James Potter und der Gefangene einer Fanfiction von Sas-_- (oder wie Sirius James' Liebesleben versaut) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 – „Halt die Fresse, Cornfoot!“ --------------------------------------------------- Die gloreichen Vier   Wie jedes Jahr am ersten September schien das Gleis 9 ¾ auf dem Bahnhof King's Cross überfüllt zu sein. Aber der Schein kann trügen, James Potter musste sich mal wieder dringend die Brille putzen. Jemand, der sich in der Zaubererwelt nicht weiter auskannte, hätte den Tag vermutlich für den Ferienanfang gehalten, an dem die vielen Familien, inklusive ihre zahlreichen Haustiere, alle auf einmal in die Ferien verreisen wollten. Und zwar an exakt denselben Ort: Isle of Man. Niemand fände das merkwürdig. Dabei war es genau umgekehrt. Alle kamen von Isle of Man zurück! Zauberer aus ganz Großbritanien und Irland – aus irgendeinem bescheuerten Grund auch Irland, waren hier zusammengekommen, um ihre Kinder für ein neues Schuljahr auf Hogwarts, dem Zaubererinternat, zu verabschieden.   "Also, Schatz, dann wünsche ich dir ein wunderschönes Schuljahr. Denk bitte daran, mir heute Abend noch eine Eule zu schicken,“ „Irgendeine Eule?“ „Nein, DEINE, du dummer Junge! Sonst mache ich mir Sorgen...", sagte Mrs Potter, als James sich endlich aus ihrer Umarmung gelöst hatte und sie ihm für seine dämliche Frage eine runterhaute. "Kein Alkohol, keine Drogen, Sohn! Oder anders gesagt: nicht so viel, dass es einer merkt! Und besorg dir den Stoff nicht schon wieder von diesem Pfuscher Mr Figg!", unterbrach Mr Potter seine Frau mit fester Stimme. "Und... Ähm... Kein Augenverdrehen, wenn dein Vater zu dir spricht.“ James nickte gehorsam, steckte sich die Finger in die Ohren und verdrehte anschließend die Augen. „Und ich will nicht noch mehr Eulen kriegen –“ „Ich dachte, ich soll nur MEINE Eule schicken.“ „Lass mich doch mal ausreden, Herr Gott! Und ich will nicht noch mehr Eulen kriegen, dass du Professor Binns zu färben versuchst..." "Das war Sirius! Außerdem redest du schon wieder so, als hättest du Sherry zum Frühstück gehabt … Ich will auch Sherry!" "...Oder die Schulbesen verhexst..." "Ich bin fair im Quidditsch!... Außerdem haben sich nur sechs von sieben Spielern letztes Jahr deswegen was gebrochen. Du hättest Lucius durch die Luft segeln sehen – ein Bild für die Götter!" "...Oder dich nachts illegal im Schloss rumtreibst...", fuhr sein Vater unbeirrt fort, „Ich hab mich nicht rumgetrieben, Amy McDonald und ich hatten ein klares Ziel.“ "Was du natürlich auch nie getan hast, ich weiß." Er schüttelte James die Hand. „Alles Gute zum Geburtstag, mein Junge.“ „Dad, mein Geburtstag ist Monate her … Warum kriegen alle Sherry, AUSSER ich?!“ "Keine Angst", grinste James. "Das darf ich inzwischen legal und das Poppen auch. Ich schick euch ne Eule! Oder ein paar mehr, mal sehen, wie viele ich dieses Jahr aus dem Eulenturm mopsen kann." Und mit diesen Worten machte der dunkelhaarige Junge eine kurze Abschiedsgeste mit seinem Mittelfinger und hievte seinen Koffer in den Zug, bevor sein Vater ihm eine Predigt aufdrückte, denn die Bibel hatte er schon aus dem Mantel gezogen und James schwante nichts Gutes, oder seine Mutter auf die Idee kam, ihm vor den Augen der ganzen Schule einen weiteren Abschiedskuss aufzudrücken. Warum verhielten sich eigentlich nur seine Eltern immer so peinlich? Warum konnten sie nicht so sein wie die von Snape? Die standen nur teilnahmslos herum, verabschiedeten sich noch nicht einmal von ihrem Sohn und waren auch sonst angenehm regungs- und emotionslos. Aber James befand seine Eltern immer noch besser als die von Sirius. Walburga Black ließ es sich nicht nehmen, Schüler als Schlammblüter zu beschimpfen und erwählte jedes Jahr aufs Neue einen Erstklässler oder Erstklässlerin, die ihrer Meinung nach auf dem Scheiterhaufen verbrannt gehört. James raufte sein Haar (seine Mutter hatte mal wieder versucht, es glattzustreichen), als er den schweren Koffer durch den engen Gang des Hogwarts Express schob. Er prallte fast mit einem Ravenclaw aus seinem Jahr, der ihm entgegenkam. "Hi, James! In diese Richtung ist alles schon voll!", sagte der Ravenclaw-Junge. „Und kannst du nicht aufpassen, Potter?! Besorg dir endlich eine neue Brille!“ „Geh du halt aus dem Weg, Cornfoot!“ „Das ist der Gang eines Zuges! Wo soll ich deiner beschränkten Meinung nach hin?!“ „Keine Ahnung, du bist doch der Klügere von uns beiden, also gib gefälligst nach!“ „Weißt du, ich bin versucht, mich den Slytherins anzuschließen …“ James drehte sich fluchend herum. Das war jetzt das fünfte Mal, dass er in diesen Zug stieg, denn eine alte Weisheit besagte, der Zug würde sich magisch leeren, wenn er ihn nur immer wieder verließ und neu bestieg, und er hatte wieder vergessen, von draußen nach einem freien Abteil zu schauen und dann die nächste Tür zu nehmen. Wie es alle intelligenten Menschen machten. „Ganz recht, Potter. INTELLIGENTE Menschen.“ „Halt endlich die Fresse, Cornfoot!“ Aber auch in die andere Richtung schien alles längst voll zu sein. James stöhnte. Warum genau, wird aus Jugendschutzgründen nicht weiter ausgeführt. Von seinen Freunden war nirgends eine Spur. Langsam aber sicher überlegte er, sich einfach zu irgendwem ins Abteil zu setzen, anstatt einfach den Zug abzulaufen und nach ihnen zu suchen. Wie intelligente Menschen das eben so machen. Die meisten Schüler von Hogwarts mochten ihn ihn ihn ihn ihn und wären froh gewesen, James Potter unter ihnen zu haben. Auch DAS wird aus Jugendschutzgründen NICHT weiter ausgeführt … "James! James! James! James! Hey! Listen! James! Hey! Hier sind wir!", hörte er endlich doch eine bekannte Stimme. Er ward spontan von seiner Taubheit geheilt! Was für ein Glück! Peter Pettigrew, einer seiner Kumpels, winkte ihm heftig aus einem der abgelegensten Abteilen, nämlich der Dräsine, die hinten am Zug hing, bevor er von einem riesigen Siebtklässler, der einen Eulenkäfig balancierte, weggedrängt wurde. Pettigrew bekam mit voller Wucht den Eulenkäfig ins Gesicht gerammt. Die Schneeeule im Käfig sah recht pikiert drein, als Peters Blut auf ihr schönes Gefieder spritzte. Der Siebtklässler wandte sich verärgert Pettigrew zu und stauchte ihn zusammen, dass er jetzt seinetwegen später die Eule duschen und bügeln müsse. Pettigrew entschuldigte sich mehrmals, bekam noch eine Anstandsschelle, und James betrachtete das Ganze mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung. James gab einen Laut des Protests von sich und schickte trotzdem an, sich mitsamt Koffer durch den Zug zu quälen. Die Potters waren das Laufen einfach nicht gewohnt. In der Regel lebten sie auf einer Sänfte, die von mehreren Hauselfen durch die Gegend getragen wurde. Er kam jedoch nur einige Schritte weit. "Hi James! Wie war dein Sommer?", fragte ihn ein blondes Mädchen. James kannte sie vom Sehen und hatte bestimmt auch mal ihren Namen gewusst, aber an ihren nackigen Busen erinnerte er sich leider sehr viel besser. "War okay, und deiner? Alles klar?", antwortete er, lächelte und eilte durch den Gang, bevor sie die Chance hatte, ihm einen Platz in ihrem Abteil anzubieten oder ihm zu antworten. Verdutzt sah sie ihm nach, als sie bereits zu sprechen begann – James, der Rüpel ohne Manieren –, aber einfach weiterging. Die nackige Brust von Peter war nunmal auch nicht zu verachten. Anscheinend gab es auf seiner Schule noch mehr Leute, die ihn kannten. Dass da wären Sirius, Remus, Peter, Severus, Lily, Cornfoot und dieses Mädchen. Das waren richtig viele, James war ganz aus dem Häuschen über seine übermäßige Beliebtheit. Und er sie nicht, so dass es einige zeit dauerte, bis James es schließlich zu dem Abteil schaffte, das Peter für ihn und die anderen freigehalten hatte. „Kann ich ein Autogramm haben, James?“ „Klar, warum denn?“ „Na ja, in Wahrsagen heißt es, dass du mal später einen Sohn haben wirst, der den mächtigsten, schwarzen Magier Großbritanniens besiegen wird.“ „Und den Schwachsinn glaubst du?!“ „Recht hat er, wer will schon mit Potter Kinder haben …“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ Entnervt signierte James das Stück Pergament und „quälte“ sich weiter mit körperlicher Anstrengung. "Endlich!", stöhnte er, als der endlich die Tür erreichte. Endlich! Sirius Black, sein bester Freund, saß bereits drin und grinste ihn endlich an. Sie hatten sich seit Anfang der Sommerferien nicht mehr gesehen, da sie leider unter temporärer Blindheit gelitten hatten. Wie nach jedem Sommer war Sirius auffällig blass geworden, denn die Blacks betrieben das Gegenteil von Sonnenstudios. Mondstudios. Das half bei der vornehmen Blässe. Sehr viel später wird Lucius Malfoy den Blacks das Patent abluchsen. Und trug einen teueren Umhang. Der Umhang beteuerte, teuer zu sein. Sein Lächeln hatte sich jedoch kein Bisschen verändert. "Krone, mein teuerer Freund, halt wirklich teuer. Sauteuer. Was ich im Jahr an Galleonen verblasen muss, weil du entweder was kaputt machst oder Irgendwas ausprobieren willst. Welch ein Glück dich wiederzusehen!", sagte Sirius und grinste noch breiter, als er James half, sein Gepäck zu verstauen. „Ihr dürft im Hogwarts-Express zaubern, ihr Idioten.“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ "Ich hatte schon Angst, du würdest den Zug hier auch verpennen." "Kauf dir ne andere Eule, wenn du so viel Wert auf meine Gesellschaft legst", grunzte James. Sirius sah James verständnislos an. „Was hat denn meine Eule jetzt mit deiner Schusseligkeit zu tun?“ „So halt, kauf dir ne andere Eule. Und überhaupt, warum reden hier alle ständig über Eulen?!“ Er war genau eine Woche zu spät in der Winkelgasse gewesen, in der sie sich treffen wollten, um Bücher zu kaufen. "Nächsten Dienstag", war in dem Brief von Sirius gestanden und woher hätte er wissen sollen, dass damit der bereits vergangene gemeint war? „Potter, Briefe haben einen Stempel. Aber Lesen ist ja nicht so deins, was?