Into Dust von abgemeldet (Atemu & Teana) ================================================================================ Kapitel 15: *Das Geheimnis* --------------------------- Anmerkung: Neues Kap. danke für die lieben kommis. bin doch gerade im abi. deswegen dauerte das schreiben solange. soooooooooooooooory for that. hoffe es gefällt euch. viel spaß. eure lily ~Kapitel 15~ * *** Tea hatte sich in die hinterste, rechte Ecke verkrochen, die Beine weit an ihren Körper gezogen, um sich irgendwie zu schützen. Wovor sie sich schützen wollte, wusste sie auch nicht so genau. Vor Seth? Vor seinen Kumpanen? Sie hatte die ganzen Fluchtpläne wieder verworfen, die sie sich ausgedacht hatte. Es war ja nicht so, dass hier keine Fenster waren. Aber vor diesen kleinen Fenstern, waren Gitter angebracht und die konnte sie - auch wenn sie es wollte - nicht durchbrechen. Sie lehnte ihren Nacken an die Wand und war froh, als sie die Tür hörte, die geöffnet wurde. Atemu würde zurückkommen! Als sie jedoch aufsah, sah sie einen Jungen, den sie zuvor noch nie gesehen hatte. Oder war er ihr nur nie aufgefallen? Verblüfft stellte sich Teana auf die Füße. "Wer bist du?" "Shhhh, sprich nicht, sonst hören sie uns. Ich will euch helfen. Der Pharao ist sich selbst überlassen worden. Das Dorf ist zurzeit leer. Seth und die Sklavenhändler sind aus dem Dorf geritten...." "Was heißt das, der Pharao wurde sich selbst überlassen?" Tea wusste nicht so recht, ob sie den Jungen trauen sollte. Er sah jedenfalls nicht so aus, als würde er sich einen Spaß daraus machen, Leute zu ärgern, die Hilfe bedurften. "Er soll sterben." Die Antwort reichte, um näher zu treten. Tea schaute den Jungen neugierig ins Gesicht. Er hatte lange, blonde Strähnen, die ihm ins Gesicht lagen. Sie musste das mit dem Jungen revidieren, denn als sie vor ihm stand, fiel ihr auf, dass er genauso alt sein musste, wie sie es war. "Ich bin Joey!", stellte er sich vor. "Wieso willst du uns helfen?" Argwöhnisch betrachtete ich ihn genauer. Er war etwas größer und schaute mich lächelnd an. "Ich bin mit vielen Dingen nicht einverstanden, die mein Bruder tut!" "D-Dein Bruder? Wer ist das? Einer der Sklavenhändler?" Irritiert schaute er mich an. Als ob ich blöd wäre. "Äh - So ähnlich....ich sage ihm, ihr habt euch von alleine befreit. Aber nun musst du mitkommen. Jetzt ist die Zeit gekommen..." Tea wusste nicht, ob sie dem jungen Mann trauen sollte, der ein Gesicht, wie ein Junge hatte. Vielleicht war das eine Falle? Es wäre nicht die erste, auf die sie hereingefallen wäre. "In Ordnung!" "Gut dann komm, hinter der Hütte hab ich zwei Pferde gesattelt." Er packte mich fest am Oberarm und wir beide liefen hinaus. Er hatte Recht, die Wächter waren fort und auch sonst herrschte Stille. Mein Herz sprang, wie im Marathon. Aber das könnte genauso gut inszeniert worden sein, dachte Tea scharf nach. "Moment!", schrie Tea im Laufschritt. "Was ist mit Atemu?" "Er ist nicht hier....er wurde in die Wüste geschleppt. War das wahr? Aber dann würde er sterben...ohne Wasser, bei der Hitze! "Dann müssen wir sofort zu ihm!", riet Tea. "Ich dachte, du willst dich retten, der Pharao ist kurz vor dem Sterben...was soll das werden? Eine hilflose Rettungsaktion?", fragte Joey. "Meinetwegen! Ich GEH nicht OHNE ihn!", betonte Tea patzig. "Dir ist nicht mehr zu helfen, vielleicht kriegen die das schneller mit, als du möchtest und deine Flucht wäre dann völlig umsonst gewesen." Er schaute Tea länger an und dann die beiden Pferde. "Okay, ich komme nicht mit, wenn du ihn retten willst, reite aus dem Dorf, immer geradeaus, halte dich an den Stand der Sonne! Hast du das verstanden?" "Warum tust du das?" Tea hatte es