Blind Eyes - Mit den Augen eines anderen von Yamica (Craig Parker/Orlando Bloom RPS in Co-Arbeit mit Nicnatha) ================================================================================ Kapitel 5: Verdrängung ---------------------- Titel: Blind Eyes - Mit den Augen eines Anderen Untertitel: Verdrängung Teil: 5/ Autor1: Nicnatha Email: 2x-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: sano@rkwelt.de Fandom: LOTR RPS Rating: PG Inhalt: Craig muss zurück nach Neuseeland. Orli begleitet ihn bis zum Flughafen, doch dort kommen sie niemals an. Warnungen: noch keine Pairing: Craig Parker / Orlando Bloom Archiv: ja Disclaimer: Jede der unten genannten Personen gehört selbstverständlich nur sich selber. Alles ist rein erfunden - aus Spaß an der Freude. Aber wir haben immerhin versucht, authentische Personen zu benutzen und den Angestellten die richtigen Namen zu verpassen. "Wenn man Hunger hat geht alles...aber weißt du was...? Essen war glaub ich noch nie sooo anstrengend...ich bin erledigt..." Leicht lächelnd strich er Craig einige Strähnen aus dem Gesicht. "Dann ruh dich aus, ein Mittagsschlaf hat noch keinem geschadet. Ich pass auf dich auf." "Mittagsschlaf...hab ich nicht mehr gehalten seit ich vier war oder so...." "Na ja, dann wird es ja wieder Zeit...." "Befindest du mich schon für so alt?", grinste Craig schief und fasste vorsichtig mit einer Hand hoch, in der Hoffnung Orli nicht gerade ins Auge zu fassen. Orlando lachte jedoch nur und drückte seine Wange an Craigs Hand. "Nein, du bist nicht alt, nur verletzt und Schlaf ist eben die beste Medizin." Craig streichelte sanft Orlandos Gesicht und zog ihn dann zu sich herab. "Bleibst du auch hier? Dir schadet es sicher auch nicht...." "Ich sollte nicht in deinem Bett liegen, du bist verletzt." So gern er auch bei ihm bleiben wollte, hatte er Angst ihn noch mehr zu verletzen als er schon war. "Nein, ist doch schon okay.....bitte bleib hier.....musst nur entscheiden links oder rechts...wie liegst du besser.....?" "Ich weiss nicht, ich will dir nicht wehtun, aber wenn du es wirklich willst, dann lieber links, denn mein Arm macht das wohl noch nicht mit..." Craig nickte und rutschte zur Seite, um Orlando Platz zu machen. Dieser legte sich zwar neben ihn, versuchte aber ihn so wenig wie möglich zu berühren um ihm nicht weh zu tun. "Ich liebe dich Craig..." "Ich dich auch mein Herz..." seufzte Craig und drehte den Kopf, zumindest so, dass er Stirn an Stirn mit Orlando lag. Er wusste nicht wie seine Zukunft aussehen würde, ob er sie überhaupt sehen würde, aber mit Orli an seiner Seite würde er auch diese meistern. Wenn...ja wenn da nur nicht diese Angst im Hinterkopf wäre, dass Orlando ihn und die Blindheit irgendwann satt haben würde und ihn verlies. Orlando schloss schließlich auch die Augen. Der letzte Tag hatte mehr als erwartet an seinen Kräften gezerrt und nun übermannte ihn doch diese Müdigkeit. Aber er wollte nicht schlafen, noch nicht zumindest, hatte er sich doch geschworen auf Craig aufzupassen. Und so horchte er immer wieder dem Atem seines Freundes und wartete darauf dass dieser einschlafen würde. Der Schlaf griff erst eine gute Stunde später nach Craig und kurz nach zwei Uhr kam dann auch schon die tägliche Visite ins Zimmer geschneit, worauf Craig natürlich sofort wieder hellwach war. Orlando hingegen schlief tatsächlich und sogar überraschend tief und fest, das er von den Ärzten erstmal gar nicht mitbekam. "Guten Tag Mr. Parker, wie geht es uns denn heute?" Einer der Ärzte war an das Bett getreten und sah nun hinab auf den Briten in Craigs Armen. "Eigentlich.....ganz gut", meinte Craig wieder ruhiger, als er die Stimme des Arztes erkannte. Der Arzt beugte sich leicht über ihm und leuchtete wieder mit seiner Lampe in Craigs Augen. "Mr. Parker, wir haben uns