More than you can see von sterekura (wird gerade überarbeitet und ein neues Kapitel kommt demnächst auch) ================================================================================ Kapitel 5: True Intentions -------------------------- So, da ist dann nach einer Weile mal wieder ein neues Kapitel. Erklärungen dazu findet ihr am Schluss. Eine Widmung gibt es dieses Mal nicht, das Kapitel will ich keinem als Widmung antun XD So, dann genug geredet. Trotzdem viel Spaß beim Lesen Chapter V: True Intentions Ich hatte mich in mein Puzzle zurück gezogen und beobachtete jetzt meinen Aibou, der sich zusammen mit seinen Freunden auf den Weg nach Hause gemacht hatte. Natürlich wurde hier und da mal ein Zwischenstopp gemacht, da immer wieder irgend jemand etwas interessantes in einem Schaufenster oder einem Laden entdeckte. Das alles störte mich nicht weiter, solange man mich in Sicherheit und alleine ließ. Dann hatte ich wenigstens Zeit genug, um nachzudenken, was heute in der Schule wirklich mit mir passiert war. Stimmen drangen an mein Ohr und ich erkannte, dass es Jonouchi und Honda waren, die meinen Aibou und Anzu dazu überredeten mit in die Spielhalle zu kommen. Nach einigem Hin und Her wurde einstimmig beschlossen, dass sich ein Umweg in die Spielhalle nicht negativ auf irgendetwas auswirken würde. Ich zog mich in eine der hintersten Kammern meines Puzzles zurück, um so ungestört wie nur möglich zu sein. Keineswegs wollte ich, dass sich mein Aibou schon wieder beschweren musste, dass ich zu viel über Bakura und den Ring nachdachte. Das hatte er nach diesem peinlichen Vorfall heute morgen nämlich schon mindestens drei Mal gesagt. Seine Zurückweisung versetzte mir jedes Mal einen Stich in mein Herz und ich fragte mich ernsthaft, warum er sich so penetrant dagegen weigerte meine Gedanken anzuhören oder auf sie zu antworten. Aber wenn er sich auch weigerte sich mit den seltsamen Geschehnissen auseinander zu setzen, ich wollte das ganz bestimmt nicht machen. Das alles waren keine Illusionen gewesen, das konnten sie einfach nicht gewesen sein. Nicht nur, dass sich alles so erschreckend und befremdend real angefühlt hatte und mir einen eisigen Schauer versetzt hatte... Die Wunden der Seile, die sich um meine Handgelenke geschlungen hatten, waren noch immer vorhanden und deutlich sichtbar. An manchen Stellen bemerkte ich sogar, dass etwas getrocknetes Blut daran klebte. Nein, was immer das heute Morgen auch gewesen war, eingebildet hatte ich es mir ganz bestimmt nicht. Aber wenn das echt war, was war dann mit Bakura und Ryou? Wer von beiden hatte mich in der angeblichen Vision wirklich beinahe gefoltert und wer von ihnen saß in der Schule direkt hinter mir, um mich mit dem typisch unschuldigen Lächeln anzusehen? Wenn das Bakura war, dann musste der Ring wieder in seinem Besitz sein... Wenn es aber doch Ryou gewesen sein sollte, dann... Ich seufzte laut und beschloss mich kurz ablenken zu lassen und dem Schauspiel außerhalb des Körpers meines Aibous zu folgen. Er spielte gerade in einem Videospiel gegen Jonouchi, der allerdings eine ziemlich schlechte Figur machte. Mit einer ganzen Runde Vorsprung gewann mein Aibou das Autorennen und musste sofort gegen Honda antreten, der nun sein Glück versuchen wollte. Aber mir war klar, dass auch er in dem Spiel keine Chance haben würde. Ich hatte meinem Aibou dieses Spiel erst vor kurzem richtig beigebracht und jetzt beherrschte er es perfekt. Er war sozusagen der Champion, trug aber in die Highscore-Liste immer einen fiktiven Namen ein. Entweder wollte er somit nicht preisgeben, dass er so gut war oder es war ihm peinlich. Ich hatte bisher noch nicht herausgefunden, warum er das wirklich tat, aber er sagte öfters, dass er sich dabei manchmal vorstellte, dass ich vielleicht in Wahrheit so heißen könnte. Lächelnd ging ich wieder zurück zu meinem Lieblingsplatz, von dem aus ich jederzeit nach meinem Aibou sehen konnte und widmete mich wieder meinen verschrammten Handgelenken. Ich brauchte eine kurze Zeit, um mich wieder daran zu erinnern, wo mein