Sphaerologie von Volto (Einführung in "The world after Teil 3") ================================================================================ Kapitel 1: Die Tote Ebene ------------------------- Ein leises Heulen ertönte über den weiten Steppen, als der Wind durch die zerklüfteten, bräunlich-roten Felsen wehte, die dort überall standen, meist gerade mal einen Meter hoch und mit messerscharfen Kanten, manchmal aber auch hoch und erhaben, so dass sie sofort ins Auge stachen. Rötlicher Staub wirbelte überall Knöchelhoch umher, hier und da wuchsen Grasbüschel, doch für mehr Leben reichte diese karge Landschaft bei weitem nicht. Der Himmel war vollkommen bedeckt von rot angefärbten Wolken, wie man sie bei einem Sonnenuntergang damals gesehen hat. Plötzlich ertönte von weitem ein Brüllen, das genauso schnell erstarb, wie es aufgetaucht war. Über die Ebene lief hastig eine Gestalt, ihr grauer Kapuzenumhang wild um sich schlagend und Fußspuren hinter sich lassend, die kurze Zeit danach wieder durch den Wind und Staub verdeckt wurden. Am Rücken war ein Stab befestigt, das Lederband, mit dem die schulterlangen, braunen Haare hastig hinten zusammengebunden wurden, drohte sich zu lösen, die in Handschuhen, aus grobem Leder gefertigt und mit Nieten verziert, steckenden Hände waren zu Fäusten geballt, die Wanderstiefel, aus dem gleichen Material wie die Handschuhe gefertigt, und der untere Teil der grauen Stoffhose waren bedeckt mit einer Schicht von dem rötlichen Staub und Dreck, den sie aufwirbelten. Das schwarze Hemd war dreckig und durchgeschwitzt vom Rennen, die darrüberliegende Schutzlederweste, an vielen Stellen vernietet und mit einer wunderschönen Verzierung, schien ebenso hastig angelegt zu sein, da sie nur zur Hälfte zusammengeknüpft war. Einzig sauber am Gürtel befestigt waren drei Säckchen, zwei an der rechten und eines an der linken Seite, die trotz des Sprintes bloß leicht baumelten. //"Jetzt hör genau zu, Dalan! Ein Salvakraut wurde entdeckt in der Toten Ebene. Der Geist der Wassermagie wacht darüber. Du hattest schon mit diesem Geist zu tun, er kennt dich, dir wird er die Bitte um das Salvakraut nicht so schnell abschlagen wie einem anderen Sphaerologen. Deshalb will ich, dass du dieses Kraut holst.. wir brauchen jedes einzelne ganz dringend, das weißt du."// schwirrten dem Jungen, der da über die Steppe hastete, die Worte seines Meisters im Kopf. Er hatte ihn, einen toten Magier, der einst Wasser- und Eiszauber wie kein Zweiter beherrschte, gefunden. Und auch das Salvakraut erhielt er ohne weiteres, jedoch fand er auch etwas anderes, das er hoffte nie zu Gesicht zu bekommen: Klippenripper! Gorillaähnliche Monster, jedoch doppelt so groß mit mordsmäßiger Kraft und Schnelligkeit, die die eines Menschen weit übertraf. Sie lebten in dieser Gegend und jagten alles, was man fressen konnte. Darunter fiel auch leider Dalan, angehender Sphaeromagier, eine Kampfmagierklasse, die sich die Kraft von Geistern zu Eigen machen und mit der Kraft der Geisterwelt arbeiten. Diese breitete sich zunehmend aus, als die Welt ins Chaos stürzte. Dies war die Geburt der Geisterwelt, denn nun hatte Jagang keine Macht mehr über die toten Seelen, und der ersten Sphaeromagier. Es gibt auf der Welt nur noch fünf Meister, vier haben eine Schule für die Erlernung