Das Schicksal nimmt seinen Lauf... von Black_Taipan ================================================================================ Kapitel 13: Alter und Rache --------------------------- Obwohl ich mir immer vornehme, dass das die nächsten Kapitel schneller folgen werden, gelingt es mir nicht. Ich hoffe, ihr seid nicht allzu böse. ^_____^ Die Schule verlangt mir so Einiges ab, da reicht es manchmal nicht einmal mehr für ENS... Ich wünsche euch einen schönen ersten Advent! xxx taipi P.S. In diesem Kapitel gibt es eine kleine Überraschung! ________________________________________________ Als Heiji nach Hause kam, stand Shinichi angezogen im Flur und sah ihn ernst an. „Kudô, was machst du? Du musst im Bett bleiben und dich ausruhen!“ Sein alter Freund jedoch schüttelte traurig den Kopf. „Tut mir Leid, Hattori, aber ich muss euch verlassen. Von Kazuo und Kazuha habe ich mich bereits verabschiedet. Ich habe nur noch auf dich gewartet.“ Die blauen Augen des Jungen starrten gross zu Heiji hinauf. „Bist du dir sicher?“ Der Polizist wusste bereits, als er die Frage stellte, dass Shinichi seinen Plan nicht ändern würde. Irgendetwas hatte der Detektiv des Ostens vor. Conan schüttelte den Kopf. „Danke für eure Hilfe.“ Plötzlich bückte sich Heiji und nahm den kleinen Kerl in den Arm. „Pass auf dich auf, Shinichi!“ Dann verschwand sein Freund mit einem kleinen Lächeln in der Tür. *** Professor Agasa sass grübelnd in seinem Sessel. Er war müde und brauchte Schlaf und doch gelang es ihm nicht Ruhe zu finden. Die Sache mit Shinichi machte ihm sehr zu schaffen. Wohin war der Junge verschwunden? Was wollte er überhaupt hier in Japan? Und weshalb war es dem FBI nicht möglich ihn aufzuspüren? Erschöpft fuhr er sich durch das Haar, welches sich im Laufe der Jahre noch mehr gelichtet hatte. Auch sein Gesicht zeugte von der Zeit, die vergangen war, denn die Haut war von einigen Falten mehr durchzogen. Plötzlich zuckte er zusammen, er spürte den kalten Hauch des Windes. Hatte er nicht sämtliche Fenster geschlossen? „Doch Professor, das haben sie, aber ich komme überall rein, wenn ich will.“ Shinichis sass auf dem Fensterbrett, seine Füsse baumelten hin und her, einen halben Meter über dem Boden. Der Junge grinste und der Wind spielte mit seinem Haar. Agasa holte tief Luft, dieser Shinichi erstaunte ihn immer und immer wieder. „Geht’s dir wieder besser?“, fragte er und beobachtete den Detektiv. Die vielen anderen Fragen, die ihm momentan auf der Zunge lagen, schob er beiseite. Conan hopste vom Balken runter und schloss das Fenster. Der schwarze Stoff seiner Jacke raschelte leise, wenn er sich bewegte. „Danke für ihre Hilfe. Sie waren es doch, der mich gefunden hat, nicht wahr?“ Der Professor nickte. „Ich dachte, ich werd’ verrückt, als ich dich bewusstlos auf der Strasse hab liegen sehen.“ „Waren sie wieder im Colombo?“ Der alte Mann starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an. „Woher weißt du jetzt das schon wieder? Mein Schnurbart ist sauber, die Hose ist gewaschen und sowieso gibt es vor dem Restaurant schon lange keine Baustelle mehr!“ Shinichi kicherte. „Beruhigen Sie sich , Professor. Die Pizzeria Colombo ist nun einmal das einzige Restaurant, das sich in der Richtung meines Hauses befindet. Die anderen Restaurants befinden sich genau in der anderen Richtung. Ausserdem gehen Sie des öfteren in dieses Restaurant, da Ihre Kochkünste nicht besonders... sagen wir ausgereift sind.“ Der Junge sprang runter und ging langsam auf und ab. Agasa betrachtete skeptisch seine tiefschwarze Kleidung. „Hast du deine Trauer schon überwunden?“, fragte er vorsichtig, denn er wusste nicht wie stark Shinichi noch unter Rans Tod litt. Stets hatte der Schülerdetektiv jegliche Gefühle zu verbergen gesucht und sich nichts anmerken lassen. Der alte Mann wollte seinen jungen Freund nicht zu sehr aus der Reserve locken. Conan stoppte, das leise Geräusch, das seine Schuhe beim Gehen verursacht hatten, verklang. „Professor, ich werde sie nie vergessen können, und das wissen Sie genauso wie ich...“, sagte er leise. „Und was wirst du jetzt tun?“ „Ich werde diese Organisation zerstören, koste es, was es wolle. Deswegen bin ich auch zu ihnen gekommen, Professor... haben sie noch Transmitter?