Sherlock Holmes von Cyrene (das unheilvolle Familienerbstück) ================================================================================ Kapitel 50: der Showdown ------------------------ Sie kamen Viertel nach drei beim britischen Museum an. Sherlock hatte den Polizisten gebeten, ein paar Straßen entfernt von der Rückseite des Gebäudes anzuhalten und sie rauszulassen. Dann waren sie beide zügig, doch nicht hastig zum Hintereingang des Museums gelaufen und dort hatte Sherlock die Führung übernommen. Er hatte sich mit dem Haargummi die glatten Haare im Nacken zusammen gebunden und sah nun aus wie jeder andere Wachmann ausgesehen hätte, der in einem Museum die Sicherheit zuständig war. Sherlock schlenderte, den Kleineren im Schlepptau, als hätte er das schon 100erte Male zuvor getan, auf den Hintereingang zu und öffnete diesen. Dahinter befand sich eine Sicherheitsschleuse für das Museumspersonal. Daran ging der selbsternannten Consulting Detektiv auch komplett selbstbewusst einfach vorbei, zu John's großen Verwunderung, die man ihm natürlich nicht, darauf achtete er penibel, im Gesicht ablesen konnte. Und schon waren sie drin. Vom Personal Eingang gingen zwei Gänge ab. Sherlock wählte zielsicher den linken. "Das war ja fast zu leicht, vielleicht werde ich, wenn das Ganze hier vorbei ist, dem Museumsdirektor mal ein kleines Briefchen schreiben und ihm ein paar großzügige Sicherheitstipps unterbreiten" flüsterte Sherlock John kurz so leise zu, dass John, der jetzt direkt neben ihm lief es gerade so hören konnte und nur die Augen verdrehen konnte. Typisch Sherlock eben. John war sich nicht sicher, ob Sherlock wirklich wusste wo sie genau hin mussten, folgte ihm aber einfach wortlos. Es war auch nicht schwer sich zurecht zu finden, der Gang des Personal/Geschäftsbereichs der Museums war wie ein Viereck, rechts Büros und links Gemeinschafts- und Pausenraum, die Räume und in dem Block in der Mitte Umkleidekabinen, Toiletten, Putzräume und so weiter. Sherlock bog einmal nach rechts ab und entdeckte dann Lestrade, der gerade aus einem Büro am Ende des Ganges in den Flur trat. Sherlock lief geradewegs auf den DI zu und dann an ihm vorbei, als würde er ihn überhaupt nicht kennen und Lestrade, der registrierte die beiden Wachmänner nicht mal wirklich. Sherlock klopfte sich gedanklich selbst auf die Schulter, das lief ja wie am Schnürchen. John dachte bei sich, wenn nicht mal der DI sie erkannte, der ihnen die Verkleidungen ja sogar selbst zur Verfügung gestellt hatte, dann mussten sie wirklich gut sein. Als Lestrade um die Ecke in den linken Gang gebogen war, drehte Sherlock plötzlich auf dem Absatz um und John musste sich beeilen ihm zu folgen. Er öffnete die Tür, zu der Lestrade gerade heraus gekommen war und späte in den Raum hinein. Da er menschenleer zu sein schien trat der selbsternannten Consulting Detektiv ein und bedeutete John ganz kurz draußen zu warten. Eine Minute später kam er auch schon wieder raus, einen Metallwagen, der ein bisschen aussah wie ein Servierwagen, mit einem gläsernen Kasten darauf vor sich hinschiebend. Er bat John, die Tür hinter ihm wieder zu schließen, schaute erst nach links und rechts und dann auf John's Uhr. "Hör mir jetzt genau zu" John nickte zu Bestätigung, dass er zuhörte. "Da vorne, der 3. Raum vom Personal Eingang aus gesehen, der hat zwei Türe, die eine führt auf diesen Flur, die andere runter ins Parkhaus und von