Kinder der Hölle von SailorTerra (Unter dem Schutz Luzifers) ================================================================================ Kapitel 11: Nur 534 Jahre ------------------------- Vorwort (12.06.2005) Ich hab frei und wie haben kurz nach Mittag. Ich hab frei und das Haus kommt mir so groß und leer vor. Da hilft nur Ablenkung gegen und ich hoffe mal mit diesem Kapitel erreichte ich das. Kinder der Hölle (Teil 11) Hekate drehte sich so erschrocken um, dass ihr der Hut vom Kopf rutschte. "Da.... Damian..." Innerhalb von einer Sekunde war sie bei der Tür und schlug sie ihrem Bruder vor der Nase zu. Damian war sich nicht ganz sicher, ob er jetzt loslachen, oder sich lieber Sorgen um seine Schwester machen sollte. "Hast du eigentlich noch nie was von Anklopfen gehört?" Neben Hekates Ungehaltenheit hörte er Klamotten zu Boden fallen. "Ich hab angeklopft, aber du hast es ja scheinbar nicht für nötig befunden zu antworten.", versuchte er sich zu verteidigen. "Trotzdem geht man nicht einfach so in das Schlafzimmer einer Frau.", tönte es von drinnen. Für was hielt sie ihn schon wieder? Er spazierte doch nicht in die Schlafzimmer von irgendwelchen Frauen. "Du bist ja auch keine Frau..." In dem Moment flog die Tür auf und Hekate stand wieder in ihrem schwarzen Kleid und mit tödlichem Blick vor ihm. "... sondern meine Schwester", fügte er leise hinzu. Sie nickte langsam und wartete immer noch auf einen Kommentar von ihm. So ein modisches Vergehen würde selbst er nicht ungesühnt lassen. Aber irgendwie macht er keine Anstalten sie damit aufzuziehen. "Was willst du überhaupt hier?", fragte Hekate nach ein paar Schweigesekunden. "Ach so... ja... dich essen holen. Wir sollen doch um 14 Uhr da sein." Sie sah nicht gerade begeistert aus: "Müssen wir das wirklich?" Als Antwort bekam sie nur einen vielsagenden Blick von Damian. Hekate wusste ja selbst, dass sie mussten, oder besser sollten. "Vielleicht erfahren wie ja noch etwas Interessantes. Wir sollten optimistisch an die Sache rangehen." "Ja, auf jeden Fall", entgegnete sie sarkastisch. Tief seufzend ging Hekate voraus und blieb kurz vor der Wohnungstür kurz stehen. Direkt an der Wand neben der Wohnungstür war noch eine Tür, die Hekate beim Betreten gar nicht aufgefallen war. "Was ist denn?", fragte Damian, da seine Schwester ihm den Weg versperrte. "Nichts", antwortete sie schnell und ging weiter. Beim Verlassen der Wohnung stießen sie fast mit Gloria zusammen, die hektisch ihre Tür schloss. "Da seid ihr ja. Dann können wie ja alle zusammen zum Essen gehen. Die Luftveränderung macht richtig Appetit." Hekate hingegen verging der Appetit immer mehr. Das sie so gute Laune haben konnte, obwohl sie doch eigentlich in den Himmel gehörte... Sie musste die Erde doch als einen schrecklich grausamen Ort empfinden. Mit einem entwaffnenden Lächeln zog Gloria Damian die Treppe runter, während Hekate ihnen, die Szene missbilligend, folgte. Die drei wurden schon erwartet und von dem Mann, der sich bislang immer noch nicht vorgestellt hatte, an ihre Plätze am Esstisch geleitet. Der Tisch war bei weitem nicht so groß, wie die Tafel im Schloss, aber Hekate hatte das eh schon immer als übertrieben empfunden. Die drei setzten sich, während eine Frau noch einen Braten auf den Tisch stellte. Damian ignorierte das... Man würde es schon essen können, denn verhungern würde sie sein Vater wohl kaum lassen. Zumal seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gezogen wurde. Neben seinem Teller lag eine grüne eingeschweißte Pappkarte mit einem Foto von ihm. Aber noch bevor er genauer studieren konnte, was dort draufstand, richteten die beiden Menschen das Wort an sie. "Wir würden euch gern noch einiges sagen, bevor wie mit dem Essen anfangen.", begann die Frau mit einem höflichen Lächeln. Der Mann riss allerdings gleich wieder das Wort an sich: "Also erst mal würden wir uns gerne vorstellen. Mein Name ist Ernst Rüpping und das ist meine Frau Melanie Rüpping. