Naudhiz Schicksal von KatieBell (Crossover! Harry Potter x One Piece) ================================================================================ Kapitel 1: Nur nach vorne! -------------------------- Es dauerte nicht lange, als der Aufzug sein Ziel erreicht hatte. Man konnte hier oben nicht mal mehr ansatzweise irgendetwas vernehmen, was sich unten im Atrium abspielte. Atemlos saß sie immer noch breitbeinig auf dem Boden des Aufzuges und stützte sich mit ihren Händen vor sich ab. Konnte nicht glauben, was soeben geschehen war. So war das alles überhaupt nicht geplant gewesen! Hätte sie nur gewusst, wie nah er ihr und John war... wenn sie gewusst hätte, dass Gabriel ihren Unterschlupfort herausgefunden hatte, dann wäre der Ausgang dieser Flucht ein ganz anderer gewesen. Aber wie immer war sie zu leichtsinnig gewesen. Hatte den Hass wieder einmal unterschätzt. Die Rache, die ihn antrieb. Es war wie immer ihre Schuld. Alles. Jeden geliebten Menschen verlor sie, weil sie nicht mehrere Schritte durchdachte. Weil sie jeden in diese Fehde mit hineinzog. Würde es sie nicht geben, wären so viele Leben sicherer gewesen... Ein ohrenbetäubender Lärm schreckte sie aus ihren Gedanken. Der Boden des Aufzuges vibrierte. Aus Reflex schob sie das Gitter auf und krabbelte gerade noch rechtzeitig aus dem Fahrstuhl, bevor dieser in rapider Schnelligkeit wieder nach unten sauste. Der Lärm wurde ungeheuerlich lauter, als dieser wohl auf den Boden des Atriums aufschlug. Ihre Gedanken waren wirr und völlig durcheinander. Sie wusste nicht einmal mehr, warum sie überhaupt hier war. Der einzige Gedanke den sie hatte, galt John. Der für sie in die Presche sprang. Der seit dem verhängnisvollen Tag an ihrer Seite war, trotz der Gefahr, die sie ausstrahlte. Und ebenso dachte sie im selben Atemzug, dass er Gabriel niemals standhalten konnte. Sie starben wie Fliegen um sie herum. So war es immer und so würde es immer sein. "Catherine...", flötete eine männliche Stimme den Schacht hoch und holte sie erneut aus den teuflischen Gedanken. Cats ganzer Körper begann zu zittern, als sie ihren Kopf über ihre Schulter blicken ließ. Er würde sie töten, wenn er sie in die Finger bekam. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, bis es in ihrer rechten Hand schmerzte, da etwas in ihrer Handfläche stach. Die Schwarzhaarige sah daraufhin zu dieser und öffnete ihre Hände. Johns Schlüsselbund, den er ihr eben noch in die Hände gedrückt hatte, kam zum Vorschein. Mehrere Schlüssel reihten sich nebeneinander an. Mal große, mal kleine, silberne, ein paar verrostete. Unter den Schlüsseln baumelte jedoch ein kleiner goldener Anhänger. Eine Miniaturfigur des Schnatzes. „Catherine. Ich komm dich jetzt holen.“ Erneut erschrak sie, als sie die kalte, flötende Stimme vernahm, doch diesmal rappelte sie sich auf ihre Beine auf. Den Schlüsselbund weiterhin fest in ihre Hand umschlossen und begann die ersten Schritte zugehen. Erst langsam, dann doch zielsicherer lief sie durch den ersten Korridor vor sich. Cat erinnerte sich an ihr ursprünglichen Plan. Oder viel mehr war es nun mal Johns Idee gewesen. Ein komplett verrückter Plan, jedoch den einzigen, den sie hatten. Mal abgesehen davon, dass sie keine Kraft mehr hatte. Sie wollte endlich ein normales Leben haben. Die Jahre davor waren grauenvoll. Der Krieg hatte viele Opfer gebracht und dennoch konnte die Zaubererwelt Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf in die Knie zwingen und das Land vor weiteren Abscheulichkeiten bewahren. Wenn auch der Schein von außen wieder klarsichtig war, war das innere Loch in der Gemeinschaft