Schließe deine Augen von cu123 ================================================================================ I might be dreaming ------------------- Titel: Schließe deine Augen Teil: 4/6 Autor: cu123 Fandom: Weiß Kreuz Kommentar: Es wird nicht wirklich besser ^^° Charaktere: Crawford und Schuldig (der hier wieder _blaue_ Augen hat) Disclaimer: not my boys, no money make... I might be dreaming Schuldig sah sich um und konnte seinen Augen kaum trauen. Wie war das möglich? Wie verflucht noch mal hatte Crawford das entgehen können? Alles um ihn herum brach zusammen und das nicht nur im übertragenen Sinne. Und alles spielte sich in absoluter Stille ab. Nicht Stille, wie ein gewöhnlicher Mensch sie verstand, sondern es war die absolute Ruhe in seinem Kopf, die Schuldig nahezu lähmte. Seine telepathischen Fähigkeiten funktionierten nicht mehr. Er war tot. Und das hier nur ein letzter Traum vor dem endgültigen Ende. Ein Alptraum. Weitere Sprengsätze explodierten und durch die staubgeschwängerte Luft sah Schuldig rote Haare aufleuchten. Abyssinian hielt Aya in den Armen, das Mädchen war immer noch im Koma, so wie die Ältesten sie gebraucht hatten. Weiß war hier und zwar mit Verstärkung. Blaue Augen weiteten sich und zum ersten Mal verging Schuldig das Grinsen. Als hätten seine Gesichtsmuskeln verlernt, wie sie sich zu bewegen hatten. Was sollte er nur tun? Er hielt seine Pistole bereits in der Hand, hatte sie gezogen, ohne es zu merken. Langsam hob er den Arm, fast betäubt, legte auf seinen Gegner an. Weiß hatte alles verdorben. Die Energie war verschwunden und Schuldig war klar, dass sie keine zweite Chance für das Ritual bekommen würden. Nicht in diesem Jahrhundert. Damit war Aya nutzlos geworden, er konnte beide töten. Schuldig begegnete Abyssinians Blick und spürte, wie sein Grinsen zurückkehrte. Oh ja, mein kleiner Samurai. Dich lasse ich nicht entkommen. Er wollte abdrücken, aber in diesem Moment kehrte sein Talent zu ihm zurück und verlangte seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Sein Arm sackte nach unten, während Schuldig mit sich selbst kämpfte und dann spürte er auf einmal eine mentale Berührung. Die Ältesten. Wo waren sie? Seine Konditionierung schaltete Schuldigs bewusstes Denken aus und er vergaß alles andere um sich herum, spürte nicht einmal, wie er von einigen kleineren Bruchstücken getroffen wurde. Er musste sie retten. Dieser eine Gedanke hämmerte unaufhörlich in seinem Kopf. Trotz der damit einhergehenden Schmerzen öffnete er seine eben erst neu aufgebauten Schilde und suchte nach den bekannten Signaturen. Schreie sterbender Menschen drangen auf ihn ein und Schuldig schob sie beiseite, suchte weiter. Er streifte Nagi und Farfarello, beide waren dabei, die Kritiker-Agenten auszuschalten, die mitten in der Zeremonie eingefallen waren. Und dann war er endlich erfolgreich. Hastig bewegte sich Schuldig auf den Altar zu, wich automatisch Betonbrocken aus, tötete, wann immer er einen feindseligen Gedanken auffing. Schüsse peitschten durch die Luft und aus den Augenwinkeln konnte er Crawford sehen. Crawford. Inmitten dieses Chaos war der Ältere die Ruhe in Person. Herr Schneider stand neben Crawford und wer immer dem Amerikaner entkam, entkam ganz sicher nicht dem Telepathen. Kalte braune Augen und blanke blaue trafen aufeinander, nur für einen Sekundenbruchteil, und etwas in Crawfords Blick warf Schuldig einen Herzschlag lang aus der Bahn. Beinahe hätte er durchbrechen können, was