Die Wette von abgemeldet
(Seto x Joey)
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Mein Vater
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"Grau ist eine hässliche Farbe." "Und wie! Das so ein richtig dreckiges
Elefanten grau und daher genau so widerlich wie diese Ungetüme von
Zooviechern." "Hmm, Roben sind auch grau, und die sind niedlich." "Also magst du
diese Farbe?" "Na ja, für ein Krankenhaus finde ich sie unpassend." "Das auf
jeden Fall, vielleicht sollte ich über eine Spende für einen Neuanstrich
nachdenken." "Ich glaube die Kinderstation müsste dringender renoviert werden.
Und die Untersuchungsgeräte haben auch schon Altertumswert." "Du willst dass
ich das Geld lieber für ne neue Kinderstation gebe?" "Ich will gar nichts. Es
ist dein Geld und du kannst damit machen was du willst, nur wenn du mich fragst,
es wäre schöner wenn erst diese wirklich hässliche Kinderstation neu gemacht
werden würde. Wenn du Geld spenden möchtest, warum dann nicht gleich für
etwas Sinnvolles? Als Kind findet man Krankenhäuser ehe total schlimm, und da
wird es nur schlimmer, wenn alles trostlos und traurig wirkt." "Du magst Kinder,
kann das sein?" "Ich weiß nicht, aber ich weiß halt wie es ist, in so nem
Krankenbett zu liegen. Du nur die kalten kahlen Wände anstarren kannst, die
Brettspiele, die du auf der Station hast, sind seit Jahrzehnten unvollständig
und die Schwestern und Pfleger sind froh wenn du schlafend unter deiner
Bettdecke liegst." "Du wirst nie wieder einsam sein, dass verspreche ich dir
mein Hündchen." "Was war mit dir? Warst du nie einsam?" "Doch, sehr sogar. Ich
hab es aber mit der Zeit verdrängt und als normal angesehen. Ich hatte zuviel
zu tun, als das ich in schönen Erinnerungen an bessere Zeiten hätte schwelgen
können, außerdem wollte ich es auch nicht. Es tat weh, aber was man nicht mehr
kennt, was man vergisst, das kann einem nicht mehr wehtun, verstehst du." "Ja,
aber ich wollte nicht vergessen. Es hat mir Hoffnung gegeben, es musste ja mal
besser werden, und das ist geschehen." "Und was ist nun besser? Es zu vergessen
oder nicht, weil im Endeffekt hat es sich für uns beide zum Guten gewendet."
"Ich würde sagen das hängt von jedem selber ab. Du hast es nur so weit
gebracht weil du kalt und herzlos zu allen warst. Ich wäre daran zu Grunde
gegangen." "Du bist viel Stärker als du wahr haben willst."
Ein Mann, gekleidet in einen weißen langen Kittel, unterbrach ihre Unterhaltung
und forderte Joey auf mit ins Untersuchungszimmer zu kommen. Händchenhaltend
folgten er und Seto dem Mann mittleren Alters, der jetzt schon mit einer
Halbglatze gestraft worden war. Sie betraten wieder das gleiche Zimmer, wie bei
ihrem letzten Krankenhausbesuch und Joey setzte sich abermals auf die
Untersuchungsliege.
"So, Mr. Wheeler, wie geht es ihnen?" "Nicht so gut, ich hab immer noch
Schmerzen, meine Rippen fühlen sich an, als wenn sie gegen meine Lunge drücken
und mir das Atmen erschweren." Vorsichtig entkleidete er seinen Oberkörper,
reichte Seto seine Sachen, der es vorgezogen hatte zu stehen, und sah auf die
Finger des Doktors, der damit begann den Verband um seine Brust zu lösen. Als
dieser ab war, horchte der Arzt mit einem Stethoskop die Lunge ab, unterhalb der
mittlersten Rippe sollte Joey dann mal husten. Als nächstes sollte er sich auf
den Rücken auf die Liege legen und der Arzt holte das auf Rollen montierte
Ultraschallgerät. Er verteilte das durchsichtige Gel auf Joeys Rippen,
platzierte das Gerät und sah dann auf den Bildschirm. Einige Male fuhr er über
Joeys Rippen musste zu dessen Leid auch mal etwas fester drücken, fand aber
leider nur so nach dem Grund für dessen immer noch anhaltenden Schmerzen. Als
er fertig war, putzte er vorsichtig das Gell wieder von Joeys Oberkörper und
machte dann das Gerät sauber während er sprach.