immer noch gigantisch groß. Die Verhandlungen nach Voldemorts Fall waren immer noch nicht alle durch, da immer noch Anhänger der dunklen Seite auf freiem Fuß waren und dann gab es die Fälle, die Cat immer daran erinnerte, dass sie bisher jeden ihrer Freunde zu Grabe tragen musste. Alles hatte damals angefangen in ihrem 7. Schuljahr. Das Trimagische Turnier. Cedric war ihr bester Freund gewesen. Den Kumpel, dem man alles anvertrauen konnte. Der sie unter allen anderen, am besten verstand, als Reinblut. Aber er starb. Wurde ermordet, weil er zur falschen Zeit, am falschen Ort war. Noch heute hörte sie diese entsetzlichen Schreie in ihrem Ohr, wenn sie daran zurückdachte. Owen, der gerade mal 16 wurde, starb in der Schlacht um Hogwarts. Er war schlichtweg der Klassenclown gewesen. Immer ein lockeren Spruch auf den Lippen, immer fröhlich und zuversichtlich. Sie selbst hatte ihn unter einem Stützpfeiler gefunden. Er war eingeklemmt gewesen. Sie hatte keine Chance ihn zu befreien, da sonst der gesamte Korridor eingestürzt wäre und sie beide darunter begraben hätte. Sie hatte vergeblich um Hilfe geschrien, aber keiner kam. Sie blieb an seiner Seite, bis er an seinen inneren Verletzungen erlag. Oft hatte sie darüber nachgedacht, ob sie nicht anders hätte handeln sollen. Die Schwarzhaarige erreichte mittlerweile einen weiteren Gang, in den sie hineinbog. Den Schlüsselbund fester den je in ihrer Hand. Die dritte Tür, rechts, hatte John gestern Abend noch gesagt, als sie den Plan hegten, ins Zauberei Ministerium einzubrechen, um in die Asservatenkammer zu kommen. Eigentlich kompletter Wahnsinn. Im Normalfall war es das sicherlich, aber die Zeit spielte ihnen zum heutigen Tag, gut in die Karten. Denn heute würden sämtliche Ministeriumsmitarbeiter auf Hogwarts sein. Man hatte den 2. Mai zum Gedenktag auserkoren, um allen Gefallenen die Ehre zu erweisen und um natürlich den Sieg über den dunklen Magier zu feiern. Dennoch war das ein riskanter Plan. Sollte irgendjemand davon Wind bekommen, dass John seine Befugnisse missbrauchte, in dem Fall, da er ihr Zugang zu eben jener Kammer gab, würde man ihn ebenso, wie alle anderen Straftäter den Prozess machen. Sie mit eingeschlossen. Wenn dann auch noch herauskam, dass sie es auf den einzigen Zeitumkehrer abgesehen hatten... Cat seufzte müde. Zeitreisen war ein gefährliches Pflaster. Da konnte so viel schief gehen. Abgesehen von den zeitlichen Paradoxem. Zeitlinien können verschoben werden, schlimmer gemacht werden, als sie eh schon waren und obendrauf gefährdete man seine eigene Existenz. Aber sie hatte einfach keine andere Wahl. Cat war jetzt ein Jahr auf der Flucht vor ihrem eigenen Bruder, der, durch einen Fehler des Ministeriums, die Flucht ergreifen konnte, als sie damals im Prozess gegen ihre eigene Familie aussagte. Ihr Vater und Onkel kamen wie erwartet nach Askaban und am 15. Dezember des selben Jahres, bekamen beide den Kuss der Dementoren. Sie waren keine Gefahr mehr. Aber Gabriel, der es irgendwie schaffte aus den Gerichtssälen zu entkommen, der war definitiv eine tickende Zeitbombe. Immer noch hatte sie seine Blicke im Kopf, als das Urteil gesprochen wurde. Sah diese hasserfüllten Augen und sein leises, aber doch zischendes Flüstern „Blutsverräterin. Das wirst du noch bereuen.