Complicated live von ViViola ================================================================================ Kapitel 3: Die neue Schülerin ----------------------------- Vivien hat sich also nun mit Kenji vertragen. Nur Kususu lässt ihn nicht immer in Ruhe. Er will nicht, dass Kenji so einen guten Kontakt zu „seiner“ Vivien hat. Er kratzt und faucht Kenji an, wenn er sich Vivien nähert. Vivien bekommt das schon mit und bestraft Kususu immer mit einer Kopfnuss. Sie hofft, er wird so irgendwann mal aufhören Kenji zu ärgern. Kususu hat aber immer noch seine Vorteile gegenüber Kenji. Er kann immer noch im selben Bett schlafen wie Vivien und mit ihr zusammen baden und sie in die Schule begleiten. Das sind die einzigen Situationen, wo er mit ihr allein sein kann und diese genießt er natürlich. Eines Tages kommt Vivien wieder zu spät in die Schule, sie hat nichts angestellt und doch muss sie nachsitzen. Allerdings anderes als es sonst immer ist. In der Cafépause will sie auf dem Schulhof zu Kususu gehen, als auf einmal eine Durchsage gemacht wird. „Mrs. Vivien Fukuda aus Frau Egowas Klasse wird nach dem Unterricht in mein Büro kommen. Ich wiederhole. Mrs. Vivien Fukuda aus Frau Egowas Klasse wird nach dem Unterricht in mein Büro kommen.“ Die ganze Schule lacht über sie. Sie wurde zwar schon öfters zum Direktor bestellt, aber noch nie auf diese Art und Weise. Der Direktor konnte sie noch nie richtig ausstehen und sie glaubt, er will sie nur ärgern. Vivien geht nun nach dem Unterricht in die „Höhle des Löwen“. Während sie so durch das Schulhaus geht, bemerkt sie, dass alle Lehrer am putzen sind. „Die machen so einen Aufstand wegen so einer super reichen Göre. Mein Gott, als ich damals kam, haben die so was nicht gemacht.“ Vivien steht nun vor der Tür des Direktors. Sie klopft an und geht rein. Der Direktor sitzt auf seinem Stuhl mit dem Rücken zu Vivien. „Vivien. Du weißt doch, dass morgen die neue Schülerin kommt?“ „Ja, das weiß ich. Deshalb sind die Lehrer auch heute wieder total daneben.“ „Und darum geht es auch.“ Er dreht sich mit seinem Stuhl zu Vivien und schaut sie böse an. „Unsere Schule braucht diese Schülerin. Sie wird unsere Schule berühmt machen. Nicht nur vom Sport her, sondern auch von der Leistung.“ „Und was hat das alles mit mir zu tun?“ „Ihre Familie hat gesagt, dass wir jeden schlechten Kontakt zu ihrer Tochter vermeiden sollen. Und das hat mit dir zu tun.“ „Was soll das heißen? Ich habe keinen schlechten Einfluss auf andere Menschen!“, brüllt Vivien. Der Direktor ignoriert Viviens Ausbruch und geht stattdessen zum Schrank, um eine Mappe aus einer Schublade zu holen. Vivien, die merkte, dass sie hier mit Wut nicht weiterkommt, versucht sich wieder zu beruhigen und sich auf das zu konzentrieren, was ihr nun unmittelbar bevor stand. Er legt die Mappe auf den Schreibtisch und öffnet sie. Er blättert eine Weile durch und ließt dann einige Zeilen vor. „10 Verwarnungen wegen Beschädigung des Schuleigentums. Über 30 Verwarnungen wegen Prügeleien und dann noch Verwarnungen wegen zu spät Kommens. Aber wie gesagt nur Verwarnungen. Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich dich schon längst raus geschmissen. Doch leider war uns das auf Grund deines Vermögens nicht möglich. Unsere Schule hätte Verluste gemacht, anstatt Gewinn.“ Vivien glaubte nicht was sie da hört. „Soll das heißen, ich darf nur auf der Schule bleiben, weil ich dir Erbin eines großen Vermögens bin?