letzter Gedanke stehen geblieben war. Dieses ganze laute, ausgelassene und fröhliche Gelächter, dass in der Spielhalle herrschte trug nicht gerade dazu bei, dass ich mich richtig konzentrieren konnte. Aber die ganze Sache wies auch eindeutig zu viele Ungereimtheiten auf. Mir war immer noch unklar, wer denn nun wirklich die Kontrolle über Ryous Gedanken und seinen Körper hatte, er selbst oder Bakura. Und wieso hatte derjenige von beiden so verdammt viel Macht über mich, dass er mir so etwas hatte antun können? Inwieweit waren das wirklich nur Illusionen gewesen und was davon gehörte doch zu der Wahrheit? Was mich aber nach dieser Sache am meisten störte war die Tatsache, dass mein Aibou sich immer noch weigerte die Sache ernst zu nehmen. Irgendetwas war mit ihm los und ich wollte wirklich wissen, warum er sich so gegen das alles sträubte, als würde es uns beiden das Genick brechen... Es dämmerte bereits, als die kleine Session in der Spielhalle endlich ihr Ende fand und mein Aibou und ich uns alleine auf den endgültigen Heimweg machen konnten. Denn nun konnte er zum ersten Mal das Wort an mich richten, seit wir die Schule verlassen hatten. Während er weiterhin die dunkle Straße entlang ging gesellte sich sein Geist zu mir in mein Puzzle und sah mich ernst an. Aus irgendeinem Grund versteckte ich meine Hände in meinen Hosentaschen. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte auf keinen Fall, dass er die Verletzungen sah, obwohl es sehr zu meiner Argumentierung beigetragen hätte... "Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du warst heute so ruhig, nachdem wir aus der Schule gekommen sind." Ich nickte schnell, obwohl ich das doch gar nicht hatte machen wollen. Meiner Meinung nach war es Zeit, dass wir uns einmal aussprachen. Doch etwas in mir sagte, dass es dafür noch nicht der richtige Augenblick war. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Etwa, wenn es zu spät war? Entweder jetzt oder nie... "Mir geht's gut, entschuldige die Sache in der Schule. Ich stand wohl einen Augenblick neben mir." Er sah mich einen Moment lang musternd an, sagte aber nicht sofort etwas dazu. Zuerst glitt sein Blick durch meine Kammer und betrachtete all die vielen Treppen und Türen, die meistens halb in der Dunkelheit verborgen lagen, dann blieben seine Augen an mir hängen. Er seufzte, als würde er mir keinen Glauben schenken und wandte dann wieder das Wort an mich. "Genau genommen waren es beinahe zehn Minuten, die du neben dir standest. Bist du sicher, dass mit dir alles stimmt?" Zehn Minuten... Ich hoffte nur inständig, dass ich in dieser Zeit nicht irgendetwas Dummes angestellt hatte... außer mich zum Narren zu machen. "Keine Sorge, mit mir ist allen in bester Ordnung. Kommt nicht wieder vor, ich verspreche es." Zur Beruhigung wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen, aber in dem Moment, in dem ich sie aus der Hosentasche zog entdeckte mein Aibou die Wunden und zog misstrauisch die Augenbrauen hoch, bevor er sich mein Handgelenk schnappte und mich anklagend ansah. "Es ist also alles in bester Ordnung, ja? Halt mich nicht für dumm oder glaubst du etwa, dass du mir etwas vormachen kannst?" Ich wollte meine Hand wieder zurück ziehen, aber er hielt sie mit Bestimmtheit fest, dass es fast genauso weh tat wie Bakuras Fesseln. "Natürlich halte ich dich nicht für dumm, aber wenn ich es dir sage wirst du mir doch eh nicht glauben. Du glaubst mir in der letzten Zeit ja überhaupt nichts mehr und zuhören willst du auch nicht. Also, warum sollte ich dir dann davon erzählen?" Ein verletzter Blick traf mich, bevor er die Augen senkte und sofort tat es mir leid, was ich gesagt hatte. "Es gab mal eine Zeit, in der wir uns alles sagen konnten... wo ist diese Zeit hin?", fragte er mich leise und verschwand wieder aus meiner Kammer... ließ mich mit meinem schlechten Gewissen zurück. Jetzt hatte er es geschafft, dass ich mich auch noch dafür schlecht fühlte, dass er mir nicht zuhörte, wenn ich über Bakura reden wollte. Und obwohl ich doch eigentlich derjenige sein