dieser Art von Magie gegründet, in der sie immer fünfhundert Schüler haben und die weltbekannt ist, der fünfte unterrichtet auf eigene Faust und hat auch nur drei Lehrlinge. Einer davon ist Dalan Wemms, Sohn eines Söldners und einer einst sehr reichen Frau, die sich aber von ihrem Erbe getrennt hat, um mit ihrem Liebsten zusammen zu sein. Damals hat es sehr viel mehr Sphaeromagier und -meister gegeben. Sie sind unglaublich mächtig und weiße gewesen, haben höchsten Ruhm genossen. Viele kämpften in Kriegen für das Gute und leider auch für das Böse. Viele starben. Den meisten, die überlebten, schlug der Ruhm aufs Gemüt, sie wurden hochmütig und nahmen keine Schüler mehr an. Dazu kam noch, dass Krunîes alle magiebegabten Menschen umbringen lies und nur die stärksten überlebten. Am Ende drohte diese Klasse auszusterben bis sich die letzten fünf jungen Sphaeromeister zusammensetzten und berieten. Vier von ihnen waren sich einige und wollten eine Schule eröffnen, um mehr Sphaeromagier auszubilden als es ein einzelner tun kann. Nur Dalans Meister, Krun`Lark, war dagegen. Er meinte, dass so die Individualität verloren ginge und die Lehrlinge nicht optimal vorbereitet werden würden. Den anderen aber war diese Meinung egal, sie wollten einzig und alleine die Sphaeroklasse aufrechterhalten. Krun wollte somit nichts mit der Ausbildung zu tun haben, aber um sich nicht ganz von seinen alten Freunden abzuwenden, bot er sich an als Talentsucher, der begabte Kinder sucht und den Eltern eine Empfehlung für die Schule für Sphaerologie gibt. An die dreiunddreißig Lehrlinge kann die Schule jedes Jahr aufnehmen, da auf der anderen Seite ca. dreiunddreißig die Ausbildung abschließen. Abgänger miteingeschlossen. Es gibt jedoch jährlich an die dreihundert Bewerbungen, zwischen fünf und zehn kommen mit Empfehlungen von Krun und werden auch bevorzugt genommen. Der fünfte der Meister war aber so frei, besonders talentierte Kinder unter seine Obhut zu nehmen. In den dreißig Jahren, in den er als Talentsucher verbrachte, fand er nur drei... Kapitel 2: Anfänge des Sphaerenschnitts --------------------------------------- Das Brüllen des Klippenrippers kam immer näher. Dalan war schweißgebadet und am Ende seiner Kräfte, trotzdem rannte er so schnell wie schon lange nicht mehr. Auf einen Kampf mit dieser Bestie wollte er sich nicht einlassen, dafür fehlte ihm noch die nötige Erfahrung im Sphaerenschnitt, der Kampfkunst der Sphaeromagier. Wegen der Macht der Geister, der höchsten Kunst eines Sphaeromagiers, waren sie in vergessener Zeit berühmt, wegen der tödlichen Kampfkunst des Sphaeroschnitts berüchtigt. Zu Dalans Zeit sind sie kaum mehr bekannt, aber trotzdem so gefährlich wie einst. Jedenfalls die Meister und die fortgeschrittenen Schüler.. Vor dem jungen Lehrling erhob sich eine Felsenkette. Drumherum zu gehen würde viel zu viel Zeit kosten, er musste drüber. Mit hastigen Bewegungen ergriff er einen Vorsprung nach dem anderen und zog sich die Wand aus Stein hoch. Wieder ertönte Brüllen, diesmal merklich näher dran. In nur kurzer Zeit hatte er die Barriere erklommen und rutschte nun auf der anderen Seite hinunter. Die Wolkendecke brach etwas auf und lies den Schatten des Felsens auf der Ebene erscheinen. Dalan rannte so schnell wie vorher weiter, im Schatten des