Kinder der Hölle von SailorTerra (Unter dem Schutz Luzifers) ================================================================================ Kapitel 5: Als Reiseleiterin ---------------------------- Vorwort (19.04.2005) Guten Morgen zu Teil 5. Wird diesmal etwas passieren? Erfahren wir endlich warum Gloria mit dem Teufel gemeinsame Sache macht? Und was wird aus Hekates Tete-a-tete mit dem Tod? Ich weiß es nicht, aber vielleicht bringt dieser Teil etwas Licht ins Dunkel. Kinder der Hölle (Teil 5) "Währe es etwa nicht möglich?" Hekate schaute etwas überlegend: "Möglich ist alles, aber eigentlich glaub ich nicht dran." Sie schaute Mortis forschend an: "Oder weißt du mal wieder mehr als ich?" "Nein. Ich weiß wie immer gar nichts. Ich ziehe nur alles in Betracht." "Alles in Betracht ziehen..." Vielleicht war es genau das, was sie auch tun sollte. So gab es dann keine unliebsamen Überraschungen mehr. Aber gab es die bis jetzt? Ein Engel, dessen Absichten unklar waren und eine komische Kugel, die aus Glas zu sein schien, aber dunkel war. Und was Hekate eigentlich die meisten Sorgen machte, was hatte ihr Vater vor? Nichts ließ er ohne Grund geschehen, nur der Sinn des Ganzen entzog sich Hekate noch. Sie seufzte tief, während sie die Kugel von einer auf die andere Seite drehte. "Ich sollte so langsam los." "Ja, solltest du. Ich muss auch wieder Seelen einsammeln." Ein sanftes verführerisches Lächeln legte sich auf ihre Lippen: "Mach doch mal Urlaub. Kein Mensch wird dich vermissen." "Und ob, meine Süße." Er hauchte ihr noch einen Kuss auf die Wange und setzt seine Kapuze wieder auf. "Na gut...", Hekate hüpfte auf den Steg, "bis zum nächsten Moment der Ewigkeit." Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie wieder Richtung Schloss. Mortis konnte nicht anders als ihr hinterher zu schauen. Sie war heute viel zu aufgedreht, aber es war eine schöne Abwechslung zu ihrer sonst so unerschütterlichen Gleichgültigkeit. Irgendetwas merkwürdiges hatte diese junge Dämonenbraut an sich und er wusste, dass selbst die Ewigkeit nicht reichen würde, sie wirklich kennen zu lernen. Ein müdes Lächeln konnte er sich nicht verkneifen und legte wieder ab. Was war schon die Ewigkeit? Damian half Gloria beim Aufstehen: "Fühlst du dich wirklich schon besser?" "Ja, hier sind keine dieser bedrückenden Schwingungen." Irgendwie konnte er nicht so ganz glauben, dass es daran lag. Sie war in der Hölle. Hier herrschte überall Leid und Qual. Wenn sie ihrer aller Schmerzen spürte, sollte sie lieber schnellstens wieder zurückgehen. "Wir haben jetzt nur ein Problem. Der einzige Weg zurück führt wieder durch den Keller zurück." Gloria lächelte nur auf ihre liebliche Art: "Das ist schon okay." "Ach ja?" "Ja, im Normalfall kann ich mich dagegen abschirmen. Meinst du ich wäre sonst hier hin gekommen? Eben war es nur..." Damian sah sie fragend an, "Na ja... eben zu viel." Er konnte wohl nichts anderes tun, als ihr zu glauben. Trotzdem fand er es merkwürdig. An vielen Orten der Erde herrschte schlimmere Schwingungen, als hier. Schließlich gab es in der Unterwelt nur Höllenqualen, in den seltensten Fällen Todesqualen, da Seelen für gewöhnlich unsterblich sind. Aber vielleicht empfand ein Engel da auch einfach anders. Oder es war etwas ganz anderes gewesen... "Da bin ich!" Hekate stieß unangemeldet die Tür zum Audienssaal auf. Satans Augen waren starr auf ein Schriftstück vor ihm gerichtet. "Leg sie hier hin." "Nein!" Er ignorierte Hekates Ungehorsam einfach. Sie würde schon gleich die Ware hinlegen und mit kaltem Blick wieder gehen. "Was hat es mit diesem Ding hier auf sich?" Satan konnte sich nicht vorstellen, dass sie darauf ernsthaft eine Antwort haben wollte. Ihre Blicke waren kalt auf ihn gerichtet: "Ich höre." Das dieses Kind immer seinen Kopf durchsetzen musste, wusste er ja, aber immer dieser Ungehorsam. "Das ist ein ausgefallener Briefbeschwerer, nichts weiter." Hekate konnte ja verstehen, dass er es ihr nicht sagen wollte, aber ein einfaches "Das geht dich nichts an" hätte ihrer Ansicht nach auch gereicht. Aber immerhin konnte sie so weiterfragen. "Und was bedeuten diese Zeichen?" "Er ist alt und das sind halt ein paar Kratzer." Er