dazu entschlossen, Sie sobald die schwerwiegendsten Verletzungen abgeheilt sind, nach Hause gehen zu lassen. Es wird wohl eine Weile dauern, bis die Schwellung zurückgegangen ist und diese Zeit sollten Sie nutzen." "Nutzen? Wozu?" "Mr. Parker, es besteht immer noch die Möglichkeit dass Sie ihr Augenlicht nicht wieder erhalten werden." Ganz sachlich erklärte er ihm den Ablauf der nächsten Wochen. Demnach sollte Craig erst einige Woche Reha über sich ergehen lassen, bevor die Ärzte sich mehr mit seiner Blindheit befassen wollten. Craig wurde unruhig bei dieser Voraussicht. Er wollte die Blindheit nicht akzeptieren, also befand er auch alles was sich damit befasste als überflüssig. Blindenschrift...wozu sollte er die lernen. Mit einem Stock die Umgebung erkennen, Quatsch, so was brauchte er nicht! Durch Craigs Unruhe wurde auch Orlando wach. Er sah sich einen Moment verwirrt um, bevor er die Ärzte erkannte. Schließlich sah er seinen Freund an auf dessen Gesicht sich die verschiedensten Emotionen abzeichneten. "Craig?" Dieser schnaubte und drehte das Gesicht zu Orlando. Nun ergriff der Arzt wieder das Wort. Er hatte Craigs Reaktion auf Orlando mitbekommen und erklärte nun auch diesem das Vorgehen der nächsten Zeit. Orlando verstand das es Craig zuviel sein würde und es etwas dauern würde bis er ihn überzeugen könnte aber er wollte es immerhin versuchen. "Hey Süsser, sieh es doch mal so, dann geht die Zeit wenigstens schneller um und du lernst noch etwas. Ich kann ja auch mitkommen und dir dabei helfen." "Ich kann es nicht SO sehen..." zischte Craig."Ich kann überhaupt NICHTS sehen!!" Der Jüngere merkte dass er seine Worte unbedacht gewählt hatte und setzte nochmals an. "Craig, jetzt ist keine Zeit für deinen Sarkasmus. Du kannst nicht einfach verdrängen was geschehen ist und es ist immer noch möglich dass du wirklicht nie wieder etwas sehen wirst. Was willst du dann tun? Du musst dich damit abfinden..." "Nein!", schrie Craig und seine Atmung wurde heftiger. "Niemals....." Orlando sprang vom Bett und sah Craig wütend an. "Verdammt Craig meinst du ich wollte mich damals damit abfinden vielleicht nie wieder gehen zu können? Meinst du nicht ich hatte genauso Angst nie wieder auf meinen eigenen Beinen zu stehen? Trotzdem habe ich es nicht verdrängt und habe alles dafür getan das es mir wieder besser geht. Ja ich war in der Reha und fand es genauso unsinnig mit einem Rollstuhl durch die Gegend zu fahren, aber trotzdem musste ich es akzeptieren dass es womöglich für immer vorbei sein würde. Bitte Craig, tu es für mich, tu es für uns... es sind doch nur ein paar Wochen." Orlandos Stimme zitterte und deutlich konnte man hören dass er weinte. Craig hatte den Mund geöffnet, schloss ihn nun wieder und senkte den Kopf. Er wollte es nun mal einfach nicht und zog sich die Decke ganz hoch über die Schulter. Der Arzt hatte die ganze Szene schweigend beobachtet. Er hatte gehofft dass es Orlando schaffen würde, aber es sah nicht so aus. "Ich lege ihnen das Formular für die Reha hier hin, falls sie es sich anders überlegen." "Was soll ich damit?", knurrte Craig. Entmutigt verließen die Ärzte das Zimmer und Orlando wäre ihnen am liebsten gefolgt. Aber genau in dem Moment das die Ärzte gingen, betraten seine Mutter und seine Schwester das Zimmer. "Orli, verdammt Junge was machst du denn?" Craig schreckte hoch und verharrte. Er hatte die Stimme noch nicht zuordnen können. Überschwänglich wurde Orlando von seiner Mutter umarmt, was einen heftigen Schmerz durch seinen Arm jagte. "Mum, bitte vorsichtig...." Sofort ließ Sonia ihren Sohn los und sah ihn von unten bis oben an. "Du siehst schrecklich aus." "Aber eigentlich sollten wir es uns ja gewohnt sein, Mum..." meinte Sam lächelnd und setzte sich vorsichtig auf den Bettrand. Hallo Craig...."; meinte sie