“ Und sie hatte Angst vor ihm. Gabriel war zum einen vier Jahre älter als sie, wurde von ihrem Vater als Duellant ausgebildet und scheute auch nicht davor, unverzeihliche Flüche zu sprechen. Nicht ohne Grund trug er sein Dunkles Mal mit stolz. Selbst noch im Gerichtssaal hatte er die Frechheit besessen, Voldemort für seine Anschauung der Welt zu huldigen. Kaum zu glauben, dass sie mit so jemanden blutsverwandt war. Nun stand sie vor der besagten Tür und nahm den Bund hervor, um den ersten Schlüssel zu probieren. Leider wusste sie nicht genau, welcher es war. Hätte sie mal das vorher abgeklärt, aber konnte ja keiner wissen, dass sie von John getrennt werden würde. „Wollen wir verstecken spielen? So wie früher?“, hallte es plötzlich durch den Korridor, was dazu führte, dass Cats Hände zittriger wurden, „Weißt du noch damals,... als ich Dad erzählt habe, dass du wieder mit den Muggel Kindern aus dem Dorf gespielt hast? Da hast du dich jämmerlich auf dem Heuboden über dem Pferdestall versteckt.“ Panisch probierte sie einen Schlüssel nach dem anderen aus. Doch irgendwie schien keiner wirklich zu passen. Sie verfluchte im gleichen Atemzug, diesen Schutzmechanismus des Ministeriums. Dass man hier überhaupt nur mit einem passenden Schlüssel hineinkam, war dem neuen Zaubereiminister verschuldet. Er wollte sichergehen, dass man die Kammer mit den gefährlichsten magischen Eigenschaften nur mit personalisierten Zugang erreichen konnte. Ein normaler Aufschließzauber würde nur dazu führen, den Alarm auszulösen. Und auch wenn es verlockend wäre, jetzt die Auroren in heller Aufruhr zu versetzen, wäre das keine Problemlösung für ihre Zukunft. Gabriel würde vielleicht sein Vorhaben, sie umzubringen aufgeben, aber er würde es wieder versuchen. Der Zeitumkehrer war die einzige Möglichkeit! Nur ein Jahr in die Vergangenheit und dafür sorgen, dass ihr Bruder nicht fliehen konnte, würden so viele Probleme lösen! Und nicht nur das. Sie könnte damit Leben retten. Lucy und Sara beispielsweise, die nichts mit dem zu tun hatten und nur starben, weil Gabriel nach ihr gesucht hatte. Dabei hatte sie auf ihrer Flucht mit bedacht gehandelt und keinen Kontakt zu ihren besten Freundinnen aufgebaut. Eben aus diesem Grund! Aber trotzdem hatte er die Zwillinge aufgesucht, sie abgepasst, gefoltert und sie dann sterbend, ohne ein Sinn für Gnade, in der zwielichtigen Nocturngasse einfach weggeworfen. Das jüngste Ereignis waren Johns Eltern. Isabel und Marcus. Normale Muggel, die nichts mit der magischen Welt verband, außer ihr einziger Sohn. Da hatte sich Gabriel von seiner bestialischen Seite gezeigt. Eine Thanks Giving Karte die John anonym bekam, mit dem Foto seiner Eltern. Kopfüber auf gehangen, eine große Blutlache auf dem Boden. Und alles nur, weil er sich mit ihr abgegeben hatte. Definitiv war sie schuld daran. Sie hätte niemals dieser Beziehung eine Chance geben dürfen. Nicht so lange, wie ihr Bruder noch draußen frei herumlief und ihr den Tod wünschte. „Du hast geheult, wie ein Baby.“, hallte es wieder, diesmal näher, „Wärst du lieber mal still geblieben, dann hätte er dich nicht gefunden und hätte dich nicht bis in die Morgenstunden hinein gefoltert.“ Ihre Augen begannen zu tränen, als sie sein gesagtes Revue in ihrem Geiste geschehen ließ. Sie war verdammt noch einmal sieben gewesen und hatte die Welt um sich herum noch gar nicht verstanden. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, rutschte endlich ein Schlüssel komplett ins Schloss und sie konnte den Schließmechanismus überwinden. Leise klickte die Tür auf. Kaum ein Spalt offen, schlüpfte sie vorbei und schloss die hölzerne Tür auch zugleich wieder sanft. Schnell drehte sie den Schlüssel erneut herum, bevor sie ihn wieder an sich nahm. Wenn er hier rein wollte, musste er das Schloss entweder entzaubern, oder in die Luft sprengen. Beides würden die Auroren auf den Plan rufen. Nach einem kurzen durch schnaufen wandte sie sich um. Die Asservatenkammer erstreckte sich über hunderten Regalen, in denen jede Menge verbotene Bücher und schwarz-magische Artefakte untergebracht wurden. Ebenso auch der Zeitumkehrer. „Reihe 167-44, unterstes Regal C.