Agents: Next Generation von Hibiki ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Rekrut --------------------------- Kapitel 1 Ein neuer Rekrut Angelina Johnson war sechsundzwanzig Jahre alt und hatte kurze, modisch gestylte schwarze Haare. Sie trug eine leichte Windjacke, die drohte von dem stark und schnell aufgekommenen Wind davongetragen zu werden. Sie zog an dem Reißverschluss und schloss damit die Jacke und steckte ihre Hände daraufhin in die Hosentaschen, um wenigstens diese vor der Nacht mit diesem eiskalten Wind zu schützen. Dann setzte sie sich auf eine Parkbank im Gramercy Park damit ihre Füße sich etwas von dem einstündigen Marsch erholen konnten, den sie hinter sich hatte. Eine E-Mail hatte sie dazu bewogen, diesen Marsch auf sich zu nehmen und in diesen verlassenen Stadtteil zu gehen. Ich wusste doch, dachte sie, dass dies eine blöde Idee war, der Nachricht zu folgen. Jetzt sitz ich hier und tue nichts anderes als auf jemanden zu warten. Sie wollte gerade wieder aufstehen und nach Hause gehen, als sich plötzlich jemand neben sie setzte. Es war ein großer Schwarzer mit Ledermantel und Sonnenbrille. "Ich würde nicht gehen Ive. Du könntest etwas verpassen", sagte er ohne sie anzusehen. Als der Schwarze aber den Hackernamen ausgesprochen hatte, blickte sie überrascht zu ihm herüber. "Woher wissen Sie . . ." "Ich weiß vieles über dich. Einschließlich über deinen Hack in die First National Bank. War wirklich nicht schlecht", sprach er weiter. Er mied immer noch ihren Blick. "Okay", sagte sie erzürnt. Sie fand es herablassend von ihm, zu ihr zu reden sie aber nicht anzusehen. "Ich weiß nicht, was das soll. Sie setzen sich einfach zu mir und reden über etwas, das nicht ihre Sache ist. Sie könnten mir zumindest sagen, wer sie sind." Für einige Momente herrschte Schweigen zwischen den beiden. Es war eine beinahe unangenehme Stille, die nur durch das Wehen des Windes und dem Rascheln der Blätter unterbrochen wurde. "Ich bin Morpheus", bekam sie schließlich als Antwort, doch bevor Angelina etwas dazu sagen konnte, klingelte Morpheus Handy und die Worte die Link aussprach, waren die schlimmsten, die es für einen Rebellen gab: Agenten. Agent Lancte durchlief die Sicherheitskontrollen des Flughafens in New York. Er hatte Anweisung erhalten, sofort nach seiner Ankunft ins Hauptquartier zu kommen, doch hatte er es nicht so eilig damit. Er war von Menschen umgeben die sich um ihn herumdrängten, in Richtung Flugzeug. Geschäftsleute aus Panama und Arabien, er nahm einige hebräische Wortfetzen auf, die im Stimmengewirr für ihn keinen Sinn ergaben. Dort saß ein Elternpaar welches versuchte, ihren kleinen Sohn zu beruhigen, gleich daneben eine ältere Frau die ihre Taschen nach einem anscheinend verschwundenen Flugticket durchwühlte. So viele unwissende Menschen, dachte er sich während er immer noch in Richtung Ausgang marschierte. Wissen nicht einmal was das für eine Welt ist in der sie leben. Aber sie würden wahrscheinlich lieber hier als in der Wüste leben, welche die Rebellen als Realität bezeichneten. An der Wagenvermietung mietete er einen Audi und beschloss, vor dem Besuch im Hauptquartier eine Stadtbesichtigung zu machen, einfach nur um seine Erinnerungen aufzufrischen. Außerdem musste er eine Waffe kaufen, seine eigene hatte er nicht mitbringen können, dazu