“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ James setzte sich hin und stierte aus dem Fenster, da ihm gerade nichts Gemeines über Sirius tolpatschige Eule einfiel. Und James‘ Lebensinhalt war doch, Gemeinheiten über die magischen Haustiere seiner Mitschüler zu verbreiten. Wenn das nicht möglich war, blieb ihm nur noch deprimiert aus dem Fenster zu starren. Der Zug bewegte sich zwar noch nicht, doch inzwischen durften bereits alle Schüler eingestiegen sein. Für gewöhnlich war es den Schülern erst gestattet einzusteigen, wenn der Zug Fahrt aufgenommen hatte. James liebte das Spektakel. Jedes Jahr wettete er mit Sirius, welche Erstklässler das Reinspringen verbocken und sich auf den Gehwegen die Nasen brechen würden. Ein Spaß für die gesamte Familie (und deren Eulen). Einige Eltern, die es ganz besonders eilig hatten, disapparierten sogar schon mit einem lauten PLOPP, das man selbst im Zug noch hörte. Es waren all diejenigen armen Schweine, die tatsächlich für ihr Geld arbeiten gehen mussten. Ein Konzept, das James und Sirius völlig fremd war. Peter hatte so eine Idee davon und Remus bereitete sich gedanklich bereits darauf vor, wegen seiner Krankheit keine Arbeit zu bekommen. Die meisten winkten jedoch ihren Kindern oder kamen in Gruppen zusammen und unterhielten sich. Der alljährliche Moshpit. Disco, Pogo, Tralalalaa. Sein eigener Vater schüttelte gerade Hände mit Mr Longbottom, dessen Sohn Frank im selben Jahr war wie James. Das wahllose Hände-Schütteln mit einem anderen Elternteil am Gleis ist eine alte Reinblut-Tradition. „Frank Longbottom wurde 1957 geboren, du 1960! Ihr seid NICHT im selben Jahrgang!“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ Nicht weit von ihnen entfernt stand ein vornehm gekleidetes Ehepaar, dessen Gesichter James bekannt vorkamen. Vor allem das der dunkelhaarigen Frau von vornehmer Blässe erinnerte ihn an jemanden. Es war Morticia Addams. Gerade hob sie ihre rechte Hand, lächelte und winkte leicht merklich jemandem im Zug zu. Dabei sprach sie etwas zu ihrem Mann. „Dieser Potter-Junge schaut mich so seltsam an. Als hätte er noch nie eine Frau gesehen, oder so.“ James traf plötzlich der Schlag. "Pfote, sind das deine Eltern da draußen?" Er hatte Mr und Mrs Black bisher nur auf Bildern gesehen und wie Cornfoot schon richtig angemerkt hatte: es wurde dringend Zeit für eine neue Brille. "Sicher doch. Mein nutzloser Bruder fängt dieses Jahr an. Da bringen sie ihn doch persönlich zum Gleis", antwortete Sirius. „Du weißt doch noch gar nicht, in was für einem Haus er landen wird. Warum so negativ, Black?“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ "Ach komm", ermahnte ihn Peter etwas unsicher. "Er ist immerhin dein Bruder!" "Und ein viel besserer Sohn als ich", ergänzte Sirius und lachte trocken. "Hoffentlich stecken die ihn nach Slytherin, meine Eltern freuen sich und ich hab meine Ruhe vor ihm... Oder in irgendein anderes Haus. Meinen Vorschlag, ihn nach Durmstrang zu schicken wurde ja leider ignoriert. Von mir haben die sich übrigens nicht mal verabschiedet," fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und gähnte auffällig ausgedehnt. James tauschte einen Blick mit Peter. Beide fragten sich zurecht, wie man ausgedehnt gähnen konnte. Sie fragten sich immer wieder mal, ob Sirius seine Familie wirklich so egal war, wie er vor ihnen immer tat... „Natürlich nicht. Es war gerade ganz deutlich herauszuhören, dass es ihn wurmt, dass seine Eltern ihm noch nicht mal ein Abschieds-Bussi gegeben haben.“ „Halt die Fresse, Cornfoot!“ Aber andererseits, was sollten sie denn tun, wenn er nicht darüber sprechen wollte? Eine Pfiff unterbrach die unangenehme Stille, und hat so geprickelt in die Bauchnabel. Die sich in dem Abteil eingenistet hatte und der Hogwarts Express kam langsam ins Rollen. James Eltern strahlten radioaktiv und winkten ihm enthusiastisch. Er stöhnte, zwang sich dann aber doch dazu, aus dem Fenster zu grinsen. Dass er in die völlig falsche Richtung grinste fiel ihm, dank veralteter Brille, nicht auf. "Wo ist eigentlich Moony?", wunderte er sich schließlich, als der Zug aus dem Bahnhof rausfuhr und, unsichtbar für die Muggel, London durchquerte. Denn britische Muggel haben keine Ahnung, was ein verdammter Zug ist. Oder zumindest will die Zauberer-Welt das gerne glauben. "Hatten sie dich in den Ferien im Keller eingesperrt oder was?", fragte Sirius. „Mich nicht, aber dich, nehme ich an …“ "Scheiße ja, haben sie! Erinner mich nicht dran! Moony, der ist doch neuerdings Vertrauensschüler." "Die haben ihr eigenes Abteil! Mit schönen Frauen und Männern, Sekt und so Kram!", fügte Peter hinzu. James runzelte die Stirn. Nein, das hatte er nicht mitbekommen. Moonys Briefe las er nicht so gerne. Die waren immer so ausschweifend und langatmig, literarisch hochwertig, ja. Aber auch schrecklich trocken und öde. James‘ Versuche, Moony dazu zu bewegen, die relevanten Stellen seiner Briefe mit Marker anzustreichen, waren bis jetzt erfolglos geblieben. Aber nun war ihm auch klar, weshalb in seinem eigenen Hogwarts-Brief kein Vertrauensschüler-Abzeichen gelegen war. James hatte angenommen, dass sie es einfach vergessen hatten und er das dann eben in Hogwarts ausgehändigt bekäme. Der brave, umsichtige Remus Lupin war natürlich ein viel besserer Kandidat, obwohl James in allen Fächern mühelos gleich gute Noten hatte. „Es geht nicht nur um schulische Leistung beim Vertrauensschüler-Amt! Es geht um soziale Kompetenz!“ „Soziale was? Ach, halt die Fresse, Cornfoot!“ „Ich hab das gesagt, Moony!“ „Oh, ach so … Halt die Fresse, Moony!“ "Na immerhin einer von uns. Ihr wisst ja, unser genialer Plan besteht daraus, dass einer von uns Vertrauensschüler ist, damit wir weiterhin Scheiße bauen können, ohne, dass wir wochenlang nachsitzen müssen. Moony und wer noch?" "Keine Ahnung, wusste er auch nicht. Hoffentlich nicht Schniefellus für Slytherin!", grinste Sirius. Remus seufzte. „Leute, was habt ihr an sozialer Kompetenz jetzt eigentlich nicht verstanden …“ „Alles, Moony. Alles.“ „Cornfoot! Wie war dein Sommer?“ „James-frei, Moony. James-frei.“ „Ein bisschen fühl ich das.“ „Spinnt ihr?! Ich bin der Beste!“ „Halt die Fresse, Potter!“ "Ach, das würde ihm doch gut tun. Vertrauensschüler haben ein eigenes Bad, oder? Vielleicht wäscht er sich endlich mal die Haare", antwortete James mit einer gespielten Hoffnung in der Stimme. Die vier "Rumtreiber", wie sie sich selbst mal nach einem Wutanfall von Professor McGonagall ("Ihr seid doch nichts als ein Haufen unerzogener, ignoranter, bekiffter, ständig besoffener, koksender Rumtreiber!") benannten, hatten schon seit langer Zeit vermutet, dass "Schniefellus" Snape, ihr liebstes Angriffsziel, seine fettigen Haare nur hatte, weil er sich für Gemeinschaftsduschen zu schade war. Das, oder der Arme hat nie verstanden, dass mancher bestimmte Shampoo-Sorten einfach nicht so gut verträgt. "Ätzend wäre es aber trotzdem!", piepste Peters stimme todernst. "Einen Vertrauensschüler darfst du in der Pause nicht mal eben verzaubern!" „Man darf auch sonst andere nicht „mal eben so“ in der Pause verzaubern!“ „Moony … Hab Spaß in deinem Abteil und gib Ruhe, ja?“ "Mach dir nicht in die Hose, Wurmschwanz!", ermahnte Sirius ihn. "Und ob James das kann! Oder, Krone?" "Mir in die Hose machen? Sicher, und außerdem ist Moony auch Vertrauensschüler. Sozusagen unser Vertrauens-Herumtreiber. Mir doch egal, hinter was für nem Abzeichen Snape sich versteckt, man erkennt den doch am Geruch." "Leider. Aber es ging ja auch nicht darum, ob du ihn findest, sondern ob du ihn trotzdem verhexen würdest …", setzte Sirius ernst hinzu. James‘ mentale Geistesleistungen waren dieses Jahr alles andere als ansehnlich. Ungünstig, wenn man bedenkt, dass es das Z.A.G.-Jahr war. Einige Minuten lang starrten alle drei aus dem Fenster, an dem Englands schönste Felder gerade vorbeizogen. „Sind das schöne Felder …“ „Die schönsten von ganz England!“ „Wissen wir, Wurmschwanz.“ Noch waren sie golden und sahen nach Erntedank aus, der herbstliche Verfall hatte noch nicht eingesetzt. „Aber Weizenfelder werden im Juli geerntet, deswegen nennt sich der Monat ja auch Heuert …“ „Cornfoot, wenn du jetzt nicht bald dein Maul hältst, komm ich in dein Abteil und wende Oscausi an!“ James musste plötzlich an Hogwarts denken, denn trotz voranschreitender Demenz ward ihm wieder bewusst geworden, wohin dieser ominöse Zug eigentlich fuhr. Worauf er sich im Augenblick noch freute. Noch. Bis er wieder vergaß, wohin die Reise eigentlich ging … Wenn die Felder zu faulen anfingen, würde er sich bereits wieder zu Hause zu wünschen. „Ich sag da jetzt nix dazu …“ „Danke, Cornfoot. Ehrlich.“ "Wie war euer Sommer sonst so?", unterbrach Peter schließlich das Schweigen. "Nichts erzählenswertes, wie James schon ganz richtig erkannt hat, war ich den ganzen Sommer im Keller eingesperrt gewesen", sagte Sirius. "Was ist mit dir, Krone? Frauen?" "Frauen? Hä? Nee. Nichts", sagte James möglichst beiläufig und starrte demonstrativ weiter aus dem Fenster, um sich nicht weiter anmerken zu lassen, dass er keinen Blassen hatte, wovon Sirius da schon wieder quatschte. Er ahnte bereits, welchen Weg das Gespräch nehmen würde und er war es allmählich leid, die besten Kondomsorten zu besprechen oder, ob sie alle den Verhütungszauber nun auf dem Kasten hatten oder nicht. Und tatsächlich kam die Antwort von Sirius wie aus der Pistole geschossen. "Von wegen nichts. Die sind doch alle scharf auf dich. Wenn du mal endlich aufhören würdest, Evans hinterherzustarren... Oder wenigstens was mit mir anfangen würdest!" James wollte protestieren, doch dies wurde von Peters theatralischem "Oh Lily! Meine Lily! Warum magst du mich nur nicht?!" übertönt. „Weil er ein dementer Volltrottel ist!“, tönte es weiblich und wichtig. „Oh, hi Lily! Wie war dein Sommer?