“ Shinichi sah auf. Sein Blick war kalt, wenn er von den Männern in Schwarz sprach und kein Zeichen deutete von irgendwelchem Gefühl. Der alte Wissenschaftler war erstaunt und der junge Detektiv konnte die Überraschung in seinem Gesicht erkennen. Mit einem harten Lächeln schob er den Ärmel seines Hemdes zurück. „Ich arbeite als Lockvogel für den FBI und muss es irgendwie schaffen von unseren Gegnern gefangen zu werden, damit wir sie endlich von Innen zerstören können.“ Agasa schüttelte ungläubig den Kopf: „Ich weiss, was du machen willst, Shinichi, aber sie werden dir mit Sicherheit den Transmitter gleich zu Beginn wegnehmen und die Agenten vom FBI können dich dann nicht mehr finden. Dein Plan ist riskant und führt zu nichts.“ Shinichis Lächeln wurde noch kälter, nahm einen bitteren Zug an. „Sie werden den Sender nicht finden, wenn er im Körper steckt...“ „Sag einmal, bist du völlig bescheuert?! Das kann unmöglich dein Ernst sein, Shinichi! Du weisst genau, dass das FBI ihre Test mit Sendern unter der Haut abgebrochen hat, weil zu viele Leute gestorben sind!“ Dann fügte der Professor hinzu: „Ausserdem, was habe ich mit dieser Sache zu tun? Zehn Jahre lang hast du dich nicht bei mir gemeldet und jetzt tauchst du plötzlich auf.“ Shinichis Schweigen liess ihn erschauern.. „Nein, mein Junge, aber das mache ich nicht. Ich baue meinetwegen Roboter oder eine Rakete für dich, aber ich betätige mich schon gar nicht als Arzt oder Chirurg!“ Conans Augen verengten sich zu Schlitzen. Das Blau seiner Pupillen glitzerte unheimlich im Schein der untergehenden Sonne, deren Strahlen durch das Wohnzimmerfenster kamen. Agasa bekam es fast ein wenig mit der Angst zu tun, der Kleine sah äusserst gefährlich aus. „Professor, mir ist es egal, denn der einzige Weg, der mir bleibt, ist, den Lockvogel zu spielen. Also, bitte helfen sie mir.“ Agasa senkte traurig den Blick. „Ich kann nicht, Shinichi... Auch wenn du vielleicht noch genauso jung bist wie früher, so bin ich doch älter geworden. Sieh mich an.“ Shinichis bösartig kleine Augen weiteten sich, zeigten Gefühl. „Ich bin alt geworden und selbst wenn ich wollte, meine zittrigen Hände lassen es nicht zu, dass ich dir deinen Wunsch erfülle.“ „A-aber...Sie sind doch erst 65 oder so...“ Der vermeintliche Grundschüler konnte seinen Satz nicht beenden, der Professor schüttelte den Kopf und Shinichi liess ab. Langsam senkte auch er den Blick, der trotzige Ausdruck verschwand gänzlich. Stattdessen erschien das Abbild der Hoffnungslosigkeit, die dem alten Wissenschaftler beinahe das Herz brach. So hatte er den kleinen Holmes noch nie gesehen. Es wurde still im Raum, die Schatten wurden länger. Plötzlich hörte man Conans Kinderstimme. Sie erklang bitter im Zimmer. „Wieso....“ Sanft strich er mit dem Finger über das Armband an seinem Handgelenk. „Was ich auch tue, irgendwie ist es mir nicht vergönnt den rechten Weg zu finden.“ Seine Hand begann leicht zu zittern. „Tut mir Leid, Professor. Aus lauter Rachsucht vergesse ich mich. Bitte vergeben sie mir.“ Es sah auf, ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. „Diese Organisation muss weg, sonst zerstört sie noch mehr Menschen das Leben. Das kann ich einfach nicht zulassen.“ Sein Freund trat auf ihn zu, sah ihn freundlich an. „Hör zu, Shinichi...ein guter Freund von mir ist Arzt. Vielleicht ist er bereit, dir zu helfen, ich kann aber nichts versprechen.“ Conan sah ihn verblüfft an. „Das würden sie wirklich für mich tun?“ Ein Nicken antwortete ihm, dann verschwand der Professor um zu telefonieren. *** Schon lange spürte sie ihre Hände und Beine nicht mehr. Die Fesseln schnitten den Blutkreislauf ab und hinterliessen brennende Spuren auf der Haut. Die Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. Ran hatte es aufgegeben zu kämpfen, ihre Kraft war aufgebraucht, sie war müde und erschöpft. Mit vorsichtigen Zügen atmete sie, denn wenn sie zu schnell atmete, litt sie schon nach kurzer Zeit an Sauerstoffmangel. Ziemlich viel hatte sie über diese Frau herausgefunden, doch es half ihr nicht, da sie ihr Wissen niemandem mitteilen konnte. Man hatte sie gefangen um Shinichi gefügig zu machen und um ihn psychisch zu schwächen. Nebraska, die Frau, die sie festhielt, wollte von ihm wissen, wie er diesen Patronus gebaut hatte. Sie erinnerte sich, wie er ihr seinen eigenen Patronus, diese flache