leise, ehe sie ihn sanft am Arm berührte. Trotzdem zuckte dieser zusammen. Dann aber richtete er sich wieder etwas auf. "Sam...? Hi......" Auch Sonia wandte sich nun an den Freund ihres Sohnes. "Craig, du musst aus diesen Sachen raus, das macht dich gleich noch kränker als du es bist. Orlando hilft dir sicher beim umziehen, wir haben euch beiden einige Sachen mitgebracht." "Ein normales Shirt...?"; fragte Craig hoffnungsvoll. "Auch'n paar Shorts?" "Ja sicher mein Junge, schließlich wollt ihr doch bald wieder nach Hause. Also willst du dich hier umziehen oder schaffst du es ins Bad?" Sonia verhielt sich ganz so als hätte sich nichts Weltbewegendes geändert und Orli hoffte das diese Behandlung Craig seinen Willen zurückgeben würde. "Ne, so schnell wie möglich hier raus....." Craig begann sofort an seinem Krankenhaushemd herum zu zerren, verhedderte sich dabei aber in der immer noch an ihm hängenden Infusion. Orlando war sofort an seine Seite und hielt ihn fest. "Craig warte die Infusion und ausserdem du bist doch vollkommen nackt, was ist mit Mum und Sam!?" Er sah ihn verwirrt an. "Ich sitz noch unter der Decke, Orli"; meinte Craig trocken. Vorsichtig half er ihm aus dem Kittel. "Ja noch, aber du kannst die Short wohl schlecht alleine anziehen oder?" Craig räusperte sich. "Orli, ich bin blind, aber nicht gelähmt....." So einfach war es dann doch nicht. Aber Sam und Sonia waren so nett einfach kurz raus zu gehen. Nach dem Umziehen war Craig geschafft und diverse Körperstellen taten wieder weh. Kurz darauf betraten Sonia und Sam wieder das Zimmer. Sofort ging die Ältere wieder zu Craig. Sie wusste, dass ihr Sohn schon schlimmeres überlebt hatte, aber Craig sah zurzeit wirklich deprimiert aus. "Also Craig mein Junge, wann kommt ihr hier raus?" "Keine Ahnung...wenn ich das hier los bin?" Er hob die Hand mit der Infusion. Sonia lachte leise, wurde dann aber wieder ernst. "Und was ist das mit der Reha, du willst es nicht machen?" "Umgeben von anderen Kranken werd ich doch selber nie gesund..." "Craig, hör mir mal zu, ich weiss das es schwer zu akzeptieren ist und das verlangt auch keiner von dir, aber du musst diese Reha machen..." Sonia wurde nun energischer, sie wollte auf alle Fälle dass Craig diese Reha durchzieht. Craig verzog sein Gesicht und seine Finger krallten sich in die Decke. Ihm graute vor einem einsamen Aufenthalt in einer Rehaklinik und vor all dem Neuen was auf ihn zukommen würde. Orlando ging nun ebenfalls auf Craig zu. "Hey, ich hab dir gesagt ich werde dich begleiten und das tu ich auch, die müssen mich schon mit Gewalt von dir fern halten." Zärtlich streichelte er ihm über die Wange und küsste diese leicht. "Versprochen?", hauchte Craig und legte eine Hand an Orlandos Seite. "Natürlich, ich liebe dich doch, wenn die mich da nicht reinlassen, dann Schmuggel ich mich schon dahin..." Sonia war glücklich ihren Sohn zusammen mit seinem Freund zu sehen, aber dann fiel ihr Blick auf das unangetastete Essen an Orlandos Bett. "Orlando, hast du heut eigentlich schon was gegessen?" Craig muckte sofort auf. "Du hast nichts gegessen?" Ertappt lief dieser rot an. "Ich, naja, kein Appetit?" Aber das stimmte nicht, er hatte Hunger, aber er wollte nicht von Craigs Seite weichen. Sofort fing er sich einen bitterbösen Blick seiner Mutter ein. "Jetzt ist es kalt, nun kannst du es erst recht nicht mehr essen..." "Die bringen dir sicher eins dieser leckeren Birchermüsli, die sie in jedem Krankenhaus haben"; meinte Samantha grinsend. "Ich geh dir eins besorgen..." Orlando lächelte seine Schwester dankbar an, dann sah er wieder zu Craig. "also was ist nun, gehen wir zusammen in die Reha oder nicht?" "Meinetwegen...Urlaub für Bloom und Parker, bitte. Wenn möglich an sonniger Lage und Meeresbrise...." Glücklich gab Orli ihn einen Kuss und