dort aus gelangt man ungesehen auf die Straße, wenn man vor hat schnell und unerkannt zu verschwinden. Ich erkläre dir später woher ich das weiß. " Sherlock setzte sich mit dem Wagen in Bewegung und John folgte ihm. Als sie den Raum erreicht hatten, späte Sherlock auch in diesen kurz hinein. Als er sah, dass auch dieser Raum menschenleer war, schob er den Wagen hinein und machte die Tür zu." Du musst jetzt vor zum Personal Eingang gehen und Noah in Empfang nehmen, schaffst du das?" John verstand zwar immer noch nicht so ganz was Sherlock vorhatte und warum er Lestrade oder Scottland Yard nicht einbezog, so wie es im Vorfeld geplant gewesen war, aber er erinnerte sich nur kurz selbst an das Vertrauen, was er ja schließlich in den Größeren hatte und beschloss keine Fragen zu stellen. Dazu war später noch genügend Zeit. Er nickte. Zum Personal Eingang gehen, Noah in Empfang nehmen und ihn hier her führen, alles klar soweit. Den Personaleingang konnte er nicht verfehlen, von dem waren sie nicht allzu weit entfernt. Die Tür konnte er auch nicht verwechseln, weil sie die einzige war, die mit einem Schild mit einem Männchen, das eine Treppe herunter lief darauf versehen war. "Geht klar" "Gut, dann geh jetzt, du musst der erste sein, den Noah antrifft, los" Sherlock verschwand in dem Raum und John lief zügig den Gang entlang zurück zum Personal Eingang. Lange musste er nicht dort warten. Punkt halb vier sah er eine Gestalt, dessen Gesicht von einer Sonnenbrille und einem Kapuzenpulli verborgen worden war. John erkannte Noah nur daran, weil sein Versuch nicht erkannt zu werden, während er den Bereich der Sicherheitsschleuse durch die Glastür betrat, so auffällig war und weil die Körpergröße und Statur passte. Schnell ging er auf den jungen Mann zu und sprach ihn mit fester Stimme direkt an. "Mr. Brown" Der junge Mann zuckte ertappt zusammen, wand sich zu ihm und scannte die Person vor sich. Er schien John nicht zu erkennen, bemerkte aber wohl die Wachmanns Uniform und antwortete schnell: "Ja, richtig. Bin ich zu früh dran?" John versicherte ihm fachmännisch, als ob er nie etwas anderes getan hätte, das alles in Ordnung war und er ihm bitte folgen sollte, dem Wachpersonal an der Sicherheitsschleuse gab er mit einer Geste zu verstehen, dass eine Kontrolle überflüssig war. Sich innerlich für sein schauspielerisches Talent selbst lobend beobachtete er, wie der junge Mann sofort seinen Anweisungen folge leistete. Keine Minute zu spät verließ er dann mit dem jüngeren den Eingangsbereich und sie waren gerade soweit im Gang verschwunden, dass Lestrade, der soeben aus dem andern Gang kam und ebenfalls den Personaleingangsbereich betrat, um seinen Besuch in Empfang zu nehmen, nicht mehr sehen konnte, dass dieser bereits abgeholt worden war. Noah folgte John schweigend und ging auch ohne Hintergedanken in den Raum, dessen Tür ihm der Wachmann anschließend aufhielt. John folgte und schloss dann die Tür hinter Ihnen wieder. So, der Teil war geschafft, atmete John gedanklich erleichtert aus. Der jungen Mann nahm die Sonnenbrille ab und klappte die Kapuze runter. Jetzt war es an Sherlock. Dieser stand neben dem Wagen mit dem Glaskasten, der an die gegenüberliegende Wand geschoben worden war. In einer Ecke fand sich die Tür zum Parkhaus, in der anderen ein Fester, dass aber keine Griffe zu haben schien, mit denen man es hätte öffnen können. Bis auf ein paar Regale an der Wand und