“, rief Cornfoot aus seinem Abteil. „James-frei. Angenehm James-frei …“ James schrie entrüstet zurück: „Wollt ihr mich eigentlich alle verarschen …?! Und halt's Maul, Wurmschwanz", befahl er und versuchte überzeugend zu klingen, aber der Stimmbruch machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Zwei Oktaven zu hoch, er klang einfach nur albern. "Das stimmt doch überhaupt nicht." "Ach nein? Du sprichst doch seit gut zwei Jahren von ihr. Warum leugnest du deine notgeilen Gefühle jetzt für sie?", antwortete Sirius spöttisch. "Gib's doch endlich auf. Die hasst dich." „Nachvollziehbarerweise.“ „Cornfoot, das ist meine letzte Warnung! Nah, tut sie nicht. Evans steht auf mich, sie traut es sich nur nicht, es zuzugeben!" Sirius hatte gerade den Mund aufgemacht, doch zu James Glück öffnete sich in diesem Augenblick die Abteiltür und Remus kam rein, ein golden Strahlendes "V" für „Vegan, aber glücklich“ auf der Brust. „Jungs, durch den Zug zu schreien wird mir jetzt zu blöd. Da bin ich, euer Gehirn.“ "Hi Streber!", begrüsste ihn James und grinste breit. Remus grinste grenzdebil zurück. Sein Haar war durch die Sonne ausgebleicht und er sah allgemein für seine Verhältnisse sehr gesund aus. „Remus, irgendwie siehst du aus wie Lucius Malfoy …“ „Remus“ griff sich panisch ans Haar, das gerade Farbe verlor und länger wurde. „Was? Äh, nein! Auf keinen Fall! Ich bin’s, euer bester Kumpel Romulus!“ „Remus.“ „Hab ich doch gesagt! Remus heiß ich. Gut … Dann setz ich mich mal zu euch … Und bevor ihr fragt: Evans," sagte Remus. Sirius kapierte als erster, was die Frage zu der Antwort war. „Ich wusste es doch! Ich wusste, dass Evans was mit Malfoy hat!“ „Hä? Nein, du Inzucht-Spacken! Sie ist Vertrauensschülerin!“ "Ich kenne da wen, der gerade gerne Vertrauensschüler wäre!", sagte er. James warf mit einer Pakung Taschentücher nach ihm, die mitten im Abteil schweben blieb. „Remus“ betrachtete höchst interessiert die Packung Tempos: „Was ist das für ein Zeug?“ „Taschentücher?“ „Wofür sind die gut?“ „Remus, bist du sicher, dass es dir gut geht? Du wirst so blass …“ "Gute Reaktion," gratulierte James. "Ich werde in Zukunft mit schwereren Dingen werfen müssen." „Dann schon mal nicht mit deinem Kopf, Potter.“ „Okay, es reicht! Du bist fällig, Cornfoot!“ Anschließend knallten Abteiltüren, es gab viel Geschrei und ein Remus, der sehr Lucius aussah und dem ganzen hinterher hechtete. Kapitel 2: Kapitel 2 – „Ich glaube, ich hab Rücken …“ ----------------------------------------------------- Hey, Snivellus!   Am nächsten Morgen wollte James eigentlich gar nicht aufwachen, sondern lieber dramatisch sterben, als Geist wiederkehren und seine eigene Beerdigung bestaunen. Es war schließlich der erste Schultag und er mochte alles andere lieber als Schule. Und zwar wirklich alles. Sogar das Praktikum in der Schulküche fand er spannender. Dafür war er jetzt gut Freund mit einem Hauself namens Bilbo Beutlin. Zudem hatten Sirius und er es am Vorabend doch gewaltig übertrieben. Männer-Sex ist nun mal nennenswert anstrengender als das schnöde Hetero-Gebumse! Jetzt, wo Remus Vertrauenssschüler war, hielt sie nichts mehr davon ab, bis spät in der Nacht noch im Gemeinschaftsraum Wiedersehen zu feiern. „Davon hat euch auch sonst keiner abgehalten? Wer sollte das auch tun. Ist schließlich euer Problem, wenn ihr am nächsten Morgen euren Arsch nicht hochkriegt (oder anderweitige Körperteile).“ „Oh, hey Lily! Gehst du später mit mir aus?!“ „Ich verlasse höchstens mit dir den Gemeinschaftsraum, Potter.“ „Besser als nichts.“ Nachdem die jüngeren Schüler ins Bett geschickt worden waren, hatten sie sich von den Hauselfen Butterbier bringen lassen, da James ja praktischerweise seine Freundschaft mit Bilbo aufrechterhielt, dazu zauberte Dung Fletcher wie aus dem Nichts einige Flaschen Odgens Feuerwhisky her. Es wurde eine lange Nacht. „Willst du mir ernsthaft erzählen, dass ein Haufen 15-Jähriger eine ganze Flasche Feuerwhiskey weggehauen haben, ohne, dass einer von euch im Krankenflügel gelandet ist?!“ „Ich bin so was von trinkfest, Lily! Bin derbe enttäuscht, dass du gestern nicht mitmachen wolltest! Am Ende hat nur Peter nackt auf dem Tisch getanzt! Und ich muss sagen, du hättest mir da deutlich besser gefallen!“ „James. Halt. Die. Fresse.“ Die Reue und ein Eimer voll Kotze, kam wie immer erst am Morgen danach. Nebenan brummte Sirius, als er sich im Bett aufsetzte, um sich zu strecken, und sich dann gleich wieder in die Kissen fallen ließ. James konnte riechen, dass Sirius sich eingepieselt hatte. Mal wieder. So langsam wurde es schwierig, den Geruch aus dem Schlafsaal zu bekommen. "Guten Morgen", knurrte er. "Hat jemand nen guten Spruch gegen Kopfweh?" „Irish Coffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.“ Irgendjemand würgte ausdrucksstark. Von allen Seiten kamen verschlafene Antworten. Keiner der Gryffindors war gestern früh im Bett gewesen. Doch nichts half und sie krochen langsam aus den Betten. Frank Longbottom verteilte irgendwelches Kraut, er hatte den liebevollen Beinamen „Lord of the Weed“, das Kraut hatte er heimlich bei seiner Mutter im Gewächshaus gezogen. Um seine Identität zu schützen, hat er sich den Namen Jamie Waylett einfallen lassen. Sein Gras, das angeblich gegen alle Schmerzen half, half zumindest dabei, sorgenfrei und dümmlich zu werden. Peter beschwerte sich jedoch, er hätte davon nur noch Bauchweh dazubekommen. Frank gab bekannt, dass Idioten nun mal allergisch darauf reagieren würden. James zog sich an und sah in den Spiegel. Obwohl er seine Haare gekämmt hatte, sahen sie genauso durcheinander aus wie immer. Er fuhr mit der Hand dadurch und brachte noch mehr Unordnung hinein. Er fand, dass die Frisur ihm stand. Sein Spiegelbild sah das anders, schnauzte ihn an, dass er absolut inkompetent sei, die Hose verkehrtherum trüge und er mit dem Joint in der „Schnüss“ nicht zum Unterricht erscheinen sollte. James mochte den Spiegel. Er erinnerte ihn an Lily. Geschlossen gingen die vier Rumtreiber runter in den großen Saal, der sich langsam mit mehr oder weniger ausgeschlafenen Schülern füllte. James gähnte und hielt lässig seinen Joint zwischen Zeige- und Mittelfinger. Wenn ihn einer fragte, würde er angeben, dass das ein Projekt für Muggelkunde sei. "Mir ist schlecht", sage Sirius, als er den mit Essen gefüllten Tisch sah. Solltet ihr nun einen Tisch vor Augen haben, der gefüllt ist wie ein Schweinebauch – genau so! "Hab ich gestern eigentlich irgendwas peinliches gemacht? Ihr wisst schon, peinlicher als sonst! Nicht das, was ich immer mache, wie Penis-Propeller und so Kram." "Naja, du hast Amelia Bones deine Liebe gestanden und dann hast du mit Dung Walzer getanzt, danach haben wir wild miteinander … gepo… gepokert, aber sonst eigentlich nichts", antwortete Remus, der noch immer Probleme damit hatte, sein plötzlich langen, blonden Haare in den Griff zu bekommen. Er war vermutlich der einzige, der sich an den vergangenen Abend noch erinnern konnte und aus Gründen, ständig ein Notizbuch mit sich herumschleppte, Fotos schoss und manchmal Notizen verschickte mit Worten wie „Der Löwe ist gelandet! Der Löwe ist gelandet, copy!!“ "Amelia? Oh nein, hat Susan das gehört?" "Frag sie doch? Ich war beschäftigt, weißt du", und mit diesen Worten notierte „Remus“ sich noch etwas in sein Büchlein. Sirius stöhnte. Susan hatte das gehört. "Wer von euch Idioten hat mich eigentlich abgefüllt?“ „Du dich selbst?!“ „Oh, hi Lily! Ich würde ihm jetzt gern den Hals brechen. Also mir selbst … Mann, der Joint ist echt gut!" "Keiner", grinste James. "Du hast dich selbst abgefüllt." „Das hab ich doch schon gesagt! Hört ihr mir überhaupt zu?!“ „Lily! Wie lange bist du denn schon hier?“ „Warum rede ich überhaupt mit euch …“ "Und warum habt ihr mich nicht zurückgehalten?" Remus verkniff sich den Kommentar, doch sein Ich-hab's-geahnt-hättest-du-halt-auf-mich-gehört-Blick sprach Bände, anschließend wurde eine Nahaufnahme von Sirius‘ verkatertem Gesicht gemacht und merkwürdigerweise ein Brief mit diesem Foto an die Familie Black weitergeschickt. Trotz der Beschwörungen von Sirius, ihm wäre schon beim Anblick von Essen schlecht, (und „Remus‘“ Kommentar, dass das eine merkwürdige Beschwörungsformel sei), suchten sie sich Platz am Frühstuckstisch. Diesen Part bitte mit slawischem Akzent lesen. "Morgen, Evans!", sagte James im Vorbeigehen zu Lily, als sie seine Alkoholfahne und den Joint roch, übergab sie sich leidenschaftlich in Amy McDonalds Schoß. Gestern hatte er nicht die Gelegenheit gehabt, sie anzusprechen. Sie hatte sich mit einer Schar Freundinnen in einer Ecke des Gemeinschaftsraums abgesetzt und als er dann mutig und trunken genug war, fand James sie irgendwie nicht mehr. „Remus“ hatte es als lustig befunden, James die Brille zu mopsen. Dass James anschließend plötzlich alles nur noch so verschwommen sah, schob dieser sturzbesoffen auf den Alkohol. "Du siehst noch besser aus, als letztes Jahr! Und damit meine ich, dass deine Möppis gewachsen sind! Wann gehen wir mal aus?" Doch Lily drehte noch nicht einmal den Kopf zu ihm, während sie weiterhin in Amys Schoß reiherte. Etwas enttäuscht setzte James sich zu Sirius an den Tisch und griff nach dem Haferbrei - er hatte mindestens ein "Lass mich in Ruhe, Potter!" erwartet. Aber nicht, dass seine Angebetete bei seinem Anblick ihre beste Freundin vollkotzen würde. "Pech gehabt, Krone", grinste Sirius. „Remus“ sah das auch so, machte ein Foto von der würgenden Lily und notierte etwas über „filthy mudbloods“ auf der Rückseite. James sah sich um. Am Tisch der Slytherins bemerkte er den kleinen Regulus Black, und mit klein meinen wir auch klein. Er war kleinwüchsig, goldige 1,20 groß und wurde ständig mit den Hauselfen verwechselt. Allerweilen versuchten die anderen Slytherin ihm ihre Hausarbeit aufzuhalsen. Und dessen äußere Ähnlichkeit mit Sirius nicht von der Hand zu weisen war. Doch im Gegensatz zu Tatze hatte der Sprechende