“ „So ist es. Du und deine Pflegeeltern konnten immer alles bezahlen. Und darauf war die Schule angewiesen. So gar Sachen und Projekte an denen du gar nicht beteiligt warst. Doch ab Morgen ist es anders.“ Vivien kocht vor Wut. „Und jetzt zu dem, warum du eigentlich hier bist. Ich und die gesamte Schule verbieten dir Kontakt zu der neuen Schülerin. Wir wollen nicht, dass sie so missratet wie du. Wenn du dich nicht an unsere Regel hältst fliegst du raus.“ Vivien will was sagen, doch der Direktor lässt sie nicht zu Wort kommen. Er schmeißst sie raus. Vivien hämmert noch eine Weile gegen die Tür, in der Hoffung, er würde sie wieder reinlassen. Nach einer Zeit lässt sie es sein. Sie geht auf den Schulhof, um Kususu abzuholen. Gerade als sie zwei Schritte aus der Schule gemacht hat, sagt ihre Klassenlehrein hinter ihr: „Ich hoffe du bleibst so wie immer. Denn dann habe ich die Möglichkeit, dich bald los zu sein, hahaha.“ Vivien kann nicht mehr. Sie rennt mit Tränen in den Augen über den Schulhof, raus auf die Straße, Richtung nach Hause. Kususu hat sie auf einmal total vergessen. Er rennt Vivien hinter her. Er will wissen, was los ist. Er kann sie nur weinen sehen. Als beide zu Hause sind, zieht Vivien ihre Turnschuhe aus und rennt hoch zu ihrem Zimmer, dabei rennt sie Kenji fast über den Haufen. Auch er bemerkt, dass Vivien weint. Sie schließt die Tür hinter sich und lässt niemanden rein. Nicht einmal Kususu, der mit Miauen versucht, ins Zimmer zu kommen. Nun kommen die Uisusenus nach oben. Auch sie wollen wissen, was hier los ist. Obwohl die Tür verschlossen ist, können die anderen Vivien weinen hören. Mrs. Uisusenu klopft an die Tür und fragt: „Hey, Vivien was hast du denn? Ist irgendwas in der Schule passiert?“ „Lasst mich in Ruhe, ich will alleine sein!“ Kenji hat einen Einfall. „Vivien, hat es vielleicht etwas mit der neuen Schülerin zu tun, die morgen in deine Schule kommen wird?“ Auf einmal hört man nichts. Alle sind beunruhigt. Doch dann öffnet Vivien die Tür und sagt: „Ja, es hat was damit zu tun. Aber die Lehrer und der Direktor sind eigentlich die, die Schuld sind!“ Vivien weint auf einmal weiter. Mrs. Uisusenu nimmt sie in die Arme und sagt: „Beruhig dich erst Mal. Komm erst Mal runter essen. Dann kannst du ja sagen, was vorgefallen ist.“ Alle fünf gehen runter in die Küche und Vivien erzählt was passiert war, während sie sich eine Suppe nach der anderen reinstopft. Als sie fertig ist, starren die andern sie an. Sie können es nicht glauben, was die Schule da die ganze Zeit gemacht hat. „Also Vivi-chan. Ich finde nicht, dass du negative Einflüsse auf andere ausübst. Die ganzen Verwarnungen hast du ja nur bekommen, weil die Jungs dich provoziert haben. Stimmt`s? Außerdem müssen wir doch man Besten wissen, wie du so bist. Wir müssen dich immerhin schon seit fast 10 Jahren ertragen.“, sagt Mr. Uisusenu während er sie anlächelt. Vivien weiß, dass Mr. Uisusenu dies nur gesagt hat, um sie zu beruhigen. Vivien wurde nicht immer provoziert, meistens hat sich auch angefangen, um ihre Wut und Trauer raus zu lassen. Aber das wussten die Uisusenus nur selten. Mrs. Uisusenu schlägt vor, dass Vivien mal für eine Weile in ihr Zimmer gehen und sich hinlegen soll. Kenji, der mal kurz in sein Zimmer muss, geht mit Vivien zusammen hoch. „Vivien ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja, Kenji mir geht es wirklich gut. Bitte sorge dich nicht um mich. Auch wenn du es gut meinst." Kenji hat sie noch nie so erlebt. Er kennt sie zwar noch nicht so lange, aber dieses Verhalten passt nicht zu ihr. „Kenji, die ganze Sache erinnert mich an die Grundschule.