"Sie können sich wieder anziehen. Also was sie haben ist ein Hämatom, eine
Ansammlung von Blut, das sich durch eine Verletzung im inneren des Körpers
staut. Es sitzt zwischen Rippenfell und Lunge und ist der Grund für ihre
Schmerzen und die Probleme beim Atmen. Zum Glück ist es fest gekapselt, was
heißt es kann nicht unkontrolliert durch den Körper wandern. In einigen Tagen
wird es wieder anfangen sich zu verflüssigen und wird dann nach und nach vom
Körper abgebaut. Es wird verschwinden, doch bis dahin ist Schonung und Ruhe
angesagt, gegen die Schmerzen verschreibe ich dir ein Schmerzmittel und damit du
besser Atmen kannst, ein Bronchospray, das deine Bronchien erweitert und dir das
Atmen so erleichtert." Hinter seinem Schreibtisch sitzend füllte er das Rezept
aus, Joey zog sich wieder an und schenkte dem skeptisch drein schauenden Seto
ein aufmunterndes Lächeln. "Kann das schlimmer werden?" wollte er vom Arzt
wissen, der das alles wie in Routine erledigte. "Nur wenn er sich nicht schont,
das heißt nichts tun, wo er beschleunigt Atmen müsste, nicht rennen oder
wandern. Spazieren gehen okay, aber nicht schwer heben und tragen. Schwimmen ist
nicht schlimm, solange er dabei nicht außer Atem kommt. In einer Woche sehen
wir uns wieder, wenn dein Hausarzt bis dahin nicht wieder ausm Urlaub ist,
ansonsten kann er die weiter führende Behandlung übernehmen. Bitte sehr."
Damit reichte er dem brünetten das Rezept und die drei verabschiedeten sich von
einander.
Seto hatte das besagte Zettelchen seinem Fahrer gegeben, der die Medikamente auf
dem Weg zurück zur Villa holen sollte. Er und Joey saßen derweilen eng
aneinander gekuschelt im hinteren Teil der Limousine und redeten über die
letzten Ferientage. "Er hätte dich ruhig noch ne Woche krankschreiben können."
"Ich kann es mir aber nicht mehr erlauben zu fehlen. Ich muss ehe noch so viel
Stoff aufholen." "Dabei kann ich dir ja helfen, ich werde dir alles erklären,
okay." "Danke, ähm, reicht es wenn wir damit Montag anfangen?" "Faulpelz."
Hätte Seto Joeys Gesichtsausdruck gesehen, er hätte ihn zum Überstunden
schieben verdonnert in Punkte gehobene Mathematik. Klever wie der kleine aber
war, hatte er in Setos Hemd hinein gegrinst und freute sich seines Lebens seinen
Schatz so leicht um den Finger wickeln zu können.
In Setos Arbeitszimmer.
Er hätte sich mal wieder über sein Hündchen lustig machen können, so wie der
da saß und die Kataloge wälzte die er ihm hatte besorgen lassen. Möbel
auswählen aus Katalogen sollte man als Leistungssport anerkennen, vor allem
wenn ein niedliches, dennoch total überfordertest Hundi es macht. Joey saß in
seiner neuen Lieblingsecke, eine Mischung aus Sitz- und anderen weichen
überdimensional großen Kissen. Seto befand sich nun mal die meiste Zeit in
diesem Raum und Joey war es einfach zu langweilig gewesen die ganze Zeit im
Wohnzimmer vor dem Fernseher. Insgeheim fand Seto es so auch besser, zwar hatte
Joey die meiste Zeit geschlafen, aber nach dem neustem Befund nicht weiter
verwunderlich, so ein Hämatom musste echt ne schmerzhafte Angelegenheit sein.
Kurz um, er hatte eine der Zimmerpflanzen in ein andere Zimmer verbannen lassen,
eine Stehlampe aufstellen lassen und alle möglichen Sackkissen in dunkel blau
gekauft, die er in dem Möbelzentrum am Ende von Domino kaufen konnte. Tja,
passte optisch zwar ganz und gar nicht in sein Arbeitszimmer, aber was tut Mann
nicht alles um sein geliebtes Hündchen rund um glücklich zu machen.