sollte, der sich vom anderen verletzt fühlte, machte ich mich auf den Weg nach draußen, um mich zu entschuldigen. "Aibou, hör zu. Ich habe das nicht so gemeint. Wir sollten dringend miteinander reden. Ich mit dir, aber vor allem auch du mit mir." Er blieb kurz stehen und nickte dann ein Mal leicht mit dem Kopf. "Wir sind gleich zu Hause", meinte er und machte sich wieder auf den Weg. "Also, dann fang mal an deine Wunden zu erklären." Ich setzte mich auf sein Bett, während er auf seinem Schreibtischstuhl saß und mich mit angezogenen Beinen ansah. "Warum fängst du nicht an mir zu sagen, warum du absolut nicht mehr auf mich hörst oder meine Vorschläge beachtest?" Er lachte kurz und es hörte sich beinahe so an, als würden irgendwo in der Ferne Glocken läuten, aber mir war klar, dass das nur das schöne Geräusch seines unschuldigen Lachens war. Ein Lachen, dass ich nach all den Erlebnissen heute Morgen richtig genoss. "Weil ich wissen will, warum du diese Wunden hast und ich nicht einmal einen Kratzer habe." Zum Beweis rollte er mit seinem Stuhl zu mir und streckte seine Handgelenke vor mein Gesicht. Tatsächlich war dort noch alles in Ordnung, kein Blut, keine Abdrücke, gar nichts... Aber das war doch vollkommen unmöglich. Wann immer ein Yami oder Hikari verletzt wurde traf es den Anderen mindestens genauso schlimm, je nachdem wie seine geistige Stärke war. Doch die Tatsache, dass mein Aibou keine einzige Schramme hatte machte mich wirklich stutzig. "Und? Bist du jetzt bereit anzufangen?" Ich wusste zwar auch nicht, warum nur ich diese Male hatte, aber trotzdem nickte ich und fing an ihm ausführlich alles zu erzählen, was mir heute Morgen widerfahren war. Angefangen bei dem dunklen Kreis, über diese Rückblicke, in denen zum Beispiel die beiden Kaiba Brüder ermordet wurden, bis hin zu Ryous Erstickungstod und den beiden Puppen am Ende in diesem schier endlosen Raum voller Kälte und Nebel. Mein Aibou war ein ziemlich guter Zuhörer, wie sich herausstellte. Er unterbrach mich nicht ein Mal oder drängte mich zu irgendetwas, wenn ich einmal nicht die richtigen Worte fand, um mich auszudrücken. Auch reagierte er an den richtigen Stellen mit einem halb erstickten Schrei oder einem offen stehenden Mund. Noch lange, nachdem ich schon längst geendet hatte saß er einfach nur auf dem Stuhl vor mir, die Füße auf das Bett abgestützt und starrte mich ungläubig an. Dann stand er auf und schüttelte immer wieder den Kopf. "Du musst zugeben, dass sich das wirklich richtig unwirklich anhört. Es ist schwer das zu glauben und wenn nicht du mir diese Geschichte erzählt hättest, dann würde ich sagen, dass der Erzähler dringend einen Erholungsurlaub bräuchte oder ihn sofort für verrückt halten." Ich musste zugeben, dass das wohl auch meine Gedanken gewesen wären, wenn ich es nicht selbst miterlebt hätte. Er ging plötzlich zu seinem Schrank und holte eine kleine gelbe Tasche heraus, öffnete sie und schob sie zu mir. "Ich muss mir was zu trinken holen, bevor wir weiter reden können." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Neugierig sah ich in die Tasche und wusste nicht, ob ich jetzt anfangen sollte zu lachen oder mich selbst in eine Nervenklinik schicken musste. In der Tasche lagen Mariks Stab, die Truhe mit den Götterkarten und... Bakuras Ring... Mein Aibou trat wieder in das Zimmer und setzte sich zu mir auf das Bett, legte eine kleine Karte vor mich und wartete mit gebanntem Blick, bis ich den Absender gelesen hatte... Die Karte war aus Amerika und zudem noch von Mokuba Kaiba. "Ich weiß, was du sagen willst, aber bitte sage es nicht. Ich weiß doch, was ich erlebt und was ich gesehen habe. Du musst mir einfach glauben, ich erfinde so eine Geschichte doch nicht, auch nicht aus dem Grund, damit du mir wieder Beachtung schenkst. Ich hab es gesehen, ich habe es gespürt, ich", versuchte ich verzweifelt meinen Aibou von der Wahrheit zu überzeugen, aber er stoppte meinen Redeschwall, indem er seine Hand vor mein Gesicht hob. "Auch wenn es in letzter Zeit den Anschein hat, als würde ich dir kein Wort