Shortstories from Lothlorien von Cannira (Kapitel 10 ist nun nach langem warten online!) ================================================================================ Kapitel 7: Fünf vor Zwölf ------------------------- Kapitel 7 Fünf vor Zwölf . . . "Es hat einen Angriff gegeben!" Haldir sah zu Luindilwen rüber, die gerade von Galadriel begrüßt wurde. . . . "Die Menschen?" fragte Haldir, dem eigentlich klar war, dass die Menschen gemeint waren. Lord Celeborn bestätigte mit einem Nicken Haldirs Vermutung. Haldir drehte sich um und wollte zu Luindilwen gehen. Lord Celeborn sagte noch zu ihm: "Sie ist hier nicht sicher!" Er sah rüber zu Legolas und Luindilwen; irgendwie fühlte er sich seltsam. Er war glücklich wieder in Lorien zu sein, aber er konnte nicht mit Luindilwen hier bleiben. Lord Celeborn hatte Recht, sie war hier nicht sicher! "Wohin sollen wir gehen? In Düsterwald wollte man uns nicht gehen lassen, wir mussten fliehen!" Lord Celeborn sah ihn entsetzt an. "Warum wollte man euch nicht gehen lassen?" wollte er wissen. Haldir versuchte zu erklären: "Ich weiß es nicht genau, aber wir wurden auf dem Weg nach Düsterwald von einem Warg angegriffen. In Düsterwald selber . . . ." Haldir erzählte ihm im groben, was ihnen alles passiert war. ". . . . Heute Abend werde ich euch alles genau erklären." Haldir ging zu Luindilwen, Legolas und Galadriel, die immer noch beisammen standen. Lord Celeborn sah zu den vieren hinüber und überlegte, wie er sicher sein könnte, dass den dreien nichts passieren würde. Dann kam ihm ein Gedanke, der vielleicht die Rettung war. Er ging zu seinem Gemach. "Haldir!" Haldir drehte sich zu der Person um, die ihn angesprochen hatte. "Was kann ich für dich tun? Erynberen." "Ich möchte mit dir reden." Haldir sah nach Luindilwen. Die drei waren beschäftigt. "Es geht um meine Tochter!" Haldir ging mit Erynberen von dem dreien fort, um sich ungestört unterhalten zu können. "Haldir, ich bin dir dankbar, dass du dich um Luindilwen kümmerst. Ich würde ihr wahrscheinlich kein guter Vater sein können! Ich konnte noch nicht einmal die Frau verteidigen, die ich geliebt habe." Er sah betroffen auf den Boden, der Schmerz über den Verlust Giliwyns schmerzte noch immer tief in ihm. "Weshalb hast du sie nicht mit mach Lorien genommen? Wir hätten sie hier aufziehen können, ohne dass die Menschen sich in ihr Leben eingemischt hätten!" In Haldir kochte die Wut über die Feigheit von Erynberen. "Du wurdest nur aus Düsterwald verbannt, weil du keine Verantwortung übernehmen kannst! Dein Vater hätte dich schon lange zurückgelassen, hättest du dich um Luindilwen gekümmert!" Haldirs Stimme klang wirklich sehr wütend. Erynberen konterte: "Ich wurde verbannt, weil ich einen Menschen liebte! Und wegen meiner Liebe wurde sie verbrannt! Die Menschen glaubten, sie sei eine Hexe!" Erynberen fiel nach vorne auf seine Knie und hielt die Hände vor sein Gesicht, um die Tränen zu verbergen, die ihn die Wangen hinunterflossen. Doch Haldir bemerkte sie, und die Wut auf ihn ließ ein bisschen nach. Er kniete sich runter zu ihm. "Versuch dich mit deiner Tochter anzufreunden. Du wirst sehen, dass sie ein großartiges Geschöpf ist." Haldir versuchte ihn zu beruhigen. Erynberen sah ihn verweint an, und fiel Haldir in die Arme. Haldir war das etwas peinlich, doch er bemühte sich, es sich nicht anmerken zu lassen. Derweilen brachte Galadriel Legolas und Luindilwen