Timeline von ZerosWolf (Reise in die Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 50: Käferchaos ---------------------- Misstrauisch, jeden Augenblick einen Angriff erwartend sah Misty sich um, während sie zwischen Ash und Rocko und flankiert von Shio und Jaze durch das lichte Unterholz des Waldes. Diese Formation war die Einziger, in der die Rothaarige wich wenigstens ein bisschen entspannen konnte. Noch hatten sie keinen Weg zurück in die Ziviliation gefunden, also gingen sie immer geradeaus, mit der Felswand im Rücken. „Und du bist wirklich sicher, dass hier keine Käferpokémon sind?“, fragte Misty ihr zukünftige Tochter. „Jaha, nichts mehr da“, seufzte sie müde. Was Misty nicht wusste war, dass Shio telepathische Warnungen an alle Pokémon aussendete, damit diese auf Abstand blieben. Die wenigen, die sich weigerten, kaschierte sie mit Illusionen. Wenn sie nicht bald aus diesem blöden Wald rauskamen, würde sie noch zusammenbrechen. Die Sonne ging auch schon unter! „Kann ich dir wirklich glauben?“, bohrte Misty nach. „Siehst du irgendwo eines?“, fragte Shio bissig. „In der Höhle habe ich auch keines gesehen, und sie waren trotzdem da!“, beschwerte sich Misty. „Aber du hast sie nicht gesehen und sie haben dich in Ruhe gelassen. Wo ist das Problem?!“, wollte Shio verärgert wissen, in Versuchung all ihre Bemühungen sein zu lassen. „Hey ihr zwei, hört auf zu streiten“, meinte Rocko. „Schlaft eine Nacht drüber und sprecht euch dann in Ruhe aus.“ Shio und Misty funkelten sich wütend an, bevor sie zeitgleich zur jeweils anderen Seite sahen. Shio fragte sich, warum sie sich überhaupt solche Umstände machte. SIE hatte kein Käferpokémon gefangen. Noch nie. Ihr Blick fixierte sich auf Ashs Rücken, dem es sichtbar kalt den Rücken runterlief. „Willst du das Pflaster abreißen, oder soll ich?“, fragte sie ihn telepathisch. „Was für ein Pflaster?“, dachte er verwirrt. „Du hast ein Käferpokémon gefangen. Misty wird nicht begeistert sein“, erinnerte Shio ihn. „Ach, das wird schon“, meinte Ash leichthin. „Sie hat sich schon einmal fast mit einem Raupy angefreundet, sie wird auch mit Asslan klarkommen.“ Shio rollte mit den Augen. Dachte er auch mal nach? Wahrscheinlich nicht. Sie wäre schließlich diejenige, die darunter zu leiden hätte! Sich auszumalen, was sie erwartet, machte sie verrückt. Doe größte Angst hatte Shio vor dem Verschwinden. Sie musste einfach wissen, wie es ausgehen würde! Kurzerhand teleportierte Shio davon, hin zu der einzigen Person, die ihr dieses Wissen geben konnte: Ihrem Vater. Ein Blinzeln, und die Szenerie um sie herum war eine andere. Die Luft war wärmer und ihre Beine fühlten sich seltsam warm und nass an. Es war wohl nicht viel später, denn die Lichtverhältnisse hatten sich kaum verändert, und das goldene Abendlicht beschien den vollständig nackt in einer heißen Quelle sitzenden erwachsenen Ash. Sie stimmten Duett aus Schreien an, dem sich noch weitere Männliche Stimmen hinzumischten, bevor Shio eilends zurück an Jaze Seite teleportierte. Sie schwankte ein bisschen, als sie wieder Boden unter den Füßen spürte, und hakte sich bei Jaze ein, um auf den Beinen zu bleiben. „Wo warst du denn?“, fragte dieser und musterte seine Freundin kritisch. „Meinem Vater eine kurze Visite abstatten“, antwortete diese, doch sie brachte kaum ein Wort heraus. Ihr Hals fühlte sich trocken an. „Er war beschäftigt.“ „Er konnte sich keine Zeit für dich nehmen?“, empörte Misty sich. „Du bist seine Tochter!“ Shio schmunzelte. „Ich bin ein bisschen zu alt, um mit ihm ein Bad zu nehmen.“ Das entlockte ihren Freunden ein verlegenes Lachen. „Vielleicht solltest du nicht unangekündigt zu ihm teleportieren?