einer Stempeluhr für die Mitarbeiter an der Tür, die angewiesen waren, sich aus und wieder einzustempeln, wenn Sie hier durch kamen, unten am Fuß der Treppe befand sich nämlich der Raucherbereich für die Mitarbeiter, wie Sherlock wusste. Ansonsten war der Raum komplett leer. "Hallo Mr. Brown, schön das Sie es einrichten konnten. Sie sind sicherlich deswegen hier." Sherlock zeigte auf den Glaskasten, der wie auch John nun erst bemerkte, den Pokal enthielt, der den Zuschauern als 1.000.000 Pfund wertes, längst verschollen geglaubtes Familienerbstück im Fernsehen präsentiert wurde. Er war größer, als er auf dem Bild gewirkt hatte. Noah runzelte die Stirn." Sind Sie Mister Greg Lestrade?" Sherlock schüttelte milde schmunzelnd den Kopf. "Nein, ich bin jemand, der im Vergleich zu dem DI nicht vor hat Sie in ein Gefängnis zu stecken. Mein Name ist Sherlock Holmes und der Herr mit dem schicken Schnauzer hinter Ihnen, das ist mein Partner Doktor John Watson." Noahs Gesicht hatte erst Panik gezeigt, doch nun strahlte es Neugier aus und ganz kurz huschte auch Erkenntnis darüber. " Ich kenne Sie beide doch, waren Sie nicht das Pärchen, dass sich den einen Abend im Barcode Vauxhall so komisch benommen hat? Ja, definitiv. Sie hatten allerdings Locken und ihr "Partner", er zwinkerte dabei Sherlock vielsagend zu, "trug nicht dieses tote Tier über der Oberlippe spazieren. Sagen Sie" er deutete hinter sich auf Johns Schnauzer "stört der nicht beim Küssen?" John kam die ganze Unterhaltung hier albern vor und als Sherlock dann auch noch trocken antwortete: "ist nicht besonders angenehm, aber geht schon" Da kam sich der Kleinere plötzlich vor wie im falschen Film. "Ok, Ok, also, was soll diese YMCA/Strip Cop Nummer hier jetzt genau werden? Sie wissen schon, dass ich drei Menschen umgebracht habe und das ich es auch noch ein viertes Mal getan hätte, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte, wie können Sie mir also sagen, dass Sie mich nicht ins Gefängnis stecken wollen und sagen Sie mal, was ganz anderes nebenbei, waren Sie nicht eigentlich beide tot?! " Sherlock nickte wohlwollend. " Ich sah es für angebracht, meinen Partner und mich (wie gut es sich jedes Mal anfühlte, wenn er in Gegenwart eines andere John als seinen Partner bezeichnete, John fand das nebenbei auch) nun quasi wieder auferstehen zu lassen, da Sie ja so freundlich waren, meiner Einladung zu folgen. Und wenn Sie meine persönliche Meinung als weltweit einziger beratender Detektiv hören wollen, Sie haben der Welt einen Gefallen getan. Diese drei bzw. vier Subjekte, darüber wird es sicherlich später noch eine ausführliche Aufarbeitung geben, haben  mit Sicherheit wesentlich mehr Menschen auf dem Gewissen als "nur" Ihren Großvater und Ihre Schwester, mein Beileid übrigens dazu noch" Noah stand der Mund offen, er sah aus wie ein Fisch auf dem Trocknen. "Sie haben mich also hier her bestellt um mir das zu sagen und mir dieses Ding da zu zeigen" dabei verzog er missbilligend das Gesicht und zeigte auf den Pokal im Glaskasten "ist das Ihr Ernst? Ich weiß ja nicht wo Sie das Teil her haben wollen, aber aus dem Besitz meiner Familie stammt es sicherlich nicht. Und ich will es auch überhaupt nicht haben, das Familienerbstück selbst hat meiner Familie nur Leid und Tod gebracht, direkt vor die Haustüre sozusagen. Was ich will ist Rache an George Clapton, dem einzigen der Bande, den ich bis jetzt nicht