I'm a slave von Vidora (Seth x Jono (?)) ================================================================================ Kapitel 3: Ein zweideutiges Angebot ----------------------------------- Ein zweideutiges Angebot Da bin ich wieder ^^ Und ich muss sagen: ich bin richtig in Schreiblaune! Da liegt zum einen sicher an eeren lieben Kommentaren, aber vor allem, an meinem nächsten Cospla, welches langsam in greifbare Nähe rückt. *-* Ägypten rockt~. Die vergangenen Nächte lag ich stundenlang wach und spielte im Kopf verschiedene Szenarien durch, die ich mir für die Story vorstellen konnte, da mir das Ganze einfach keine Ruhe ließ. Kein Wunder, dass ich in der Schule kaum etwas mitbekomme ^^" Naja aber egal. Mit Stolz präsentiere ich euch hiermit das dritte Kapitel von I'm a slave. Viel Spaß ^^ (Kommentare sind wie immer sehr erwünscht und regen meine Fantasie an xD) ====================================================== Erste Feststellung: Dieser Teppich kommt mir bekannt vor. Zweite Feststellung: Ich habe Durst! Immer noch! Dritte Feststellung: Dieser Teppich kommt mir *verdammt* bekannt vor.... Und.. dieses Zimmer.. die Wände.. der Hohepriester.. das Bett.. der Tisch... DER HOHEPRIESTER?!!! Ich glaube ich habe gerade eine Art Déja vu Erlebnis.. angestrengt versuche ich mich zu erinnern. Ja.. plötzlich war alles schwarz. Muss wohl irgendwie zusammengebrochen sein. Ist ja kein Wunder. Auch jetzt ist mein Hals noch ganz trocken. Wie lange bin ich schon hier? Als ich mich langsam rege (denn ich liege ja schon wieder auf dem Boden) kommt er auf mich zu und baut sich vor mir auf. Arrogant und selbstsicher wie immer. Ich warte eigentlich schon auf den ersten Peitschenknall.. schließlich habe ich ihm ja wahrscheinlich sein essen versaut. Ob ich jemanden mit der Schüssel beziehungsweise deren Inhalt getroffen habe? Hoffentlich. Zu meiner aufrichtigen Überraschung passiert aber nichts dergleichen. Statt dessen wird eine Schüssel voll Wasser vor mir auf den Boden gestellt. Irritiert und misstrauisch betrachte ich diese um dann zu Seth aufzuschauen. "Du hast doch Durst, oder~?" Sieht man mir das an? .... Ja~ ich habe sogar unheimlich großen Durst; aber wieso sollte Mister ,Ich-bin-der-Herr-der-Peitschen' sich um meine Bedürfnisse sorgen. Das ergibt keinen Sinn für mich. Wieder wandert mein Blick zu der klaren Flüssigkeit, dann zu Seth. Meine Unschlüssigkeit scheint Bände zu sprechen. "Es ist kein Gift, trink ruhig; oder vertraust du mir etwa nicht?" Ich dir vertrauen? Vergiss es. In hundert Jahren nicht. Weißt du noch? Gestern hättest du mich beinahe schon mal umgebracht.. Ich schüttele mein Haupt zur Antwort, denn ich habe mir soeben vorgenommen ihn mit der Verstummung meiner Stimme zu strafen. Das hat er jetzt davon. Dann muss ich ihn auch nicht ,Meister' oder ,Herr' oder sonst was nennen. "Weißt du eigentlich, dass Verdursten ein wirklich unschöner Tod ist? Ich habe sowas schon oft gesehen... wirklich nicht erstrebenswert.." Warum fällt es mir so leicht, ihm das zu glauben? Ich schlucke und beiße mir ansatzweise auf die Unterlippe. Im Grunde ist es egal was ich tue - alles läuft auf dasselbe Ergebnis hinaus. Wenn das da wirklich Gift sein sollte, sterbe ich. Und wenn ich es nicht trinke sterbe ich auch. Wie hoch die ist die Chance, dass er mir wirklich Wasser dort hingestellt hat? Ich resigniere. Dann muss ich es eben trinken. Ein Tod durch Gift ist wenigstens noch irgendwie dramatisch.. besser als im Kerker vor sich hin zu vertrocknen.. na dann. Meine Hände umschließen die Schüssel, welche vor mir steht, um sie an meine Lippen zu heben. ?! Hey! Mann! Hmpf.. Das Ding lässt sich nicht hochheben.. auch anderweitig von der Stelle bewegen scheint unmöglich. Also entweder ist das Ding am Boden festgeklebt, oder ich bin inzwischen schon so schwach, dass ich nicht einmal das auf die Reihe