blickte immer noch nicht von dem Papier auf. "Dann noch eine letzte Frage. Warum ist Gloria hier?" "Sie soll auf euch aufpassen, bei eurem Aufenthalt auf der Erde." Auf dem Gesicht der jungen Dämonin machte sich Empörung breit. Das war doch nicht sein Ernst. Er konnte sie doch nicht ohne ihre Zustimmung mit einem Engel auf die Erde schicken. Aber als Hekate ihn ansah, wusste sie, dass er sehr wohl konnte. Nur warum, wieso, weshalb... das würde sie wohl nicht so bald erfahren. Wenn sie Glück hatte vielleicht noch vor der Abreise. "Wann geht es los?" "Sobald ich es sage." Wortlos legte Hekate die Kugel auf den Tisch und verließ den Raum wieder. Sie musste sich wohl endlich eingestehen, dass sie gegen ihren Vater niemals eine Chance haben würde. Erst als die Tür hinter ihr zufiel, sah er auf: "Du solltest froh sein nicht alles zu wissen, meine Kleine..." Damian und Gloria gingen schweigend in Richtung Empfangssaal. Eigentlich wollte er sie etwas fragen, eigentlich wollte er vieles fragen. Aber das Gefühl von Neugier wurde ihm schon von Kindesbein an ausgetrieben. "Es wundert mich, dass du mich noch gar nicht gefragt hast, warum ich hier bin." "Sollte ich das denn fragen?" Er hörte ein leises Lachen von ihr. "Du sollst überhaupt nichts. Interessiert es dich denn, oder hat dir dein Vater bereits alles gesagt?" "Er sagt uns grundsätzlich nur das Nötigste." "Und was war diesmal das Nötigste?" "Das wir dich holen sollten." Gloria nickte nur verständnisvoll lächelnd. "Ich bin eigentlich nur als eine Art Reiseführerin hier." "Reiseführerin?" Damian wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Sie kannte sich in der Hölle doch nicht aus, wie sollte sie dann jemanden führen? "Ja, für euren Aufenthalt auf der Erde." Noch mehr Verwunderung schlug sich in seinem Gesicht nieder. "Hat Luzifer noch gar nicht mit dir und Hekate darüber gesprochen?" "Davon, dass wir auf die Erde sollen, höre ich gerade zum ersten Mal." Er war auch alles andere als begeistert von der Idee. Die Erde hatte er noch nie gern gemocht. In den letzten Jahren war er nur noch auf Befehl dort gewesen und das auch alles andere als gern. "Hat er dir gesagt warum?" Gloria schüttelte ihr blondes Haupt. Und plötzlich fiel ihm auf, dass das alles keinen Sinn machte. Ein Engel wurde von Satan angeheuert seine Kinder auf der Erde herum zu führen. Zu mal die Erde doch mehr oder weniger Tabu war. Aber er hatte das ja nicht zu entscheiden. Wenn er den Befehl bekommen würde auf die Erde zu gehen, würde er dem nachkommen. Nur ob Hekate das so einfach tun würde? Sie hielt nicht viel von blindem Gehorsam. Seufzend holte Hekate ein dickes verstaubtes Buch aus der Bibliothek. Wenn sie schon auf die Erde sollte und wahrscheinlich unter Menschen leben, wollte sie wenigstens etwas über diese wissen. Wie die Welt aussah und wie Menschen worauf reagierten oder nicht reagierten, wusste sie, aber rein gar nichts über ihre Geschichte, die allerdings auch nicht all zu lang sein konnte. Ein erträgliches Maß an Intelligenz besaßen die Menschen schließlich erst seit ein paar tausend Jahren. Sie schlug die erste Seite auf: "Menschen, Spezies mit der Anatomie ihrer Erschaffer, aber beschränkter Intelligenz und Wahrnehmung." Offensichtlich war es nicht von einem Menschen geschrieben worden. Informationen über ihre Zeitrechnung, irgendwelche Berühmtheiten, wen interessierte so etwas schon? Hekate eigentlich nicht, aber sie hatte ja keine andere Wahl. Lieber verbrachte sie ein paar Stunden in der Bibliothek, als sich dauernd etwas von Gloria sangen lassen zu müssen. "Und hier haben wir...", Damian stockte als er Hekate sah, "Was machst du denn hier oben?" "Lesen, was sollte ich hier sonst tun?" Gloria kam etwas näher: "Bist du oft hier?" "Nein", Hekate stellte das Buch zurück, "Erst seit dem mein Vater mir vor ein paar Minuten unterbreitete, dass wir bald auf die Erde müssen. Was wohl heißt, dass wir uns bald rund um die Uhr sehen." Nachwort (29.04.2005) Teil 5 Ende und ich hab das komische Gefühl, dass es noch sehr lange dauern wird bis es zu einem vernünftigen Schluss komme. Also bis zum eventuell nächsten Mal. MG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)