erwischen konnte" Sherlock lächelte und hob nun beschwichtigend die Hände. "Und die werden Sie auch auf die eine oder andere Art bekommen, ich bin da vollkommen auf Ihrer Seite. Und warum ich Sie hier her bestellt habe, ganz einfach, ich brauchte einen Köder, beziehungsweise, zwei. Einmal Sie und dann dieses Ding da. Nun sind Sie beide hier, jetzt fehlt nur noch unser Mobi Dick" Natürlich, jetzt fiel es John wie Schuppen von den Augen. Der Kleinere war die ganz Zeit schweigend zwischen der Tür und Noah gestanden und hatte Sherlocks und Noahs Gespräch interessiert verfolgt. Nun war ihm Sherlocks seltsame Vorgehensweise vollkommen klar. Er hatte Noah hier her gelockt, weil er wusste, dass er nur so George auch dahin bekam, wo er ihn hin haben wollte. Sherlock ging seelenruhig zu dem Metallwagen und bewegte ihn ein bisschen mehr in die Raummitte. Er sagte noch freundlich lächelnd zu Noah "Es müsste eben soweit sein, Sie können entweder noch hier bleiben oder gleich den Fluchtweg einschlagen, den ich Ihnen freundlicherweise eingerichtet habe, die Tür ist offen. Er führt zum Mitarbeiter Raucherbereich, der nur Kamera überwacht ist und schön versteckt neben der Parkhaus Ausfahrt liegt" bevor er wieder von dem Wagen wegtrat und auf die Tür in der rechten Ecke hinter sich zeigte. Die nächste Frage Noahs "Oder hier warten auf was?" beantwortet allerdings nicht Sherlock sondern George, der plötzlich zur Tür reinkam, ein "Danke Fred" rief und die drei Männer im Raum, als er sie bemerkte und offensichtlich auch alle erkannt hatte, unheilvoll anlächelte. "Oh was haben wir den hier, drei Leichen und einen Batzen Kohle, das ist zwar nicht gerade das, was ich erwartet hätte, gefällt mir doch aber schon mal ganz gut, die Tür war eine gute Wahl." George zog sofort eine kleinkalibrige Pistole mit Schalldämpfer und bedeutete John und Noah damit vor ihren Gesichtern rumwedelnd sich zu Sherlock zu gesellen, der John nur einen beruhigenden Blick zuwarf der heißen sollte" es läuft alles noch nach Plan". Wenn Sherlock sich da mal nicht verschätzte. Georges gierige Augen blieben zuerst einmal an dem Pokal in der Vitrine hängen und in seinen Augen konnte man schon die Pfund Zeichen aufleuchten sehen. Dann wand er sich Noah zu der direkt vor John in der Nähe der Parkhaus Treppe stand. "Mein lieber Noah, endlich treffen wir uns wieder, ich wollte dir schon ein paar Wochen lang sagen, dass ich es ganz und gar nicht nett von dir gefunden habe, dass du meine drei Freunde vergiftet hast und wie ich hörte war das auch die Art wie ich deiner Meinung nach sterben sollte. Nein, nicht nett, ganz und gar nicht nett" "Ach ja" Noah sah ihn hasserfüllt an "Nun ich finde es war auch nicht gerade" nett" von euch erst meinen Großvater mit einem Kissen zu ersticken und dann meine Schwester im Brunnen zu ertränken. Mein Großvater war so großzügig zu euch, aber ihr konntet ja den Hals nicht voll genug bekommen." Er schluckte bitter und Tränen der Wut und der Trauer traten in seinen Augen. "Ja, was soll ich sagen, wir wurden uns da einfach nicht einig, deshalb mussten wir Ihn los werden und da deine Schwester alles gesehen hatte sie gleich mit. Das mit dem Kissen war leicht, das habe ich alleine hinbekommen, aber deine Schwester hat sich so heftig gewehrt, dass wir sie zu viert festhalten mussten um sie in dem Brunnen lange genug unter Wasser zu drücken und unsere schönen Markenklamotten waren danach ganz