bekomme... Kalte, blaue Augen sehen auf mich herab, wie ich vor ihm knie, mich mit der Schüssel abmühe und doch daran verzweifle, egal wie sehr ich mich anstrenge. Ich wette, der macht das mit Absicht. Ich hasse ihn. Ich seufze. Kann ich mich wirklich noch weiter erniedrigen, ohne meine Selbstachtung vollends über Bord werfen zu müssen? "Ich gebe dir noch zehn Sekunden..", kommt es von ihm. Was soll das heißen? Was passiert dann? Mist! "Zehn." Seine Stimme klingt monoton, aber auch herausfordernd. Ich will nicht nachgeben. "Acht." Nicht einmal knurren kann ich.. mein Hals kratzt zu sehr dafür. Es ist alles seine Schuld. "Sieben." Was soll ich nur machen? Was wird er tun, wenn ich nicht trinke? Peitscht er mich dieses Mal ins Koma? Oder lässt er mich dann einfach im Kerker verdursten? Niemand wird mich hier vermissen. Niemand wird es bemerken. Ich werde vollkommen allein sein. Tausend grausame Gedanken und Bilder schießen durch meinen Kopf und treiben mir kleine Schweißperlen auf die Stirn. "Drei..." Hypnotisiert starre ich das klare Wasser an. Ich habe Durst. Dort ist Wasser.. klar und.. frisch... ich müsste mich nur herunterbeugen. Aber.. ich kann mich doch nicht wie ein Tier.. vor dem da.. das will er doch nur.. "Eins." Klick. Meine Gedanken schalten sich total ab als mein Instinkt die Überhand gewinnt. Der Trieb, unbedingt überleben zu müssen.. hier wieder lebendig heraus zu kommen.. bringt mich dazu mich wie automatisch hinab zu beugen. Auf alle Vieren... Ungeschickt aber ohne weiter zu zögern trinke ich als wäre es das Letzte Mal in meinem Leben. Vielleicht ist es das ja auch. Ich kann genau spüren wie die kalte Flüssigkeit meine raue kehle hinab rinnt und von dort weiter durch meinen erhitzten Körper fließt. Und ich kann nicht genug von diesem belebendem Gefühl bekommen. Erst als das Wasser so stark zur neige geht, dass ich nicht mehr in der Lage bin, es auf diese Art zu trinken, halte ich ein... und bin schlagartig sauer auf mich selbst. Das war es doch was er die ganze zeit gewollt hatte. Und ich war so dumm gewesen es ihm auch noch zu geben statt standhaft und armselig zu sterben.. Dieser Sklaventreiber lacht leise über mich. Ich knurre ihn an und wische mir mit dem Handrücken Mund und Kinn trocken. "Was für ein braver Hund." Das ist doch...! So ein..! "Ich bin kein-!" Mich selbst unterbrechend schlage ich mir die Hand vor den Mund. Mist. Seit wann lasse ich mich denn so leicht provozieren? Ich rede nicht mehr mit ihm. Nie wieder! "Oh doch. Bist du. Und ein sehr ungezogener und .. schmutziger noch dazu." Ja klar, du mich auch. "Wir müssen dich dringend waschen, auch wenn ich bezweifle, dass du danach weniger räudig aussehen wirst als jetzt..." Wie der das so dahersagt, klingt es fast als wäre das MEINE Schuld.. er macht mich nur noch wütender als ich ohnehin schon bin. Ich bin kein Hund, verdammt! Vielleicht bin ich schmutzig - aber räudig ganz bestimmt nicht! Wie soll man außerdem schon aussehen, wenn man stundenlang halbnackt und ohne Essen und Trinken in einem dunklen Kerker eingepfercht war?!? Arroganter Schnösel. Meine Hände ballen sich langsam zu Fäusten und meine Augen blitzen ihn zornig, durch die blonden Haarsträhnen, welche mir vereinzelt ins Gesicht hängen, an, um ihn augenblicklich erstarren und tot umfallen zu lassen. Langsam zweifle ich an meiner Entscheidung von vorhin. Der Tod wäre womöglich besser gewesen als mich ihm auf unbestimmte Zeit unterwerfen zu müssen. Offenbar rechnet er schon gar nicht mehr mit einer Antwort meinerseits, oder es interessiert ihn einfach nur nicht, denn er gibt den Leuten, die auf sein Händeklatschen den Raum betreten haben, irgendwelche für mich unverständliche Anweisungen, worauf diese in Windeseile wieder verschwinden. Was hat der nur wieder vor? Eins weiß ich sicher: es ist nichts Gutes. Er wendet sich von mir ab um die Tür zu einem der