Hut bei seinem Bruder "SLYTHERIN!" geschriehen, warum auch immer hatte „Remus“ gejubelt, und kurz darauf der Sprechende Hut „eisgekühlter Bommerlunder“ angestimmt, noch bevor Professor McGonagall ihm diesen überhaupt auf den Kopf gesetzt hatte. "Aus dem wird ganz sicher nichts", hatte Sirius kommentiert. „Remus“ gab derweil kund, dass ihm neu sei, dass Hauselfen neuerdings Häusern zugeteilt wurden, aber es schon okay sei, da Slytherin ja nun einen eigenen bekommen hatte. Sirius hatte anschließend gereizt aufgeklärt, dass Regulus kein Hauself war, sondern sein folgsamer Bruder. „Remus“, keiner konnte sich das erklären, war beglückt. James Blick wanderte weiter nach rechts und traf schließlich ein Paar stechend schwarzer Augen, die sich zu zwei kleinen hasserfüllten Schlitzen verengt hatten. Es war Severus Snape, der kurz darauf fauchte und einen ansehnlichen Katzenbuckel machte. „Remus“ winkte ihm fröhlich zu, irritierenderweise winkte Severus fröhlich zurück. James und Co schoben das auf den Alkohol und ihre Joints, die sie noch immer glückselig pafften. Der dürre Junge mit den fettigen Haaren und einer scheusslichen Hackennase war über den Sommer kein Bisschen brauner geworden. Statt dessen sah er genauso abstoßend aus, wie eh und je. Nur braune Zauberer waren ansehnlich! "Guck mal, da ist Schniefellus", stoß James Sirius mit dem Ellenbogen an. Stößchen! *klink* "Ich hatte gehofft, er hat sich in den Sommerferien selbst vergiftet, oder so." „James, hier wäre der Konjunktiv angebracht.“ „Remus, hier wäre ein Schlag in deine Fresse angebracht.“ „Ihr seid Barbaren, ihr Gryff… äh, oh! Seht! Da fliegt eine tote Eule!“ Aufrichtig begeistert suchte James die Eule. "Unkraut vergeht nicht", antwortete Sirius altklug, zog nachdrücklich an seinem Joint und nahm von Frank Longbottom seinen Stundenplan entgegen. "Mist, dieses Jahr haben wir nicht mehr Verwandlung mit den Slytherins!" „Ach, Mist. Da hatte ich eigentlich drauf gesetzt, um meine Infos … Äh … Seht! Noch eine tote Eule!“ Erneut suchte James danach. "Schade, keine Unfälle mehr...", grinste James, nachdem er es aufgegeben hatte, die Eule zu finden, von der „Remus“ schwor, dass sie da sei. Was sie nie erfuhren: die „Unfälle“ waren der Grund, warum der Stundenplan umgestellt wurde. Madame Pomfrey hatte sich ausschweifend bei Professor Dumbledore beschwert. Die Verwandlungs-Stunde fiel nämlich immer in ihre wohlverdiente Mittagspause. Letztes Jahr hatten sie es geschafft, Snape, selbstverständlich unbeabsichtigt, in eine Teekanne und einen rosa Frosch zu verwandeln. Dabei hatten sie die Show so gut abgezogen, dass Professor McGonagall, die Lehrerin für Verwandlung, ziemlich beeindruckt von ihrem Können, Slytherin am Ende sogar Punkte abgezogen hatte. „Remus“ war daran besonders interessiert, merkte an, dass Professor McGonagall sich äußerst merkwürdig verhielt und wollte wissen, ob es noch ähnliche Vorfälle gegeben habe. Aber James und Co waren schon so bekifft, außer albernes Kichern war nichts mehr aus ihnen herauszuholen. "Schaut euch mal den Freitag Nachmittag an!", mischte sich Remus ein. "Das kann nicht ihr Ernst sein, Doppelstunde Binns am Schluss der Woche zu setzen! Da muss ich … ähm … Jedenfalls, hab ich da zu tun und das passt mir so ganz und gar nicht!" „Was musst du denn machen?“ „Oh äh … Wisst ihr, ich experimentiere an diesem Wolfsbann-Trank herum …“ „Trinkst du deswegen jede Stunde aus diesem To-Go-Becher?“ „Ja. Genau deswegen.“ "Ja, macht Sinn. Nun, passt doch, Binns lässt sich hervorragend schwänzen", antwortete Sirius gelassen. "Dafür haben wir vor dem Mittagessen Muggelkunde –“ „Ich hab MUGGELKUNDE?!“ „Ja? Remus, ich weiß nicht so richtig, ob’s am Gras liegt, aber du benimmst dich echt merkwürdig. Ist das Schaum vor deinem Mund? Ist denn schon Vollmond?“ „Mir geht’s …“ „Remus“ atmete ein paar Mal in eine Papiertüte, „gut. Alles gut. Red weiter … Muggelkunde … Warum hat mir das keiner … Wie dem auch sei … Fahre fort …“ „Gut, ähm … und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und hey, Mittwoch Nachmittag ist frei! Ist doch wunderbar." "McGonnagal am Montag Morgen stresst mich mehr", sagte Peter. Er war nicht gut in Verwandlung. James merkte kichernd an, dass vor allem die Verwandlung von Raupe zu wunderschönem Schmetterling bei ihm nicht geklappt hätte. "Und heute haben wir gleich Runen..." "Du hast Runen, Wurmschwanz", korrigierte ihn Sirius und gähnte - so richtig fit war er immer noch nicht. "Ich hab Pflege magischer Geschöpfe gewählt. Aber grüß Schniefelli von mir." „Remus“ war derweil aufgesprungen und diskutierte mit dem Muggelkunde-Lehrer, ob er nicht Muggelkunde gegen „irgendwas Anderes, mir wirklich egal mit was!“ tauschen könnte. Zu seiner großen Enttäuschung wurde das verneint, und der Lehrer konnte sich gar nicht erklären, warum „Remus“ plötzlich so eine große Abneigung gegenüber diesem Kurs hatte. Anschließend fragte er „Remus“, ob er gegen Tollwut geimpft sei, wegen des Schaumes vor dem Mund … James nickte lediglich zustimmend, denn sein Mund war zu voll, um zu sagen, wie blöd Peter doch gewesen war, alte Runen zu wählen. Lily ließ verlauten, dass ein James mit vollem Mund ein angenehmer James sei, direkt nach schlafendem James. "Wir sehen und dann erst in der dritten Stunde wieder - Kräuterkunde", sagte Remus, dessen Sprachzentrum offenkundig vor lauter Wut und Frust abgeschmiert war. "Ich hab Arithmantik mit Frank." Mit zitternden Fingern nestelte er eine Flasche Beruhigungstrank aus der Tasche, nahm einen Schluck, dachte kurz darüber nach, dann exte er die gesamte Flasche. Er war fertig mit dem Essen und machte sich gleich auf den Weg. Professor Vector erwartete absolute Pünktlichkeit. Wer zu spät kam, riskierte zehn Schläge mit dem Bambusstock. Auch James wollte sich gerade erheben, als Sirius plötzlich seine Schulter antippte. „Bin das nur ich oder ist Remus schräg drauf?“ „Weiß nicht, auf jeden Fall sind seine Haare manchmal lang und blond und dann doch wieder nicht … Aber Franks Kraut haut manchmal übelst rein, also was weiß ich …“ "Hey ich hab da noch ne andere Idee", sagte er leise und deutete mit dem Kopf auf den Slytherin-Tisch, wo Snape gerade die letzten Bissen aufaß. "Lass mal rübergehen. Das Kapitel heißt „Hey Snivellus“, dann sollten wir auch mal dafür sorgen, dass der was tut." Eigentlich wollte James sich lieber noch fünf Minuten hinlegen, auf den Tisch, mitten in der Großen Halle, bevor sie sich zum Verbotenen Wald aufmachten, aber folgte ihm trotzdem rüber. Ein kurzer Blick zum Lehrertisch versicherte ihm, dass dieser bereits leer war. Auch am Tisch der Slytherins waren nur noch wenige Schüler zu sehen. James nahm zur Notiz, dass „Remus“ noch schnell ein paar Worte mit einem Slytherin-Siebtklässler wechselte, dachte sich aber nicht viel dabei, weil das mit dem Denken stoned einfach zu anstrengend war. "Hi, Schniefellus", sagte Sirius und sah auf Snape herab. "Wie war dein Sommer?" Snape erhob sich rasch, bekreuzigte sich und schlug Sirius anschließend die Bibel um die Ohren. "Besser als deiner, Black. Ich seh vielleicht so aus, aber im Gegensatz zu dir, bin ich nicht in den Keller eingesperrt worden. Hat Regulus uns brühwarm erzählt. Du Loser!", sagte er einfallslos. Besonders wortgewandt war Snape noch nie gewesen. James grinste herablassend. "Oh, ich nehme an, er hat sich einen Wurm zum Haustier angeschafft... Oder... Hast du vielleicht sogar [í]Freunde gefunden, Schniefellus?" Snapes Augen schnellten zu „Remus“, der eilte los, zu Arithmantik. "Potter, du...", James merkte, wie Snapes Hand in seinem Umhang verschwand. Sofort hatte er selbst seinen Zauberstab gezogen. Bevor Snape ihm seinen abluchsen konnte. Snape hatte leider gelernt, dass ein bekiffter James oft so grottige Reflexe hatte, dass es müßig war, Expelliarmus anzuwenden. Einfach in James‘ Tasche greifen und fertig war der Lack. "Nicht so voreilig, Schniefelchen. Du wirst mich doch nicht etwa angreifen wollen?" Einige Meter entfernt quiekte Peter irgendwas, eine der Kerzen war mal wieder unversehens heruntergefallen und ihm auf den hohlen Schädel gedonnert, doch zu leise, um ihn zu verstehen. James sah Sirius an. Ein bösartiges Grinsen machte sich auf dessen Gesicht breit. "Hast du eigentlich Schniefelchens Mutter gesehen, Krone?", sagte er. „Glaub nicht, zurzeit passt was mit meinen Gläsern nicht …“ "Ich habe sie gleich an der Frisur erkannt. Kein Wunder, dass sie keinen Mann hat, um sie zu begleiten..." Snape blinzelte verwirrt. „Hä? Mein Vater kommt mit, widerwillig, aber er kommt mit. Black. Die Inzucht ist mal wieder stark in dir.“ Ein greller Blitz erhellte die Halle und Sirius prallte plötzlich gegen die Wand, welche gut fünf Meter entfernt war. Das Knirschen brechender Knochen am Morgen war wie Musik für die verbliebenen Slytherins. Gut gelaunt sahen sie freudestrahlend auf. Sirius fiel auf den Boden und schnappte nach Luft. Schon wieder der Rücken gebrochen. Madame Pomfrey sah im Krankenflügel von ihrem Tee auf – sie spürte eine Störung in der Matrix. Und sie hasste es. "Sprich - nie - wieder - von - meiner - Mutter", sagte Snape und näherte sich Sirius mit erhobenem Zauberstab. Wo gerade noch der gehetzte Blick gewesen war, herrschte nun blanke Wut. Mehrere Leute, die die Szene beobachtet hatten, hielten den Atem an. Es wurden Wetten abgeschlossen, Kürbisssaft nachgeschenkt und Regulus (noch immer als Hauself missverstandener) gefragt, ob er nicht ein bisschen Popcorn rüberwachsen lassen könnte. "Expelliarmus!", rief James, bevor Snape etwas tun konnte. „Verdammt, warum auch immer, ich kann nichts dagegen tun!“, jammerte Severus. „Remus“, der noch an der Tür der Großen Halle trödelte, plärrte entrüstet: „Plot convinience! Plot convinience!“ Im selben Augenblick erhob auch Sirius den Zauberstab und richtete ihn auf Snape. "Furunculus!" Hässliche rote Blasen quollen in Snapes Gesicht. Alle Umstehenden waren sich einig: Snape sah nun deutlich attraktiver aus als zuvor. Er heulte auf, „Remus“ griff sich ans Herz und murmelte: „Er singt unser Lied!