glauben oder dir nicht richtig zuhören, so habe ich niemals behauptet du wärst ein Lügner. Hör zu, es ist nicht so, dass ich dir nicht glaube. Ich habe dir schon immer jedes Wort geglaubt, dass du an mich gerichtet hast, einfach aus dem Grund, weil ich dir voll und ganz vertraue. Es... Verstehst du, ich geh deinen Gedanken einfach aus dem Weg, weil..." Angestrengt versuchte ich ihn jetzt auch nicht zu unterbrechen, damit er sich nicht von mir gestört fühlte und womöglich sein Vorhaben, mir jetzt endlich die Wahrheit zu sagen, doch nicht mehr in die Tat umsetzte. Aber es fiel mir unglaublich schwer meine Neugier zu zügeln, denn mein Aibou ließ sich verdammt viel Zeit, bevor er wieder zum Reden ansetzte. "Diese ganze Geschichte mit dem bösen Geist, der Ryou kontrolliert... Ich glaube dir, dass Bakura bestimmt einen Weg gefunden hat Ryous Körper auch ohne den Ring kurzzeitig zu kontrollieren. Ich bin mir auch sicher, dass es gewisse Unstimmigkeiten gibt, denen wir nachgehen sollten." Es war schön das zu hören, doch dass da noch ein großes Aber in der Luft schwebte war kaum zu übersehen. Er schloss die Augen und versperrte mir so den direkten Einblick in seine Seele, damit ich ohne Worte erfahren konnte, was ihn genau bedrückte. Da er zu lange seinen Einwand nicht preisgab sprach ich ihn doch wieder an. "Aibou, willst du mir nicht endlich sagen, was dich bedrückt? Wenn du es mir sagst, dann kann ich dir helfen und gemeinsam haben wir beide doch schon alles geschafft, oder etwa nicht? Du bist nicht alleine, egal was du denkst." Ich hoffte nur, dass ihm das den Anstoß gab, den er brauchte, um von alleine weiter zu reden. "Wir haben alle drei Götterkarten..." Ja, das stimmte, aber ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte. Was hatten diese Karten denn mit unserem Problem zu tun? "Bakura stammt genau wie du aus dem alten Ägypten..." Auch das stimmte und weil er endlich den Namen Bakura erwähnte zog ich es vor weiterhin zu schweigen und zu sehen, wohin dieses Gespräch noch führte. "Jeden Tag könnte es passieren, dass du deine Erinnerungen wieder zurück bekommst..." Er sah mich wieder an und in seinen Augen standen Trauer und Einsamkeit. "Aibou..." "Jedes Mal, wenn du den Namen Bakura und ein seltsames Ereignis mit ihm erwähnst, dann denke ich, dass es dieses Mal so sein wird, dass du am Ende deine Erinnerungen bekommen hast und dann gehen musst... das ist verrückt, aber ich kann nichts dagegen machen..." Er machte eine Pause um kurz durchzuatmen und setzte dann erneut an, um mir einen weiteren Einblick in seine Gedanken zu gewähren, die mich ehrlich gesagt nicht gerade erheiterten. Niemals hätte ich gedacht, dass ihm genau das ständig durch den Kopf ging, wenn ich Bakura mit ins Spiel brachte. "Ich weiß, dass du deine Erinnerungen suchen musst, damit auch du wieder eine Vergangenheit hast. Jeder Mensch braucht eine Vergangenheit, an der er sich halten kann, aber ich will nicht, dass du sie findest... Doch natürlich will ich, dass du sie zurück bekommst, aber ich möchte nicht, dass du mich danach alleine lässt..." Seine Stimme nahm einen gehetzten Ton an und er zerknüllte voller Nervosität und unter strengster Aufmerksamkeit seiner Augen die Bettdecke, alles nur um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. Ich spürte, dass er noch nicht fertig war und schwieg deshalb, obwohl mir ganz und gar nicht wohl bei der ganzen Sache war. Ich mochte nicht, dass mein Aibou solche Dinge dachte und sich seinen Kopf darüber zerbrach, wer und was uns beide trennen könnte. "Bakura steht so sehr in Zusammenhang mit dir und deiner Vergangenheit, dass ich Angst habe, dass du durch etwas von ihm auf deine Erinnerungen stößt und gehen musst. Du darfst nicht gehen..." Er zog seine Beine an seinen Körper und legte den Kopf auf die Knie, während seine Stimme immer leiser und bedrückter wurde. Das war also die ganze Zeit über sein Grund gewesen, warum er so krampfhaft wollte, dass ich mich von Bakura fern halten und mein eigenes Leben leben sollte. Das Leben, das ich mit ihm