my little darlin von serena-chan ================================================================================ Kapitel 3: unwanted memories ---------------------------- Und wieder ist es soweit und das nächste Kap ist da. Sorry, dass ich diesmal in der Zeit gesprungen bin und wieder in der Vergangenheit schreibe, aber da das Kap nun mal in der Vergangenheit spielt, halte ich es für richtig. Wie dem auch sei, viel Spaß beim Lesen wünsch ich euch. Widmung: an Astreia und aqualight, die mir beim letzten Kap als einzige nen kommi da gelassen haben *euch besonders durchknuddel und die anderen böse anguck* serena-chan 3. Kapitel ~ unwanted memories ~ Es ist soweit. Ich stehe in der Tür meiner Wohnung und winke meiner Kleinen und Ryo ein letztes mal zu, als sie in sein Auto steigen und davonfahren. Seyra war so aufgeregt gewesen, dass sie überhaupt nicht einschlafen konnte und mir den ganzen gestrigen Abend die Ohren heiß geredet hat. Auch das traditionelle Herumtoben der beiden an der Tür war heute besonders ausgiebig und laut, so dass ein, zwei Nachbarstüren verstohlen aufgegangen waren, um zu sehen, was da so ein Radau machte. Ich glaube, einige dachten, Ryo würde Seyra irgendetwas antun, so wie sie geguckt hatten, aber mit meinem Lächeln zeigte ich ihnen, dass alles ok war. Es ist komisch, Ryo benimmt sich mir gegenüber so wie früher, als wäre dieser eine Moment auf dem Weihnachtsmarkt nie da gewesen. Wie kann er so normal wirken und seine Gefühle scheinbar abschalten, während ich einfach nicht mehr weiß, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll! Durch diesen Moment, seine Worte an jenem Tag, hat sich unsere Beziehung grundsätzlich verändert und ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen. Im Gegensatz zu ihm, er hat anscheinend keine Probleme damit. Bin ich ihm doch nicht so wichtig, wie ich an diesem Tag geglaubt habe, oder hat er das alles nur gesagt, um meine Laune wieder zu bessern? Sind das alles nur leere Worte gewesen? Aber was ist dann mit dem Kuss? Wir HÄTTEN uns geküsst, wäre Seyra nicht gewesen. Ich verstehe das alles nicht! Bevor die Nachbarn wieder komisch zu gucken beginnen, gehe ich wieder in meine Wohnung und schließe die Haustür hinter mir. Es ist seltsam, so ohne Seyra zu sein, ungewohnt und so still. Aber das ist ja auch Sinn der Sache, ich soll von allem einmal abschalten, auch von Seyra. Trotzdem vermisse ich sie jetzt schon, obwohl sie erst zehn Minuten weg ist. Ich setze mich ins Wohnzimmer. Nun gut, was soll ich die Woche über machen, um mich zu entspannen? Eine Woche! Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal eine ganze Woche Zeit nur für mich gehabt habe. Das muss vor Seyras Geburt gewesen sein. Ein Bild steigt in meinem Kopf auf. Ich gehe mit meiner Schultasche in der Hand die Straße entlang. Ryo, ebenfalls in seiner Schuluniform, die ihm immer etwas zu klein und Gegenstand unzähliger Witze und Sticheleien meinerseits gewesen war, geht neben mir her und wir verabreden uns für den nächsten Tag. ~ Flashback ~ "Puh, bin ich froh, dass wir diese blöden Prüfungen endlich hinter uns haben. Ich dachte schon, das würde nie zu Ende gehen!" Stöhnte ich und blickte ein letztes mal auf meine Schule, die ich ab jetzt nie mehr betreten würde. Tschüß und auf nimmer Wiedersehen! "Ganz ist es noch nicht vorbei, oder hast du den Abschlussball schon wieder vergessen? Außerdem brauchtest du dir doch keinen Stress zu machen, du warst doch diejenige, die sich so gut vorbereitet hatte und alles im Schlaf aufsagen konnte, oder verwechsele ich dich gerade mit einer anderen 18-jährigen Sue Toshiba, die gerade ihren Abschluss bestanden hat?" Ich grinste ihm schelmisch an. "Schon gut, schon gut! Ich bin ja ganz still und sage nichts mehr. Ich habe