Nur wie erwähnt, dieser Anblick war eine Zumutung für jeden Lachmuskel. Joey
saß im Jogginganzug, der ihm mindestens zwei Nummer zu groß war, war ja
schließlich ne Leihgabe von Seto, in mitten dieses Kuschelberges umringt von
aufgeschlagenen Zeitschriften und Katalogen, mit einem Rotstift zwischen den
Lippen und kreuzte hier und da mal was an was er gut fand. Ab und an sah man wie
ihm bildlich die Augen ausm Kopf fielen wenn er auf die Preise schaute und er
sich fragte wie viele Banken er dafür ausrauben musste.
//Das ja ein Verbrechen, wie kann man für so ein hässliches Teil, das man
Regal nennet für so viel Kohle verschachern wollen? . Das ist moderne Kunst. .
Es erfüllt seinen Zweck aber nicht, da kann man außer zwei zehn Zentimeter
hohen Plüschtieren nix rein stellen, das würde zusammen brechen. Selbst
aneinander geleimte Streichhölzer könnten mehr tragen. . Es soll optisch was
hergeben, nicht deinen Kleiderschrank ersetzen. Du hast echt null Ahnung von
Kunst. . Wenn Kunst so hässlich wäre, müsste man sie verbieten und ich frage
mich warum nur ich das zu sehen scheine. Ganz ehrlich, wenn alle so intelligent
wären wie ich, dann wäre dieser Designer so Arm, dass er nicht mal nen
Gedanken an so was hier verschwenden könnte. . Wenn alle soo intelligent wären
wie du, dann wäre dieser Mann wirklich nicht einer der reichsten Designer der
Welt. . Sag ich doch. Die Leute sollten ihr Geld lieber für Sinnvolle Sachen
ausgeben. . Zum Beispiel? . Essen. . Du bist verfressen. Selbst halb tot
würdest du nur an dampfende Pfannekuchen denken. . Mit Ahornsirup. . Ich sag es
doch, du bist ne wandelnde Futterluke. . Und du hast den Charme einer
Klapperschlange, die ihre Eier bewacht. . Und du kannst nur bellen, aber Hunde
die bellen beißen ja nicht, hab ich recht? . Du regst mich auf, du
bemitleidenswertes, körperloses, aus Halluzinationen entstandenes keine Ahnung
was, wenn ich könnte, würde ich dich auf lautlos stellen.\\
Das Klingeln des Telefons unterbrach Joeys Konversation mit seinem Stimmchen und
Setos amüsante Gedanken über den Vergleich eines Hundes in seinem Hundekorb
und Joey in seiner Kuschelecke. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit
Namen. "Kaiba. .. Ja, und was wenn ich wissen darf? .. Hören sie auf so rum zu
stottern und kommen sie zur Sache. Was sind sie ein Sprachbemittelter
Neandertaler? Was sag ich, der wäre ja noch im Gegensatz zu ihnen hoch begabt.
Sie sollten sich von ihrem Gehalt mal nen Sprachkurs finanzieren, genug Geld
überweise ich ihnen ja Monatlich. .. Wenn es nicht so dringend wäre, würde
ich jetzt auflegen und sie erst mal nachdenken lassen mit welcher Schlampigkeit
sie mir hier entgegen treten. Ich erwarte von meinen Angestellten nicht nur
hundertprozentig gute Arbeit sondern auch Professionalität, eines von beiden
ist bei ihnen jedoch abhanden gekommen. Vielleicht wäre es besser sie würden
sich wieder ihrem Pflichtverteidiger Job zuwenden und die wirklich wichtigen
Dinge andern, qualifizierteren Anwälten überlassen. Es dürfte kein Problem
sein, für jemanden wie sie Ersatz zu finden, vielleicht aber sollte ich mit
ihrer Silikon aufgepumpten Dolly Buster Imitat Tippse reden. Ihr Vakuum dürfte
die Weitergabe von banalen Informationen auch ohne Gestotter und Wortakrobatik
bewältigen können, dazu müsste sie nur mal ihren Kopf zwischen ihren Beinen
entfernen und ein Seminar belegen wie man eine Telefonanlage bedient. Was
natürlich auch wiederum Geld kosten würde, Geld das sie von mir bekommen, darf
man fragen wofür sie das alles ausgeben? Vielleicht sollte ich mal
Nachforschungen über sie einholen, wer weiß bei welcher süffigen, käuflichen
Dame sie mein Geld lassen um mal den starken Mann raus hängen zu lassen. ..