“ James wusste aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft die Auswirkungen des Fluchs waren. Aber das war ihm egal. Weil er ein Arsch war! Er lachte, als Snape fast blind nach seinem Zauberstab suchte, die Umstehenden halfen ihm und riefen „Warm!“ „Heiß!“ „Kalt, ganz Kalt!“ „Jetzt ist es wieder etwas wärmer!“ Die Haut um seine Augen war aufgequollen. Es stand ihm ausgesprochen gut. "WAS IST HIER LOS?", hörten sie plötzlich die wütende Stimme von Professor McGonagall. Zur Feier ihrer Wut, wurde ihr Name nun wieder richtig geschrieben. Erfreut euch. "Snape hat Sirius angegriffen, Professor", sagte James und deutete auf Sirius, der immer noch auf dem Boden saß und mit dem Rücken an die Wand lehnte. Ihm floss Blut aus dem Mund und sein gebrochener Arm stand in einem doch recht amüsant anzusehenden Winkel ab. Nun gab er sich die größte Mühe, möglichst verletzt auszusehen. Allzu schwierig war das nach der Querschnittlähmung allerdings nicht. "Zehn Punkte von Slytherin, Mister Snape", sagte Professor McGonagall teilnahmslos. Etwas weniger teilnahmslos heulte „Remus“ auf, die anderen sahen ihn verdutzt an. „Remus“ biss in sein Notizbuch. Montag eben. "Aber Professor, Black hat..." "Egal, was Black getan hat, Sie haben sich provozieren lassen", antwortete Professor McGonagall. „Aber ich hab nen Furunculus abbekommen! Sehen Sie das etwa nicht?!“ „Na und? Steht Ihnen, Mr Snape.“ „Dafür werd ich mich SO WAS VON rächen!“ „Ach ja? Wie gedenken Sie das zu tun?“ „Ich werd Hauslehrer von Slytherin, werd die Gryffindors terrorisieren und dafür sorgen, dass wir den Hauspokal und den Quidditch-Pokal gewinnen, mehrere Jahre in Folge – und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“ "Machen Sie sich nicht lächerlich, Mr Snape. Begeben Sie sich jetzt in den Krankfenflügel." James zeigte Snape hinter McGonagalls Rücken heimlich den Mittelfinger. "Und zehn Punkte von Gryffindor für den Furunculus-Fluch", fuhr die Lehrerin für Verwandlung fort. „Aha, haben Sie jetzt also doch Angst, dass ich Hauslehrer werde, was Professor?!“ „Seien Sie nicht albern, Mr Snape. Das steht so im Skript.“ „Oh. Ach so.“ James und Sirius fingen gleichzeitig an zu protestieren. "Er hat sich doch nur verteidigt!" "Es war Notwehr!" „Er sieht richtig sexy aus mit den Blasen im Gesicht!“ „Es ist ein Reflex! Man kann gar nicht anders! Sie wissen das doch! Er hat so ein „Reinschlag“-Gesicht!“ "Entwaffnen hätte völlig gereicht. Fehlt ihnen etwas, Mister Black?“ „Ich glaube, ich hab Rücken …“ „Wenn nicht, dann begeben Sie sich beide jetzt besser zum Unterricht." „Könnte ich wenigstens einen Rollstuhl haben?“ „Wenn Sie mich nerven, verwandle ich Potter in einen.“ „Schon gut. Krone? Trag mich.“ „Ach Mann, nicht schon wieder!“ James sah Sirius ungläubig an. Professor McGonagall war die Hauslehrerin von Gryffindor, was sie aber noch nie daran gehindert hatte, dem Haus Punkte wegzunehmen. In ihrer Freizeit trug sie deswegen durchaus Slogan-Shirts mit Sprüchen wie: „Subtrahieren ist mein Hobby!“ Und dennoch waren beide immer aufs Neue erstaunt, wie locker sie mit den Aussichten auf den Hauspokal umging. Aber viele Jahre des Lehrertums stumpften nun mal ab und ab und ab einem gewissen Grad denkt man sich nur noch: „Ich kann mich nicht mal erinnern, wer den scheiß Pokal letztes Jahr gewonnen hat.“ Beide sahen sie noch einmal wie eine Hochverräterin an (was der Hexe nichts anzuhaben schien) und verließen schließlich die Große Halle, Sirius auf James‘ Rücken. „Remus“ schwänzte Arithmantik, um Snape in den Krankenflügel zu bringen und murmelte etwas von „Sollten wir eigentlich so lassen, sieht gut an dir aus.“ „Fresse, Luci… Äh … Wie war noch dein Name?“ „Romulus.“ „Remus!“, rief James keuchend, Sirius war auf seinem Rücken eingeschlafen. Im war, als würden „Remus“ Haare schon wieder blond werden … Kapitel 3: Kapitel 3 – Kam ein "Katscher" geflogen... ----------------------------------------------------- Das vergessene Buch   (A/N: Öhm, HALLO? Liest das hier überhaupt jemand? Denn der Resonanz nach eigentlich nicht... Dann kann ich es mir eigentlich auch sparen, den Rest hochzuladen, interessiert ja eh keinen... T_T)   Genau! Liest das hier überhaupt irgendwer?! Weil, wenn nicht dann … lade ich den Rest trotzdem hoch, weil ich keinen Bock hab, schon wieder was Unvollständiges im Portfolio zu haben XD   ---   Die erste Schulwoche verging wie im Flug. Wortwörtlich. Auch dieser Lehrer für „Pflege magischer Geschöpfte“ hielt es für eine lustige Idee, seine Schüler auf die Rücken von Hippogreifen und Thestralen zu schnallen. „Remus“ wurde von einem Hippogreif namens Seidenschnabel angegriffen. Er schwor, das Biest irgendwann dafür köpfen zu lassen, und Sirius fragte ihn kichernd, ob er jetzt ein Wer-Hippogreif werden würde. „Remus“ fand das irgendwie unlustig. In allen Fächern waren die Lehrer erstmal damit beschäftigt, ihnen einen Vortrag über die ZAGs und Sexualkunde zu halten, die am Jahresene-mene-miste auf sie warteten und gaben ihnen gleich eine Menge Hausaufgaben auf. Es sah nicht gut aus für dieses Jahr, denn begabt oder nicht, um Aufsätze kam keiner der vier Rumtreiber herum und somit blieb ihnen kaum Zeit für etwas anderes. Die Joints blieben hinter den Ohren, der Feuerwhiskey im Schrank. Ein sehr, sehr trauriges Jahr für die vier. Und damit ist die Geschichte zu Ende. Den Rest des Kapitels werden nur noch Hausaufgaben geschrieben. So waren sie alle genau wie der Rest der Gryffindors sehr froh, als ihnen am Freitag Morgen bewusst wurde, dass ihr erstes Wochenende in diesem Schuljahr schon beinahe angefangen hatte. Bis ihnen wieder einfiel, dass sie so viele Hausaufgaben aufbekommen hatten, dass das Wochenene-mene-miste auch für den Ar… dler war. Dementsprechend locker gingen sie den Tag an. Muggelkunde war sowieso das lockerste Fach in der Woche, auch wenn „Remus“ seit neuestem ständig Ohnmachtsanfällen nahe war und seine Papiertüte den gesamten Unterricht über nicht loslassen konnte. Dieses Jahr würden sie den Aufbau der Gesellschaft der britischen Muggel durchnehmen, und zwar so richtig. Von vorne bis hinten … Was für ihr Leben ungefähr genauso wichtig war, wie Skelegro brauen zu können. Also sehr, SEHR wichtig. „Remus“ erbrach sich in Peters Schoß. Mal wieder. Professor Skibbers erklärte ihnen gerade das System von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe. Die in UK ziemlich lächerlich ist, im Vergleich zu Deutschland. "Was ist mit Ihnen, Potter?", sprach sie plötzlich James an. Dieser war damit beschäftigt gewesen, Sirius heimlich auf den Rücken einen Zettel zu kleben, auf dem "Ich bin ein Squib!" stand. Von James unbemerkt, hatte „Remus“ sich die Zeit genommen, „Squib“ durchzustreichen und „Blutsverräter“ draufzuschreiben. "Äh, ich, äh, würde alles tun, was der Staat von mir verlangt!", antwortete James auf gut Glück. "Hauptsache, ich muss nicht arbeiten!" „Man muss arbeiten?!“ „Mr Lupin, seien Sie nicht albern. Was ist denn nur los mit Ihnen? Lassen Sie endlich die Papiertüte los …“ "Potter würde doch eh kein Geld kriegen, Professor", rief Sirius rein und schlug James gegen die Hüfte, was sehr heterosexuell und straight aussah, als er den Zettel entdeckte. "Assozialen gibt der Staat kein Geld!" „Leider tut er das doch. Auch in UK, Mr Black“, erklärt Skibbers, von allen liebevoll Professor „Skip-Bo“ genannt. Dabei grinste Sirius breit, so dass James selbst mit am lautesten mitlachte. Professor Skibbers beschloss, den Kommentar zu ignorieren und sprach unbeirrt weiter: "Und was ist, wenn der Staat Ihren Tod verlangt und Sie erschießen will?" "Ääh... Was bedeutet denn „erschießen“?" „Oh, stimmt. Die Todesstrafen und Schusswaffen kommen ja erst im siebten Jahr dran – mein Fehler.“ "Genau, Professor, Potter kriegt kein Geld, weil er potentieller Erschießungskandidat ist!", mischte Sirius sich wieder ein. „Remus“ kotzte erneut in Peters Schoß und röchelte, dass seine Freunde die unlustigsten Schwachköpfe ganz Hogwarts‘ seien. "Zumindest fliegt er wie einer!" "Immerhin fliege ich nicht wie ein Henker!", parierte James. Die Hälfte der Klasse fielen allmählich die Augen zu. Der Schlagabtausch zwischen Potter und Black war so lahm und einfallslos, da war Professor Binns‘ Geschichtsunterricht geradezu erfrischend gegen. Sirius schaute einen Augenblick lang pikiert - in der ersten Klasse war er, als sie fliegen lernten, fast in einen Baum und anschließend in Madam Hooch reingeflogen. Unter Umständen war der Missbrauch von Substanzen ein Grund für diesen Fauxpas. Diese Geschichte verfolgte ihn nachwievor, auch wenn er den Besen inzwischen ausgezeichnet beherrschte, wie Susan stets anzumerken wusste. "Nicht wie ein Henker! Eher wie ein Selbstmörder!", stimmte Frank Longbottom ein. Frank war der einzige, der noch nicht weggeschlafen war. Sein Kraut hielt ihn wach und befähigte ihn, dem Schwachsinn halbwegs folgen zu können. "Ein Selbstmordattentäter!", lachte James. „Remus“ erholte sich von seiner Kotzerei und machte wild Notizen in sein Büchlein. „Das ist wenigstens mal ein sinnvoller Vorschlag hier. Das muss ich den anderen Todess… Äh, Todesengeln erzählen.“ „Wem?“ „Ähm, das ist ein langweiliger Werwolf-Club.“ Professor Skibbers seuftze und bettelte vergebens um Ruhe. Mit einem Klingelbeutel, aber die Schüler fielen leider nicht mehr drauf rein, außer „Remus“. Der warf so viele Galleonen rein, dass „Skip-Bo“ sich notierte, „Remus“ trotz Brechanfällen ein Ohnegleichen in den Prüfungen zu verpassen. Auch Verteidiung (hicks, Prost) gegen die dunklen Künste war nicht ernster zu nehmen. Professor Quirrel konnte sich gegen die Klasse einfach nicht durchsetzen. Was daran liegen mochte, dass der Arme gerade mal Anfang 20 war und sein emotional support Leguan krank. Zudem ging das Gerücht um, er hätte Angst im Dunkeln und vor Snape – auch im Dunkeln – und sei nie etwas größerem als einem Grindeloh gegenübergestanden. „Merkwürdig, dabei war Quirrel immer unser Muggelkunde-Lehrer. Und wo kommt diese Professorin Ski-Bo eigentlich her?!