nass" Noah wollte sich auf ihn stürzen, aber Georges Waffe hielt ihn zurück. "Und nun zu euch beiden Turteltäubchen, hübsche Verkleidung die ihr da habt, der Partnerlook steht euch. Mister Holmes, die Haare hingegen so nicht wirklich, nur meine Meinung und Mr., oh Entschuldigung bitte, Dr. Watson, was haben Sie denn da eigentlich im Gesicht, stört das nicht bei Knutschen? " Sherlock konnte sich ein lautloses Lachen nicht verkneifen, bevor er eifrig nickte und John verdrehte nur die Augen. Hatten die sich alle heute bei dieser dämlichen Frage abgesprochen? Oder warum fragte ihn das jetzt schon der Zweite? Und warum schien jeder automatisch davon zu wissen, dass Sherlock ihn seit Neustem zu küssen pflegte, war das soooo offensichtlich? "So, jetzt aber genug mit dem Herum Geplänkel, das nehme ich an mich", damit ging er zu der Vitrine, öffnete sie kurzerhand und nahm den Pokal heraus." Richtig schön schwer, gefällt mir" grinste er, dann wurde er wieder ernst und richtete seine Waffe auf Noah. "Und jetzt noch zu dem einfachen Teil, wer von euch möchte als erstes dran glauben? Da Sie beide ja eigentlich schon tot sind, haben Sie ja gewiss nichts dagegen Noah den Vortritt zu lassen, mit ihm habe ich schließlich das größere Hühnchen zu rupfen." Noah stand dummerweise die ganze Zeit in Johns Schussbahn. John war zwar dafür bekannt, sein Ziel niemals zu verfehlen, aber dazu in der Lage um jemanden herum zu schießen, war er leider trotzdem nicht. So ein Mist aber auch. Zu Johns Glück hob Noah nun die Hände und ließ sich auf die Knien sinken. Jetzt hatte er freie Schussbahn. George, der gerade dabei war, sich vor Noah hinzustellen um diesem die Waffe an den Kopf zu halten, sah sich nun plötzlich selbst einem Revolvermündungslauf gegenüber. "Lassen Sie sofort die Waffe fallen" Georges Reaktion war allerdings einer dieser Faktoren, die Sherlock nicht in seinem Plan kontrollieren konnte und so ahnte weder er noch die beiden andern im Raum wie dieser nun reagieren würden. George stieß Noah grob zur Seite, wobei er den Pokal fallen ließ, den er unter dem Arm getragen hatte. Das glänzende Ding fiel mit einem dumpfen "Blong" zu Boden. Dann wollte er sich auf John stürzen um ihm die Waffe zu entreißen, entschied sich aber sofort dagegen. Stattdessen war ein Klicken zu hören, als die Waffe entsichert wurde. "Nur zu" er richtete die Pistole kurzerhand auf Sherlock und lachte hämisch "schießen Sie auf mich und ich breche Ihrem Lieblingsdetektiv das Herz" Sherlock wusste, dass John sofort nachgeben würde und verurteilte ihn auch nicht, als er gehorchte und seinen Revolver sinken ließ. "Auf den Boden damit, sehr gut, schieben Sie ihn nun mit dem Fuß zu mir rüber, Sie sind ein braver Junge, Mr. Holmes muss stolz auf Sie sein" Er steckte den Revolver in die Tasche seines Trainingsanzuges und ging wieder ein paar Schritte rückwärts während er hämisch feixte "Das war wohl nichts Doktor. Sie mussten sich ja unbedingt vordrängeln. Bei Ihnen beiden muss ich dieses Mal besonders gründlich sein, damit Sie nicht nochmal zurück kommen und mir wieder auf die Nerven gehen." "Bevor Sie uns erschießen hätte ich da noch eine Frage" Sherlock rückte ein Stück näher an John heran, schüttelte dabei kaum wahrnehmbar den Kopf "Nur zu" gluckste dieser nur, er schien alle Zeit der Welt zu haben. "Wie haben Sie davon erfahren, dass Noah heute hier sein würde?" George, der den Braten nicht roch, prahlte