Fesseln des Verrats - Fortführung nach Kapitel 13 von Aleye85 ================================================================================ Kapitel 61: Der finale Kampf, Teil 1 ------------------------------------ Sodom starrte belämmert von Luca und Yuki zu Luze und Danny. Irgendwie verhielten sich alle seltsam. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas verpasst hatte. Er wurde aus ihrem Verhalten nicht schlau, doch irgendwie gefiel ihm die Atmosphäre – sie schienen alle sehr glücklich zu sein und hatten ein seltsames Glänzen in den Augen. Es gab noch viel, was er lernen musste. Sie waren nun schon seit über zwei Stunden unterwegs und kämpften sich durch die Kälte. Bis zum Berg war es nicht mehr weit. Bisher war ihre Reise ohne Zwischenfälle verlaufen, doch das konnte sich jeden Moment ändern. Danny war nicht der einzige, der bei der Sache ein ungutes Gefühl hatte. Auch Tachibana und Zoltan waren nicht mehr aufgetaucht. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Als sie nach einer weiteren Stunde eine kurze Rast in den Bergen einlegten, wehte ihnen der eisige Schneewind erbarmungslos entgegen. Sie mussten ihre Kräfte schonen und auf alles vorbereitet sein. Eine weitere Stunde verging, ohne dass sie auf Feinde trafen. Alles erschien normal und friedlich. Konnte es sein, dass sie sich irrten? Immer wieder sahen sie sich lauernd um. „Es ist nicht mehr weit, oder?“, fragte Yuki und Danny nickte. „Richtig, in ungefähr zehn Minuten sind wir da. Kannst du es spüren?“ „Ja, es ist, als würde mich der Ort rufen …“ Der Engel lächelte. Ein gutes Zeichen. Das Licht der Götter wurde von der heiligen Stätte anerkannt. Im nächsten Moment blieben sie alarmiert stehen. „Er ist da“, sprach Luca ihrer aller Gedanken aus. Sie beschworen ihre magischen Waffen und blickten Yuki fragend an. „Bist du bereit?“ Danny schaute ihn besorgt an, doch Yuki nickte entschlossen. „Ja, sie werden uns nicht aufhalten. Wir werden dem jetzt ein für alle Mal ein Ende setzen.“ Sie setzten ihren Weg fort und spürten die mordgierigen Blicke ihrer Gegner, die in ihren Verstecken auf sie lauerten. Als die heilige Stätte in Sichtweite kam, verließen sie gackernd ihre Löcher und umrundeten sie von allen Seiten. Inmitten von ihnen erschien Luzifer in einer glänzenden Rüstung und griente sie diabolisch an. „Willkommen zum letzten Tanz. Habt ihr es also endlich geschafft. Ich muss sagen, ihr habt uns wahrlich lange warten lassen.“ „Wie ich sehe, hast du dich reichlich auf unseren Empfang vorbereitet“, entgegnete Danny gelassen und der gefallene Engel lachte als Antwort gehässig auf. „Wer ist es?“ Dannys Augen durchbohrten Luzifer regelrecht, der nahm es jedoch gelassen. „Wer ist was, mein guter, alter Freund?“ „Der Verräter. Wer hat dir gesagt, wo sich die Kristallsäulen des Ursprungs und der heilige Ort befindet?“ Der gefallene Engel kicherte vor sich hin. „Was tut das jetzt noch zur Sache? Ich verrate meine Informanten nicht. Wo kämen wir denn da hin. Abgesehen davon gibt es genug gefällige und unzufriedene Engel dort oben, die nur darauf warten, mir einen Gefallen zu tun.“ „Das ist nicht wahr.“ „Nicht? Ich bin nicht der einzige, der es satt hat, dass diese Krankheit namens Menschheit sich ungehindert ausbreitet, machen darf, was sie möchte, sündigt, was das Zeug hält und der alte Herr da oben sieht zu, verzeiht ihnen alles und liebt sie. Und was dürfen seine engsten Diener? Richtig – sie dürfen nichts, außer die Drecksarbeit erledigen und bekommen dafür nicht einmal ein Dankeschön. Ungerecht, findest du nicht?“ „Du hast dich wirklich nicht verändert. Aber was habe ich auch anderes von dir erwartet. Doch du liegst falsch.“ „Ach, tu ich das?“ Luzifer zog verachtend eine Braue in die Höhe. „Sag mir, was passiert mit dir, falls ihr gewinnen solltet – was nicht passieren wird? Bekommst du eine Belohnung? Ein paar Dankesworte? Oder wirst du verbannt oder im ewigen Feuer verbrannt werden?“ „Mein Schicksal hat dich nicht zu interessieren“, entgegnete Danny und machte sich zum Angriff bereit. „Das stimmt natürlich. Dabei war ich so freundlich und wollte dir die Chance geben, den richtigen Pfad einzuschlagen. Ich bin halt doch ein Guter … doch Undank ist der Welten Lohn, nicht wahr?“ Er warf Luca einen vernichtenden Blick zu. „Tragisch, nur eins meiner treulosen Spielzeuge ist hier. Nun gut, dann werde ich erst Zess und dann Zoltan bestrafen.“ Er vollführte eine winkende Bewegung in der Luft und seine Untergebenen setzten sich in Bewegung. Luca, Luze, Sodom und Danny waren sofort zur Stelle und verteidigten das Licht der Götter. Um Yuki brach ein erbitterter Kampf aus. Er versuchte, den Überblick zu behalten, was in dem Meer aus angreifenden Duras nicht einfach war. Luca und Luze kämpften verbittert gegen ihre dämonischen Widersacher. Sodom blieb direkt an seiner Seite, um die durchbrechenden Feinde zu vernichten. Mit Schrecken sah er dabei zu, wie Luzifer sich auf Danny stürzte. Am Anfang schien der Kampf der beiden noch ausgeglichen, doch schon nach wenigen Minuten war ersichtlich, dass der gefallene Engel klar überlegen war. Als Danny brutal zu Boden geschleudert wurde, wollte Luze zu ihm durchpreschen, um ihm zu helfen. Jedoch schaffte er es nicht. Seine Augen weiteten sich panisch, als Luzifer Danny die Kleider zerriss, ihn zwang die verletzten Flügel auszufahren und diese brutal herausriss. Yuki taumelte. Der Anblick ließ ihm schwindelig werden. Luzifer würde Danny töten. Und nicht nur Danny. Er würde sie alle vernichten, wenn er nicht bald etwas unternehmen würde. Sein Blick wanderte sehnsüchtig zur heiligen Stätte, die förmlich nach ihm schrie. Er musste unbedingt dort hingelangen, bevor seine Freunde, einer nach dem anderen vor seinen Augen vernichtet würden. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Er versuchte, seinen pochenden Herzschlag zu beruhigen. Er war nicht schwach. Die Lage schien ausweglos, doch er würde es schaffen, weil er es musste. Er durfte nicht zulassen, dass sie verloren. Nie wieder. Das Licht der Götter schloss die Augen und wühlte in seinen Erinnerungen. Tatsächlich fand er die Lösung. Wie von selbst öffneten sich seine Lippen und er murmelte eine Beschwörungsformel. Unter hellem Glitzern formte sich ein prachtvolles Kurzschwert in seiner Hand. „Sodom!“ Der Drache wirbelte zu ihm herum und verstand sofort. Er zerriss den Gegner vor sich und sprang zu Yuki, der sofort auf seinen Rücken sprang. „Sodom, bring mich zur Stätte der Götter. Schnell!“ Mit lautem Gebrüll setzte sich der Drache in Bewegung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)