noch immer nicht begriffen. "Wie schon gesagt, ich habe da meine Gründe!" Er half Tea aufs Pferd zu kommen und reichte ihr die Zügel des anderen braunen Pferdes. "Dann rette ihn!" "Ich danke dir!", sagte sie und nickte ihm zu. Dann ritt ihr Pferd los. Sie wäre nie ohne Atemu geflohen. Dieser Joey kam ihr merkwürdig vor. Sein Bruder? Und er war mit vielem nicht einverstanden und deswegen wollte er ihr bei der Flucht helfen? Merkwürdig. Sie ritt der Sonne entgegen und hoffte, die Flucht würde gelingen und Atemu würde noch leben.... Anderswo Seine Kehle war wie ausgedörrt. Seine Augen, wie vertrocknet. Der Husten in seiner Kehle staute sich an und er hatte kaum noch die Kraft, sich zu bewegen. Die Sonne konnte die reinste Folter werden. Die Stricke um seine Füße und Hände waren so fest, dass er sie nicht zerreißen konnte. Die Schmerzen zu stark. Die Sonne stach in seine geschlossenen Augen. So heiß....so heiß. Wann durfte er sterben? Sein Leben war sowieso dahin...Sollte das eine Prüfung sein? Er vegetierte doch nur noch dahin! Als er Pferdegetrappel hörte, wusste er, dass das der Totengott sein musste. Er würde ihn auf einen Pferd abholen, der Todesreiter? Atemu bekam es mit der Angst zu tun, seine Beine bewegten sich nicht mehr. War er schon tot? Er fühlte, wie sein Kreislauf kippte. Seine Lider wurden schwerer, die Hitze erklomm seinen Körper. Er hatte sich seinen Tod immer anders vorgestellt, zumindest hatte er sich nie einen Tod in der Wüste ausgemalt. Er hörte, wie sich jemand aus dem Sattel schwang. Er würde kommen. JETZT! Atemu schluckte, doch die Spucke war ausgetrocknet, er konnte seine pelzige Zunge fühlen. War er nun tot? Er sah noch alles aus seinen Augen, er war wohl noch am Leben. Aber das würde bald vorbei sein. Sobald man den Todesreiter sah, würde man augenblicklich sterben. Er konzentrierte sich, obwohl die Sicht schlechter wurde und sich ein Nebel vor seinen Augen breit machte. Dann sah er bläuliche Augen über sein Gesicht. War das der Todesritter? Blaue Augen und braune, zerzauste Haare? Das schlimme war, sie war eine Frau. Atemu war verwirrt. Starrte sie genauer an. Kannte er sie nicht? Er konnte sie kaum erkennen. Sie sprach mit ihm, aber was? Sie löste die Stricke von seinen Händen und Beinen. Seine Hände schienen wie gelähmt und fielen, wie von selbst neben ihn. Er konnte sie nicht richtig fühlen. "Kannst....mich...hören?" Er verstand nur Wortfetzen. Wollte die Todesreiterin noch mit ihm reden? Die Papyrusrollen mussten überarbeitet werden, dachte er zuerst. Der Tod war eine Frau und kein Mann - so wie es geschrieben stand. "Atemu....flüchten....sofort....Joey....geholfen.....und...aufstehen....du....!" Atemu konnte nichts verstehen, es war wie ein Rauschen in den Ohren. War das der Tod? Hörte er nun Dinge? War das die letzte Minute vor dem Sterben? Er hatte immer gedacht, dass sich dann Erinnerungen auftaten, und sich vor seinen Augen abwechselten.... Dann fassten ihre Hände sein Gesicht. Sie waren kühl. Oh bei den Göttern! Nun war es soweit. Sie würde ihn mit ins Totenreich nehmen. Dann aber versuchte sie mit einer Hand, seinen Mund zu öffnen und plötzlich spürte er Flüssigkeit, sah einen braunen Wasserbeutel, den sie über seinen Mund hielt. DAS WAR WASSER! Er verschlang es, und sein Mund befeuchtete sich zunehmend. Das Wasser konnte gar nicht genügend in seinen Hals laufen. Wieso half ihm der Todesgott? - eher Todesgöttin.... Als sie den Beutel wegnahm, wurde auch seine Sicht klarer. "Ist alles in Ordnung?" Die Stimme kannte er doch. Wie blöd war er eigentlich? Teana war doch kein Todesgott. Er riss ihr den Wasserbeutel aus der Hand. "Trinken sie nicht zu gierig, sonst übergeben sie