waren die Sicherheitskontrollen hier zu gut. Nach einigen weiteren Minuten saß er am Steuer seines gemieteten Wagens und startete den Motor. Zuerst eine Waffe, und er wusste wo er sie holen konnte. Fünfzehn Minuten später, hielt er mit dem Wagen in der Nähe einer abgelegenen ehemaligen Einkaufspassage neben einem Warenhaus. In den Jahren, die er selbst als Rekrut gearbeitet hatte, hatte er schnell herausgefunden, wo er sich für den Notfall eine Waffe besorgen konnte, wenn er eine brauchte. Die Pistole die ein Agent benutzte, konnte er auch nicht einfach durch Sicherheitskontrollen schmuggeln, egal welchen Ausweis er vorlegte. Vorschrift war Vorschrift. Und dies war ein Ort für die Beschaffung einer Waffe. Auch die Bezahlung war keine Schwierigkeit, denn die Agency zahlte korrekt auf sein Konto ein und von dort wurde es auf verschiedene Konten in der Schweiz und andere Banken verteilt. Agent Lancte hatte keine Ahnung, wieviel sein Kontenbestand im Moment betrug, doch war es genug um für die nächsten zwei Jahrzehnte über die Runden zu kommen. Zwar war die Sache mit der Bezahlung noch aus seiner Zeit als Rekrut geregelt, doch war die Bezahlung auch nach seiner Umwandlung in einen Agenten beibehalten worden. Die Mainframe hatte kein Problem damit gehabt, also blieb die Bezahlung bestehen. Jedenfalls würde er nicht schutzlos ins Hauptquartier gehen, es war einfach eine Sache des Instinktes der ihn zur Bewaffnung riet. Mit einem Aktenkoffer in der linken Hand stand er vor der Türe des Waffengeschäftes, welches sich nach außen als Fischlager auswies. Das Geschäft betrieb ein Exiles Programm namens Allen Cherst. Exile Programme wurden auch Verbannte genannt, da sie sich geweigert hatten ihre Aufgaben innerhalb der Matrix weiter auszuführen und deshalb waren die Agenten auch auf diese Gruppe angesetzt. Aber es gab auch Exile die dem System halfen, natürlich auf ihren Vorteil bezogen aber halfen. Kurz vor seiner Versetzung nach Riga hatte er sich mit Allen angefreundet, soweit dies möglich war und vielleicht würde dieser Freund ihm eine Waffe überlassen. Neben der Tür befand sich eine Klingel an der Außenwand, welche er drückte. Ein schrilles Klingeln durchriss die Stille des Lagerhauses und hastige Schritte kamen auf die Türe zu, die nun einen Spaltbreit geöffnet wurde. "Was wollen Sie?", fragte das Programm, welches das Aussehen eines ungefähr fünfzig Jahre alten Mannes mit fast kahlem Kopf und Dickbauch hatte. Lancte stand im toten Winkel und konnte deshalb nicht erkannt werden. "Ein alter Freund vor einigen Jahren möchte eine Waffe kaufen. Er hofft, er hat die richtige Adresse erwischt", erklärte Agent Lancte in der überheblichen Stimme eines Agenten und trat aus dem toten Winkel hinaus. Auf dem Gesicht des Programmes wechselten sich zuerst Angst und dann Erstaunen ab, als es den Agenten erkannte. "Jake, komm doch rein", sagte es dann freundlich und öffnete die Tür. "Du musst mir unbedingt erzählen, was du erlebt hast, mein Freund. Ich habe nicht viel von dir gehört, nur das Gerede der anderen Programme, welche gelegentlich vorbeikommen. Aber was ist wirklich passiert." Agent Jake Lancte trat in das Lagerhaus ein und hinter ihm fiel die Türe wieder zu. "Nun, ich bin wieder im Lande und dachte mir, ich könnte vorbeischauen. Es ist eine unplanmäßige Zusammenkunft, das