Felsen, den er bestieg. Kurz, bevor er wieder ins Licht kam, sah er, wie sich am Boden vor ihm der Schatten etwas vergrößerte. Er blieb abrupt stehen. Die Schweißperlen liefen ihm über die Stirn. Langsam drehte er sich nach hinten und schaute nach oben. Da stand dieses gorillaähnliches Wesen.. Drei Hörner wuchsen ihm aus dem Rücken, das kurze, graue Fell war rot-schmutzig, jedoch nicht von dem Staub hier, sondern eher vom Blut seines letzten Opfers.. er fletschte die Zähne dann schmiss er sich den Felsen hinunter auf Dalan zu. Der schrie auf und warf sich in letzter Sekunde zur Seite bevor der tödliche Hieb des Klippenrippers treffen konnte. Dalan rollte über den Boden, erhob sich dann schnell und griff nach seinem Stab. An den beiden Enden war jeweils eine Pfeilspitze befestigt, ansonsten war nichts besonderes an der Waffe. //Ganz ruhig, Dalan. Du kannst das, du kannst das.. du musst es können, sonst war dies deine letzte Reise..// dachte er sich. Seine Hände zitterten leicht. Der Klippenripper griff wieder an. Über das geistige Auge des Sphaeromagierschülers liefen alle Übungen, die er ausgeübt hatte im Sphaerenschnitt. Er hatte erst die Hälfte der 3-jährigen Ausbildung in dieser Kampfkunst absolviert, nun musste er zeigen, wie viel sie ihm schon gebracht hat.. die Pranke der Bestie traf genau ins Schwarze, und doch hatte sie ihr Ziel verfehlt. Dalan stand neben dem Vieh, holte mit seinem Stab kaum weit aus und doch schlug er so stark zu, dass er es von den Beinen holte und außer Gefecht setzte. Doch statt weiter zuzuschlagen, verschmolz der Sphaeromagierlehrling mit seiner Umgebung und rannte wieder los, bevor das Ding zu sich kam. Erst, als er die Ebene verlassen hatte und in einem kleinen Waldstück war, hörte er auf zu rennen, wurde wieder sichtbar und wollte ersteinmal wieder zu Kräften kommen. //~Billige Aktion..~// ertönte es in Dalans Kopf. Die Stimme war vertraut.. "Lass mich in Ruhe! Ich wollte nur schnell weg da.." //~Du musst zu töten lernen~// "Ich will das nicht!" //~Zu weich für einen echten Krieger.. irgendwann wird es dir den Kopf kosten!~// "Bist du gekommen, um mich zu belehren?!" //~Nein, es war mein täglicher Kontrollbesuch.. ich habe wichtigeres zu tun als mit einem Weichei wie dir durch das Land zu ziehen~// Mit diesen Worten erstarb die Stimme in seinem Kopf. Dalan seufzte. Sein Selbstbewusstsein war schon seit geraumer Zeit verletzt worden und die Wunde wurde immer wieder von Neuem aufgerissen, tiefer und tiefer.. Kapitel 3: Ein negatives Beispiel.. ----------------------------------- "Schau Nadia, es ist einfacher als du es dir machst.. ich zeige es dir noch mal. Du schließt die Augen und erspürst einen Geist, der parallel in der Geisterwelt ist. Das ist doch deine Spezialität. Nun, weiter im Text. Hast du diesen Geist erspürt, dann versuche, so nahe an ihn zu kommen wie möglich, ohne in die Welt der Geister einzudringen. Du wirst sonst verrückt, weil du noch nicht erfahren genug bist.. nun, jedenfalls, wenn du ihn zu deiner unmittelbaren Nähe gezogen hast oder wenn du zu ihm hingegangen bist, öffnest du deinen Geist und versuchst, mit seiner Energie zu verschmelzen. Wie du es auch beim Verschleiern machst, genau! Geister gehen gerne in Lebende hinein, um eine Botschaft zu überbringen oder etwas an seine lebenden