sich, wie lange liegen sie denn schon hier?" Sie schien sich Sorgen gemacht zu haben, wie war sie überhaupt hierher gekommen? MOMENT! Vielleicht war das nur eine Vision, kurz vor dem Tod? ER schluckte, nein, sie schien real zu sein. Oder? Verwirrend studierte er ihr Gesicht. Sie sah mitgenommen aus. Er trank noch einen Schluck, befeuchtete sich die spröden Lippen, die schon Risse zeigten. "Kommen sie, können sie aufstehen? Wir müssen hier weg!", sie umfasste seine Hand und wollte ihn vom Boden ziehen. Doch er war so schwer, wie ein Sack Gerste. "Helfen sie mir mit, versuchen sie aufzustehen!", zwang sie ihn. Er versuchte es ja mit allen Mitteln, wieder Gefühl in die Beine zu bekommen, doch es war leichter gesagt, als getan. Er wollte was sagen, hörte seine Stimme aber nicht. Na prima, war er stumm geworden? Hatte die Hitze seine Stimmbänder denaturiert? Endlich, die Benommenheit in den Füßen verschwand und er konnte mit Hilfe Teas auf die Beine kommen. Mit humpeln, was man kaum als gehen bezeichnen konnte, schleiften sie sich zu den Pferden. Sie half ihm sogar in den Sattel zu kommen. Er wollte gar nicht wissen, wie sie ihm half. Denn sie fasste ihn an Körperregionen an, die ihm ziemlich peinlich waren. Er spürte den warmen Händedruck auf seinen Hüften und am Bauch. Die Berührungen waren zwar alle recht kurz gewesen, aber sehr intensiv. Ob das durch die Starre der Hitze gekommen war, dass er alles viel gründlicher spürte? Er senkte den Kopf nach vorne und ließ das Pferd einfach loslaufen. Tea schwang sich auf das andere Pferd und preschten über den Sand davon.. War das nur eine Vision? War das vielleicht gar nicht echt? Wie war Tea geflohen? Wo würden sie hin reiten? War das nur eine Art Träumerei? Ein Wunschdenken? Er war so müde...so müde. Langsam wurde alles schwarz vor Augen, nur das Getrappel der Pferde hörte er leise im Schlaf - und nun wusste er schließlich, dass das alles gar kein Traum sein konnte. * Etwas Kühles bespritzte seine Stirn und lief weiter über seine Wangenknochen. Es fühlte sich so erfrischend an. Schlechte Alpträume hatten ihn geplagt. Eine Entführung durch seinen besten Freund. MOMENT! Das war kein Alptraum gewesen, das war alles wirklich geschehen. Aber wo war er nun, und wieso lief ihm Wasser über die Wangen? Sein Körper war träge und verlangte nach Schlaf, seine Kniescheiben fingen an zu brennen, als er versuchte sich zu bewegen und schließlich die Augen zu öffnen. "Bleiben sie liegen...", hörte er eine sanfte Stimme. Teana. Er versuchte trotzdem die Augen zu öffnen, um wenigstens zu wissen, wo er sich befand. Dunkelheit gab sich ihm preis, als er aufsah. Nur ein wenig Helligkeit fiel in den Höhleneingang, in dem Teana und er saß. "Wo...sind wir?", krächzte er unter Halsschmerzen und fasste sich nervös an dem Hals. Wieso schmerzte es so zu sprechen? "Ich habe eine Höhle im Gebirge gefunden. So leicht wird man uns hier nicht finden können." Na toll, hieß das etwa, dass sie immer auf der flucht sein würden? Er? Ein Herrscher über Ägypten? Ein Pharao? Er lag im Schmutz? In einer Höhle? "Ich fasse es nicht", sagte er frustriert und schüttelte sich vor Kälte. Er war diesem Temperaturwechsel nicht gewöhnt. Noch eben war ihm so feurig heiß und nun....zitterte er wie Espenlaub. "Was fassen sie nicht?" Teana kniete rechts neben ihm. "Dass ich sie gerettet habe oder dass wir in einer Höhle Unterschlupf gefunden haben?" Ihre Stimme klang überproportional schallend. Wie ein Echo, das in dieser Höhle noch dreifach verstärkt wurde. "Einfach ALLES!", versuchte er sie anzuschreien, was aber in seinem kläglichen Versuch versagte. Es hörte sich eher wie ein quietschender Schrei an. "Wollten sie etwa