gebe ich zu aber so ist es nunmal. Bin erst heute in New York angekommen und gleich hier rausgefahren", antwortete der Agent. "Nun es scheint tatsächlich etwas passiert zu sein, wenn du plötzlich zurückbeordert wirst. Vor sechs Monaten ist der Auserwählte aufgetaucht und seither spielt die Matrix verrückt. Die Agenten sind knapp am durchdrehen und verwandeln sich immer öfter in Kamikaze-Einheiten." Er blickte in Lanctes Gesicht und wusste anscheinend sofort, was in ihm vorging. "Es tut mir leid für dich. Agent Smith meine ich." "Er war eine Art Vater für mich. Mr. Anderson wird es bereuen das jemals getan zu haben, dafür werde ich sorgen." "Niemand weiß genau was vorgefallen ist, jedenfalls nicht in der Szene. Aber du solltest vorsichtig sein wenn du dich mit ihm anlegst. Mag sein, dass du gut bist aber er ist der Auserwählte. Und ich werde dich sicher nicht losziehen lassen, ohne dich gut ausgerüstet zu haben." Er lachte in einem trockenen Lachen auf. "Dann wollen wir mal sehen, was wir für dich haben. In deinem Fall sollte es wahrscheinlich etwas mit mehr Durchschlagskraft sein und eine möglichst hohe Schussfrequenz." Allen Cherst führte Agent Jake Lancte daraufhin durch sein Waffenlager wo er immer wieder Waffen durchprobierte und sie wieder zurückstellte. Nach einiger Zeit zeigte er auf eine neue Waffe, die er noch nie gesehen hatte. "Was ist denn das für ein Schmuckstück, Allen?" Allen erkannte sofort, welche Waffe gemeint war und reichte sie Lancte. "Das ist was vollkommen neues. Leicht wie 'ne 9mm Beretta und hat die Durchschlagskraft von einem 357er Magnum Revolver und das ganze auf der halben Größe einer 45er Automatik. Und selbst mit Schalldämpfer immer noch zielgenau. Im Moment das absolute Nonplusultra, Mann." Agent Jake Lancte wog die Waffe in der Hand und musste Allen zustimmen. Die Waffe war wirklich hervorragend. "Wieviel Schuss kann das Magazin fassen?" "Zehn Schuss. Beim Kauf sind noch dreißig Ersatzpatronen dabei, also vierzig Schuss insgesamt. Was soll es denn für Munition sein? Die MagSafe Defenders wie beim letztenmal?" Mit MagSafe Defenders meinte Allen Frangibles, sogenannte Staubgeschosse. Sie besaßen absolut mannstoppende Wirkung wenn man auf die Beine schoss und konnten sogut wie sicher töten, wenn man den Oberkörper traf. Außerdem hatten sie noch einen anderen Vorteil. Wenn man mit Staubgeschossen auf einen einzelnen Verdächtigen in einer Menschenmenge schoss, brauchte man nicht damit zu rechnen das die Kugel austrat und einen unbeteiligten Passanten traf. Aber Lancte schüttelte den Kopf. "Nein, Allen. Diesmal nehme ich Hohlmantelgeschosse mit abgezwickten Spitzen als Munition. In meine Einkaufstüte kannst du dazu noch eine Desert Eagle, Kaliber 45 mit derselben Munition dazulegen. Das wäre es dann eigentlich." Ein paar weitere Handgriffe Allens und die Ware befand sich in Agent Lanctes Händen und steckte sie sofort weg. "Wieviel kostet es?" Doch Allen Cherst winkte ab. "Nichts. Für dich nichts, Jake. Geschenk des Hauses, wenn du mir versprichst es dem Auserwählten mal so ordentlich zu zeigen. Smith war für mich ein guter Freund und Kunde aber für dich ein Vaterersatz. Wenn du es ihm heimzahlst, ist es Bezahlung genug." "Nein, ich komme mir dabei so vor, als würde ich dich übers Ohr hauen, Allen. Wir sind gute Freunde, also