“ „Wie meinst du das denn?“ „In der Grundschule wurde den Kindern immer erzählt, wenn sie sich mit mir abgeben, werden sie auf der Straße landen. Das glaubten die Kinder auch und ließen mich links liegen. Aber bis jetzt hat mich noch keiner ausgenutzt. Das ist echt fies, ich fühle so nutzlos.“ Kenji betrachtet Vivien von der Seite, bis sie in ihrem Zimmer verschwindet. Kususu rennt auch in Viviens Zimmer, bevor sie wieder die Tür schließt. Vivien legt sich in ihr Bett. Kususu springt auf ihr Bett und schmust sich an sie. Vivien lacht ihn an und nimmt ihn dann in den Arm. Sie dreht sich auf den Rücken und schaut das Schweißband an. „Kususu, kannst du dich noch daran erinnern, als ich 10 Jahre alt war? Damals, als ich den ganzen Schmerz nicht mehr aus gehalten habe? Ich dachte immer, in die Grundschulzeit wäre die schlimmste Zeit gewesen, doch ich habe mich getäuscht.“ Vivien dreht sich auf die Seite, noch immer das Schweißband anstarrend. „Ich wette, die Lehrer oder die anderen Schüler werden mir nicht einmal die Chance geben, mich zu bessern. Obwohl, bin ja auch selber Schuld, ich hätte mich von Anfang an zusammenreißen können. Über die Hälfte der Schule kennt mich als eingebildete Kuh. Und die andere Hälfte als verwöhntes Gör, weil ich so viel Geld habe und immer alleine bin. Glaubst du, irgendjemand würde mich vermissen, wenn ich nicht mehr da bin? Wenn ich rückfällig werde und wieder versuche Selbstmord zu begehen?“ Sie will gerade das Schweißband weg ziehen, als ihr Kususu auf den Bauch springt. „Du hast Recht. Ich sollte es sein lassen. Immerhin werde ich die Schule eh bald wechseln, außerdem habe ich viel zu viel Angst davor, was ich sehen werde. Es sind ja immer noch Narben da. Und so lange du bei mir bist, werde ich am Leben bleiben.“ Sie legt die Hand wieder runter und schließt die Augen. Dann schläft sie ein. Kususu kann nicht schlafen, er schmust sich nur an ihren Arm. Vivien lässt sich für den Rest des Tages nicht mehr blicken. In der Nacht steht sie nur mal auf, um ihre Hausaufgaben zu machen und ihren Ranzen zu packen. Dann geht sie wieder schlafen. Aber so richtig schlafen kann sie auch nicht. Sie wacht mehrmals in der Nacht auf. Sie starrt ein Weile auf die blanke, weiße Wand. Es ist nichts Besonderes an der Wand, sie ist nur weiß, dennoch starrt Vivien sie Minuten lang an. Da Vivien sowieso denn größten Teil der Nacht wach ist, kann sie auch früh genug aufstehen um, zur Schule zu gehen. Sie macht noch für die anderen Frühstück und ging dann mit Kususu in die Schule. Vivien geht es schon etwas besser. Aber sie kocht auch vor Wut. Sie und einen negativen Einfluss auf andere Menschen. Als sie bei ihrer Schule angekommen ist, sieht sie einen großen Menschenhaufen auf dem Schulhof stehen. „He, Vivi-san. Do bi och scho dä!“, sagt ein Schüler aus Viviens Klasse. Er ist ein Russe, daher redet er so komisch. Er ist auch irgendwie der Einzige, der mit ihr redet. Aber beim Reden bleibt es meistens auch. „Ja, ich bin auch schon da. Habe heute mal nicht verschlafen. Aber sag mal, was ist eigentlich hier los. Ist das alles wegen der neuen Schülerin?“ „Sö is es. Di sin allä hie um de neuä Schulerin zu sehn.