angrenzenden Räume zu öffnen. Ich nutze die Gelegenheit um möglichst langsam aufzustehen. Mir ist nicht mehr ganz so schwindelig - ein gutes Zeichen. Ich verlasse meinen Platz um Seth leise zu folgen. Nicht, weil ich sooo gern bei ihm sein will, sondern weil ich von Natur aus neugierig bin, und wissen möchte, was dort vor sich geht. Was ich allerdings sehe, als ich mich dem Durchgang nähere, mindert mein aufkeimendes Unbehagen nun wirklich nicht.. im Gegenteil. Vor mir erstreckt sich eine Badeanlage, fast wie in einem dieser großen Badehäuser... die immer viel zu teuer für Leute wie mich waren. Das Bad wird gerade frisch von einer größeren Ansammlung von Sklaven gefüllt.. Hat der das etwa ernst gemeint? Mich waschen? Nicht, dass man mich falsch versteht. Ich habe nichts gegen Hygiene! Ich habe nur etwas gegen Nacktheit in Anwesenheit von Menschen, die ich nicht leiden kann. Wie zum Beispiel jener höhnisch grinsende Hohepriester dort drüben, der mich gerade eben bemerkt hat. Nicht gut. Gar nicht gut. Für einen Rückzug nach hinten ist es jetzt wohl zu spät, oder? Er schließt die Türen hinter mir. Ich bin gefangen. Toll. Ich liebe solche Situationen... ...... Ich will raus! MAMI! "So Hündchen, dann ab ins Wasser mit dir." Ob es sehr hysterisch wirken würde, wenn ich mich jetzt schreiend gegen die Tür werfe und panisch dagegen schlage? Nein.. ich ziehe es vor, zur Salzsäule zu erstarren. "Worauf wartest du? Zieh dich aus." Ich sag jetzt einfach mal... NEIN! Ich lasse dir den Vortritt.. geh doch schon mal und teste wie das Wasser ist und ich.. ich.. verschwinde solange. Er kommt auf mich zu. Ich wende mich ab. Zu mehr Bewegung bin ich nicht in der Lage. Er steht hinter mir und ich zittere leicht. Gleich schlägt er mich. Ich wundere mich überhaupt, dass er bisher so viel Geduld hatte.. bei unseren letzten Zusammentreffen hat er keine Silbe Widerspruch erlaubt... und jetzt? Sein Atem an meinem Nacken. Leichte Gänsehaut überzieht meinen nackten Rücken. "Oder soll ich~ das für dich übernehmen?", raunt er mir ins Ohr. Der anzügliche Unterton in seiner Stimme lässt mein Herz unglaublich schnell schlagen. Ich weiß genau, er tut das mit Absicht, und trotzdem komme ich nicht umhin, ihn ernst zu nehmen. Auch wenn ich mich dagegen wehre... ich habe Angst vor ihm. Man führe sich das Bild einmal genau vor Augen. Er ist der mit der Peitsche und ich bin der, der auf dem Boden liegt und sich nicht wehren kann. Ich bin wirklich nicht in der Position, mich sicher zu fühlen... Dieses Bewusstsein überfällt mich mit einem Mal. Ich weiß nicht warum ausgerechnet jetzt. Seine Hände liegen auf meinen Hüften, bereit dazu, mir auch noch das letzte, schützende Stück Stoff zu nehmen, das mir geblieben ist. Spürt er meine Unruhe? Ich will weg, weg von ihm, ihn anfauchen, um mich schlagen, ausbrechen, schreien... Ich kann nicht. Mit wenigen geschickten Handgriffen lockert er den - mehr schlecht als recht - gewickelten Rock, der mir ohnehin nur bis kurz über die Knie geht. Seth scheint das schon öfter getan zu haben. Seine Sicherheit macht mich nur noch unsicherer. Ich schlucke hart und versuche mir einzureden, dass es sich hierbei nur um einen dieser schrecklich realistisch wirkenden Alpträume handelt. Der Stoff gleitet an meinen Beinen hinab; es wird kühl. Er hat es getan. Ich habe mich nicht gewehrt. Noch immer steht er hinter mir. Sein Atem streicht in regelmäßigen Zügen über meinen Nacken. "Ab ins Wasser, Jono.", dringt es an mein Ohr. Seine Stimme ist nicht gebieterisch, sondern irgendwie.. weich. Mein Name. Nicht "Sklave" oder Hund". Ich erschaudere; bin verwirrt. Was soll das? Ich verstehe das nicht. Ich schüttele den Kopf und versuche wieder klar zu denken. Meine Starre löst sich. ... Warum zum Teufel stehe ich hier noch rum? Schnellen Schrittes bewege ich mich auf das Becken zu. Solange der dort stehen