Schließe deine Augen von cu123 ================================================================================ Questions unanswered -------------------- Titel: Schließe deine Augen Teil: 6/6 Autor: cu123 Fandom: Weiß Kreuz Kommentar: Dank Kralle habe ich den letzten Teil endlich zu Papier gebracht ^^# Charaktere: Crawford und Schuldig (der hier wieder _blaue_ Augen hat) Disclaimer: not my boys, no money make… Questions unanswered Herr Schneider hatte ihm eine neue Aufgabe gegeben. Oder auch eine alte. Es war ihm egal, genauso wie die Kopfschmerzen, die ihn nicht mehr ganz in Ruhe zu lassen schienen, seit er überprüft worden war. Das Ergebnis hatte niemanden verwundert. Nicht den Direktor, nicht die anderen Angestellten und ihn selbst schon gar nicht. Seine Loyalität würde niemals angezweifelt werden können, denn Eszett war für ihn immer noch die beste aller Welten. Er verstand sie. Braune Augen schweiften emotionslos über den vor ihm liegenden Stadtplan. Irgendwo hier musste Schuldig stecken. Sein Talent blitzte auf und er konnte ein weiteres Hotel von seiner Liste streichen. Die Arbeit erforderte Geduld und er hatte keine Probleme damit, sie aufzubringen. Solange er durchhielt, würde er den flüchtigen Telepathen auf jeden Fall finden. Auch das verstand er. Seine Hand stockte und seine Stirn legte sich so flüchtig in Falten, dass man es als Einbildung hätte abtun können, als der Gedanke an Schuldig bestimmte Erinnerungen wachrief. Liebe war etwas, das er nicht verstehen konnte, auch wenn er durch seine Beobachtungen das Konzept von Liebe begriffen hatte. Sie war Dummheit auf dem höchsten Level, machte dich angreifbar und schwach. Liebe sorgte dafür, dass man sich selbst zum Idioten machte. Und doch gab es Zeiten, da er am Rande der Kluft gestanden hatte, die zwischen ihm und seiner Familie klaffte. Seine Eltern beobachtend, die seinen Bruder liebten, während sie mit ihm selbst nichts anfangen konnten, seinem Blick und seinen Fragen auswichen, wenn er über Dinge sprach, die er nicht wissen können sollte. Er hatte den Grund dafür verstehen wollen, als er noch ein Kind war. Aber es war ihm nicht gelungen, genauso wenig wie er später Antworten fand, als er älter war. Und als er Schuldig in seinem Bett vorfand, hatte er bereits aufgegeben gehabt. Was ihn nicht davon abgehalten hatte, den Wunsch des labilen Telepathen zu erfüllen. Es kostete ihn nichts und es hatte Schuldig einen weiteren Anker geboten. Doch das war jetzt egal. Schuldig war geflohen und hatte damit sein Todesurteil unterzeichnet. Ein weiteres Hotel wurde gestrichen, als er sah, dass er Schuldig dort nicht finden würde. Und so ging es weiter und weiter. Bis seine Liste deutlich zusammengeschrumpft war und Orange für einen Moment seine Sinne einnahm. Seine Mundwinkel bogen sich kaum merklich nach oben. Bei jedem anderen hätte es ein Lächeln sein können, bei ihm war es nur ein Zeichen seiner Zufriedenheit. „Du hast ihn gefunden?“ Er zuckte nicht zusammen, nicht einmal innerlich. „Ja, Herr Schneider.“ „Dann wünsche ich dir viel Erfolg.“ Er hörte das Amüsement heraus, aber er verstand es nicht. „Danke.“ Das Hotel machte von außen einen heruntergekommenen Eindruck und alle Erwartungen wurden vom Inneren noch unterboten. Er verzichtete darauf, sich zu genau umzusehen, seine Schritte führten ihn zielsicher zu einer ganz bestimmten Tür. Knöchel trafen auf dünnes Holz und er wartete keine Antwort auf sein Klopfen ab, drehte als nächstes langsam am Türknauf, während sein Talent sich vergewisserte, dass Schuldig keine Dummheiten plante. Die Tür öffnete er genauso langsam und dann wurde der Blick auf den Telepathen freigegeben. Von Erschöpfung gezeichnete Züge, mit Ringen unter den Augen. Gebrochenes Blau. Der Tod von Nagi und Farfarello hatte seinen Tribut gefordert, ebenso wie die Flucht an sich. Und in diesem Moment _wusste_ er, wie sich die nächsten Minuten abspielen würden. „Guten Abend, Schuldig.“ Der Rest war nur noch wie ein einstudierter Dialog, ein Hin und Her von Worten und Bewegungen, die ihn zu seinem Ziel führen würden. In einer sehr bewussten Geste legte er seine Brille ab, seine Finger klopften einen kurzen Rhythmus auf den wackligen Tisch. Und damit schickte er Schuldig zurück in die Vergangenheit, in eine Erinnerung, die dafür sorgen würde, dass der Telepath seiner nächsten Aufforderung folgte. „Schließ deine Augen.“ Ohne lauter zu werden oder auch nur einen Befehl in seine Stimme zu legen. Und gebrochenes Blau verschwand hinter geschlossenen Lidern, während abgehackte Atemzüge die Stille zwischen ihnen füllten. Etwas schien in Schuldigs Kehle zu arbeiten, Worte, die ausgesprochen werden wollten. Als er sie schließlich zu hören bekam, war da überraschenderweise wieder Belustigung in ihm. Aber er hielt sich nicht lange mit der Frage auf, warum er heute so reagierte. Die Bewegung war minimal, mit der er den Abzug durchzog, der Schuss schallgedämpft. „Du kennst meine Antwort darauf bereits, Schuldig.“ Owari Mit diesem Kapitel, das das erste Kapitel aus Crawfords Sicht darstellt, schließt sich der Kreis also. Die erwähnte Antwort gab Crawford Schuldig übrigens in Kapitel 3 ^.~ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)