“ Vivien blickt sich um. Es scheint noch keiner da zu sein, der neu ist. Auf einmal wird Vivien auf die Schulter betippt. Es ist einer Schülerin aus ihrer Klasse: „Sag mal Vivien. Ist es wahr, dass man dir den Kontakt zu der neuen Schülerin verboten hat?“ Auf einmal steht Viviens ganze Klasse um sie versammelt herum. Sie tuscheln. „Ja, es ist wahr.“ Einige lachen und gehen weg. Vivien weiß nicht, wie sie sich aus der Sache retten kann, als auf einmal ein langes, schwarzes Auto auf den Schulhof fährt. „Die Neue ist da.“, schreit irgendjemand. Alle, die um Vivien herum stehen, gehen zu dem Auto. Sie wollen die Schülerin sehen. Auch Vivien will die Neue sehen, doch sie wird auf einmal nach hinten gezogen. Es ist der Direktor: „Ich hoffe, du hast nicht vergessen, was wir gestern gesagt haben.“ Vivien schüttelt den Kopf. Der Direktor lässt von ihr und will reingehen. „Herr Direktor. Was meinte Frau Egowa damit, wenn ich bleibe wie ich bin, wird sie mich los haben?“ „Nun, ganz einfach. Wenn du wieder aus der Reihe tanzt, fliegst du, und da ist es mir egal, wer angefangen hat.“ Vivien ist irgendwie nicht froh das zu hören. Auf einmal bemerkt sie, dass der Schulhof leer ist. Sind sie denn schon alle wieder drin? Kususu klettert wie gewöhnlich auf seinen Ast und Vivien geht in ihre Klasse. Sie ist enttäuscht. Sie will die neue Schülerin auch mal sehen. Während sie den Gang zu ihrem Klassenzimmer geht, sieht sie sich jede Schülerin an, in der Hoffnung, die Neue vielleicht unter ihnen zu erkennen. Doch dann merkt sie, dass sie so gut wie keinen in der Schule kennt. Auf einmal sind alle Menschen um sie herum fremd. Als sie ihn ihren Klassenzimmer ist, ist noch keiner da. Sie geht zu ihren Platz am Fenster und packt ihren Ranzen aus. Wo sind denn nur die anderen? Die anderen kommen nach kurzer Zeit. Auch wenn keiner mit Vivien spricht, bekommt sie mit, dass die neue Mikoto heißt und in dieselbe Klassenstufe geht, wie sie. Es muss nur noch ein Klasse für sie ausgesucht werden und hier kommen nur drei Klassen in Frage. Viviens Klasse, die, in welche die Jungen gehen, mit denen sich Vivien immer prügelt und dann noch die Klasse, aus der Vivien keinen kennt. Vivien weiß, dass sie nicht in ihre Klasse kommen wird und das wissen auch der Rest der Klasse. Und nicht gerade Glücklich darüber, dass Vivien daran Schuld ist, dass sie nicht in ihre Klasse kommt. Der Rest des Tages verläuft so wie gewöhnlich. Vivien stellt auch nichts an, nur weil sie Blumendienst hat, verlässt sie erst lange nach allen anderen das Schulgebäude. Als sie auf den Schulhof kommt um Kususu abzuholen, bemerkt sie, dass er nicht da ist. Sofort macht sich Unruhe in ihr breit. Was kann ihrem Kususu nur passiert sein? Doch auf einmal hört sie die Glocke, die Kususu immer um seinen Hals trägt. Es kommt von der linken Seite der Schule. Halb verwundert, halb nervös geht Vivien dem Geräusch nach. Als sie dort ist, staunt sie nicht schlecht. Kususu spielt mit einem anderen Mädchen. Es hat langes, glattes, schimmerndes, kastanienbraunes Haar, das es offen trägt. Aber sie hatte keinen Pony. Außerdem ist sie schlank und mittelgroß. Sie hat ein Stück Holz an einen Faden gebunden und zieht es immer vor Kususu weg. Das macht beiden anscheinend Spaß. „Kususu, komm her wir wollen nach Hause gehen.“ Kususu dreht sich zu Vivien, dann rennt er los und schnurrte wieder an Viviens Beinen „Oh, ist das deine Katze? Die ist total süß!