führte... "Aibou..." Wie konnte er nur denken, dass ich so mir nichts dir nichts einfach aus seinem Leben verschwinden konnte? Dazu bedeutete er mir doch viel zu viel. Aber nun war es an der Zeit die Zweifel meines Aibous zu zerstreuen und ihm die nötige Sicherheit zu geben, nach der er sich so sehr sehnte. "Niemals würde ich dich verlassen und das weißt du auch. Nicht einmal Bakura kann bewirken, dass ich meine Erinnerungen wieder erlange. Du weißt doch, was wir dazu machen müssen. Bakura wird nicht der Grund sein, warum ich dich verlasse, das verspreche ich dir. Und jetzt schau mich wieder an, damit du mir auch glaubst, was ich sage." Ich wartete, bis er seinen Kopf wieder gehoben hatte und nahm sein Kinn in meine Hand. "Sieh mir in die Augen." Er tat wie befohlen und ich lächelte. "Versprichst du das wirklich?" Seine Stimme zitterte, als er mir dieselbe Frage noch einmal stellte. Ich nickte natürlich sofort und nun lächelte auch er. "Niemals wird Bakura uns beide auseinander bringen können, das schwöre ich dir." Er klammerte sich plötzlich an mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ich nehme dich beim Wort, also breche es nicht. Das würde ich dir nämlich nie verzeihen." Das wusste ich doch... und nicht nur er würde mir das nie verzeihen, auch ich könnte mir dafür niemals vergeben. "Ich bin so froh, dass du bei mir bist, Mou Hitori no Boku", flüsterte mein Aibou leise in mein Ohr und nahm vorsichtig meine Hand in seine... Ich wollte ihn in diesem Moment nicht mehr loslassen... Aber das war für diesen Abend auch gar nicht mehr nötig. ------------------------------ "Schau dir das an, es ist schon wieder eines verschwunden und dieses Mal kam das Kind sogar aus unserer Nähe." Wild gestikulierend hielt er mir schließlich die Zeitung unter die Nase und ich konnte in aller Ruhe den Artikel lesen, obwohl wie immer dasselbe drin stand, bis auf die Tatsache, dass es ein anderer Name und ein Kind aus unmittelbarer Umgebung war. "Dann machst du dich jetzt zusammen mit mir auf Spurensuche?", fragte ich interessiert und mein Aibou nickte herzhaft lachend. "Aber sicher mach ich das. Ich hab es dir doch gestern Abend versprochen. Jetzt, wo ich weiß, dass Bakura dich mir nicht wegnehmen kann helfe ich dir natürlich. Wir sind doch ein Team und zusammen schaffen wir alles." Sein Enthusiasmus ging auf mich über, aber in meinen Kopf drängte sich ein quälender Gedanke, der mich lange nicht mehr loslassen wollte. Sicher, ich hatte versprochen, dass ich meinen Aibou nicht so ohne weiteres verlassen würde und dass Bakura mir nichts anhaben konnte, aber... was, wenn ich nicht recht behalten konnte? Was wäre, wenn Bakura doch mächtiger sein sollte, wie wir ihn alle einschätzen? Was, wenn er es schaffte, dass ich mein Versprechen nicht einhalten könnte? All diese Visionen gestern Morgen, dieser unheimliche Ort mit all dem Nebel und diesen Marionetten... All das war keine Einbildung gewesen, ich hatte noch immer die hinterbliebenen Wunden an meinen Handgelenken... Bakura hatte etwas vor und was auch immer es war, er hatte eindeutig das Ziel mich zu verwirren und mich dadurch zu schwächen. Es musste einen Grund dafür geben, warum er mir all diese schrecklichen Ereignisse gezeigt hatte, auch wenn vielleicht nur wenige oder vielleicht auch keines davon wahr war. Bakura handelte niemals grundlos. Und vielleicht machte mir genau das auch so viel Angst, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte und so meinem Aibou das Herz brechen würde... ------------------------------------------------------------------------------ So, ich muss zugeben, dass ich mich nach dem letzten Kapitel richtig quälen musste das hier zu schreiben, aber ich habe das Kapitel hier als Überleitung gebraucht. Deswegen ist es auch kürzer und im Vergleich zum Rest wohl auch nicht mehr so spektakulär. *mich dafür entschuldige* Aber nächstes Mal wird es wieder interessanter *versprech* Cya Bakuragirl P.S. Euch allen noch ein frohes Weihnachtsfest ^^ und schöne Feiertage Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)