bleibt, sieht er ja nicht viel von mir. Haha. Pech gehabt. Ich sollte mir schnellstens irgendwo Unterwäsche klauen... Das Wasser ist angenehm. Warm, aber nicht zu heiß; und es riecht sehr anregend. Ich verschwinde bis knapp über den Bauchnabel in diesem süßen Meer. Das Becken ist verdammt groß. Von außen kam es mir gar nicht so vor, aber jetzt wo ich hindurch wate... Als ich am anderen Ende angekommen bin, finde ich einige Vorsprünge an der Wand. Unterwasser. Zum Ausruhen? Probeweise nehme ich Platz. Gar nicht so unpraktisch. Ich seufze, lasse die Beine baumeln und lege die Arme auf den Beckenrand... schließe für ein paar Sekunden die Augen. Beinahe könnte ich einschlafen. Aber bevor dies wirklich noch geschieht, höre ich näher kommende Geräusche und werde mir wieder klar über meine Lage. Ich bin nackt. Ich bin in Seths Bad. Seth kommt auf mich zu. Und... Ich bin nackt!!! ... ER ist nackt! WIR sind nackt! Wir sind NACKT! Ein Hauch von Röte legt sich auf meine Wangen. Dieses Wasser ist für meinen Geschmack viel zu klar!!! Er grinst während er langsam aber beharrlich auf mich zukommt. Ich kann ihn nur ungläubig anstarren. Die ganze Entspannung von eben fällt von mir ab und ich bete dafür, dass er mich nur wieder aufziehen will. Nur schwer widerstehe ich dem Drang, mir die Hände schützend vor mein intimstes zu halten. Mir meine innere Aufregung so wenig wie möglich anmerken lassend, fixiere ich den Feind. Dieses Mal bin ich bereit, zu flüchten wenn er mir zu nahe kommen sollte. Aber es geschieht nichts. Außer, dass er sich neben mir auf einem der Vorsprünge niederlässt, die Arme lässig auf dem Beckenrand ausbreitet, die Augen schließt und den Kopf in den Nacken legt. ... Ich weiß nicht, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll. Immerhin lässt er mich bis jetzt in Ruhe. Ich atme halbwegs erleichtert aus, kann meinen Blick aber nicht von ihm nehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass unter diesem weiten Gewand ein so ansehnlicher Körper stecken könnte. Im Vergleich zu den Leuten auf der Straße ist seine Haut recht hell... er scheint makellos zu sein. Keinerlei Verletzungen, keine blauen Flecken, nichts, was auf körperliche Arbeit hinweisen würden, aber trotzdem kein Gramm Fett zu viel. Wenn er so friedlich und still ist, könnte ich beinahe aufhören ihn zu hassen... "Gefällt dir, was du siehst?" Aber nur beinahe.... WAAAAAAH! Peinlich berührt wende ich mich ab. Mann! Wie schafft er es ständig, mich neu in Verlegenheit zu bringen? Der soll bloß nicht denken, dass ich irgendwas von ihm will... außer in Ruhe gelassen zu werden. Ich verweigere mich einer Antwort. "Für einen Köter bist du richtig niedlich." Ich könnte ausrasten! Ich BIN nicht niedlich!!! Verdammt nochmal. Wie lange will er mich noch provozieren? "Du musst noch für die Sache von vorhin bestraft werden..." Ich schlucke. Darauf läuft es also hinaus. "Der Priester, den du mit der Salatsoße erwischt hast, war ziemlich außer sich..." Kommt es mir nur so vor, oder rückt er immer näher?! Ich höre ein Schnippen. Die Tür knarrt, Schritte, kurzes Innehalten, wieder Schritte, dann Türenschließen. Ich wage nicht, mich umzudrehen. Wahrscheinlich hat er sich seine Peitsche bringen lassen... oder irgendein anderes Folterwerkzeug. Mein ganzer Körper spannt sich an. Ich will nicht! Wieso war ich so dumm, mich erst hierher locken zu lassen? Jetzt hat er mich genau da, wo er mich wahrscheinlich die ganze Zeit schon haben wollte. Noch schutzloser als gestern. Und bei weitem verletzlicher. Es ist ein grausames Spiel. Den Launen eines Fremden ausgeliefert zu sein. Unvermittelt und impulsiv stoße ich mich vom Rand ab. Auch wenn ich im Grunde weiß, dass es sinnlos ist, ich gefangen bin, muss ich es wenigstens versuchen. Lieber stehend sterben als kniend leben.... Oder so ähnlich. Bevor ich die Treppen erreiche, die aus dem