Schön, dass sie endlich auf den Punkt gekommen sind. .. Gut. Ich hoffe für
sie, sie werden wenn sie mich das nächste Mal anrufen in der Lage sein mein
Gehör nicht so zu strapazieren, sonst reißt mir nämlich der Geduldsfaden."
Geplättet sah Joey zu dem gereiztem Firmenmogul und musste sich eingestehen,
diese Seite an Seto schon fast vergessen zu haben. "Was war denn?" Fragte er
daher vorsichtig nach, da seine Neugier nach Befriedigung schrie, doch ein wenig
Vorsicht konnte ja nicht schaden.
"Das war einer meiner Anwälte, eigentlich ein recht fähiger Mann, doch aus mir
unerfindlichen Gründen hat der wenn er mit mir reden ein extrem störendes
Sprachproblem. Was mir um es milde aus zudrücken tierisch auf die Nerven geht,
glaub mir eine Schnecke kann dagegen fliesend Fischers Fritz fischt frische
Fische in höchste Geschwindigkeit auf sagen." Genervt fuhr er sich mit einer
Hand übers Gesicht, was Joey fand Seto etwas Menschliches verlieh da er noch
nie wirklich einen müden Seto Kaiba zu Gesicht bekommen hat. "Aber wie gesagt,
er ist eigentlich ein sehr fähiger Mann. Er hat Nachforschungen über deine
Mutter angestellt. Seit geraumer Zeit steckt sie mit der Rückzahlung eines
Kredits im Rückstand und tja, da hat er ihr einen Deal vorgeschlagen." Vor
seinem Gesicht legte er die Fingerspitzen seiner Hände zusammen und tippte
abwechselnd Zeige und Mittelfinger zusammen, während er auf eine Reaktion von
Joey wartete. "Welcher wäre? Es hat doch nix mit Serenity zu tun oder?" "Nein,
deiner Schwester geht es wohl blendend. Genau wofür sie das Geld gebraucht hat,
hat er mir nicht gesagt nur das sie in den Deal eingewilligt hat. Ich begleiche
ihre Schulden und sie sagt uns wer dein Vater ist und wo wir ihn finden."
"UND?" Joey war ihm dazwischen gefahren und aufgesprungen und ging nun direkt
hinter den Schreibtisch. Seto lehnte sich noch weiter in seinem Sessel zurück
und drehte sich so, das er direkt vor Joey saß. "Seinen Namen haben wir, jetzt
müssen wir nur noch bei der Einwohnermeldestelle, oder besser gesagt du einen
Antrag stellen, dass die Personalien über diesen Mann raus rücken, weil
irgendwie konnte er ihn nicht ausfindig machen." "Wie heißt er? Und was heißt
nicht ausfindig machen?" "Sein Name ist Gibson Anderson ein Amerikaner, er hat
Musik studiert und hat sich dann als Musiker und Songwriter durchs Leben
geschlagen. Nur leider existieren keine Angaben über seinen Verbleib, sprich
seinen Wohnsitz, seinen momentanen Arbeitsplatz, andere Verwandte, rein gar nix.
Seine letzte angemeldete Adresse war in Charleston, South Carolina. Dort leben
aber seit acht Jahren andere Mieter und der Vermieter ist verstorben und hat
alles seinem Sohn vererbt, der wiederum nix von einem Vormieter Namens Gibson
Anderson weiß. Sprich wir haben den Namen, aber keine Person, geschweige denn
ein Gesicht." "Und die da eingezogen sind, die kannten meinen Vater auch nicht?"