“ „Cornfoot, muss ich dich erst wieder windelweich prügeln?!“ "Ich wünschte, wir hätten einen Auror als Lehrer...“ „Dann wäre er aber kein Auror mehr, sondern Lehrer, Wurm.“ „Wurmschwanz, Remus! Mom hat mir erzählt, als sie in Hogwarts war, hatten sie einen!", flüsterte Peter. Sirius sah ihn schräg an. „Weißt du, so genau will ich eigentlich nicht wissen, wen deine Ma so in Hogwarts alles „hatte“.“ Der dürre, kleine Mann ermahnte sie, wie schwer die ZAG-Prüfungen sein würden und wiederholte Irrwichte, die "ganz sicher in der Prüfung drankommen würden". Die Wiederholung der Irrwichte lief auf ProSieben. Es waren Kreaturen, die sich in das verwandelten, wovor sein Opfer am meisten Angst hatte. Die Klasse sprach ihm mehrmals brav "Riddikulus!" nach und wurde in die Mittagspause entlassen. Immerhin sollten sie sich als Hausaufgabe lediglich überlegen, was ihre größte Angst ist und wie man sie bekämpfen könnte. „Remus, ist deine größte Angst immer noch der Vollmond?“ „Ähm … Ja, ich denke schon …“ „Warum kam aus dem Schrank dann ein Hippo…“ „Ich arbeite da noch dran!“ "Mann, hab ich Hunger...", murmelte James, als sie durch den immer voller werdenden Gang liefen und fuhr mit der Hand durchs Haar. "OH!" Er stolperte über etwas und viel fast hin. Es war der Plot. Vor ihm war etwas kleines - ein Erst- oder vielleicht Zweitklässler. Es ist Mike McPlotDevice. Seine Krawatte trug die Huffelpufffarben. Ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung lief er weiter. "Kleines Wiesel", fluchte James und flüsterte "Diffindo!" „James, DU hast ihn doch über den Haufen gerannt. DU müsstest dich entschuldigen!“ „Ein Potter entschuldigt sich nicht, Lily! DIFFINDO!“ Die Tasche des Jungen riss plötzlich an der Naht und all seine Habseligkeiten fielen auf den Boden. Remus seufzte. „Du hast dein Ziel verfehlt. Du wolltest doch seine Pulsadern treffen. Krone, Mann, kannst du das nicht machen, wenn ich nicht da bin?" "Mein lieber vertrauensschülernder Freund", James legte ihm einen Arm um die Schulter, "Irgendwie bist du schon wieder so blass und riechst … ich weiß auch nicht, irgendwie nach Geld. Und ich glaube, du siehst die Sache völlig im falschen Licht.“ „Das stimmt, bei den Fackeln hier kann man echt nicht viel erkennen …“ „Ich habe gerade eine gemeine und hinterhältige Attacke erfahren und mich lediglich gewehrt. Nicht wahr, Tatze?" Es kam keine Antwort. "Wurmschwanz, wo ist Sirius hin?", fragte James überrascht. "Was weiß ich... Bestimmt aufs Klo oder so. Er hat doch was mit der Maulenden Myrte, weißt du nicht mehr? Oh Mann, Remus! Hör endlich auf, immer in meine Richtung zu kübeln!" Sie gingen eilig weiter, bevor der Hufflepuff-Junge kapierte, wie seine Tasche so plötzlich reissen konnte. Und der doofe Spruch „wie durch Zauberei“, den fanden nur die Muggelstämmigen lustig. "Oh, Moment... Halt!", blieb James plötzlich stehen. Remus und Peter sahen ihn überrascht an. "Ach Mist, ich hab mein Dunkle-Künste-Buch im Klassenzimmer liegen lassen!", fluchte James. "Geht sonst schon mal vor, ich hol's nur schnell." „Wieso machst du nicht den Accio?“ „Ich kann nur Flüche, weißt du doch.“ „Verflucht …“ „Bis sofort, ich mach mal eben Plot-Bla-Bla.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und eilte zum Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Raum. Er betete, Professor Quirrel würde noch nicht beim Mittagessen oder im Lehrerzimmer sein oder bei Snape. Es gab Bilder, die James selbst mit Obliviate nicht vergessen konnte. Und er hatte Glück. Die Tür war nicht abgeschlossen. Denn für Alohomora war er auch zu dämlich. James schob sie vorsichtig auf, doch der Anblick, der sich ihm eröffnete, zwang ihn, abrupt stehen zu bleiben. Ein Pärchen küsste sich ausgelassen in dem leeren Klassenzimmer und war bereits damit beschäftigt, sich die Klamotten vom Leib zu reißen. James erkannte gleich den Jungen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Nur einer in Hogwarts hatte diese langen schwarzen Haare, die so gekonnt lässig auf seine Schultern fielen: Severus Snape. Sirius Black. Reingelegt! Er umarmte gerade stürmisch ein Mädchen, das auf dem Tisch saß und ihre Beine um die Hüften von Sirius geschlungen hatte. James konnte nicht erkennen, wer das war - es interessierte ihn auch nicht wirklich. Sirius von hinten war sowieso das, was seinen Blick zu fesseln vermochte. Zudem würde Tatze ihm eh bald genug davon erzählen. "Alter Casanova", grinste James und wollte gerade gehen, als ihn plötzlich der Schlag traf. Snape war um die Ecke gekommen, hatte James erkannt und ihm, wie könnte es anders sein, das Evangelium auf die Ohren gehauen. Die Hoffnung, ihm die Nächstenliebe einprügeln zu können, wollte einfach nicht sterben. Horror erfüllte ihn, als er die roten Haare des Mädchens erkannte. Es war zweifelsohne Lily, die da mit seinem besten Freund rummachte. Jetzt ergab das ganze Sinn: Sirius‘ Bemühungen, Amortentia auf die Kette zu bekommen, wo er doch sonst eine echte Gefahr in Zaubertränke war. Just in diesem Augenblick öffnete sie kurz ihre grünen Augen und blickte James direkt und herausfordernd an. Als dieser voll Panik wegsah, schloss sie die Augen wieder und küsste Sirius weiter, als wäre nichts gewesen. Sie war auch ein Arsch. Nicht nur James. Snape, der noch immer mit der Bibel neben James stand, konnte es genauso wenig fassen und stammelte, dass das mit dem Küssen des Nächsten und weiß der Himmel was, SO unmöglich gemeint gewesen sein konnte! James wusste nicht, was er machen sollte. Wie im Rest der Geschichte. Er wollte reinplatzen, kawumm, sie anschreien, aaaaaahhh, Sirius verprügeln, klopp klopp - doch im selben Augenblick wollte er einfach nur weg von alledem. Seine Knie zitterten. Er hatte heute Morgen vergessen seinen Insulin-Zaubertrank zu nehmen und nun sackte der Blutzuckerspiegel in den Keller. Es war passiert, es passierte gerade jetzt vor seinen Augen und es war zu spät, noch etwas zu tun. Severus plapperte zwar dazwischen, dass man problemlos einen Fluch auf Sirius‘ Hals hetzen könne, er verdecke ja Lily so vollumfänglich, aber James‘ Großhirn war in den Energiesparmodus gewechselt – außer Atmen war nicht mehr viel zu machen. James schloss die Tür wieder und blieb regungslos stehen. Es gab Momente, wo er sich nicht mehr sicher war, ob er nun Mensch oder Hirsch war. Besonders bei sehr hellem Licht kam es schon mal vor, dass er wie erstarrt einfach stehen blieb, bis ihm einer seiner Kumpel mit einer Backpfeife aus der Trance half. Einige Augenblicke später rannte er aus voller Kraft durch die Gänge. Wruuummm. Er wusste nicht wohin. Ganz sicher nicht zu den anderen. Er hatte keinen Hunger mehr. Er wollte, konnte jetzt keinen sehen. Er nahm die Brille ab, um diesem Tun gerecht zu werden. Er rannte gegen eine Wand. Er setzte sie wieder auf, bevor er noch eine Treppe runtersegelte. Waren das Tränen in seinen Augen? Nein, James wollte jetzt von keinem gesehen werden. Sollte ihm doch jemand sehen, konnte er immerhin sagen, er sei gerade mit vollem Karacho gegen eine Säule gerannt, was unweigerlich die eine oder andere Träne zu entlocken wusste. Er stürmte die Treppen hinab und rannte ohne nachzudenken aufs leerstehende Quidditch-Feld. "Accio Sauberwisch!", rief James und einen Moment später war der Besen fest in seiner Hand. James‘ innerer Monolog bestand anschließend daraus, dass er mit dem Besen zurückmarschierte und Sirius und Lily damit so richtig eins „auswischen“ würde. Irgendwo hatte er so ein Fenster zerbrochen, doch das war ihm egal. Reparo regelt. Zumindest hoffte er das, in Zauberkunst war er etwas beschränkt. Er zauberte einen Katscher und einen Schläger aus dem Mannschaftsraum zu sich. Katscher ist der deutsche Name einer polnischen Stadt. Da das herbeizaubern einer ganzen Stadt unseren Horizont vermutlich übersteigt, nehmen wir einfach an, dass James lediglich einen armen polnischen Muggel herbeigezaubert hat, der nun schreiend in der Luft hing. Das war genau das, was er gerade brauchte. Muggel foltern war nun mal doch irgendwie ein Reinblut-Hobby, und wenn James sich nicht völlig verguckte, klatschte „Remus“ aus einem der Fenster ihm Beifall zu und schwafelte irgendwas davon, dass James endlich auf dem richtigen Pfad sei. Der arme Pole raste mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit auf ihn zu, und James schlug aus voller Kraft dagegen. Der Pole machte in der Luft kehrt und zielte auf seinen Kopf mit einer Kalaschnikow, fluchend und blutend, aber bereit bis zum Tod zu kämpfen. Er hatte die Deutschen überlebt. Er überlebte auch die Engländer! Diesmal schlug James so fest drauf, als würde er ihn zerbrechen wollen. Doch der bemitleidenswerte Muggel flog im Kreis um ihn und griff ihn von hinten an. Zwei Schüsse senkten sich in James‘ Rücken, aber damit kam Potter klar. Als Hirsch war er die Scherereien schon gewohnt. Peter, Remus und Sirius waren allmählich bemerkenswert firm darin, ihm das Schrot aus dem Körper zu fischen. James scheuerte ihn fest zu Boden und umfasste den Schläger noch stärker. Beide stiegen immer höher. Der Pole fing an den Rosenkranz zu beten. James glaubte, der Mann versuche einen Dämon heraufzubeschwören und war gespannt, ob es ihm denn gelingen würde. Er wusste nicht, wie lange sein Kampf gegen den Polen dauerte. Er haute immer und immer wieder dagegen, bis er völlig ausser Atem und verschwitzt war. Mit jedem Schlag fühlte James seine ganze Verzweiflung aus ihm heraussteigen und der Muggel seine Innereien verflüssigen. Es blieb nur noch die Wut. Am liebsten wollte er alles um sich herum zerschlagen. Er wollte nichts und niemanden mehr sehen. Erneut nahm er die