Meeting at evening von Lost_Time ================================================================================ Epilog: Loving Daisy -------------------- „So fertig. Gefällt‘s dir?“ Ellis hatte die letzte Haarnadel gesetzt und Daisy betrachtet das Werk ihrer Freundin im Spiegel vor sich. „Das ist so schön. Ellis, du bist die Beste.“ Sie umarmte ihre beste Freundin herzlich, ehe sie sich noch einmal im großen Spiegel betrachtete, welchen eine ihrer Zimmergenossinnen gezaubert hatte. „Du siehst in dem Kleid aus wie eine Prinzessin“, hörte sie von einer anderen Mitschülerin. Daisy bedankte sich und richtete noch einmal die leichten Tülllagen ihres hellgelben Abendkleides. Ihre Haare waren hochgesteckt und nur eine einzelne Strähne hing gelockt an der Seite. „Hoffentlich findet er es hübsch… und erkennt er mich?“ „Das will ich hoffen für ihn, sonst verhexe ich ihn in eine Kröte“, prophezeite Ellis. Die beiden kicherten und gingen hinaus. Wie versprochen, wartete Lysander bereits vor den Fässern auf sie. Ausnahmsweise ohne seine Schwester, da diese bereits von ihrem Begleiter abgeholt worden war. Lysander im Anzug zu sehen, war für sie ebenfalls ein ungewohnter, aber angenehmer Anblick. „Du siehst wunderschön aus“, sagte er und hielt ihr seine Hand hin. Als sie die große Halle betraten, die schon gut gefüllt war, hatte irgendwann auch Meredeth beide entdeckt. Der Slytherin klappte der Mund auf, als sie sie sah. Entweder wegen dem Kleid oder wegen Lysander an ihrer Hand. Wahrscheinlich letzteres. Aber das war Daisy egal. Von Melody wusste sie, dass Lysander kein begeisterter Tänzer war, weswegen beide schnell am Buffet landeten. Irgendwann bekam sie den Slytherin dann doch dazu, ihr auf die Tanzfläche zu folgen. Ihr war gesagt worden, dass er nichts vom Tanzen hielt. Nun wusste sie, dass es auch daran lag, dass ein miserabler Tänzer war. Daisy verzog kurz das Gesicht. „Tut mir leid“, raunte er ihr zu, als er ihr wieder einmal versehentlich auf den Fuß getreten war. „Schon gut. Weißt du was Lysander. Lass mich führen. Dann musst du nur meinen Füßen ausweichen.“ Er nickte zustimmend und schien erleichtert zu sein. Danach ging es Daisys Füßen wesentlich besser und aus einem geplanten Tanz wurden mehrere. Ob Lysander nur ihr zuliebe auf der Tanzfläche blieb oder begann, sich wohlzufühlen, wusste sie nicht. Sie genoss es nur, über den Boden der Halle zu schweben und ihn in die richtige Richtung zu leiten. Der Tanz war langsam und so hatte sie Zeit, ihm endlich wieder ins Gesicht zu sehen. „Alles gut?“, fragte er, als er ihren Blick bemerkte. „Ja. Alles perfekt.“ Sie sah in seine braunen Augen, die sonst immer Kälte ausgestrahlt hatten. Seit sie von seiner Bürde wusste, schien sich etwas verändert zu haben. Er redete zwar immer noch nicht wie ein Wasserfall, aber sie hatten seitdem wesentlich mehr Gespräche im Raum der Wünsche geführt. Sie hatte viel mehr über ihn erfahren. Irgendwann war sie sich sicher gewesen, dass sie ihn sehr mochte. Liebte. „Ich hab nach gedacht.“ „Über was?“, fragte Daisy. „Über die Worte deines Vaters. Er hat recht. Ich bin nicht gut genug für dich.“ Woher kam das denn? War es ein Versuch, sie von sich abzubringen? Dann schlug er fehl. Daisy war sich sicher, was ihn anging. Sie lächelte ihn an, legte ihre Hände in seinen Nacken und zwang ihn, mit seinem Gesicht zu ihr runterzukommen. „Das entscheide ich allein. Ich weiß selbst, wer oder was gut genug für mich ist. Lass das also meine Sorge sein.“ Bevor er auch nur ein Widerwort geben konnte, legte sie ihre Lippen auf seine. „Den Zauber musst du mir unbedingt zeigen. Der ist echt megacool.“ Daisy saß auf einer kleinen Mauer in einem der Innenhöfe nahe der großen Halle. Auch wenn die Lehrer ihr Bestes gaben für frische Luft zu sorgen, war es ihr irgendwann zu stickig geworden. Lysander hatte sie selbstverständlich nach draußen begleitet, nachdem er sich vergewissert hatte, dass es seiner Schwester gut ging. Jetzt lehnte er gegen einen Pfeiler und nickte. „Kann ich machen. Der Wärmezauber ist praktisch, wenn man nicht immer eine Jacke überziehen möchte.“ Das Mondlicht schien auf beide nieder und ließ den Stoff ihres Kleides schimmern. Leise hörte man die Musik auch hier noch. Ansonsten genossen beide die Ruhe. „Ich muss dir noch etwas zeigen“, platzte es aus ihr heraus und sie zückte ihren Stab. „Expecto Patronum.“ Nichts. „Mach die Bewegung lieber langsamer und dafür ordentlich“, erklärte er ihr, „Zusammen?“ Sie nickte, als auch er seinen Stab zog. Gemeinsam sprachen sie den Zauber. Daisys Schaf manifestierte sich dieses Mal vollständig und eilte auf Lysanders Luchs zu. Kurz bevor sich die beiden berührten, zerfielen sie in silbrige Sterne. Daisy kam von ihrer Mauer herunter. „Ob sie jemals stabil bleiben?“ „Sie manifestieren sich. Der Rest ist reine Übung. Und wir haben beide noch etwas Zeit an dieser Schule“, gab sich Lysander ungewohnt optimistisch. Im Mondschein sah sie ein aufmunterndes Lächeln in seinem Gesicht. Nichts daran wirkte kühl oder unehrlich. Es war echt. Bevor Daisy ihn zurück auf die Tanzfläche zog, küssten sie sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)