"Nein, die Wohnung soll fast ein ganzes Jahr unbewohnt gewesen sein. Weil der
jetzige Vermieter unter dem Verdacht stand seinen Alten wegen des Erbes ermordet
zu haben, das hat sich jedoch nie bestätigt und so wurde er wieder aus der
U-Haft entlassen und vermietet seit dem eben dies Wohnung." "Das heißt wir
haben wirklich nichts." Deprimiert ließ Joey den Kopf hängen, doch schon war
Seto aufgestanden und zog ihn eine Umarmung. Liebevoll strichen seine Hände
über den Rücken des kleineren und versuchten ihm so Trost zu spenden. "Wir
geben nicht auf, ich rufe gleich meine anderen Anwälte an, die sollen sich um
die Sache kümmern. Irgendwo muss er ja sein, da hat nur jemand geschlampt bei
den Unterlagen." Joey erwiderte die Umarmung und schmiegte seinen Kopf an die
starke Schulter. "Was machen wir jetzt? Ich meine, der Tag ist noch lange nicht
rum. Oder hast du viel zu tun?" "Montag fängt die Schule wieder an, Sonntag
kommt Mokuba aus dem Ferienlager. Nein ich habe nichts zu tun." "Hä? Was das
denn für ne Logik?" "Na ja, Schule, Mokuba, das raubt uns beiden reichlich
Zeit, zumal ich jeden Tag auch arbeiten muss, die Firma ruht nie. Da sollten wir
jetzt die Gelegenheit nutzen und noch etwas zusammen unternehmen." "Und an was
hast du da so gedacht?" Sie richtete ihre Köpfe so, dass sie sich in die Augen
sehen und einen kleinen Kuss austauschen konnten. "Hmm, wie wäre es, wenn ich
dir Kaiba Land zeige. Viel fahren kannst du ja nicht aber, Zuckerwatte essen,
und Kinderkarussell. .. auu. Seit wann kneifst du?" "Ich kneife weil du mich
ärgerst und ich nicht an dein Ohrläppchen komme um rein zubeißen." "Soll ich
mich kleiner für dich machen?" "Haha, Mr. Kaiba wo haben sie ihren Humor nur
gekauft, den würde ich umtauschen oder reklamieren, hat nämlich den Nebeneffet
nicht witzig zu sein." "Willst nun ein bisschen durch den Park gehen oder
nicht?"
"Ja, weil Zuckerwatte klingt gut." "Hab ich mir gedacht und nicht mehr traurig
sein, wir finden ihn schon, kein Mensch kann spurlos verschwinden."
"Verschwinden schon, aber nicht leben, oder?" "Nein, ganz bestimmt nicht. Na
komm, las uns gehen."
Mit der Limousine fuhren sie wenig später ins Kaiba Land. Joey machte richtig
große Augen, schon alleine aus dem Grund noch nie in diesem Vergnügungspark
gewesen zu sein. Die Achterbahnen schmachtete er an, doch Seto zog ihn bestimmt
weiter. "Schonen. Du sollst dich nicht umbringen, sondern schonen." "Ich weiß,
können wir noch mal wieder kommen wenn ich wieder fit bin?" "Sicher doch, dann
kannst du Achterbahn fahren." "Fein, ähm, du aber auch." "Bitte, nein danke,
danach sieht meine Frisur immer aus, als hätte ich mich drei Monate lang nicht
gekämmt." Dreist stellte Joey sich vor Seto und grinste diesen frech an. "Ach
nur deswegen?" "Ja, ich kann einen Helikopter und wer weiß sonst noch alles
fliegen, ich habe keine Höhenangst." "Höhenangst vielleicht nicht, aber die
Loopings machen dir bestimmt zu schaffen oder?" "Las uns weiter gehen, da
drüben kommt ein Hot Dog stand."
"Oh ja, essen wäre jetzt gut."
//Hot Dog. . Ja, mit Ketchup, Senf, Gurken und gerösteten Zwiebeln. .
Hot Dog! . Nehme ich ein oder zwei? . Er sagte Hot Dog! . Ja und, ich finde die
Idee groß artig und mein Magen auch. . War mir klar, dass das Hündchen ein
Kannibale ist. . Ähm, willst du damit sagen, er hat das mit voller Absicht
gemacht? . Weil du ihn geärgert hast, ja. . Hmm, irgendwie mag ich keinen Hot
Dog mehr essen. . Meine Rede, such dir was anderes.\\
Joey griff nach der Hand Setos und blieb stehen, wodurch auch der andere in
seinem weiter gehen gehindert wurde. Er drehte sich mit einer hoch gezogenen
Augenbraue zu seinem Hundi um und sah ihn dabei fragend an. "Ähm, ich glaub ich
habe doch mehr Hunger auf einen Hamburger, und der Zuckerwattestand war auch in
Entgegengesetzter Richtung." So schnell er konnte machte er auf dem Absatz kehrt
und zog seinen Drachen, der ihn anscheinend zum fressen gern hatte, zurück zum
besagten Stand. Dabei sah er nicht das zufriedene Gesicht von Seto, der sich
innerlich schlapp lachte über Joeys Begriffsstutzigkeit und seine kleine
Flucht.