aber nicht vergessen, dass du mich zum Abschlussball abholen wolltest und die ganze Zeit an mir kleben willst. Und ich hoffe, DU hast unsere Verabredung heute nicht vergessen!" Ryo blieb stehen und setzte sein berühchtigtes Unschuldsgesicht auf. "Unsere Verabredung? Heute? Was denn für eine Verabredung?" Das gab es doch nicht! Er hatte doch tatsächlich unsere Verabredung vergessen, die wir schon in der 7. Klasse getroffen hatten, dass wir nach unseren Abschlussprüfungen zusammen etwas unternehmen wollten! "RYOOOO!! Das kann doch nicht wahr sein! Sag nicht, dass du unsere Verabredung vergessen hast, auf die wir uns seit Jahren freuen!" Mit erhobener Faust und finster blitzenden Augen ging ich auf ihn zu, während er vorsorglich einen Laternenmast zwischen uns brachte. Schelmisch grinste er mir entgegen. "Ruhig Blut, Brauner! Wie könnte ich unsere Verabredung vergessen, wenn ich mich mir seit der 5. Klasse nichts sehnlicher wünsche, als dich einmal richtig auszuführen, mit Smoking und sündhaft teurem Essen und so." Über diesen Witz konnte ich noch nicht einmal lachen. "Ha ha, mach dich nur über mich lustig! Du wirst schon sehen, was du davon hast. Also, was ist jetzt mit heute abend? Hast du dir schon was überlegt, was wir machen?" Ryo trat langsam wieder hinter seinem Schutz hervor. "Gut, wenn du nicht willst, bestelle ich den Tisch im Ritz halt wieder ab!" Ich verdrehte genervt meine Augen. "Spaßvogel. Also?" Wir gingen wieder weiter. "Ich hab mir überlegt, ich erbarme mich deiner und gehe mit dir ins Kino in den neuen Film, den du so gern sehen wolltest. Siehst du? Ich kann auch nett und zuvorkommend zu dir sein, wenn es notwendig ist. Ich setze mich bewusst und nur für dich der drohenden Gefahr aus, meinen Ruf zu verlieren, wenn ich in so einem Schnulzenfilm gesehen werde! Danach hab ich gedacht, gehen wir irgendwo hin und trinken etwas oder so. Akzeptabel?" Ich strahlte ihn an. "Du gehst echt mit mir in den neuen Film? Oh, danke, danke, danke, danke!" Ich schmiß mich ihm überglücklich an den Hals und gab ihn eine meiner Bärenumarmungen für spezielle Augenblicke. Dann löste ich mich von ihm und rannte die Straße hinunter. Nach ein paar Metern drehte ich mich noch einmal zu ihm um. "Also bis nachher, ja? Wir treffen uns dann vor dem Kino!" rief ich ihm zu, winkte zum Abschied und war auch schon hinter der nächsten Ecke verschwunden, so dass ich sein hochrotes Gesicht seit der Umarmung nicht mehr bemerkt hatte. Ich sah zum 20-zigsten mal auf meine Uhr. Es war mittlerweile Viertel vor acht. Die 20 Minuten, die ich bis jetzt vor dem Kino auf Ryo gewartet hatte, kamen mir wie Stunden vor und meine Laune glich immer mehr einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Natürlich, wie konnte es auch anders sein, war bei meinem Handy der Akku leer, so dass ich ihn noch nicht einmal anrufen konnte. Neidisch und immer schlechter gelaunt blickte ich den Leuten hinterher, die schwatzend das Kino betraten. Eigentlich hatte ich vor gehabt, jetzt eine von ihnen zu sein und gemütlich mich in einem Kinosessel zurückzulehnen mit einer riesen Tüte Popcorn vor mir. Stattdessen stand ich vor dem Kino wie bestellt und nicht abgeholt und wartete mir einen Wolf. Wo blieb dieser Kerl bloß? Na super, jetzt schlossen sie die Türen, so dass keiner mehr das Kino betreten konnte. Wurde also doch nichts, mit meinem Lieblingsfilm. Ryo würde eine seeehr gute Entschuldigung brauchen, um das alles zu erklären. "Entschuldige, ich habe dich beobachtet, wartest du auf jemanden?" Ich drehte mich um. Vor mir stand ein gutaussehender junger Mann, der mir auf Anhieb sympathisch war. "Nun, eigentlich war ich hier mit jemanden verabreden, aber das wird wohl heute nichts mehr." Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das mich augenblicklich dahinschmelzen ließ. "Wenn du nichts vorhast, können wir ja etwas trinken gehen, wenn du magst!" Sofort war meine Laune wieder auf Höchststufe. Sollte Ryo bleiben, wo der Pfeffer wächst, ich würde nicht ewig auf ihn warten. Außerdem hatte er somit eine kleine Gnadenfrist, in der er sich gut überlegen konnte, was er mir als Entschuldigung für heute abend auftischen konnte. Ich setzte mich mit meinem Begleiter in ein kleines Café in der Nähe, das ich noch überhaupt nicht kannte. Aber der gemütliche Flair gefiel mir auf Anhieb und ich beschloss, hier in Zukunft öfter her zu kommen. Unser Tisch stand am Fenster, so dass ich ab und zu mal nach draußen gucken konnte, für den unwahrscheinlichen Fall, dass Ryo doch noch auftauchen würde. Fünf Minuten später hatten wir unseren Eiskaffee vor uns stehen und wir unterhielten uns über alles mögliche. An diesem Abend hatte ich sehr viel von Marek, so hieß mein neuer Bekannter, erfahren und auch ich erzählte viel mehr von mir, als ich es normalerweise gegenüber Fremden tat. Wir verstanden uns einfach super! Stunden später standen wir vor dem Haus meiner Eltern. Er hatte darauf bestanden, mich nach Hause zu bringen, da, wie er sagte, eine junge Frau um diese Uhrzeit nicht mehr allein unterwegs sein sollte. Alles war dunkel und nur der Mond erhellte unsere Gesichter. "Ich fand es sehr schön heute Abend." Ich lächelte ihm entgegen. "Mir geht es genauso und ich würde mich freuen, wenn wir das wiederholen könnten. Du bist mir gleich vor dem Kino aufgefallen und ich musste dich einfach ansprechen. Ich hätte es mir nie verziehen, hätte ich dich, ohne dich anzusprechen, davon ziehen lassen." Mein Herz schlug wie wild, während seine tiefbraunen Augen mich gefangen hielten und ich in ihnen zu ertrinken drohte. Sein Gesicht kam mir immer näher, bis es nur noch wenige cm von meinem entfernt war. Seine Stimme glich einem Flüstern. "Auch wenn du mich dafür vielleicht hassen wirst, ich muss das einfach tun!" Und schon berührten seine Lippen meine. Erst überrascht stand ich stocksteif da, aber dann entspannte ich mich und erwiderte den Kuss. Seine sinnlichen Lippen fuhren über meine, nahmen sie vollkommen in Beschlag, erforschten, eroberten sie. Von da an waren wir unzertrennlich. Es verging keine Minute am Tag, in der ich nicht bei ihm war oder zumindest an ihn dachte. Ich schwebte einfach im 7. Himmel! Auch Ryos Einwände und Vorwürfe konnten daran nichts ändern. Er fühlte sich etwas hinten an gestellt, besonders, als ich ihm gesagt hatte, dass ich mit Marek auf den Abschlussball wollte und ihn deswegen um Verständnis bat. Die folgenden Monate sahen wir uns immer seltener, da ich immer mehr Zeit bei Marek verbrachte und schon praktisch bei ihm wohnte, so oft, wie ich bei ihm übernachtete. Ich war nur froh, dass die ganzen Prüfungen schon hinter mir lagen, da ich ansonsten nichts auf die Reihe bekommen hätte und womöglich durchgefallen wäre. Aber ich glaube, das wäre mir in dem Moment egal gewesen, Hauptsache ich war bei Marek. In Gedanken sah ich mich schon als seine Frau und stellte mir vor, wie es wäre, mit ihm verheiratet zu sein. Dann kam jener Tag, der Tag, an dem sich alles schlagartig änderte. Langsam ging ich die Treppen zu Mareks Wohnung empor. Doch diesmal strahlte ich nicht überglücklich über das ganze Gesicht wie sonst, wenn ich diese Treppen hochging. Diesen Morgen war ich bei einem Arzt gewesen, der mir bestätigt hatte, was ich selber schon befürchtet hatte. Nun war ich vor seiner Tür angelangt und stand bewegungslos vor ihr. Unschlüssigkeit und Angst spiegelten sich auf meinem Gesicht wider. Plötzlich öffnete sich die Tür und Marek blickte mir überrascht entgegen. "Sue! Was machst du denn hier? Ich wollte eigentlich gerade los." Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und richtete meinen Blick stattdessen auf seinen Pullover. "Ich...ich muss mit dir reden. Es ist wichtig." Er schien kurz zu überlegen. "Ok, die andere Sache hat auch noch ein paar Minuten Zeit. Komm rein!" Er hielt mir die Tür auf und ich schlüpfte hinein. Er ging schon mal ins Wohnzimmer, während ich langsam meine Schuhe und Jacke auszog. Dann ging ich zu ihm. Jetzt war es soweit! Wie sollte ich nur anfangen? Erwartungsvoll sah er mich an. Mittlerweile waren bereits 5 Minuten vergangen und immer noch wusste ich nicht, wie ich ihm das sagen sollte. "Du wolltest mir etwas sagen." Seine Stimme klang drängend und das gab mir einen Ruck. "Ja, ich... ich war heute bei einem Arzt, weil mir doch in letzter Zeit so oft übel war und er hat meine Vermutung bestätigt. Marek, ich... ich bin schwanger." Jetzt war es draußen. Ich hatte es ihm gesagt. Ich traute mich nicht, zu ihm aufzuschauen. Bitte, sag doch etwas! Sag, dass alles gut werden wird, dass du zu mir halten wirst! Doch nichts kam, keine liebevollen Worte, keine zärtliche Umarmung. Nun blickte ich doch zu ihm auf, und was ich in seinen Augen sah, erschreckte mich. Seine Worte klangen eiskalt in meinen Ohren. "Konntest du nicht besser aufpassen? Musstest du mir ein Blag an den Hals hängen? Ich wollte eigentlich noch ein bisschen Spaß haben in meinem Leben!" Seine Worte stachen mir ins Herz. So dachte er darüber? So dachte er über mich? Tränen bildeten sich in meinen Augen, als ich seine nächsten Worte hörte. "Scheiße! Ich muss hier raus! So?n Fuck!" Das Türenknallen dröhnte wie ein Kanonenschlag in meinen Ohren. Aufgelöst brach ich auf den Boden zusammen und weinte, wie nie zuvor in meinem Leben. Stunden später verließ ich seine Wohnung. Marek war nicht zurück gekehrt. Mit roten Augen und verheultem Gesicht lief ich durch die Straßen, ohne zu gucken, wohin ich lief. Wäre ein Auto gekommen, hätte ich es nicht bemerkt. Ich weiß nicht mal, ob ich in diesem Moment zur Seite gesprungen wäre. Wäre es nicht besser, einfach auf der Straße stehen zu bleiben und auf das nächste Auto zu warten, das allem ein Ende macht? Mein Leben war ein Trümmerhaufen! Wie sollte ich da noch weiterleben? Plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen. Ich wollte nicht, dass jemand mein verheultes Gesicht sah und wollte schnell weiter gehen. "Sue! Warte doch!" Ich drehte mich wieder um. Ryo! Ich hatte nicht bemerkt, dass ich gerade in Ryo rein gerannt war. Aber ihn wollte ich noch weniger, mein verweintes Gesicht sehen lassen. Doch bevor ich mich wieder umdrehen und davon rennen konnte, hatte er mich schon am Arm gepackt und drehte mich in seine Richtung. Es fiel mir immer schwerer, die Kontrolle zu behalten und ich merkte, wie mir wieder die Tränen in den Augen standen. "Was hat er dir angetan?" Seine Stimme klang gepresst vor unterdrückter Wut und sein Griff um meinen Arm verhärtete sich. Und dann konnte ich nicht mehr. Meine Gefühle nahmen wieder überhand und die mühsam zurückgehaltenen Tränen bahnten sich jetzt ungehindert einen Weg meine Wangen hinunter. Eine halbe Stunde später saß ich in seinem Zimmer. Glücklicherweise waren seine Eltern gerade im Urlaub, da sie sonst nur Fragen gestellt hätten, die ich nicht beantworten wollte. Ich erzählte ihm alles, von Angang an. Sein ausdrucksloses Gesicht verfinsterte sich, als ich zu dem Punkt kam, was heute passiert war. "Dieser Mistkerl! Erst dir das antun, und dann noch nicht einmal dazu stehen!" Wieder lösten sich ein paar Tränen und liefen meine Wangen hinunter. "Was soll ich denn jetzt machen, Ryo? Was soll aus mir werden? Ich weiß nicht weiter. Mein ganzes Leben ist zerstört!" Er setzte sich wieder neben mich, nachdem er bei seinem Wutausbruch aufgesprungen war, und legte beruhigend eine Hand auf meinen Arm. "Keine Sorge! Beruhige dich jetzt erst einmal. Morgen werden wir noch einmal zu diesem Mistkerl hin gehen und mit ihm reden. Und wenn er immer noch nicht einsichtig ist, werde ICH mit ihm reden, darauf kannst du Gift nehmen! Ich möchte, dass du weißt, dass ich egal was auch geschieht, zu dir halten und für dich da sein werde." Ich warf mich ermattet aber trotzdem erleichtert in seine Arme. "Danke, Ryo!" Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu Mareks Wohnung. Ryo hatte versucht, mich mit seinem Kompliment, ich sähe schrecklich aus, abzulenken, aber erfolglos. Meine Gedanken kreisten immer wieder um den gestrigen Tag. Was war, wenn Marek genauso reagieren würde, wie gestern? Was, wenn er nichts mehr mit mir zutun haben wollte? Wie sollte ich das alles allein schaffen? Diese Fragen hatten mich die ganze Nacht nicht los gelassen, so dass ich kein Auge zu gemacht hatte und sich dunkle Ringe unter meinen immer noch roten Augen gebildet hatten. Ich hatte bei Ryo geschlafen, da er darauf bestanden hatte und mich nicht nach Hause gehen lassen wollte. Ich war ihm dafür dankbar gewesen, ich hätte es auch nicht ertragen, allein in meinem dunklen Zimmer zu sitzen. Stattdessen hatte er sich die Luftmatratze geholt, während ich in seinem Bett schlafen durfte. Ich hatte gemerkt, dass er auch noch lange Zeit wach gewesen war, aber ich wollte nicht mit ihm reden. Außerdem spürte ich, dass es ihm genauso ging. Ich wusste, dass es ein ziemlicher Schlag für ihn gewesen sein musste, und das musste er erst einmal verdauen, auch wenn er nach meiner Beichte seine Gefühle hinten an gestellt hatte und sich vollkommen auf mich konzentriert hatte. Irgendwann war er dann doch noch eingeschlafen, was ich an seinem gleichmäßigem Atmen gemerkt hatte, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, hielten mich die ganze Nacht wach. Wir waren an seinem Haus angekommen und ich konnte Ryos vorsichtigen Blick auf mich gerichtet spüren. Aber noch hatte ich mich unter Kontrolle, obwohl mein Herz wild zu schlagen, anfing und nur schwer ein Zittern unterdrücken konnte. Zum Glück trat gerade jemand aus dem Haus, so dass wir hineingehen konnten. Langsam stiegen wir die Treppe hoch, Ryo hinter mir, als Stütze oder damit ich keinen Rückzieher machen konnte, konnte ich nicht genau sagen. Ich klopfte an seiner Tür. Nichts geschah. Ich geriet langsam in Panik und drückte auf die Klingel, erst einmal, dann ein zweites mal. In der Wohnung blieb es ruhig. Gerade, als meine Nerven endgültig zu zerreißen drohten, öffnete sich eine Tür und ich blickte einem Nachbarn entgegen. "Oh, sie sind es, junges Fräulein. Ich habe mir schon so etwas gedacht, als ich die Türklingel gehört habe. Aber ich muss sie enttäuschen, ihr Freund ist nicht mehr hier. Hat einfach ein paar Sachen gepackt heute morgen und ist los. Sieht ganz danach aus, als würde er auch nicht mehr wieder kommen. Tut mir leid, Mädchen!" Aufrichtiges Mitleid blickte mir in seinen Augen entgegen. Aber das war alles zuviel. Ich... meine Gedanken waren wie ausradiert. Ich taumelte, konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte. Langsam stolperte ich Schritt für Schritt rückwärts, suchte Halt, einen Anker, an dem ich mich festhalten konnte. Es gab keinen. Ich musste hier weg, weg von seiner Wohnung, seinem Haus. Ich drehte mich um und rannte die Treppe hinunter, ohne dass ich die Stufen richtig sehen konnte, da unzählige Tränen in meinen Augen brannten. ~ Flashback Ende ~ So, dies war der dritte Streich usw... Würd mich über ein paar kommis von euch freuen, BITTEEEEEE!!!! (denkt nicht, dass ich verzweifelt bin oder so *gg*) serena-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)