Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13 von Aleye85 ================================================================================ Kapitel 4: Kampf um das letzte Grimmoire - Teil 3 ------------------------------------------------- Voller Entsetzen starrte Shizuka auf Ibuki, deren lebloser Körper mit weit aufgerissenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden fiel. Den Gegner hatte keiner von ihnen kommen sehen. Sie hatten alle Hände voll zu tun, die vereinzelten Duras, die sich zu ihnen verirrten, unter Kontrolle zu halten. Tachibana zog blitzschnell sein Schwert und drängte gemeinsam mit Fuyutoki den gackernden Duras zurück. Schnell sprang Shizuka zu ihnen, um ihnen zu helfen. Tsubaki, Isuzu, Ria und Katsumi rannten zu Ibuki, während sich Aya geschockt die Hände vor den Mund hielt, um einen Schrei zu unterdrücken. "Ibuki, bitte, sag etwas ... das darf nicht passieren, bitte", stotterte Tsubaki mit zitternder Unterlippe und strich ihrer Schwester über die Wange. Isuzu überprüfte den Puls und Herzschlag, obwohl er das Ergebnis bereits erahnte. Er schüttelte langsam den Kopf. "Es tut mir leid." Tsubaki kämpfte gegen ihre Tränen an, konnte ein Schluchzen allerdings nicht unterdrücken. Katsumi wollte sie tröstend in den Arm nehmen, doch er kam nicht dazu. Ein lauter Knall ertönte und der Duras, den Tachibana und Fuyutoki in Schach hielten, zerriss es in der Luft aus scheinbar unsichtbarer Hand in zwei Teile. Warmes Blut spritze im Raum umher und bescherte den Anwesenden eine ungewollte Dusche. Aya stieß einen angeekelten Schrei aus, während Ibuki wie hypnotisiert auf den Leichnam von Ibuki starrte. Tachibana befiel ein ungutes Gefühl, das seinen Magen auf die Größe einer runzligen Rosine zusammenzog. Blitzschnell drehte er sich um und erstarrte. Die anderen folgten seiner Bewegung, als ein schauriges Lachen erklang. "Ich kann einfach nicht zulassen, dass jeder Anwesende mehr Spaß hat als ich", meinte Suzaku und schüttelte spielerisch den Kopf. "Ibuki sollte sich schämen, sich von so einem kleinen Duras töten zu lassen. Der war doch ein Kinderspiel." Er deutete auf die größte Blutlache und ein wölfisches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Es war kein Fehler gewesen, einen Abstecher zu machen und nicht nur schnurstracks zu Yuki zu preschen. Jetzt konnte er sich noch ein bisschen austoben und Takashiro würde die paar Minuten schon allein zurecht kommen. "Gib Masamune frei, Suzaku. Wie erbärmlich muss man sein, um seinen eigenen Sohn zu besetzen. Das ist selbst unter deiner Würde", knurrte Tachibana und setzte einen Schritt auf ihn zu. Ria sprang sofort an seine Seite. Suzaku zog eine Braue in die Höhe und seine Augen funkelten amüsiert. "Der pflichtbewusste Tachibana. Noch immer mit einem falschen Dauerlächeln im Gesicht unterwegs? Leider habe ich keine Zeit, um mit dir zu plaudern. Ich hab noch was Wichtiges vor, das letzte Grimmoire wartet auf mich. Könnt ihr es fühlen? Das Ende der Welt steht kurz bevor!" Mit einer flinken Handbewegung wehrte er Shizukas Angriff ab und verzog wütend sein Gesicht. "Das wird nicht passieren!", schrie Shizuka und setzte zum erneuten Angriff an, dem Suzaku flink auswich. Ein boshaftes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. "Du hast recht. Zumindest teils ... denn für dich wird das nicht passieren. Du erlebst das nicht mehr - lass mich dir und deinen törichten und unbedeutenden Freunden dabei helfen!" Blitzschnell formten sich aus den Schatten Kreaturen der Nacht, die auf die Anwesenden losgingen. Doch Shizuka wollte Suzaku für sich. Er schoss auf ihn zu, parierte seinen Schlag und leitete ihn um. Shizukas Augen weiteten sich vor Schmerz und Suzakus geckendes Lachen drang an sein Ohr, als er ihm zuflüsterte: "Wird Zeit, dass du zu deinem Kumpel Rou kommst, findest du nicht? Lass mich euch wieder vereinen! Ich bin eben doch ein Guter, nicht wahr?" Er stieß Shizukas Kurzschwert noch tiefer in den Körper. Shizuka versuchte sich zu wehren, aber er war zu schwach - es war bereits zu spät. Kraftlos sank er zu Boden und spuckte Blut, während Suzaku über ihm stand und sich köstlich amüsierte. Er versuchte sich zu konzentrieren, zu fokussieren, seine Kräfte zu bündeln, doch vergebens. Den Kampf konnte er nicht gewinnen. Nur wenige Sekunden später war er tot. Suzaku streckte sich und sah sich belustigt um. Er genoss den Anblick, der durch ihn Todgeweihten. Wer brauchte schon Luzifer? Er konnte hochrangige und unzählige untere und mittelklasse Duras beschwören. Letzteres sogar schon ohne Buch und Ritual. An Ort und Stelle. Wenn er erst das letzte Grimmoire in seinen Händen halten würde, konnte er die mächtigsten Duras befehligen und rufen, die es gab. Doch er hatte Takashiro versprochen, Luzifer zu befreien, damit Yomis Seele freigegeben würde. Suzaku seufzte und wandte sich von den Kämpfenden ab, blieb noch ein letztes Mal kurz stehen und lauschte den Schmerzens- und Entsetzensschreien, dann machte er sich zum Licht der Götter und zum Verräter Reiga auf. Sollte Takashiro doch Luzifer beschwören ... Luzifer, wer war schon Luzifer? Auch diesen würde er beherrschen können. Nichts und niemand würde ihn noch aufhalten können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)