Jacky von abgemeldet (let the game start) ================================================================================ Prolog: New York ---------------- Niemand kann meine Geschichte erzählen... Niemand außer mir... Wer ich bin? Sie nannten mich Jacky... 1. : New York Ich befinde mich im zerstörten New York des Jahres 2388. Die Welt wurde durch ein gigantisches Erdbeben sprichwörtlich "aus den Angeln" gehoben. Wer überlebt hat, findet sich in vollkommen verwüsteten Städten und Dörfern oder der totalen Wildnis wieder. Sie nannten es nur "Das Chaos" und dachten nicht, dass sich irgendwann wieder eine gutfunktionierende Zivilisation entwickeln könnte. Wer SIE sind? Alle Wirtschafts- und Politikbosse, die durch einen widerlich-geplanten Zufall überlebt hatten...Nennen wir es einfach das Wunder von Geld und Technik. Sie hatten sich einfach Flugzeuge, Helikopter und andere fliegende Gefährte genommen und die Zeit des Erdbebens in der Luft verbracht. Die Luft bebt schließlich nicht mit und wer es sich leisten kann, ließ die arme Bevölkerung gerne auf dem Boden der Tatsachen zurück, wenn er selbst einen Nutzen daraus hatte. Dieses große Beben lag nun fast 4 Jahre zurück. 3 Jahre, in denen die restlichen Bewohner der "Hauptstadt der Welt" verzweifelt versucht hatten, der Millionenstadt ihr Ansehen und ihren Glanz zurückzugeben. Leider war es ihnen nur teilweise gelungen, denn viele der Sehenswürdigkeiten waren durch Erdrutsche und Verwüstungen zerstört wurden. Nur die Freiheitsstatue stand noch wie ein Mahnmahl im Hafen der Stadt und machte einen irgendwie trostlosen Eindruck. So bewege ich mich nun zu Fuß durch die Straßen und halte nach bekannten Gesichtern Ausschau. Die meisten meiner Freunde waren vor 3 Jahren ums Leben gekommen oder verschwunden und auch meine Eltern hatte ich seid diesen schicksalhaften Tagen nicht mehr wieder gesehen. Als sich die Welt für mich eine Runde weiter drehte, war ich gerade einmal 14 Jahre alt gewesen. Niemand hatte mich auf die schlimmen Dinge, die noch kommen sollten vorbereitet, denn ich war in der Welt, die nun neu entstand, nicht besonders gerne gesehen... Meine Eltern hatten es anscheinend zu gut mit mir gemeint, denn sie hatten mich noch vor meiner Geburt genetisch "bearbeiten" lassen...Sie steigerten meine Intelligenz und Schnelligkeit. Menschen wie mich behandelte man wie Aussätzige, weil sie mich gleich an meiner Tattoovierung am Oberarm erkannten. Man hatte mir als junges Mädchen ironischer Weise ein Friedenszeichen verpasst. Warum man genau dieses Zeichen wählte, bleibt für mich ein unverständliches Geheimnis, weil doch mit meiner "Bearbeitung" so viel Leid, Schmerz und Hass verbunden waren. Zu meinem persönlichen Glück hatte sich aber auch der Treibhauseffekt durch die Naturkatastrophen gewaltig verzögert. Die Durchschnittstemperatur war weltweit gesunken und deshalb war es möglich, mein Erkennungszeichen unter langen, dicken Kleidungsstücken zu verbergen. Nur meine Haare wiesen mich noch als Mädchen der "alten Generation" aus...denn sie sind schon seid 4 Jahren so violett wie die Glockenblume, die auf der Erde bis 2010 noch blühte... Meine Eltern hatten es als Fehler angesehen, dass ich mir meine Haare dauerhaft colorierte als ich 13 Jahre alt war...aber es war in und als rebellischer Teenager tut man schließlich immer genau das, was die Eltern nicht wollen... Aber nicht nur Klima und Vegetation hatten unter dem Erdbeben zu leiden, sondern auch die Einteilung der Erde in Kontinente... Was früher undenkbar gewesen wäre, ist nun für alle Menschen zur harten Realität geworden. New York war eine Insel und hatte sich vom Rest des Nordamerikanischen Kontinents gelöst. Auch Teile von Europa "schwammen" nun völlig ziellos wirkend in den Ozeanen herum. Italiens gewohnte Stiefelform gehörte ebenfalls der Geschichte an... Auch die