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir als eure Gastgeber dienen dürfen. Und wir hoffen die Wohnungen gefallen... oder gibt es Änderungswünsche?" Sie alle schwiegen. Hekate hätte zwar gerne noch einiges am Bad ändern lassen, aber lieber sah sie zu, wie dieser Herr Rüpping, durch das Schweigen verunsichert, immer nervöser wurde. "Es gibt noch zwei Sachen worüber wir euch in Kenntnis setzten sollen. Einmal liegen auf euren Plätzen Ausweise, die ihr am besten immer bei euch trag, wenn ihr das Haus verlasst. Darauf stehen eure Decknamen. Ihr spielt sozusagen die Rolle dieser Menschen." Hekate entdeckte jetzt erst diese Karte mit ihrem Foto und betrachtete sie genauer. "Akuma...", las sie ihren Familiennamen leise vor. Eigentlich einfallslos, aber er traf es noch ziemlich genau, da Hekate und Damian noch nie in die Verlegenheit gekommen waren ihre Abstammung nachzuweisen. Der Vorname durfte offensichtlich gleich bleiben, nur bei dem Geburtsdatum kam sie ins Stocken. "6. September 1988? Das würde ja bedeuten, ich darf hier als 16-jährige rumlaufen." Etwas erschrocken wichen die beiden Menschen zurück, als Hekate ihnen einen vernichtenden Blick zuwarf. "Das macht doch nichts", versuchte Gloria beschwichtigend auf Hekate einzuwirken, "Ich bin sogar erst, laut diesem Ausweis, am 2. Oktober 1988 geboren, also noch jünger." Hekate dachte allerdings gar nicht daran sich davon beruhigen zu lassen. Ohne groß zu fragen, nahm sie Damian den Ausweis aus der Hand. "Immerhin 18..." Etwas erleichtert stellte sie fest, dass sie beide den gleichen Nachnamen hatten und somit auch hier offensichtlich als Bruder und Schwester durchgingen. Langsam schien Ernst seine Fassung zurückzugewinnen. "Ja... und genau weil ihr so alt hier gemeldet seid, wurden wir als eure Vormünder eingetragen, was aber nichts weiter heißt, dass ihr nicht ohne unsere Unterschrift Geschäfte schließen dürft..." "Was nichts weiter heißt, als dass wir nichts tun können, ohne dass unser Vater es durch die absegnet.", übersetzte Damian das ganze noch mal. Leise meldete sich die Frau wieder zu Wort: "Das gilt nur für die beiden Mädchen, nicht aber für sie. Da man in Deutschland mit 18 volljährig und auch vollgeschäftsfähig wird." "Ja", der Mann mischte sich wieder ein und versuchte möglichst unauffällig zu beobachten, ob die Tochter des Teufels jetzt schon ein Massaker plante, "Da ihr alle in Menschenjahren nicht recht jung seid, werdet ihr auch alle während eures Aufenthaltes hier zur Schule gehen." Hekate bis die Zähne zusammen und sog pfeifend die Luft ein: "Sie wollen mir nicht wirklich sagen, dass ich hier auf der Erde 16 sein soll, somit noch ein Kind bin und hier auf eine Schule gehen soll, mit lauter kleinen Menschenkindern... Ich bin 534 Jahre alt! Was soll ich auf dieser Schule lernen, was ich nicht schon weiß?" Damian musste überrascht feststellen, dass seine Schwester erschreckend ruhig blieb. Zwar sah sie so aus, als würde sie am liebsten gleich einen Mord begehen, aber noch kein Geschirr war zu Bruch gegangen und sie hatte nicht mal geschrieen und war dabei aufgesprungen, so dass der Stuhl umfiel, was seiner Meinung nach eine ihrer Lieblingsgesten war. "J... ja... ja...", stotterte Ernst, der damit zurechnen schien gleich ermordet zu werden, "der... Meister... nun ja..." Langsam nickte Hekate und ihr Blick wurde desinteressiert, fast freundlich: "Gut, dann lassen sie und doch einfach essen. Oder gibt es sonst noch etwas, dass wir wissen sollten?" Ernst schüttelte immer noch etwas verstört den Kopf. Gloria verstand zwar, dass Hekate sich etwas aufregte, aber hatte sie deshalb so heftig reagieren müssen? Besonders da sie jetzt wieder ganz ruhig wirkte. Wen würde so ein Verhalten nicht verunsichern? Aber genau das beabsichtigte Hekate ja. Im Stillen hatte sie schon längst beschlossen, dass ihr Vater das ganze noch bereuen würde. Sie wusste noch nicht wie oder wann, aber sie ließ sich nicht wie eine kleine Puppe manipulieren. Damian musterte Hekate kurz. Eigentlich musst da noch etwas kommen. Es war kein gutes Zeichen, wenn sie nicht ihre Launen lebte, denn entweder plante sie dann etwas oder verschloss sich einfach vor allem und jedem und verlief sich in ihren Gedanken. "Hekate?" Sie wandte ihren Blick zu ihm. "Alles okay?" Sie nickte langsam und begutachtete das Essen: "Er hat doch gesagt, dass das hier nichts weiter als ein Urlaub für uns sein soll. Also sollten wir uns doch einfach zurücklehnen und die Show genießen, oder?" Damian musste ein wenig schmunzeln: "Ja, ich fürchte du hast ausnahmsweise mal recht." Das freundliche und fast ausgelassene Geplauder der beiden jungen Dämonen beruhigte Herr und Freu Rüpping soweit, dass sie sich auch an den Tisch setzten und mit dem Essen begonnen wurde. Sie wussten, dass sie ein enormes Risiko mit den dreien auf sich genommen hatten, aber was tat man nicht alles, um seine Seele zurückzugewinnen? Nachwort (13.07.2005) Eigentlich hatte ich mir vorgenommen schneller zu sein und diese Ferien die meiste Zeit zum schreiben zu verwenden, aber es wäre das aller erste Mal, dass ich meine Pläne so hätte umsetzten könne, wie ich es wollte. Also schreibe ich halt dann, wann ich gerade Zeit erübrigen kann *g* Alles liebe MG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)