Scheibe gezeigt hatte. Er hatte Recht gehabt. Schlechte Menschen in der Welt versuchten wieder und wieder die Macht in die Hände zu bekommen und diese Waffen waren genau das richtige. Doch nun hatte die Tatsache, dass er selbst einen Patronus gebaut hatte, ihn in Gefahr gebracht. Nebraska wolle diese Waffen unbedingt haben, doch Ran war nicht klar, weshalb. Ein tiefer Hass schien die Frau in Schwarz anzutreiben. Wenn Keiko sich jedoch genauer darüber nachdachte, schien die Frau auch tiefe Liebe zu empfinden. Normalerweise lag sie hier, gefesselt und geknebelt in der Besenkammer. Zu Essen gab es zweimal am Tag, frische Luft blieb ihr verwehrt. Doch dann gab es die Momente, in denen Nebraska freundlich war, ihre Wunden vorsorglich versorgte und sie duschte. Keiko fühlte sich in diesen Momenten an ihre Mutter erinnert. Wollte die schwarzhaarige Frau ihr etwas weitergeben, was sie vielleicht selbst nicht erfahren hatte? Ran wusste es nicht. Ihr war nur klar, dass es nicht in ihrer Macht lag an ihrem momentanen Zustand etwas zu ändern. *** Weich knisterte der Stoff des Kissens unter seinem Kopf, den er wie so oft auf seinen Händen gestützt hielt. Es war dunkel im Wohnzimmer, sie hatten für ihn das Sofa so hergerichtet, dass er darauf schlafen konnte. Es war fast wie in alten Zeiten, als er des öfteren beim Professor übernachtet hatte. Morgen Abend würde man ihm die Transmitter, denn es waren mehrere Chips, unter die Haut operieren. Agasas Freund hatte zugesagt und ihm einen Termin gegeben. Er schob den Gedanken an den bevorstehenden Eingriff bei Seite, denn wenn er sich Details auszumalen begann, kroch ihm ein eisiges Gefühl langsam den Rücken hoch. Er hatte Angst, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er musste und wollte dieser Organisation das Lebenslicht auspusten, soviel war sicher. Gerade, als er zu wissen glaubte, was der Verbrecherclub sich zum Ziel gesetzt hatte, war diese Spur ins Leere verlaufen. Die Hightech-Waffen, die im sicheren Teil der FBI-Gebäudes in New York aufbewahrt worden waren, hatte man in die Luft gesprengt. Das Sicherheitssystem bestand aus drei Stufen. In der ersten wurden sämtliche Eingänge hermetisch abgeriegelt, sofern in irgendeiner Weise ein Fremdkörper festgestellt wurde. Eindringlingen wurde so das Einbrechen bzw. Ausbrechen erheblich erschwert. Stufe Nummer Zwei setzte den ganzen Bereich, der gefährdet war, unter Strom, was zusätzlich zu Problemen für die Diebe führte. Die letzte Phase jedoch vereitelte mit Sicherheit jeden Diebstahl. Die ganze gesicherte Stelle wird in die Luft gejagt und ist somit für den Besitzer, allerdings auch für den Eindringling, unwiderruflich verloren. Diese letzte Phase wird nur bei Daten angewendet, deren Verlust durch Raub für den Besitzer weitaus schlimmer wäre als die einfache Zerstörung dieser. Bei den PP-Waffen [steht für Patronus-Pugnator-Waffen] war dies der Fall. Was Shinichi jedoch erstaunte, dass die Einbrecher der Organisation von diesem simplen Verteidigungssystem nicht die geringste Spur gewusst zu haben schienen. Warum versuchte Utah, welcher als Sprengstoffexperte für die Organisation arbeitete, diese Barrikade mit einfachen Bomben durchbrechen? Die Welle der kleinen von ihm verursachten Bomben und der damit verbundenen Feuer löste im Sicherheitssystem des Gebäudes sofort Stufe Drei aus. Dazu kam, dass die letzten Festnahmen von Mitgliedern der Organisation zu zahlreich waren. Zwar handelte es sich ausschliesslich um kleinere Handlanger der unteren Schichten, aber es waren einfach zu viele. Zehn Jahre lang hatte man von der Organisation nicht einmal gewusst, geschweige denn, dann man wissentlich Mitglieder gefasst hätte, die an irgendwelchen Verbrechen beteiligt gewesen waren. Und nun lief einer nach dem anderen freimütig den Polizisten ins Netz, ohne, dass diesen jedoch klar war, was die Organisation als nächstes zu tun beabsichtigte. Welches würde das nächste Verbrechen sein, welches die Drahtzieher zu begehen planten? Irgendetwas lief in dieser Organisation. Jason war zwar noch nicht klar, was es war, aber mit Sicherheit würde es ihm gelingen der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Nicht umsonst hatte man ihn einst den Meisterdetektiven des Ostens genannt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)