Zwei Stunden später machten sie sich wieder auf den Weg zurück zur Villa,
natürlich mit einem rund um zufriedenen Joeylein.
//Meinst du er bekommt Bauchschmerzen? . Nein, der ist hart im nehmen. . Ja,
aber wir reden hier von seinem Magen. . Ja, der ist wohl von allem am meisten
abgehärtet, glaub mir, dem geht es gut. So wie es sein soll. . Hast du die
Wampe gesehen? Sein Bauch hat im Umfang dreißig Zentimeter zugenommen. . Laber
nicht so nen Müll. . Schau doch, als wenn man ihm nen Ballon unter der
Bauchdecke implantiert hätte. Da ist nix mehr von dem schönen Astralkörper zu
sehen. . Noch ist der Knopf von seiner Jeans nicht abgesprungen, außerdem hat
Joey auch so nen schönen Körper. . Wenn er mal nicht voll gefressen ist. .
Warte eine Stunde, dann ist das niedliche Bäuchlein auch wieder weg. .
Bäuchlein, also, Herr Kaiba, sie sollen doch realistisch bleiben. Aber mit der
Stunde könntest du Recht haben, der hat ne gute Verdauung, weil eigentlich
finde ich ihn etwas zu dünn. . Es geht, ich finde ihn so wie er ist total in
Ordnung. . Man musst du verliebt sein, wenn du mal an etwas nicht rum meckerst.
. Nicht ich bin hier der Miesmacher sondern du. . Ich, das, das ist ja die
Höhe. . Tu nicht so oder wer zickt hier die ganze Zeit an meinem Hündchen rum?
. Dein Hündchen, also damit das mal klar ist, das ist auch mein Hündchen, hier
gibt es kein meins und deins. . Irrtum, ihr gibt es nur meins, Privatbesitz,
alleiniges Eigentum. Ich teil meinen Joey doch nicht mit ner zickigen, penetrant
labernden Geistesstörung. . Als was bezeichnest du mich? . Nem Fehler in meinem
Kopf hab ich wahrscheinlich zu verdanken, dass ich mich mit so was wie dir durch
die Weltgeschichte schlagen muss. Das Leben ist hart klar, und da kann ich so
was wie dich nicht gebrauchen. . Ach nein, als wenn du alles alleine geschafft
hättest. Darf ich dir mal was erzählen? . Nein! . Ein Geheimnis. . Nein! . Es
wird dich aber interessieren. . Sicher nicht. . Ich sag es dir trotzdem. . Ich
hör dir nicht zu. . Das ist zu spät, ich kann deine Neugierde quasi riechen.
Du fragst dich, was dir entgangen sein könnte, und was ich für ein Geheimnis
vor dir haben könnte. . Dann komm endlich aufn Punkt. . Willst du es wirklich
wissen? Du wirst mich hassen. . Das tue ich eh schon, schlimmer kann es also
nicht kommen. . Frage: Bereust du es die Wette verloren zu haben? . Ich hasse es
immer zu verlieren. . Ich will nur wissen ob du es bereust, dieses Mal verloren
zu haben. . Worauf willst du hinaus? . Kannst du nicht einmal meine Frage
beantworten? Wer hat dir das nur beigebracht, auf ne Frage, mit ner Gegenfrage
zu kontern? Das gehört sich nicht, du bist sehr, sehr schlecht erzogen, weißt
du das? . Sag es oder halt den Sabbel. . Was sagen? Ach ja, das Geheimnis . .
<.> . Also, eigentlich bist du ein sehr kontrollierter, und beherrschter Mensch.
Ein etwas kühles Profil, aber das macht dich so unberechenbar für die, die
dich nicht so gut kennen wie ich. Gehen wir noch mal den Tag deiner Niederlage
durch. Du hattest so nett wie du bist schon Vorkehrungen getroffen und deinen
und auch Joeys Klassenkameraden seines eigentlich Sitzplatzes verwiesen. Was ich
sehr zuvorkommend von dir fand. Sogar die Begrüßung war dem eines
Paradebeispiels ebenbürtig, wenn man Außeracht lässt, dass dein Lächeln nur
auf gesetzt war und deine Freude über Joeys pünktliches Erscheinen zum
Unterricht, was in dir das Bedürfnis zu einem fiesen Kommentar geweckt hat, nur
geschauspielert war. Ein Laie wäre da aber nie hinter gekommen, eine astreine
Vorstellung hattest du uns da abgeliefert und dem Drang zu widerstehen einen
böse Bemerkung los zulassen rechne ich dir hoch an, Respekt dem sie gebühre.