“ „Ähm ... danke. Ja, er gehört mir. Er wartet jeden Tag auf den Schulhof auf mich. Aber was fällt dir eigentlich ein, ihn dir einfach zu nehmen?“ „Du machst dir wohl Sorgen, dass ihm etwas passiert? Keine Angst, ich habe ihm nichts getan. Ich finde es süß, dass er auf dich wartet. Aber willst du wirklich schon gehen? Kannst du nicht ein bissen warten?“ „Wieso? Wirst du abgeholt?“ „Nein, das nicht. Ich will nur nicht schon nach Hause. Meine Eltern sind noch nicht zu Hause und alles wird noch eingeräumt, ich würde mich dort nur langweilen.“ Jetzt wo sie Vivien gegenübersteht, bemerkt sie, dass das Mädchen grünbraune Augen hat. „Na gut, aber nicht mehr all zu lang, sonst bekomme ich zu Hause wieder Ärger.“ Das Mädchen strahlt Vivien an. „Jetzt will ich erst einmal deinen Namen wissen. Kususu kennst du ja schon ich bin Vivien Fukuda. Und du?“ „Ich Mikoto, Mikoto Takatashi. Ich bin seit heute auf deiner Schule.“ Vivien macht auf einmal ganz große Augen. „Sag mal, du bist doch nicht die super reiche Schülerin, oder?“ „Na ja ich will eigentlich nicht super reich genannt werden, aber ja, die bin ich. Wieso fragst du?“ Schreck. Vivien hatte, ohne es mitbekommen zu haben, die Regel des Direktors gebrochen. Sie hofft, dass er es nicht mit bekommen hat, doch es ist zu spät. „Fräulein Fukuda. Was habe ich ihnen gesagt. Ich habe ihnen doch jeden Kontakt mit dieser Schülerin verboten.“ Vivien dreht sich um und sieht den Direktor auf einmal vor sich stehen. „Nein ... bitte nicht. I ... ich wusste doch gar nicht, dass sie es ist.“ „Es hat keinen Sinn, sich rauszureden, Fukuda. Sie haben gegen die Vereinbarung verstoßen, was nun ihren umgehenden Verweis dieser Schule bedeutet..“ Vivien spürt die Wut in sich aufkochen. „Ich rede mich nicht raus, ich sage die Wahrheit!“, entgegnet sie trotzig und etwas zu laut als vielleicht gut war. Er hört gar nicht auf Vivien. Er packt sie am Arm und will sie in die Schule ziehen. Doch Vivien wehrt sich und Kususu faucht den Direktor an. „Warten sie Herr Direktor. Sie sagt die Wahrheit bitte. Lassen sie Vivien in Ruhe.“ Mikoto weiß zwar nicht wirklich, was los ist, aber sie will Vivien helfen. „Oh nein, Fräulein Takatashi, dieses Mädchen ist kein guter Umgang für sie. Sie kommt zwar aus denselben Kreisen wie sie, aber so benimmt sie sich nicht. Sie wird sie nur negativ beeinflussen.“ Auch wenn man es Mikoto auf den ersten Blick nicht ansehen kann, kann sie sehr böse dreinschauen. „Wenn sie Vivien nicht sofort loslassen werde ich meinen Vater anrufen. Den einzigen negativen Einfluss den ich hier sehe, sind sie, Herr Direktor. Sie bestrafen Vivien ohne sie richtig anzuhören. Und außerdem kann keiner ein negativer Einfluss sein, wenn er so eine liebe und süße Katze hat.“ Mikoto holt ihr Handy aus dem Ranzen, um den Direktor zu zeigen, dass sie es ernst meint. „Ich werde meinen Eltern sagen müssen, dass sie mir verbieten wollen, mich mit meiner neuen Freundin zutreffen. Dass sie diese sogar von der Schule verweisen wollen, grundlos. Das wird für sie nicht zu geringe Konsequenzen haben. Und dann werde ich sicherlich die Schule wechseln. Das wollen sie doch nicht, oder?” Zuckersüßes Lächeln. Der Direktor reagiert sehr erschrocken und sieht ein das er verloren hat. Er erlaubt Vivien den Kontakt zu Mikoto mit den Worten: „Aber wenn Fräulein Takatashi, auf irgendeine Weise negativ auffällt, bekommst du nicht nur eine Verwarnung, haben wir uns das verstanden“ Vivien und Mikoto stehen noch eine Weile zusammen stumm nebeneinander. „Ich glaube wir haben jetzt genug gewartet, ich muss jetzt wirklich nach Hause.