Verwandten oder Nachfahren zu überbringen.. schau genau zu." Der Mann, mitte fünfzig, gekleidet mit einer feuerroten Robe und vergoldeten Segmenten, dessen Haut gebräunt und mit leichten Falten übersäht war und die grauen, kurzen Haare im Durchzug leicht hin- und herschaukelten, schloss seine Augen für einige Sekunden. Dann öffnete er sie wieder. Sein Blick war leer, als ob er tot wäre, und er schaute mit diesen glasigen Augen seine sechzehnjährige Schülerin an. Sie war ungewöhnlich hübsch, schlank und doch mit weiblichen Rundungen, hatte weiche, leicht gebräunte Haut und wunderschöne, lange, blonde Haare. Die Iris ihres rechten Auges war blau, gesprenkelt mit grün und braun. Schon oft entlockte Dalan ihr ein Lächeln, als er meinte, dass sich in ihrem Auge die alte Welt wiederspiegelte. Ihr linkes Auge dagegen war kaum sichtbar zugenäht und eine kleine Narbe zog sich von oben nach unten über ihr Lied. Dieser Makel war keineswegs negativ für ihr Aussehen, im Gegenteil, es bestärkte und hob ihre Schönheit nochmals hervor. Nur wenn man ganz nahe an ihr stand und ihr in das Auge schaute, bemerkte man etwas, dass sich ein normaler Mensch nie erklären könnte.. sie konnte auf diesem Auge ebenso gut sehen wie auf ihrem anderen, zugenähten.. sie war blind. Und trotzdem bewegte sie ihr Auge, schaute sich um, fixierte Gegenstände und Personen und erkannte diese. Sie sah nur durch die Kraft der Sphaerologie.. Plötzlich stand ihr Meister auf, ging zu einem Schrank und schmiss ihn um. Nadia erschrak. "Meister Krun?! Was machen Sie da?" Der alte Mann hörte nicht, nahm eine Statue aus Porzellan und schmiss sie auf den Boden, auf dem sie in tausend Stücke zerbrach. Das sechzehnjährige Mädchen stand auf und ging einige Schritte zurück. Gerade wollte ihr Meister die Tür durchbrechen, die in den Keller führte, als er stockte und sich anfing zu krümmen. Ein Schrei entwich ihm, dann schoss etwas dunkles aus ihm heraus und verschwand sofort. Krun`Lark fiel auf den Boden und seufzte. Sofort kam Nadia zu ihm gelaufen und beugte sich hinunter. "Meister, ist alles in Ordnung?" Krun`Lark schaute sie an und grinste leicht. "W.. wieso grinsen Sie?" fragte Nadia und musste auch etwas lächeln. "Ich wollte dir eigentlich ein positives Beispiel geben, aber nun gut.. mache Geister missbrauchen den Körper des Sphaerologen, um sich vielleicht zu rächen oder einfach auszutoben.. in so einem Fall musst du diesen Geist so schnell wie möglich wieder loswerden, deinen Geist also wieder verschließen und den Energiefluss unterbrechen, also so, wie du es auch tust, wenn du aus der Verschleierung kommst. Hast du das verstanden?" Nadia nickte mit ernstem Gesicht. "Gut, dann darfst du es nun selbst probieren!" sagte Krun und lächelte sie an. "Üben wir noch eine Stunde, dann hast du fürs erste frei.. ich muss heute noch die Teleportation mit Bryan trainieren, dann bereiten wir die Ankunft von Dalan vor." "Wie bitte? Dalan kommt?" Nadia strahlte übers ganze Gesicht. Sie war wirklich sehr gut mit ihm befreundet und vermisste ihn schon, wenn er nur mal seine Eltern besucht, die einen Tagesmarsch entfernt lebten. Diese Zuneigung hatte auch einen Grund.. Dalan kümmerte sich einerseits anfangs, als Nadia noch kaum etwas von der Sphaerologie wusste, rührend um das Mädchen, das ja gar nichts