einige fanden es überstürzt, um nicht unüberlegt zu sagen.“ Sansa zog eine Augenbraue hoch. „Arya lebt ihr eigenes Leben. Meinen Segen hat sie, und ich bin mir sicher, den von Bran und von Jon auch.“ „Dem kann ich nur zustimmen. Trotzdem wundert es mich, dass sie ihre Abreise nicht bis nach eurer Krönungszeremonie aufgeschoben hat. Das Wetter eignet sich jetzt ja immer noch, um von einem nördlich gelegenen Hafen in See zu stechen.“ „Ja. Es ist auch nicht so, dass ich sie nicht darum gebeten hätte. Wisst ihr, was sie mir antwortete? Dass ich ihre Absolution nicht nötig hätte. Tags drauf war sie weg.“ Tyrion schüttelte verblüfft den Kopf und wollte wieder an seinem Kelch nippen. Frustriert stellte er fest, dass dieser leer war. „Ihr trinkt nicht mehr so viel, wie mir scheint. Früher hättet ihr längst dreimal nachgeschenkt“, meinte Sansa, stand auf und holte die Weinkaraffe von der Anrichte. Kommentarlos schenkte sie ihm nach. „Danke. Ich versuche, mich zurückzunehmen. Euer Bruder fordert meinen Geist sehr.“ Sansa schmunzelte. „Nun ja, wir sind derzeit sehr damit beschäftigt, den Haushalt auszugleichen. Euch muss ich das ja nicht erklären.“ „Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen. Wenigstens steht das Wetter günstig. Hier im Norden sind die meisten Felder schon bestellt. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit.“ „Nicht wie die stürmischen Zeiten der vergangenen Jahrzehnte?“ „Nein, definitiv nicht.“ Sie schwiegen sich wieder an. Ihr Gespräch war bisher ziemlich schleppend verlaufen, Floskeln, die sie austauschte, um sich auf dem aktuellen Stand zu bringen. Obwohl der Kontakt zwischen Sansa und ihrem Bruder Bran eh sehr eng war. Spätestens alle zwei Wochen schickten sie sich Boten mit Nachrichten, obwohl es eigentlich nicht viel zu berichten gab. Die Königin des Nordens hatte schon vor langer Zeit das Interesse am neuesten Hofklatsch verloren. Dass sie ihn sich trotzdem gelegentlich anhören musste, frustrierte sie etwas. Aber es half alles nichts. Die Lords und Ladies des Nordens waren auf ihren Rat angewiesen, wenn es darum gib, den Nachwuchs miteinander zu verheiraten. Sansa vertrieb die Gedanken an ihre Lehensmänner und -frauen und konzentrierte sich wieder auf ihren Gast. Sie spürte, dass Tyrion sein eigentliches Thema, weshalb er um eine Privataudienz gebeten hat, noch nicht angesprochen hat. Er saß auf seinem Stuhl mit erhöhter Position und sah gedankenversunken auf das Buch, das auf dem Tisch zwischen ihnen lag. Der Einband trug keinen Titel. Sansa sammelte dort ihre persönlichen Notizen. Warum sie es nicht verräumt hatte? „Ihr hattet gehofft, selbst zur Königin der sieben Reiche gewählt zu werden, oder?“ Sansas Blick fiel wieder auf Tyrion. Sprachlos sah sie ihn an, nur mit Mühe konnte sie sich beherrschen. „Bran ist sich dessen auch bewusst, wisst ihr?“ „Natürlich ist er das!“ Tyrion formte seine Finger zu einer Raute und lehnte sich wieder zurück. Sansa schnappte hörbar nach Luft. Was versuchte er hier? Sie gegen ihren Bruder aufzubringen? So ein Verhalten hatte sie schon früher erfahren müssen, doch nicht von dem Zwerg von Casterly Stein. Kleinfinger sah das ähnlich. „Zumindest kurzzeitig war euer Verlangen damals im Rat erkennbar. Für Leute, die wissen, worauf sie achten müssen.“ „Und ihr seid so jemand? Was beabsichtigt ihr, Lord Tyrion? Ihr wisst, dass ihr mir damit nicht drohen könnt.“ „Nein, das war auch nicht meine Absicht. Sansa beruhigte sich wieder etwas und auch Tyrion wirkte nicht mehr so angespannt. „Ihr habt mich in dem Moment an meine Schwester erinnert.“ Er hob schnell die Hand, ehe sie etwas sagen konnte. „Ich habe aus persönlichen Motiven um diese Audienz gebeten, nicht im Auftrag eures Bruders. Wobei er mich auf die Idee brachte ...