in Haldirs Flett. "Ihr werdet nicht allzu lange hier bleiben! Neue Aufgaben warten auf euch." sagte Galadriel zu den beiden. Legolas sah sie fragend an: "Was meint ihr, Herrin des Goldenen Waldes?" "Ihr werdet nach Bree gehen und Mitrandir nach Bruchtal geleiten!" sagte die Herrin des Wales in ihrer ruhigen Art. "Der Graue Wanderer? Einer der Gesandten der Valar?" "Ja, Gandalf, der Graue, wie er im Norden genannt wird, wir uns wieder einmal hier in Lorien besuchen. Doch auch muss er mit Elrond sprechen. Darum geleitet ihn und sorgt dafür, dass ihm nichts widerfährt!" Galadriel ging zu der Tür des Fletts. "Woran werden wir ihn erkennen?" fragte Legolas. "Ihr werdet ihn erkennen, wenn ihr ihn seht!" Galadriel senkte den Kopf ein wenig und ging. Legolas war nicht zufrieden mit der Antwort Galadriels, doch er widersprach nicht, vielleicht wusste ja Haldir, wie er aussah. Doch so schnell kam er nicht wieder. Erynberen und er hatten viel zu besprechen. Es war schon spät in der Nacht. Luindilwen und Legolas hatten sich schlafen gelegt, als die Galadhrim Alarm schlugen. Legolas wachte auf, sah sich um und rannte zum Balkon. Er konnte nichts erkennen. Doch er konnte Luindilwen nicht alleine lassen. Wenn ihr etwas passieren sollte, würde Haldir ihn lynchen. Also blieb er. Währenddessen waren die gesamten Galadhrim auf den Beinen. Sie rannten fast alle zum Waldrand. Die Menschen hatten Feuer gelegt. Haldir war in großer Sorge, doch er konnte sich nicht um zwei Dinge gleichzeitig kümmern. Einerseits musste er den anderen helfen das Feuer zu löschen, andererseits musste er Luindilwen beschützen. Doch er wusste, dass Legolas bei ihr war, dieser Gedanke beruhigte ihn ein wenig. In Haldirs Flett wanderte Legolas unruhig hin und her. Er konnte es nicht leiden tatenlos rumzustehen. Immer wieder ging er auf den Balkon, in der Hoffnung, dass Haldir jeden Moment auftauchen würde. Aber der Rauch machte es fast unmöglich etwas zu erkennen. Doch dann sah Legolas eine Gestalt durch den Rauch kommen, nein . . . es waren mehrere! Legolas versteckte sich hinter dem Türrahmen, und spähte hinaus. Es waren die Menschen! Sie hatten das Feuer als Ablenkung gelegt, sodass die Galadhrim mit dem Feuer beschäftigt waren, und nicht weiter auf die andere Seite des Waldes achteten. Legolas huschte in das Flett und schnappte sich Luindilwen. Die von dem ganzen Tumult mittlerweile auch wach war. Er nahm sie Huckepack und band sie an sich fest, so wie Haldir es getan hatte. Er sprang in seiner elbischen Leichtigkeit auf das Dach des Fletts und versuchte unbemerkt zum Gemach von Galadriel und Celeborn zu gelangen. Doch die beiden wurden bemerkt. Die Menschen warfen mit Speeren und schossen mit Pfeilen nach ihnen. Langsam wurde es knapp. Einige der Menschen kletterten auf die Bäume und versuchten an die beiden heran zu kommen. Legolas war zwar flink im klettern aber die Menschen kamen nun von allen Seiten auf ihn zu. so Schluss. . . . . . . . nein . . . scherz heute geht es noch weiter! Legolas dachte schon, jetzt wäre es zu ende mit ihm. Quasi Fünf vor Zwölf. Plötzlich hörte er einen Pfeil sausen, kurz darauf sah er einen Menschen zu Boden fallen. Er sah in die Richtung, aus der der Pfeil kam. Er sah Erynberen, wild entschlossen seine Tochter vor den Menschen zu retten. Und dann noch ein Pfeil, worauf hin der nächste zu Boden fiel. Nun kam auch Haldir aus dem Rauch hervor. Die Menschen