sah, bevor es das Sehen der Sphaeromagier erlernte, andererseits rettete er ihr das Leben, wobei er selbst einen hohen Preis bezahlte. Damals hatte sie noch zwei Augen, bis Nadia und Dalan vor sechs Jahren losgeschickt wurden, um etwas Salvakraut zu besorgen. Krun`Lark war nämlich nicht nur begabter Sphaerologe, sondern auch Arzt, wie es die meisten Sphaeromagier auch waren, und er gab beide Lehren an seine Schüler weiter. Mit der Macht der Geister konnte man beides, Schaden zufügen und Gutes vollbringen. Einer der vier Meister der Schule für Sphaerologie war darin zu mächtig, dass er einen sterbenden Menschen für genau eine Woche und fünf Stunden vollkommen heilen konnte. Danach starb er leider in einer qualvollen Nacht. Krun konnte dies auch, jedoch für höchstens drei Tage. Er nutzte lieber Heilmethoden, die den Menschen dauerhaft und mit nur wenig Nebenwirkungen halfen. Darunter fiel auch das Heilen der Seuche mit dem Salvakraut. Nur die besten Heiler und die Sphaerologen konnten diese und andere Heilwunder vollbringen. Jedenfalls kamen Nadia und Dalan in einen Hinterhalt der Untoten, als sie sich verirrt hatten. Es waren so viele, dass man sie nicht zählen konnte. Ihr fauliger Verwesungsgeruch brannte in der Nase und den Augen und ihr Anblick war abscheulich. Die beiden kämpften hoffnungslos. Keiner beherrschte zu dieser Zeit auch nur ein klein wenig des Sphaerenschnittes. Einer dieser Untoten stach plötzlich nach Nadia und traf genau ihr linkes Auge, Dalan verlor drei Finger der linken Hand. Ihr Schicksal war schon besiegelt, als der Junge vor sich einen Geist auftauchen sah. Er trug eine schwarze Robe, hatte schwarze kurze Haare. Die Untoten wichen zurück. "~Verdammte Untote.." brummte er nur und schaute zu dem Jungen, der seine Hand in seinem blutdurchtränkten Hemd hatte, und dem Mädchen, dass sich ihr blutendes Auge hielt und bewegungslos am Boden lag. Die Zeit schien einzufrieren, als der Geist in Menschengestalt in Dalans Augen schaute. Dieser konnte es nicht glauben. Ein Geist konnte nicht von sich aus in der Welt der Lebenden erscheinen, außer, er hatte unglaublich viel Macht, was nur die Elementargeister besaßen. "Bitte, Geist, helfe uns! Ich flehe dich an.." "~Ich kann euch beide nicht retten.." "Dann nur sie! Nur das Mädchen, ich bitte dich!" "~Ihr seid Sphaerologen.." murmelte der Geist und betrachtete die beiden nochmals genau. "Du kannst vor uns erscheinen, du musst doch die Macht haben, sie zu retten!" "~Die Macht schon, nur die Lust nicht.." "Bitte, ich tue alles dafür! Und wenn ich gegen Krunîes persönlich kämpfen und qualvoll sterben müsste!" "~Krunîes.. was würde ich dafür geben.. Hast du einen Eid geschworen?" fragte plötzlich der Geist. "Einen Eid?" "~Mit einem Geist!" "Nein, mir wurde das noch nicht beigebracht.. mein Meister lehrt mich das erst in sechs Jahren!" "~So viel Zeit habt ihr wohl nicht.." Er deutete auf die Untoten, die nun Mut fassten und etwas näher kamen. "Was willst du eigentlich?" "~Mich rächen! Aber so werde ich das nie können.. einzig ein Eid zwischen dir und mir wird dich und deine Freundin retten! So, wie es die anderen Sphaeromagier auch tun!" "Mein Meister hat es mir verboten, vor seiner Lehre darüber einen Eid mit einem Geist einzugehen.." "~Was ist dir wichtiger, euer Leben oder die