Brille ab. Erschöpft schickte James den Mann wieder in seine Stadt und warf den Schläger auf den Boden. Er fühlte sich leer. Sein Sauberwisch stieg immer höher in die Luft, bis er schließlich gerade noch genug Sauerstoff zum Atmen hatte, von den eisigen Temperaturen wollen wir erst gar nicht anfangen. Aber James war gerade so des Wärmezaubers fähig. Stundenlanges Warten auf Remus Verwandlung war ein guter Motivator gewesen. Das Quiddisch-Feld und die Tribünen waren zu winzigen Punkten geworden. Einige hundert Meter unter sich sah er die Spitze des Astronomie-Turms herausragen. James beugte sich nach vorn und ließ den Besenstiel los. Seine Arme und Beine baumelten nun schlaff in der Luft, während sein Körper auf dem harten Holz ruhte. Er ließ den Kopf runterhängen, so dass ihm seine nutzlose Brille beinahe von der Nase rutschte, und sah sich das Grün des Qudditsch-Felds aus der Höhe an. Er stellte naserümpfend fest, dass Filch mal wieder das Rasenmähen vernachlässigte. Und die Markierungen gehörten auch nachgezogen. Einmal mit Profis arbeiten! James kostete es keinen müden Gedanken, seinen Besen gerade zu halten. Was man bei anderen Tätigkeiten nicht von ihm behaupten konnte. Es war der beste Ort, um nachzudenken. Warum gerade Tatze? Warum nicht Severus? Warum nicht Remus? Und sei es nur, weil Lily schreckliches Mitleid mit dem Werwolf hatte. Warum nicht Pet… Ach, nein. Das war nun ein doch zu alberner Gedanke Es war sein bester Freund, der einzige, dem er je erzählt hatte, wie viel Lily ihm eigentlich bedeutete. „Gar nicht wahr! Du hast sie im Zug verleugnet und behauptet, du würdest sie gar nicht so sehr mögen!“ „Lass mich gefälligst in Frieden auf dem Quidditch-Platz schmollen, Cornfoot!“ Und Sirius selbst hatte nie auch nur das geringste Interesse an ihr bekundet. Hätte er James doch wenigstens gesagt, dass da was läuft. Doch Tatze hatte es vorgezogen, sich hinter seinem Rücken an Lily ranzumachen. Lily Evans und sein bester Freund. Es war der schlimmste Alptraum. Gleich nach dem Albtraum, wo Lily mit Severus herummachte. Aber wenn James so darüber nachdachte (und das bedeutete bei ihm schon viel), dann war ihm Severus doch lieber. Den hasste er ja bereits. Jetzt auch noch Sirius hassen zu müssen, das war schon anstrengend. James fühlte sich verraten. Insgeheim wusste er, dass er sich schon immer vor dem Gesehenen gefürchtet hatte. Und nun machte alles Sinn. Zumindest in James‘ Alkohol geschwängertem und Joint vernebeltem Hirn. Darum also hatte Lily ihn vollends ignoriert. „Das hat sie auch davor.“ „Muss ich runterfliegen, und dich mit dem Schläger vermöbeln, Cornfoot?!“ Darum hatte sie auch Sirius heute morgen begrüsst. Darum sagte Sirius immer und immer wieder, sie würde ihn hassen. „Nun ja, das sagt er, weil sie das tut …“ „Ich komm jetzt runter, ich schwör’s!“ Wie lang es wohl schon hinter seinem Rücken vor sich ging? James war sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte. Wie sagte Plankton aus Bikini Bottom so schön? „Lieber Trauer und Trennungsschmerz, als nie geliebt zu haben.“ Almählich wurde es dunkel. Als sein Bauch knurrte, merkte James, dass er Hunger hatte. Doch er hatte keine Lust, etwas zu essen. Wie lange er wohl schon weg war? Peter und Remus machten sich bestimmt Sorgen und Espresso. Unten im Schloss brannten Lichter und die üblichen Muggelgeborenen, die Severus mit Lucius kichernd angezündet hatten. Komischerweise trug Lucius die Schuluniform der Gryffindor. Am Waldesrand konnte er die Laterne von Hagrid erkennen. Hagrid selbst war interessanterweise unsichtbar, aber James war dieses Jahr so allerhand Merkwürdigkeiten gewöhnt und viel zu bekifft, um darüber nachdenken zu wollen. Die Schule war zweifelsohne schon vorbei. Er hatte eine Doppelstunde Binns verpasst. Nicht Geschichte, sondern Binns. Na dann, sollen sie ihn doch nachsitzen lassen. Wegen dem Fenster war er sowieso schon dran. War doch egal, weil ab jetzt alles egal war. Hogwarts ohne Sirius und ohne Lily machte keinen Sinn mehr. „Es hat für dich davor auch keinen Sinn ge…“ „Ich mach dich alle, keine halben Sachen mehr!“ James stieg langsam hinab auf die Höhe des Fensters, das er zerdeppert hatte und murmelte "Impedimenta! Jetzt hau ich dir die Birne ein, Cornfoot! So, dass deine Mama dich nicht wiedererkennt!" und stieg hinein. Zum Glück waren alle noch unten im Gemeinschaftsraum. Wenig später besuchten einige besorgte Ravenclaw ihren Klassenkameraden im Krankenflügel, der wegen eines Schädelhirntrauma nicht sagen konnte, was passiert war. Da er aber aus einem Fenster gesegelt war, nahm man an, dass er hinausgefallen war. Wie genau das von statten gegangen sein soll – das gehört zu den vielen Mysterien Hogwarts‘, soll Dumbledore gesagt haben. Der dunkelhaarige Junge warf sich so wie er war aufs Himmelbett und ließ die Vorhänge runter. Der Vorhang ist gefallen, die Show ist zuende! Ab ins Bett mit euch! Bis zum nächsten Kapitel. Kapitel 4: Kapitel 4 – Dramaqueen --------------------------------- Verräter, Vertrauensschüler, Versager   Ja sagt mal, muss man hier denn unbedingt Slash schreiben, um beachtet zu werden?   Weiß nicht, aber vielleicht hilft es Quatsch zu behaupten wie „Shameless Smut“, oder so.   Wenn man die Anzahl Hits nimmt, die die Fanficiton hier hat und durch zwei teilt, kommt man immer noch auf gut 100 Leute, die in die Story zumindest mal reingelesen haben. Wieso sind da dann keine 100 Kommentare? Ich versteh die Welt nicht mehr...   Ich würde die Welt auch dann nicht verstehen, wenn jemand meinen Stuss kommentieren würde.   ---   Er saß einfach nur da und sah Sirius und Lily beim küssen zu. Non-Con-Voyeurism-Tag in progress. Er hatte nicht die Kraft, sich zu erheben und etwas zu sagen. Es war auch viel zu spät. Um 23 Uhr fehlte James definitiv die Puste, seinen Freunden zu sagen, dass sie gefälligst nicht vor ihm rumknutschen sollten. Plötzlich merkte er, dass das Haar, durch das Sirius mit seiner Hand fuhr, kürzer und heller war als das von Lily. Es war gar nicht Lily, die Sirius vor seinen Augen mit Küssen zu ersticken drohte. Es war Remus. Und plötzlich wurden diese Haare hellblond und schulterlang … So war das also. Im nächsten Augenblick verwandelte Sirius sich in Snape. Snape küsste Remus nun stürmisch. Oder Lucius. Und eigentlich ist das ja auch gar nicht so wichtig. Obwohl, nein, es war wieder Lily. Lily Evans in Snapes Armen. Sie drehte den Kopf zu ihm und lächelte. "James!" Nein, nein, das war unmöglich. Das konnte alles gar nicht wahr sein. Oder eigentlich schon, aber James war sich ziemlich sicher, dass niemand an seinen Vielsaft-Trank gegangen war. Auf der anderen Seite war Snape sicherlich versiert genug, so ein Zeug zusammen mit der Maulenden Myrte zu brauen. Die einzige Freundin, die er laut Gerüchten haben soll. Sirius war sehr eifersüchtig. Immerhin war Myrte seine innige Liebe, haben wir gehört. "James, wach auf!", hörte er Peter über ihm sagen. Langsam öffnete er die Augen, unschlüssig, ob er an dem Bild in seinem Kopf festhalten sollte oder sich lieber in Peters Schoß übergeben, der das Leid, vollgekotzt zu werden, dank „Remus“, durch und durch gewohnt war. Es war also nur ein Traum gewesen. Er war so froh, dass die Szene vor seinen Augen nicht wirklich passiert war. Und wäre sie wirklich passiert, hätte er sich eigenhändig in St. Mungo einliefern lassen, lachend, mit einem Joint in der einen Hand und einer Flasche Odgen’s in der anderen. James hätte nicht gewusst, was er tun sollte. Wie sonst auch. Doch nun war ja alles wieder in Ordnung. Glück gehabt. James gähnte ausgiebig, streckte sich im Bett und sah dann zum ersten Mal Peter an, der ihn geweckt hatte. „Mensch, Peter. Du kommst in der Geschichte kaum vor, merkst du das auch?“ „Ja, ja, streu noch Salz in meine Wunden!“ Der Junge war bereits voll angezogen und entschlossen, heute nicht von „Remus“ vollgekübelt zu werden. Wohl in der Hoffnung, das Licht würde ihn wecken, hatte er die Vorhänge von James Himmelbett aufgezogen. Geblendet kniff James die Augen zusammen, rieb sie und gähnte. Bis auf sie beide war das Zimmer leer. Alle Betten waren gemacht. Noch. James hatte da eine MaleSlash-Idee und betrachtete Peter eingehend. Dem entgingen James‘ unausgesprochene Gedanken nicht und trat nervös von einem Bein aufs andere. "Wieviel Uhr ist es?", fragte James, der noch immer nicht richtig aufgewacht war. "Schon nach zwölf. Du hast geschlafen wie ein Stein der Weisen", plauderte Peter. "Wo hast du gestern eigentlich gesteckt? Wir dachten schon, Quirrel hätte dich verzaubert.“ „Wieso hätte Quirrell mich verzaubern sollen?!“ „Na ja, weil du doch dein Buch in seinem Klassenzimmer vergessen hast.“ „Ja. Und wieso hätte er mich jetzt verzaubern sollen?“ „Keine Ahnung, so halt, was weiß ich … Hör mal, ich les das hier nur vor, okay?!“ Verärgert schnaubte Peter, dann sprach er weiter: „Hättest ruhig sagen können, dass du Geschichte blaumachst. Binns hat es aber gar nicht bemerkt, der weiß vermutlich eh gar nicht, wie du heißt. Mich nennt er immer „elendige Ratte, die später alle verraten wird“. Echt schräger Typ. Aber was hast du den ganzen Nachmittag lang gemacht? Wir haben uns echt Sorgen gemacht, Mann... Okay, stimmt nicht ganz. Nach einiger Zeit haben wir wieder Nackt-Pokern gespielt und Frank hat uns neues Gras besorgt." James hatte Mühe, Peter zu folgen. Was erstaunlich war, wenn man bedenkt, dass er sich bis jetzt keinen Zentimeter gerührt hatte. Wo war er gestern gewesen? Plötzlich erinnerte er sich wieder an die Szene im Verteidiung (hicks) gegen die Dunklen Künste-Klassenzimmer. Seine Hand tastete nach seiner Brille auf dem Nachttisch. Ohne klar Sicht konnte James keinen klaren Gedanken fassen. Zumindest versuchte er sich das einzureden. Er fand sie schließlich neben dem Kissen - anscheinend hatte er nicht mal daran gedacht, sie abzusetzen, nachdem er Cornfoot krankenflügelreif gekloppt hatte. Ihm viel auf, dass er noch immer voll angezogen war. Er roch auch nach … Irgendwie nach Pole … "Ich habe dann noch etwas Quidditch trainiert... Hatte keinen Bock auf Geschichte. Hab gar nicht gemerkt, wie es spät wurde und bin dann gleich ins Bett gefallen", log er. „Du bist VOM Quidditch-Feld direkt ins Bett gefallen? Aber man kann in Hogwarts nicht apparieren …“ „DU kannst in Hogwarts nicht apparieren, Peter.