amüsierten sich. Zwei gegen ein ganzes Dutzend. Das schrie doch nach einer leichten Sache. Also attackierten die Menschen die beiden Elben, und ließen Legolas und Luindilwen zurück. Pfeile, Äxte und andere Sachen flogen durch die Gegend. Einige Menschen gaben auf und rannten davon, doch ein paar waren noch kampfbereit. Pfeile halfen im Nahkampf nichts mehr, also benutzten sie ihre Schwerter. Von vorne, hinten und den Seiten wurden die beiden immer wieder angegriffen. Doch dann brachte ein lauter Schrei die Stille, für einige Sekunden. Legolas konnte nichts erkennen, die Menschen tobten um die beiden Elben herum. Haldir kam zum Vorschein, doch Erynberen blieb unentdeckt. Die Menschen stürzten sich alle auf Haldir. Doch plötzlich hielten sie inne. Im Rauch hinter Haldir sahen sie miteinmahl viele Dutzend Gestalten. Die Galadhrim! Die Menschen ergriffen die Flucht. Legolas sah zum Boden hin. Erynberen lag dort. Legolas kletterte vom Baum hinunter, rannte zu den beiden hin und band Luindilwen los. Sie kniete sich neben Erynberen. Erynberen öffnete seine Augen und sah Luindilwen an, "Ich . . . ich liebe dich! Meine Luindilwen, mein Kind!" Mit letzter Kraft berührte er Luindilwen Wange und starb. Luindilwen konnte nicht mehr, sie fing an erbärmlich zu weinen. Haldir kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Weine nicht! Seine unsterbliche Seele ist nun auf dem weg nach Valinor! Von dort wird er immer über dich wachen!" versuchte Haldir die kleine Halbelbin zu beruhigen. Doch auch ihm ging es so nah, dass ihm einige Tränen über die Wangen liefen, und er drückt Luindilwen noch etwas fester an sich. Galadriel kam zu den Trauernden, einige Galadhrim folgten ihr und nahmen Erynberen mit. Legolas der die ganze Zeit neben ihnen stand konnte nicht mehr, er hatte gerade seinen Halbbruder verloren. Sie kannten sich zwar nicht so gut, aber er gehörte zur Familie. Er kniete sich zu Haldir und Luindilwen auf den Boden, und versuchte die Dinge zu verarbeiten, die geschehen waren. Dann kam für alle die Dunkelheit, Galadriel ließ sie einschlafen. Als sie am nächsten Morgen erwachten, lagen sie alle in Haldirs Flett, auf seinem großen weichem Bett. Haldir wachte zuerst auf, die Sonnenstrahlen weckten ihn. Er hielt Luindilwen noch immer fest in Arm. Sie schlief ganz ruhig. Legolas merkte, dass Haldir wach war. "Luindilwen wird es überstehen!" sagte er leise zu ihm. Die Herrin des Waldes betrat Haldirs Flett. Sie sprach ruhig: "Auch ihr werdet einst gen Valinor ziehen! Doch diese Zeit ist noch in weiter Ferne. Deshalb, seit unbesorgt. Viele Dinge werden noch geschehen, gut wie auch böse. Doch auch die schlimmste Trauer wird vergehen, und frohe Zeiten werden folgen." Die Worte und das Lächeln Galadriels hoben die Trauer ein wenig von den Herzen der beiden Elben. Lord Celeborn kam hinzu. "Eine neue Reise wird beginnen, doch lasst euch Zeit zum Ruhen! Für uns Elben ist Zeit ewig da." Haldir, Legolas und Luindilwen blieben einige Tage in Lorien, bevor sie loszogen, Mitrandir nach Bruchtal und Lorien zu geleiten. Soo, heute mal nicht an nem spannenden Ende aufgehört! Ich hoffe die Geschichte gefällt euch noch, und ihr hattet genauso viel Spaß sie zu lesen, wie ich zu schreiben, was aber NICHT heißt, dass ich mit diesem Kapitel aufhöre. Ne ne, es geht weiter in Kapitel 8 In Bruchtal ist die Hölle los I Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)