Aber ich weiche vom Thema ab. . Tust du das nicht schon die ganze Zeit?\\
Komplet genervt von dem quasselndem Stimmchen in seinem Kopf sah Seto aus dem
verdunkelten Fenster seiner Limousine. Neben ihm saß Joey und hatte sich, beide
Arme um Setos Körper geschlungen, an eben diesen gekuschelt. Er döste vor sich
hin und versuchte dem Schäfchen zählen zu entkommen, was sein eigenes inneres
Stimmchen der Zeit dem zählen von gefüllten Teigtaschen vor zu ziehen schien.
Ätzend, dieses ständig besser wissendes Gequassel im eigenem Kopf. Er verstand
echt nicht warum sein Stimmchen nun lieber diese Wollsubjekte zum einschlafen
zählen musste anstatt diese appetitlichen Zwischenmalzeiten.
//Mit Früchten gefüllte Teigtaschen. . 1 Schaf springt über den Zaun. . .
Gebrannte Mandeln. . 2 Schafe springen über den Zaun. ... Hähnchenkeulen,
extra scharf. . 3 Schafe rollen unter dem Zaun. . Nasi Goreng, Bami Goreng . 4 Schafe rollen unter dem Zaun. . Mohnstrudel. . 5 Schafe
mit verfettetem Herzen japsen nach Luft. . Schwarzwälderkirschtorte. . 6 Schafe
mit verfettetem Herzen japsen nach Luft. . Nudelsuppe. . 7 Schafe beißen den
Joey in den Arsch. . Eingelegte Gurken. . 8 Schafe beißen den Joey in den
Arsch. . Senfeier. Irgendwas juck. . 9 Schafe haben Tollwut und beißen zu. .
Was? Wie? Wo? . 10 Schafe haben Tollwut und beißen zu. . Du bist doof, gemein
und du verdirbst einem den Appetit. . Soll ich dir aufzählen was du in den
letzten Stunden nur an Grundnahrungsmitteln vertilgt hast? Hinzu kommen
Fastfood, Süßigkeiten, Nachtisch und, und, und. . Ich weiß selber was ich
gegessen habe, und soll ich dir mal was sagen. Das war echt lecker. . Wenn du so
weiter machst siehst du bald aus wie ein Mops. Ob Seto dich dann noch leiden
mag? . A) Egal wie ich aussehe, Seto mag mich. B) Müsste ich 48 Stunden lang
durch weg futtern um drei Kilogramm zu zunehmen. . Ich versteh das nicht, wie
kann das so durch dich hindurch rutschen ohne seine Spuren zu hinterlassen?
Andere würden für so eine Nahrungsmittelverbrennung morden. . Keine Ahnung,
ist halt ein Segen. Ich muss Seto was fragen. . Was denn? . Ob er es bereut die
Wette verloren zu haben. . Wie kommst denn jetzt darauf? . Keine Ahnung, das
will ich jetzt wissen. . Urplötzlich? . Ja, bevor ich es vergesse.\\
"Sag mal." aus seinen Gedanken gerissen sah Seto vom Fenster zu Joey und wartete
auf dessen Frage. ". bereust du es eigentlich? Ich meine als du gegen mich
verloren hattest sahst du nicht sehr glücklich aus."
Achtung! Achtung! Schnappschuss Alarm! Aus Eis gemeißelter, meiste herzloser
Firmenleiter eines Milliarden Doller Imperiums hat soeben ein Dumm und Dümmer
Gesicht gezogen. Achtung! Achtung! An alle Paparazzi! Für ein Bild dieses
Gesichtsausdrucks wird bis zu 5 Millionen Doller gezahlt!
Joey wartete und wartete, aber nix geschah. Verdattert sah er hoch in das
entsetzte Gesicht, das ihn so ungläubig anstarrte. "Alles in Ordnung?" Wollte
er wissen, denn so nen seltendämlichen Blick konnte nicht mal eine gezeichnete
Animefigur drauf haben. "Ja, aber tu mir einen Gefallen." "Welcher wäre?" "Nie,
hörst du, nie darfst du in meinem Kopf Gedanken lesen. Verstanden mein kleines
Hündchen? Wenn du das noch mal tust, sehe ich mich gezwungen ganz meine
Hirnaktivitäten einzustellen und nur noch per Instinkt zu handeln." Braune
Augen sahen völlig verwirrt drein und versuchten das ganze in irgendeiner Weise
zu verstehen. "Ich hab nicht in deinem Kopf Gedanken gelesen, jedenfalls nicht
beabsichtigt, aber kannst du mir die Frage trotzdem beantworten?" "Also,
verlieren tu ich nie gerne und ich glaube hätte ich gewonnen wären wir schon
viel früher im Bett gelandet."