gönnerhaft: "ich habe meine Kumpels überall. Der Fred zum Beispiel arbeitet hier als Wachmann, der hat mich sofort angerufen, als Noah hier ankam und mir sogar den Weg zu eurem Zimmer gezeigt. War das nicht nett von Ihm? Noch was?" Sherlock antwortet:" Nein Danke, keine weiteren Fragen, Sie können dann jetzt gerne loslegen" antwortete er, dabei einen Daumen nach oben formte. George lachte laut auf, zielte dann wieder auf Sherlocks Herz und drückte ab, als ihn plötzlich etwas sehr Schweres sehr kräftig am Kopf traf "Blong" . Er sackte darauf hin in sich zusammen. Es war aber schon zu spät gewesen, ein Schuss war los gegangen und John, der sofort ahnte, dass die Kugel auf Sherlock zu flog und er selbst ihr nicht mehr ausweichen können würde, warf sich sofort seitlich gegen ihn um ihn aus der Schussbahn zu bekommen. Noah stand mit geschocktem Gesicht da, den Blick auf den am Boden liegenden George gerichtet, den Pokal immer noch in den Händen. Was George zuvor nicht mitbekommen, aber Sherlock und John sehr wohl gesehen hatten, war gewesen, dass Noah sich, nachdem George ihn zu Seite gestoßen hatte, kurze Zeit später, erst mühsam wider aufgerappelt und sich dann den schweren Pokal gegriffen und sich leise von hinten angeschlichen hatte. Sherlock hatte ihm mit dem Kopfschütteln signalisiert noch kurz zu warten und ihm mit dem Daumen nach oben und dem "Sie können dann jetzt gerne loslegen" dann einen eindeutige Handlungserlaubnis erteilt. "Ist er tot?" Noah war kreideweiß ihm Gesicht. Sherlock rappelte sich wieder auf und griff nach dem Metallwagen auf dem immer noch die nun leere Vitrine stand. "Nein der hat einen ziemlichen Dickschädel, tot nicht, aber KO. Sie sollten jetzt langsam verschwinden, Lestrade wird jeden Moment hier auftauchen. Ach ja und danke, Sie haben uns das Leben gerettet." Noah ließ den Pokal sinken und stellte ihn einfach auf dem Boden neben sich, doch bevor er etwas erwidern konnte oder sich Richtung Ausgang bewegen konnte, zeigte er plötzlich auf den Platz neben Sherlock und meinte mitleidig "bei dem Leben gerettet wäre ich mir da noch nicht ganz so sicher! " Sherlock, der mit Noah und George beschäftigt gewesen war, sah jetzt neben sich und erschrak innerlich bis ins Mark. John saß an die Wand gelehnt neben ihm auf dem Boden und hielt sich mit schmerzerfülltem Gesicht die linke Schulter, dass Uniformshemd färbte sich bereits tief rot von seinem Blut, wo ihn offensichtlich die Kugel getroffen hatte, die, so viel hatte John zu diesem Zeitpunkt 100% sicher gewusst, jetzt in Sherlocks Herz stecken würde, wenn er ihn nicht rechtzeitig zur Seite gestoßen hätte. Ihm wurde schwindlig. "John, was hast du getan" Sherlocks Stimme erstarb als er sich sofort vor dem Kleineren, der nun schon halb auf dem Boden lag, auf die Knien fallen ließ. Noah war unschlüssig was er nun tun sollte. "Gehen Sie" brüllte Ihn Sherlock jetzt regelrecht an, den sorgenvollen Blick nicht von seinem Partner abwendend. Er zog John wieder hoch und lehnte ihn gegen die Wand. John schien noch bei Bewusstsein zu sein, zumindest gerade noch so. Sherlock presste seine Hände auf die Wunde. Da war so viel Blut. "Ach so eine Sache könnten Sie vielleicht doch noch für mich tun. Wenn Sie draußen und weit genug weg sind, rufen Sie dann bitte einen Krankenwagen? Das wäre sehr freundlich von Ihnen" Sherlock verbarg sein Verzweiflung über den Zustand des Kleineren nicht vor Noah, wozu