Kill Me von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 15: Chill ----------------- Mit fragenden Blicken sehe ich zu dir auf. Was hast du nur vor? Willst du mich baden, rein waschen von den vergangenen Taten? Oder macht es dir Spaß zu sehen wie die wärme des Wassers auf meiner Haut brennt? Ich weiß es nicht. Kenne dich nicht mehr. Du bist so anders als früher. Damals warst du so durchschaubar, ich wusste immer was du denkst. Oft haben wir genau im selben Moment das Gleiche gedacht und anschließend auch gesagt. Eero und Pauli fanden das immer so lustig. Und alle haben wir gelacht. Ja, wir haben sehr viel gelacht. Vor allem du. Doch nun hat sich alles verändert. Du bist anders. Ich bin es auch. Du strahlst eisige Kälte und das Verlangen mich zu besitzen aus. An mir zeichnen sich die Spuren des ewigen Leids, der Hoffnungslosigkeit und des Todes ab. Wir sind verschieden. Zu verschieden? Möglicherweise. Vielleicht aber auch nicht. Jeder von uns beiden hat nur ein Ziel vor Augen. Und zwar dem Anderen nahe zu sein. Dies verbindet uns doch auf eine gewisse Art und Weise. Aber werden wir uns je nahe sein können? Werde ich je vergessen können was sich ereignet hat? Und wirst du versprechen können mich nie wieder so zu behandeln? Wohl kaum. Ich denke nicht. Ich weiß, es gibt Hoffnung, doch bin ich bereits am Aufgeben. Ich habe keine Lust mehr so dahin zu vegetieren wie ich es tue. Will nicht mehr nur hoffen müssen, dass wir eventuell eines Tages glücklich sein könnten. Will es endlich sein. Dich an meiner Seite haben. Will wissen können, das du nur mir gehörst, ich nur dir. Und vor allem aber will ich, dass du mir etwas versprichst, von dem ich nicht denke, dass du es versprechen kannst. Was? Was denke ich eigentlich? Das alles ergibt überhaupt keinen Sinn. Vermutlich denke ich viel zu viel. JA genau das tue ich. "Lauri!" du schüttelst mich. Was? Hab ich schon wieder geträumt? Es wäre ja nicht das erste Mal, diese Tagträume häufen sich immer mehr. Ich sehe mich um und erkenne das Badezimmer wider. Nein, ich habe nicht geträumt. Sitze noch immer in der Badewanne. Unverändert. Habe nur nachgedacht. Ja, nachdenken. Tue ich eigentlich sonst noch etwas außer denken und leiden? Und mich solche Dinge zu fragen? "Lauri...", Wieder reißt du mich aus meinen Gedanken. Diesmal bin ich dir dankbar. Mein Gehirn schmerzt bereits von den vielen Informationen, die seine Nervenbahnen durchwandern, um verarbeitet werden zu können. "Ja...?", endlich reagiere ich auf dich. Endlich bin ich bereit dir zu antworten. "Ich bade dich jetzt....wenn es dir Recht ist. Deine Wunden....", du hältst inne und schluckst. "......sie müssen ausgespült und gepflegt werden...." Ja du hast Recht. Das müssen sie. Aber wer hat meine Wunden gepflegt, als du derjenige warst, der sie mir zugefügt hat? Wer? Ich selbst musste es tun. Aber...habe ich das überhaupt? Ich habe mich geduscht, mich elend gefühlt. Habe aber gar nicht richtig versucht meine Wunden zum Heilen zu bringen. Es war mir egal. Eigentlich ist es mir das noch immer. "Ja gut...", ich willige ein. "Das wird jetzt vermutlich etwas brennen....ja....vermutlich", besorgt betrachtest du meine Brust. Wieso bist du plötzlich wieder so besorgt und so einfühlsam? Ich... Ich verstehe dich einfach nicht..... Du verteilst das Duschgel auf deinen Händen und siehst mich kurz an. Deine Berührung lässt mich erschaudern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)