“ Tyrion sah verlegen zur Seite. „Sprecht frei!“ „Die Sache ist sehr persönlicher Natur ...“ „Ihr habt euch verliebt?“ Sein Kopf fuhr wieder herum. „Nein, das nicht. Es ist ... kompliziert.“ Sansa zog die Augenbrauen hoch. Sie verkrampfte ihre Hände ineinander, was Tyrion aber nicht sehen konnte. Das Gespräch wurde von Satz zu Satz merkwürdiger. Es musste wirklich sehr privat sein, wenn er es nicht in einem Brief hatte schreiben wollen. „Ist eine Frau schwanger von euch?“ „NEIN!“ Tyrion wurde rot im Gesicht. „Jedenfalls nicht, dass ich wüsste ... Ich hab schon lange nicht mehr ...“ Tyrion sah Sansa ins Gesicht, dann betreten auf seine Knie. „Na ja ... Also es hängt damit zusammen.“ Sansa schüttelte reflexartig den Kopf. Ob er irgendwelche fragwürdigen Substanzen zu sich genommen hatte, bevor er in ihr Audienzzimmer geleitet worden war? Sie hatte gelernt, dass zu viel Mohnblumensaft eine betäubende Wirkung hervorrufen konnte, hatte dies aber nie am eigenen Leib erfahren. Dafür war sie dankbar. „Wahrscheinlich wird es euch auch irgendwann betreffen ...“ „Lord Tyrion, vielleicht solltet ihr endlich zum Punkt kommen. Wir haben zwar eine gemeinsame Vergangenheit, aber als Königin des Nordens habe ich viele Verpflichtungen zu erfüllen. Ich kann mir nicht ewig Zeit nehmen für euch.“ Er nickte nur und schien sich endgültig ein Herz zu fassen. „Wie ihr euch vielleicht denken könnt, ist es in meinem ... Zustand vielleicht nicht ratsam, Nachwuchs zu zeugen. Die Maester, obwohl ich ihnen nicht halb so weit traue, wie ich einen werfen könnte, meinen, meine Kleinwüchsigkeit könne sich weiter vererben.“ „Lord Tyrion, ich fürchte, das ist ein offenes Geheimnis in Westeros ...“ „Natürlich. Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus. Wie ihr aber sicher nachvollziehen könnt, stellt mich dieser Umstand vor die Aufgabe, unter meiner verbliebenen Verwandtschaft einen geeigneten Erben auszuwählen.“ „Dazu wollt ihr meinen Rat? Wer Lord von Casterly Stein werden soll nach eurem Ableben?“ „Das natürlich eher nicht. Ich habe schon den ein oder anderen Kandidaten ins Auge gefasst. Ich wollte euch um etwas anderes bitten.“ „Nur zu!“ „Könntet Ihr es in Betracht ziehen, meine Kandidaten einige Zeit bei euch leben zu lassen und die Gebräuche des Nordens kennen zu lernen?“ Sansa fiel aus allen Wolken. „Ihr wollt ...?“ „Nach allem, was war, möchte ich jegliche Missverständnisse, die zwischen eurem und meinem Haus noch mal entstehen könnten, bereits im Keim ersticken. Meine Kandidaten sind noch recht jung, müsst ihr wissen, entfernte Cousins und Cousinen. Ich fürchte, wenn ich nicht bald mit ihrer Ausbildung beginne, dass sie möglicherweise falsche Dinge eingeflüstert bekommen ... Euch muss ich meine Beweggründe sicherlich nicht erklären, nach allem, was ihr und eure Familie durchgemacht haben.“ „Ich verstehe eure Beweggründe. Mir erscheint es nur etwas ... verfrüht? Ihr habt sicher noch ein langes Leben vor euch ... zumindest wünsche ich mir das.“ Sansa sah verlegen zur Seite. „Ihr ehrt mich. So die Götter wollen, werde ich noch ein langes Leben haben. Aber man sollte das Schicksal nicht herausfordern. Ich habe das ein paarmal zu oft gemacht und einmal fast mit meinem Leben dafür bezahlt. Man weiß schließlich nie, wie sich das Leben entwickelt. Insbesondere in vermeintlichen Friedenszeiten ...“ „Also wollt ihr euch für etwaige Stürme wappnen?“ „Ja. Und mir ist eine bessere Verständigung zwischen den Familien dabei wichtig. Sich rein auf Eheschließungen zu verlassen, halte ich mittlerweile für falsch. Theon ist das beste Beispiel für Loyalität.