wieviel?" Allen seufzte kurz auf. "Na schön, da du so verdammt korrekt bist. Machen wir tausendzweihundert Dollar, das ist der Preis für den ich die Ware bekommen habe." Lancte legte den Koffer auf den nächstbesten Tisch und entnahm ihm die tausendzweihundert Dollar und legte fünfhundert weitere darauf. "Hey Mann. Nicht, dass ich was gegen die weiteren fünfhundert hätte, aber wieso?" fragte Allen seinen Freund verwundert. "Für den Fall das jemand nach mir fragen sollte. Ich möchte nicht, dass man über meinen Besuch etwas erzählt." "Der Agency oder den Rebellen nicht?" "Keinem von beiden. Besonders der Agency", erklärte Agent Lancte und zwinkerte verschwörerisch mit den Augen. "Geht klar, ich werde den Anwohnern Bescheid geben aber es ist etwas ungewöhnlich. Aber es geht schon in Ordnung." Als Lancte fast wieder draußen war kam es ihm in den Sinn, sollte er einmal einen Rekruten ausbilden, dass er ihn bei Allen die Waffen kaufen ließ. Auf dem restlichen Weg zum Hauptquartier, setzte er den Kommunikator zurück ins Ohr. Wenn du nicht willst, dass die Mainframe deine Gedanken sehen kann, nimm den Kommunikator heraus. Es kann dir helfen. Auch das hatte Smith zu ihm gesagt. Agent Lancte spürte, wie Trauer und Hass in ihm aufstiegen und steuerte den Wagen an den Straßenrand wo er sich mit der rechten Hand durch seine normal gewachsenen kurzen braunen Haare fuhr, während seine linke die Sonnenbrille herunternahmen. Mit seinen braunen Augen folgte er der Straße weiter und fixierte seinen Blick an einem der Hochhäuser. In diesem Moment kam eine Nachricht der Mainframe durch. Rebellen im Gramercy Park. Zielobjekte als Morpheus, Trinity und Neo identifiziert. Alle verfügbaren Einheiten zum Zielgebiet. Priorität: Maximum. Neo. Mr. Anderson der Smith praktisch getötet hatte. Die Traurigkeit war sofort vergessen, stattdessen fuhr Lancte so schnell er konnte auf das Zielgebiet zu. Jetzt werden wir sehen, wie gut sie sind Mr. Anderson. Als der Audi am Gramercy Park zum Stehen kam und der Agent ausstieg, konnte er eine Frau schreien hören. "Es sind Terroristen. Die Typen aus den Nachrichten. HILFE!" Agent Lancte wusste, was das zu bedeuten hatte. Anscheinend hatten sie versucht, die Frau zu rekrutieren aber sie hatte abgesagt und nun gab es ein Geschrei. Agent Lancte griff instinktiv nach seiner neuen Waffe im Holster, die kleine 45er. Doch dann zog er seine Hand zurück, als er erkannte, dass es nur zu seinem Nachteil sein konnte, wenn er unnötiges Aufsehen erregte. So schlich er sich durch Gebüsch an die Stelle hin, von der die Schreie kamen. Dort erkannte er die drei Zielobjekte. Der Schwarze und die Frau hielten die um Hilfe schreiende Frau fest, während ein anderer sich gegen zwei Agenten gleichzeitig wehrte. Nein, nicht Agenten. Es waren Rekruten. Und sie waren keine Herausforderung für diesen Mann. Die Mainframe gab ihm innerhalb von Nanosekunden Bescheid, wer in der Gruppe welchen Namen trug. Der Schwarze war also Morpheus und die Frau bei ihm wurde als Trinity bekanntgegeben, während der andere Mann im Ledermantel als Neo ausgewiesen wurde. Sein Blick fiel nur beiläufig auf die junge Frau daneben und auch ihr Name wurde automatisch übertragen. Er konnte ihre Akte vor sich sehen. Name: Angelina Johnson Alter: 26 Wohnort: Salisbury Road 87, New York City im Staate New York