sterben?", herrschte Teana ihn an. Atemu antwortete nicht. Wozu auch. Sein Leben war verwirkt, nie wieder würde er in einem warmen Zimmer sitzen. Nie wieder würden ihm seine Diener zu Füßen liegen. "Wie....haben sie sich befreien können?", fragte er schließlich doch. Er hasste die Stille zwischen mehreren Personen und er hasste eindeutig die Stille zwischen Personen, die sich wohl nun länger miteinander aushalten mussten. "Joey....hat mir geholfen!" Als Teana zu dem jungen Herrscher schaute, konnte sie für einen Augenblick, sein kalkweißes Gesicht sehen, welches er aber gut in der Dunkelheit der Höhle verstecken konnte. "K-Kennen sie ihn?", fragte Tea neugierig nach. Sein Verhalten war ja nun mehr als eindeutig. "Ja, so kann man das nennen!" Atemu schaute zur Seite, genau dorthin, wo sie nicht saß. Er WOLLTE sie nicht ansehen. "Er hat etwas über seinen Bruder gesagt!" Tea hörte wie Atemu sich räusperte und hob eine Augenbraue. "Sollte ich irgendetwas wissen?", stocherte sie nach. Atemu biss sich auf die Unterlippe. "Ich darf darüber nicht sprechen... und auch sonst weiß es keiner." Atemu schaute immer noch zu einem imaginären, dunklen Punkt in der kleinen Höhle. Tea dachte nach. War Atemu etwa der Bruder? Oder...wer sonst? Seth? Nein das ging ja nicht, er war Hohepriester, er war Einzelkind.. Und Atemu hatte doch keine Geschwister...oder? Denk nach Tea. "Ich sag es auch keinen!" "Ja, das glaub ich!" Atemu rutschte an der Wand entlang und blickte sie nun endlich wieder an. "Wie auch? Wir sind ja auch die einzigen hier draußen!" "Dann können sie es mir auch sagen. Wer ist der Bruder?", hakte sie nach. Atemu wirkte ziemlich nervös. "Wer ist es? Kenne ich ihn?", fragte sie weiter. Sie wollte ihn solange nerven, bis er es sagen würde. Atemu sah wieder zur Seite, sie hörte ihn tief einatmen. Dann, wie ein Flüstern: "Ich!" Tea glaubte ihren Ohren nicht. Atemus Vater hatte noch einen Sohn gehabt? Noch einen königlichen Erben? Was hatte Joey bei den Sklavenhändlern zu suchen? Er war Atemus Bruder? Zerstreute Gedanken fegten über Tea hinweg. Sie konnte nichts sagen. "Sie haben noch einen Bruder!" "Ich kenne ihn nicht mal, ich habe ihn nie gesehen....", meinte Atemu leise. "Ja aber wie kann das sein?" Tea verstand die Welt nicht mehr und musste an ihre Großfamilie denken. "Er ist mein Halbbruder!", kam es über seine Lippen. "Es wäre ein Skandal für mein Vater gewesen....mein Vater hat mir die Wahrheit erst an seinem Sterbebett verraten!" Atemu schaute auf, wollte Teas Reaktion testen - sah aber keine. "Das heißt, er hat Joey nicht als sein Sohn akzeptiert?" "N-nein....das hat er nicht. Joey muss mich hassen, weil ich alles habe und er hat nichts. Er durfte Theben nicht mal betreten. Seine Mutter war eine Hure gewesen, die mein Vater....ich......ich..." Atemu konnte nicht weiter sprechen und verzog die Mundwinkel. Tea schaute ihn an, sah dass er mit dem Wissen kämpfte, welches ihn plagte. "Es tut mir so Leid...." "Vaters Ehre wäre hinüber gewesen, wenn das herausgekommen wäre. Deswegen wollte er nichts von Joey wissen. Mein Halbbruder muss wohl auf die schiefe Bahn gekommen sein...er hat königliches Blut und....er kann es nicht nutzen, kann - es nicht...." Atemu suchte nach Worten, fand keine, erneute Kopfschmerzen plagten ihn Tea zögerte und legte dann ihre Hand tröstlich auf seine Schulter. "Er schien mir sehr nett zu sein!" "Ja, dass ist er wohl auch!", kam es ihm kläglich über die Lippen und schaute verdutzt auf ihre Berührung. Dann saßen die beiden einfach so da, nebeneinander, in ihren Gedanken schwelgend. Dann herrschte Stille, die nun keiner mehr durchbrechen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)