auch. Dieser nickte nur und meinte dann noch, schon die Hand an der Türklinke: "Mach ich, versprochen, dieser Mann muss Ihnen ja wirklich wichtig sein, alles Gute" Sherlock tat was er konnte, aber es war nicht genug. Wo zum Teufel blieb Lestrade. In Wirklichkeit waren seit dem Schuss keine 5 Minuten vergangen, aber Sherlock kam es vor wie eine Ewigkeit. Gerade in diesem Moment flog die Tür auf und der DI eilte mit schnellen Schritten ins Zimmer. Er überflogen kurz die Lage. "Wir haben einen Schuss gehört" Er sah Sherlocks besorgtes, verzweifeltes Gesicht und John der mit flatternden Liedern, mit dem Rücken an die Wand gelehnt da saß und augenscheinlich nur noch sehr flach atmete. Dann sah er das Blut und Sherlocks Hände die sich auf die Wunde pressten. "Ja, ich weiß, die Kugel dazu steckt jetzt schließlich in meinem Partner" Lestrade wurde blass. Sherlock versicherte ihm, ein Krankenwagen sei bereits gerufen worden, er hoffte zumindest das Noah sein Versprechen hielt. Lestrade solle nur dafür sorgen dass der Notarzt und die Sanitäter das Zimmer gleich fanden. Er informierte ihn außerdem recht sachlich darüber, dass der am Boden ohnmächtig liegende George Clapton sei und Lestrade gut daran täten, ihm jetzt gleich Handschellen an zu legen und nicht erst, wenn er wieder zu sich käme. Lestrade gehorchte sofort und ließ dem Mörder Handschellen anlegen "Nehmen Sie die verstärkten, nur so ein Tipp" kam noch erstaunlich altklug von Sherlock und so wurde der noch ohnmächtige George aus dem Zimmer tragen, dann ging der DI nachschauen wo der Krankenwagen so lange blieb. Alles außer John kam Sherlock gerade unglaublich weit weg vor, wie als hätte man sie beide in einen Raum voll Watte gepackt. Er sah nur das Blut, so viel Blut, hörte Johns rasselnden Atem, sah seine flatternden Augenlider und wusste dass der Krankenwagen sich beeilen mussten. Die Verletzung selbst machte Sherlock weniger Sorgen es waren wohl keine Organe verletzt worden, aber der enorme Blutverlust war äußert bedenklich. "Sherlock" er horchte auf und beugte sich dann über den Kleineren um ihn besser verstehen zu können. "Warum immer diese Schulter?" John versuchte ein gequältes Lächeln und  Sherlock hätte beinahe hysterisch gelacht. John lag hier blutende auf dem Boden und riss allen Ernstes noch Witze darüber. Sherlock seufzte " John was hast du dir dabei nur gedacht." Er drückte seine Stirn gegen die des Kleineren und sprach leise weiter: "Hilfe ist gleich da, halte durch" Er sah, wie sich Johns Augen langsam schlossen, rückte von ihm etwas weg und klatschte ihm schnell mit der flachen Hand sanft aber bestimmt auf die Wangen "Hey, schön hier bei mir bleiben" John kam wieder zu Bewusstsein und lächelte Sherlock jetzt liebevoll an. "Weißt du was dieses Mal schön ist?" Sherlock wusste zwar beim besten Willen nicht, was es gerade an dieser Situation Schönes zu finden gab, fragte aber sanft was John denn meine. "Diese Kugel habe ich mir eingefangen, um einen geliebten Menschen zu retten." hauchte er noch, dann verlor er das Bewusstsein. Das Sherlock nun doch in die Tränen ausbrach, die er die letzten 10 Minuten mit aller Gewalt zu  unterdrücken versucht hatte, bekam er nicht mehr mit und auch nicht, wie Sherlock sich über Ihn beugte und verzweifelt flüsterte "John es tut mir so leid, bitte vergib mir all den Schmerz, den ich dir verursacht habe!" 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