Über das menschliche Wesen von Encheduanna ================================================================================ Kapitel 1: Über das menschliche Wesen ------------------------------------- Nein, nein, Miss Kimmkorn, Sie haben mich vollkommen missverstanden. Ich meinte, wenn jemand zu mir kommt und sagt, er wolle in meiner Vereinigung mitmachen, dann prüfe ich natürlich, ob er würdig ist. Dazu aber gehört nicht, dass ich ihn nach seinem Stand und Beruf befrage. Beides ist mir vollkommen egal. Ich brauche niemanden, der nach Titeln und Abzeichen lechzt. Stattdessen möchte ich wissen, wovon er träumt, was ihn antreibt und was die Maßstäbe seines Handelns sind.   Zugegeben, ich musste erst lernen, dass sich im Mantel menschlicher Geschäftigkeit meist nur die Gier nach Aufmerksamkeit und Anerkennung birgt. Man möge mir verzeihen, dass ich es seither mit einem gewissen Amüsement beobachte, wie sich die Bewerber mir gegenüber verhalten. Die meisten wähnen sich nämlich in einer Art Mutprobe und sind zu allem bereit. Wenn ich ihnen sagte: Bringt eure Familien um!, würden sie es tun, um mir zu gefallen. Ist das nicht lachhaft? Im Ernst, wenn ich die Bewerber bitte, mir einen Beweis ihrer Aufrichtigkeit zu geben, dann sind es nicht wenige, die sich im Rausch selbst verletzen. Häufig schneiden sie sich die Hand ab. Warum, ist mir schleierhaft. Entweder sage ich ihnen dann: Wenn du fähig bist, dir nun auch die andere Hand abzuschneiden, hast du mich überzeugt, oder ich reiche ihnen meine Hand, während sie taumelnd auf ich zukommen und mir ihren blutigen Stumpf entgegenstrecken – als Zeichen ihrer vermeintlichen Treue. Aber ach, Miss Kimmkorn, es ist jedes Mal ein Trauerspiel, wenn sie begreifen, dass sie in diesem Augenblick sehr viel mehr als ihre Hand verloren haben ...   Und das Trauerspiel setzt sich fort, denn Harry Potter wäre der Einzige, der mich vollkommen überzeugen könnte. Sie fragen, warum ausgerechnet er, da er doch ein ignoranter und bornierter kleiner Junge ist. Ja, das ist er, aber er besitzt auch die Fähigkeit, in den Spiegel NERHEGEB zu blicken und nur sich selbst zu sehen. Aber dies vermag er nur durch mich, s e i n e n Vater. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)