Vater: Samuel Johnson Mutter: Estefania Roselli Nationalität: Italienisch-Amerikanisch Computererfahrung: Programmierin Hackername: Ive Verantwortlich für den Hack in die First National Bank und einige andere kleinere Firmenhacks. In diesem Moment fielen die beiden Rekruten und es war eindeutig, dass sie tot waren während Neo sie mit hasserfülltem Blick ansah. Seine Augen nannten sie Verräter, das konnte Lancte auf dieser Entfernung noch erkennen. Dann verzichtete Agent Lancte auf die Deckung und trat offen auf seinen Feind zu, einen Feind den er mit Freuden töten würde. Sie bemerkten ihn und obwohl Trinity und Morpheus einen Schritt zurückgingen, blieb Neo unbeeindruckt. Mehr noch. Er ging hochnäsig auf ihn zu. "Ah ein Agent. Ich fand es schon seltsam, dass ihr solche Versager vorschickt", entgegnete Neo. "Sie glauben doch nicht ernsthaft, solche Idioten könnten ernsthafte Gegner sein. Es gab eindeutige Anweisung, dass Rekruten die Finger von ihnen lassen sollen, aber die wollten das ja nicht wahrhaben." "Sie mach ich auch fertig, keine Sorge", sagte Neo darauf. "Darauf würde ich nicht wetten. Ich bin gefährlicher als die anderen Agenten, Mr. Anderson. Ich werde sie in Stücke reißen für das, was sie getan haben." Neo sah ihn fragend an. "Sie haben Agent Smith vor einem halben Jahr vernichtet." Und mit einem Schrei stürzte er sich auf Neo. Lancte täuschte einen Angriff mit der rechten Faust vor, doch trat statt dessen mit dem rechten Fuß in einem Halbkreisfußtritt nach außen nach Neos Kopf. Neo wurde von dem Tritt erwischt und taumelte ein paar Schritte zurück, stürzte sich aber sofort wieder in den Kampf. Die beiden führten harte Schläge aus doch wollte keiner der beiden eine Schwäche zeigen. Neo war darüber verwundert, dass er immer noch mit diesem einen Agenten kämpfte. Der Kampf musste schon einige Minuten dauern. Dann ging Neo in einen direkten Angriff nach vorne über, lenkte die Schläge des Agenten mit kurzen Handbewegungen ab und schlug mit der Faust in sein Gesicht, woraufhin die Gläser seiner Sonnenbrille zerbrachen. Mit einer ruckartigen Bewegung riss Lancte die Sonnenbrille vom Gesicht und Neo glaubte, wieder in der U-Bahn Station zu sein, zusammen mit Smith. "Wer sind sie überhaupt?" fragte Neo. "Agent Lancte." Irgendwo hatte Neo den Namen schon gehört, das wusste er. Doch im Moment konnte er keine Verbindung zu etwas herstellen. Wenn er nur wüsste, wo er den Namen gehört hatte. Agent Lancte nutzte die Verwunderung des Auserwählten und schlug ihm mehrmals mit der geballten Faust ins Gesicht, ihn immer wieder an seinem Mantel zurückziehend. Dann drehte sich Lancte blitzschnell um die eigene Achse und während Neo durch die Luft gewirbelt wurde landete er einen Treffer in dessen Rippen. Doch kurz bevor Neo auf dem Boden aufschlug erhielt Lancte selbst einen harten Tritt in die Rippen, der ihn zurücksetzen ließ. Agent Lancte wollte weiter nachsetzen, als Neo mit einem Roundhouse-Kick traf und er wieder zurückgeschleudert wurde. Dann kam Neo auf ihn zu und er wurde von einer Serie von Schlägen eingedeckt, doch er schaffte es die meisten davon abzuwehren. Die wenigen die trafen, versuchte er zu ignorieren. Einem Schlag konnte Neo ausweichen und unter der Wucht brach eine sich hinter ihm befindliche Straßenlaterne zusammen. Neo versuchte während der nächsten