Becken führen, hält eine Hand mich auf. Ganz schön fester Griff. Ich bleibe stehen, aber wende mich nicht um. Bringen wir es schon endlich hinter uns! Ertränk mich in diesem Becken.. oder peitsch mich aus oder schlag mich bewusstlos. Egal. Hauptsache ich bin endlich erlöst. Ich halte diesen Zustand nicht mehr aus. Emotionslos starre ich einen undefinierten Punkt zwischen meinen Füßen an. Aber statt einem Peitschenknall höre ich nur seine ernste, ruhige Stimme. "Ich mache dir ein Angebot." ~ "Und dann?" Ich hole die Halskette aus dem Versteck in meinem (neuen) Rock und halte sie in einen der seicht einfallenden Lichtstrahlen, damit die anderen sie sehen können. Ein leises Raunen geht durch die Gruppe meiner Zuhörer und Zuseher. Die anderen scheinen mehr darüber zu wissen als ich. Keiner sieht auch nur halb so verwundert aus wie ich. "Er hat gesagt, ich könnte hier ein angenehmes Leben führen, wenn ich das trage." Noch immer werde ich angesehen wie ein Todgeweihter. "Erklärt mir jetzt BITTE irgendjemand, was das bedeutet?!?" Menu legt seine Hand auf meine Schulter, die anderen rücken näher. "Er.. er bietet dir an, sein *persönlicher* Sklave zu werden." Hä? "Aber.. das bin ich doch jetzt schon, oder?" "Nein, du bist nur ein Sklave des Palastes. Jeder andere hier hat das Recht dir Befehle zu erteilen, oder dich zu bestrafen." Ach ja? So wie dieser Shay? Interessiert betrachte ich die Halskette. Ein schlichtes, zartes, goldenes Band mit einem ebenso goldenen, verschlungenen Anhänger. Ein blauer Stein blitzt aus dessen Mitte hervor. "Wenn du Seths Sklave bist, musst du deine Zeit nicht mehr im Kerker verbringen. Du bekommst wahrscheinlich genügend Essen und so..." Das klingt doch gut! Warum gucken dann alle so entgeistert? Seid ihr neidisch? Oder... "Wo ist der Haken?" Wenn man als Dieb aufwächst, misstraut man jeder Sache von Grund auf... vor allem wenn sich etwas derartig gut anhört. Menu schweigt betreten. Langsam werde ich unruhig. Lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen! Auffordernd blicke ich mich im Kreis der anderen Sklaven um. Ist es denn so schrecklich, dass mir hier niemand Antwort geben kann? "Weißt du nicht, wofür ,persönliche' Sklaven da sind?" Nein verdammt! Ich war noch nie ein Sklave und ich habe mir auch noch nie Gedanken über sowas gemacht! Klärt mich auf! Das leicht zornige Funkeln meiner Augen scheint die anderen endlich zum Reden zu animieren. "Er wird Dinge von dir erwarten, die dir wahrscheinlich unangenehm sind." Ich HASSE so allgemeine Aussagen auf konkrete Fragen! Peitschenhiebe sind auch ,unangenehm'! "Dinge.", sage ich teilnahmslos. Alles nickt. Toll! Jetzt weiß ich viiiiiel mehr als vorher. Danke auch. "Seinen letzten Sklaven...", meldet sich eine leise Stimme aus der anderen Ecke. Ich werde hellhörig. Genau, vielleicht sollte ich meine ,Vorgänger' fragen, was von mir erwartet wird. "...haben wir eines Nachts schreien gehört." .... Ach ja??? Sch-schön. Ob es mir gut tut, jetzt nach dem Grund zu fragen? "Danach haben wir nichts mehr von ihm gesehen..." Okay~ das mit dem Nachfragen hat sich wohl erledigt. Trotzdem kann ich nicht behaupten, ich wäre nicht angetan von den aufgezählten Vorteilen. Ich meine... wer weiß, was in der besagten Nacht gelaufen ist. Vielleicht war der Sklave nur Schlafwandler und ist gegen irgendeine dieser massiven Statuen gelaufen, die hier überall rum stehen, und k.o. gegangen... Menu rückt näher. Aufmunternd. "Immerhin...", setzte er an und ich wende ihm meine fragenden Augen zu. Endlich mal ein Satzanfang, der positiv klingt. "...hat er dir die Wahl gelassen. Er lässt DICH entscheiden. Das ist eigentlich nicht seine Art." Er hat Recht. "Überleg's dir gut.", rät mir jemand, dessen Namen ich mir noch nicht merken konnte. Ich nicke. "Ich lasse es mir durch den Kopf gehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)