Menschen hatten sich verändert...Sie mussten lernen, sich an kleineren Dingen zu Erfreuen und taten dies mit einer Entschlossenheit, die für die arrogante Erdbevölkerung nicht gerade gewöhnlich war. Mein Weg führt mich auch durch die ehemaligen Slums unserer Großstadt. Heute kann man sie kaum von ihrer Umgebung unterscheiden, denn auch die ehemaligen Villenviertel werden von armen Menschen auf den Gehsteigen bevölkert und an Samstagen trifft man sie, wenn sie ihre letzten Waren oder manchmal sogar sich selbst auf diesem Boulevard der Armut anpreisen. Auch die hochgepriesene Technik ist sang und klanglos untergegangen. Was man früher als technische Steinzeit beschrieben hatte, war wieder eingetreten. Vor 3 Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass er einmal ohne Luftdruckfahrzeuge oder einfache Küchenroboter klarkommen müsste, denn diese wurden zusammen mit dem Hauptcomputer für Technik vollkommen zerstört. Wer noch ein altes Auto oder ein Fahrrad besaß, gehörte nun zur angeseheneren Bevölkerung, da er sich freier bewegen konnte als der Rest. Leider gehörte ich nicht zu diesen Glücklichen und musste meinen Weg durch die Stadt größtenteils zu Fuß zurücklegen. Der letzte Luxus, denn ich mir noch leisten konnte, war mein altes Bildhandy gewesen... ein treuer Begleiter durch die Stadt. 4 Stunden bin ich nun schon unterwegs... und das nur, weil ich heute für das Einkaufen verantwortlich bin.Wenn ich bei meinem Ziel ankomme, werde ich sicherlich weitere Stunden mit dem Anstehen in der Schlange verbringen müssen. Der Lebensmittelstand steht in der Nähe des alten Medicine-Hospitals, das früher einmal zu den angesehensten Krankenhäusern des Landes gehörte. Heute haben sie selten die Mittel, ihre Patienten richtig zu behandeln und auch Impfstoffe können schon lange nicht mehr hergestellt werden...Würde jetzt eine Seuche ausbrechen, wären die Einwohner New Yorks in rasantem Tempo davon betroffen und wahrscheinlich auch bald nicht mehr unter den Lebenden. Die Wissenschaft war vollkommen zum Stillstand gekommen und man musste sich mit Wunden oder Erkältungen selber helfen, da die nötigen medizinischen Materialien und Kenntnisse fehlten. Wahrscheinlich waren wir "Genos" doch dafür bestimmt, einmal die Welt zu verändern, denn mit der zugespitzten Intelligenz und ein bisschen Glück, wäre es uns sicherlich möglich eine neue medizinische Versorgung zu ermöglichen oder das Staatssystem neu aufzubauen, denn aus der ehemaligen Demokratie war eine Herschafft des Geldes und der Mächtigen geworden. Nur einmal in der Woche, wurde New Yorks Bewohnern die Möglichkeit geboten, ihre Einkäufe zu tätigen. Um Lebensmittel oder Haushaltswaren zu bekommen, musste man diese gegen Benzin oder Elektrowaren eintauschen. Der Schwarzmarkt blühte geradezu und wer keine dieser Luxusgüter besaß, konnte auch nicht essen. Dadurch war auch die Kriminalitätsbereitschaft der Menschen in die Unendlichkeit angestiegen. Die Armen beklauten die Reichen, die Ärmeren die Armen und so weiter... Ich habe schon mit ansehen müssen, wie zwei Obdachlose sich wegen einer Flasche Bier gegenseitig zu Tode geprügelt hatten. Am Schluss des Kampfer ging die Flasche kaputt und mit ihr, hauchten auch ihre Besitzer den letzten Lebenswillen aus... Straßenkämpfe beherrschen die Stadt in der Nacht. Gangs sind auf der Suche nach billigem Sex oder geben ihrer Wut, auf die Umstände in der Stadt, durch Zerstörung und Mord Ausdruck. Morgens sind die Straßen voll Blut und man hört Kinder um ihre Mütter weinen, die von ihren "nächtlichen Jobs" einfach nicht wiedergekommen sind... Also was hält mich noch in einer kaputten Welt wie dieser? Die Angst...um meine Familie und neu gewonnenen Freunde. Ich werde etwas verändern... Wir werden der Welt helfen... Wie? Das weiß keiner so genau... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)