Augenblicke Trinity und Morpheus zu entdecken, doch anscheinend hatten sie sich bereits abgesetzt. Neo setzte eine weitere Schlagkombination ein und schickte Agent Lancte wieder zu Boden, der sich nicht schnell genug davon erholte. Dann verschwand auch er und ließ den potentiellen Rekruten ebenfalls zurück. Sie hatten ihn aufgegeben. Agent Lancte setzte sich grummelnd und fluchend auf, während er sich die Handgelenke rieb. Die Frau bot ihm ihre Hand an, doch er weigerte sich sie zu nehmen und stand selbst auf. Schließlich wusste er genau, was die Dienstvorschriften verlangten: Auf die eigene Seite ziehen oder töten. Ein dazwischen gab es nicht. "Danke für ihre Hilfe", sagte sie leicht beleidigt über seine Unfreundlichkeit. "War mein Job", sagte er mit gleicher unbeweglicher Miene, dabei hatte er seine Stimme nicht so unfreundlich klingen lassen wollen. War es die Verärgerung über Ne . . . Mister Anderson? "Was haben Sie ihnen erzählt?" fragte er stattdessen nach. "Nun alles mögliche. So etwas wie, ,diese Welt ist nicht real', haben sie gesagt während sie mit dem einen gekämpft haben. Und lauter so Zeugs, dass sie die Menschen aus einem Gefängnis befreien wollten." "Glauben Sie es?" "Ich schätze ja", sagte sie. "Nach ihrer Demonstration an der Straßenlaterne scheint das ja so zu sein." Er sah sie einige Sekunden an, dann stellte er sie vor die Wahl. "Sie haben recht. Diese Welt ist nicht real. Das hier ist eine Computersimulation in der ihnen die Wirklichkeit vorgegaukelt wird. Ich bin ein Bewacher dieser Welt, ein Schutzprogramm welche diese Leute, die sich selbst Rebellen nennen, aufhalten soll. Die Reale Welt ist eine Wüste und die einzige Chance zu überleben ist die Matrix. Diese Welt. Doch die Rebellen wollen diese Welt zerstören weil sie glauben, Freiheit sei wichtiger als das Gemeinwohl. Die meisten der Menschen die hier leben, würden einen solchen Übergang nicht überstehen. Diese Welt ist der einzige Ort in dem sie Schutz haben. Von uns gibt es mehrere, aber wir sind nicht genug um die Zahlen an Rebellen zu besiegen, die es gibt. Zu diesem Zweck rekrutieren wir auch Menschen um eine bessere Chance gegenüber den Rebellen zu haben." Angelina Johnson blickte ihn an. "Sie sagten, sie wären ein Schutzprogramm. Eine Maschine." Darauf lächelte er. Menschen machten immer denselben Fehler. "Nein. Eine Maschine erledigt eine Aufgabe ohne darüber nachzudenken. Ich sagte Programm, weil wir Künstliche Intelligenz sind. Wir sind genau wie Menschen fähig zu lernen und uns anzupassen. Und jetzt frage ich sie: Möchten sie sich uns anschließen und diese Welt und die Menschen die darin leben vor diesen Terroristen retten?" Bei dem letzten Satz legte er die Hand an die Desert Eagle in seiner Manteltasche. Würde sie Nein sagen, würde er augenblicklich abdrücken. Angelina nahm sich Zeit mit der Entscheidung. Sie dachte an ihre Familie, die hier in der Matrix lebten. Es bereitete ihr Unbehagen, wenn sie daran dachte, praktisch ihre Familie zu verraten nur um wegen der Freiheit in einer kalten, öden Welt zu leben. "Nun?" fragte er kurz. "Ich helfe ihnen." Agent Lancte ließ die Waffe los und sagte schließlich. "Dann kommen sie am besten gleich mit. Wir beginnen bald mit dem Training." Ende Kapitel 1. Das war es vorerst mal. 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