“ „Ist gut, ich kann verstehen, dass du hier weg willst“, sagte Mikoto und lächelt. Sie gehen noch zusammen über den Schulhof auf den Bürgersteig. Vivien will gerade den Weg nach Hause einschlagen, als Mikoto sie noch mal kurz aufhält. „Was meinte der Direktor damit, dass wir aus denselben Kreisen kommen?“ Eigentlich will Vivien es einer fast Fremden nicht sagen, aber schließlich tut sie es doch, da sie Mikoto nicht verärgern will: „Meine Eltern waren auch reich. So wie deine. Nur dass meine Eltern nicht mehr am Leben sind.“ „Oh, das tut mir leid.“ „Ist schon Ok, ich bin mittlerweile drüber weg.“ Vivien weiß genau, dass sie sich damit nur selbst belügt, ihre Albträume jede Nacht sprechen eine ganz andere Sprache, aber das geht niemanden außer ihr selbst etwas an. Sie will sich gerade entgültig umdrehen, als sie bemerkt, dass Mikoto in die entgegengesetzte Richtung läuft. „Sag mal, läufst du nach Hause?“, fragt Vivien „Ja das tue ich. Ich wohne nur zwei Straßen weiter.“ Vivien zieht ihre rechte Augenbraue hoch. „Du wunderst dich bestimmt, warum ich heute morgen mit dem Auto gekommen bin, oder? Na ja, meine Eltern mussten noch irgendwo hin und da haben sie mich gleich mitgenommen. Außerdem sagt mein Vater immer, ich solle ruhig zeigen, dass es mir und meiner Familie gut geht.“ „Würde ich nie machen. Mit Reichtum angeben verdirbt den Charakter. Außerdem sollte man manchmal auch an die Leute denken, denen es nicht so gut geht.“ Mikoto lacht: „Meine Rede. Ich merke es an meinen Eltern.“ Beide sagen wieder eine Weile nichts. „Hey Vivi-san. Hast du morgen Zeit? Dann könntest du zu mir kommen.“ „Und wieso sollte ich dich besuchen?“ „Na, weil ich meine Freunde immer zu mir nach Hause einlade, Vivi-san“. Freunde? Mikoto bezeichnet Vivien jetzt schon als Freundin? Irgendwie freut sie das, aber sie hat irgendwie auch Angst. Sie will es langsam angehen lassen. Sie weiß nicht, ob sie Mikoto jetzt schon als Freundin bezeichnen kann. „Seit wann sind wir denn Freunde und nenn mich nicht ,san´, klar?“ Wie sehr Vivien es hasst, mit ,san´ oder ,chan´ angesprochen zuwerden. Mr. Uisusenu ist der Einzige, der sie so nennen darf. „Jetzt komm, wir sind aus den selben Kreisen und außerdem habe ich dich gerade eben vor dem Direktor gerettet.“ Mikoto hat Recht. Sie hatte Vivien geholfen. Warum kämpft Vivien so sehr dagegen an, mit Mikoto befreundet zu sein? „Ich habe nicht gesagt, dass du mir helfen musst.“ „Egal, Kususu hätte bestimmt nichts dagegen mitzukommen.“ Sie zwinkert Kususu zu und der kleine Kater spitzt vor Freude die Ohren. Mikoto dreht sich um und geht weiter. „Ok, ich werde dich besuchen kommen. Und zwar gleich nach der Schule. Aber glaube nicht, dass sich das wiederholen wird.“ „Schön zu hören, also bis morgen.“ Im Nachhinein bereut Vivien den letzten Satz. Sie will doch keine Einzelgängerin mehr sein und hat das Gefühl, jetzt bei Mikoto Minuspunkte eingesammelt ein gesammelt zuhaben. Beide gehen nun auseinander nach Hause. Vivien weiß nicht was sie erwarten wird, aber es ist ihr auch egal. Irgendwas sagt ihr, dass sie es bereuen würde, wenn sie Mikoto nicht als Freundin akzeptieren wird. Sie weiß nur nicht was es ist. Aber diese Gefühl hatte sie auch schon damals bei Kenji. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)