“ Sansa schwieg. Theon Graufreud war ein zu persönliches Thema, als dass sie es überhaupt mit jemandem außerhalb ihrer Familie besprechen wollte. Sie wusste nicht mal, ob sie mit ihrem Bruder Bran darüber hätte sprechen wollen, obwohl er quasi dabei war. Zumindest behauptete er das immer. Zu ihrer Erleichterung ging Tyrion nicht weiter auf Theon ein. „Selbstverständlich habe ich vor, meine Kandidaten zeitweilig auch noch bei den anderen Häusern leben zu lassen.“ Sansa sah wieder auf. “Ihr tut Recht daran! Lord Tyrion, ich vergesse leider manchmal, dass ihr einer der intelligentesten Männer seid, die Westeros hat.” Tyrion grinste verschmitzt. “Vielleicht solltet ihr ein solches Vorgehen auch den anderen großen Häusern vorschlagen?” “Vielleicht sollte ich das tatsächlich. Ich bin mir sicher, dass ich meinen alten Freund Bron davon überzeugen kann.” “Ich glaube, ihr unterschätzt, wie sehr euch die Häupter der anderen Häuser schätzen. Haus Tarly, Haus Seewert, Haus Tarth …” “Worüber ich mir mehr Sorgen mache, sind die Häuser Martell und Graufreud. Und das Haus eurer Mutter, wenn ich ehrlich sein soll. Asha hat mir den Verrat an der Drachenkönigin nie verziehen. Den Prinzen von Martell kann ich gar nicht einschätzen, und euer Onkel … ihr kennt ihn ja selbst. ” “In Dorne und auf den Inseln der Graufreuds kann ich euch nicht helfen … Meinen Onkel Edmure lasst ihr aber am besten meine Sorge sein.” Tyrion war zu überrascht, um etwas zu antworten. Stattdessen sprang er von seinem Stuhl und verbeugte sich tief vor Königin Sansa, was diese aber wegen des Tisches, der zwischen ihnen stand, nicht sehen konnte. Sansa schmunzelte, stand dann aber auf. Für Tyrion das Zeichen, dass seine Privataudienz vorbei war. Er erhob sich wieder. “Mich wundert eher, dass ihr eure Erben zu Häusern schicken wollt, die ihr nicht einschätzen könnt.” “Es ist ein Wagnis, ja.” Sie gingen zur Tür. “Darf ich euch heute Abend wieder an meiner Tafel begrüßen, Lord Tyrion?” “Selbstverständlich!” Sie gaben sich die Hand als Zeichen der Freundschaft. Dann öffnete Sansa für ihn die Tür. Er trat auf den Gang hinaus, drehte sich zu ihr um und verbeugte sich noch einmal. “Ihr ehrt mich mit eurem Verständnis, Königin Sansa!”, sprach er feierlich. “Nun geht schon, bevor mir eure Lobeshymnen zu Kopf steigen”, antwortete sie mit einem Lächeln. Tyrion erwiderte das Lächeln und verschwand dann frohen Schrittes den Gang entlang. Nachdenklich blickte sie ihm hinterher, schüttelte dann den Kopf und schloss die Tür wieder hinter sich. Sansa ging zu ihrem Tisch zurück und hatte ihn eigentlich doch nicht als Ziel. Tyrions Ersuchen war klug. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass sein Vorschlag ihr ihre eigene Vergänglichkeit so vor Augen führte. Und das zwei Tage nach ihrer Krönung zur Königin des Nordens. Wer sollte sie einst beerben? Sansa hatte sich dazu entschlossen, sich nie wieder der Willkür eines Mannes auszusetzen. Nicht nach Kleinfinger, nicht nach Ramsay Bolton. Nicht einmal für illegitime Kinder war sie dazu bereit. Die Jons, Brans und Tyrions dieser Welt reichten nicht aus, um ihr Vertrauen in Männer jemals wieder soweit zu stärken. Was also blieb ihr also anderes übrig, als es Tyrion gleich zu tun und unter ihren Verwandten einen geeigneten Kandidaten zu suchen? Sansa seufzte. Warum war Arya nicht da, wenn sie sie brauchte? Ihre Schwester würde nie das Amt einer Königin übernehmen, dafür liebte sie ihre eigene Freiheit zu sehr. Aber sie hätte sie wenigstens beraten können. Ihr Blick fiel auf das Buch, das auf dem Tisch lag. Dann die Königin des Nordens einen Entschluss, setzte sich an den Tisch und begann, einen Brief an Brienne von Tarth aufzusetzen. ~ FIN ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)