Gunst deines Meisters?!" Dalan schwieg. Er wusste, dass ein Eid die einzige Möglichkeit wäre, Nadia zu retten. Jeder Sphaerologe kann nach einiger Zeit einen Eid mit einem Geist eingehen. Dieser ist dann der persönliche Geist vom Magier, also sind sie aneinander gebunden, und kann immer wieder gerufen werden, um zu helfen. Nur die erfahrensten der Sphaerologen haben mehr als einen Geist. Doch diese tun das, was sie wollen, wenn ihre Macht die ihres Sphaeromagiers übertrifft. Und das wäre bei diesem Geist und Dalan ganz sicher der Fall.. "Nun gut! Schließen wir den Eid, dafür hilfst du mir und Nadia!" "~Dann möge es geschehen! Ich, der Geist der dunklen Künste und der Schwarzmagie, binde mich hiermit an den Sphaeromagier, der meine Gunst erlangt hat!" Ein grelles Licht leuchtete auf, das Dalan und die Untoten für kurze Zeit blendete. Als sie wieder klar sehen konnten, stand der Geist auf festem Boden vor Dalan und schaute grinsend an sich herab. "~Wie ich diesen Körper vermisst habe.." Er war nun menschlich, so dass er von einem ungeschulten Auge nicht von einem Lebenden zu unterscheiden war, und doch war er nur ein Geist. "Und nun helfe uns!" "~Ich tue was ich will! Befehlen kannst du anderen, mir jedoch nicht!" Dalan wusste, dass so was ähnliches passieren würde.. "Bitte.. lass uns jetzt nicht im Stich.." "~Schon mal einen Geist gesehen, der sein Versprechen nicht einhaltet?" Er hob die Hand. "~FINSTERNIS!" schrie er heraus so laut, dass es wohl noch kilometerweit zu hören war. Dunkelheit breitete sich überall aus, verschlang die Untoten, die mit ihrem klagenden Geheul versuchten, sich zu retten. Am Ende war keiner von ihnen übrig.. auch der Geist war verschwunden und überlies die beiden ihrem Schicksal. Dalan hievte mit letzter Kraft Nadia hoch und trug sie dann einen halben Tag lang zurück zum kleinen Dorf, in dem Krun`Lark mit seinen drei Schülern kurzzeitig lebte. Er konnte zuerst seinen Augen nicht glauben, als er die beiden so schwer verletzt sah, dann nahm er sie sofort auf sein Zimmer mit und versorgte sie. Nadia musste er das Auge herausnehmen und es und die Narbe, die der Dolch hinterlassen hatte, zunähen. Dalan musste er den kleinen Finger ganz amputieren, den Ring- und den Mittelfinger zunähen. Von den beiden letzteren konnte er nur noch das letzte drittel bis zum Knöchel retten. Beide wurden natürlich sofort entgiftet, als er von Dalan erfahren hatte, dass sie von Untoten angegriffen wurden. Und man sah den Schock in seinem Gesicht, als Dalan vom Eid erzählte. "Nun, was geschehen ist, ist geschehen, wir können das jetzt leider nicht mehr ändern und sollten das beste draus machen.." sagte der Meister, nachdem er seine Gedanken wieder gefasst hatte. Der Junge sah ein, dass es ein großer Fehler war, denn es ist eine unglaubliche Qual für einen Sphaeromagier, wenn er seinen Geist nicht beherrscht.. "Spürst du ihn denn nicht?" fragte Krun lächelnd. "Hm.." Sie konzentrierte sich etwas, dann nickte sie. "Ja, er müsste heute spät in der Nacht ankommen, um Mitternacht herum.." "Hej, so gut kann ja nicht einmal ich seine Ankunftszeit schätzen! Wehe, du wirst besser als ich!" tadelte ihr Meister sie scherzhaft. "Aber nun auf zum Training! Wir müssen das heute noch dringend üben!" 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