ihn an seine derzeitige Aufgabe band, aber es reichte nicht aus. Nicht ganz. Er eilte weiter, zu Nagi, dessen Schild die Ältesten schützte. Und dann beteiligte er sich mit voller Kraft an dem Inferno, das hier entfesselt wurde. Schuldig blieb nichts anderes übrig. Er brannte beinahe aus dabei. "Schuldig!" Der Name leuchtete in seinem Geist auf, fast schmerzhaft hell und dann wurde er in die Realität zurückgerissen. "Herr Schneider?" Hatte er die Frage laut gestellt? Er konnte sich selbst nicht hören. Panik durchflutete Schuldig, ließ ihn die Augen aufreißen. Als nächstes registrierte er kühle Luft, gefolgt von einem Rauschen in seinen Ohren, das sich nur allmählich in verständliche Worte auflöste. Er zwinkerte und der über ihn gebeugte Schatten hörte auf zerfließen zu wollen, verdichtete sich zur Gestalt des Direktors, wurde körperlich. Eisblaue Augen musterten ihn und Furcht meldete sich, schlich sich an Schuldig heran, um ihn dann erstarren zu lassen. "Was passiert ist?" Der Telepath verstand seine unausgesprochene Frage. Schuldig nickte, griff sich an den Kopf, als der die Bewegung nicht gerade positiv aufnahm. Er lag in nassem Sand. Eine weitere Bestandsaufnahme teilte ihm mit, dass seine Lungen schmerzten. Salzgeschmack auf seiner Zunge. Nasse Kleidung. Kälte. Sehr vorsichtig setzte er sich auf und sah sich um. Der Turm war verschwunden. Erkenntnis sickerte langsam durch. Jemand musste ihn aus dem Meer gezogen haben. Ein Nachhall des Befehls. Die Ältesten. Sie hatten überlebt. Die Gewissheit reichte aus, um ihm endlich seine Freiheit zurückzugeben. "Wie du siehst, ist etwas schief gegangen." Die Stimme des Direktors schnitt geradewegs durch das Gefühl der Erschöpfung, das sich auf Schuldig gesenkt hatte. Versagt, er hatte versagt. Schuldig wusste nur zu genau, dass Eszett das nicht auf die leichte Schulter nehmen würde. Schritte näherten sich ihm, kaum zu bemerken, bei diesem Untergrund. Es war Crawford. Und auch ohne Brille und Jackett, die Sachen durchgeweicht, hatte der Schwarzhaarige nichts von dieser undurchdringlichen Fassade verloren. Schuldig wurde noch kälter. "Was ist mit Nagi und Farfarello?" Ein raues Flüstern. Auch seine Kehle schmerzte. Die beiden waren eine gewohnte Konstante in Schuldigs Leben geworden. Ein Anker, neben Crawfords Beständigkeit. "Sie sind tot." Ohne jeden Ausdruck. Als wäre es Crawford egal, die Hälfte seines Teams verloren zu haben. Und vielleicht war es so. Denn mit dieser Niederlage hatten sie sowieso so gut wie ihr Todesurteil unterschrieben. Schuldig senkte den Kopf, starrte seine zitterten Hände an. Sein ganzes Leben lang war er gerannt und jetzt hatte ihn sein Schicksal doch noch eingeholt. Er lächelte beinahe. "Wie konnten wir so überrascht werden?" Kein Grund, noch irgendwelche Fragen zurückzuhalten. "Die Kritiker-Agenten hatten ein Gerät dabei, das in der Lage war, parapsychische Fähigkeiten zu stören." "War?" "Es existiert nicht mehr." Darauf hätte er auch allein kommen können, schließlich war seine Telepathie ja wieder zurückgekehrt. "Und was passiert jetzt?" Dieses Mal war es nicht Crawford, der antwortete. "Darüber wird noch entschieden." Herr Schneider musterte ihn, dann Crawford, bevor der Direktor sich dem Motorengeräusch zuwandte. Autos fuhren vor und begannen die Überlebenden einzusammeln. Schuldig schloss die Augen. Es war nur ein Alptraum. Das hier konnte nicht passiert sein. ~ Owari ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)