Grinsend beugte er sich etwas hinunter und platzierte auf der feinen Nasenspitze
des blonden einen hauchzarten Kuss. "Hmm, also bereust du es verloren zu haben."
"Ja, aber ich bereue es nicht diese Wette angenommen zu haben." "Sollten wir
nicht aussteigen? Der Waagen steht schon seit gut drei Minuten vor deiner
Haustür." "Ja sollten wir, nur ums dem grauen, tristen und trostlosem Alltag zu
widmen." "Leider." Sanft zog Seto am Kinn des kleinen und sah ihm verführerisch
in die Augen. "Aber wir haben ja die Möglichkeit uns die langweilige Zeit etwas
zu versüßen, oder?" "Ja." Sie lächelten sich liebevoll an und stiegen dann
aus. Gemeinsam gingen sie in die Villa und trennten sich in der Eingangshalle.
"Musst du noch ins Arbeitszimmer?" "Ja, es könnte ja sein, das einer mir auf
den Anrufbeantworter gesprochen hat, dass meine Firma in Flamen steht oder man
deinen Vater gefunden hat." "Schön wäre es. Willst du auch baden?" "Mit dir?"
Joey war schon am Treppenansatz angekommen und Seto in Richtung seines
Arbeitszimmers unterwegs. "Wenn du nen Rettungsschwimmer hast."
Frech grinste der blonde noch mal zu dem anderem rüber und ging dann weiter die
Treppe hoch. "Nur das Seepferdchen, das muss dir reichen."
Joey saß in Boxershorts und T-Shirt auf dem Rand der roten Badewanne und goss
langsam etwas Badezusatz in das dampfende Wasser, welches aus dem schwarzen
Wasserhahn floss und die Wanne füllte. Er betrachtete die Wasseroberfläche auf
der sich erst langsam, dann immer schneller weiße Berge aus duftigem, weichem
Schaum bildeten. Er hörte wie im Nebenzimmer die Tür geöffnet und wieder
geschlossen wurde. Seto würde sich jetzt auch aus ziehen und dann zu ihm
kommen. Sie würden die Verbände abnehmen und dann gemütlich ein schönes,
entspannendes Vollbad nehmen. Doch die Schritte nebenan machten nicht wie
erwartet vor dem Kleiderschrank halt, sondern kamen direkt ins Badezimmer
rüber. Die Tür wurde schwungvoll geöffnet und glatt vergessen wieder zu
schließen. Joey sah in das Gesicht des andern welcher ihm anscheinend etwas
Wichtiges mit zuteilen hatte. Verwundert und mit wachsender Spannung wartete der
blonde darauf, dass Seto seine Stimme wieder fand und ihm verriet, was denn los
sei. Dieser war bis zu dem Jungen der auf dem Rand der Wanne saß und nahm ihn
zärtlich in die Arme. Tief blickten sie sich in die Augen und Seto musste ein
Mal tief durch atmen, bevor er erzählen konnte, was soeben passiert war. "Hör
mir bitte zu, ich war gerade auf dem Weg zu dir, als das Telefon klingelte. Ich
bin also zurück und einer meiner Anwälte war an der andern Seite der Leitung.
Joey, sie haben ihn gefunden. Wir haben deinen Vater gefunden."
Vorschau!!!!
Zaghaft öffnete er den weißen Umschlag, in dem die Wahrheit stand. Vorsichtig
zog er das gefaltete Blatt Briefpapier heraus und legte den Umschlag beiseite.
Lange sah er nur auf das immer noch zusammen gefaltete Stück Papier an und
suchte nach dem Mut ihn zu öffnen und endlich zu lesen.
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich freu mich auf jedes Kommi das ihr
hinterlasst. Ich fand es ja schon klasse, das wir die 300 Marke geknackt haben.
Das Nächste Kapitel kommt dann kommende Woche.
Gruß Carja
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