“, murmelte sie für sich, als sie sich an die Worte ihres Freundes erinnerte. Mit eiligen Schritten zählte sie die Regale durch. Rannte schon fast. Selbst wenn er hier reinkäme, mit der Gefahr hin, dass sie Besucht bekämen, müsste sie den Zeitumkehrer bis dato gefunden haben. Egal wie diese Nacht heute ausging. Es gab keinen Weg zurück. Nur nach vorne! Gefühlt ewig dauerte es, bis sie beim besagten Regal angekommen war. Ihre braunen Augen hafteten nur auf die unterste Reihe. A, A1, A2...A5,... B, B1,... Bei Merlin, wieso gab es fünf Untergruppen?! Sie hatte verdammt nochmal keine Zeit für- „C!“, rief sie fast zu laut und kniete sich auf den Boden. Sie öffnete direkt die erste Aktenschublade und wühlte sich durch viele Dokumente. Hier war nichts. Die nächste Schublade wurde aufgerissen. Irgendwelche merkwürdigen Einmachgläser waren hier drin verstaut. Gelbliches Wasser, als ob es lange nicht mehr geöffnet worden war. Irgendetwas schwamm darin. Angewidert versuchte sie die Gläser beiseite zu rücken. Was da auch immer drin war, sollte besser geschlossen bleiben. Als sie das letzte Behältnis zur Seite geschoben hatte, stoppte sie in ihrer Bewegung. Ein Kästchen aus Holz stach ihr ins Auge. Vorsichtig zog sie es nach vorne, bevor Cat es mit beiden Händen aus der Schublade holte. Es war mit samt überzogen, weich. Verschnörkelungen an der oberen Kante des Kästchens waren eingraviert. Ebenso dazwischen war eine alte Rune eingebrannt. Alte Runen belegte Cat seit ihrem 5. Schuljahr. Genau genommen hatte sie dafür Verteidigung gegen die dunklen Künste abgewählt und dafür die alten Schriften bevorzugt. Während sie in Verteidigungszauber eher immer an der untersten Talentgrenze herumkroch, blühte sie in Alte Runen förmlich auf. Die Hexe überlegte jedoch fieberhaft, welche Rune es war. Sie konnte sich partout nicht erinnern, welche sie darstellen sollte. Dabei war das ziemlich untypisch für sie. Konnte sie das Alphabet der alten Schriften doch in und auswendig. Aber diese hier schien nicht in ihrem Gedächtnis vorhanden zu sein. Ein Rütteln holte sie aus ihren Überlegungen und kurz schaute sie über ihre Schultern. Der Lärm kam definitiv von der Tür, durch die sie eben noch gekommen war. Sie atmete schneller ein und aus und überging die Fragezeichen in ihrem Kopf. Stattdessen öffnete sie das Holzkästchen. Kaum aufgeklappt, sah sie das Stück Magie, nach der sie all diese Strapazen auf sich genommen hatte. Der Zeitumkehrer lag in einem weichen, ebenso samt bezogenen Kissen. Es glänzte ihr entgegen. Kein Staubkorn war zu entdecken. Die verschiedene Ringe lagen parallel zueinander, während in der Mitte die Sanduhr ganz klar zu erkennen war. Cat schloss die Schublade, bevor sie sich gegen das Regal, auf den Boden setzte. Das Kästchen auf ihrem Schoß. Vorsichtig, fast schon ehrfürchtig nahm sie die goldene Kette, die am Zeitumkehrer befestigt war und hob sie aus der Schatulle. Sie nahm die zweite Hand dazu und hob es vor ihr Gesicht. Fast hätte sie angefangen zu weinen. All der ganze Ärger, Stress, diese Angst vor dieser Ungewissheit, schien nun von ihr abzufallen. Nur ein bitterer Nachgeschmack blieb. Der Verlust. Kurz schniefte die Schwarzhaarige leise auf, bevor sie die Kette um ihren Hals legte. Jetzt musste sie nur noch die richtige Zeit einstellen und dann... dann würde endlich alles besser werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)