Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13 von Aleye85 ================================================================================ Kapitel 47: Säule des Ursprungs – Hotsuma und Shuusei, Teil 2 ------------------------------------------------------------- Hotsuma und Shuusei kämpften verbissen gegen den Oberst. Zu ihrem Ärgernis beschwor dieser fünf weitere Duras herbei, die ihnen zusätzlich einheizten. Sie kamen kaum zu ihrem Hauptgegner durch. Immer wieder errichtete Shuusei Schutzschilde, die sie vor dem größten Schaden schützten. „Verdammt, was soll der Scheiß!“, fluchte Hotsuma laut, als zum x-ten Mal ein neuer Duras erschien, wo er gerade einen durch seine Flammen vernichtet hatte. „Wieso erscheinen da immer wieder neue von den Dingern?!“ „Kümmer dich nicht um sie. Die übernehme ich. Erledige du Zaebos!“, rief sein Partner, schnellte nach vorne und entledigte sich gleich zwei ihrer Gegner, die im Nu durch zwei andere ersetzt wurden. „Geht klar!“ Während Hotsuma versuchte, zu Zaebos vorzudringen, schoss Shuusei nach vorne, schnappte sich einen seiner beleibten Widersacher und versetzte ihm einen harten Schlag in das Genick. Der sackte zusammen wie ein fetter Klapptisch und schlug ungeschickt auf dem Boden auf. Der Wächter machte sich nicht die Mühe, den Dämon zu Staub zerfallen zu lassen, da er davon ausging, dass dieser dann sofort wieder ersetzt würde. Deswegen hielt er es für klüger, seine Gegner vorerst auszuschalten, indem er sie bewusstlos schlug. Entschlossen wandte er sich an die restlichen Vier. Hotsuma preschte nach vorne und attackierte Zaebos mit einer Reihe von Schlägen, Tritten und Feuerzaubern. Der Dämon wehrte ihn offensichtlich etwas gelangweilt ab, doch dann gelang es dem Wächter, ihm seine Faust unter die Nase zu schieben. Der Schlag war so hart, dass der Opast schwankte, allerdings sein Gleichgewicht behielt und sofort zum Gegenangriff ansetzte, als sei nichts gewesen. Für einen kurzen Moment zog Hotsuma verwundert seine Augenbraue in die Höhe. Trotzdem hielt er es für möglich, immerhin war Zaebos ein hochrangiger Dämon. Als jedoch auch sein Feuerzauber an ihm abzuprallen schien, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Nun war es an seinem Gegner, eine Angrifffolge zu starten. Geschickt wich Hotsuma aus und blockte fast jeden seiner Schläge. Er wartete eine günstige Gelegenheit ab, dann beugte er sich blitzschnell nach vorne und rammte ihm mit einer leichten Drehung einen Ellenbogen an die Schläfe. Auch dieser Treffer ließ den hochrangigen Dämon kalt. Der Wächter gab nicht auf. Es folgte eine Pirouette, dann ein Tritt in die Magengegend und zum Abschluss ein Flammenstrahl – doch nichts. Keine Reaktion des Opasts. Auch ein pfeilschneller Tritt zwischen seine Beine, verfehlte seine Wirkung. Hotsumas Bein schnellte nach oben und verpasste Zaebos, der auf etwas zu warten schien, einen Tritt gegen sein Kinn. Fassungslos stand der Wächter da, als der Dämon zu lachen begann. „Okay, du hattest deine Chance. Schluss mit den Spielchen. Jetzt bin ich dran.“ Geschockt musste Hotsuma feststellen, dass der Opast vorher nur mit halber Kraft gekämpft hatte. Seine Attacken waren doppelt so stark und seine Geschwindigkeit war extrem. Der Wächter konnte mit Mühe und Not die ersten Angriffe abwehren, doch je länger Zaebos am Zug war, desto schwieriger wurde es, ihm standzuhalten. Und dann geschah es: Hotsuma kassierte eine brutale Trittfolge in seinen Magen und noch ehe er auf die Knie sinken konnte, sprang ihn der Dämon an wie ein tollwütiges Raubtier und drückte ihn zu Boden. Zaebos Pranken krallten sich um seinen Hals und drückten gnadenlos zu. Röchelnd versuchte er sich zu wehren, schlug mit der Faust zu und traf seinen Widersacher im Gesicht. Der zuckte zwar zusammen, zeigte ansonsten keinerlei Reaktion. Unaufhörlich drückte er zu und um Hotsuma begann sich alles zu drehen. Shuusei verpasste seinem letzten aufrecht stehenden Gegner gerade eine saubere Rechts-Links-Kombination und brach ihm die Nase. Kurz darauf schickte er ihn mit einem krachenden Schlag auf den Kiefer zum Regal, gegen das dieser krachend aufschlug, bevor er zu Boden ging. Das Holz begann gefährlich zu schwanken. Die gefüllten Gläser fielen klirrend hinab und zersplitterten. Ihr Inhalt verteilte sich über die Erde und wirkte irgendwie verloren. Voller Abscheu beobachtete Shuusei für einen Moment ein Herz, das noch immer unnatürlich pulsierte als wäre es noch intakt. Doch er nahm noch etwas anderes wahr. Etwas von außerordentlicher Wichtigkeit: In dem Moment, als die Glasbehälter auf dem Boden zersplitterten, zuckte Zaebos gepeinigt zusammen. Konnte es tatsächlich sein …? Er sah seinen Partner in Gefahr und wollte ihm helfen, aber wieder stand einer der Duras auf und ließ ihn nicht durch. Shuusei erhaschte noch einen Blick zu seinem Partner, dessen Gegenwehr schwächer wurde. Er musste sich beeilen, durfte keine Zeit mehr verlieren. Während er mit seinen Schwertern seinen Kontrahenten abwehrte, schoss er eine blaue Kugel auf den Opast ab. Das Magiegeschoss traf ihn an der Brust und riss sein Hemd entzwei. Wie erwartet, zeigte der Dämon ansonsten keine Reaktion. Dafür gab der zerrissene Stoff die Lösung preis. Eine hässliche und riesige Narbe in Form eines Kreuzes zierte die Brust, genau an der Stelle, wo das Herz sitzen musste. „Hotsuma, entzünde die am Boden liegenden Sammelstücke!“, schrie er seinem Partner zu, während er selbst versuchte, zu den Innereien vorzudringen, allerdings ohne Erfolg, denn der Duras ließ sich nicht abwimmeln und entwickelte sich zu einer echten Plage. Sein Partner verstand nicht ganz. Orientierungslos blickte er sich um und begann, hektisch zu blinzeln. Seine Sicht wurde von einem dichten Nebel verdunkelt. Er konnte kaum noch etwas erkennen. Er sah die Silhouette von Shuusei, der ihm versuchte, rudernd mit dem Arm die Richtung zu weisen. Mit schwindender Kraft beschwor Hotsuma ein regelrechtes Flammenmeer und setzte den Boden mitsamt den Sammelstücken in Brand. Sein Peiniger ließ augenblicklich mit einem schrillen Schreien von ihm ab. Er sprang auf und wirbelte mit aufgerissenen Augen panisch durch den Raum. Der Wächter japste nach Luft und versuchte, sich auf die Beine zu kämpfen. Zur selben Zeit lösten sich die Duras in Rauch auf. Shuusei stürmte zu seinem Partner und half ihn auf, während Zaebos zu Boden fiel und begann, in Staub zu zerfallen. Mit letzter Kraft murmelte der Sterbende ein paar magische Worte, dessen Bedeutung den Wächtern nur in wenigen Sekunden erschreckend bewusst werden sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)