widmete sich dann dem ausfüllen der Papiere. Er hoffte wirklich dass es keine Probleme geben würde und er ihn begleiten durfte, aber das würde er schon regeln. Erst mal bekam er aber von Sam eine ordentliche Schüssel Müsli vorgesetzt mit den Worten "Ausessen!". Ziemlich überrascht sah er auf die Schüssel hinab. "Sam, das kannst du nicht verlangen das ist viel zu viel." Schließlich begann er trotzdem zu essen, da sein Hunger inzwischen sogar zu hören war. Um seinen Magen wenigstens etwas zu beruhigen schaufelte er sich ein paar Löffel hinein, dann erst begann er zu kauen und schluckte. "Was guckt ihr denn so?" "Er isst wie ein Kleinkind oder?", wollte Craig daraufhin erfahren und grinste wohl wissend wie Orli jetzt etwa aussah. "HEY, bis jetzt hast du nie etwas dagegen gesagt wie ich esse!" Schmollend schob Orli sich einen weiteren Löffel Müsli den Mund. "Du hast diese Phasen ja auch nur selten....", grinste Craig und seufzte. Selbst dieser Anblick wäre ihm jetzt lieb und teuer gewesen, doch ihn umgab lediglich Finsternis. Orli jedoch grinste nur und widmete sich weiter seinem Müsli. Sonia betrachtete Craig noch einen Moment, dann kam ihr eine Idee. "Wie wär's wenn Sam und euch heute Abend was Ordentliches zu essen bringen? Dieses Krankenhausessen macht einen doch nur noch kränker als man schon ist?" "Eine wunderbare Idee", lächelte Craig. Sie konnten sich das Betteln also sparen. Sehr gut. "Ausserdem solltet ihr bald wieder nach draußen an die frische Luft. Die haben hier einen schönen Park in dem ihr spazieren gehen könntet." Orlando räusperte sich leise, würde Craig die Vorstellung sicher nicht gefallen, da er ja eh nichts sehen könnte. "Wir sollten glaube ich uns erstmal noch etwas ausruhen." "Und dann was richtiges Essen", meinte Craig. "Ach ja...würde mir hier irgendwer nen Gefallen tun und mir ein paar CDs oder so mitbringen.....weil irgendwann hat Orli sich den Mund fusslig geredet um mich zu unterhalten." Dieser schnaubte gespielt. "Hey, ich dachte du magst meine Gegenwart, wenn nicht dann kann ich ja gehen..." "Es ist nur zu deinem besten, Süsser. Ich will ja nicht dass du heiser wirst." "Heiser? Ich? Du weisst ich kann reden wie ein Wasserfall ohne heiser zu werden." Sonia lachte, sie wusste das die beiden sich nicht wirklich streiten konnte. "Klar bringe ich dir welche mit, was willst du denn am liebsten? Und braucht ihr beide sonst noch etwas?" "Ein Sabberlätzchen für Mr. Bloom?", grinste Craig. Irgendwie war ihm einfach gerade nach Foppen, auch wenn er am liebsten geheult hätte, aber das wollte er keinem der Anwesenden antun. "Hey, nun reicht es aber, sonst geb ich dir gleich ein Sabberlätzchen." Orlando beugte sich über Craig und küsste ihn kurz. Dann stupste er ihn zärtlich mit der Nase an. Sonia ging nun zu ihrem Sohn und küsste diesen auf die Stirn, dann gab sie auch Craig einen Kuss auf die Wange. "So, wir sind dann nachher wieder bei euch, ruht euch noch etwas aus, das braucht ihr wohl BEIDE!" "Aye Ma'am...hast du gehört Orli? Hinlegen und ausruhen..." Orli schmollte etwas, aß den Rest seines Müslis und ging dann auf Craig zu. "Aber nur bei dir." "Spielt ohnehin keine Rolle ob in deinem oder meinem Bett......." Schliesslich verabschiedeten sich Sonia und Sam wieder und die beiden Männer waren allein. Orlando sah Craig verwirrt an. "Was meinst du damit?" "Entweder du schläfst bei mir im Bett oder ich komm zu dir rüber...." "Na dann lieber bei dir, du sollst dich doch nicht zu sehr anstrengen." Grinsend legte er sich dicht neben ihn. "Hmm...das tut gut, und endlich riechst du nicht mehr so streng nach Krankenhaus, die Klamotten riechen nach zu Hause..." "Stimmt....", seufzte Craig und legte vorsichtig einen Arm um Orlando und vergrub seine Nase in dessen Haaren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)