“, schlug Rocko vor. Shio nickte zustimmend, doch ihr wurde schwarz vor Augen und sie konnte nicht richtig antworten. Jaze hielt sie fest sobald er merkte, dass ihre Griff schwächer wurde. Mit dem einen Arm an sich gedrückt, fühlte er mit dem anderen ihre Stirn. „Du glühst ja!“, stellte er fest. „Ich fühl mich leer“, murmelte Shio. „Wie eine aufgebrauchte Batterie.“ „Kein Wunder, du hast den ganzen Tag deine Kräfte eingesetzt“, meinte Ash. „Erst der verrückte in den Ruinen, dann in der Höhle, der Luftkampf und jetzt bist du auch noch teleportiert.“ „Nicht zu vergessen, dass due die Käferpokémon hier versteckt hat“, fügte Jaze hinzu. „Kein Wunder, dass da die Akkus leer sind.“ Aber er erhielt keine Antwort von Shio, da diese eingeschlafen war. „Wir sollten unser Lager hier aufschlagen“, schlug Rocko leise vor. Seine Freunde stimmten ihm zu. Sie wickelten Shio mit gemeinsamer Kraft in ihren Schlafsack ein, bevor sie den Rest aufbauten. Ash und Misty gingen gemeinsam Feuerholz suchen. Als sie etwas Abstand zu ihren Freunden hatten, sagte Ash: „Du solltest nicht mehr sauer auf Shio sein. Sie hat dich nicht mit Absicht unter dem Nest abgesetzt.“ „Ich weiß“, seufzte Misty. „Aber ich hasse, hasse, hasse Käfer und ich kann sie immernoch überall krabbeln spüren! Als würde eines auf meinem Rücken sitzen!“ „Ahaha“, lachte Ash und pflückte ein Stikli von ihrem Rücken, welches dort hing und ließ es schnell zu Boden, während er Misty damit ablenkte, dass er ihr den Rücken streichelte. „Es ist nichts da.“ Dann zog er sie in eine Umarmung und drückte sie fest an sich. „W-was machst du“, fragte sie verwirrt und wurde leicht rot um die Nase. „Wir haben so selten Zeit zu zweit, das muss ich auskostet“, grinste Ash und küsste ihren Hals. „A-Ash!“, stammelte Misty überrascht, doch sie wehrte sich nicht. „Nur fünf Minuten“, bat Ash, glücklich nur durch die Nähe seiner Liebsten. „Na gut“, gab diese nach und sie setzten sich gemeinsam zwischen die Wurzeln einer großen Eiche und lehnten sich gegeneinander. Einige Zeit saßen sie still so da, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. „Warum ist Shio nur teleportiert?“, fragte Misty plötzlich. „So ganz ohne jedes Wort.“ „Shio ist halt sehr spontan“, meinte Ash. „So spontan nun auch nicht!“, widersprach Misty. „Ich glaube nicht, dass sie aus plötzlicher Sehnsucht zu ihrem Vater springt. Irgendwas muss sie beschäftigt haben!“ „Bestimmt hatte sie Angst, dass wir uns wieder streiten“, überlegte Ash. Misty sah ihn einige Sekunden lang schweigend an. „Was hast du dieses Mal für einen Käfer gefangen?“ Ihr Freund kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ein Asslan aus der Höhle. Es wollte so dringend mit uns kommen, dass es sich an Nyxa festgeklammert hat. Es ist wirklich ganz lieb und wenn Shio es ihm richtig erklärt, wird es dich bestimmt in Ruhe lassen. Und wer weiß, vielleicht kannst du versuchen, dich mit ihm anzufreunden? Wie damals mit Raupy?“ Fast schon flehend sah Ash sie an. Misty seufzte schwer. „Es ist ja nicht so, als hätte ich dich davon abhalten können, selbst wenn ich bei Bewusstsein gewesen wäre.“ Ertappt sah Ash zur Seite. „Na gut, ich werde es versuchen“, sagte Misty und Ashs Gesicht hellte auf, „in meiner Geschwindigkeit und auf keinen Fall heute noch oder gleich morgen! ICH bestimme, wann ich mich mit Asslan anfreunde!“ „Das ist vollkommen okay!“, rief Ash, umarmte sie stürmisch und küsste die Frau seines Herzens mit all der Liebe, die er für sie empfand. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren, ihre Gefühle waren echt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)