“ Peter schluckte die Lüge einfach. Wie so viele andere unerwähnte Dinge … "Jedenfalls dachte ich, ich geh dich mal wecken, nicht dass du auch noch Lunch verpasst." James Bauch knurrte plötzlich laut. Dem Jungen fiel wieder ein, dass er seit gestern morgen nichts gegessen hatte. Der Hunger meldete sich nun deutlich wieder. Du bist nicht du, wenn du hungrig bist. "Ich dusche dann und komme runter. Geh ruhig schon zu den anderen, Wurmschwanz", sagte James und gab sich die größte Mühe, normal zu wirken. Peter gehorchte und war einfach froh, dass James ihn nicht wieder damit nervte „ihm doch mal den Rücken abzuschrubben“. Als sich die Tür zum Schlafraum schloss, stand James auf, holte ein Handtuch und frische Kleidung und ging zu den Duschen. Er wollte nicht runter, denn Sirius war dort. Er würde sich einfach aus dem Fenster schmeißen, mit dem Besen. Wie es die coolen Kids machten. Ob Lily ihm gesagt hatte, dass er sie erwischte? Nein, vermutlich saß Tatze gerade mit Moony am Tisch, und machte blöde Witze über Snape und das lachhafte, britische Gesundheitssystem, mit dem sich die Muggel herumplagen mussten. Und dann würde er reingehen und eine peinliche Stille würde über den Tisch der Gryffindors fallen. Oder es würden ihn alle ignorieren, wie es normalerweise der Fall war. Was genauso schrecklich war. Dann doch lieber die unangenehme Aufmerksamkeit als gar keine, entschied James. Und Sirius würde sich im Geheimen denken, was sein Freund doch für ein Idiot war, während Lily das laut dachte. Und Lily würde ihn wieder mit diesem Blick ansehen wie gestern. Nein, James wollte sie alle nicht sehen. Er nahm knurren die Brille ab. Vielleicht sollte er einfach in die Küche gehen und sich von den Hauselfen beschenken lassen? Dabei das Risiko eingehen, schon wieder von „Remus“ gesehen zu werden, der sich ebenfalls dort aufhielt und komischerweise Freude daran hatte, die Hauselfen herumzuscheuchen. Natürlich würden Peter und Remus noch mehr unangenehme Fragen stellen, aber was kümmerte ihn das. Es fiel ja nicht auf, da es ihm an den kognitiven Fähigkeiten fehlte, diese zu beantworten. James fand den richtigen Hahn „kikerikiii“ und drehte ihm den Hals um. Später würde er gut gelaunt „Feinde des Erben, nehmt Euch in Acht!“ an eine beliebige Wand schreiben. Langsam klärte sich das Chaos in seinem Kopf, das Rauschen von Wasser hatte eine überraschend beruhigende Wirkung auf James‘ fragilen Verstand. Er war kein Feigling. Er war nur etwas besonders. Er würde sich jetzt anziehen, runter in den Großen Saal gehen, der direkt neben der Großen Halle lag und sich so verhalten, als wäre nichts passiert. Denn, so wirklich was passiert ist ja bis jetzt auch nicht. Was würde es denn bringen, vor aller Augen ein Eifersuchtsdrama abzuziehen? Dann doch lieber ein blutiges Duell, entweder mit den Fäusten oder mit Magie, wie sich das gehörte. Nur dass die ganze Schule über ihn lachte. Dass Lily und Sirius über ihn lachten, war schon genug. Er würde ihnen nicht noch mehr Gründe dafür liefern. Eine schwierige Aufgabe, denn James lieferte regelmäßig Gründe, die andere stets zu erheitern wussten. Und heute Abend würde James vor Lilys Augen mit Amelia Bones flirten und hoffen, dass ihr Bruder Edgar ihn dafür nicht bei lebendigem Leibe frisst, denn der war AUCH ein Werwolf, teilte sich mit „Remus“ die Heulende Hütte UND es war morgen Vollmond. Und Snape sollte beten, dass er ihm heute nicht über den Weg lief. Snape spürte etwas, ein Kribbeln im Nacken. Gedankenverloren strich er über die Bibel und suchte nach seinem Rosenkranz. Mit diesem Gedanken betrat James den Großen Saal. Wo auch immer dieser lag. "Guten Morgen, mein süßer kleiner Jamie", grinste Sirius ihn an. Offensichtlich wusste er von nichts und verhielt sich genauso absurd „gay“ wie sonst auch. "Bist du auch schön ausgeschlafen?" Ohne ihm eine Antwort zu geben, setzte James sich neben Remus und nahm sich ein Stück Toast. „James, das war mein Stück Toast!“ „Halt’s Maul, Moony!“ Lily war zum Glück nirgends zu sehen. Oder James‘ Brille ließ ihn endgültig im Stich, aber da der Effekt derselbe war, war er zufrieden. "Wo hast du gestern gesteckt? Mein Bett ist kalt geworden, ich hab dich vermisst", fragte Sirius. "Quidditch trainiert. Mit einem Polen. Frag nicht." Er biss in seinen Toast rein. „Remus“ protestierte und nannte James einen erbärmlichen Blutsverräter. "Was machen wir heute?", fragte Peter und sah zu Sirius. "Keine Ahnung. Vielleicht die Weltherrschaft an uns reißen? Krone?" "Mir egal. Die Weltherrschaft kommt erst nach Lily, weißt du doch." "Alter, ist alles okay mit dir?" Sirius klang besorgt. Zum Teufel mit Sirius. Snape hörte aus Gründen den Teufel lauthals protestieren. James nickte. "Wie wär's mit Quidditch? Oder Cornfoot im Krankenflügel besuchen und ihn auslachen", schlug Peter plötzlich vor. "Oder, Tatze? Die Auswahl ist doch schon nächste Woche? Und man munkelt, dass so ein Pole ganz hoch im Kurs sei." Sirius wollte dieses Jahr versuchen, als Treiber in die Gryffindor-Hausmannschaft zu kommen. Sollte das nicht klappen, würde er es als Quaffel versuchen. Bis vor einem Tag hatte James sich noch auf die mögliche Aussicht gefreut, seinen Kumpel während der oft anstrengenden Spiele in der Nähe zu haben und vor allem in der Umkleidekabine. Er hatte natürlich auch sofort vorgeschlagen, in jeder freien Minute mit ihm zu trainieren. Und in die Umkleidekabine zu gehen. "Ich glaube nicht, dass ich mitspielen will. Da geh ich ja lieber Cornfoot ärgern. Hab gehört, er schreit so lustig, wenn man auf sein gebrochenes Bein haut", sagte James. "Was soll denn das? Du kannst doch nicht einfach die Leute im Krankenflügel foltern, immerhin ist Cornfoot reinblü… äh, ich meine. Du darfst das nicht. Ich entscheide das. Ich, als Vertrauensschüler", Remus sah tadelnd von seinem Teller auf. "Ich hab einfach nur keinen Bock, mit euch Quidditch zu spielen, wo ist das Problem?", explodierte James. Hatten sie sich jetzt alle gegen ihn verschworen? Machten sie etwa ALLE mit Lily rum?! Bilder von gestern Abend stiegen ihm in den Kopf. Mit einem silbernen Knopf. "Sag mal, Jamie, hast du heute irgendwie deine Tage? Wenn ja, hol ich die Tampons! Ich hab sogar die extra saugfähigen gekauft!" sagte Sirius deutlich sauer, aber auch aufgeregt. "Oder sind wir dir einfach zu schlecht, oh großer Quidditch-Star?" "Oh, halt's Maul, Tatze!", mit diesen Worten erhob James sich vom Tisch und ging. Er hatte genug gehabt. Sein genialer Plan, keine Szene abzuziehen, war nicht aufgegangen. Ein Potter konnte nun mal nicht ohne leben. Dramen waren ihr Lebenselixier. Seine Freunde blieben mit geöffneten Mündern sitzen, in Peters flog eine Fliege, Peter fing heftig an zu husten, „Remus“ nannte ihn einen traurigen Loser – der Rest des „Saals“ lachte. Keiner von ihnen rannte ihm nach. Das wäre auch nicht nötig gewesen, immerhin war James erst losgegangen. Zwei, drei Schritte hätten genügt, um ihn zu erreichen, aber James‘ Dramensucht wäre es natürlich lieber, man müsse ihm weinend hinterher stürzen. Nicht, dass James das erwartet hätte. Wenn auch aus tiefstem Herzen erhofft. Aber es machte ihm die Entscheidung leichter. Ein Verräter, ein Vertrauensschüler und der kleine Speichellecker Wurmschwanz - das waren definitiv nicht die Leute, die er um sich haben wollte. Also doch zu Cornfoot und ihm die gebrochenen Rippen kitzeln. Hogwarts hatte genug andere Schüler und jeder von ihnen würde sich freuen, mit James Potter befreundet zu sein. Zumindest wollte James das glauben, ohne zu merken, dass ihm alle geflissentlich aus dem Weg gingen, insbesondere Mike McPlotDevice. Jeder ausser Lily, vielleicht. Vielleicht würde sie ihm immerhin ein Bein stellen. Sie hatten alle Recht gehabt. Sie hasste ihn wohl wirklich. Nachvollziehbarerweise.   ---   "Hey, James, schon gehört?", sprach Frank ihn an, als er kiffend durch das Portraitloch kletterte. "Unser erstes Spiel ist in einem Monat gegen Slytherin! Darius hat drei Mal die Woche Training angesetzt. Hat gesagt, kein Saufen. Wäre ihm zu anstrengend, wenn ihr so besoffen durch die Luft trudelt und so." "Was - schon? Aber die Auswahl ist doch erst..." "Mittwoch", beendete Darius Conolly, der Teamchef, den Satz. "Ich will, dass das ganze Team da ist. Wenn du dieses Jahr wieder nachsitzen musst, können wir gleich einen neuen Sucher mit auswählen. Ehrlich gesagt, ist mir jede Ausrede recht, um dich loszuwerden, Potter." Darius' Augen funkelten James bedrohlich an, doch dieser wusste, dass er es nicht ernst meinte. Darius und er hatten einfach viel zu viel Spaß in der Umkleidekabine. James hatte es noch nie versäumt, einen Schnatz zu fangen, einen besseren Mann für sein Team würde Darius lange suchen müssen. Hrhr, er wäre ein … Sucher! Kapiert? Ach, vergesst es … James lachte. Wenigstens einer. Teufel auch. Snape küsste seinen Rosenkranz. Er war sportlich, er war beliebt, er sah gut aus, er war meistens stoned und high „as fuck“, er war selten nüchtern, er roch nach Odgen’s, er schmeckte nach Gras und er hatte den IQ einer verbrannten Feder. Er brauchte keine Gang, um sich in Hogwarts wohl zu fühlen. Dazu brauchte es nur illegale Rauschmittel. "Yo Amelia, schon was vor heute?" Die hübsche Amelia Bones sah zu James hoch und lächelte, während sie in Gedanken hektisch darüber nachdachte, wie sie diesen Ober-Spaten wieder loswerden konnte. "Nein, Potter, noch nicht", sagte sie erwartungsvoll, großes Unheil ahnend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)